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  Friedberger Klettersteig
Geschrieben von: Norfri - 18.10.2010, 16:22 - Forum: Österreich - Keine Antworten

Friedberger Klettersteig, 15.10.10

Ausgangspunkt: Fährt man über das Oberjoch ins Tannheimer Tal so biegt man kurz vor Nesselwängle zu einem großen Parkplatz 1147 m nach links ab (Parkgebühr 2,-- € pro Tag).

Aufstieg: Bei kühlen +4°C und Nebel starteten wir am Parkplatz und folgten der Beschilderung zum Gimpelhaus 1659 m. Zunächst ging es kurz bergauf bis der Weg nach rechts weiter führte. Nach ca. 15 Minuten bogen wir, bevor wir zu einem Wasserfall gelangten, nach links ab und ab hier führte der Weg steil über viele Stufen hinauf zum Gimpelhaus, das wir nach 50 Minuten erreichten. Auf einer Höhe von etwa 1500 m stießen wir durch die Nebeldecke und ein wolkenloser Himmel mit toller Fernsicht tat sich über uns auf. Vom Gimpelhaus aus ging es weiter zur Judenscharte 1970 m (Scharte zwischen Gimpel und Roter Flüh) und über einen im unteren Teil versicherten Steig erreichten wir nach 2 Stunden den Gipfel der Roten Flüh 2111 m. Nach einer 20-minütigen Pause ging es von der Roten Flüh hinunter und über einige Klammern erreichten wir den Verbindungsweg zwischen Roter Flüh und Schartschrofen, der immer wieder auf kurzen Strecken versichert war. So gelangten wir zur Gelben Scharte, dem eigentlichen Beginn des Friedberger Klettersteigs, der, gut versichert, zum Gipfel des Schartschrofen 1973 m hinauf führte. Kurz nach dem Gipfel ließen wir uns auf einer Wiese zu einer ausgiebigen Rast nieder und genossen die herrliche Aussicht ebenso wie die wärmenden Sonnenstrahlen.

Abstieg: Vom Rastplatz folgten wir wenige Minuten dem Weg, der vom Füssener Jöchle herüber führt, bis wir einen Wegweiser erreichten, der uns zur Gessenwangalpe hinunter leitete. Kurz darauf tauchten wir wieder in den Nebel ein und gingen daher rasch weiter über die Gessenwangalpe hinunter zum Adlerhorst 1350 m. Dort nahmen wir einen wärmenden Kaffee zu uns, bevor wir uns auf den Rückweg zum Parkplatz bei Nesselwängle auf machten.

Höhenunterschied: 1112 m

Gesamtzeit: 5:40 Stunden inklusiv 1:40 Stunden Pausen

Schwierigkeiten: Der Aufstieg zur Roten Flüh erfordert Trittsicherheit. Der Weiterweg bis zur Gelben Scharte erfordert neben Trittsicherheit auch Schwindelfreiheit was auch für den Friedberger Klettersteig gilt. Die Schwierigkeiten des Friedberger Klettersteiges liegen bei B (die Schwierigkeitsskala bei Klettersteigen reicht von A bis E).

Besonderheiten: Der Friedberger Klettersteig eignet sich auch für Anfänger mit entsprechender Klettersteigausrüstung und Steinschlaghelm. Begeht man den Klettersteig wie beschrieben, so besteigt man den Klettersteig im Aufstieg, was vor allem Anfängern leichter fällt, als ihn im Abstieg zu begehen.

Wir haben den Nebel überwunden und genießen den Blick kurz unterhalb des Gimpelhauses auf die Lechtaler
   

Gimpelhaus 1659 m mit Roter Flüh (links) und Hochwiesler
   

Hahnenkamm und Gaichspitze ragen aus dem Nebelmeer
   

Aufstieg zur Judenscharte mit Roter Flüh
   

Ausblick von der Judenscharte auf Zugspitze (Links hinten) und Thaneller (rechts der Bildmitte) und dem Hahnenkamm davor
   

Judenscharte 1970 m mit Kellenspitze
   

Aufstieg zur Roten Flüh 2111m von der Judenscharte 1970 m
   

Aufstieg zur Roten Flüh 2111 m
   

Rote Flüh 2111 m
   

Blick hinab zum Schartschrofen mit dem Friedberger Klettersteig
   

Abstieg von der Roten Flüh
   

Unterwegs zum Schartschrofen
   

Schartschrofen 1973 m mit Friedberger Klettersteig
   

Einstieg zum Friedberger Klettersteig
   

Friedberger Klettersteig
   
   
   
   

Am Gipfel des Schartschrofen 1973 m mit Gimpel und Roter Flüh
   

Blick in die Lechtaler Alpen
   

   

Abstieg zur Gessenwangalpe
   

Adlerhorst 1350 m
   

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  Salbit Südgrat mit Takala-Einstieg, Ausstieg über Buch, 15.09.2010
Geschrieben von: Alban - 16.10.2010, 11:49 - Forum: Schweiz - Antworten (1)

   
Salbit Südgrat Routenverlauf. Gelb: Abseilstrecken rückseitig
   
Gipfelsüdwand Salbitschijen. Ausstiegsvariante "Buch"
   
Salbit Südgrat- Mittelteil im Profil, gesehen vom Ostgrat
   
Salbit Südgrat-Mittelteil mit Gipfelwand im Hintergrund, gesehen vom Ausstieg aus Takala


Salbit Südgrat mit Einstieg über „Takala“ und Ausstiegsvariante über „Buch“. 15.09.2010
20. Seillängen, 5c+


Nach dem gestrigen Einklettertag ("Salbit-Ostgrat" und "Incredibile") war heute der Klassiker „Salbit-Südgrat“ auf dem Programm. Angeblich einer der lohnendsten Granitkantenkletterein der Alpen. Tobi kannte den eigentlichen Südgrat schon von einer früheren Begehung mit seinem Vater. Um es für ihn nicht ganz zur reinen Wiederholung werden zu lassen planten wir unten über die Tour „Takala“ (5b) einzusteigen und in der Gipfelwand einer der Direktvarianten: „Südwand-Buch“ (5c+), oder „direkte Südwand“ (6a) zu klettern. Die Aneinanderreihung dieser Touren ist sehr beliebt und bietet Möglichkeit sich bei mehreren Seilschaften etwas aus dem Weg zu gehen. Zumindest am Ein- und Ausstieg. Zudem ist sie eine Test- und Vorbereitungstour für Anwärter auf den Westgrat um sich mit dem Salbitgranit und der Schwierigkeitsbewertung im Gebiet vertraut zu machen. Neben dem Westgrat ist das „die Tour“ im Gebiet die man gemacht haben sollte oder gemacht haben will.
Nachdem am Vorabend bereits etwas mehr Gedränge auf der Hütte zu spüren war und sich neben uns noch 3 weitere Seilschaften für den Südgrat interessierten entschlossen wir uns früh aufzustehen um zumindest in der Takala als Erster am Einstieg zu sein und vielleicht unsere Pole-Position über die Takala in den Südgrat tragen zu können. Heißt also: vom Einstieg weg durchkletteren bis zum Band unter der Gipfelwand und dort dann die erste richtige Pause. Wir entschlossen uns einen Rucksack zu zweit mitzunehmen. Dann hat zumindest der Vorsteiger immer leicht und luftig kletteren.
In ca. 1h Fußmarsch auf immer gutem Fußweg waren wir am Einstieg der Takala angekommen. Dazu steigt man von der Zustiegsrinne zum Südgrat noch ein paar Meter weiter unter der Wand nach rechts schräg an bis man die ersten Bolts auf einer Platte sieht. Eigentlich kaum zu verfehlen.
Gegen 7.30 Uhr ging dann die Kletterei los. Die erste Länge zieht plattig hinauf auf einen Absatz und quert dann schräg rechts aufsteigend, aber flacher wie zuvor unter eine rechts offene Verschneidung mit Standplatz.
   
Einstiegsseillänge der Takala

Die nahezu horizontale Plattenquerung war noch von den Vortagen nass. Diese Stelle ließ sich aber gut in einer Links-Rechts-Schleife ein paar Meter weiter oben in leichterem Gelände umgehen. Ich hängte die nächste 25m-Länge in der Verschneidung und Plattenrampe gleich noch dran während Tobi simultan nachstieg was aber wegen der Seilreibung bei einem 60m-Seil nicht so zeitsparend war. Wir entschlossen uns daher von nun an überschlagen zu gehen. Tobi nahm die dritte Länge in Angriff die gleich vom Standplatz weg eine ca. 4m hohe schwere Einzelstelle mittels eines Risses zu überwinden hatte. Harald Berger hat nach eigenen Aussagen extra unmittelbar hinter der Kante des Wulstes einen Bohrhaken gesetzt zur psychischen Entlastung einzelner Kletterer (weil zuvor hier wohl schon Einzelne umgekehrt haben). Nach der Einzelstelle ging es schräg rechts an Rißuntergriffen um eine Kante (ca 5a/b) und wieder gerade hoch zum Stand.
   
3. Länge Takala, in der Rechtsquerung

Die nächste Länge zog sich dann offensichtlich auf einem Plattenrücken mit vereinzelt unerwartet tricky Stellen nach oben Richtung großes Schuttband am Ende der Südgrat-Zustiegrinne (im Topoguide-Führer sind für die Takala im unteren Stockwek 5 statt 4 Längen angegeben. Salbit erleben-Führer paßt hier aber besser.)
   
4. Länge Takala

Vom Stand nach der 4. Seillänge, welcher noch leicht unterhalb des Schuttbandes ist geht es problemlos seilfrei zum Band hinauf. Lediglich 1h Kletterzeit verstrichen und trotzdem sehen wir am Einstieg des normalen Südgrates über uns bereits ein Pärchen sich fertig machen zum kletteren. Also keine Zeit verlieren. Der Weg rüber zur Fortsezung der Takala kann dank vieler Felsblöcke und Steine auch mit Kletterschuhen zurückgelegt werden ohne zuviel Dreck an die Sohlen zu bekommen. Ganz schön warm ist es geworden. Kurz die warmen Sachen von heut morgen in den Rucksack gepackt und da macht sich Tobi schon an den Einstieg. So geschwind, dass i kaum a Foto machen konnte. Er hängt die erste kurze und leichte Länge mit der folgenden zusammen und erreicht nach ca. 55m damit den Stand. Kurz unterhalb des Standes gibt es zwei Varianten. Die leichtere rechte kam uns aber doch deutlich schwerer wie ne 4c vor. Da stimmt die V+ vom Topoguide schon eher.
   
[i] Nachstieg in der 5. Seillänge der Takala, in der rechten Variante. Kurz unterhalb Stand

Die folgende Länge war dann reiner Genuß. Zuerst gerade hoch und dann mittels Schuppe, Piazkanten steil schräg links hinauf und dann im wieder offener strukuriertem und leichterem Gelände zum Stand. Bei längerem Runout und guten Rissen kam hier ein 0,5er bzw. 0,75er Camelot zum Einsatz.
   
6. Länge Takala, der Weiterweg vermitteln die nach links ansteigende Risse

Tobi nahm dann die steile und spannend aussehende Ausstiegslänge der Takala in Angriff. Ca. 10m über dem Stand kann hier von einer Schuppe zur nächsten Expandoschuppe gezogen und gepiazt werden. Aber Vorsicht: eine Schuppe war locker und eine weitere hält vermutlich nicht jeden brachialen Anzieher an ihr stand.
   
   
Oberhalb dieser Stelle gings plattiger weiter hinauf auf ein Band. Dort trifft die Tour auf den Südgrat und es gibt dort auch einen Standplatz. Ab hier aber noch wenige Meter einfach nach rechts zu dem Abseilstand etwas hinter der Kante mit herrlichem Blick Richtung Westgrat    
und auf den Mitteteil des Südgrates
   
Bereits in meinem Nachstieg sah ich den Seilführenden der anderen Südgratseilschaft von links herankletteren und traff mit ihm genau am Kreuzungspunkt unserer Touren zusammen. Bei Tobi gegen 10.15 Uhr angekommen ließ mich dieser gleich auf der gegenünerliegenden Seite hinunter bis zu einem Band auf welchem ich dann einfach zurück in die Scharte (Zahnscharte) am Südgrat queren konnte. Tobi seilte sich dann normal ab und schnell hatten wir den nächsten Standplatz gefunden.
   
Abseilstelle vom Ausstieg der Takala

Zuerst ein paar Meter links der Kante und dann rechts der Kante an einem waagrechten, aber einfach zu kletternden Hangelschuppe (Camelot 1bzw 2) um ein kleines Türmchen herum und im Folgenden aber deutlich links über Blöcke und eine Verschneidung (Schlinge) hinauf zu einer Scharte mit Ringbohrhaken. Ab hier geht nun die schwierigere Kletterei des „Elefantenbauchs“ los.
   
erste Länge ab Zahnscharte, auf dem Weg zum steileren Mittelteil

Die andere Seilschaft hatte kurz auf uns am letzten Stand aufgeschlossen. In den folgenden 3 Längen kletterten wir zügig meist im V-ten Schwierigkeitsgrad mit einzelnen Stellen V+.
   
zweite Seillänge ab Zahnscharte im Mittelteil
   
dritte Länge ab Zahnscharte (insg. 10. Länge)

Tobi kannte die Tour bereits und stieg daher in unserer 11. Seillänge (bei Topoguide ist es die 8. Seillänge, im Führer „Salbit erleben“ die Seillänge mit der Bezeichnung „Notausstieg Ruska“) vom Standplatz nach derselben noch die 5m ab in die Scharte vor der Schlüsselseillänge. Hier kann an einem Block und Camelots gut Stand bezogen werden. Diese Taktik erspart einem viel Seilreibung gegenüber dem Standplatz auf dem Felskopf oberhalb der Scharte in der folgenden Länge. Ich war dankbar um Tobi´s Wahl den gleich zu Beginn der Länge gings ordentlich zur Sache. Dank unseres Standplatzes in der Scharte konnte ich Alles klippen was so an alten Haken zu finden war auf dem Weg zum ersten guten Bolt (wer vom Standplatz auf dem Felskopf klettert sollte die erste Sicherungsmöglichkeit auslassen wegen sonst 90Gradwinkel und starker Seilreibung). Ein kleiner Riß im Plattenversatz leitete nach links zur Kante mit Bohrhaken. Hier kann auf einem Miniabsatz noch mal verschauft werden bevor es piazmäßig an der Kante entlagwandernd nach oben ging. Diese Kletterei war dann doch etwas leichter als gedacht und die eigentliche Schlüsselstelle vielmehr die kletterstrecke kurz unterhalb des kleinen Absatzes an der Kante gewesen.
   
   
an der Schlüsselstelle (5c+)

Tobi stiegs mit unserem Luder auf dem Rücken gutgelaunt nach.
   
Hinter uns hatte die Seilschaft unterhalb der Schlüsselstelle schwer mit der Seilreibung zu schaffen und blieb etwas zurück. Die folgende Länge führte mal links mal rechts ausholend in wieder leichterem Gelände zur letzten Seillänge am Plattenturm.
   
   
Ausblick auf den Westgrat
   
In dieser ging es links um einen Felsnadelturm herum und dann wieder steil und plattiger schräg rechts aufwärts.
   
   
Entweder hatte ich mich hier mal verklettert oder es war wirklich selbst abzusichern. Die mittleren Cams kamen hier zum Einsatz bevor ich dann mal wieder nen Bolt fand. Am Stand stieg ich noch ein paar Meter weiter und bezog am Abseilstand dann den eigentlichen Standplatz.
   
Von hier ließ sich der letzte Turm, der Zwillingsturm perfekt einsehen. Aufgrund der scharfen Kante an der Abseilstelle verzichteten wir zugunsten der Langlebigkeit meines Seils auf ein Ablassmanöver und seilten beide gegen ca. 15m am Seil ab (12.50 Uhr). Tobi machte sich an die lange Länge am Zwillingsturm. Anfangs noch gutmütig zeigte diese im Ausstieg dann doch kurz die Zähne um den Vorsteiger am Gipfel des Zwillingsturm mit Blick auf die Gipfelwand dann schon mal kurz in Siegerpose gehen zu lassen.
   
   
Tobi am Gipfel des Zwillingsturms
   
Ausstieg des Nachsteigers auf Zwillingsturm. Mittelteil bezwungen, die Brotzeitpause ist nahe.
   
Blick vom Zwilllingsturm hinüber zur Gipfelwand

Vom Zwillingsturm (13.30 Uhr) seilten wir uns ca. 40m in eine Scharte mit Band am Ende hinunter.Von dort konnte seilfrei hinüber zur Basis der Gipfelwand gelaufen werden. Sollarbeit erfüllt, nun kommt die Kür.
   
Blick vom Brotzeitplatz auf die Scharte zw. Plattenturm rechts und Zwillingsturm links

Schon etwas müde und wegen dem schlechter werdenden Wetter auch ein wenig durchgefroren machten wir erstmal Pause und erleichterten unsere Rucksäcke um unsere Brotzeit, die warmen Klamotten und den Großteil des Trinkens. Zur Direkten Südwand würde man ab unserem Brotzeitband an einer Abseilstelle noch 30m hinunterseilen. Von den Engländeren hatten wir gehört dass die letzten Längen gestern noch feucht gewesen sind und fordernd. Angesichts des zuziehenden Wetters, es schneite sogar minimal, und schon etwas Ermüdungserscheinungen entschieden wir uns die Buch-Variante zu klettern. Leider hatte ich gestern beim Topo einpacken nur den Normalausstieg und die direkte Südwand eingesteckt. Mit dem Wissen dass es mittig nur die eine, unsere Tour gibt stiegen wir trotzdem ein. 4 Längen warens, dass wussten wir und maximal ne 5c+ mit dem Rest meist 5b, einmal 5a. Angesichts der vielen Bolts auf den ersten 20m und unseres gut sortierten Friendsortiment werden wir da schon auch ohne Topo zurechtkommen dachten wir und ich machte mich gegen 14 Uhr an die erste Länge der Gipfelwand. Anfangs gings sehr dankbar nach oben mit mehreren Bolts. Aha dachte ich die leichtere 5a-Länge. Bis die Wand dann immer glatter und feiner strukturiert wurde und die Kletterei an Schwierigkeit deutlich zulegte.
Die Kletterei zog in eine muldenförmige Verschneidungsrinne und die Bohrhakenabstände wurden großzügig.
   
   
Stemmend mit viel Vertrauen in die links und rechts auf Platten gesetzte Klettersohlen gings doch sehr schön nach oben bis eine strukturierte Unterbrechung in der linkerhand befindlichen Wand einen Ausstieg mit Quergang nach links auf einen Absatz zu Stand ermöglichte. Vorsicht: in der Querung sind die Untergriffe nicht alle fest. Vom Stand hatte ich super Sicht hinunter auf Tobi der die Stelle im Nachstieg dann auch fordernd fand.
   
   
   
Ungewiß was nun die leichte und was die schwere Länge war oder werden wird nahm Tobi die Nächste unter seine Sohlen. Gleich kurz überhalb des Standes ging es hart vom ersten Bolt weg zum zweiten. Von diesem dann wieder leichter aber nie geschenkt gerade auf einem Plattenrücken nach oben zum Stand. Die nächste Länge startet erst ca. 3m links des Standes am Beginn einer nach links offenen Rißverschneidung die oben durch ein Dächlein gesperrt wird. Sicherheitshalber nahm ich mal alle Cams mit. Der erste und zweite Bolt befinden sich weiter rechts oben an der senkrechten Wand der Verschneidung. Die Kletterei war anhaltend schwer, jedoch zunächst eher etwas leichter wie die Einstiegsseillänge. Nach dem 5. Bolt war ich unterhalb des kleinen Überhang angekommen und fand so sehr ich mich auch anstrengte nicht den folgenden Bohrhaken mit meinen Augen. Nach links zog über die strukturarme Platte ein sichelförmiger Riß. Vermutlich gut zu klettern aber am Ende musste ein offener und sehr breiter Riß (ca. Camelot 6 notwendig, auf jeden Fall viel zu breit für unser Zeug) ca. 3m hinauf. Dazu, dass konnte ich bereits sehen musste an der linken stumpfen Kante des Risses mit den Händen gepiazt werden und die Füße rechts der Rißkante oder am rechten Rißrand platziert werden. Sah nach ner kippeligen Sache aus vom Gleichgewicht. Und dass evtl ohne zuverlässige Zwischensicherung. Doch rechts von mir sah es nicht besser aus da oberhalb undankbar aussehende Überhangsriße warteten. Also doch nach links, wozu hatten wir das ganze Zeug dabei. Am Riß angekommen bastelte ich mit einem kleinen 4er Keil und einem kleinen Friend ne Zwischensicherung und legte Hand an den Hangelriß. Dieser war Anfangs schmal und wurde aber langsam immer breiter. Erstaunlich dankbar ließ sich so nach links hinüber klettern. Einmal verschwand noch ein mittlerer Cam bevor ich hinter einer kleinen Dachkante einen Bolt entdeckte der das Ganze entschärfte. Leider ist dieser von unten nicht zu sehen gewesen, aber vielleicht vergißt ja nicht jeder das Topo so wie ich. Der folgende breite Riß war dann tatsächlich etwas kippelig hochzukommen und einmal verlor ich fast den Gegendruck auf den Händen weil ich mich zu weit aufrichtete statt die Füße wieder höher zu stellen. Nach wenigen Meter leiten dann aber große Ausstiegshenkel über die Kante und zum bequemen Stand.
   
Blick vom Stand hinunter auf die 3. Länge der Buchvariante
   
im Nachstieg der 3. Buch-Seillänge mit Blick hinauf zu abschließendem Verschneidungsüberhang und ansetzender Linksquerung zu Stand
   
Tobi leitete die letzte Länge hinauf zum Wandbuch welches von unten bereits sichtbar an der Salbitnadel klebte. Daher auch die Bezeichnung „Buch“ für diese Ausstiegsvariante da man unmittelbar am Gipfelbuch aussteigt. Vom Stand zunächst einfach schräg rechts hoch zu einer neuerlichen Verschneidung und in ihr in toller Kletterei hinauf zum Ausstieg (ca. 16.00 Uhr).
   
   
   
Hier traffen wir wieder auf die andere Südgratseilschaft die den normalen Ausstieg gewählt hatten, sich aber wegen dem schlechter werdenden Wetter gleich an den Abstieg machten. Tobi gebürte dann die Ehre die Gipfelnadel zu erklimmen. Vom Wandbuchstand gesichert geht es etwa 12m hinauf. Außer einem Normalhaken im ersten Drittel muss der Rest sicherungsfrei im Grad 4b geklettert werden mit mächtig Luft unterm Hintern. Oben befinden sich dann mehrere Abseilhaken.
   
Nachdem um die Salbitnadel rum das Gelände seilfrei begehbar war konnte ich mit etwas Abstand dann noch ein Gipfelfoto von Tobi
   
   
und er später von mir schießen mit dem typischen Look der imposanten Salbitnadel.
   
Zum lange Verweilen wars mittelerweile doch deutlich zu ungemütlich geworden, viel Wind und etwas Schneefall. Sogar das Seil machte uns das Leben noch etwas schwer und ließ sich nur mühsam abziehen von der Gipfelnadel. Wir machten uns bald an den Abstieg (ca.16.40 Uhr) der zuerstmal durch ein Felsentor führt
   
und dann bald auf den uns bekannten Abstieg vom Ostgrat einmündete.    
Heute war dieser, da fast schneefrei und bekannt, angenehm zu begehen.
Gerne wären wir noch 1 oder 2 Tage im Gebiet geblieben doch unsere gemeinsamen freien Tage waren gezählt und so machten wir uns nach einem Einkehrbier an der Salbithütte (Ankunft gegen ca. 18.15 Uhr) auf den Abstieg über den wir in ca. 1h gerade mit dem letzten Licht das Auto erreichten.



Gruß Alban,
unterwegs mit Tobias Bailer


Facts:
Salbit Südgrat,
Ca. 20 Seillängen, mit Einstieg über Takala (5b, 7-8 Seillängen) und Ausstieg über „Buch“ (5c+, 4 Seillängen). 3 Abseilstellen. Kletterzeit ca. 8h.

Insgesamt gut mit Bohrhaken abgesichert. Stände alle eingerichtet bis auf empfohlenen Stand unter der Schlüsselseillänge am Elefantenbauch. Am eigentlichen Südgrat stecken vereinzelt auch mal Normalhaken, hier ab und an auch eigenverantwortliche Absicherung gefordert. Ein paar Camelots und Zackenschlingen zusätzlich schaden nicht (0,3-2). Vorallem 0,4 bis 1 empfehlenswert. Die im obigen Text angegebenen Uhrzeiten sind als Orientierungshilfe gedacht wie lange in etwa ein Gratabschnitt im Verhältnis zu einem anderen an Zeit uns abverlangte.

Der Salbit Südgrat ist zurecht ein viel gelobter Klassiker. Trotz jahrzehntelanger Begehungen ist der Fels noch nirgends merkbar abgespeckt. Die Felsqualität ist genial, die beschriebene Ein- und Ausstiegsvariante sind sehr zu empfehlen. Vorallem der Aussstieg über das „Buch“ hat noch mal schöne Kletterstellen parat. Dadurch auch etwas abwechslungsreichere Kletterei. Am Südgrat mehrere Fluchtmöglichkeiten vorhanden (am Ende von „Takala“ kann über diese Tour und weiter unten über „Witzsurri“abgeseilt werden. Von der „Zahnscharte“ kann man über den „Zahnschartenabstieg“ und dann weiter über „Witzsurri“ zurück zum Einstieg gelangen. Vom Zwillingsturm kann über die „Niedermann“/ „Licht und Schatten“ oder die Abseilpiste „Bärner-Blitz“ die Tour mittels Abseilen abgebrochen werden.

Verglichen mit dem anderen „Granitkantenmegaklassiker“ der „Badile-Nordkante“ von den klettertechnischen Schwierigkeiten fast konstant einen ganzen, teils halben Grad schwieriger. Dafür im Zugang und vorallem Abstieg deutlich einfacher.

Weitere Infos zu Hütte, Hüttenzustieg, Abstieg und lohnende Touren nebenan vgl. auch:
Salbitschijen „Ostgrat“:
http://www.rocksports.de/forum/showthread.php?tid=486

Gemsplanggen: „Incredibile“:
http://www.rocksports.de/forum/showthread.php?tid=490




Links zu weiteren Tourenberichten:
Salbit Südgrat, Gemsplanggen: „Incredibile“. Schöner Tourenbericht von Frank (09/2009, Rocksports):

http://www.rocksports.de/forum/showthread.php?tid=358


Südgrat mit Takala:

http://www.hikr.org/tour/post1846.html


Südgrat. Tourenbericht vom Kaktusteam.:

http://www.kaktusteam.de/index.php?id=30...rUid%5D=93


Südgrat:

http://www.swiss-wall.ch/News/files/151a...8b4-2.html


Salbit-Super-Südgrat:

http://thomas.topologia.de/index.php?opt...&Itemid=16


Südgrat und Hüttengrat:

http://www.mueller101.de/berge/2008/2008...albit.html


Salbit-Hütte, die Seite von Harald Berger:

http://www.salbit.ch/

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  Zwischen den Toren 1300m/24Sl./7-
Geschrieben von: Hawai - 14.10.2010, 22:40 - Forum: Österreich - Antworten (1)

Lange alpine Route in festem bis sehr brüchigem Fels in der Westwand des Schneefernerkopfes. Trotz gebohrter Stände u. Zwischenhaken ist Vorsicht angebracht, weite Abstände!!! Ein 6er sollte in jedem Gelände mit weitem Sicherungsabständen geklettert werden. Die Hauptschwierigkeiten kommen erst zum Schluß also Reserven einplanen. Bei uns waren die letzten 4Sl. trotz langer Schönwetterperiode teilweise vereist war manchmal garnicht mehr so lustig. Alles im allem wer sich in diesem Gelände wohlfühlt eine "Super Route".
   
Die Route.
   
Am Einstieg.
   
Gregor nach dem Testwandl in der 2Sl.
   
Weiter gehts in gutem Fels 3Sl.
   
Brüchige Platten in der 7Sl.
   
Erst fester dann brüchiger Fels wechseln in der 8Sl.
   
In der 10Sl. muß man schon etwas mehr hinlangen.
   
Gregor 10Sl.
   
Blick zum Daniel.
   
Extremer Bruch müsste die 12Sl. gewesen sein.
   
Die Headwall nähert sich.
   

   
Seeblick.
   
Old Pin.
   
Brüchiger Fels im Schwierigkeitsgrat 2-3 führt zur Headwall.
   
Gregor in der 20Sl. vor dem Wandbuch.
   
21Sl./60m/7- brüchig und lang. Vorsicht Seilreibung!!!
   
Gregor 21Sl.
   
Kurz vorm Austieg 24Sl. der Sonne entgegen.
   
Am Austieg.
   
Geschafft!!!
   
Schneefernerkopf.
   
Abstieg über das Zugspitzplatt zum Sonnalpin.
   
Gregor am Sonnalpin
Big Grin

Big Grin

Big Grin

   
Marcel am Sonnalpin
Big Grin

Big Grin

Big Grin

   
Blick zurück von der Talstation der Zugspitzbahn in Erwald.

1000m Wandhöhe
1300m Kletterlänge/24Sl./7-
Kletterzeit 6-10Std. evtl. Biwak
12 Expressen/Satz Keile/Mittlere Friends/60m Seil
Charakter: Brüchig, alpine Tour mit steigender Schwierigkeit, die letzten 4Sl. sind die schwersten.

Grüße Marcel Roßbach u. Gregor Schmidt.

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  Sebenkopf Südverschneidung
Geschrieben von: nuddy - 14.10.2010, 17:26 - Forum: Deutschland - Antworten (1)

Sebenkopf Südverschneidung, Tannheim, Grän, Füssenerjöchle.

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  Sonnjoch, 7.10.10
Geschrieben von: Norfri - 13.10.2010, 15:34 - Forum: Österreich - Antworten (2)

Sonnjoch 2457 m, 07.10.10

Ausgangspunkt: s. Mahnkopf

Aufstieg: Wenige Meter nach dem Großparkplatz folgten wir der Beschilderung „Binsalm“ Abkürzung. Recht steil führte der Weg hinauf, bis wir nach 15 Minuten wieder auf den Normalweg einmündeten. Nach weiteren 15 Minuten gelangten wir zur Binsalm 1502 m. Ab hier folgten wir der Beschilderung „Sonnjoch“ und gelangten so zum Binssattel 1901 m. Von hier konnten wir erstmals den Weiterweg zum Sonnjoch einsehen. Zunächst ging es ca. 70 Höhenmeter bergab, bis wir an den Sockel des Sonnjochs gelangten. Von hier aus führte ein guter Weg zunächst über steiles Wiesengelände. Weiter ging es durch steiler werdenden Schutt zum höchsten Punkt und zum etwas niedriger gelegenen Gipfelkreuz. Hier wurden wir mit einer phantastischen Rundumsicht belohnt und wir genossen die wärmenden Strahlen der Herbstsonne. Nach einer 20-minütigen Gipfelrast machten wir uns an den Abstieg, der über die Aufstiegsroute erfolgte.

Höhenunterschied: 1400 m

Gesamtzeit: 5:50 Stunden inklusiv 20 Minuten Gipfelrast

Schwierigkeit: Insgesamt einfache Bergtour, die im oberen Bereich des Auf- und Abstiegs Trittsicherheit erfordert.

Besonderheiten: Herrlicher Aussichtsberg. Sowohl der Tiefblick auf den Achensee als auch die Aussicht auf Großglockner, Kitzsteinhorn und Olperer sowie zahllose Karwendelgipfel entschädigen für die Aufstiegsmühen.

Parkplatz in der Eng 1218 m
   

Binsalm 1502 m
   

Wegweiser
   

Blick von der Binsalm nach Westen
   

Blick vom Binssattel 1901 m zum Sonnjoch und der Gramaialm Hochleger
   

Blick zur Lamsenjochhütte und Lamsenspitze 2508 m
   

Aussicht beim Aufstieg zum Sonnjoch
   

Aufstieg zum Sonnjoch
   

Kurz vor Erreichen des Sonnjochs
   

Sonnjoch 2458 m
   

Ausblick vom Sonnjoch auf den Achensee
   

Blick beim Abstieg auf Hochnissel (links) und Olperer (Bildmitte)
   

Blick ins Falzturntal
   

Lamsenspitze (links der Bildmitte) beim Abstieg vom Sonnjoch
   

Blick in die Eng mit Gamsjoch
   

Rückkehr in die Eng
   

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  Mahnkopf 2093 m, 06.10.10
Geschrieben von: Norfri - 13.10.2010, 14:04 - Forum: Österreich - Keine Antworten

Mahnkopf 2093 m, 06.10.10

Ausgangspunkt unserer Tour war der Großparkplatz (gebührenfrei) in der Eng am Großen Ahornboden im Karwendel. Kommt man von Garmisch, so zweigt man am Ortsende von Wallgau nach rechts ab und gelangt schon bald zur 1. Mautstelle (3,-- € pro Kalendertag). Man folgt der Mautstraße bis Vorderriß, wo man nach rechts Richtung Hinterriß abbiegt. Kurz nach Hinterriß folgt die 2. Mautstelle (3,50 € pro Kalendertag). Hier folgt man der Straße, bis man nach ca. 12 km den Großparkplatz beim Wirtshaus Eng 1218 m erreicht. Die letzten Kilometer führen durch den Großen Ahornboden (Weltnaturerbe). Leider waren die die Blätter der Ahornbäume schon vielfach abgefallen aber dafür leuchtete das Laub der Laubbäume in herbstlichem Glanz.

Aufstieg: Vom Parkplatz aus geht es zunächst 700 Meter eben bis zur Engalpe mit Übernachtungsmöglichkeit, Käserei und Wirtschaft. Danach geht es auf gutem Weg und gut beschildert hinauf zum Hohljoch 1795m. Von hier aus sieht man erstmals hinüber zur Falkenhütte 1846 m über dem Spielissjoch 1775 m. Auf dem Weg dorthin steigt man zunächst etwa 120 Höhenmeter ab, bevor es leicht ansteigend zur Falkenhütte hinauf geht. Hier steht man direkt gegenüber der Herzogkante und kann gut den Abstiegsweg von der Lalidererspitze durch die Spindlerschlucht erkennen. Von der Falkenhütte aus wendet sich der Weg nach Norden und quert links oder rechts am Ladizköpfl vorbei zum Ladizjöchl 1825 m, bevor der steile aber unschwierige Anstieg zum Mahnkopf erfolgt. Vom Gipfel genieß man eine herrliche Rundumschau und auch unser nächstes Tourenziel, das Sonnjoch, war im Osten gut zu erkennen.

Der Abstieg erfolgte auf dem Anstiegsweg und nach 5 ¾ Stunden inklusiv einer ausgedehnten Pause waren wir wieder zurück am Parkplatz.

Höhenunterschied: 1200 Höhenmeter im Auf- und Abstieg

Gesamtzeit: 5:45 Stunden incl. 45 Minuten Pause

Schwierigkeit: Leichte Bergtour

Besonderheiten: Besonders schön an einem sonnigen Herbsttag, wenn, wie bei uns, die Herbstfärbung in vollem Gange ist. Sehr beeindruckend ist die Querung unter den Lalidererwänden sowie die herrliche Aussicht auf zahlreiche Gipfel des Karwendels.

Ausgangspunkt Großer Ahornboden mit Grubenkarspitze (links) und Gumpenspitze
   

Engalmen mit Grubenkarspitze
   

   

Aufstieg zum Hohljoch
   

Blick vom Hohljoch 1795 m zur Falkenhütte 1846 m rechts vom Spielissjoch in der Bildmitte
   

Falkenhütte 1846 m
   

Luftige Fahrt mit dem Rad über die Gipfel
   

Rückblick von der Falkenhütte zum Hohljoch
   

Falkenhütte mit Mahnkopf 2093 (rechts)
   

Mahnkopf 2093 m
   

Mahnkopf mit Laliderer im Hintergrund
   

Aussicht vom Mahnkopf nach Osten
   

Falkenhütte mit Laliderer (Herzogkante und Spindlerschlucht)
   

Rückkehr zur Engalm
   

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  "zentrales Ostcouloir" - Finsteraarhorn 4274m
Geschrieben von: Zwerggäuer - 12.10.2010, 11:23 - Forum: Schweiz - Antworten (2)

Das Finsteraarhorn zählt eher zu den weniger gut erreichbaren Bergen des Berner Oberlandes, warum also sucht man sich so einen weit entfernten Muggel zum Klettern aus....ums mal vorweg zu nehmen David ist schuld
Smile
.... wie kam's?

Ich fahre mit David ins Berner Oberland, das erste mal zusammen auf Tour, sein Ruf nicht nur gut sondern auch zäh zu sein eilt ihm voraus. Ich hatte also auch ambitionierte Ziele am Mönch und dem Jungfraujoch vorbereitet. Dazu war aber Voraussetzung, dass wir die Bahn auf die kleine Scheidegg noch bekommen. Da es aber sicher dort nicht nach Luzern geht wo es auch nicht angeschrieben steht und als man dann doch dort ist, noch etwas auf der Autobahn parkt war schnell klar, Bahn adieu. Beim stöbern im BOL Führer schreit David auf...Finsteraarhorn Ostwand EB 1904, das ist krank da müssen wir hin. Hey cool denk ich, schon lange auf meinem Programm und kein Stress mit der Bahn.

Wir kommen mit der Dämmerung am Grimselhospiz an, ein letzter Blick aufs Finsteraarhorn, großer Gott ist der Klapfen weit weg. Essen, Bier und eine kurze Nacht im Caddy, dass sind die Eindrücke vom Grimselhospiz, um 2:30Uhr ist wecken. Bis alles gekocht und gerichtet ist, wird's 3:30Uhr, dann geht's zu Fuss den Grimselsee entlang. Eine kurze Boulderstelle und wir sind auf dem guten Fussweg. Ewig geht es dahin, bis wir kurz vor Sonnenaufgang an der Lauteraarhornhütte stehen. Scheiße 200mH zu viel gelatscht, also über Leitern wieder runter zum Gletscher. Nun fangen die Berge um uns an zu Leuchten, der Tag erwacht.

   

Da ist auch die Wand die wir zu durchsteigen im Sinn haben. "Tiese Wand ta schaut aba garstig aus" - ist so der erste Gedanke. Wir überlegen kurz ob wir uns ins Aarbiwak legen und den Durchstieg visualisieren, da wir aber gewichtsoptimiert unterwegs sind, fehlt der dicke Schmöcker für eine ordentliche Visualisierung, also doch "old Style".

Nun sind wir mittlerweile dem Berg so nahe, wie man normal einem Berg nahe ist wenn's los geht. Nur dass wir schon 4 Std. Gelatsche in den Füßen haben.

   

Langsam wird es aber Zeit, dass wir uns überlegen wo wir eigentlich durch die Wand klettern wollen. Es drängt sich eine Line auf, das steile Couloir direkt links des nördlichen Ostwandpfeilers. Eine Tour die erst 1983 durch Germain und Steiner eröffnet wurde.

Doch vor wir der Vorfreude vollen Lauf lassen, muss der zerschrundene Gletscher des Kessels zw. Studerhorn und Finsteraarhorn überwunden werden, David ist der Wegsucher und finden den perfekten Durchgang auf den ersten Versuch. Mittlerweile ist die 1200m Wand sehr nahe. Nun gut ist auch schon 11Uhr.

   

Immer steiler wird der Weg, bis dann die Steigeisen an den Fuß müssen und zu den Eisgeräten gegriffen wird. Der rechteste Eisschlauch links neben der Rippe ist unser Ziel, sieht sehr genial aus, mal sehen ob es seilfrei geht.

   

David grinst, ihm geht es prächtig. Mich plagen etwas Krämpfe, da ich scheinbar zu wenig getrunken habe. Nichts was man nicht mit einem Seitbacherriegel bekämpfen kann, hmmmm lecker lecker lecker.

Ja nun gibt es erst mal wenig Vorkommnisse. Wir klettern zumeist Seilfrei durch die Eisschläuche und durch die Firnfelder. Oft recht save, manchmal auch etwas riskant. Mei 70°-80° haben die meisten der Eisaufschwünge halt schon, aber die Qualität ist oft sehr gut.

   

   

Nach solchen Aufschwüngen kommen aber immer wieder Felder, die sich auf 50° zurück legen und zum Ausruhen einladen. Wir kommen gut vorwärts und sind deutlich schneller als angenommen.

   

Nach der Wandmitte zieht das Gelände nochmal merklich an. Es wird durchweg steiler. Nun muss auch das erste mal ein Seil her, wir Versuchen einen senkrechten Eisaufschwung direkt zu klettern, die Eisschicht ist aber hohl und auf über 5m abgelöst. Das ist nicht lecker. David umgeht die Stelle über eine heikle Mixedpassage bei schlechter Sicherung.

   

Langsam spüren wir auch dass wir uns schon über 12 Std. anstrengen. Die Augen suchen bereits die Umgebung nach möglichen Biwakplätzen ab.

Auf 4000m Meter finden wir einen idealen Platz. Ein Schneegrat läd ein sich zu vergraben und ein großer Stein bietet Schutz nach oben. 3 Sterne Delux Biwakplatz. Wir schaufeln schnell eine Plattform für 2 Personen. Nach dem Abendessen ist schlafen angesagt, da es doch nicht so unbequem ist, kommt doch einiges an Erholung dabei rüber, ist sicher nicht verkehrt.

Morning has broken, like the first mornig..... Sonneaufgang auf 4000m:
   

Da schnurrt auch schon der Kocher, David hat den Platz an der Kochnische, also kann ich noch a bissel im warmen bleiben, gääähn....schön.

   

So, nun geht es wieder los, was wir noch nicht wissen, das Schwerste wartet noch auf uns. Am Abend sah es so aus, als könne man den senkrechten Eisschlauch nach oben hinaus verfolgen und so an den Gipfel gelangen. We will try.

   

Da es aber erstens anders kommt und zweitens als wie man denkt. Stehen wir eine Seillänge weiter vor der Sackgasse. Schöner Scheiß!

   

Das Eis nach oben ist nur locker an den Fels gepappt und wenige cm dick. Eine Felsumgehung sieht nicht einladend aus und die Sicherungsmöglichkeiten sind mau. David versucht die einzige Möglichkeit. Ein gewagter Quergang nach rechts in leichteres Gelände.

   

Ein Riss setzt an, ein Freudenschrei verrät dem im dunkeln gelassenen Sicherer, dass er wohl einen Weiterweg vermittelt. Cool, sogar frei kletterbar. David sucht sich nach der Glanztat einen gemütlichen Standplatz.

   

Ich darf nun die letzte schwere Länge klettern. Eine Rinne mit einem vereisten Riss in der Mitte. Eigentlich sehr geile Kletterei und gut ab zu sichern. David braucht nicht mal Eisgeräte. Nun riechen wir den Gipfel. Und haben Luft unterm Pürzl.

   

Die letzte Länge, klassisches Kombiniertes Hochgebirgsgelände, nosos Problemos.

   

So jetzt sind es noch 10m zum Gipfel. So richtig frisch sieht das Gipfelteam nicht mehr aus, muss es aber ja gar nicht, wir sind ja gleich am Auto....ähm so in 8 Stdunden.

   

   

Normalweg des Finsteraarhorns runter bis zum Frühstücksplatz, dann den den Südgrat parallel bis unter die Gamsschlicke. Wir haben richtig Glück es ist noch nicht so weich, dass wir vollständig einbrechen. Alles andere wäre ein Debakel.

   

Die Gamsschlicke ist ein Übergang auf den Studergletscher, früher wohl üblich ist es heute ein regelrechtes Kanonenrohr mir ziemlich viel losem Dreck aller Gesteinsarten. Nicht nur anstrengend sondern auch gefährlich. Wir gehen etwas rechts um nicht genau in der Rinne zu sein. Bald sind wir oben und sehen den letzten Gegenanstieg für heute, das Oberaarjoch. Aber erst geht es von der Gamsschlicke runter. Die Spalten trotzdem etwas im Auge behalten. So ganz Spaltenarm ist es hier nämlich nicht.

   

Der Anstieg ans Oberaarjoch müsste jetzt echt nicht mehr sein, aber hilft ja nicht. Vom jammern werden die Sättel selten niedriger...wobei bei dem momentanen Gletscherschwund muss man nur lange genug warten
Smile
... naja gar ned so lustig.

   

Nun sieht man den Oberaarsee, von nun an ging's bergab, 6km wenn ich mich nicht irre. Nun haben wir aber auch eine Spur und die Vorgänger haben dankenswerter Weise die meisten Spalten mit Löchern gekennzeichnet. Die Spur wurde nicht dünner also kein Grund zur Sorge.

   

Am See angekommen noch einmal richtig Pause. Vor es dann die 2,5 h zum Auto geht.

   

Dort waren wir dann ziemlich fertig um kurz nach 20 Uhr. Nicht mehr so richtig taufrisch und auch a bissel müde, vor allem aber hungrig. Letztes Problem lässt sich locker am Fuss des Grimselpasses im Gasthaus "Urweid" beheben. Was für geile Fleischbrocken.... .

Ohne Frage eine alpinistisch hochinteressante Tour auf den höchsten Berner mit den Hauptschwierigkeiten weit oben auf über 4000m. Mir kam sie etwas schwerer vor als die Ginat an der Droites, vor allem im Kombigelände.
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Facts:
"zentrales Ostwandcouloir" - Finsteraarhorn 4274m
1200m Wandhöhe - Eis bis 85° Mixed bis M4-5 (2Sl)
EB: Germain und Steiner 1983 bis grauer Turm dann über die Tour von 1904.
(Da etwas schwerer wie die Ginat gesamt ca. AS-
Vergleichbar mir der direkten Haston-Eistrup)
Guter Biwakplatz auf 4000m vor dem Hauptschwierigkeiten
Kletterzeit: 10-15 h nach Verhältnissen;
8h Zustieg zur Wand 8h Abstieg zum Auto....Sorgt definitiv für
ein ausgefülltes Wochenenden.

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  Freispitze, Schreck-Heel (VI+/VII-), Lechtaler Alpen 07.10.10
Geschrieben von: Tobias - 08.10.2010, 18:40 - Forum: Österreich - Antworten (1)

Die großzügigen Klettertouren an der Freispitze (2884 m) in den Lechtaler Alpen haben einen sehr großen Ruf weit über die Grenzen des Lechtals und des Allgäus hinaus. Die Rauigkeit und die Felsqualität in der bis zu 400 m hohen Rätkalkwand suchen ihres Gleichen. Doch nicht nur die Kletterei in den Wänden hoch über dem Parseier Gries, auch Zustieg, Landschaft und Umfeld bieten ein einsames, wildes Gesamterlebnis der Extraklasse.

    Freispitze und Rote Platte (Heelzapfen)

Der goldene Oktober zeigt sich von seiner besten Seite und so zieht es uns zum ersten Mal in die Felswelt der Freispitz-Südwand. Auf dem Programm steht die bekannte „Schreck-Heel“ (VI+/VII-). Die Tour hält was ihr Ruf verspricht. Sie ist saniert, Standplätze sind bis auf die letzten zwei gebohrt, doch Zwischensicherungen sind nicht im Übermaß vorhanden und zudem sind es oft noch die alten Stichthaken. Wer den Grad sicher beherrscht, hat aber dennoch eine richtige Genusstour vor sich, zumal es sich mit Camalots meistens gut zusätzlich absichern lässt. Ich hatte einen Satz bis Gr. 4 ! dabei. Klemmkeil habe ich keinen einzigen gelegt. Der große 4er Cam war vorallem in den tiefen Wasserrillen der 7. Länge sehr angenehm, aber nicht zwingend erforderlich. Wer mindestens einen 3er am Gurt hat und ihn nicht zu früh (!) benutzt, dürfte auch keine Probleme bekommen. Im Panico Lechtalführer (2. Auflage 2005) ist ein mögliches Abseilen über die Tour bis zur 8. SL eingezeichnet. Dies ist beim derzeitigen Zustand der Stände (überwiegend altes Band- und Reepschnurmaterial zwischen den Plättchen-Bohrhaken) eher nicht zu empfehlen. Einige Schraubglieder würden das wieder ändern, doch ob es so toll ist in dem meist geneigten, extrem scharfen Gelände abzuseilen...?

Die Schreck-Heel war die erste Tour in der Wand. Sie wurde im Mai 1969 von Peter Heel und Manfred Schreck erstbegangen. Schon beeindruckend wenn man bedenkt, dass die ganzen Platten und Wasserrillen mit dicken Bergschuhen geklettert, die ganzen Stichtbohrhakenlöcher von Hand gebohrt wurden und zudem hatten sie mit halben Schmelzwasserfällen in den Wasserrillen im oberen Teil zu kämpfen. Jedem kann an dieser Stelle der geniale Film „Freispitzsommer-Ein Bergsommer in den Lechtaler Alpen“ von Jürgen Schafroth empfohlen werden. Unter anderem sieht man richtig tolle Filmaufnahmen aus der Schreck-Heel. Aufgenommen während einer Begehung 2004 mit dem Erstbegeher Peter Heel.

    Freispitz - Südwand
    Rote Platte - Nordostwand

Nach langem Zustieg, im Parseier Gries zwischen Heelzapfen und Freispitze endlich angekommen, konnte ich es kaum erwarten in die Wand einzusteigen. Eine kleine kostenlose Vorführung wie man in den Wasserrillen der Freispitze zu klettern hat haben wir auch noch erhalten...immer wieder beeindruckend.

    so geht´s...

Nach einer leichten Zustiegsplattenrampe (III), welche noch gut ohne Seil gehen sollte folgt gleich in der 1. Seillänge mit VI+/VII- die rein von den Schwierigkeiten schwerste Länge der Tour. Vom Stand über eine weitere kleine Rampe unter die steile Platte. In absolut rauem Fels geht es kleingriffig empor (gut abgesichert) zu einem scharfen Piazriss (Camalots). Herrlich, was für ein Auftakt...

    Blick auf die Rampe und in die 1. SL
    Zustiegsplattenrampe
    1. SL
    1. SL, kurz vor dem Stand

In der 2. SL (V+) folgt erst ein leichter aber interessanter Quergang, bevor es erstmals in Wasserrillenkletterei übergeht. Nina steigt die 3. SL (IV-) vor und wir erreichen die markante Plattenrampe der unteren Routenhälfte.

    2. SL
    3. SL

Die 4. SL (IV+) und vor allem die 5. SL (VI-) bietet herrliche, raue und messerscharfe Kletterei. Zwischensicherung fast nur an Stichtbohrhaken.

    4. SL
    4. SL
    4. SL
    Stichtbohrhäkchen
    5. SL - einfach traumhaft
    5. SL - einfach traumhaft
    5. SL - messerscharfe Felswelt
    5. SL - messerscharfe Felswelt
    5. SL - einfach traumhaft

Die 6. SL (IV+ / 55 m) führt zum Beginn der Mega-Wasserrillenplatte der 7. SL. Diese 7. SL ist nur IV+ aber mit 1. Bohrhaken und einer messerscharfen Sanduhrmöglichkeit auf 55 m wahrlich nicht übersichert. Wer jedoch zusätzlich zum normalen Satz auch große Cams (mindestens einen 3er, besser zwei 3er oder 4er und 3er) am Gurt hat, braucht sich nicht fürchten und kann die extrem rauen Mega-Wasserrillen (teils hüfttief !) richtig genießen.

    Stand vor der 7. SL
    7. SL - ein Meer aus Wasserrillen
    7. SL - ein Meer aus Wasserrillen
    7. SL - einfach herrlich

Die 8. SL (V+) leitet in einem rechts-links Bogen nach oben. Am Stand nach der 8. SL befindet sich der letzte Bohrhaken der Route. Der Stand nach der kurzen 9. SL (V) wird an einer mit Reepschnur gefädelten Sanduhr und einem Normalhaken gemacht.

    8. SL
    8. SL
    9. SL

Beim Anblick der 10. und letzten Seillänge bin ich dann erst mal etwas erschrocken. Ein nach obenhin fast überhängender Risskamin. Das soll nur V+ sein... Doch diese 10. SL gehört nochmal zu den schönsten Längen der Tour. So steil und griffig...wahnsinn. Es steckt zwar auf diesen 25 m lediglich ein Normalhaken, doch mit Cams im soliden Riss machts ja erst richtig Spaß...Oben auf dem Mergelband soll dann laut Topo irgendwo ein Normalhaken stecken. Hab ihn in dem Bruchhaufen nicht gefunden und bin noch 20 m weiter zu guten Cam-Möglichkeiten auf der linken Seite (nahe der Kante zur Südwand).

    10. SL
    10. SL
   
   
    Schattenspiel beim Seilaufnehmen
    Der Dent du Geant des Lechtals – Gr. Freispitzturm
   
   

Die Zeit ist schon fortgeschritten und so geht es zügig auf dem Mergelband nach links (Westen). Herrliche Blicke auf die umliegende Bergwelt. Gemeinsam mit den Jungs aus der Route Kronjuwel (VIII-) seilen wir zweimal 50 m ab. Nun nicht in der ersten Scharte am Wandfuß entlang absteigen, sondern bis zum tiefsten Punkt des Mergelgrates. Dort ist ein großer Block mit allerhand Schlingen Material zum Abseilen. Abseilen (60m) an diesem Block erspart einem den obersten steilen Teil der Mergelrippen. Danach war es weniger schlimm als erwartet. Klar es ist immer noch steil, nicht alles ist fest und man sollte sich auch nichts erlauben. Bald sind wir am Rucksackdepot und ein langer Abstieg kann beginnen.

    Am Abseilblock
    Der oberste Mergelrippenteil
   
    Abschied von der Freispitze


Viele Grüße an Martin und Thomas in der Route Kronjuwel
Nina und Tobias

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  "via Barbara"-Rote Flüh (Tannheimer Berge)
Geschrieben von: Zwerggäuer - 04.10.2010, 12:00 - Forum: Österreich - Keine Antworten

Der Herbst soll richten was der Sommer verbrochen. Naja so streng wollen wir nicht sein, aber es wäre schon schön wenn man noch a bissele zum alpinen Sportklettern käme. Nach meinen ersten Lehrgängen und einem tollen Wochenende auf der Alb, war ich dann auch mal wieder richtig scharf auf eine schwere alpine Kletterei.
Niklas holt mich in Kempten ab und auf geht's ins Tannheimer Tal, der Sonntag versprach Kaiserwetter. Da ich nun mittlerweile die meisten der mittelschweren Touren an der Flüh kenne, erlaubten wir uns heute einen Schritt in Richtung anspruchsvolle Klettereien. Wir ersuchten die Barbara um eine Audienz. Nach dem Topo war schon klar, dass 6 Seillängen im unteren bis oberen 8. Grad eine hohe Herausforderung darstellen.

Gleich am Einstieg war sie aber zickig die Barbara, eine kleine Guffel in der es startet ist nass am Schuhwerk klebt Gamsscheiße und...alter sind die Griffe scharf. Bei mir macht's kurz fatz, das Bein ist nicht mehr am Tritt und schon fehlen zwei große Hautfetzen, ja das fängt ja gut an.

In der 2. Länge fehlt dann der Normalhaken, oder ich hab ihn nicht gesehen. Das ist gar nicht so super, weil wenn man jetzt vor dem zweitletzten und dem letzten Bohrhakl scheiße baut, liegt man Kopf voraus auf dem Vorsprung. Mit etwas zerrüttetem Nervenkostüm endlich am Stand. Noch eine schöne 7 dann geht es richtig los, aber schon hier fängt es an....jeder Stand ist mitten auf einer Platte, ich checks ja nicht was das soll, aber wenn ich das gewusst hät, wäre ein Sitzbrett im Gepäck gewesen.

   

   

Nun aber Schluss mit lustig ein kleiner Überhang leitet den Achter-Reigen ein. Mittlerweile haben wir uns etwas an das plattige Gelände gewöhnt. Aber bei den 8ern geht es dort weiter, wo es mit den 7-nern aufgehört hat, nämlich das alles tendenziell etwas hart ist. Ob es nur daran liegt, dass es sehr anhaltend ist, weiß ich nicht aber auch die Einzelstellen verlangen hervorragende Tritttechnik und großes Bewegungsrepertoire, etwas Fingerstrom ist auch nicht verkehrt.

   

Niklas seine 7+/8- ist wahrscheinlich eine der besten Längen der Tour, geile Moverei auf grauer Platte, nur der gewinnt der gleich den richtigen Ablauf erkennt, viel zurück gibt es nicht.

Die Schlüssellänge war dann harter Tobak, bis zur 4. Exe ok, dann echt hartes Arbeiten, von klettern wollen wir nicht reden.

   

Die 8+ hat uns nun vollkommen ausgesaugt, da in der Tour ziemlich obligat geklettert werden muss. Was die 8+ nicht geschafft hat, saugt nun die folgende 8- aus uns raus. Wir sind mittlerweile beide recht dehydriert, weil wir das Trinken am Rucksack gelassen haben und es deutlich wärmer war wie angenommen. Die Zehen tun mittlerweile auch recht weh und fand ich die 3 Hängestände vorher scheiße, fange ich nun an sie wirklich zu hassen, zudem oft 2-3m weiter ein kleiner Absatz gewesen wäre...ein guter Grund, warum man Routen nicht von oben Einbohren sollte.

   

Die letzten Nerven dieses Tages, kostet mich der Quergang am Ende der 8- Länge. Ist ja nicht grad so, dass es ein 3er Band ist zum rüberlaufen, ich nehme noch zwei Zwischenhaken von der Hinkelstein mit und gehe die Platte an die an den Stand führt. Scheiße jetzt bin ich aber gemolken. Ich hole Niklas zur Lagenbesprechung nach.

   

Wir sind beide nicht mehr wirklich frisch und wahrscheinlich nicht mehr in der Lage die beiden letzten 8ter Längen zu klettern. Wir nutzen die Gunst der Stunde und entflüchten über einen Klassiker zum Gipfel... Hier ist es auch schön spät und wir sind beide sicher dass morgen ein super Muskelkater ansteht. Im Nachhinein würde ich unbedingt über die Via Hinkelstein aussteigen, erstens spart man sich den bleden Quergang, zweitens ist das die logische Linie hoch und drittens sieht die Platte von der Hinkelstein Phänomenal geil aus....hoogh.

Beim sitzen am Gipfel wird aber klar....Herbstzeit ist die schönste Zeit im Gebirge.... Seele baumeln lassen und auf ein Bier aufs gute Gimpelhaus. Fast wie wenn man daheim wäre, schön.

Grüße Stef mit Niklas.

   

   

   

   
_______________________________________________________________
Facts:
"Via Barbara"-Rote Flüh
EB (Rotpunkt): Markus Lutz
10 SL (300m), 8+ (8- obl.) keine Länge unter 7
12 Exen und 50m Seil reichen
Charakter: Steile Plattenkletterei mit sehr anhaltenden Längen.

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  Rutschenfelsen-Hiaslverschneidung (VI,V,VI-) / Uracher Alb 19.09.10
Geschrieben von: Tobias - 01.10.2010, 18:28 - Forum: Deutschland - Keine Antworten

Die Rutschenfelsen auf der Uracher Alb, direkt am Albtrauf, sind in ihrem Charakter wohl einmalig auf der Schwäbischen Alb. Alle Touren bieten alpine, großzügige und begeisternde Kletterei. Die Touren haben fast alle 3 Seillängen und sind durchweg sehr steil. Die großzügige Wortwahl bei den Routenbeschreibung im Panico-Kletterführer Uracher Alb mit „Einer der berühmtesten Klassiker der gesamten Schwäbischenalb...“ oder „eine der besten alpinen Routen auf der mittleren Schwäbischen Alb“ kann durchaus nachvollzogen werden. Der zentrale und einzige Abstieg/Zustieg zu den Touren stellt die Saugasse (III) dar, welche am besten und schnellsten abseilend überwunden wird. Wer mehrere Touren machen will fixiert sich am besten ein separates Seil (50m) an einem der Bäume. Die Absicherung und der Fels sind alpin, Klemmkeile und wenige Cams am Gurt sind sicher kein Fehler. Der VI Grad sollte sicher beherrscht werden und auch oberhalb von Normalhaken geklettert werden können ohne nervös zu werden. Reine Sportkletterer können an den Rutschenfelsen sicher auch ein Fiasko erleben. Der Naturschutz erlaubt ein Klettern im Zeitraum von 15.7 bis 30.09 jeden Jahres.

    Das Felsmassiv der Rutschenfelsen

Zusammen mit Ebe Erz war ich einen Nachmittag an den „Rutschen“ und wir konnten die Hiaslverschneidung (VI,V,VI-), den Normalweg mit Knödleraustieg (VI-,IV,VI+), die Höllwand (VI,VI-,VI) und den Viererweg (V-,V+) klettern. Ebe war schon in den 80ern an den Rutschenfelsen und wusste von der tollen Kletterei, ich aber das erste Mal und war mal wieder begeistert und bestätigt welche geniale Gebiete auf der Alb zu finden sind. Im folgenden die...



Hiaslverschneidung (VI,V,VI-)

Die namensgebende Bilderbuchverschneidung der 3. Seillänge ist die herausragende Seillänge dieser Route.

Am mitgebrachten und fixierten Seil geht es gegen 15:00 Uhr zum ersten Mal vom Rucksackdepot abseilend die Saugasse hinab. Unten im Wald im Abstiegssinn rechts hinüber, am Beginn des Viererweges vorbei, zum Einstieg der Hiaslverschneidung. Nach einem ganz kurzen Linksquergang zu Beginn der 1. Seillänge folgt nicht zu unterschätzende steile Wand/Verschneidungskletterei (VI) bevor es auf einem schmalen Band nach links zum Standplatz geht.

    Abseilen durch die Saugasse
    1.SL – das schmale Band vor dem Standplatz

In der 2. Seillänge (V) folgen einige teils grasige und schrofige Passagen bevor am Fuß der Bilderbuchverschneidung der Stand erreicht wird.

    2.SL
    Blick auf die 2. und 3. SL
    Ebe am Stand vor der Verschneidung
    Blick in die 3.SL
    Blick in die 3.SL

Ich starte in die herrliche Verschneidung der 3. Seillänge (VI-) und bin gleich begeistert von der Steilheit. Bohrhaken und Normalhaken stellen eine recht ordentliche und ausreichende Absicherung dar. Wie so oft: Wer sehr weit außen spreizt macht sich das Leben hier leichter.

    Tiefblick aus der 3. SL

Wie an allen anderen Ausstiegen stehen ausreichend Bäume für den Standplatz zur Verfügung. Über den breiten Wanderweg wieder nach rechts. Nach insgesamt 1h sind wir wieder am Rucksackdepot vor der Saugasse. Als nächstes steht der
Normalweg mit Knödlerausstieg (VI-,IV,VI+)
auf dem Programm.

Viele Grüße
Ebe und Tobias

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