Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind; Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.

Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Gehrenspitze Marktoberdorfer Pfeiler (VI+ 9SL)
#1
Nachdem mich Alban schon wiederholt auf die Tour aufmerksam gemacht hat, sind Michi Fitz und ich am Sonntag 01.07. den "Marktoberdorfer Pfeiler" an der Gehrenspitze im Tannheimer Tal geklettert. Die Tour ist im Juni 2017 auf Wunsch der Erstbegeher saniert worden.
Wir sind wie in Toni Freudigs "Klettern im Herzen der Tannheimer" beschrieben vom Frauensee (bis da kann man mit dem Auto fahren) oberhalb von Reutte los. Von da ist ein Wanderweg Richtung "Costariskapelle", "Schallerkapelle" und "Hahle" beschildert.
Die ersten Ca 450 hm bis zur "Sulztaler Hütte" kann man auch wie wir mit dem Fahrrad auf einer guten Schotterstraße radeln. Dazu muss man mehrfach die Beschilderungen ignorieren und immer der besten Schotterstraße folgen. Bei der Sulztaler Hütte verlässt eine mit "Schallerkapelle" beschilderter Fußweg die Fahrstraße und führt zunächst einige Meter bergab an der Hütte und einem Brunnen vorbei in den Wald. Ab hier zu Fuß weiter zur Kapelle. Das letzte Stück weglos auf der Höhe über das Hahlejoch unter die Nordostwand der Gehrenspitze.
Die Wand besitzt zwei Pfeiler. Links den "Marktoberdorfer", rechts den "Pfrontner". Bis zum Einstieg ~1,5h mit Fahrrad.
Die Kletterei ist seit der Sanierung objektiv einigermaßen sicher, aber immer noch alpin und durchaus Anspruchsvoll. Der Weg lässt sich mit dem unten stehenden Topo mit entsprechender Erfahrung finden, es darf aber durchaus an einigen Stellen etwas gesucht werden. Es müssen schwere Züge auch zwischen den Haken geklettert werden. Mittlere Friends sind durchaus hilfreich, über weite Strecken ist der Fels aber sehr sicherungsfeindlich. Die Felsqualität ist wechselhaft. Um unteren Teil recht brüchig, Teilweise auch in den schweren Passagen. Weiter oben kommen einige technisch anspruchsvolle Plattenstellen mit gutem Fels.
Ab dem Pfeilerkopf (Kletterzeit bis hier etwa 3,5h) kann, mit einem Stand außerhalb der Route (siehe Topo) abgeseilt werden. Wir sind weiter zum Gipfel. dazu folgt man dem schrofigen Grat (etwa 150m bis III, nicht saniert) und steigt zuletzt über steile Wiesen zum gelegentlich sichtbar werdenden Gipfelkreuz auf (etwa 45min ab dem Pfeilerkopf).
Von dort sind wir über den Normalweg zum Gehrenjoch abgestiegen. Von dort auf der Südseite um die Gehrenspitze mit etwa 200hm Gegenanstieg zurück zum Hahlejoch. Dann nur noch Bergab zum Fahrraddepot und zum krönenden Abschluss ins Tal rollen.

Auch nach der Sanierung ist die Tour deutlich alpiner als die beliebten Touren an der Roten Flüh oder der Gimpel Südwand. Zu und Abstieg machen die neuen Seillängen durchaus zu einer tagesfüllenden Tour.
Wir waren der erste Eintrag im bei der Sanierung ein Jahr zuvor aufgehängten Wandbuch. Vielen Dank an die Sanierer und großen Respekt an die Erstbegeher und alle die die Tour vor der Sanierung begangen haben.


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
Zitieren
#2
Zusammen mit Ebe hatte ich am Samstag 19.06.21 einen ganz tollen einsamen Alpinklettertag am Marktoberdorfer Pfeiler. Wer klassisches Alpingelände mag, wer dem Schwung einer klassischen Linie entlang eines markanten Pfeilers einiges abgewinnen kann und nicht nur auf der Suche nach dem Besten Fels ist wird hier einen tollen Tag verbringen können. Vielen Dank an Martin Oswald und Johanna Elsner, die durch ihre Sanierung den Marktoberdorfer Pfeiler auch einem breiteren Publikum ermöglicht haben. Leider hat es sich noch nicht in Begehungszahlen niedergeschlagen. In den 4 Jahren seit der Sanierung 2017 waren wir gerade mal der 4. Eintrag ins neue Wandbuch. Aber durch die Aufnahme in den neuen Panico Alpinkletterführer „Allgäu“ (Neuauflage 2020) wird sich das hoffentlich bald ändern.
 
Bei sehr wackligem Wetter hatten wir von vornherein geplant vom Pfeilerkopf nach der 9. Seillänge wieder abzuseilen und auf den Gipfelaufstieg zu verzichten. Nach nur 2h 10 min Kletterzeit stehen wir auf diesem Pfeilerkopf nach der 9. Seillänge und somit am Ende des sanierten Teiles. Dicke Graue Wolken drüben am Säuling und den gesamten Tannheimer Bergen lassen uns keine Zeit verlieren. Die sehr gut eingerichtete Abseilpiste (5 mal Abseilen) erlaubt ein sehr schnelles runterkommen und so sind wir nach insgesamt 2h 50 min wieder am Rucksack am Wandfuß. Zunächst zu Fuß und ab der Sulztaler Hütte wieder mit dem Fahrrad zurück zum Auto am Frauensee.
 
Die Tour ist sicher noch immer deutlich alpiner wie viele Tannheimer Südseiten Touren, aber die Sanierung ist doch so ausgefallen, dass wir keinen der mitgeführten Camalots oder Klemmkeile eingesetzt haben. Das vorhandene fixe Material aus Bohrhaken und Normalhaken empfanden wir für unser Empfinden als absolut ausreichend.
 
Im Zuge der Sanierung und der Erstellung eines neuen Topos gab es auch Anpassungen der Schwierigkeitsbewertung nach oben. Hier noch ein paar Kommentare zu den einzelnen Seillängen und unsere Schwierigkeits Empfindungen. Diese sind meistens eher wieder ähnlich den alten Bewertungen aus dem AV-Führer und dem Freudig Topo.
 
1. SL.: IV-
Im noch schneereichen Juni 2021 konnten wir am Wandfuß keinen Stand finden. Wenn es hier überhaupt einen Stand gibt (??), lag er vermutlich noch unterm Schnee. Kurz vor dem Stand am Ende der Länge einfache Steilgraspassage
2. SL.: VI+
Definitiv die Schlüsselpassage der ganzen Tour sind die ca.15 anhaltend schweren und steilen Meter nach der kleinen Gufel. Aufgrund des eher negativ geschichteten Felsen ist es auch nicht allzu dankbar zu klettern. Tendenziell eher sogar hart bewertet für VI+. Der Standplatz nach dieser Länge ist zunächst nicht einfach zu sehen da etwas links außerhalb der Kletterlinie liegend. Vielleicht könnte hier eine Markierungsschlinge, welche die beiden Stand BH verbindet helfen.
3. SL.: VI- (eine ganz kurze Stelle kurz vor dem Stand direkt am letzten Bohrhaken), der Rest der Seillänge IV-V.
4. SL.: III
Quergang. Erst etwas nach links absteigen und dann zum kleinen Felszacken (schwarze Schlinge) hoch und dann Gehgelände links rüber zum Standplatz.
5. SL.: VI- (eine kurze plattige Stelle direkt am 2. Bohrhaken), der Rest der Seillänge IV-V.
Tolle Seillänge
6. SL.: VI
Traumhafte Seillänge und das Highlight der Tour. Tolle Löcher und Schlitze auf grauer rauer Platte. Auch wenn es zunächst schwerer aussieht, es löst sich immer super auf.
7. SL.: V- (kurze Stelle beim einzigen Bohrhaken)
Der Rest ist ein einfacher Quergang nach rechts zum Stand. Im Panico Topo sind in dieser Seillänge fälschlicherweise 2 BH eingezeichnet. Es steckt ein Bohrhaken und im Quergang ein Normalhaken
8. SL.: V-
die beiden letzten Seillängen können gut zusammengefasst werden
9. SL.: III
die beiden letzten Seillängen können gut zusammengefasst werden
 
    Gehrenspitze Nordostwand
 
    1. SL
 
    Ebe am Stand nach der 1. SL. Direkt über ihm das steile Gemäuer der 2. SL
 
    3. SL
 
    4. SL Quergang
 
    5. SL
 
    die traumhafte 6. SL
 
    sehr gut eingerichtete Abseilpiste vom Pfeilerkopf
 
    dicke graue Wolken am ganzen Himmel und das schon um 11:45 Uhr
Confused

Confused
. Wie gehen dann mal wieder…
 
 
 
Viele Grüße
Ebe und Tobias
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste