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Mahnkopf 2093 m, 06.10.10 |
Geschrieben von: Norfri - 13.10.2010, 14:04 - Forum: Österreich
- Keine Antworten
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Mahnkopf 2093 m, 06.10.10
Ausgangspunkt unserer Tour war der Großparkplatz (gebührenfrei) in der Eng am Großen Ahornboden im Karwendel. Kommt man von Garmisch, so zweigt man am Ortsende von Wallgau nach rechts ab und gelangt schon bald zur 1. Mautstelle (3,-- € pro Kalendertag). Man folgt der Mautstraße bis Vorderriß, wo man nach rechts Richtung Hinterriß abbiegt. Kurz nach Hinterriß folgt die 2. Mautstelle (3,50 € pro Kalendertag). Hier folgt man der Straße, bis man nach ca. 12 km den Großparkplatz beim Wirtshaus Eng 1218 m erreicht. Die letzten Kilometer führen durch den Großen Ahornboden (Weltnaturerbe). Leider waren die die Blätter der Ahornbäume schon vielfach abgefallen aber dafür leuchtete das Laub der Laubbäume in herbstlichem Glanz.
Aufstieg: Vom Parkplatz aus geht es zunächst 700 Meter eben bis zur Engalpe mit Übernachtungsmöglichkeit, Käserei und Wirtschaft. Danach geht es auf gutem Weg und gut beschildert hinauf zum Hohljoch 1795m. Von hier aus sieht man erstmals hinüber zur Falkenhütte 1846 m über dem Spielissjoch 1775 m. Auf dem Weg dorthin steigt man zunächst etwa 120 Höhenmeter ab, bevor es leicht ansteigend zur Falkenhütte hinauf geht. Hier steht man direkt gegenüber der Herzogkante und kann gut den Abstiegsweg von der Lalidererspitze durch die Spindlerschlucht erkennen. Von der Falkenhütte aus wendet sich der Weg nach Norden und quert links oder rechts am Ladizköpfl vorbei zum Ladizjöchl 1825 m, bevor der steile aber unschwierige Anstieg zum Mahnkopf erfolgt. Vom Gipfel genieß man eine herrliche Rundumschau und auch unser nächstes Tourenziel, das Sonnjoch, war im Osten gut zu erkennen.
Der Abstieg erfolgte auf dem Anstiegsweg und nach 5 ¾ Stunden inklusiv einer ausgedehnten Pause waren wir wieder zurück am Parkplatz.
Höhenunterschied: 1200 Höhenmeter im Auf- und Abstieg
Gesamtzeit: 5:45 Stunden incl. 45 Minuten Pause
Schwierigkeit: Leichte Bergtour
Besonderheiten: Besonders schön an einem sonnigen Herbsttag, wenn, wie bei uns, die Herbstfärbung in vollem Gange ist. Sehr beeindruckend ist die Querung unter den Lalidererwänden sowie die herrliche Aussicht auf zahlreiche Gipfel des Karwendels.
Ausgangspunkt Großer Ahornboden mit Grubenkarspitze (links) und Gumpenspitze
Engalmen mit Grubenkarspitze
Aufstieg zum Hohljoch
Blick vom Hohljoch 1795 m zur Falkenhütte 1846 m rechts vom Spielissjoch in der Bildmitte
Falkenhütte 1846 m
Luftige Fahrt mit dem Rad über die Gipfel
Rückblick von der Falkenhütte zum Hohljoch
Falkenhütte mit Mahnkopf 2093 (rechts)
Mahnkopf 2093 m
Mahnkopf mit Laliderer im Hintergrund
Aussicht vom Mahnkopf nach Osten
Falkenhütte mit Laliderer (Herzogkante und Spindlerschlucht)
Rückkehr zur Engalm
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"zentrales Ostcouloir" - Finsteraarhorn 4274m |
Geschrieben von: Zwerggäuer - 12.10.2010, 11:23 - Forum: Schweiz
- Antworten (2)
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Das Finsteraarhorn zählt eher zu den weniger gut erreichbaren Bergen des Berner Oberlandes, warum also sucht man sich so einen weit entfernten Muggel zum Klettern aus....ums mal vorweg zu nehmen David ist schuld

.... wie kam's?
Ich fahre mit David ins Berner Oberland, das erste mal zusammen auf Tour, sein Ruf nicht nur gut sondern auch zäh zu sein eilt ihm voraus. Ich hatte also auch ambitionierte Ziele am Mönch und dem Jungfraujoch vorbereitet. Dazu war aber Voraussetzung, dass wir die Bahn auf die kleine Scheidegg noch bekommen. Da es aber sicher dort nicht nach Luzern geht wo es auch nicht angeschrieben steht und als man dann doch dort ist, noch etwas auf der Autobahn parkt war schnell klar, Bahn adieu. Beim stöbern im BOL Führer schreit David auf...Finsteraarhorn Ostwand EB 1904, das ist krank da müssen wir hin. Hey cool denk ich, schon lange auf meinem Programm und kein Stress mit der Bahn.
Wir kommen mit der Dämmerung am Grimselhospiz an, ein letzter Blick aufs Finsteraarhorn, großer Gott ist der Klapfen weit weg. Essen, Bier und eine kurze Nacht im Caddy, dass sind die Eindrücke vom Grimselhospiz, um 2:30Uhr ist wecken. Bis alles gekocht und gerichtet ist, wird's 3:30Uhr, dann geht's zu Fuss den Grimselsee entlang. Eine kurze Boulderstelle und wir sind auf dem guten Fussweg. Ewig geht es dahin, bis wir kurz vor Sonnenaufgang an der Lauteraarhornhütte stehen. Scheiße 200mH zu viel gelatscht, also über Leitern wieder runter zum Gletscher. Nun fangen die Berge um uns an zu Leuchten, der Tag erwacht.
Da ist auch die Wand die wir zu durchsteigen im Sinn haben. "Tiese Wand ta schaut aba garstig aus" - ist so der erste Gedanke. Wir überlegen kurz ob wir uns ins Aarbiwak legen und den Durchstieg visualisieren, da wir aber gewichtsoptimiert unterwegs sind, fehlt der dicke Schmöcker für eine ordentliche Visualisierung, also doch "old Style".
Nun sind wir mittlerweile dem Berg so nahe, wie man normal einem Berg nahe ist wenn's los geht. Nur dass wir schon 4 Std. Gelatsche in den Füßen haben.
Langsam wird es aber Zeit, dass wir uns überlegen wo wir eigentlich durch die Wand klettern wollen. Es drängt sich eine Line auf, das steile Couloir direkt links des nördlichen Ostwandpfeilers. Eine Tour die erst 1983 durch Germain und Steiner eröffnet wurde.
Doch vor wir der Vorfreude vollen Lauf lassen, muss der zerschrundene Gletscher des Kessels zw. Studerhorn und Finsteraarhorn überwunden werden, David ist der Wegsucher und finden den perfekten Durchgang auf den ersten Versuch. Mittlerweile ist die 1200m Wand sehr nahe. Nun gut ist auch schon 11Uhr.
Immer steiler wird der Weg, bis dann die Steigeisen an den Fuß müssen und zu den Eisgeräten gegriffen wird. Der rechteste Eisschlauch links neben der Rippe ist unser Ziel, sieht sehr genial aus, mal sehen ob es seilfrei geht.
David grinst, ihm geht es prächtig. Mich plagen etwas Krämpfe, da ich scheinbar zu wenig getrunken habe. Nichts was man nicht mit einem Seitbacherriegel bekämpfen kann, hmmmm lecker lecker lecker.
Ja nun gibt es erst mal wenig Vorkommnisse. Wir klettern zumeist Seilfrei durch die Eisschläuche und durch die Firnfelder. Oft recht save, manchmal auch etwas riskant. Mei 70°-80° haben die meisten der Eisaufschwünge halt schon, aber die Qualität ist oft sehr gut.
Nach solchen Aufschwüngen kommen aber immer wieder Felder, die sich auf 50° zurück legen und zum Ausruhen einladen. Wir kommen gut vorwärts und sind deutlich schneller als angenommen.
Nach der Wandmitte zieht das Gelände nochmal merklich an. Es wird durchweg steiler. Nun muss auch das erste mal ein Seil her, wir Versuchen einen senkrechten Eisaufschwung direkt zu klettern, die Eisschicht ist aber hohl und auf über 5m abgelöst. Das ist nicht lecker. David umgeht die Stelle über eine heikle Mixedpassage bei schlechter Sicherung.
Langsam spüren wir auch dass wir uns schon über 12 Std. anstrengen. Die Augen suchen bereits die Umgebung nach möglichen Biwakplätzen ab.
Auf 4000m Meter finden wir einen idealen Platz. Ein Schneegrat läd ein sich zu vergraben und ein großer Stein bietet Schutz nach oben. 3 Sterne Delux Biwakplatz. Wir schaufeln schnell eine Plattform für 2 Personen. Nach dem Abendessen ist schlafen angesagt, da es doch nicht so unbequem ist, kommt doch einiges an Erholung dabei rüber, ist sicher nicht verkehrt.
Morning has broken, like the first mornig..... Sonneaufgang auf 4000m:
Da schnurrt auch schon der Kocher, David hat den Platz an der Kochnische, also kann ich noch a bissel im warmen bleiben, gääähn....schön.
So, nun geht es wieder los, was wir noch nicht wissen, das Schwerste wartet noch auf uns. Am Abend sah es so aus, als könne man den senkrechten Eisschlauch nach oben hinaus verfolgen und so an den Gipfel gelangen. We will try.
Da es aber erstens anders kommt und zweitens als wie man denkt. Stehen wir eine Seillänge weiter vor der Sackgasse. Schöner Scheiß!
Das Eis nach oben ist nur locker an den Fels gepappt und wenige cm dick. Eine Felsumgehung sieht nicht einladend aus und die Sicherungsmöglichkeiten sind mau. David versucht die einzige Möglichkeit. Ein gewagter Quergang nach rechts in leichteres Gelände.
Ein Riss setzt an, ein Freudenschrei verrät dem im dunkeln gelassenen Sicherer, dass er wohl einen Weiterweg vermittelt. Cool, sogar frei kletterbar. David sucht sich nach der Glanztat einen gemütlichen Standplatz.
Ich darf nun die letzte schwere Länge klettern. Eine Rinne mit einem vereisten Riss in der Mitte. Eigentlich sehr geile Kletterei und gut ab zu sichern. David braucht nicht mal Eisgeräte. Nun riechen wir den Gipfel. Und haben Luft unterm Pürzl.
Die letzte Länge, klassisches Kombiniertes Hochgebirgsgelände, nosos Problemos.
So jetzt sind es noch 10m zum Gipfel. So richtig frisch sieht das Gipfelteam nicht mehr aus, muss es aber ja gar nicht, wir sind ja gleich am Auto....ähm so in 8 Stdunden.
Normalweg des Finsteraarhorns runter bis zum Frühstücksplatz, dann den den Südgrat parallel bis unter die Gamsschlicke. Wir haben richtig Glück es ist noch nicht so weich, dass wir vollständig einbrechen. Alles andere wäre ein Debakel.
Die Gamsschlicke ist ein Übergang auf den Studergletscher, früher wohl üblich ist es heute ein regelrechtes Kanonenrohr mir ziemlich viel losem Dreck aller Gesteinsarten. Nicht nur anstrengend sondern auch gefährlich. Wir gehen etwas rechts um nicht genau in der Rinne zu sein. Bald sind wir oben und sehen den letzten Gegenanstieg für heute, das Oberaarjoch. Aber erst geht es von der Gamsschlicke runter. Die Spalten trotzdem etwas im Auge behalten. So ganz Spaltenarm ist es hier nämlich nicht.
Der Anstieg ans Oberaarjoch müsste jetzt echt nicht mehr sein, aber hilft ja nicht. Vom jammern werden die Sättel selten niedriger...wobei bei dem momentanen Gletscherschwund muss man nur lange genug warten

... naja gar ned so lustig.
Nun sieht man den Oberaarsee, von nun an ging's bergab, 6km wenn ich mich nicht irre. Nun haben wir aber auch eine Spur und die Vorgänger haben dankenswerter Weise die meisten Spalten mit Löchern gekennzeichnet. Die Spur wurde nicht dünner also kein Grund zur Sorge.
Am See angekommen noch einmal richtig Pause. Vor es dann die 2,5 h zum Auto geht.
Dort waren wir dann ziemlich fertig um kurz nach 20 Uhr. Nicht mehr so richtig taufrisch und auch a bissel müde, vor allem aber hungrig. Letztes Problem lässt sich locker am Fuss des Grimselpasses im Gasthaus "Urweid" beheben. Was für geile Fleischbrocken.... .
Ohne Frage eine alpinistisch hochinteressante Tour auf den höchsten Berner mit den Hauptschwierigkeiten weit oben auf über 4000m. Mir kam sie etwas schwerer vor als die Ginat an der Droites, vor allem im Kombigelände.
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Facts:
"zentrales Ostwandcouloir" - Finsteraarhorn 4274m
1200m Wandhöhe - Eis bis 85° Mixed bis M4-5 (2Sl)
EB: Germain und Steiner 1983 bis grauer Turm dann über die Tour von 1904.
(Da etwas schwerer wie die Ginat gesamt ca. AS-
Vergleichbar mir der direkten Haston-Eistrup)
Guter Biwakplatz auf 4000m vor dem Hauptschwierigkeiten
Kletterzeit: 10-15 h nach Verhältnissen;
8h Zustieg zur Wand 8h Abstieg zum Auto....Sorgt definitiv für
ein ausgefülltes Wochenenden.
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Freispitze, Schreck-Heel (VI+/VII-), Lechtaler Alpen 07.10.10 |
Geschrieben von: Tobias - 08.10.2010, 18:40 - Forum: Österreich
- Antworten (1)
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Die großzügigen Klettertouren an der Freispitze (2884 m) in den Lechtaler Alpen haben einen sehr großen Ruf weit über die Grenzen des Lechtals und des Allgäus hinaus. Die Rauigkeit und die Felsqualität in der bis zu 400 m hohen Rätkalkwand suchen ihres Gleichen. Doch nicht nur die Kletterei in den Wänden hoch über dem Parseier Gries, auch Zustieg, Landschaft und Umfeld bieten ein einsames, wildes Gesamterlebnis der Extraklasse.
Freispitze und Rote Platte (Heelzapfen)
Der goldene Oktober zeigt sich von seiner besten Seite und so zieht es uns zum ersten Mal in die Felswelt der Freispitz-Südwand. Auf dem Programm steht die bekannte „Schreck-Heel“ (VI+/VII-). Die Tour hält was ihr Ruf verspricht. Sie ist saniert, Standplätze sind bis auf die letzten zwei gebohrt, doch Zwischensicherungen sind nicht im Übermaß vorhanden und zudem sind es oft noch die alten Stichthaken. Wer den Grad sicher beherrscht, hat aber dennoch eine richtige Genusstour vor sich, zumal es sich mit Camalots meistens gut zusätzlich absichern lässt. Ich hatte einen Satz bis Gr. 4 ! dabei. Klemmkeil habe ich keinen einzigen gelegt. Der große 4er Cam war vorallem in den tiefen Wasserrillen der 7. Länge sehr angenehm, aber nicht zwingend erforderlich. Wer mindestens einen 3er am Gurt hat und ihn nicht zu früh (!) benutzt, dürfte auch keine Probleme bekommen. Im Panico Lechtalführer (2. Auflage 2005) ist ein mögliches Abseilen über die Tour bis zur 8. SL eingezeichnet. Dies ist beim derzeitigen Zustand der Stände (überwiegend altes Band- und Reepschnurmaterial zwischen den Plättchen-Bohrhaken) eher nicht zu empfehlen. Einige Schraubglieder würden das wieder ändern, doch ob es so toll ist in dem meist geneigten, extrem scharfen Gelände abzuseilen...?
Die Schreck-Heel war die erste Tour in der Wand. Sie wurde im Mai 1969 von Peter Heel und Manfred Schreck erstbegangen. Schon beeindruckend wenn man bedenkt, dass die ganzen Platten und Wasserrillen mit dicken Bergschuhen geklettert, die ganzen Stichtbohrhakenlöcher von Hand gebohrt wurden und zudem hatten sie mit halben Schmelzwasserfällen in den Wasserrillen im oberen Teil zu kämpfen. Jedem kann an dieser Stelle der geniale Film „Freispitzsommer-Ein Bergsommer in den Lechtaler Alpen“ von Jürgen Schafroth empfohlen werden. Unter anderem sieht man richtig tolle Filmaufnahmen aus der Schreck-Heel. Aufgenommen während einer Begehung 2004 mit dem Erstbegeher Peter Heel.
Freispitz - Südwand
Rote Platte - Nordostwand
Nach langem Zustieg, im Parseier Gries zwischen Heelzapfen und Freispitze endlich angekommen, konnte ich es kaum erwarten in die Wand einzusteigen. Eine kleine kostenlose Vorführung wie man in den Wasserrillen der Freispitze zu klettern hat haben wir auch noch erhalten...immer wieder beeindruckend.
so geht´s...
Nach einer leichten Zustiegsplattenrampe (III), welche noch gut ohne Seil gehen sollte folgt gleich in der 1. Seillänge mit VI+/VII- die rein von den Schwierigkeiten schwerste Länge der Tour. Vom Stand über eine weitere kleine Rampe unter die steile Platte. In absolut rauem Fels geht es kleingriffig empor (gut abgesichert) zu einem scharfen Piazriss (Camalots). Herrlich, was für ein Auftakt...
Blick auf die Rampe und in die 1. SL
Zustiegsplattenrampe
1. SL
1. SL, kurz vor dem Stand
In der 2. SL (V+) folgt erst ein leichter aber interessanter Quergang, bevor es erstmals in Wasserrillenkletterei übergeht. Nina steigt die 3. SL (IV-) vor und wir erreichen die markante Plattenrampe der unteren Routenhälfte.
2. SL
3. SL
Die 4. SL (IV+) und vor allem die 5. SL (VI-) bietet herrliche, raue und messerscharfe Kletterei. Zwischensicherung fast nur an Stichtbohrhaken.
4. SL
4. SL
4. SL
Stichtbohrhäkchen
5. SL - einfach traumhaft
5. SL - einfach traumhaft
5. SL - messerscharfe Felswelt
5. SL - messerscharfe Felswelt
5. SL - einfach traumhaft
Die 6. SL (IV+ / 55 m) führt zum Beginn der Mega-Wasserrillenplatte der 7. SL. Diese 7. SL ist nur IV+ aber mit 1. Bohrhaken und einer messerscharfen Sanduhrmöglichkeit auf 55 m wahrlich nicht übersichert. Wer jedoch zusätzlich zum normalen Satz auch große Cams (mindestens einen 3er, besser zwei 3er oder 4er und 3er) am Gurt hat, braucht sich nicht fürchten und kann die extrem rauen Mega-Wasserrillen (teils hüfttief !) richtig genießen.
Stand vor der 7. SL
7. SL - ein Meer aus Wasserrillen
7. SL - ein Meer aus Wasserrillen
7. SL - einfach herrlich
Die 8. SL (V+) leitet in einem rechts-links Bogen nach oben. Am Stand nach der 8. SL befindet sich der letzte Bohrhaken der Route. Der Stand nach der kurzen 9. SL (V) wird an einer mit Reepschnur gefädelten Sanduhr und einem Normalhaken gemacht.
8. SL
8. SL
9. SL
Beim Anblick der 10. und letzten Seillänge bin ich dann erst mal etwas erschrocken. Ein nach obenhin fast überhängender Risskamin. Das soll nur V+ sein... Doch diese 10. SL gehört nochmal zu den schönsten Längen der Tour. So steil und griffig...wahnsinn. Es steckt zwar auf diesen 25 m lediglich ein Normalhaken, doch mit Cams im soliden Riss machts ja erst richtig Spaß...Oben auf dem Mergelband soll dann laut Topo irgendwo ein Normalhaken stecken. Hab ihn in dem Bruchhaufen nicht gefunden und bin noch 20 m weiter zu guten Cam-Möglichkeiten auf der linken Seite (nahe der Kante zur Südwand).
10. SL
10. SL
Schattenspiel beim Seilaufnehmen
Der Dent du Geant des Lechtals – Gr. Freispitzturm
Die Zeit ist schon fortgeschritten und so geht es zügig auf dem Mergelband nach links (Westen). Herrliche Blicke auf die umliegende Bergwelt. Gemeinsam mit den Jungs aus der Route Kronjuwel (VIII-) seilen wir zweimal 50 m ab. Nun nicht in der ersten Scharte am Wandfuß entlang absteigen, sondern bis zum tiefsten Punkt des Mergelgrates. Dort ist ein großer Block mit allerhand Schlingen Material zum Abseilen. Abseilen (60m) an diesem Block erspart einem den obersten steilen Teil der Mergelrippen. Danach war es weniger schlimm als erwartet. Klar es ist immer noch steil, nicht alles ist fest und man sollte sich auch nichts erlauben. Bald sind wir am Rucksackdepot und ein langer Abstieg kann beginnen.
Am Abseilblock
Der oberste Mergelrippenteil
Abschied von der Freispitze
Viele Grüße an Martin und Thomas in der Route Kronjuwel
Nina und Tobias
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"via Barbara"-Rote Flüh (Tannheimer Berge) |
Geschrieben von: Zwerggäuer - 04.10.2010, 12:00 - Forum: Österreich
- Keine Antworten
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Der Herbst soll richten was der Sommer verbrochen. Naja so streng wollen wir nicht sein, aber es wäre schon schön wenn man noch a bissele zum alpinen Sportklettern käme. Nach meinen ersten Lehrgängen und einem tollen Wochenende auf der Alb, war ich dann auch mal wieder richtig scharf auf eine schwere alpine Kletterei.
Niklas holt mich in Kempten ab und auf geht's ins Tannheimer Tal, der Sonntag versprach Kaiserwetter. Da ich nun mittlerweile die meisten der mittelschweren Touren an der Flüh kenne, erlaubten wir uns heute einen Schritt in Richtung anspruchsvolle Klettereien. Wir ersuchten die Barbara um eine Audienz. Nach dem Topo war schon klar, dass 6 Seillängen im unteren bis oberen 8. Grad eine hohe Herausforderung darstellen.
Gleich am Einstieg war sie aber zickig die Barbara, eine kleine Guffel in der es startet ist nass am Schuhwerk klebt Gamsscheiße und...alter sind die Griffe scharf. Bei mir macht's kurz fatz, das Bein ist nicht mehr am Tritt und schon fehlen zwei große Hautfetzen, ja das fängt ja gut an.
In der 2. Länge fehlt dann der Normalhaken, oder ich hab ihn nicht gesehen. Das ist gar nicht so super, weil wenn man jetzt vor dem zweitletzten und dem letzten Bohrhakl scheiße baut, liegt man Kopf voraus auf dem Vorsprung. Mit etwas zerrüttetem Nervenkostüm endlich am Stand. Noch eine schöne 7 dann geht es richtig los, aber schon hier fängt es an....jeder Stand ist mitten auf einer Platte, ich checks ja nicht was das soll, aber wenn ich das gewusst hät, wäre ein Sitzbrett im Gepäck gewesen.
Nun aber Schluss mit lustig ein kleiner Überhang leitet den Achter-Reigen ein. Mittlerweile haben wir uns etwas an das plattige Gelände gewöhnt. Aber bei den 8ern geht es dort weiter, wo es mit den 7-nern aufgehört hat, nämlich das alles tendenziell etwas hart ist. Ob es nur daran liegt, dass es sehr anhaltend ist, weiß ich nicht aber auch die Einzelstellen verlangen hervorragende Tritttechnik und großes Bewegungsrepertoire, etwas Fingerstrom ist auch nicht verkehrt.
Niklas seine 7+/8- ist wahrscheinlich eine der besten Längen der Tour, geile Moverei auf grauer Platte, nur der gewinnt der gleich den richtigen Ablauf erkennt, viel zurück gibt es nicht.
Die Schlüssellänge war dann harter Tobak, bis zur 4. Exe ok, dann echt hartes Arbeiten, von klettern wollen wir nicht reden.
Die 8+ hat uns nun vollkommen ausgesaugt, da in der Tour ziemlich obligat geklettert werden muss. Was die 8+ nicht geschafft hat, saugt nun die folgende 8- aus uns raus. Wir sind mittlerweile beide recht dehydriert, weil wir das Trinken am Rucksack gelassen haben und es deutlich wärmer war wie angenommen. Die Zehen tun mittlerweile auch recht weh und fand ich die 3 Hängestände vorher scheiße, fange ich nun an sie wirklich zu hassen, zudem oft 2-3m weiter ein kleiner Absatz gewesen wäre...ein guter Grund, warum man Routen nicht von oben Einbohren sollte.
Die letzten Nerven dieses Tages, kostet mich der Quergang am Ende der 8- Länge. Ist ja nicht grad so, dass es ein 3er Band ist zum rüberlaufen, ich nehme noch zwei Zwischenhaken von der Hinkelstein mit und gehe die Platte an die an den Stand führt. Scheiße jetzt bin ich aber gemolken. Ich hole Niklas zur Lagenbesprechung nach.
Wir sind beide nicht mehr wirklich frisch und wahrscheinlich nicht mehr in der Lage die beiden letzten 8ter Längen zu klettern. Wir nutzen die Gunst der Stunde und entflüchten über einen Klassiker zum Gipfel... Hier ist es auch schön spät und wir sind beide sicher dass morgen ein super Muskelkater ansteht. Im Nachhinein würde ich unbedingt über die Via Hinkelstein aussteigen, erstens spart man sich den bleden Quergang, zweitens ist das die logische Linie hoch und drittens sieht die Platte von der Hinkelstein Phänomenal geil aus....hoogh.
Beim sitzen am Gipfel wird aber klar....Herbstzeit ist die schönste Zeit im Gebirge.... Seele baumeln lassen und auf ein Bier aufs gute Gimpelhaus. Fast wie wenn man daheim wäre, schön.
Grüße Stef mit Niklas.
_______________________________________________________________
Facts:
"Via Barbara"-Rote Flüh
EB (Rotpunkt): Markus Lutz
10 SL (300m), 8+ (8- obl.) keine Länge unter 7
12 Exen und 50m Seil reichen
Charakter: Steile Plattenkletterei mit sehr anhaltenden Längen.
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Rutschenfelsen-Hiaslverschneidung (VI,V,VI-) / Uracher Alb 19.09.10 |
Geschrieben von: Tobias - 01.10.2010, 18:28 - Forum: Deutschland
- Keine Antworten
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Die Rutschenfelsen auf der Uracher Alb, direkt am Albtrauf, sind in ihrem Charakter wohl einmalig auf der Schwäbischen Alb. Alle Touren bieten alpine, großzügige und begeisternde Kletterei. Die Touren haben fast alle 3 Seillängen und sind durchweg sehr steil. Die großzügige Wortwahl bei den Routenbeschreibung im Panico-Kletterführer Uracher Alb mit „Einer der berühmtesten Klassiker der gesamten Schwäbischenalb...“ oder „eine der besten alpinen Routen auf der mittleren Schwäbischen Alb“ kann durchaus nachvollzogen werden. Der zentrale und einzige Abstieg/Zustieg zu den Touren stellt die Saugasse (III) dar, welche am besten und schnellsten abseilend überwunden wird. Wer mehrere Touren machen will fixiert sich am besten ein separates Seil (50m) an einem der Bäume. Die Absicherung und der Fels sind alpin, Klemmkeile und wenige Cams am Gurt sind sicher kein Fehler. Der VI Grad sollte sicher beherrscht werden und auch oberhalb von Normalhaken geklettert werden können ohne nervös zu werden. Reine Sportkletterer können an den Rutschenfelsen sicher auch ein Fiasko erleben. Der Naturschutz erlaubt ein Klettern im Zeitraum von 15.7 bis 30.09 jeden Jahres.
Das Felsmassiv der Rutschenfelsen
Zusammen mit Ebe Erz war ich einen Nachmittag an den „Rutschen“ und wir konnten die Hiaslverschneidung (VI,V,VI-), den Normalweg mit Knödleraustieg (VI-,IV,VI+), die Höllwand (VI,VI-,VI) und den Viererweg (V-,V+) klettern. Ebe war schon in den 80ern an den Rutschenfelsen und wusste von der tollen Kletterei, ich aber das erste Mal und war mal wieder begeistert und bestätigt welche geniale Gebiete auf der Alb zu finden sind. Im folgenden die...
Hiaslverschneidung (VI,V,VI-)
Die namensgebende Bilderbuchverschneidung der 3. Seillänge ist die herausragende Seillänge dieser Route.
Am mitgebrachten und fixierten Seil geht es gegen 15:00 Uhr zum ersten Mal vom Rucksackdepot abseilend die Saugasse hinab. Unten im Wald im Abstiegssinn rechts hinüber, am Beginn des Viererweges vorbei, zum Einstieg der Hiaslverschneidung. Nach einem ganz kurzen Linksquergang zu Beginn der 1. Seillänge folgt nicht zu unterschätzende steile Wand/Verschneidungskletterei (VI) bevor es auf einem schmalen Band nach links zum Standplatz geht.
Abseilen durch die Saugasse
1.SL – das schmale Band vor dem Standplatz
In der 2. Seillänge (V) folgen einige teils grasige und schrofige Passagen bevor am Fuß der Bilderbuchverschneidung der Stand erreicht wird.
2.SL
Blick auf die 2. und 3. SL
Ebe am Stand vor der Verschneidung
Blick in die 3.SL
Blick in die 3.SL
Ich starte in die herrliche Verschneidung der 3. Seillänge (VI-) und bin gleich begeistert von der Steilheit. Bohrhaken und Normalhaken stellen eine recht ordentliche und ausreichende Absicherung dar. Wie so oft: Wer sehr weit außen spreizt macht sich das Leben hier leichter.
Tiefblick aus der 3. SL
Wie an allen anderen Ausstiegen stehen ausreichend Bäume für den Standplatz zur Verfügung. Über den breiten Wanderweg wieder nach rechts. Nach insgesamt 1h sind wir wieder am Rucksackdepot vor der Saugasse. Als nächstes steht der
Normalweg mit Knödlerausstieg (VI-,IV,VI+)
auf dem Programm.
Viele Grüße
Ebe und Tobias
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Rutschenfelsen-Normalweg mit Knödlerausstieg (VI-,IV,VI+) / Uracher Alb 19.09.10 |
Geschrieben von: Tobias - 01.10.2010, 18:27 - Forum: Deutschland
- Keine Antworten
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Die Rutschenfelsen auf der Uracher Alb, direkt am Albtrauf, sind in ihrem Charakter wohl einmalig auf der Schwäbischen Alb. Alle Touren bieten alpine, großzügige und begeisternde Kletterei. Die Touren haben fast alle 3 Seillängen und sind durchweg sehr steil. Die großzügige Wortwahl bei den Routenbeschreibung im Panico-Kletterführer Uracher Alb mit „Einer der berühmtesten Klassiker der gesamten Schwäbischenalb...“ oder „eine der besten alpinen Routen auf der mittleren Schwäbischen Alb“ kann durchaus nachvollzogen werden. Der zentrale und einzige Abstieg/Zustieg zu den Touren stellt die Saugasse (III) dar, welche am besten und schnellsten abseilend überwunden wird. Wer mehrere Touren machen will fixiert sich am besten ein separates Seil (50m) an einem der Bäume. Die Absicherung und der Fels sind alpin, Klemmkeile und wenige Cams am Gurt sind sicher kein Fehler. Der VI Grad sollte sicher beherrscht werden und auch oberhalb von Normalhaken geklettert werden können ohne nervös zu werden. Reine Sportkletterer können an den Rutschenfelsen sicher auch ein Fiasko erleben. Der Naturschutz erlaubt ein Klettern im Zeitraum von 15.7 bis 30.09 jeden Jahres.
Das Felsmassiv der Rutschenfelsen
Zusammen mit Ebe Erz war ich einen Nachmittag an den „Rutschen“ und wir konnten die Hiaslverschneidung (VI,V,VI-), den Normalweg mit Knödleraustieg (VI-,IV,VI+), die Höllwand (VI,VI-,VI) und den Viererweg (V-,V+) klettern. Ebe war schon in den 80ern an den Rutschenfelsen und wusste von der tollen Kletterei, ich aber das erste Mal und war mal wieder begeistert und bestätigt welche geniale Gebiete auf der Alb zu finden sind. Im folgenden der...
Normalweg mit Knödlerausstieg (VI-,IV,VI+)
Beim Knödlerausstieg ist im Führer die Formulierung „...in Verbindung mit dem Normalweg eine der besten alpinen Routen auf der mittleren Schwäbischen Alb“ zu lesen. Na dann los...
Im Bild der Knödlerausstieg
Am mitgebrachten und fixierten Seil geht es vom Rucksackdepot abseilend die Saugasse hinab. Unten im Wald im Abstiegssinn diesmal nach links. Die 1. Seillänge (anhaltend VI-) des früheren Normalwegs bietet steile, sehr kompakte aber bestens strukturierte Kletterei. Der ehemalige Weiterweg auf dem Normalweg hinter der markanten Riesenschuppe ist verboten und „nur“ noch der Gelbe Riss und der Knödlerausstieg sind gestattet. Ebe fasst die ersten zwei Länge zusammen und klettert bis zum Beginn des Knödlerausstiegs.
1.SL
1.SL
Seilschaft im Knödlerausstieg
Die Riesenschuppe
Steil, griffig und auch sieben Jahrzehnte nach der Erstbeghung noch rau. So lässt sich der wirklich herrliche Knödlerausstieg (VI+) zusammenfassen. Lediglich ein kleiner Kampf mit einem dornigen Hagebuttenbusch kann die Begeisterung mindern ;-) Leider gibt es aufgrund des Routenverlaufs nicht viele Bilder.
Knödlerausstieg
Knödlerausstieg
Blick über die Alb, auf Urach und die Burg Hohen Urach
Vom Aussteig nach links zum Rucksackdepot. Nach insgesamt 1h 10 min sind wir wieder am Rucksackdepot vor der Saugasse. Als nächstes steht mit der
Höllwand (VI,VI-,VI)
, die spektakulärste Tour des Tages auf dem Programm.
Viele Grüße
Ebe und Tobias
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Rutschenfelsen-Hoellwand (VI,VI-,VI) / Uracher Alb 19.09.10 |
Geschrieben von: Tobias - 01.10.2010, 18:26 - Forum: Deutschland
- Keine Antworten
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Die Rutschenfelsen auf der Uracher Alb, direkt am Albtrauf, sind in ihrem Charakter wohl einmalig auf der Schwäbischen Alb. Alle Touren bieten alpine, großzügige und begeisternde Kletterei. Die Touren haben fast alle 3 Seillängen und sind durchweg sehr steil. Die großzügige Wortwahl bei den Routenbeschreibung im Panico-Kletterführer Uracher Alb mit „Einer der berühmtesten Klassiker der gesamten Schwäbischenalb...“ oder „eine der besten alpinen Routen auf der mittleren Schwäbischen Alb“ kann durchaus nachvollzogen werden. Der zentrale und einzige Abstieg/Zustieg zu den Touren stellt die Saugasse (III) dar, welche am besten und schnellsten abseilend überwunden wird. Wer mehrere Touren machen will fixiert sich am besten ein separates Seil (50m) an einem der Bäume. Die Absicherung und der Fels sind alpin, Klemmkeile und wenige Cams am Gurt sind sicher kein Fehler. Der VI Grad sollte sicher beherrscht werden und auch oberhalb von Normalhaken geklettert werden können ohne nervös zu werden. Reine Sportkletterer können an den Rutschenfelsen sicher auch ein Fiasko erleben. Der Naturschutz erlaubt ein Klettern im Zeitraum von 15.7 bis 30.09 jeden Jahres.
Zusammen mit Ebe Erz war ich einen Nachmittag an den „Rutschen“ und wir konnten die Hiaslverschneidung (VI,V,VI-), den Normalweg mit Knödleraustieg (VI-,IV,VI+), die Höllwand (VI,VI-,VI) und den Viererweg (V-,V+) klettern. Ebe war schon in den 80ern an den Rutschenfelsen und wusste von der tollen Kletterei, ich aber das erste Mal und war mal wieder begeistert und bestätigt welche geniale Gebiete auf der Alb zu finden sind. Im folgenden die...
Höllwand (VI,VI-,VI)
„Einer der berühmtesten Klassiker der gesamten Schwäbischen Alb“
Blick vom Knödlerausstieg zur Höllwand
Höllwand
Unsere nun schon dritte Tour an den Rutschenfelsen. Wieder durch die Saugasse hinab, unten im Abstiegssinn nach rechts und am Einstieg der Hiaslverschneidung vorbei bis zu einer breiten Grotte. Am rechten Rand der Grotte hinauf und in einem tollen großen Quergang nach links in die markante Höhle in Wandmitte. Besonders im weißen Fels des Quergangs ist die Berühmtheit der Route hautnah zu erleben...doch die stark polierten Griffe/Henkel sind so gut dass es nicht weiter stört. Standplatz ist direkt in der Höhle.
Blick vom Zustieg auf die 1.SL
1.SL - Quergang
1.SL - Quergang
Die folgende 2.SL (VI-) ist einfach einzigartig und spektakulär. Im Höhlengrund entweder über einen Überhang oder durch einen kleinen Umfaller von einem Felsblock auf die linke Seitenwand klettern. Nun hoch in der Seitenwand 4m nach links queren und durch einen kaminartigen Schacht steil nach oben wieder ans Tageslicht. Am Schachtausgang steckt noch eine sehr alte Wandbuchschatulle die leider ihre besten Zeiten schon lange hinter sich hat. Danach noch einige Meter senkrecht nach oben zum Stand auf einem kleinen Band.
Spektakuläre 2. SL
Spektakuläre 2. SL
Spektakuläre 2. SL
Alte Wandbuchschatulle
3.SL
Die 3.SL (VI) führt über herrlich, griffigen und steilen Fels zum Ausstieg. Die Uhr zeigt erst 18:30 Uhr. Wieder nur eine Stunde für die Höllwand vom Rucksackdepot zum Rucksackdepot. Wir schauen uns an und schon war klar.....los, auf ein neues. Zum Abschluss geht es noch an die leichteste von den erlaubten Touren, den
Viererweg (V-,V+)
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Viele Grüße
Ebe und Tobias
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