Zwischen den Toren 1300m/24Sl./7- - Druckversion +- Rocksports Forum (https://forum.rocksports.de) +-- Forum: Übersicht (https://forum.rocksports.de/forumdisplay.php?fid=3) +--- Forum: alpines Felsklettern (https://forum.rocksports.de/forumdisplay.php?fid=10) +---- Forum: Österreich (https://forum.rocksports.de/forumdisplay.php?fid=26) +---- Thema: Zwischen den Toren 1300m/24Sl./7- (/showthread.php?tid=502) |
Zwischen den Toren 1300m/24Sl./7- - Hawai - 14.10.2010 Lange alpine Route in festem bis sehr brüchigem Fels in der Westwand des Schneefernerkopfes. Trotz gebohrter Stände u. Zwischenhaken ist Vorsicht angebracht, weite Abstände!!! Ein 6er sollte in jedem Gelände mit weitem Sicherungsabständen geklettert werden. Die Hauptschwierigkeiten kommen erst zum Schluß also Reserven einplanen. Bei uns waren die letzten 4Sl. trotz langer Schönwetterperiode teilweise vereist war manchmal garnicht mehr so lustig. Alles im allem wer sich in diesem Gelände wohlfühlt eine "Super Route". Die Route. Am Einstieg. Gregor nach dem Testwandl in der 2Sl. Weiter gehts in gutem Fels 3Sl. Brüchige Platten in der 7Sl. Erst fester dann brüchiger Fels wechseln in der 8Sl. In der 10Sl. muß man schon etwas mehr hinlangen. Gregor 10Sl. Blick zum Daniel. Extremer Bruch müsste die 12Sl. gewesen sein. Die Headwall nähert sich. Seeblick. Old Pin. Brüchiger Fels im Schwierigkeitsgrat 2-3 führt zur Headwall. Gregor in der 20Sl. vor dem Wandbuch. 21Sl./60m/7- brüchig und lang. Vorsicht Seilreibung!!! Gregor 21Sl. Kurz vorm Austieg 24Sl. der Sonne entgegen. Am Austieg. Geschafft!!! Schneefernerkopf. Abstieg über das Zugspitzplatt zum Sonnalpin. Gregor am Sonnalpin Marcel am Sonnalpin Blick zurück von der Talstation der Zugspitzbahn in Erwald. 1000m Wandhöhe 1300m Kletterlänge/24Sl./7- Kletterzeit 6-10Std. evtl. Biwak 12 Expressen/Satz Keile/Mittlere Friends/60m Seil Charakter: Brüchig, alpine Tour mit steigender Schwierigkeit, die letzten 4Sl. sind die schwersten. Grüße Marcel Roßbach u. Gregor Schmidt. RE: Zwischen den Toren 1300m/24Sl./7- - Ali - 08.07.2019 Bei dem genialen Wetter gerade sind Alex und ich die Tour letzten Sonntag geklettert. Zu der guten Beschreibung oben und im Führer "Longlines" von Adi Stocker noch folgende Ergänzungen von uns: Entgegen der Angaben im Führer haben wir auch bei der Seilbahn geparkt und sind dann über die alte Piste und das Schotterfeld zum Einstieg gequert. Beim Aufstieg über das Geröllfeld zum Einstieg nicht zu weit nach rechts queren, das im Führer beschriebene "große E" am Einstieg haben wir nicht finden können. Einfach ran an den Felsfuß und leicht nach rechts halten, der erste Stand rechts neben einer herabziehenden Rinne ist mit zwei Bohrhaken ausgestattet und gut zu finden. Unser Zeitplan: 05:00 Uhr Start am Parkplatz 07:00 Uhr Einstieg in die Route nach zu langem Einstieg suchen (wäre auch 20 min früher gegangen...), ca. 1,5 h Zustieg 14:00 Uhr Ausstieg aus der Route 14:45 Uhr Gipfel Schneefernerkopf nach einer halben Stunde Pause am Ausstieg 15:45 Uhr Abzweig ins Österreichische Schneekar (nach Abstieg vom Schneefernkopf, Querung übers Platt und mühsamem Gegenanstieg vom Platt Richtung Zugspitzgipfel in weichem Schnee und teilweise lockerem Geröll) 16:45 Uhr Wiener-Neustädter-Hütte 17:45 Uhr Zurück am Parkplatz Die Route selbst ist unten fast schon plaisirmäßig eingebohrt, wir haben immer wieder Haken ausgelassen. Dann wird es langsam weniger bzw. normal und um SL 19 ist mal quasi gar nichts an Zwischensicherungen zu finden in eher brüchigem Gelände. Anschließend steilt die Wand dann auf und es folgen die schwereren Abschlusslängen. Die erste 7- Länge startet vom Wandbuch weg mit ein paar schweren Einstiegszügen und ist nicht ganz fest, aber speziell am Beginn eng eingebohrt. In der folgenden 5er-Länge muss man aus der logischen Verschneidung nach dem 5. Bohrhaken abbiegen und auch wenn man nichts sieht, genau da gehts weg und erst wenn man auf die Platte rausgequert ist, sieht man den nächsten Haken. Da wäre ein weiterer Haken, vorallem zur Orientierung, sehr wünschenswert. Die letzte SL, auch 7-, ist dann deutlich fester und bestet aus mehreren kurzen Wulsten und Verschneidungsklettereien, deutlich schöner zu klettern als die erste 7--Länge. Dafür ist sie nicht ganz so konsequent eingebohrt, als Nachsteiger kann man die schweren Stellen nullen (Haken eng), aber nach den schweren Stellen muss man durchaus auch mal wegklettern vom Haken, ohne dass es deutlich einfacher wird. Ab dem Ausstieg befindet man sich in leichtem Gehgelände, mit schönen Tiefblicken über die Kante und garantiert wenig Trubel. Der kommt dann erst auf dem Zugspitzplatt... Beim Abstieg durch das österreichische Schneekar hatten wir nur sehr vereinzelt noch mit Schnee zu tun, ging problemlos, auch im Stopselzieher sind nur noch letzte Reste vorhanden. Schön wäre, wenn die nächsten Wiederholer ein paar neue Stifte für das Wandbuch mitnehmen würden, es gibt nämlich leider keinen Stift mehr, auch wenn der Rest vom Buch und die Box sehr ordentlich sind. Insgesamt aus meiner Sicht eine vor allem landschaftlich beeindruckende Tour, für die man durchaus Kondition braucht. Die Kletterei ist ok, aber nicht besonders schön und die Absicherung, wie geschildert, leider nach oben schlechter werdend. Entgegen der Angaben im Führer haben wir in keiner Seillänge mehr als 9 Zwischensicherungen benutzt, viel wichtiger sind lange Alpinexen, um die Seilreibung zu minimieren. Damit geht es dann aber gut, Halbseiltechnik war nicht nötig. Die mobilen Sicherungsmittel haben wir überhaupt nicht genutzt, in der zweiten 7--Länge hätte ich gerne was gelegt, aber dort ging nichts auf der Platte. Höchstens für das schlecht abgesicherte Zeug um die 19. SL wären mobile Sachen nützlich, wer aber in leichtem Klettergelände souverän unterweg ist, kann ganz darauf verzichten. Insofern Materialempfehlung: 60 m Doppelseile 6-8 Alpinexen 2-4 normale Exen (evtl. Cams 0,75-2 für die 3er-Bruchlänge) Halbschuhe für Zu- und Abstieg Das heiße Wetter war perfekt für die Route, wir sind die ganze Zeit im T-Shirt geklettert, oben wurde es kurz etwas frisch wegen Wind, Sonne hatten wir in der Route nur kurz in den oberen Seillängen und dann den ganzen Abstieg lang. Da war das heiße Wetter dann recht heftig, man steigt direkt in die heiße stehende Luft zwischen den Latschen ab, dann weiß man wenigsten, warum man schwitzt! Weitere Infos auch unter https://www.bergprofi.com/versteckte-unterseiten/topos/zwischen-den-toren/ https://www.freiraumberg.at/?p=14723 Danke für eine tolle Tour, Alex! Gruß Ali |