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  Schäfer, Schäferstündchen (VII+/VIII-), Tannheimer Berge 14.11.10
Geschrieben von: Tobias - 17.11.2010, 22:27 - Forum: Österreich - Antworten (1)

Ein extrem milder und sonniger Sonntag lockte wieder ins Gebirge. Jochen hatte Zeit und es ging an den Schäfer nachdem unsere eigentlich geplante Tour weiter links an der Zwerchenwand besetzt war. Der Schäfer bietet neben einigen alten Wegen seit einigen Jahren drei klassische alpine Sportkletterouten im VII bis VIII Schwierigkeitsgrad. Von allen drei Routen hörte man nur possitives und so hatten wir die Qual der Wahl. Wir entscheiden uns für die Tour Schäferstündchen (VII+/VIII-), welche von den 3 super Touren am Schäfer, die beste sein soll. Alles ist extrem gut abgesichert. Die Seillängen sind sehr kurz. Hin und wieder ist auch der eine oder andere Griff mal locker, Tannheimer eben...

    Schäfer – Schäferstündchen (VII+/VIII-)

Die 1. SL startet mit einer VII- Stelle und wird dann leichter. Kaltstart.

    1.SL
    1.SL

Ich mache mich an die 2.Länge (VII+/VIII-). Von Beginn an steile und pumpige Kletterei und guten Griffen. Die Schlüsselstelle ist auf einer glatten Platte: Ein weiter Zug auf eine Leiste mit anschließendem weiten durchblockieren der Leiste bis an einen Untergriff(Loch), bei gleichzeitig mageren Tritten. Ein kurzer Sitzer musste leider der Übersicht helfen
Sad
. Im Freudigführer ist die Stelle glatt mit VIII- bewertet. Leider haben wir keine Bilder von der Länge.

Ein mal wieder alles andere als gutes Panico-Topo verhilft uns zu einem kleinen sehr brüchigen Verhauer in der 3.SL (VI+). Weiter rechts blinkende Bohrhaken bestätigen uns scheinbar das einfach falsche Topo. Nun sollte man ja meinen das bei solchen „Bohrhaken-Leitern“ ein Topo nicht nötig ist, aber es wenn es unmittelbar rechts und links blinkt, schadet es zur Übersicht nicht. Wie auch immer, es geht vom Stand weg nur 2 Haken ganz leicht nach rechts bevor eine tolle diagonal Hangelschuppe, mit kurzer Unterbrechung eines kleinen Kamins, nach links leitet.

    3.SL
    3.SL

Die 4.SL (VII-) ist richtig gut. Erst steile gutgriffige Kletterei und vor dem Stand auf mehreren Metern technische Plattenkletterei. Am Stand befindet sich ein Wandbuch.

    4.SL
    4.SL – schöne Platte vor dem Stand

Der Quergang in der 5.SL (VII) ist sicher ein Highlight der Tour und für Quergangslieghaber ein Muss. Steil und ausgesetzt geht es im VII. Grad fast waagrecht nach links. Äußerst Fotogen ist die Angelegenheit noch dazu.

    5.SL (VII)
    5.SL (VII)
    5.SL (VII) – Blick zurück
    5.SL (VII) – im Quergang

Die letzte 6.SL (VI)ist auch noch mal richtig schön zum Klettern bei aber deutlich leichteren Schwierigkeiten. Nach zweimaligem Abseilen (2x 45m) über die Tour steht man wieder am Einstieg. Als nächstes gehen wir das
Tannheimer Revival
an, nachdem unsere geplante Tour weiter links wieder besetzt war.

    6.SL
   


Führerliteratur:
- Klettern auf der Tannheimer Sonnenseite, Toni Freudig
- Klettern in den Tannheimer Bergen, Peter Schwarzmann
- Panico Allgäukletterführer


Viele Grüße
Jochen und Tobias

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  Zwerchenwand, Tannheimer Revival (VII-), Tannheimer Berge 14.11.10
Geschrieben von: Tobias - 17.11.2010, 22:17 - Forum: Österreich - Keine Antworten

Nach unserer ersten Tour dem
Schäferstündchen (VII+/VIII-)
am Schäfer ging es wieder nach links zum linken Zwerchenwandbereich. Leider war unsere angepeilte Tour wieder bestetzt, und wir gehen quasi als Ausweichziel wieder nach rechts zum rechten Wandteil und an die Route Tannheimer Revival (VII-). Doch bei dieser Tour handelt es sich um alles andere als ein Ausweichziel. Abwechslungsreiche und schöne Kletterei erwarten einen auf den 5 SL.
Die Tour hat meine Missgunst gegenüber dem rechten Wandteil der Zwerchenwand wieder behoben. War ich doch nach der Route Seidenschwarz, vor einem Jahr, massiv enttäuscht worden.


    Zwerchenwand – Tannheimer Revival (VII-)

    2.SL
    3.SL (VII-) – schöne, technische Plattenkletterei
    4.SL
    4.SL
    Stand vor der Abschlussverschneidung
    5.SL (VI+) – schöne Verschneidung
    5.SL (VI+) – schöne Verschneidung


Führerliteratur:
- Klettern auf der Tannheimer Sonnenseite, Toni Freudig
- Klettern in den Tannheimer Bergen, Peter Schwarzmann
- Panico Allgäukletterführer


Viele Grüße
Jochen und Tobias

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  Gimpel, Neue Suedostkante (VI), Tannheimer Berge 03.11.10
Geschrieben von: Tobias - 15.11.2010, 20:01 - Forum: Österreich - Antworten (1)

Schon seit Jahren erfreut sich die Neue Südostkante großer Beliebtheit. Sie ist plaisirmäßig eingerichtet und die Schwierigkeiten liegen maximal bei VI und VI- (mehrere Stellen). Es handelt sich aber immer um einzelne Stellen, an denen auch mal genullt werden kann. Somit eignet sich die Tour auch recht gut für jemanden der sich mal an den VI Grad ran tasten will. Trotzdem sollte man alpine Erfahrung mitbringen. Richtige Seilführung (insbesondere Verlängerungen einiger Zwischensicherungen zur Reduzierung von Seilzug) und das Klettern in geneigtem, nicht immer festem, Gelände gehört eben auch dazu.

    Gimpel – Neue Südostkante (VI)

Es ist Mittwoch und das Wetter ist trocken aber nach morgendlichem kurzen Sonnenschein eher wolkig, windig und kühl. Aber gut es ist ja auch schon Anfang November. Im Vergleich ,zur Tour vor vier Tagen, als ich am
Paartaler Pfeiler (VII+)
und
Paradies (VI+)
war, hat der Schnee schon enorm abgenommen und die Spur ist härter geworden.

Der Einstieg der Neuen Südostkante befindet sich noch etwas weiter oben wie der Beginn des Gimpel Normalweges unterhalb einer alten weißen Gedenktafel und unterhalb einer kleinen Gufel. Die ersten beiden Seillängen lassen sich gut zusammenfassen.

    2.SL - Im Schrofengelände

Insbesondere in der 3.SL (V+) sollten die ersten Haken sehr lang eingehängt werden um großen Seilzug zu umgehen. Die Länge macht einen tollen rechts Bogen bevor es leicht exponiert und etwas brüchig ums Eck geht. Hinter der Kante befindet sich ein neuerer Standplatz. Wer jedoch weiterklettert sollte auch den ersten Haken danach wieder sehr lang einhängen.

    Blick in die 3.SL

In der 4.SL vom Stand weg im Gehgelände erst nach rechts (Bohrhaken) und dann hoch im leichten Gelände zum Beginn der Rechtstraverse (2 Bohrhaken und Sanduhr).

    4.SL

In der 5.SL folgen die ersten VIer Stellen und gibt es zwei Varianten. Vom Stand entweder nach rechts in eine löchrige Platte oder gerade hoch an einen Steilaufschwung. Ich klettere gerade hoch und über den Steilaufschwung hinweg (Bohrhaken ließe sich auch benutzen). Gleich danach legt sich das Gelände und wird deutlich plattiger. Die nächste 6 SL (VI-/25m) hänge ich gleich noch dran bis zum Sanduhrstand.

    Blick in die 5.SL
    6.SL
    6.SL

Die 7.SL ist zu Beginn kurz steil (2.Bohrhaken / V+) neigt sich dann aber und in schuttigen Gelände geht es stark nach links an den Stand.

    7.SL

In der 8.SL hat man es zum ersten Mal mit einer Kante zu tun. Hier folgt auch die anhaltendste Passage (VI-) der Route. In der 9.SL folgt die schwerste Einzelstelle der Route, über einen glatten Bauch. An dieser Stelle hängt (wahrscheinlich nicht von ungefähr) gleich eine Trittschlinge drin. Natürlich ging es frei, aber um eine dankbare VIer Stelle handelt es sich nicht. Zum Stand hin wieder deutlich geneigter und leichter. Auf dem folgenden Bild der glatte Bauch und die noch vom Winde verwehte Trittschlinge (schlecht zu erkennen).

    9.SL – Schlüsselstelle der Tour, der glatte Bauch in der linken Bildhälfte
    9.SL – kurz vor dem Stand im leichten Gelände

10. und letzte Seillänge zieht erst etwas kleinsplittrig nach rechts und über einen kurzen Risskamin auf einen Absatz vor der vermeindlich letzten schweren Stelle (VI-) dieser Tour. Doch nach diesem plattigen Aufschwung ist noch nicht ganz alles geschafft. Ganz am Schluss, das Gipfelkreuz und den letzten Stand schon längst vor Augen, wird es etwas oberhalb des Hakens nochmal kurz schwer und unangenehm.

    Die unangenehme Stelle kurz vor dem letzten Stand.
    Wolkenstimmung auf dem Gimpel

Auf dem nordseitig teils verschneiten und sonst überwiegend nassen Normalweg galt es etwas aufzupassen.

    Abstieg im Gimpelkar


Führerliteratur:
- Panico Allgäukletterführer (Topo nicht immer sehr genau)
- Klettern auf der Tannheimer Sonnenseite, Toni Freudig

Viele Grüße
Bernd und Tobias

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  Horny Rubi- Rubihorn Nordwand
Geschrieben von: die wiedergäuer - 11.11.2010, 21:28 - Forum: Eis - Antworten (2)

Frischeis für die kommende Wintersaison:
Horny Rubi nutzt die ersten zwei Längen der Ruby Tuesday, folgt dann aber der markanten Verschneidung gerade hinauf. Die Plattenflucht der Wandmitte wird in vier felsigen Seillängen am rechten Rand umgangen. Nach einer kurzen aber steilen Boulderstelle in der 7. Länge können dann die beiden von weitem schon sichtbaren Mixed- Verschneidungen des oberen Wandteiles genossen werden- unterbrochen von einem kurzen Eiertanz in nicht ganz festem Rubihornkalk.


[Bild: toporuby.jpg]


Wir konnten diese Linie Anfang April 2010 fertig stellen, kurz bevor die Graspolster wieder zu spriessen begannen und jeden Gedanken an eine Begehung quasi verblühen liessen. Daher jetzt die Infos für wiederholungswillige Grasfreunde.

Die Tour ist anspruchsvoll und lohnend, aber die Schwierigkeiten stark von den Schnee und Eisverhältnissen abhängig. Wie in den anderen Touren eben auch. Bei wenig Schnee kann es außerdem problematisch sein, die Stände zu erreichen. Bei viel Schnee ebenso.

Die Verschneidung der dritten Seillänge benötigt ausreichend Eis um daran Klettern und dieses mit 3-4 kurzen Schrauben auch sicherungstechnisch nutzen zu können. Sie ist der Schlüssel zur Tour, kann aber bei Eismangel rechts umgangen werden.
Während der Mittelteil sich vorwiegend im Fels mit ein paar wackligen Hookmoves abspielt, verlangen die oberen Verschneidungen eine Schneekonsistenz, die auch mal einer Gerätehaue widersteht. Ist der Verschneidungsgrund dann mit Firn gepflastert, kommt echtes Mixed Feeling auf!

Ein Topo findet Ihr auf:


http://www.seilsache.de/topos/horny_rubi_topo.pdf


http://www.seilsache.de/topos/horny_rubi_pix.pdf


Die Bilder sollen das Auffinden der Stände erleichtern, was auch in den anderen Touren am Rubihorn je nach Schneelage schwierig sein kann.

Achtung und bitte um Nachsicht: die Bewertungen sind noch vom Klettern mit Hilti unterm Arm geprägt. Rückmeldungen der echten Allgäuer Grasfreaks stehen noch aus, werden aber mit Freude entgegen genommen. Wer die benachbarte Ruby Tuesday kennt, sollte ein klein wenig mehr Material und Motivation zum selbst Absichern zwischen den gebohrten Haken mitbringen und dann nix wie hoch!

Gruß aus dem Schwarzwald ;-)

Till und Floh


[Bild: nebel.JPG]

Länge 5


[Bild: klettern%20L8.JPG]

Länge 8


[Bild: kletter%20lL10.JPG]

Länge 10

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  Gimpel Vorbau, Paartaler Pfeiler (VII+), Tannheimer Berge 30.10.10
Geschrieben von: Tobias - 10.11.2010, 21:38 - Forum: Österreich - Keine Antworten

Der erste Schnee hatte schon deutlich zugeschlagen, die ersten Skitouren wurden schon gemacht, doch die Lust auf Felsklettern war noch immer stark vorhanden. Aufgrund der Schneemengen an größeren Zielen entschieden Max und ich mal wieder in den Tannheimern vorbei zu schauen und für einen lockeren Tag. Wir kletterten am Gimpel Vorbau die Routen
Paradies (VI+)
und Paartaler Pfeiler (VII+). Trotz des erst spät einsetzenden Fönwetters gab es einen, wenn auch teils kalten, genüsslichen Plaisirklettertag.

    Gimpel Vorbau mit dem „Paartaler Pfeiler“ (links) und Paradies (rechts)

Der Paartaler Pfeiler ist eine abwechslungsreiche Klettertour über Platten, Verschneidungen und Überhänge mit interessanten Kletterpassagen auf 5 Seillängen. Jeweils eine Passage VII-, VII und VII+. Die Absicherung ist fast schon übertrieben gut und jegliches Klemmmaterial kann getrost daheim bleiben. Die von vielen angeprangerte Brüchigkeit können wir in keiner Weise bestätigen. Natürlich sprechen wir von einer Tour in den Tannheimern und nicht an der Freispitze.

Nach der 4.SL befindet sich ein Wandbuch mit dem Hinweis das die Tour inzwischen hier zu Ende ist und die letzte Seillänge, aufgrund von Steinschlaggefahr für den darunterliegenden Wanderweg, abgebaut wurde (Haken wurden entfernt). Auch die links der Route verlaufende Abseilpiste wurde wieder abgebaut. Selbst der aktuellste Panico-Allgäu Führer (6.Auflage 2010) ist diesbezüglich noch nicht auf dem aktuellen Stand!!! Trotzdem dass die Veränderungen aufgrund von Steinschlagunfällen schon längst bekannt sind (siehe z.B), bringt es Panico fertig und druckt den gleichen Stiefel in der neuesten Auflage einfach wieder ab!!!

Interessante Diskussionen und auch trauriges im Forum des
"Arbeitskreis für sicheres Klettern in den Tannheimern"
. (Unteranderm über den tödlichen Steinschlagunfall 2009)


Gleich zu Beginn der ersten Länge muss mal kurz richtig geklettert werden, bevor sich die Länge weiter durch steile Blöcke schlängelt. Vor dem Stand gilt es eine glatte Platte (VII-) zu überwinden.

    1.SL – glatte Platte vor dem Stand

Eine Art größerer Bauch stellt die schwerste Stelle (VII) der 2. SL dar.

    2.SL
    2.SL
    2.SL
    Blick auf die 3.SL

Tolle und wiederum steile Kletterei (VI+) folgt in der 3.SL

    3.SL
    3.SL

Ein Quergang leitet die tolle 4. SL ein. Die Schlüsselstelle (VII+) der Tour stellt eine steile Verschneidung dar. Weites ausspreizen ist die Devise.

    4.SL - Quergang
    4.SL
    4.SL – Schlüsselpassage (VII+)

Am Stand nach dieser 4.SL befindet sich ein Wandbuch dem mit schon erwähntem Hinweis, dass wegen Steinschlaggefahr für den darunter verlaufenden Wanderweg, die letzte Seillänge nicht mehr geklettert werden soll und die Haken entfernt wurden. Nun ist das natürlich so eine Sache, noch gefühlt vor dem Ende der Tour abzuseilen. Bei normalen Bedingungen und vielen Leuten im Gebiet ist es mit Sicherheit besser an dieser Stelle abzuseilen. Wegen des vielen Schnees waren jedoch weit und breit keine Wanderer oder andere Kletterer am Wandfuß und wir waren gemeinsam mit einer weitere Seilschaft (Kuschelrock) die einzigen im Bereich Gimpel-Zwerchenwand.

So geht es weiter und ich starte lediglich mit 2 Notkeilen, die MAx noch zufällig am Gurt hat und Bandschlingen in die letzte SL. Nach einigen Metern (V+) legt sich das Gelände jedoch deutlich und es wird brüchiger und grasiger. Über einen ausgesetzten verschneiten Grasrücken geht es in unübersichtliches Grasgelände. Ich steige nach rechts zum letzten Stand des Paradies. Die Querungen im verschneiten Gras waren mit den Kletterschuhen recht interessant ;-) Zweimal über die Tour „Zeit zum Fädeln“ abseilen und ums Eck wieder zurück zum Einstieg laufen.

    winterliche Tannheimer – Max am Ausstieg
    winterliche Tannheimer – hinten die Rot Flüh
    mit Kletterschuhen zurück zum Rucksack

Viele Grüße
Max und Tobias

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  Gimpel Vorbau, Paradies (VI+), Tannheimer Berge 30.10.10
Geschrieben von: Tobias - 10.11.2010, 21:36 - Forum: Österreich - Keine Antworten

Der erste Schnee hatte schon deutlich zugeschlagen, die ersten Skitouren wurden schon gemacht, doch die Lust auf Klettern ist noch stark vorhanden. Aufgrund der Schneemengen an größeren Zielen entschieden Max und ich mal wieder in den Tannheimern vorbei zu schauen und für einen lockeren Tag. Wir kletterten am Gimpel Vorbau die Routen Paradies (VI+) und
Paartaler Pfeiler (VII+)
. Trotz des erst spät einsetzenden Fönwetters gab es einen, wenn auch teils kalten, genüsslichen Plaisirklettertag.

    Gimpel Vorbau mit dem „Paradies“ (rechts)

Das Paradies bietet eine homogene und tolle Klettertour mit interessanten kletterpassagen auf 5 Seillängen. Die Schwierigkeiten im aktuellen Panico-Allgäu Führer erschienen uns wesentlich treffender wie die im Schwarzmann-Führer. Den die 1. Ist nicht viel leichter wie die zweite Länge und eine 6+/7- Stelle in der2. Länge suchten wir vergebens. Die Absicherung ist fast schon übertrieben gut und jegliches Klemmmaterial kann getrost daheim bleiben.

Der vorhergesagte Föhn hat gewaltig zu kämpfen und außer kaltem Wind ist nicht viel zu spüren. Mit kalten Fingern klettere ich die 1. und die 2. SL. Mit insgesamt nur 45 m können sie leicht zusammengefasst werden. Alles so VI mit einer Stelle VI+.

    2.SL
    2.SL

Schon im Zustieg war ein großer nasser schwarzer Streifen in der 3. SL zusehen. Diese 3.SL war dann auch teils nass und es tropfte deutlich. Doch gerade so das eine Körperhälfte noch im trockenen kletterte. Auf 35m trotzdem tolle und steile Wandkletterei bis zum Stand in der großen Gufel.

    3.SL
    3.SL

Ein toller ausgesetzter Quergang folgt in der sehr kurzen 4.SL. Wer allerdings entweder Haken auslässt oder den Haken klickt und den vorigen wieder aushängt (was bei den kurzen Abständen super geht) kann ohne extremen Seilzug die 4. Und 5. SL zusammenfassen. Das Paradies geht somit ohne Probleme auch in drei Seillängen.

    4.SL - Quergang
    4.SL - Quergang
    winterliche Tannheimer – Max am Ausstieg

Direkt vom letzten Stand (2 Klebehaken) kann man nach rechts zweimal über die Route „Zeit zum Fädeln“ abseilen und ums Eck wieder zurück zum Einstieg laufen.

Anschließend ging es an den
Paartaler Pfeiler (VII+)


Viele Grüße
Max und Tobias

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  Wilder Kaiser Maukspitze Westwand "Buhl" 6+/A1
Geschrieben von: Joki - 07.11.2010, 22:13 - Forum: Österreich - Antworten (1)

Tour wurde am 10.10.2010 gemacht.
Heute verfasse ich meinen ersten Tourenbericht für das Rocksports-Forum. Es ist aber nicht meine erste alpine Tour. Habe über die Jahre schon einige interessante Anstiege hinter mich gebracht.
Das Wochenende stand bevor und es war Kaiserwetter angesagt.Was lag da näher als mal wieder in den Wilden Kaiser zu fahren und den besonders geschichteten Kaiserfels wieder unter den Fingern zu spüren.
Andreas mein Seilpartner war ganz begeistert, denn er hat schon einiges von mir darüber gehört.
Pünktlich um 5:00 ging es von Illertissen los. Nach 3 Stunden erreichten wir Going am Wilden Kaiser, über die Inntalautobahn, Ausfahrt Kufstein Süd und der Bundesstraße in Richtung St. Johann.
Kurz nach Going, beim Stanglwirt, biegt man links ab nach Prana. An der ersten Abzweigung rechts der Ausschilderung Ackerlhütte bzw. Schleierwasserfälle folgend zum Parkplatz.
Von hier der Forststraße ansteigend den Ausschilderungen zur Ackerlhütte folgen. Nach 1,5 Std. erreicht man die Ackerlhütte. Von hier weiter ins östliche Hochgrubachkar ansteigen. An einem Aussichtspunkt angekommen wird der Blick zur gesammten Wand frei. Hier kann die Führe vom Einstieg bis zum Gipfel studiert werden.
Dem Pfad weiter folgen in Richtung Normalweg Maukspitze/Ackerlspitze bis es ins Kar in Richtung Westwand hinab geht. Pfadspuren folgend im Geröll bis zum Wandfuss ansteigen.
Der Einstieg befindet sich etwas links der Fallinie des markanten gelb-überhängenden Südpfeilers. Unmittelbar links eines pfeileränlichen Vorbaus bei einem Klebehaken.
Die Führe verläuft in klassischer Linie durch ein Riss-, Kamin und Verschneidungssystem im zentralen Teil der Wand bis unter den glatten Plattenpanzer in etwa zwei Drittel Wandhöhe. Hier zieht ein beeindruckender Quergang nach rechts unterhalb eines Wulstes zur markanten Pfeilerkante. Von dort weiter über leichtere Rinnen hinauf zur Südrampe und Gipfel.
Beim Zustieg zur Ackerlhütte.
Sie liegt in etwa hinter den bräunlich gefärbten Tannen
im linken Bildbereich.
Links die Ackerlspitze
Rechts die Maukspitze
Rot gezeichnet die Buhl Westwand
Grün, der markante Sprengler Kamin
Bild 2
Maukspitze Westwand
Rot Buhlführe
Grün Sprengler Kamin
   
Bild 3 Einstieg
   

Bild 4 Andreas in der 2. SL Grad 5-
   

Bild 5 in der 4. SL unterhalb der ersten Schlüsselseillänge dem Woll Woll
Grad 5
   

Bild 6 Stützen im Woll Woll ( eine nach aussen aufgehende Schulterrissverschneidung) Grad 6+
   

Bild 7 Stützen, Stemmen und langsam höher schieben in der Schulterrissverschneidung. Jetzt durch 2 BH entschärft.
Großen Respekt an Hermann Buhl, der diese schwierige Stelle ohne
Hakensicherung gemeistert haben muss !!!
Der glatte Fels an dem sich nach außen öffnenden Spalt war mit den damaligen Kletterpatschen der 30er und 40er Jahre wohl noch um einiges unangenehmer als heute mit unseren High Tech Sohlen.
   

Bild 8 Andreas beim Höherwuchten im Woll Woll Grad 6+
   

Bild 9 ....in der weiter dem Riss folgenden 5 SL Grad 6
   

Bild 10 ...die Sonne scheint uns noch auf den Pelz.
Über plattiges Gelände wieder in einen Riss hinein.
Grad 5
   

Bild 11 in der 8 SL bis unter den Wulst am Beginn des Quergangs
Grad 6-
   

Bild 12 im Quergang der 9 SL 40 m A0 oder frei 8+
Gut mit Bohrhaken abgesichert
   

Bild 13 Blick zurück zu Andreas
   

Bild 14 Andreas im Quergang der 9 SL
Hermann Buhl hat bei der Erstbegehung der Wand die Plattenzone weiter unten gequert. Mit spärlichster Sicherung, das Hanfseil um den Bauch am Rande der Sturzgrenze,......................
   

Bild 15 10 und 11 SL Grad 5
12-15 SL über Rinnen und steile Grasschrofen zur
Südrampe und Gipfel Grad 3
   

Abstieg:
Vom letzten Standplatz links haltend in eine Rinne und durch diese hinauf zum markierten Wanderweg. Dann entweder zum Gipfel, ca. 10 Min oder links hinabsteigen zum Normalweg in Richtung Ackerlhütte.

Beste Jahreszeit ist der Spätsommer oder Herbst, wenn die Wand gut trocken ist.
Zustieg: ca. 2 Std.
Kletterzeit: je nachdem zwischen 4-6 Std
Abstieg: ca. 2,5 Std
Schwierigkeiten: 6+ eine Sl im Woll Woll, sonst Grad 6 und 5, im Ausstieg Grad 3, Quergang Ao oder 8+
Absicherung: Führe wurde 2006 saniert. Stände und an schweren Stellen BH. Quergang viele BH. Stopper und Klemmgeräte (mittlere bis große) empfehlenswert.
Erstbegeher: Hermann Buhl, H. Reischl und W. Weiß, August 1943 Charakter: Klassische Alpintour häufig Riss-, Kamin und Verschneidungskletterei, steilere Platten, grasige Schrofenpassagen meist fester und kompakter Fels.
Führer /Karten: AV Führer Kaisergebirge, Rother, AV Karte Khttp://www.tourenwelt.at/bergtour/259-maukspitze.htmlaisergebirge 1:25000
Topo:http://www.stadler-markus.de/files/alpinklettern/kaiserrouten/maukspitze_buhl.htm

Schöne Grüße Jochen mit Kletterpartner Andreas



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  Freispitze, Sonnengesang (VI+), Lechtaler Alpen 15.10.10
Geschrieben von: Tobias - 18.10.2010, 18:42 - Forum: Österreich - Keine Antworten

Die großzügigen Klettertouren an der Freispitze (2884 m) in den Lechtaler Alpen haben einen sehr großen Ruf weit über die Grenzen des Lechtals und des Allgäus hinaus. Die Rauigkeit und die Felsqualität in der bis zu 400 m hohen Rätkalkwand suchen ihres Gleichen. Doch nicht nur die Kletterei in den Wänden hoch über dem Parseier Gries, auch Zustieg, Landschaft und Umfeld bieten ein einsames, wildes Gesamterlebnis der Extraklasse.

Der goldene Oktober zeigt sich immer noch von seiner besten Seite und so geht es, noch begeistert von der
Schreck-Heel
vor einer Woche, wieder an die Freispitze. Der Freitag ist aber der letzte Tag einer langen Schönwetterperiode, ein deutlicher Wetterumschwung folgte...

    Freispitze und Rote Platte (Heelzapfen) im Morgenrot

Gemeinsam mit Ebe Erz, der bereits 1985 mit A. Lonhard an der Freispitze kletterte, geht es an die herrliche aber sehr freie und ernste Route „Sonnengesang“ (VI+/E4-) im linken Wandbereich. Die Route wurde von keinen geringeren wie W.Hofer, M.Schwiersch, H.Münchenbach und R.Durner bereits im Jahre 1984 erstbegangen. Mehr oder weniger Beginn und Auftakt der großen Erstbegehungswelle an der Freispitz Mitte der 80er Jahre.

Sowohl bei den Zwischensicherungen wie auch an den Standplätzen ist viel Eigeninitiative gefragt. Es gibt in der eigentlichen Route keine Bohrhaken an den Ständen! Lediglich nach der 9.SL kann ein Bohrhakenstand der "Linken Südwand" benutzt werden. An vielen Standplätzen mit Normalhaken, ist ein zusätzlicher Keil oder Cam sicher kein Luxus. In den insgesamt 11 Seillängen stecken zur Zwischensicherung gerade mal 9 Normalhaken und in der 3.SL ein alter Kronenbohrhaken ! Das hört sich natürlich sehr wenig an, doch im nachhinein gesehen lässt sich der Sonnengesang sehr gut mit Cams und Keilen zusätzlich absichern. Lediglich in den dünnen Wasserrillen der 8.SL (VI-) gilt es über 20m vom letzten Normalhaken wegzusteigen ohne was legen zu können! Ebenso auf den ersten 10-15m vom großen 45 Meter Quergang in der 9.SL! Ein sehr großzügiges Cam-Sortiment (mindestens bis Cam3) und ein kompletter Satz Keile sollten auf jeden Fall am Gurt hängen.

    Routenverlauf ab der 4.SL

Der Einstieg befindet sich wenige Meter links vom Einstieg der klassischen und im Vergleich zur Sonnengesang vielfach begangenen „Linken Südwand“. Die Rampe der 1.SL (IV / 30 m) war ganz zu Beginn noch nass, bzw. vereist. Trotz strahlendem Sonnenschein war die Luft einfach sehr kalt. Morgens am Auto im Lechtal hatte es -4°C. Ohne Sicherungsmöglichkeit steigt Ebe die 30 m bis zum Stand an zwei NH plus einen Cam3.

    1.SL

In der 2.SL (VI+ / 45 m) folgt gleich mal die erste anspruchsvolle Prüfung ob man der Sache gewachsen ist. Vom Ende der Rampe nach rechts hinaus in die sehr kompakte Wand. Noch vor dem ersten von zwei NH in dieser Länge gilt es eine schwere Einzelstelle 8-9m überm Stand zu klettern. Auf einem ganz schmalen Band welches verlockend nach rechts zieht steckt dann dieser 1. NH. Doch laut Topo ist es klar, vom Haken geht es unbarmherzig gerade hoch in die sehr kompakte Wand mit dem nächsten NH erst irgendwo unterm Dach ca. 25m weit weg. Es kostete mich schon etwas Überwindung vom sicheren kleinen Band in die kompakte Wand zusteigen ohne recht zu wissen und zu sehen wo und ob sich was legen lässt. Die Kletterei ist wie überall in der Tour einfach traumhaft, auch wenn ich während dem Klettern eher auf hoffentlich kommende kleine Risschen o.ä. fixiert bin. Einen mageren Keil und zum Glück sogar zwei Cams bringe ich auf den 25m bis zum Nomalhaken unterm Dach unter. Der noch folgende Quergang nach links unterm Dach durch zum Stand lässt sich dann wieder gut absichern. Stand an 3 NH.

    2.SL – kompakte Wandkletterei
    2.SL
    2.SL – Linksquergang vor dem Stand
    Stand nach der 2.SL

In der 3.SL (VI+/40m) folgt gleich die nächste Prüfung. Es gibt gleich 3 Möglichkeiten eine weiter oben liegende Verschneidung zu erreichen. Wir klettern die ganz linke Variante über den einzigen Bohrhaken der eigentlichen Tour. Vom Ringbohrhaken weg muss ambitioniert unter ein kleines Dächlein/Wandabsatz geklettert werden. Blöd nur wenn der im Topo eingezeichnete NH nicht mehr da ist. Ebe legt zwei passable Keile und startet wieder nach rechst, die Dachkante als Untergriff zum Gegendruck, in die immer noch kompakte Wand rüber bis zur rettenden Verschneidung.. Am Stand zwischen der 2. und 3.SL hängt dementsprechend auch ein Schraubglied was wohl schon manchen den Rückzug ermöglichte.

    3.SL
    3.SL – kurz vor dem Wandabsatz
    3.SL – die Verschneidung ist erreicht.

Die 4.SL (V / 50 m / keine Haken) führt in den Bereich des oberen Plattenbandes, von welchem die noch weiter links liegenden Routen „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit (VII)“ und „Weg des Abendlichts (VII+,A0)“ beginnen. Stand nach der 4.SL an 3 NH

    4.SL

In der 5.SL (VI- / 50 m / 1NH) folgt ein weiteres Highlight. Ein ca. 40 m langes riesiges Schrägdach definiert den Weiterweg. Wer vom Stand weg gleich diagonal nach links auf das Dach zu klettert kommt noch am einzigen NH der Länge vorbei. Am Dach entlang lässt es sich sehr gut absichern und herrlich klettern. Die größeren Cams sollten aber nicht zu früh verbraten werden. Die 6.SL (II-III / 15 m) führt auf Bändern nach rechts zum Stand an einer massiven Sanduhr.

    5.SL
    5.SL

Wir fassen die 7.und 8.SL zusammen (VI- / 65m / 2NH), da der im Topo erwähnte Schlitz für einen einzigen Cam3 erstmal im Meer der Wasserrillen gefunden werden muss und zudem sicher nicht gerade bequem ist. In dieser Länge gilt es dann wie schon erwähnt über 20m in Wasserrillen vom letzten Normalhaken wegzusteigen ohne was legen zu können! Damit Ebe den Stand erreichen kann muss ich schon ca. 5m simultan nachklettern. Am Stand unter einem Dach steckt dann nur noch ein frafgwürdiger, von unten nach oben geschlagener, Normalhaken. Zwei zusätzliche nicht perfekte Cams müssens richten.

    7.und 8. SL – langer Runout

Etwas beunruhigt hängt Ebe in seinem Stand, zumal beim Blick nach rechts in den 45m Quergang klar wird, dass sich auf den ersten 10-15 m nichts legen lässt. Zum Glück „nur “ V. Aber da hilft alles beten nix...ich starte nach rechts. Gleich zu Beginn dieser 9.SL (V / 45 m / keine Haken), nach ca. 5m muss eine schwerere Stelle genommen werden. Der eigentlich vorhandene waagrechte Riss des Wandabsatzes lässt erst nach 15m den ersten, noch nicht sehr guten Cam0,3 zu. Im weiteren Verlauf werden die Sicherungsmöglichkeiten aber immer besser bis am Ende sogar noch der Cam4 zum Einsatz kommt. Stand ist gemeinsam mit der „linken Südwand“, was bedeutet mal zur Abwechslung einen soliden Bohrhaken klippen zu können. Komme mir fast kurz wie in einer anderen (Plaisir-)Welt vor, zumal man auf der rechten Seite sogar noch den nächsten gebohrten Zwischenhaken der „linken Südwand“sehen kann. Mit herrlichen Blicken auf den Quergang und auf die umliegende Bergwelt (auf den nächsten 3 Bildern die Vorderseespitze) genieße ich Ebes Nachstieg.

    9.SL – herrlicher Quergang
    9.SL – herrlicher Quergang
    9.SL – herrlicher Quergang

Das letzte Highlight des „Sonnengesang“ bildet die 10.SL (VI+ / 50 m). Beeindruckend schlängelt sie sich durch eine Dächerzone wieder nach links um am Ende über einen nicht einfachen Plattenquergang leichteres Gelände zu erreichen. Ebe startet mit allen Cams und Keilen in Richtung des zu Beginn waagrechten Riss unter dem Dach. Der erste Haken kommt erst nach ca.30m am Beginn des Plattenquergangs. Tolle klassische und auch etwas pumpige Risskletterei mit nochmaliger harter Belastung für Haut, Kleidung und Rucksack auf Grund des enorm rauen und scharfen Fels ;-) Der Riss ist sehr absicherungsfreundlich. Vor es in den Plattenquergang geht stecken zwei Haken nebeneinander. Der Quergang zeigt dann nochmal seine Zähne bevor Ebe auf schmalem Bändchen an 3 NH Stand bezieht.

    10.SL – zu Beginn
    10.SL – Dachkante
    10.SL – Dachkante
    10.SL – Plattenquergang
    10.SL – hinten die Parseierspitze
    Am Stand nach der 10.SL

Die 11. und letzte SL (35m / IV+) ist bald hinter mir und ich baue an kompakten Rissen mit 2 Cams den letzten Stand. Geschafft...der „Sonnengesang“ liegt hinter uns

    11.SL
    Am Ausstieg
   

Abstieg über die Abseilmöglichkeiten am westlichen, linken Ende des Mergelbandes (2x). Der zweite Abseilstand wartete noch mit einer kleinen Überraschung. Der linke Haken von drei ließ sich von Hand einfach rausziehen. Letze Woche nach der Schreck-Heel ging ja auch alles gut (da ist es mir aber gar nicht aufgefallen) und außerdem ist die Belastungsrichtung absolut ideal. Also kein Aufregung ich stecke ihn einfach wieder in den Riss und schlag mit einem kleinen Stein ein paar mal drauf...

    Zweites Abseilstück...
    ...vom erwähnten Stand
    Abstieg durch die steilen Mergelrinnen

Über den Mergelgrat zum tiefsten Punkt, der Freispitzscharte. Vom großen Block mit Seilen 60m über en steilsten Teil des Mergels hinab. Weiter zum Rucksackdepot und den weiten Weg zurück zum Augangspunkt.

Facts Sonnengesang (VI+ / E4-):
- Fantastische Platten- und Risskletterei mit mehreren tollen Quergängen in allerbestem Freispitz-Fels. Durch die derzeitige Absicherung durchaus ernster Charakter...E4 eben
- VI+ in 3 Längen, sonst V und VI-
- Kletterlänge 400m
- Unsere Cams: 0,3-4 plus zwei Linkcams in den Cam-Größen 0,5 und 2(4er nicht zwingend, dann aber zwei 3er von Vorteil)
- 1 kompletter Satz Keile 1-11
- 10 Express
- 60 mDoppelseil
- 6-7 Bandschlingen


Viele Grüße
Ebe und Tobias

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  Friedberger Klettersteig
Geschrieben von: Norfri - 18.10.2010, 16:22 - Forum: Österreich - Keine Antworten

Friedberger Klettersteig, 15.10.10

Ausgangspunkt: Fährt man über das Oberjoch ins Tannheimer Tal so biegt man kurz vor Nesselwängle zu einem großen Parkplatz 1147 m nach links ab (Parkgebühr 2,-- € pro Tag).

Aufstieg: Bei kühlen +4°C und Nebel starteten wir am Parkplatz und folgten der Beschilderung zum Gimpelhaus 1659 m. Zunächst ging es kurz bergauf bis der Weg nach rechts weiter führte. Nach ca. 15 Minuten bogen wir, bevor wir zu einem Wasserfall gelangten, nach links ab und ab hier führte der Weg steil über viele Stufen hinauf zum Gimpelhaus, das wir nach 50 Minuten erreichten. Auf einer Höhe von etwa 1500 m stießen wir durch die Nebeldecke und ein wolkenloser Himmel mit toller Fernsicht tat sich über uns auf. Vom Gimpelhaus aus ging es weiter zur Judenscharte 1970 m (Scharte zwischen Gimpel und Roter Flüh) und über einen im unteren Teil versicherten Steig erreichten wir nach 2 Stunden den Gipfel der Roten Flüh 2111 m. Nach einer 20-minütigen Pause ging es von der Roten Flüh hinunter und über einige Klammern erreichten wir den Verbindungsweg zwischen Roter Flüh und Schartschrofen, der immer wieder auf kurzen Strecken versichert war. So gelangten wir zur Gelben Scharte, dem eigentlichen Beginn des Friedberger Klettersteigs, der, gut versichert, zum Gipfel des Schartschrofen 1973 m hinauf führte. Kurz nach dem Gipfel ließen wir uns auf einer Wiese zu einer ausgiebigen Rast nieder und genossen die herrliche Aussicht ebenso wie die wärmenden Sonnenstrahlen.

Abstieg: Vom Rastplatz folgten wir wenige Minuten dem Weg, der vom Füssener Jöchle herüber führt, bis wir einen Wegweiser erreichten, der uns zur Gessenwangalpe hinunter leitete. Kurz darauf tauchten wir wieder in den Nebel ein und gingen daher rasch weiter über die Gessenwangalpe hinunter zum Adlerhorst 1350 m. Dort nahmen wir einen wärmenden Kaffee zu uns, bevor wir uns auf den Rückweg zum Parkplatz bei Nesselwängle auf machten.

Höhenunterschied: 1112 m

Gesamtzeit: 5:40 Stunden inklusiv 1:40 Stunden Pausen

Schwierigkeiten: Der Aufstieg zur Roten Flüh erfordert Trittsicherheit. Der Weiterweg bis zur Gelben Scharte erfordert neben Trittsicherheit auch Schwindelfreiheit was auch für den Friedberger Klettersteig gilt. Die Schwierigkeiten des Friedberger Klettersteiges liegen bei B (die Schwierigkeitsskala bei Klettersteigen reicht von A bis E).

Besonderheiten: Der Friedberger Klettersteig eignet sich auch für Anfänger mit entsprechender Klettersteigausrüstung und Steinschlaghelm. Begeht man den Klettersteig wie beschrieben, so besteigt man den Klettersteig im Aufstieg, was vor allem Anfängern leichter fällt, als ihn im Abstieg zu begehen.

Wir haben den Nebel überwunden und genießen den Blick kurz unterhalb des Gimpelhauses auf die Lechtaler
   

Gimpelhaus 1659 m mit Roter Flüh (links) und Hochwiesler
   

Hahnenkamm und Gaichspitze ragen aus dem Nebelmeer
   

Aufstieg zur Judenscharte mit Roter Flüh
   

Ausblick von der Judenscharte auf Zugspitze (Links hinten) und Thaneller (rechts der Bildmitte) und dem Hahnenkamm davor
   

Judenscharte 1970 m mit Kellenspitze
   

Aufstieg zur Roten Flüh 2111m von der Judenscharte 1970 m
   

Aufstieg zur Roten Flüh 2111 m
   

Rote Flüh 2111 m
   

Blick hinab zum Schartschrofen mit dem Friedberger Klettersteig
   

Abstieg von der Roten Flüh
   

Unterwegs zum Schartschrofen
   

Schartschrofen 1973 m mit Friedberger Klettersteig
   

Einstieg zum Friedberger Klettersteig
   

Friedberger Klettersteig
   
   
   
   

Am Gipfel des Schartschrofen 1973 m mit Gimpel und Roter Flüh
   

Blick in die Lechtaler Alpen
   

   

Abstieg zur Gessenwangalpe
   

Adlerhorst 1350 m
   

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  Salbit Südgrat mit Takala-Einstieg, Ausstieg über Buch, 15.09.2010
Geschrieben von: Alban - 16.10.2010, 11:49 - Forum: Schweiz - Antworten (1)

   
Salbit Südgrat Routenverlauf. Gelb: Abseilstrecken rückseitig
   
Gipfelsüdwand Salbitschijen. Ausstiegsvariante "Buch"
   
Salbit Südgrat- Mittelteil im Profil, gesehen vom Ostgrat
   
Salbit Südgrat-Mittelteil mit Gipfelwand im Hintergrund, gesehen vom Ausstieg aus Takala


Salbit Südgrat mit Einstieg über „Takala“ und Ausstiegsvariante über „Buch“. 15.09.2010
20. Seillängen, 5c+


Nach dem gestrigen Einklettertag ("Salbit-Ostgrat" und "Incredibile") war heute der Klassiker „Salbit-Südgrat“ auf dem Programm. Angeblich einer der lohnendsten Granitkantenkletterein der Alpen. Tobi kannte den eigentlichen Südgrat schon von einer früheren Begehung mit seinem Vater. Um es für ihn nicht ganz zur reinen Wiederholung werden zu lassen planten wir unten über die Tour „Takala“ (5b) einzusteigen und in der Gipfelwand einer der Direktvarianten: „Südwand-Buch“ (5c+), oder „direkte Südwand“ (6a) zu klettern. Die Aneinanderreihung dieser Touren ist sehr beliebt und bietet Möglichkeit sich bei mehreren Seilschaften etwas aus dem Weg zu gehen. Zumindest am Ein- und Ausstieg. Zudem ist sie eine Test- und Vorbereitungstour für Anwärter auf den Westgrat um sich mit dem Salbitgranit und der Schwierigkeitsbewertung im Gebiet vertraut zu machen. Neben dem Westgrat ist das „die Tour“ im Gebiet die man gemacht haben sollte oder gemacht haben will.
Nachdem am Vorabend bereits etwas mehr Gedränge auf der Hütte zu spüren war und sich neben uns noch 3 weitere Seilschaften für den Südgrat interessierten entschlossen wir uns früh aufzustehen um zumindest in der Takala als Erster am Einstieg zu sein und vielleicht unsere Pole-Position über die Takala in den Südgrat tragen zu können. Heißt also: vom Einstieg weg durchkletteren bis zum Band unter der Gipfelwand und dort dann die erste richtige Pause. Wir entschlossen uns einen Rucksack zu zweit mitzunehmen. Dann hat zumindest der Vorsteiger immer leicht und luftig kletteren.
In ca. 1h Fußmarsch auf immer gutem Fußweg waren wir am Einstieg der Takala angekommen. Dazu steigt man von der Zustiegsrinne zum Südgrat noch ein paar Meter weiter unter der Wand nach rechts schräg an bis man die ersten Bolts auf einer Platte sieht. Eigentlich kaum zu verfehlen.
Gegen 7.30 Uhr ging dann die Kletterei los. Die erste Länge zieht plattig hinauf auf einen Absatz und quert dann schräg rechts aufsteigend, aber flacher wie zuvor unter eine rechts offene Verschneidung mit Standplatz.
   
Einstiegsseillänge der Takala

Die nahezu horizontale Plattenquerung war noch von den Vortagen nass. Diese Stelle ließ sich aber gut in einer Links-Rechts-Schleife ein paar Meter weiter oben in leichterem Gelände umgehen. Ich hängte die nächste 25m-Länge in der Verschneidung und Plattenrampe gleich noch dran während Tobi simultan nachstieg was aber wegen der Seilreibung bei einem 60m-Seil nicht so zeitsparend war. Wir entschlossen uns daher von nun an überschlagen zu gehen. Tobi nahm die dritte Länge in Angriff die gleich vom Standplatz weg eine ca. 4m hohe schwere Einzelstelle mittels eines Risses zu überwinden hatte. Harald Berger hat nach eigenen Aussagen extra unmittelbar hinter der Kante des Wulstes einen Bohrhaken gesetzt zur psychischen Entlastung einzelner Kletterer (weil zuvor hier wohl schon Einzelne umgekehrt haben). Nach der Einzelstelle ging es schräg rechts an Rißuntergriffen um eine Kante (ca 5a/b) und wieder gerade hoch zum Stand.
   
3. Länge Takala, in der Rechtsquerung

Die nächste Länge zog sich dann offensichtlich auf einem Plattenrücken mit vereinzelt unerwartet tricky Stellen nach oben Richtung großes Schuttband am Ende der Südgrat-Zustiegrinne (im Topoguide-Führer sind für die Takala im unteren Stockwek 5 statt 4 Längen angegeben. Salbit erleben-Führer paßt hier aber besser.)
   
4. Länge Takala

Vom Stand nach der 4. Seillänge, welcher noch leicht unterhalb des Schuttbandes ist geht es problemlos seilfrei zum Band hinauf. Lediglich 1h Kletterzeit verstrichen und trotzdem sehen wir am Einstieg des normalen Südgrates über uns bereits ein Pärchen sich fertig machen zum kletteren. Also keine Zeit verlieren. Der Weg rüber zur Fortsezung der Takala kann dank vieler Felsblöcke und Steine auch mit Kletterschuhen zurückgelegt werden ohne zuviel Dreck an die Sohlen zu bekommen. Ganz schön warm ist es geworden. Kurz die warmen Sachen von heut morgen in den Rucksack gepackt und da macht sich Tobi schon an den Einstieg. So geschwind, dass i kaum a Foto machen konnte. Er hängt die erste kurze und leichte Länge mit der folgenden zusammen und erreicht nach ca. 55m damit den Stand. Kurz unterhalb des Standes gibt es zwei Varianten. Die leichtere rechte kam uns aber doch deutlich schwerer wie ne 4c vor. Da stimmt die V+ vom Topoguide schon eher.
   
[i] Nachstieg in der 5. Seillänge der Takala, in der rechten Variante. Kurz unterhalb Stand

Die folgende Länge war dann reiner Genuß. Zuerst gerade hoch und dann mittels Schuppe, Piazkanten steil schräg links hinauf und dann im wieder offener strukuriertem und leichterem Gelände zum Stand. Bei längerem Runout und guten Rissen kam hier ein 0,5er bzw. 0,75er Camelot zum Einsatz.
   
6. Länge Takala, der Weiterweg vermitteln die nach links ansteigende Risse

Tobi nahm dann die steile und spannend aussehende Ausstiegslänge der Takala in Angriff. Ca. 10m über dem Stand kann hier von einer Schuppe zur nächsten Expandoschuppe gezogen und gepiazt werden. Aber Vorsicht: eine Schuppe war locker und eine weitere hält vermutlich nicht jeden brachialen Anzieher an ihr stand.
   
   
Oberhalb dieser Stelle gings plattiger weiter hinauf auf ein Band. Dort trifft die Tour auf den Südgrat und es gibt dort auch einen Standplatz. Ab hier aber noch wenige Meter einfach nach rechts zu dem Abseilstand etwas hinter der Kante mit herrlichem Blick Richtung Westgrat    
und auf den Mitteteil des Südgrates
   
Bereits in meinem Nachstieg sah ich den Seilführenden der anderen Südgratseilschaft von links herankletteren und traff mit ihm genau am Kreuzungspunkt unserer Touren zusammen. Bei Tobi gegen 10.15 Uhr angekommen ließ mich dieser gleich auf der gegenünerliegenden Seite hinunter bis zu einem Band auf welchem ich dann einfach zurück in die Scharte (Zahnscharte) am Südgrat queren konnte. Tobi seilte sich dann normal ab und schnell hatten wir den nächsten Standplatz gefunden.
   
Abseilstelle vom Ausstieg der Takala

Zuerst ein paar Meter links der Kante und dann rechts der Kante an einem waagrechten, aber einfach zu kletternden Hangelschuppe (Camelot 1bzw 2) um ein kleines Türmchen herum und im Folgenden aber deutlich links über Blöcke und eine Verschneidung (Schlinge) hinauf zu einer Scharte mit Ringbohrhaken. Ab hier geht nun die schwierigere Kletterei des „Elefantenbauchs“ los.
   
erste Länge ab Zahnscharte, auf dem Weg zum steileren Mittelteil

Die andere Seilschaft hatte kurz auf uns am letzten Stand aufgeschlossen. In den folgenden 3 Längen kletterten wir zügig meist im V-ten Schwierigkeitsgrad mit einzelnen Stellen V+.
   
zweite Seillänge ab Zahnscharte im Mittelteil
   
dritte Länge ab Zahnscharte (insg. 10. Länge)

Tobi kannte die Tour bereits und stieg daher in unserer 11. Seillänge (bei Topoguide ist es die 8. Seillänge, im Führer „Salbit erleben“ die Seillänge mit der Bezeichnung „Notausstieg Ruska“) vom Standplatz nach derselben noch die 5m ab in die Scharte vor der Schlüsselseillänge. Hier kann an einem Block und Camelots gut Stand bezogen werden. Diese Taktik erspart einem viel Seilreibung gegenüber dem Standplatz auf dem Felskopf oberhalb der Scharte in der folgenden Länge. Ich war dankbar um Tobi´s Wahl den gleich zu Beginn der Länge gings ordentlich zur Sache. Dank unseres Standplatzes in der Scharte konnte ich Alles klippen was so an alten Haken zu finden war auf dem Weg zum ersten guten Bolt (wer vom Standplatz auf dem Felskopf klettert sollte die erste Sicherungsmöglichkeit auslassen wegen sonst 90Gradwinkel und starker Seilreibung). Ein kleiner Riß im Plattenversatz leitete nach links zur Kante mit Bohrhaken. Hier kann auf einem Miniabsatz noch mal verschauft werden bevor es piazmäßig an der Kante entlagwandernd nach oben ging. Diese Kletterei war dann doch etwas leichter als gedacht und die eigentliche Schlüsselstelle vielmehr die kletterstrecke kurz unterhalb des kleinen Absatzes an der Kante gewesen.
   
   
an der Schlüsselstelle (5c+)

Tobi stiegs mit unserem Luder auf dem Rücken gutgelaunt nach.
   
Hinter uns hatte die Seilschaft unterhalb der Schlüsselstelle schwer mit der Seilreibung zu schaffen und blieb etwas zurück. Die folgende Länge führte mal links mal rechts ausholend in wieder leichterem Gelände zur letzten Seillänge am Plattenturm.
   
   
Ausblick auf den Westgrat
   
In dieser ging es links um einen Felsnadelturm herum und dann wieder steil und plattiger schräg rechts aufwärts.
   
   
Entweder hatte ich mich hier mal verklettert oder es war wirklich selbst abzusichern. Die mittleren Cams kamen hier zum Einsatz bevor ich dann mal wieder nen Bolt fand. Am Stand stieg ich noch ein paar Meter weiter und bezog am Abseilstand dann den eigentlichen Standplatz.
   
Von hier ließ sich der letzte Turm, der Zwillingsturm perfekt einsehen. Aufgrund der scharfen Kante an der Abseilstelle verzichteten wir zugunsten der Langlebigkeit meines Seils auf ein Ablassmanöver und seilten beide gegen ca. 15m am Seil ab (12.50 Uhr). Tobi machte sich an die lange Länge am Zwillingsturm. Anfangs noch gutmütig zeigte diese im Ausstieg dann doch kurz die Zähne um den Vorsteiger am Gipfel des Zwillingsturm mit Blick auf die Gipfelwand dann schon mal kurz in Siegerpose gehen zu lassen.
   
   
Tobi am Gipfel des Zwillingsturms
   
Ausstieg des Nachsteigers auf Zwillingsturm. Mittelteil bezwungen, die Brotzeitpause ist nahe.
   
Blick vom Zwilllingsturm hinüber zur Gipfelwand

Vom Zwillingsturm (13.30 Uhr) seilten wir uns ca. 40m in eine Scharte mit Band am Ende hinunter.Von dort konnte seilfrei hinüber zur Basis der Gipfelwand gelaufen werden. Sollarbeit erfüllt, nun kommt die Kür.
   
Blick vom Brotzeitplatz auf die Scharte zw. Plattenturm rechts und Zwillingsturm links

Schon etwas müde und wegen dem schlechter werdenden Wetter auch ein wenig durchgefroren machten wir erstmal Pause und erleichterten unsere Rucksäcke um unsere Brotzeit, die warmen Klamotten und den Großteil des Trinkens. Zur Direkten Südwand würde man ab unserem Brotzeitband an einer Abseilstelle noch 30m hinunterseilen. Von den Engländeren hatten wir gehört dass die letzten Längen gestern noch feucht gewesen sind und fordernd. Angesichts des zuziehenden Wetters, es schneite sogar minimal, und schon etwas Ermüdungserscheinungen entschieden wir uns die Buch-Variante zu klettern. Leider hatte ich gestern beim Topo einpacken nur den Normalausstieg und die direkte Südwand eingesteckt. Mit dem Wissen dass es mittig nur die eine, unsere Tour gibt stiegen wir trotzdem ein. 4 Längen warens, dass wussten wir und maximal ne 5c+ mit dem Rest meist 5b, einmal 5a. Angesichts der vielen Bolts auf den ersten 20m und unseres gut sortierten Friendsortiment werden wir da schon auch ohne Topo zurechtkommen dachten wir und ich machte mich gegen 14 Uhr an die erste Länge der Gipfelwand. Anfangs gings sehr dankbar nach oben mit mehreren Bolts. Aha dachte ich die leichtere 5a-Länge. Bis die Wand dann immer glatter und feiner strukturiert wurde und die Kletterei an Schwierigkeit deutlich zulegte.
Die Kletterei zog in eine muldenförmige Verschneidungsrinne und die Bohrhakenabstände wurden großzügig.
   
   
Stemmend mit viel Vertrauen in die links und rechts auf Platten gesetzte Klettersohlen gings doch sehr schön nach oben bis eine strukturierte Unterbrechung in der linkerhand befindlichen Wand einen Ausstieg mit Quergang nach links auf einen Absatz zu Stand ermöglichte. Vorsicht: in der Querung sind die Untergriffe nicht alle fest. Vom Stand hatte ich super Sicht hinunter auf Tobi der die Stelle im Nachstieg dann auch fordernd fand.
   
   
   
Ungewiß was nun die leichte und was die schwere Länge war oder werden wird nahm Tobi die Nächste unter seine Sohlen. Gleich kurz überhalb des Standes ging es hart vom ersten Bolt weg zum zweiten. Von diesem dann wieder leichter aber nie geschenkt gerade auf einem Plattenrücken nach oben zum Stand. Die nächste Länge startet erst ca. 3m links des Standes am Beginn einer nach links offenen Rißverschneidung die oben durch ein Dächlein gesperrt wird. Sicherheitshalber nahm ich mal alle Cams mit. Der erste und zweite Bolt befinden sich weiter rechts oben an der senkrechten Wand der Verschneidung. Die Kletterei war anhaltend schwer, jedoch zunächst eher etwas leichter wie die Einstiegsseillänge. Nach dem 5. Bolt war ich unterhalb des kleinen Überhang angekommen und fand so sehr ich mich auch anstrengte nicht den folgenden Bohrhaken mit meinen Augen. Nach links zog über die strukturarme Platte ein sichelförmiger Riß. Vermutlich gut zu klettern aber am Ende musste ein offener und sehr breiter Riß (ca. Camelot 6 notwendig, auf jeden Fall viel zu breit für unser Zeug) ca. 3m hinauf. Dazu, dass konnte ich bereits sehen musste an der linken stumpfen Kante des Risses mit den Händen gepiazt werden und die Füße rechts der Rißkante oder am rechten Rißrand platziert werden. Sah nach ner kippeligen Sache aus vom Gleichgewicht. Und dass evtl ohne zuverlässige Zwischensicherung. Doch rechts von mir sah es nicht besser aus da oberhalb undankbar aussehende Überhangsriße warteten. Also doch nach links, wozu hatten wir das ganze Zeug dabei. Am Riß angekommen bastelte ich mit einem kleinen 4er Keil und einem kleinen Friend ne Zwischensicherung und legte Hand an den Hangelriß. Dieser war Anfangs schmal und wurde aber langsam immer breiter. Erstaunlich dankbar ließ sich so nach links hinüber klettern. Einmal verschwand noch ein mittlerer Cam bevor ich hinter einer kleinen Dachkante einen Bolt entdeckte der das Ganze entschärfte. Leider ist dieser von unten nicht zu sehen gewesen, aber vielleicht vergißt ja nicht jeder das Topo so wie ich. Der folgende breite Riß war dann tatsächlich etwas kippelig hochzukommen und einmal verlor ich fast den Gegendruck auf den Händen weil ich mich zu weit aufrichtete statt die Füße wieder höher zu stellen. Nach wenigen Meter leiten dann aber große Ausstiegshenkel über die Kante und zum bequemen Stand.
   
Blick vom Stand hinunter auf die 3. Länge der Buchvariante
   
im Nachstieg der 3. Buch-Seillänge mit Blick hinauf zu abschließendem Verschneidungsüberhang und ansetzender Linksquerung zu Stand
   
Tobi leitete die letzte Länge hinauf zum Wandbuch welches von unten bereits sichtbar an der Salbitnadel klebte. Daher auch die Bezeichnung „Buch“ für diese Ausstiegsvariante da man unmittelbar am Gipfelbuch aussteigt. Vom Stand zunächst einfach schräg rechts hoch zu einer neuerlichen Verschneidung und in ihr in toller Kletterei hinauf zum Ausstieg (ca. 16.00 Uhr).
   
   
   
Hier traffen wir wieder auf die andere Südgratseilschaft die den normalen Ausstieg gewählt hatten, sich aber wegen dem schlechter werdenden Wetter gleich an den Abstieg machten. Tobi gebürte dann die Ehre die Gipfelnadel zu erklimmen. Vom Wandbuchstand gesichert geht es etwa 12m hinauf. Außer einem Normalhaken im ersten Drittel muss der Rest sicherungsfrei im Grad 4b geklettert werden mit mächtig Luft unterm Hintern. Oben befinden sich dann mehrere Abseilhaken.
   
Nachdem um die Salbitnadel rum das Gelände seilfrei begehbar war konnte ich mit etwas Abstand dann noch ein Gipfelfoto von Tobi
   
   
und er später von mir schießen mit dem typischen Look der imposanten Salbitnadel.
   
Zum lange Verweilen wars mittelerweile doch deutlich zu ungemütlich geworden, viel Wind und etwas Schneefall. Sogar das Seil machte uns das Leben noch etwas schwer und ließ sich nur mühsam abziehen von der Gipfelnadel. Wir machten uns bald an den Abstieg (ca.16.40 Uhr) der zuerstmal durch ein Felsentor führt
   
und dann bald auf den uns bekannten Abstieg vom Ostgrat einmündete.    
Heute war dieser, da fast schneefrei und bekannt, angenehm zu begehen.
Gerne wären wir noch 1 oder 2 Tage im Gebiet geblieben doch unsere gemeinsamen freien Tage waren gezählt und so machten wir uns nach einem Einkehrbier an der Salbithütte (Ankunft gegen ca. 18.15 Uhr) auf den Abstieg über den wir in ca. 1h gerade mit dem letzten Licht das Auto erreichten.



Gruß Alban,
unterwegs mit Tobias Bailer


Facts:
Salbit Südgrat,
Ca. 20 Seillängen, mit Einstieg über Takala (5b, 7-8 Seillängen) und Ausstieg über „Buch“ (5c+, 4 Seillängen). 3 Abseilstellen. Kletterzeit ca. 8h.

Insgesamt gut mit Bohrhaken abgesichert. Stände alle eingerichtet bis auf empfohlenen Stand unter der Schlüsselseillänge am Elefantenbauch. Am eigentlichen Südgrat stecken vereinzelt auch mal Normalhaken, hier ab und an auch eigenverantwortliche Absicherung gefordert. Ein paar Camelots und Zackenschlingen zusätzlich schaden nicht (0,3-2). Vorallem 0,4 bis 1 empfehlenswert. Die im obigen Text angegebenen Uhrzeiten sind als Orientierungshilfe gedacht wie lange in etwa ein Gratabschnitt im Verhältnis zu einem anderen an Zeit uns abverlangte.

Der Salbit Südgrat ist zurecht ein viel gelobter Klassiker. Trotz jahrzehntelanger Begehungen ist der Fels noch nirgends merkbar abgespeckt. Die Felsqualität ist genial, die beschriebene Ein- und Ausstiegsvariante sind sehr zu empfehlen. Vorallem der Aussstieg über das „Buch“ hat noch mal schöne Kletterstellen parat. Dadurch auch etwas abwechslungsreichere Kletterei. Am Südgrat mehrere Fluchtmöglichkeiten vorhanden (am Ende von „Takala“ kann über diese Tour und weiter unten über „Witzsurri“abgeseilt werden. Von der „Zahnscharte“ kann man über den „Zahnschartenabstieg“ und dann weiter über „Witzsurri“ zurück zum Einstieg gelangen. Vom Zwillingsturm kann über die „Niedermann“/ „Licht und Schatten“ oder die Abseilpiste „Bärner-Blitz“ die Tour mittels Abseilen abgebrochen werden.

Verglichen mit dem anderen „Granitkantenmegaklassiker“ der „Badile-Nordkante“ von den klettertechnischen Schwierigkeiten fast konstant einen ganzen, teils halben Grad schwieriger. Dafür im Zugang und vorallem Abstieg deutlich einfacher.

Weitere Infos zu Hütte, Hüttenzustieg, Abstieg und lohnende Touren nebenan vgl. auch:
Salbitschijen „Ostgrat“:
http://www.rocksports.de/forum/showthread.php?tid=486

Gemsplanggen: „Incredibile“:
http://www.rocksports.de/forum/showthread.php?tid=490




Links zu weiteren Tourenberichten:
Salbit Südgrat, Gemsplanggen: „Incredibile“. Schöner Tourenbericht von Frank (09/2009, Rocksports):

http://www.rocksports.de/forum/showthread.php?tid=358


Südgrat mit Takala:

http://www.hikr.org/tour/post1846.html


Südgrat. Tourenbericht vom Kaktusteam.:

http://www.kaktusteam.de/index.php?id=30...rUid%5D=93


Südgrat:

http://www.swiss-wall.ch/News/files/151a...8b4-2.html


Salbit-Super-Südgrat:

http://thomas.topologia.de/index.php?opt...&Itemid=16


Südgrat und Hüttengrat:

http://www.mueller101.de/berge/2008/2008...albit.html


Salbit-Hütte, die Seite von Harald Berger:

http://www.salbit.ch/

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