Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind; Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.

Hallo, Gast
Du musst dich registrieren bevor du auf unserer Seite Beiträge schreiben kannst.

Benutzername
  

Passwort
  





Durchsuche Foren

(Erweiterte Suche)

Foren-Statistiken
» Mitglieder: 2.832
» Neuestes Mitglied: akki
» Foren-Themen: 786
» Foren-Beiträge: 1.191

Komplettstatistiken

Benutzer Online
Momentan sind 2 Benutzer online
» 0 Mitglieder
» 1 Gäste
Google

Aktive Themen
Sanierung: Spritzkarspitz...
Forum: Österreich
Letzter Beitrag: Tobias
02.10.2024, 22:23
» Antworten: 5
» Ansichten: 16.356
Gehrenspitze - Böldkamin ...
Forum: Österreich
Letzter Beitrag: Moe
28.09.2023, 23:35
» Antworten: 1
» Ansichten: 13.457
Wetterstein Zugspitze - B...
Forum: Deutschland
Letzter Beitrag: Moe
28.09.2023, 11:35
» Antworten: 0
» Ansichten: 623
"Ruby Tuesday", Rubihorn-...
Forum: Eis
Letzter Beitrag: Tobias
03.04.2022, 19:41
» Antworten: 2
» Ansichten: 23.905
Nach Ischgl fahren? Aber ...
Forum: Skitouren und Steilabfahrten
Letzter Beitrag: Lampi
01.04.2022, 12:03
» Antworten: 0
» Ansichten: 1.679
Warnung zum Beginn der Sc...
Forum: Skitouren und Steilabfahrten
Letzter Beitrag: Lampi
18.03.2022, 12:52
» Antworten: 0
» Ansichten: 1.378
Neue Berechnung des Lawin...
Forum: Skitouren und Steilabfahrten
Letzter Beitrag: Lampi
18.03.2022, 12:30
» Antworten: 0
» Ansichten: 1.349
LVS-Pflicht in Südtirol
Forum: Skitouren und Steilabfahrten
Letzter Beitrag: Lampi
18.02.2022, 13:31
» Antworten: 0
» Ansichten: 1.526
Gehrenspitze Marktoberdor...
Forum: Österreich
Letzter Beitrag: Tobias
04.07.2021, 16:46
» Antworten: 1
» Ansichten: 8.257
Dent du Midi – Couloir de...
Forum: Schweiz
Letzter Beitrag: Tobias
09.06.2021, 21:32
» Antworten: 0
» Ansichten: 1.935

 
  17.12.06 Gimpel Kaminreihe (Winterbegehung)
Geschrieben von: Zwerggäuer - 18.12.2006, 16:40 - Forum: Österreich - Antworten (2)

Liebe Freunde,
leider gibt es keine Bilder daher muß der Wortbericht reichen.

Am Sonntag, manch Ammergauer oder Allgäuer weiß es. War in den Allgäuer Alpen von T-Shirt Wetter weit und breit nichts zu sehen.

Grund genug, mal Routen zu klettern in die man sich im Sommer nie verirren würde. Man kann es als Vorbereitung für große Kombirouten sehen oder auch als Hirnfurz.
Wir haben am Samstag beschlossen, dass wir in die Berge fahren. Zum Eisklettern ist es noch zu warm und zum Skitouren zu wenig Schnee.

So trudelten wir um 8Uhr in Nesselwängle ein und watschelten bei leichtem Nießel und oben bei leichtem Schneefall Richtung Judenscharte.

Schön sind sie anzuschauen, die Tannheimer wenn eine leichte Zuckerschicht über allem liegt. Selbst die leichtesten Wege sehen irgendwie wild aus.

Wir entschieden uns für die Kaminreihe, da mit steigeisenfesten Stiefeln und Handschuhen Plattenrouten eh ausscheiden.

Die erste Seillänge Vorbau kann noch Seilfrei gemacht werden. Aber schon erkannten wir, das die dünne Schneeauflage manche Tritte, vor allem die Abschüssigen recht rutschig werden lässt. Die erste schwerere Länge bildet eine Rissverschneidung. Irgendwie komisch zu klettern. Statt ausspreizen, wie man das normalerweise machen würde, muß man sich bei den Verhältnissen duch den Riss schrabbeln (Meister Preuß lässt Grüßen Smile ).

Die nächste SL, empfängt einen mit einem schönen Überwechsler. Und einer kurzen knackigen Stelle. Mittlerweile wird der Schneefall stärker, wunderbar!!! Wie die Schotten dachte ich. Tolle Szenerie. Man sieht nicht nach unten, links und recht die verschneiten Pfeiler. Plötzlich ist man weit weg in den Westalpen und nicht mehr an einem kleinen Voralpenklapfen.

Eine Sl. noch mit einer deppeden Stelle. Da man mit den Bollerschuhen nicht auf der Platte anstehen kann. Bald erreichen wir aber den winterlichen Grat und staunen über die Schneegbilde die der Wind an die Felsen gezaubert hat. Das letzte Stück über den Westgrat hoch zum Gipfel.

Ganz alleine am Gimpelgipfel. Toll!!! Einen Tag vorher hatte es hier noch +10°C nun ist es Hochwinter bei starken Minustemperaturen und wir sind um unsere Daunenjacken froh. Langsam gibt der Himmel die Sicht auf Zugspitze, Lechtaler und Allgäuer Hauptkamm frei.

Ein gutes Gefühl hier oben. Einen guten Freund an der Seite, eine Tasse Tee in der Hand und der Wind treibt einem den Schnee um die Nase.

Bald müßen wir aber wieder absteigen. Die Nordostseite ist verschneit aber das Gras drarunter rutschig. 1h noch konzentriert bleiben, dann steht man wieder unten auf dem Zustiegsweg.

Ein tolles Erlebniss so eine Winterkletterei mit Schnee und allem.

Liebe Grüße,
Stef und Axel.

Drucke diesen Beitrag

  1 Woche vor Weihnachten ! / Alpinklettern "Via CJD"
Geschrieben von: daniel - 17.12.2006, 10:48 - Forum: Österreich - Keine Antworten

Hallo,
gestern am 16.12. waren wir beim klettern in der Ramsau / Berchtesgadener.
Unser Ziel die Gerstfeld S-Wand mit der noch recht neuen Tour 'CJD'.
Geniale Kletterei 11 Seile VII- bei 350 Klettermetern, rauh - fest - SUPER bei fast sommerlichen Temperaturen. Problemloser Abstieg durch 5maliges Abseilen. Das war's wahrscheinlich für dieses Jahr ?!
Bilder bei:http://de.pg.photos.yahoo.com/ph/kei_hi32/album?.dir=bd34re2&.src=ph&store=&prodid=&.done=http%3a//de.photos.yahoo.com/ph//my_photos

Gruß & mehr

Daniel

Drucke diesen Beitrag

  07.-08.10.06 MB du Tacul "Gabarrou-Couloir"
Geschrieben von: Zwerggäuer - 09.10.2006, 11:06 - Forum: Frankreich - Antworten (1)

Spührt ihr`s.........................................?
Ja genau, die Eiszeit ist wieder angebrochen, zumindest meine Eiszeit :wink: .

Man will es ja kaum glauben, aber der Stef hat es bisher noch nie bis nach Chamonix geschaft, ein Umstand der 2006 behoben werden sollte. Und für was ist Chamonix besser bekannt als fürs Eisklettern?

Ankunft in Chamonix am Samstag, die letzten Wolken verzogen sich gerade und es kündigt sich eine hervorragende Gutwetterperiode an. Die Infos über die Verhältnisse sind dürftig da seit über einer Woche niemand mehr im Hochgebirge unterwegs ist. Wir wissen nur das es fast 1m Neuschnee hat aber arg verblasen.

Die Aig. Midi Bahn bring uns dem Objekt der Begierde recht schnell nahe. Und wir stapfen unter den Augen ein paar ungäubiger Asiaten über den Ausgesetzten Schneegrat runter unter die NO-Wand des Tacul.


[Bild: 5_Weg_zu_Biwak.jpg]


Wir wechseln die Gletscherseite und beziehen ein frei Biwak unter dem Pointe Helbronner, mit gigantischer Sicht auf die Wand.

Am nächsten morgen gehts Richtung Einstieg, wir müssen die 600m Kletterei schnell angehen, damit wir die letzte Bahn um 16:30Uhr noch bekommen. Daher leichtestes Gepäck (keines
Big Grin
).



[Bild: 5_zustieg.jpg]


Die ersten Meter werden immer steiler und wir folgen dem Schneekegel unter dem Couloir. Man sieht schon hervorragend in die weiteren Längen.


[Bild: 5_Firnkegel.jpg]


Das enge Couloir lässt auch sehr schönes Rinnenfeeling aufkommen, wir sind begeistert.


[Bild: 5_Rinnenfeeling.jpg]


Da das Eis gut ist und etwas Schnee darauf klebt (dann ist es nicht ganz so spröde) entscheiden wir uns aus zeitgründen Seilfrei zu gehen. Aber es ist schon gleich steil.


[Bild: 5_erste_Steilstufe.jpg]


Danach legt sich das Gelände wieder zurück und man Gewinnt schnell Höhe.


[Bild: 5_leichtes_zwischenglnde.jpg]


Noch eine Steilstufe trauen wir uns Seilfrei zu gehen aber langsam nimmt der Eisanteil zu und Stürze hätten fatale folgen, Risiko vs Schnelligkeit.



[Bild: 5_zweite_Steilstufe.jpg]


So etwas geht ein weilchen gut, aber igendwann verlässt man den Wohlfühlbereich und das Seil muß her, kein problem, man hat ja alles dabei. Mittlerweile sind im Eis auch immer wieder 80° Stücke dabei, aber die Bedingungen sind optimal.


[Bild: 5_dritte_Steilstufe.jpg]


Noch eine letzte Stufe und wir kommen in die Breite Schneerinne gen Ausstieg. Erst elf Uhr, Perfekt .



[Bild: 5_letzte_Steilstufe.jpg]


Was das Klettern in Cham aber ausmacht ist nicht unbedingt die Kletterei selber , natürlich auch, sondern der gigantische Ausblick (könnt ihr alle Mugel zuordnen?).


[Bild: 5_Ambiente.jpg]


So nun soll uns noch etwas Schnee und Fels erwarten dann gehts zum Ausstieg.


[Bild: 5_richtung_ausstieg.jpg]


Ohne Probleme erreichten wir das einfache Schneegelände unter dem Vorgipfel das MB du Tacul. Zum Absteig entschieden wir uns für die, mit einem mächtigen Hängegletscher durchzogene, NO-Wand des Tacul. Mal seilend mal stapfend gehts bergab.
Bis mir eine kleine Unsachtsamkeit passiert, ich erkenne wohl die Randspalte, bin mir ihrer größe aber nicht ganz bewust. Und flups lag ich 3m unten. Ich hätte mich grünärgen können ob meiner Unachtsamkeit. Wobei Simon sich schier kugelte vor lachen als ich 5m weiter links wieder aus dem Teil rauskletterte. Gott sei dank nichts passiert.


[Bild: 5_maleur.jpg]


So und nun nur noch rüber zur Bahn und abifahrn.



[Bild: 5_midi.jpg]


Tolle Berge in Cham und schöne Routen.
LG Simon und Stef.

Drucke diesen Beitrag

  23.-24.09.06 Großglockner "Mayerlrampe"
Geschrieben von: Zwerggäuer - 28.09.2006, 10:20 - Forum: Österreich - Antworten (4)

So liebe Freunde,
mal wieder ein kleines Eisintermezzo für die letzten warmen AW-Sommertage.

Trotz einholen von Infos und Bildern, war es uns nicht vergönnt in die direkte NW des Großglockner einzusteigen. Als wir durch die Wolkendecke auf 3000m durch kamen sah es zwar noch vielversprechend aus. Aber das direkt Sonnenlicht am Tagesanbruch zeigte die Wahrheit, dünne Schneeauflage auf Fels überzog die Wand. Das sind keine Verhältnisse für kurze End-Septembertage.


[Bild: 5_Glockner_NW.jpg]


Aber man ist am Glockner ja nicht um Touren verlegen und so wählten wir die Mayerlrampe als Alternative, es soll Oli's erste große Eistour werden (so hab ich es ihm versprochen).


[Bild: 5_Mayerl_morgenlicht.jpg]


Der wunderbare Grund für die tolle Röte der Wand, findet sich bei einem 180° Schwenk, einfach nur zum Träumen.


[Bild: 5_Sonnenaufgang.jpg]


Der Einstieg bagann dann gleich recht sportlich. Also von der ferne sahs irgendwie flacher aus. Und die kleine Rinne die den Weg nach oben ermöglichte hatte auch mal gleich 80°. Ich fands ja einfach Super .


[Bild: 5_Mayerl_einstieg.jpg]


Dafür das Oli das erste mal Eisgeräte in der Hand hatte, schlug er sich recht wacker in dem Gelände.


[Bild: 5_Mayerl_unten.jpg]


Danach legt sich das Gelände ja ein bisschen, bis man zur Abzweigung links Richtung eigendlicher Rampe kommt.


[Bild: 5_Mayerl_abzweigung.jpg]


Ich hab ja schon ein paar Bilder von der Rampe gesehen, aber so sah das meist nicht aus. Obwohl, so ein paar Felsklötzchen find ich eigendlich schon schmuck.


[Bild: 5_Rampe_uebersicht.jpg]


Fast so schmuck wie die fantastische Stimmung des Wolckenmeeres.


[Bild: 5_Wolkenmeer.jpg]


Oben, wir hielten uns recht nahe der Felsen, kamen wir auch in die versprochene Steilheit von annähernd 70°. Das Bild ist kurz danach, man siehts leider nicht.


[Bild: 5_Mayerl_oben.jpg]


Wie sich der Kessel oben dann etwas legt, jage ich Oli mal in den Vorstieg. Aber es hat gutmütigen Trittschnee, dennoch sein erster Firnvorstieg .


[Bild: 5_Oli_vorstieg.jpg]


Was diese Tour dann noch abrundet, ist der tolle Nordwestgrat des Glockners.


[Bild: 5_Grat_unten.jpg]


Immer wieder ergeben sich schöne Fotomotive, die Verhältnisse sind ideal und die Kletterei leicht aber super schön.


[Bild: 5_Grat_mitte.jpg]


Der NH in der Schlüßelstelle des Grates gewann mein vertrauen nicht so, der isch jo mehra drußa wia dinna. Egal erstmal müßen wir dort hinkommen.


[Bild: 5_Grat_oben.jpg]


Nach oben hin wollten die Einrichter der Stände ihre BH nicht mehr ins Tal tragen hatte man das Gefühl. Aber das soll nicht mehr stören, wir sind am Gipfel.


[Bild: 5_Gipfel.jpg]


Beim Absteig zeigte sich noch ein sehr schönes Schauspiel, der Glockner in Wolken (Aber etwas anders als man erstmal vermutet ).


[Bild: 5_Glockner_in_Wolken.jpg]


So und weil der Oli auf seiner ersten Eis/kombi-Tour so hart im nehmen war, haben wir hier ein Bild mit zwei Steinmännern .


[Bild: 5_Steinmann.jpg]


So des wars, schee wars.

Servus,
euer Stef.

P.S.: Mei Versprechen an Oli hab ich übrigens eingehalten.

Drucke diesen Beitrag

  "Schweizerpfeiler",Großer Drusenturm,VI/AO,Rätikon
Geschrieben von: Alban - 12.09.2006, 15:19 - Forum: Schweiz - Keine Antworten


[Bild: 10_Schweizerpfeiler_Routenverlauf_Rocksports.jpg]


Großer Drusenturm (2830m), Rätikon
"Schweizerpfeiler"
VII- (VI/AO), 480m, 12 Seillängen, 120Hm leichter Vorbau (II-III)



Tourenpartner: Frank Wäckerle am 14.09.2005


Charakter:

Anstrengender Pause-Klassiker mit abwechslungsreichen, interessanten klassischen Seillängen im oberen Wandteil. Eine Tour eher für den Liebhaber alpiner Klassiker denn für den Sportkletterer. Vom brüchigen Schrofenvorbau, Plattenschleicher, überhängendem Spreizkamin, einem anstrengenden Ganzkörperriß bis hin zu den Abschlußüberhängen/Dächern wird alles geboten. Die Felsqualität ist nicht so gut wie in den bekannten Sportklettertouren im Rätikon.Die Tour hat ihren alpinen Charakter durch die massvolle Sanierung nicht komplett eingebüsst. In mehreren Seillängen stecken die BH nicht an den schwierigsten/heikelsten Stellen. Die Schwierigkeitsbewertung in alten Führern (u.a. auch Panico) ist ziemlich hart. Im Unteren Teil teilweise zutreffend aber im oberen Teil unserer Meinung nach härter zu bewerten als z.B. bei Panico.

Absicherung:
Alle Stände eingebohrt. Gelegentliche Zwischenbohrhaken. Sonst vereinzelt Normalhaken in den unteren Längen. In der 9. und 11. Seillänge stecken viele Normalhaken/Holzkeile. Diese beiden Längen (9. und 11. ) lassen sich sogar zusätzlich noch selbst gut bei Bedarf absichern (können an schweren Einzelstellen auch technisch A0 geklettert werden).
Der Körperriß in der 8. Seillänge ist bis auf 1-2 Felshaken clean und die zusätzliche Absicherung ist hier aus beklemmender Kletterposition nicht ganz einfach (Friends bis 3 von Vorteil). Die zweite Seillänge ist gut abgesichert und läßt an der plattigen Schlüsselstelle bei Bedarf auch VI-/AO zu (VII- frei).

Material:
Zur zusätzlichen Absicherung sind Friends der Grösse 0,3-3 empfehlenswert (Camelotgröße). Kaum Köpfle/Sanduhren-Möglichkeit. Etwa 12 Expressen wegen der vorletzten Seillänge (viele Haken/Holzkeile) empfehlenswert. Mittleres Klemmkeilsortiment

Zustieg:
Zustieg ab Partnun. Zuerst in einer Stunde zur Carschinahütte und in westlicher Richtung am Abzweig zum Drusentor vorbei in weiteren 45min zum Einstieg (zuletzt querende Steigspuren am Hang) am Pfeilervorau.


Tourenbeschreibung:

Vorbau:
Zuerst steigt man im Geröll am Fuß des Vorbaus noch weiter rechts aufwärts bis man in leichter Kletterei nach links gegen den Pfeiler diesen queren kann. Der Vorbau ist bis kurz vor den Einstieg sehr leicht (Stellen II). Hier meist Schuttbänder mit brüchigem Fels (Vorsicht). Kurz vor Einstieg kommen zwei kurze Stellen Fels II-III. Einstieg am Pfeiler bei DAV-Ringhaken.

Tour:
1.Seillänge: 30m, V-, 2Bh, 1NH
Vom Stand zuerst etwas eine Rinne empor bis nach rechts auf plattige Wand geklettert wird. Diese rechts ansteigend zu Absatz mit Stand klettern.

2.Seillänge: 25m, VI, VII- (VI-/AO), VI, 2 Bh, 2-3 NH
Nach rechts fast waagrecht queren und dann gerade wenige Meter empor. Wieder leicht schräg links zu Bh. Nun nach schräg rechts über die plattige Schlüsselstelle hinweg und gerade zu Stand.

3. Seillänge: 40m, V, 1 Bh, 2 NH
Nach rechts zu dem Kamin und durch diesen hinauf. An dessen Ende in einer Rinne nach links weiter. Zuletzt etwas wieder nach rechts zu Stand.

4.Seillänge: 50m, 1BH, 1-2NH
Unterhalb kompakter Wand auf geneigten Platten nach rechts zur Kante und hinter dieser in einer Rinne weiter empor bis zu großem Felsblock in der Rinne mit Stand-BH (etwas schwer zu finden. Man neigt dazu zu weit zu klettern, da oberhalb des Standes eine breite Mulde ist).

5. Seillänge: 15m, II-III, keine ZH
Vom letzten Stand einfach gerade empor zu dem markanten Kamin. Der Stand befindet sich nicht sichtbar von unten links, direkt am Fuß des Kamins. Dieser sieht schwerer aus als er ist, hängt jedoch anfangs etwas über.

6. Seillänge: 35m, VI-, V+, V, 1 BH, 2NH
Den Kamin spreizend empor (anfangs VI-, dann V+, V) bis zu dessen Ende. Stand an Bh

[Bild: 10_Kopie_von_6Seillnge_berhngender_Kamin.jpg]



Bild: 6. Seillänge, Mitte des überhängenden Kamis


7. Seillänge: 20m, 2BH, 2NH, V, VI-, VI+
Vom Stand leicht nach rechts und dann erst gerade (nicht den Riß rechts verfolgen) empor auf Platten (VI-, VI, 1 Nh, 2 Bh) und zuletzt schwierig(VI+, oder V/A0) etwas nach rechts zu bequemen Stand unterhalb des Körperrißes/kamines.

8. Seillänge: (eine der Schlüsselseillängen) 30m, VI, V+, V, 1-2NH
Vom Stand nach links in den Riß und wenige Meter empor zu NH. Nun schwer und klettertechnisch unbequem senkrecht den glatten Kamin empor (VI) bis er sich etwas neigt. Weiter nun etwas leichter diesen empor (Friendmöglichkeiten) bis zu Stand.

[Bild: 10_8_Seillnge_schwieriger_Kamin.jpg]


Bild: 9. Seillänge, schwieriger Körperriß/Kamin


9. Seillänge: 35m, V-,V+, VI, V, 2 BH, 6 NH
Nach links auf Absatz und weiter zu Bh (Stand, etwa nach 7-10m, kann gut überklettert w erden, Express verlängern).Nach rechts zu dem sichelförmigen Riß klettern. Nun den Riß in etwas kleinsplittrigen Fels empor (VI) (im Riß stecken mehrere Normalhaken, anfangs ein BH). Stand auf Absatz an BH.

[Bild: 10_Blick_zurck_auf_die_9_Seillnge.jpg]


Bild: Blick zurück auf sichelförmigen Riß der 9. Seillänge


10. Seillänge: 30m, VI, V+,VI+, 2NH, 1BH
Vom Stand durch einen Riß schwer empor (VI, 1.Felshaken erst weit oben) zu kleinem Überhang (bereits von Stand zu sehen). Unter Überhang links ZH. Nun nach rechts unter den Überhang und gerade über ihn hinweg (1NH an Kante, VI+, oder VI/AO) zu Stand auf Band an BH.

11. Seillänge: 40m, VI-, VI, VI+, IV, mehrere NH, 3-4 Holzkeile, ein paar BH (auf Seilverlauf wegen Seilreibung achten, 10-12 Expressschlingen, ein paar der notwendigen Griffe sind nicht ganz feste Klemmblöcke/Schuppen (vorsicht))
Vom Stand waagrecht auf Band nach rechts und dann gerade empor (etwas brüchig) über kleinen Wulst zu einem plattigen Riß. Diesen empor (2-3Holzkeile, Felshaken) und nach rechts am Ende heraus (ZH) unter das kleine Abschlußdach (hier nochmal ZH, Friendmöglichkeit). Den Überhang mittels Riß nach links überklettern (NH am Ende) bis man auf einem Band oberhalb des Überhangs steht. Dieses Band (eher breiter Sims) fast waagrecht nach links etwa 5m verfolgen (gute Friendmöglichkeiten 0,75-1 in waagrechtem Parallelriß) und zuletzt etwa 3m schräg links empor zu Stand an BH.

12. Seillänge: 25m, IV, III, II, keine ZH
Vom Stand unmittelbar den kleinen Riß empor (gute Friendmöglichkeit) und dann leichter nach links in das Schrofengelände des Ausstiegs bis zu Stand an Block mit 2 Bh


Bemerkung zur Tourenbeschreibung:
Nachdem wir die Route letztes Jahr geklettert sind kann ich mich auch nicht mehr an jeden einzelnen Haken erinnern. Habe daher im Text meist nur die erwähnt an die ich mich gut erinnern kann (BH= Bohrhaken, NH= Normalhaken, ZH= Zwischenhaken egal ob BH oder NH). Die Angaben hinter der jeweiligen Seillänge zur Absicherung sind somit auch etwas im Vergleich zu den anderen Längen zu sehen, ob nun viel oder wenig steckt. Im Großen und Ganzen dürfte die Anzahl und die Textbeschreibung aber weitestgehend stimmen.
Frank und ich haben die Tour als körperlich anstrengende Kletterei empfunden. Vorallem der Körperriß in der 8. Seillänge war für uns moralisch die anspruchsvollste Länge. Im Oberen Wandteil sind wir daher im Vorstieg teilweise klassisch (A0) geklettert. Die Schwierigkeitsangabe zu den einzelnen Längen sind eine subjektive Einschätzung. Decken sich aber z.B. mit der von
www.topoguide.de
weitestgehend. Wir haben gegenüber den früheren Bewertungen (vgl. Panico) etwas aufgewertet. Letztlich ist diese Beschreibung nur als Hilfestellung gedacht für Aspiranten die sich zu dieser Tour informieren möchten. Die Tour mag vielleicht nicht die lohnendste Pausetour darstellen, ist aber seit der Sanierung wieder häufiger besucht und eben ein Ziel für alpin interessierte Kletterer, die klassische Anstiege lieben und auch mal mit weniger bombenfesten Fels zurecht kommen.


Abstieg:
Wenige Ier-Stellen, sonst technisch leicht. Anfangs kein ausgeprägter Weg.
Vom Gipfel zuerst nach Norden. Anschließend den breiten Geröllkessel östlich queren und zw. dem Mittleren und dem Großen Turm in den Sporatobel hinein. Kurz vor dem Sporaturm wieder rechtshaltend auf markiertem Weg weiter. Dann wieder Gegenanstieg zum Drusentor und jenseits hinab zur Hütte.


Erstbegeher:
1954, M.Niedermann, W.Fleischmann

Führer:
Ein gutes Topo findet sich in dem Führer von
www.topoguide.de
.
Ebenfalls empfehlenswert soll angeblich der SAC-Führer sein.
Diese und viele weitere Klettertouren finden sich im Panico-Führer: Rätikon

Weitere Infos/Bilder:

http://www.minoru.de/raetikon.html


http://www.basislager.ch/az/archivdet.ph...zerpfeiler


Link zu Topoguide, dort Topo gegen bezahlung erhältlich:

http://www.topoguide.de/__Tourenubersich...nturm.html



Seite mit u.a. Mailadresse zu Personen die diese Tour geklettert sind:

http://baseportal.de/cgi-bin/baseportal....nge=180,20


Garschinahütte bzw. Carschinahütte:

http://www.dav-huettensuche.de/?pagedef=..._id=231705








Drucke diesen Beitrag

  Gehrenspitze NW, Hermann-Loderer-Gedenkweg, VII-, 07.08.04
Geschrieben von: Alban - 25.08.2006, 11:45 - Forum: Österreich - Keine Antworten


[Bild: 10_1_HermannLodererGedenkweg_Routenverla...aetzen.jpg]


(Photo: Routenverlauf mit den ersten 10 Standplätzen)



Hermann-Loderer-Gedenkweg, VII- (obligat), 14 Seillängen, 480Hm, ca. 650Klettermeter,
Gehrenspitze (2163m), Tannheimer Berge, Österreich, Tirol



Zeit Zustieg: 2h 15min bei etwa 825Hm
Zeit für die Wand: etwa 6h, bei 480Hm, 650 Klm
Zeit Abstieg: 2-2,5h
Tourenzeit gesamt: etwa 11h Auto bis Gipfel bis Auto
Aufstieg gesamt: 1300Hm

Infostand: 07.08.2004, bei einer Begehung der Route mit Harald Bürner



Charakter:

Sehr lohnende Tour. Zu unrecht selten begangene schöne, aber durchaus auch ernste alpine Tour (laut Wandbuch damals 13. Begehung, seitdem eine weitere dokumentierte Begehungen (14. Begehung), Stand Juli 2006, bekannt). Alpine Freikletterei klassischer Prägung mit recht interessanten Abschnitten, in einsamer Wand. Die Gehrenspitze Nordwestwand ist die geschlossenste Nordwand der Tannheimer Kletterberge, erhält jedoch aufgrund der meist ursprünglichen, alpinen Absicherung nur selten im Jahr einen Besuch. Neben der Maiselführe trotzdem eine der meistbesuchten Routen in der Nordwestwand. Gegenüber der Maiselführe bietet diese Route höhere Schwierigkeiten, etwas festeren Fels und vorallem bessere Absicherung und zusätzliche Absicherbarkeit. In den Schlüsselseillängen guter bis sehr guter Fels, in den leichteren Längen meist guter Fels. Die Einstiegsseillänge ist etwas brüchig.

Schwierigkeiten aufgeteilt wie folgt:
eine Seillänge VII-/VI+ konstante Schwierigkeiten über ca. 25m, eine Seillänge VI+/VI konstant über ca. 40m, eine Seillänge VI mit Einzelstelle VI+ konstant über ca.20m, restliche Seillängen mehrere Stellen V und V+ sonst mehrfach auch IV, gegen Gipfel auch deutlicher leichter(III und II). Bis zum Ende der Schwierigkeiten 330Hm bis Gipfel 480Hm (10 Seillängen +150Hm leichte Kletterei(II-III)), insg. ca. 650Klettermeter, Zeitbedarf: 5-7h . Wandbuch nach der 9 Seillänge.


Bemerkung zur Absicherung:

Alle Standplätze gut eingerichtet mit mehreren Normalhaken oder einzelnem Bohrhaken.
Die Standplätze sind zumeist so platziert, dass man sich außerhalb des evtl. Steinschlags des Vorsteigers befindet; zudem meist auf Absätzen, welche bequemes Stehen und Sichern erlauben. Ein Rückzug über die Tour ist im Problemfall möglich. Die schwierigen Seillängen sind gut mit Normalhaken abgesichert. Allerdings finden sich in den Ver-Längen nur die notwendigsten Haken und vielfach muss im Bereich IV-V komplett selbst abgesichert werden bei nicht immer bester Felsqualität. Alpine Erfahrung notwendig. Fels insg. eher klemmkeilfeindlich. In den schwierigen Seillängen meist guter bis sehr guter Fels. Die erste Seillänge ab Einstieg (V-/IV) ist allerdings kleinsplittrig- brüchig bei nahezu fehlender Behakung. Die plattige Verschneidung in der Schlüsselseillänge ist vom Wandfuß gut sichtbar und sieht immer wegen des schwarzen Felsens im Verschneidungsgrund von unten etwas nass aus.

Talort:Roßschläg (850m), Reintalparkplatz im Wald, Anreise siehe unten


Ausrüstung:2x60m Halbseil (50m reichen auch), Satz Keile (mittlere Größen hilfreich), Friends (sehr hilfreich Camelot Gr.3, außerdem 2, 1, 075 und 0,5), 8-10 Zwischensicherungen, 5-6 Felshaken und Hammer für alle Fälle (mittlere bis kleine Weichstahlhaken eignen sich am Besten). Bei Hinzuschlagen neuer Haken, diese dann bitte aus Rücksicht auf den Wunsch des Erstbegehers, den Charakter der Tour nicht zu verändern, wieder mitnehmen.

Erstbegeher: Marcus Lutz, Rainer u. Christian Loderer 10.09.1988. Ersten 5 Seillängen bis Battertschlucht : Hermann und B.Loderer 1963. Die Tour wurde dem 1987 bei einem Arbeitsunfall auf Schloss Neuschwanstein tödlich verunfallten Hermann Loderer gewidmet.


Zustieg zur Wand:

2-2,5h und 825 Hm
Ab Parkplatz (Höhe ca.850m) der Schotterstrasse immer weiter folgen Richtung Musauer Alm. Auf der Hälfte der Strecke Wegkreuzung. Der ältere Weg links direkt am Sabachbach weiter ist zeitlich etwas kürzer, direkter aber steiler. Der rechte Weg ist flacher und besser präpariert und damit für Mountainbiker eher zu empfehlen (etwa 10min länger). Ca. 500m vor der Hütte zweigt links eine Schotterstrasse ab mit Brücke über Bach und Hinweisschild über angebliche Sackgasse. Diesem Schotterweg folgen und zuletzt über linksabzweigenden Pfad (von rechts unten kommt Direktweg von Musauer Alm hoch) zu Kar mit Geröllhalde unter Wandfuß (ca. 1h 45 min). Der unterhalb der Wand liegende Geröllhang der zum Einstieg führt, ist egal auf welchem Weg mühsam zu ersteigen und erfordert noch mal ca. 30 min Fleißarbeit. Die beste Möglichkeit ist ganz rechts auf Geröllrücken empor und dann unterhalb der Wand mühsam im Geröll linksquerend bis zum Einstieg.
Einstieg an markantem Pfeiler der Tour auf ca. 1680m Höhe. Der Einstieg befindet sich etwa in Pfeilermitte, rechts einer kleinen gelblichen Ausbruchzone mit kleiner Rampe. (Ab Parkplatz ca. 2-2,5h, ab Musauer Alm ca. 1-1,5h)

Alternativer Zustieg ab Musauer Alm:
Unmittelbar vor der Hütte links auf schlecht sichtbarem Weg Richtung Bach, diesen überquerend und in den Wald. Nicht dem Weg bergauffolgend weiter (Gehrenjoch)sondern parallel zum Bach talauswärts weiter auf eine freie Wiese. Beschilderung Richtung Schallerkapelle folgen. Schräg rechts den Wiesenhang hinauf zu gut sichtbarer roten Markierung auf auffallendem Stein und ab hier auf wieder gut sichtbarem Weg in den Wald hinein. In steilen engen Serpentinen bergauf bis man besagte Schotterstrasse kreuzt . Schräg gegenüber auf kleinem Pfad weiter bergauf bis sich der Wald kurz danach lichtet und den Blick freigibt auf die Wand. (Bis hierher über Musauer Alm ca. 2h, ab Musauer Alm ca. 30-45 min). Zustieg über Geröllhalde zum Wandfuß wie oben beschrieben.
Bemerkung Zustieg: Bis Musauer Alm kann der Zustieg auch mit Mountainbike erfolgen. Das verkürzt zwar die Zeit bis Musauer Alm nur unwesentlich und kostet zudem mehr Kraft als zu Fuß, versüßt aber den Abstieg/Abfahrt nach einem Tourenabschluss-Bier(TAB) in der Musauer Alm ungemein.




Tourenbeschreibung:

Einstieg bei Rampe mit kleinem gelblichen Ausbruch links.
1.Seillänge (50m,1 Zwischenhaken(ZH), V-, dann IV zuletzt IV-): Zunächst die Rampe rechts hoch(IV-) und dann gerade über kurze Wandstelle(V-) Richtung einer seichten Plattenrinne. Diese hoch (kleinsplittrig brüchig, V-) zu Absatz(alter Ringhaken). Zuletzt linkshaltend zu Stand (2 Normalhaken)vor grauer Lochwand.
2.Seillänge(45m, VI-, dann V-, IV, keine ZH) Von Stand gerade 3m empor (V-, leidige Hakenmöglichkeit links im Riss, siehe Photo) und auf Leiste 2m nach rechts und dann direkt die löchrige, plattige Wandstelle 3m empor zu Absatz(VI-, siehe Photo). Kurz rechts und anschließend einen Riss (V-) links hoch der in wieder flacheres Gelände leitet. Ziemlich gerade hoch (IV) zu Stand an Bohrhaken.

[Bild: 10_2_In_der_2Seillaenge__5m_berhalb_Stan...erwand.jpg]


(Photo: 2. Seillänge, 5m oberhalb Stand in der Löcherwand)


3.Seillänge (50m, IV, V, IV dann III, 2 ZH ) Leicht rechts hoch, vorbei an Wulst(IV) unter Wandstufe. Diese nach links( V, 2 ZH) gegen die Kante erklettern. An und neben Kante weiter(IV dann III, siehe Photo) zu Ende des Pfeilers und Stand an 1BH unter gelb-schwarzen Überhängen.
4. Seillänge (45m III, IV+, VI+, dann V+ , 4ZH, 1 Sanduhrschlinge)
Rechts die große hier ansetzende Rampe hinauf (III , zuletzt IV+, 3 ZH) zu sperrendem, überhängendem Riegel. Diesen mühsam 3m hinauf (1 ZH, 1 Sanduhrschlinge links, siehe Photo) und hinein in Schulterriss (Im Grund des Risses passt Friend Gr. 3), diesen hinauf (V+) und nach rechts auf abschüssige Platte zu Stand an 3 Normalhaken( mit altem Schlingenmaterial).

[Bild: 10_3_In_der_4Seillaenge_Harald_kurz_ober...erriss.jpg]


(Photo: 4. Seillänge, Harald kurz oberhalb der 6+ Stelle im Schulterriß)


5.Seillänge: (45m, V, IV+, 1ZH)
Von Stand fast waagrecht ca.3m nach rechts auf Platte(V-), dann gerade empor (V) zu überstehendem Plattenversatz (siehe Photo, an Untergriff passt u.a. Friend Gr. 0,75), rechts daran vorbei und an Einrissen links der Kante weiter empor. Über eine kurze Wandstelle (ZH, IV+) auf Grasleiste. Noch etwas rechtshaltend zu Stand an Ring-BH.
6.Seillänge: ( 45m, IV-, V-, III, I, 1ZH)
Schräg rechts ansteigend, einem kaminartigem Riss an Schuppen folgend weiter (IV-, schlecht sichtbarer roter Orientierungshaken nach 15m) zum linken Ende der Battertschlucht. Am linken Rand der Schlucht noch kurz über Wandstelle gerade empor (V-) und in immer leichter werdendem Gelände (III, dann I) in den geröllerfüllten Grund der Schlucht. Diese überqueren und zu bequemem Stand an Sanduhrschlinge und Bong-Haken an rechter Begrenzungswand unterhalb eines Risses (guter Brotzeitplatz in breiter Schlucht, siehe Photo).
7.Seillänge (50m, VI,VI+,VI,V; 7ZH)
Gerade den Riss empor (VI) oder alternativ zuerst 3m parallel rechts des Risses hoch und dann links in den Riss hinein (V+)bis zu kleiner Nische (VI, ZH) vor Rechtsknick des Risses. Dann rechts weiter (2ZH, siehe Photo) über eine plattige Wandstelle zu BH (VI) und zunehmend schwerer ansteigend queren (VI+, 1ZH) zu Riss unterhalb einer Kanzel/Absatz (Vorsicht hier schon mehrere Verkletterer bis zur Kanzel vorgekommen; ab BH nicht weiter gerade hochsteigen, vgl. auch Photo). Riss empor (VI) auf den Kanzel-Absatz auf dem Kopf des kleinen angelehnten Pfeilers( Ringhaken). Nun noch die folgende Platte etwas rechtshaltend hoch (VI, 1ZH) zu kleiner Rinne und leicht rechts (V) zu bequemen Stand auf Absatz mit BH.

[Bild: 10_4_Mitte_der_7Seillaenge_kurz_vor_plat...t_Riss.jpg]


(Photo: Mitte der 7.Seillänge, kurz vor plattiger Wandstelle mit BH, rechts Kanzel mit Riß)


8.Seillänge (40m, V, VI, VII-, VI, 4ZH, 1Fixkeil)
Vom Stand ansteigender Linksquergang (1ZH, V) in die markante rampenartige Rissverschneidung. Diese zunehmend schwerer weiter hoch (VI,VI+,VII-,1Fixkeil, 3ZH, siehe Photos, Möglichkeit für Friend Gr.1 u.a.) und zuletzt nach links (VI) zu Stand auf Platte an BH.

[Bild: 10_5_In_der_8Seillaenge_Schluesselstelle...eidung.jpg]


(Photo: 8.Seillänge, Schlüsselstelle in der Mitte der Verschneidung)


9.Seillänge (40m, V-, IV, II, III, keine ZH)
Nach rechts in die breite Kaminrinne (IV+) und in ihr hoch (IV) bis zu deren Ende mit Felsköpfle in Rinnenmitte (siehe Photo, evtl. lange Schlinge). Nun absatzartige Verflachung der schluchtartigen Rinne. Weiter im Grund der Rinne (II) und kurz vor steilerem Aufschwung nach rechts (III) zu Stand an 2 BH mit Wandbuch unterhalb kurzem, breiten Riss.
10.Seillänge (45m, IV, V, IV, IV+, 1SU-Schlinge, 1ZH)
Direkt den kurzen, tiefen Riss hoch (IV) zu SU-Schlinge. Nach links heraus auf die, den Riss begrenzende Kante (V) und weiter (IV) empor. Nach kurzer Wandstelle (IV+) in nun leichtem grasdurchsetztem Gelände (II) rechterhand zu Stand vor gratartigem Pfeiler (SU).

Hier Ende der Schwierigkeiten. Im folgenden Abschnitt (ca.5 Seillängen) keine fest eingerichteten Stände mehr, jedoch bis Gipfel sehr gut selbst abzusichern bei Bedarf. Es kann gut gleichzeitig am gestreckten Seil geklettert werden. Beschriebene Routenwahl folgt dem besten Fels, teilweise können Einzelstellen auch leichter im grasdurchsetzten Fels umgangen werden.

11. Seillänge: entweder direkt an der Kante(45m, III, IV, III, II) über einen Aufschwung klettern (Einzelstelle IV, 1ZH) zu möglichen Stand an Block, oder links von der Pfeilerkante im grasdurchsetztem Fels (45m, II-III, keine ZH) weiter und nach dem Aufschwung wieder gegen die Kante nach rechts zu möglichem Blockstand.
12. Seillänge: (50m, II, III, II, I, keine ZH) Den Grat noch weiter(II, Stelle III), zuletzt nach links (II dann I) zu einer Scharte. Hier Stand an linker Felswand an Riss mit guter Keil/Friendmöglichkeit. Von der Scharte kann nach rechts durch einen Geröllkessel zum Normalweg gequert werden.
13. Seillänge (50m, III, III+, II, IV-, keine ZH)
Nach links hoch auf die Gratkante (III) und weiter auf dieser (kurz III+) zu Aufschwung mit kurzer Verflachung(II) zuvor. Links querend um großen Block herum (IV-, gute Keilmöglichkeit) zu einem Absatz vor dem Aufschwung. Hier Stand möglich an rissdurchzogenem Block mit Keilen oder Friend(z.B.Gr.3).
14. Seillänge: (40m, IV-, III, II, I, keine ZH, viel Gehgelände)
Die kurze Wandstelle hoch (IV-) und nun leichter werdend (III, II) weiter gegen Gipfel. Im nun zunehmend stark grasdurchsetzten Fels weiter (Stellen II sonst I).
Zuletzt unschwierig und flacher ca. weitere 50m zum Gipfelkreuz.



Abstieg:

2-2,5h bis Auto
Vom Gipfel (2163m) über den Normalweg zunächst noch am Gratkamm entlang dann leicht nordseitig absteigend (Stellen I bis II) in eine Scharte. Hier links (südlich) in einer Rinne absteigend bis zum südseitigen Wandfuß. Nun weiter auf Normalweg absteigen bis ins Gehrenjoch (1858m, ab Gipfel ca. 30 min., Wegkreuz) In nordwestlicher Richtung über zunächst offene Wiesenhänge auf kleinem Weg absteigen Richtung Musauer Alm. Vorbei an der Sabahütte (1536m). Hinter dieser zunächst waagrecht noch über eine Wiese und dann wieder auf gut sichtbarem Weg weiter. Im Wald steiler bergab, bis man wieder auf das Felskar unter dem Wandfuss trifft. Ab hier auf dem Aufstiegsweg zurück zum Auto oder evtl. noch auf ein Abschlußbier an die Musauer Alm. Dazu ab Erreichen der Fahrstraße diese Überqueren und jenseits im Wald auf einem kleinen und steilen Weg hinab zur Hütte.

Stützpunkt:
Eigentlich nicht nötig. Wer aber vielleicht mehrere Touren im Gebiet unternehmen will (z.B. Kellespitze und Gimpel Nordseite) kann sich auf der Musauer Alm (1290m) einquartieren. Blick auf die Nordwestwand, von Pfingsten bis Oktober durchgehend bewirtschaftet, Ostern bis Pfingsten je nach Witterung an den Wochenenden geöffnet. Matratzenlager/Betten/Mahlzeiten.
Telefonische Reservierung und Auskunft unter Tel.: 0043-(0)676-3423236.
Zustieg zur Hütte:
Ab Parkplatz (Höhe ca.850m) der Schotterstrasse immer weiter folgen Richtung Musauer Alm (1290m, 440Hm, ca. 1h 15min).


Anreise:

Mit Auto:
ab Reutte(Tirol): vom Zentrum in zunächst nördlicher Richtung weiter über Landstraße und durch die Ortschaft Unterletzen Richtung Musau. Kurz nach Unterletzen steht der Gasthof Bärenfalle angeschrieben. In einer Kurve dann links weg zum Gasthof Bärenfalle welcher unmittelbar an der Straße liegt. Nun entweder hier parken oder der Kiesstrasse noch ca. 500m in den Wald folgen zu Kiesparkplatz im Wald. Von dort geht unmittelbar die Schotterstrasse (verschlossene Schranke) zur Musauer Alm weiter und damit der Zustieg los.
Von Füssen: nach dem Grenztunnel(Ausfahrt Vils, B314, Fortsetzung der A7) weiter auf der alten Bundesstraße Richtung Musau/Reutte, durch Musau und Brandstatt/Saba und zuletzt Roßschläg. Am östl. Ortsende von Roßschläg biegt man rechts ab Richtung Gasthof Bärenfalle und erreicht nach 500m den Reintal-Parkplatz (Kiesparkplatz im Wald, ca. 9km ab Füssen)
Öffentliche Verkehrsmittel: bis Reutte oder Füssen mit der Bahn und je nach Verbindung weiter mit Bus oder Bahn bis Bhf Musau, ab hier vorteilhaft weiter mit Fahrrad. Evtl auch mit Bus bis Roßschläg. (ab hier zu Fuß weiter)
Auskünfte unter: DB, Tel 11861,
www.bahn.de
; ÖBB Tirol, Tel.: 0043-51717 ; Österreichische Postbusse, Tel.: (0043)-512585155 ; RVA, Tel.: 08362-9390505


Beste Jahreszeit:
Juli, August, September

Karte, Kletterführer:
Karte: Füssen und Umgebung, 1:50 000, Bayerisches Landesvermessungsamt
Kletterführer: „ Klettern im Herzen der Tannheimer“ von Toni Freudig (
www.freudig.de
), Kletterführer mit Gehrenspitze, Kellespitze, Gimpel-Nord und Friedberger Klettersteig, 17,50 Euro, beinhaltet Kartenübersicht und Detailauschnitt über die Tannheimer.
Sonstige Führer: AV-Führer: Tannheimer Berge, von M.Lutz (ausführliche Beschreibung vieler, auch alpiner Klettertouren in den Tannheimern)


Tourenbeschreibung Hermann-Loderer-Gedenkweg mit Topo:

http://www.bergsteigen.at/de/touren.aspx?ID=733

Dieser Link enthält die gleiche Beschreibung, jedoch ein Topo zur Tour mit danebenstehender Beschreibung in Textform und weitere Bilder

Tourenbeschreibung „Maiselführe“ in der Gehrenspitze-Nordwestwand:

http://www.rocksports.de/forum/viewtopic.php?t=54



















Drucke diesen Beitrag

  05.-08.08.06 l'Ailfroide Occidentale "Devies/Gervasutti"
Geschrieben von: Zwerggäuer - 17.08.2006, 15:35 - Forum: Frankreich - Keine Antworten

So, nachdem hier in den Nordalpen ja eine granatenmässige Schlechtwetterfront liegt muß sich der findige Bergsteiger einfach mal etwas weiter umsehen.

Unser eigendlicher Plan nach Chamonix zu fahren mußten wir in der Form erweitern das es doch noch etwas südlicher sein mußte.Ich wollte lange schon mal in die Dauphinè weil so viele Leute davon schwärmen.

Devies/Gervasutti: Ein großer Name und eine ebenso große Tour!

Wir packeten also unser Gerödel und auf giengs nach Grenoble, die prognostizierten 10h Fahrtzeit von map24 mußte ich dann leider auch glauben schenken, aber es hat sich gelohnt .

Am Samstag kamen wir in la Bèrarde an und genossen die dort wohlig scheinende Sonne.


[Bild: 5_Auto.jpg]


Der 1000Hm lange Zustieg zeigte uns dann das erste mal die Wand, immer wieder in Wolken, aber man konnte die rießen Ausmasse schon erahnen.


[Bild: 5_wand_mit_wolken.jpg]


Noch bestaunten wir aber die wilde Schönheit des Ecrins Nationalparkes.


[Bild: 5_Tal.jpg]


Endlich am Gletscher angekommen mußte ein Nachtlager her, ein großer Block bot sich gerade zu an.


[Bild: 5_Biwak_1.jpg]


Am nächsten morgen sollte es bei Tagesanbruch losgehen, leider war die Wand bis halb neun Wolkenverhangen. Urplötzlich lösten sich die Wolken auf und die Wand stand da, wir eilten zum Einstieg und es gieng los.


[Bild: 5_Wand_mit_Route.jpg]


Die ersten Meter waren nur III oder IV und so kamen wir am langen Seil schnell vorwärts.
Kurzes schweres Intermezzo an der Schneerinne und weiter in geneigtem Gelände bis zum beginn des Zentralpfeilers.


[Bild: 5_Material_1.jpg]


Ab hier muß man etwas besser zulangen, die schweren Längen mit dem großen Rucksack gehen dann schon an die Ärmel, aber es lässt sich gut absichern.

[Bild: 5_Turm_2.jpg]

[Bild: 5_Turm_3.jpg]


Nach und nach gewinnen wir am Pfeiler an Höhe. Doch er scheint unendlich zu sein. Erst um 18:30Uhr kommen wir am Pfeilerkopf an. Wir entschließen uns nicht weiter zu klettern, da wir nicht wissen wo der nächste gute Platz in der steilen Wand ist. Also Biwak am Pfeilerkopf. Haken schlagen, Seilgeländer bauen, Wasser schmeltzen und dem traumhaften Sonnenuntergang zusehen. Wir sind in unserer Welt .


[Bild: 5_Gnom.jpg]

[Bild: 5_Biwak_2.jpg]


Am nächsten Morgen geht es gut 100m die grauen Platten hoch, ich hatte die Stelle schon den Tag zuvor gemustert und kein gutes Gefühl gehabt. Frank war optimistischer und hatte auch die 1. SL spitzenmässig geklettert.


[Bild: 5_graue_Platten_2.jpg]

[Bild: 5_graue_Platten_3.jpg]


[Bild: 5_Graue_Platten_4.jpg]



Bei mir liefs bedeutend hoppliger. Erst an der ersten schweren Stelle bin ich erwacht, ab da wars wieder gut und wir konnten schnell hochtanzen.

An dem Schrägband war es plötzlich mit der guten Orientierung vorbei. Eine blockige Schulter sollen wir ersteigen! Nichts derartiges kann ich erkennen. Links drüben das könnte blockig sein, naja auf dem Weg einen Haken geklickt, perfekt.... . Scheiße es war eine Sackgasse, Verhauerhaken. Also wieder runter und doch durch den Schrottfels hoch an einen angelegten Pfeiler (aha, das ist also eine blockige Schulter, naja wennst meinst). Nun ist der Weg wenigstens wieder einigermaßen klar, auch wenn wir gerade über 2h verloren haben. Leicht linksqueerend noch 3 SL bis zum Ausstiegskamin.

Der zeigte sich im ersten Moment sehr vereist, gieng aber dann sehr gut in 2 SL zu klettern, aber teilweise Bockhart.


[Bild: 5_Kamin.jpg]


Naja man merkt dass man sich den 4000m nähert. Nach dem Kamin lassen die Schwierigkeiten nach und man gewinnt den oberen Grat. Endlich mal Handykontakt und wir können seit Sa. das erste mal durchgeben das alles Ok ist. Nun den Grat weiter bis links das Südost-Couloir abfällt. Es ist spät und wir brauchen einen guten Biwakplatz. Also eine SL das Couloir runter und

[Bild: 5_Biwak_3.jpg]


das sieht doch ganz manierlich aus.


[Bild: 5_Sonnenuntergang.jpg]


Der Tag war gelaufen, Wasser schmelzen und ausruhen. Der nächste Tag empfängt mit einem stielvollen Sonnenaufgang. Wir sammeln unsere müden Knochen und auf gehts, Gas ist eh alle also kein Wasser, auch gut. Das Gully ganz auf den Gletscher abgeseilt und diesen Abgestiegen. Dann kommts vogelwild, wir müßen ja noch rüber zum Pilatte. Also 700mH Gegenanstieg. Man, dass war an der Grenze des möglichen. Rattenfertig kommen wir am Col du Selè an. Der Abstieg sieht scheußlich aus. Der Gletscher erst weit unten und nur zeitaufwändiges Gelände bis dahein. Wir kämpfen uns durch. Um 20:30Uhr nach weitern 13h endlich am Auto. Heilfroh und überglücklich. Man was mal wieder für ne Tour (tortour ).


[Bild: 5_endlich_unten.jpg]


Weil wir am nächsten Tag zum Arbeiten mußten gabs auch noch ne schöne Nachtheimfahrt von Grenoble.

À bientôt,
Stef è Frank.

Drucke diesen Beitrag

  "Paulas neue Welt"
Geschrieben von: daniel - 28.07.2006, 21:56 - Forum: Österreich - Antworten (1)

hallo,

haben am dienstag die super :lol: klettertour " paulas n... " durch die übeleck nordwand gemacht / 15 seile / VI+ / komplett eingebohrte route.

Arrow
alles im schatten ( am einstieg liegt noch ein schneefeld ! )
sehr zu empfehlen :!: besonders die letzten 8 seillängen durch die gipfelwand sind vom feinsten - steil & rauh -
abstieg durch abseilen.

gruß daniel :twisted:

Drucke diesen Beitrag

  Gehrenspitze, Nordwestwand, Maiselführe (VI-), 14.7.2005
Geschrieben von: Alban - 20.07.2006, 09:26 - Forum: Österreich - Antworten (1)


Gehrenspitze Nordwestwand, Maiselführe (VI-)



[Bild: 10_Kopie_von_001_Gehrenspitze_Maiselfhre...pltzen.jpg]


Tourenpartner: Frank Wäckerle

„Maiselführe“ (direkte Nordwand), VI- (obligat), 14. Seillängen, 310Hm, 500 Klettermeter
Gehrenspitze (2163m), Tannheimer Berge, Österreich, Tirol


Zeit Zustieg: 2h bei 810Hm
Zeit für die Wand: 5,5h bei 310Hm, 500 Klettermeter
Zeit Abstieg: 2-2,5h
Gehzeit gesamt: 11h : Auto über Gipfel bis Auto
Aufstieg gesamt: 1300Hm

Infostand: Juli 2005 bei einer Begehung der Route mit Frank Wäckerle


Charakter:
310 Hm, 500 Klettermeter, 110 Hm Gehgelände.
Sehr alpine Route. Trotz Teilsanierung 1990 (Standplätze, wenige Zwischenhaken) nicht übermässig abgesichert. Felsqualität im oberen Teil (Kaminsystem) gut, im unteren Teil mässig (teilweise brüchig). Oft über lange Strecken keine Möglichkeit für mobile Sicherungsmittel. Ernsthaftes alpines Unternehmen. Der angegebene Schwierigkeitsgrad (VI-) sollte sehr sicher beherrscht werden. Kaum Wandkletterei. Meist Kletterei über Rampen, Verschneidungen, Rinnen und Kamine.
Durch den leichten, unlohnenden Vorbau etwas inhomogen in den Schwierigkeiten. Sehr schöne Kaminkletterei in den letzten 4 Seillängen. Meistbegangene Route in der Nordwestwand.
Obwohl klettertechnisch leichter als der Hermann-Loderer-Gedenkweg (1988, VII-) etwas weniger lohnend, da dieser meist festeren Fels und bessere Absicherung und Absicherungsmöglichkeiten bietet. Wem sich die Wahl bietet, dem ist eher der Hermann-Loderer-Gedenkweg in selbiger Wand (Link siehe unten) zu empfehlen.
Die Nordwestwand der Gehrenspitze ist die geschlossenste Nordwand der Tannheimer Kletterberge, erhält jedoch aufgrund der recht alpinen Absicherung nur selten einen Besuch.

Bemerkung zur Absicherung:
Alle Standplätze gut eingerichtet mit mehreren Normalhaken oder einzelnem Bohrhaken.
Ein Rückzug über den brüchigen Vorbau ist Dank der Gerüstbohrhaken (siehe Photo) möglich. Bei Rückzug weiter oben aus der Tour müsste die 10. Seillänge (Quergang) teilweise zurückgeklettert werden. Ebenso die leichte 7. Seillänge (Fels II).
In den ersten 4-5 Seillängen keine Zwischenhaken (nur Standhaken), sehr spärliche Möglichkeiten für mobile Sicherungsmittel (leichter Fels, etwas brüchig). In den übrigen Seillängen wenige Zwischenhaken bei allgemein klemmkeil- und friendfeindlichem Fels. Die Mitnahme eines Felshammers und eines kleinen Sortiments Felshaken (kleine und mittlere Grössen) wird empfohlen. Trotz Teilsanierung (Standplätze und wenige Normalhaken) nicht übermäßig abgesichert. Ernsthafte alpine Tour. Die 11. Seillänge (Schlüsselseillänge) lässt sich gut zusätzlich mit Friends absichern. Die übrigen Kaminseillängen lassen sich einigermaßen selbst absichern dafür meist dankbar klettern.

Ausrüstung:
2x55m Halbseil, Friends 0,4 bis 2 (Camelotgrössen), 7 Expressschlingen, Felshaken und Hammer für alle Fälle (mittlere bis kleine Weichstahlhaken eignen sich am Besten). Kleines Klemmkeilsortiment (spärliche Möglichkeiten). Dünne Sanduhrschlingen.

Erstbegeher: Maisel/Munz 1921

Talort:
Roßschläg (Anfahrt siehe unter Anreise, Parkplatzhöhe: 850m)


Zustieg zur Wand:

2h und 810 Hm
Ab Parkplatz (Höhe ca.850m) der Schotterstrasse immer weiter folgen Richtung Musauer Alm (1290m, 440Hm, ca. 1h 15min, hier auch evtl. Stützpunkt möglich). Auf der Hälfte der Strecke Wegkreuzung. Der ältere Weg links direkt am Sabachbach weiter ist zeitlich etwas kürzer, direkter aber steiler. Der rechte Weg ist flacher und besser präpariert und damit für Mountainbiker eher zu empfehlen (etwa 10min länger). Ca. 500m vor der Hütte (Musauer Alm) zweigt links eine Schotterstrasse ab mit Brücke über Bach und Hinweisschild über angebliche Sackgasse. Diesem Schotterweg folgen und zuletzt über linksabzweigenden Pfad (von rechts unten kommt Direktweg von Musauer Alm hoch) zu Kar mit Geröllhalde unter Wandfuß (ca. 1h 45 min). Ganz rechts auf Geröllrücken empor und dann unterhalb der Wand mühsam im Geröll linksquerend bis zum Einstieg (2-2,5h ab Parkplatz). Kurz vor dem Einstieg ist die markante Scharte (Von Wand abstehender, grosser Felsturm), hinter welcher die 3. Seillänge verläuft, zu sehen (siehe Photo).
Höhe Einstieg:
1660m



Tourenbeschreibung:

Die ersten 4 bzw. 5 Seillängen (II bis III) bis zum großen Schuttband haben jeweils am Stand einen Gerüstbohrhaken (Abseilstände). Zwischendrin keine Haken bei ebenfalls spärlicher Möglichkeit für mobile Sicherungsmittel.
1.-5. Seillänge:
Etwas rechts der Falllinie zu der markanten Scharte einsteigen. Zunächst ca. 10m gerade empor und dann immer schräg nach links (BH auf Absatz) Richtung der Scharte hinter dem abstehenden Turm. Mittels eines kleinen Riß hinein in die Scharrte (III+) und nun durch die Scharte und die dadurch gebildete Schlucht empor (II) bis zu einem breiten Absatz hinter dem Turm (Gerüstbohrhaken auf Fußhöhe). Nun die nach links schräg aufwärtsziehende, teils grasdurchsetzte Rampe empor (II-III, BH nach etwa 45m). Schließlich leicht rechts empor klettern (III) und auf das breite Schuttband der ersten Terasse. Dieses noch weiter nach rechts schräg aufwärts weiterlaufen bis zu einem alten Stand mit 7mm Reepschnur und geschlagenem Haken vor aufsteilender Wand. Entweder nun hier Stand oder noch 5m weiterklettern (kurz IV) zu einer kleinen Mulde mit neuerem Bh und Drehmomenthaken.
6.Seillänge:
Vom Stand nun immer leicht schräg rechts über kleine Rampe empor (ZH) bis zu 3m hoher Steilstufe. Diese empor (V, etwas feucht und mosig, ZH) und danach bald Stand auf kleinem Absatz.
7.Seillänge:
Auf Band einfach nach rechts (II, Haken ) bis zu Stand an Bohrhakenplättchen.
8.Seillänge:
Von Stand dann etwas nach rechts, aufwärts (Haken) und weiter nach links über Platten zu Sanduhrschlinge empor (V). Weiter nach links zu kleinem Aufschwung ( V-, Fixkeil) und zu Absatz. Nach weiteren 3m links empor erreicht man den Standplatz (gebohrter Haken/Plättchen).

[Bild: 10_Kopie_von_014_Am_Stand_nach_der_8_Seillnge.jpg]


9. Seillänge:
Von Standplatz die markante Verschneidung(heute übliche Variante zu Originalweg) nach rechts empor (V, IV) und nach rechts hinaus auf Absatz unterhalb Wandstufe. Bis hierher keine Haken. Vom Absatz unterhalb der Wandstufe kann der Bohrhaken (vgl. Topo) sicher geklippt werden. Der 50 cm dicke und drei Meter lange brüchige Felsriegel, der unterhalb des Bohrhakens liegt könnte zwar Sanduhrmäßig gefädelt werden oder als riesen Untergriff herhalten ist aber sehr wackelig, besser nicht belasten. Über diesen Bruchriegel toprope-gesichert hinweg (VI-) und weiter gerade empor (IV bis V) in der Verschneidung/Kamin. Hier zwar etwas leichter aber keine Haken/ Möglichkeit für mobile Sicherungen (evtl. eine kleine Köpfleschlinge in Verschneidungsmitte). Fels teilweise brüchig.
Bei Möglichkeit nach links auf Band zu gelangen aus Kamin heraus zu Stand an Bohrhaken und gelben Haken.
Wer weitersteigt im Kamin gelangt nach dessen Ende zu altem Haken mit Karabiner (Kein Stand, Abzweig zur Tour: Erinnerungsstunden) und muß wieder abklettern zu Stand oder schwieriger nach links absteigend queren.
10. Seillänge:
Vom Stand zunächst waagrecht nach links auf Schuttband queren (ca. 20m)zu kleinsplittriger Sanduhr. Von dieser etwa 5m abklettern in Rinne und dann wieder leicht links empor (V) zu Felshaken. Ab diesem nach links nahezu waagrecht weiter zu 2. Haken. Nur 2m weiter links in Mulde zu luftigem Standplatz an Bohrhaken und Drehmomenthaken.


[Bild: 10_Kopie_von_017_kurz_vor_dem_Standplatz...illnge.jpg]


11. Seillänge:
Vom Stand nach links (IV+) zum Beginn des markanten Risses. Hier roter Haken, von Strauch verdeckt. Nach links über Platte empor (VI-) und weiter links empor (Friend 1, später Friend 2 jeweils links). Dann zwingend in den Riß und an Außenseite spreizend (IV bis V)empor. Nochmals 2 mittelmäßige Haken. Nach 45 m Stand an zwei rechterhand geschlagenen Haken bei Verflachung.


[Bild: 10_Kopie_von_018_Frank_kurz_unter_dem_St...illnge.jpg]


12. Seillänge:
Nun nach rechts auf Kamin Außenkante und etwas rechts davon klettern zu Haken. Weiter gerade empor über Platte zu 2. Haken. Nun nach links wieder in den Riß und spreizend den kleinen sperrende Kaminüberhang (V+/VI-, keine Haken)empor und weiter im Riß klettern bis zu einer markanten großen Sanduhr im Riß. etwas unbequemer Stand an ihr (zusätzlich Friendmöglichkeit rechts 0,5).


[Bild: 10_Kopie_von_020_Schlsselstelle_der_12_Seillnge.jpg]


13. Seillänge:
Links an Sanduhr vorbei und immer im Rißgrund über mehrere kleine gutmütige Aufschwünge (IV) weiter bis zu Rißverengung. Hier Bohrhakenstand rechts.
14. Seillänge:
Nicht nach rechts die einladende Rinne empor sondern weiter, zunächst steil den Riß spreizend empor zu Sanduhr (links, eher schlechte Schlingenqualität) immer im Riß (keine Haken, wenig Sicherungsmöglichkeit für Keile/Friends)hinauf und gegen Ende (Keil und Friendmöglichkeit Camelot 2) nach links heraus zum Ausstieg mit Bohrhaken. Letzte Seillänge läßt sich wunderschön spreizend klettern.


Abstieg:

2-2,5h.
Vom Gipfel (2163m) über den Normalweg zunächst noch am Gratkamm entlang dann leicht nordseitig absteigend (Stellen I bis II) in eine Scharte. Hier links (südlich) in einer Rinne absteigend bis zum südseitigen Wandfuß. Nun weiter auf Normalweg absteigen bis ins Gehrenjoch (1858m, ab Gipfel ca. 30 min., Wegkreuz) In nordwestlicher Richtung über zunächst offene Wiesenhänge auf kleinem Weg absteigen Richtung Musauer Alm. Vorbei an der Sabahütte (1536m). Hinter dieser zunächst waagrecht noch über eine Wiese und dann wieder auf gut sichtbarem Weg weiter. Im Wald steiler bergab, bis man wieder auf das Felskar unter dem Wandfuss trifft. Ab hier auf dem Aufstiegsweg zurück. (ca. 2-2,5h ab Gipfel bis Parkplatz).


Stützpunkt:
Eigentlich nicht notwendig. Wer jedoch noch weitere Touren im Gebiet unternehmen möchte kann sich auf der Musauer Alm (1290m) einquartieren. Blick auf die Nordwestwand, von Pfingsten bis Oktober durchgehend bewirtschaftet, Ostern bis Pfingsten je nach Witterung an den Wochenenden geöffnet. Matratzenlager/Betten/Mahlzeiten.
Telefonische Reservierung und Auskunft unter Tel.: 0043-(0)676-3423236.
Weitere Tourenmöglichkeiten: Touren an der Kellespitz-Nordwand und der Gimpel-Nordwand.
Zustieg zum Stützpunkt:
Ab Parkplatz (Höhe ca.850m) der Schotterstrasse immer weiter folgen Richtung Musauer Alm (1290m, 440Hm, ca. 1h 15min, hier auch evtl. Stützpunkt möglich).

Anreise:
Mit Auto:
ab Reutte(Tirol): vom Zentrum in zunächst nördlicher Richtung weiter über Landstraße und durch die Ortschaft Unterletzen Richtung Musau. Kurz nach Unterletzen steht der Gasthof Bärenfalle angeschrieben. In einer Kurve dann links weg zum Gasthof Bärenfalle welcher unmittelbar an der Straße liegt. Nun entweder hier parken oder der Kiesstrasse noch ca. 500m in den Wald folgen zu Kiesparkplatz im Wald. Von dort geht unmittelbar die Schotterstrasse (verschlossene Schranke) zur Musauer Alm weiter und damit der Zustieg los.
Von Füssen: nach dem Grenztunnel(Ausfahrt Vils, B314, Fortsetzung der A7) weiter auf der alten Bundesstraße Richtung Musau/Reutte, durch Musau und Brandstatt/Saba und zuletzt Roßschläg. Am östl. Ortsende von Roßschläg biegt man rechts ab Richtung Gasthof Bärenfalle und erreicht nach 500m den Reintal-Parkplatz (Kiesparkplatz im Wald, ca. 9km ab Füssen)
Öffentliche Verkehrsmittel: bis Reutte oder Füssen mit der Bahn und je nach Verbindung weiter mit Bus oder Bahn bis Bhf Musau, ab hier vorteilhaft weiter mit Fahrrad. Evtl auch mit Bus bis Roßschläg (ab hier zu Fuß weiter). Auskünfte unter: DB, Tel 11861,
www.bahn.de
; ÖBB Tirol, Tel.: 0043-51717 ; Österreichische Postbusse, Tel.: (0043)-512585155 ; RVA, Tel.: 08362-9390505

Beste Jahreszeit:
Juli, August, September

Karte, Kletterführer:
Karte: Füssen und Umgebung, 1:50 000, Bayerisches Landesvermessungsamt
Kletterführer: ,Klettern im Herzen der Tannheimer, von Toni Freudig (
www.freudig.de
), Kletterführer mit Gehrenspitze, Kellespitze, Gimpel-Nord und Friedberger Klettersteig, 17,50 Euro, beinhaltet Kartenübersicht und Detailauschnitt über die Tannheimer.
Sonstige Führer: AV-Führer: Tannheimer Berge, von M.Lutz (ausführliche Beschreibung vieler, auch alpiner Klettertouren in den Tannheimern)

Weitere Bilder:
http://www.rocksports.de/index.php?n1=na...ule=bilder


Tourenbeschreibung Hermann-Loderer-Gedenkweg:

http://www.bergsteigen.at/de/touren.aspx?ID=733




Drucke diesen Beitrag

  Rädlergrat, Himmelhorn (VI, 70 Grad Gras), Allgäu, 5.8.2005
Geschrieben von: Alban - 18.07.2006, 11:35 - Forum: Deutschland - Antworten (2)


Rädlergrat, Himmelhorn (VI bzw.V/AO, 70 Grad Gras), 05.08.2005


Tourenpartner: Frank Wäckerle


Rädlergrat (Südwestgrat), Himmelhorn (2111m) , Allgäuer Alpen, Deutschland

Schwierigkeit: 6, V/A0, 70 Grad Gras
Länge der Tour: 1300hm insg. ab Parkplatz. Ab Gaisbachtobel: 850Hm, davon ca. 400Hm steiler Grasvorbau (1,5-2h, Gras bis 70Grad), Felsgrat selbst etwa 300Hm (4h, 10 Seillängen, Fels bis VI), und Weiterweg zum Gipfel etwa 150Hm (0,5h).
Zeit Zustieg: etwa 1,5h bei Radbenützung
Zeit für die Kletterei: Etwa 5-6h ab Einstieg Gaißbachtobel bis Gipfel
Aufstiegzeit gesamt: 7-8h Parkplatz bis Gipfel
Zeit Abstieg: 2,5-3h Gipfel bis Parkplatz bei Radbenützung
Zeit für die gesammte Tour: 9-11h, Auto bis Auto
Ausrichtung der Wand: südwest
Infostand der Tourenbeschreibung:
05.08.2005 bei einer Begehung der Route zusammen mit Frank Wäckerle

Charakter:
Imposante und berüchtigte Allgäuer Grat- und Graskletterei.
Die ihren weit über das Allgäu hinausreichenden Ruf nicht nur ihrer schönen Linie verdankt, sondern leider auch der zahlreichen zu Tode gestürzten Bergsteiger. Früher selbst von solchen Bergsteigern wie Gaston Rebuffat, oder Herrman Buhl (Quelle: Meineke) unternommene Alpintour.
Mittlerweile nur noch selten durchgeführt, wenige Begehungen im Jahr. Bleibt trotz technischer Weiterentwicklung weiterhin ein sehr alpines Unterfangen. Für Liebhaber historischer Allgäuklettereien ein absolutes Schmankerl, sehr eindrückliche Tour. Technisch nicht übermäßig schwer jedoch psychisch fordernd.Wegen der teilweise sehr spärlichen Sicherungsmöglichkeiten sollte auch der Nachsteiger die Sache voll im Griff haben. Es empfiehlt sich vor einer Begehung mindestens 2 regenfreie Tage abzuwarten. Derzeit fehlt das Wandbuch am Gedenkkreuz unterhalb der Gipfelwand.
Fluchtmöglichkeit vom Grat bei den 3 Fichten durch Abseilen und Abklettern mit Steigeisen möglich.
Eine der Allgäuer-Extremtouren.
Die Schwierigkeiten liegen weniger in der relativ festen Fels aufweisenden Gipfelwand (VI) als vielmehr in dem leichteren Gratstück davor (meist 3-4). Hier sehr ausgesetzte Kletterei mit nur spärlichen Sicherungsmöglichkeiten direkt an der Gratkante. Vorallem die ersten Längen bis zu den 3 Fichten bilden dabei die Schwierigkeit.
Für den Zustieg zum Grat über die bis zu 70Grad steilen Grasflanken sind Steigeisen sehr von Vorteil.
Zusammen mit einem kleinen Eishammer (Zusatzgerät)kann man dann die steile Graskletterei im Vorbau (selbst wenn naß) richtig genießen.
Stände sind gegenüber der Beschreibung vom Meineke-Führer verbessert worden. Oft steckt ein zusätzlicher Haken. In den Längen selbst jedoch nur seltenst ein Haken. Köpfleschlingen lassen sich in der zweiten Grathälfte gut legen, in der ersten sind die Zacken oft unzuverlässig. Klemmkeile seltenst von Nutzen.
Friends bis Größe 1 sind wahrscheinlich eher von Vorteil. Unbedingt ein paar Felshaken (kleine und mittlere Gößen)mitnehmen. Die Haken in der Gipfelwand sind schon recht marode und schauen teilweise schon deutlich hervor, jedoch in der 6er Passage im 1-2m Abstand geschlagen. Kletterschuhe von Vorteil.
Beschreibung im Meinekeführer deutlich besser als das Topo aus dem Panicoführer.
Die Ausstiegseillänge ist mit V- angegeben, jedoch auf 4m (nach Haken) eher eine V/V+.
Fahrrad für Zu- und Abstieg sehr zu empfehlen.

Bemerkung zur Absicherung:
Standplätze im Felsteil meist gut mit mehreren Normalhaken eingerichtet. Zweimal können stabile Fichten als Standplätze herhalten. Einmal das festgeschraubte Gedenkkreuz in der Scharte unter der Gipfelwand. Einmal ein guter Köpflestand. Absicherung mit Keilen nur sehr dürftig möglich. Teilweise könnten kleine Friends bis Camelotgröße 1 gesetzt werden. Besser jedoch sind kleine und mittlere Felshaken. In der vorletzten Seillänge vor dem Gedenkkreuz kann gut mit Köpfleschlingen (ca. 4 Stück) abgesichert werden. In der 4. Seillänge wird ein Turm zuerst westseitig (links) dann südseitig der nächste umklettert, dadurch gute zuverlässige „Zwischensicherung“.

Erstbegeher:
Hans Rädler im Sommer 1910 im Alleingang (!!!).
Dabei umging Rädler die schwierige Gipfelwand westseitig (links) durch eine extrem steile und brüchige Grasrinne ( V+ )
Erste Winterbegehung auf der heute üblichen Route: Georg Maier und Hannes Niederberger am 18./19.03.1964

Ausrüstung:
60m Seil, 8 Expressen, kleines Hakensortiment (kleine und mittlere Größen),
mehrere lange Bandschlingen.
Evtl. kleine Friends bis Camelotgröße 1, evtl. kleines Klemmkeilsortiment ( 2 bis 8 ),
Für den Zustieg sind Steigeisen empfehlenswert, evtl. Eishammer (Zusatzgerät) für den unteren grasigen Teil des Rädlergrates.
Fahrrad für Zu- und Abstieg sehr zu empfehlen.

Talort:
Oberstdorf (835m)


Zustieg zur Wand:

Zeitbedarf: Etwa 1,5h mit Radbenützung bis Gaißbachtobel (1300m)
Mit dem Rad ab Parkplatz Eissportzentrum(Höhe: 835m) auf geteertem Weg links der Trettach (Fluß) etwa 1,5km flach entlang. An einer Wegkreuzung dem Schild „Oytal, Oytalhaus“ nach links folgen, über kleine Brücke und nun an der linken Seite des Oybaches auf gut fahrbarem Kiesweg immer weiter bergauf. Dieser wunderschöne Weg schlängelt sich an den Felsen entlang und mündet schließlich in die geteerte Fahrstraße zum Oytalhaus ein. Auf der Teerstraße weiter auf der kurz danach das Oytalhaus (1000m) erreicht wird. Nun auf Kiesweg weiter flach das Oytal hinein Richtung „Käseralpe“.Vorbei an dem Prinzenkreuz (1089m) und der „Unteren Guten-Alpe“. Links oben ist bereits gut der Rädlergrat mit seiner Westseite zu sehen, geradeaus sieht man den Stuibenfall. Etwa in Fallinie des Grates nach rechts über den Bach und auf wieder geteertem Weg in nun steilen Serpentinen am rechten Hang entlang Richtung des Wasserfalls.
Ab dem Stuibenfall gezählt noch drei Kehren weiter zu Gedenktafel in der 3. Kehre (Rechtskurve, Höhe ca. 1315m ). Hier Ende der Fahrradstrecke. Ein kleiner Weg führt von der Kehre zu einem kleinen Bach hinab, dort können die Räder abgestellt werden. (ab Auto ca. 1h 15min mit dem Fahrrad)
Nun auf Viehweg am Hang entlang leicht ansteigend durch wildeste Botanik Richtung Gaißbachtobel. Der angedeutete Weg verliert sich nahezu. Schließlich erreicht man einen Weidezaun. Diesen überschreiten und ohne Höhenverlust nach rechts in das Bachbett.
Ende des Zustiegs, Beginn der Graskletterei. (Ab Rad ca. 10-15 min)


Tourenbeschreibung:



Grasvorbau:

Auf anderen Seite des Bachbettes steil (50 Grad) über Grasflanke empor und in der Mitte des Hanges nach schräg links auf den Rücken halten (oder alternativ geradeaus weiter emporsteigen). Einen alten abgestorbenen Baum überklettern und weiter auf dem unteren Rücken des Rädlergrates etwa 30m empor. Die nächste felsdurchsetzte Steilstufe (etwa 30m) wird im Gras über eine Rampe (50-60 Grad) nach schräg rechts aufwärts überwunden. Nun deutlich flacher werdendes Gelände. Den breiten Rücken empor zu einer Tannengruppe. Hier guter Brotzeitplatz.
Wer bis hierher schon moralische Bedenken bekommen hat kann hier noch gut die Tour abbrechen, indem er den breiten Rücken zurrückgeht und nach links zu den Haselnußsträuchern quert. Hier mit 1-2 maligem Abseilen zurück ins Bachbett.
Der nächste Grasaufschwung ist nun deutlich schwerer als der Erste.

Zunächst gerade empor und dann nach rechts schräg aufwärts. Nun mehrere Möglichkeiten.
Möglichkeit 1: nach rechts um Kante herum, auf Grasrampe die Felsen ansteigend queren und dann wieder steil links im Gras empor auf den Kopf des Aufschwunges.
Möglichkeit 2: Nahe der Kante wieder schrag links steil empor in eine felsdurchsetzte, markante Grasrinne. Diese anstrengend (Steigeisen und Eishammer angenehm, bis 70 Grad) empor bis diese unterhalb einer felsigen Stufe endet. Nach rechts heraus über Steilgras auf den Rand der Rinne und gerade empor auf den Kopf des Steilaufschwunges. Nun zunehmend flacher werdend bis unter den ersten felsigen Teil des Rädlergrates. Eine breite Grasrinne, welche zwischen dem kleinen ersten Felsteil und dem markantem, vom Grat nach rechts herunterziehend Felssporn eingebettet ist, vermittelt den Zustieg zum Einstieg. Diese Grasrinne empor bis an die Felsen des Grates in Scharte (ca. 1700m).
(ab Fahrrad bis Einstieg Felsteil ca. 1, 5-2h )


Beschreibung Felsteil:

1.Seillänge: 15m, 1 Zwischenhaken (ZH), Fels:I, II, III, II, 3 Standhaken (SH)
Von der Scharte zum felsigen Steilaufschwung (I) und nahe der Kante (Fels II) noch ca. 2m in die Westseite (links), dort Normalhaken. Nun wieder über kleinsplittrigen Fels nach rechts ansteigend klettern (III) zu einem grasdurchsetztem Band und über dieses nach links aufwärts (II) zu bequemen Stand an 3 Normalhaken (Reepschnüre, ein neuer Haken) auf Absatz.
2. Seillänge: 35m, keine ZH, IV, III; II; III-, 2 Standhaken
Etwa 2m links vom Stand durch eine kleingriffige Rinne (IV, links der Kante, westseitig) etwa 6m empor und nun leichter (III) nach rechts zurück zur Kante. Diese überklettern und nun südseitig über leichten Fels (I-II) rechts der Kante weiter. Hier an rißdurchzogenen Blöcken gute Keilmöglichkeiten. Zuletzt etwas schwerer (III-) empor zu Stand an 2 Felshaken (einer neu).
3. Seillänge: 35m, 1 ZH, Fels III, III+, IV, III, unbequemer Stand an altem, mäßigem Normalhaken.
Vom Stand nach links aufwärts gegen die Kante (III,einmal gute Keilmöglichkeit) und über brüchige Schuppen direkt empor zu Steilaufschwung (einmal noch gute Köpfleschlingenmöglichkeit, 120cm). Nun nach links in die grasdurchsetzte Westseite (II-III) und felsige Bänder überklettern (III+) wieder gerade empor zur Gratkante (ZH). Eine abdrängende Stelle am Grat überlettern (IV) und weitere 5m am Grat weiter (III) zu einzelnem, altem Standhaken. (3m unterhalb eines kleinen Busches am Grat). Hier etwas unbequemer Stand an unsicherem Haken. Leider fehlen gute Keilmöglichkeiten, evtl. mit kleinem Friend verbesserbar.Hier hat man zum ersten Mal gute Sicht auf die Gipfelwand.
4.Seillänge: 40m, III-, III+, II, IV+, II, 1 ZH, Stand an gutem Köpfle mit Normalhaken in Scharte.
Gerade weiter zu kleinem Strauch (III-). Über die Kante nach rechts ausgesetzt in der Südseite klettern (III+). Die Kante kann dabei als Griff benutzt werden (oder rittlings die hier eher flache Kante erklettern). Schließlich wieder leichter zu Absatz (schwarzer Drehmomenthaken) unter dem ersten Turm des Grates. Hier zunächst einfacher (II) nach links in die Westseite zu der Kaminrinne die zwischen dem ersten und dem zweiten Gratturm hochzieht. Diese in 5m anstrengender Kletterei zu großem Block empor (Stelle IV+) und nach rechts (III) wieder auf den Grat. Nun rechts vom Grat weiter (II) bis zu einer Scharte mit gutem Köpfle. Hier Stand. Der zusätzliche Standhaken (neuer Haken) befindet sich schlecht sichtbar links hinter dem Block.
5.Seillänge: 40m, 1 ZH, II, III, II, Gehgelände, guter Stand an der hintersten der drei Fichten bei Gratscharte.
Aus der kleinen Scharte am Grat unproblematisch auf den dritten Turm hinauf (Köpfleschlinge) und dann im Gras (gute Trittmulden) etwas rechts der Gratkante leicht absteigend (II, I dann Gehgelände) zu der hintersten der drei Fichten in der markanten Gratscharte. Dort guter und bequemer Stand an der Fichte.
6.Seillänge: 60m, 1ZH, II, III, II , guter Stand an einzelner Fichte
Vom Stand 5m empor zurück zum Fels des Grates (Ringhaken) und am Grat, bzw. leicht rechts davon weiterklettern (II, III, II). Hier kommen immer mal wieder gute Köpfleschlingen (etwa 4 Stück, 120cm)
Zuletzt recht flach im Gras zu der einzelnen Fichte, dort guter Stand.
7.Seillänge: 20m, I, III, I, Gehgelände, guter Stand an Gedenkkreuz unter der Gipfelwand
Etwas rechts der Kante (I) zu kleiner Felsstelle (kurz II-III) und danach fast waagrecht und zunehmend leichter (I) werdend, zuletzt Gehgelände in Scharte mit Gedenkkreuz.

8.Seillänge: 25m, 1ZH, III, IV+, III, II, Stand an 3 Felshaken
Nach rechts schräg ansteigend in Rinne (III). Diese nach leicht links aufsteigend klettern (1ZH mit Reepschnur, IV+). Über leichteren Fels (III) zu grasdurchsetztem Band (II) mit Stand an 3 Felshaken (2 Haken auf gleicher Höhe, ein neuerer etwa 1m darüber).
9.Seillänge: 30m, 4 ZH, IV, V, VI, V-, IV, guter Stand an 3 Felshaken, guter Fels
Nach links über rampenartige Bänder (IV) aufwärts zu gutem Haken mit Reepschnur (bereits vom Stand sichtbar). Unmittelbar danach (2m) kann bereits der zweite Felshaken rechts auf einer Rippe geklippt werden. Diese abdrängende Rippe (V) nach rechts erklettern und gerade empor unter einen kleinen Überhang (ZH, V). Unter dem kleinen Überhang stehend kann nun der letzte Haken an der Kante des etwa 50cm nach hinten versetzten Wandriegels geklippt werden. Nun kurz über dieses Hinderniss hinweg (3m VI, auch V/AO möglich an betagtem Haken). Sobald man oberhalb des Hakens steht wird es wieder deutlich leichter (V-, IV). In gutem Fels leicht rechts ansteigend etwa 8m Rechtsquergang (IV) in die markante Rinne mit deutlich sichtbarem Stand an 3 Felshaken mit roter Reepschnur (ein neuer, gelber Felshaken etwas oberhalb der Reepschnur). Hier bequemer Stand.
10. Seillänge: 35m, 1ZH, III, IV, V+, II ,Stand an 2 roten Felshaken im Schrofengelände
Etwas links im Fels die grasdurchsetzte Rinne etwa 7m empor (III, IV) zu Kamin. Am Beginn steckt im Grund links ein Felshaken mit Reepschnur. Nun nach rechts in die begrenzende Wand klettern und nach rechts gegen die Kante (kurz V bis V+). Sobald man die rechte Kante erreicht hat geht’s leicht über diese hinweg und man steht im grasigen Schrofengelände des Gipelhanges. Über dieses grasdurchsetzte Schrofengelände gerade empor (II). Zuletzt leicht links zu Stand an zwei roten Felshaken im Schrofengelände. Dieser Stand befindet sich etwa 15m unterhalb des gut sichtbaren hölzernen Gedenkkreuzes. (dort auch Stand möglich, falls Haken nicht gefunden).



Abstieg:

Zeit Abstieg: Gipfel bis Auto (bei Radbenützung): 2,5-3h

Vom Ausstieg bei Gedenkkreuz über den grasigen Gipfelgrat unschwierig weiter empor zum Gipfel (ca. 15min) Nun zwei Möglichkeiten den Normalweg zum Himmeleck zu erreichen.
Möglichkeit 1: den schmalen Verbindungsgrat zum Fuß des Schneck Vorgipfel hinüber.
Man steht unter einem 60m Felsaufschwung. Dieser sieht in der Draufsich vom Himmelhorn steiler aus als er ist.
Über gestuften Fels (2-3) diesen Aufschwung empor und zuletzt links der Kante im Gras aussteigen.
Möglichkeit 2: Vor dem Verbindungsgrat rechts über Gras und später gutmütige Felsbänder (max. wenige Stellen Fels I ) absteigen in die breite Rinne die zum Gaißbachtobel hinunterführen würde. Der felsige Rücken der die Rinne links begrenzt hat zwei Schwachstellen. Dort leitet Gras auf den Rücken. Zu der oberen Graslücke am Hang queren. Diese über angedeutete Rampe nach rechts aufwärts ersteigen ( auf 15m 50-60 Grad, Steigeisen vorteilhaft) und dann leicht in die Scharte. Auf der anderen Seite im Gras etwa 40m absteigen (40-45 Grad) in ein kleines Bachbett. Jenseits aus Bachbett heraus (kurz 45 Grad) und dann leicht im Gras den Hang queren zum Himmeleck. Diese Möglichkeit umgeht weitere Felskletterei und ist zeitlich nicht langsamer. (Vom Ausstieg Felsteil bis Himmeleck etwa 1h 15min auf Variante 2)
Ab Himmeleck (2007m) dem Wanderweg folgend zur Wildenfeld-Hütte (1692m). Nun auf breitem Kiesweg in steilen Serpentinen hinab zur Käseralpe (1401m). Hier gute Einkehrmöglichkeit (günstige Preise) mit Blick auf den Grat.(ab Himmeleck bis Käseralpe ca. 1h) In 10min ab Käseralpe auf Fahrweg hinab zur Kehre mit den Rädern. In ca. 20-25min Abfahrt sehr angenehm mit dem Rad zurück zum Auto.

Anreise nach Oberstdorf:
Entweder mit dem Zug nach Oberstdorf (siehe:
http://reiseauskunft.bahn.de/bin/query.exe/d
)
oder über Sonthofen mit dem Auto nach Oberstdorf
(
http://portale.web.de/Auto/Routenplaner/
).
Mit dem Auto zunächst von Sonthofen nach Oberstdorf. Am Kreisverkehr am Ortseingang abbiegen (9 Uhr) in Richtung Nebelhornbahn/ Eissportzentrum. Dann entweder am Nebelhornparkplatz parken oder besser 200m weiter zum Eissportzentrum und dort parken.
Tagesgebühr für kostenpflichtigen Parkplatz derzeit 4 Euro. Direkt gegenüber geht der Radweg ins Oytal (siehe Schilder ) los.

Beste Jahreszeit:
Juni, Juli, August, September, wenn das Gras im Vorbau saftig grün ist
Tour wird gelegentlich auch im Winter unternommen da der Grat wegen seiner Südwestlage selbst im Winter teilweise trocken und nahezu schneefrei ist.

Karte:
Allgäuer Alpen, 1:50 000, Bayerisches Landesvermessungsamt, UK L8
ISBN 3-86038-011-7 (Kosten 6,60 Euro)

Bemerkung:
Allgäuer Wetterbericht u.a.:
http://www.br-online.de/news/wetter/berg-wetter.shtml

Webcams aus Oberstdorf und Umgebung:

http://www.allgaeu-cam.de/wetter/wetter_...u_4_1.html

Die benachbarte Himmelhorn-Südwand ist ebenfalls ein sehr reizvoller Klassiker (bisher etwa 60 Begehungen). Im derzeitigen Panicofüherer ist sie jedoch falsch eingetragen mit Fels bis 8- im Ausstiegsriß nach dem Überhang. Tatsächlich ist der lange Ausstiegsriß meist zw. Fels 5-6 (Infos aufgrund einer Begehung 1999)
Über den Rädlergrat existiert ein Kurzfilm einer Begehung (ca. 10 min) des bayrischen Fernsehens.

Bilder:
Bild 1: Rädlergrat
Bild 2: erster Grasaufschwung mit möglichem Routenverlauf
Bild 3: Zweiter Grasaufschwung mit möglichem Anstiegsweg
Bild 4: Felsteil Rädlergrat, Routenverlauf in den ersten 3 Längen
Bild 5: Gipfelwand Rädlergrat, Seillänge 8, 9 und 10

Weitere Kletterbilder:

http://rocksports.de/index.php?n


Drucke diesen Beitrag