Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind; Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.

Hallo, Gast
Du musst dich registrieren bevor du auf unserer Seite Beiträge schreiben kannst.

Benutzername
  

Passwort
  





Durchsuche Foren

(Erweiterte Suche)

Foren-Statistiken
» Mitglieder: 2.832
» Neuestes Mitglied: akki
» Foren-Themen: 788
» Foren-Beiträge: 1.193

Komplettstatistiken

Benutzer Online
Momentan sind 4 Benutzer online
» 0 Mitglieder
» 1 Gäste
Applebot, Baidu, Google

Aktive Themen
Tannheimer Berge Gilmenko...
Forum: Österreich
Letzter Beitrag: Moe
14.10.2025, 23:07
» Antworten: 0
» Ansichten: 210
Tannheimer Berge Gimpel A...
Forum: Österreich
Letzter Beitrag: Moe
02.07.2025, 23:27
» Antworten: 0
» Ansichten: 761
Sanierung: Spritzkarspitz...
Forum: Österreich
Letzter Beitrag: Tobias
02.10.2024, 22:23
» Antworten: 5
» Ansichten: 19.366
Gehrenspitze - Böldkamin ...
Forum: Österreich
Letzter Beitrag: Moe
28.09.2023, 23:35
» Antworten: 1
» Ansichten: 14.437
Wetterstein Zugspitze - B...
Forum: Deutschland
Letzter Beitrag: Moe
28.09.2023, 11:35
» Antworten: 0
» Ansichten: 1.265
"Ruby Tuesday", Rubihorn-...
Forum: Eis
Letzter Beitrag: Tobias
03.04.2022, 19:41
» Antworten: 2
» Ansichten: 29.056
Nach Ischgl fahren? Aber ...
Forum: Skitouren und Steilabfahrten
Letzter Beitrag: Lampi
01.04.2022, 12:03
» Antworten: 0
» Ansichten: 2.198
Warnung zum Beginn der Sc...
Forum: Skitouren und Steilabfahrten
Letzter Beitrag: Lampi
18.03.2022, 12:52
» Antworten: 0
» Ansichten: 1.857
Neue Berechnung des Lawin...
Forum: Skitouren und Steilabfahrten
Letzter Beitrag: Lampi
18.03.2022, 12:30
» Antworten: 0
» Ansichten: 1.837
LVS-Pflicht in Südtirol
Forum: Skitouren und Steilabfahrten
Letzter Beitrag: Lampi
18.02.2022, 13:31
» Antworten: 0
» Ansichten: 2.023

 
  Rosengartenspitze-Direkte Ostwand "Steger" (VI-, 600 mH, 18 SL),Dolomiten 07.07.13
Geschrieben von: Tobias - 12.07.2013, 15:22 - Forum: Italien - Antworten (1)

„Im hochalpinen „Gesamtkunstwerk“ der Rosengartengruppe bestimmen zwei höchst gegensätzliche Bilder den Charakter – das eine ist der Anblick der drei wie Filigranwerk aufstrebenden Vajolettürme aus dem „Gartl“, das zweite ist der Anblick der festungsmäßig breit aufgebauten, massiven Ostwand der Rosengartenspitze … aller Ruhm der Gruppe liegt in diesen unvergeßlichen Bildern beschlossen…“

„… und es kam, abermals eine echte Sensation, der erste extreme Weg direkt in der Fallinie des Hauptgipfels von 1929. Dieser unser Weg, den Hans Steger mit Paula Wiesinger und Freunden am 26. und 27. August erzwangen, gilt noch heute … als eine besonders schöne Freikletterei großen Stiles.“

„Die Linie ist also nicht nur ideal, auch der Charakter ist einheitlich. Sicher entscheidende Gründe für die Beliebtheit dieser strengen Führe…“


aus: Walter Pause - im extremen Fels.



Nach dem Abendteuer und den Anstrengungen des Vortages im
„Hermann Buhl Gedächtnisweg“ (Hasse/Brandler) an der Rotwand
sollte es heute bedeutend gemütlicher und überschaubarer zugehen. Da kam die absolut lohnende und empfehlenswerte „Steger“ in der Rosengartenspitze Ostwand gerade recht und nach 5 Seillängen am langen Seil und 3h 30 min war der Ausstieg erreicht. Die Tour bietet schöne Freikletterei auf größtenteils sehr gutem und inzwischen ordentlich ausgeputztem Fels. Unterschätzt werden darf die Tour aber keines falls den die Wand hat nun mal 600 m Wandhöhe welche erstmal geklettert werden wollen und übersichert ist die Tour definitiv auch nicht.

    Rosengartenspitze - Ostwand

Von der Sesselliftstation in Pera di Fassa geht es für 9€ (hin-und zurück) mit dem Bustaxi hinein in den zentralen Teil des Rosengartens und somit in König Laurins Sagenwelt. Bei der Gardecia-Hütte (1950 m) ist Endstation und die ganzen Kletterer vom Frühbus (Abfahrt derzeit 07:00 Uhr) ziehen sofort los Richtung Vajoletthütte. Das Rennen um die besten Startplätze an den Vajolettürme hat für sie begonnen. Nicht aber für uns. Lediglich eine weitere Seilschaft geht auch Richtung Rosengarten Ostwand, steigt aber weiter links vermutlich in die Via Fantasia ein. Nach ca. 45 min war der Einstieg erreicht.

    Rosengartenspitze - Direkte Ostwand „Steger“

Alle weiteren Angaben beziehen sich auf das sehr gute Topo aus dem Rother Dolomiten Kletterführerführer. Nach dem Vorbau (II, ca. 50 m) beginnt die eigentlich Kletterei bei einem Stand mit zwei Bohrhaken! Unser erster Gedanke war, was geht denn hier, zwei Bohrhaken an einer klassischen alten Dolomitentour, unglaublich. Es blieben dann aber zum Glück auch die einzigen der ganzen Tour. Der vermeintliche Sanierer wurde wahrscheinlich eh nach diesen zwei Bohrhaken entweder gesteinigt oder des Landes verwiesen. Florian fasst die ersten beiden Längen zusammen. Gleich die 2.SL (VI-, 30 m) ist eine der beiden Schlüsselseillängen der ganzen Tour. In steiler Verschneidungskletterei geht es in gelbem Fels nach oben.

    1. SL (IV, 25 m)
    2. SL (VI-, 30 m)

Mit der 3.SL (VI-, 25m) folgt gleich die zweite der steilen Schlüsselseillängen. Stand beziehe ich aber erst einiges weiter oben.

    3. SL (VI-, 25 m) - Ausstieg aus dem steilen Teil

Die schwersten Seillängen liegen hinter uns und der leichtere Mittelteil vor uns. Wir können Fahrt aufnehmen… Wir klettern die Seillängen 5-11 am langen Seil bis Florian unterhalb der Klemmblock-Seillänge mal wieder Stand bezieht.

    im Bereich der 5. SL
    im Bereich der 7./8. SL die Rampe nach rechts beginnt
    der Kamin der 10. SL
    der Kamin der 10. SL
    mal wieder Stand, der markante Klemmblock (12. SL) ist schon zu erkennen

Die Seillängen 12-16 steige ich vor und etwas unterhalb der „gelben Wand“, also vor die Ausstiegswand beginnt, wechseln wir nochmal.

    auf der Rampe, die zur gelben Ausstiegswand leitet

Nun sind es noch zwei sehr gegensätzliche Seillängen bis zum Ausstieg. Die 17.SL (V+, 35 m) bietet schöne Wandkletterei und herrlich strukturiertem Fels. Die 18.SL (V, 40m) dagegen wartete mit einem klassisch dolomitischen tiefen Ausstiegskamin. Bei uns war er etwas feucht, schmierig und sandig. Nun sind es noch gut 100 Hm im leichten Felsgelände (I-II) und der Gipfel der Rosengartenspitze ist erreicht.

    die gelbe Ausstiegswand beginnt (ca. 17. SL)
    im Ausstiegskamin 18. SL
    noch 100 Hm bis zum Gipfel
    gleich am Gipfel
    Blick zum weißen Santnerpass und zur Santnerpasshütte

Der Abstieg erfolgt zunächst absteigend über den Nordgrat bis zur ersten markanten Scharte. Ab dort 3-4 mal 25 m abseilen und die Schlucht liegt hinter einem.

    Abseilen in der Schlucht nach Nordwesten
    durch die markante Schlucht geht die Abseilerei

Vom Santnerpass ging es über noch reichlich vorhandene Altschneefelder zügig zur Gartl-Hütte mit dem bekannten Blick auf die berühmten Vajolettürme. Kurz haben wir noch überlegt die Vajolettürme noch anzuhängen. Bei den vorhandenen Menschenmengen an den Türmen hielt sich die Lust dann aber doch in Grenzen. So richtig vom Glauben abgefallen sind wir dann aber erst als wir die Menschenschlangen auf dem Wanderweg zur Vajoletthütte hinunter gesehen haben. Das sieht es ja aus wie auf den Bildern vom Everest. Wahnsinn !!!
Gegen 14:00 Uhr sind wir bereits wieder im Bustaxi und ein wunderbares und erlebnisreiches Wochenende mit ca. 1000 Meter Dolomitenwand geht zu Ende.

    die Vajolettürme über der Gartlhütte
    Einstiegsbereich an den Vajolettürmen
    hier geht es ja zu wie am Everest... / Wanderweg zwischen Gartl und Vajoletthütte


Rosengartenspitze (2981 m) – Direkte Ostwand „Steger”:
- EB: Hans Steger und Paula Wiesinger mit F. Masè-Dari und S. Lechner 26.-27.08.1929
- Schwierigkeit: VI- in zwei steilen Seillängen. Im V. Grad vier weitere Seillängen. Der Rest IV und vielfach noch leichter.
- Felsqualität: Insgesamt sehr guter und nicht (mehr) sehr brüchiger Fels da vor allem in den schweren Längen sehr gut ausgeputzt und teilweise schon speckig. Trotzdem gibt es natürlich in einer klassischen 600 m Dolomitenwand auch brüchigere Abschnitte.
- Absicherung: Wenn die richtigen Standplätze gefunden werden sind sie in der Regel mit 2-3 Normalhaken eingerichtet und meist gut mit Cams und Keilen erweiterbar. Ansonsten in den schweren Längen einige aber nicht übermäßig viele Normalhaken. In den leichten Längen sehr wenig fixes Material.
- Wandhöhe: 600m, Kletterlänge ca. 680 m
- Kletterzeit: 6-7 h


Materialempfehlung:
- 50 m Doppelseil
- 12 Exen
- 6 Bandschlingen
- 1 kleiner Satz Keile
- 1 Satz Cams: 0.3 bis 3
- das sonstige, übliche Stand- und Abseilmaterial


Kletterführer / Topos:
Kletterführer Dolomiten
4.Auflage 2003
Bergverlag Rother
Anette Köhler, Norbert Memmel

Dolomiten vertikal, Band Nord
3. Auflage 2008
Loboedition
Stefan Wagenhals & Freunde

Im extremen Fels
2. Auflage 1977
Walter Pause, Jürgen Winkler



AV-Karten:
Tabacco Karte Nr. 29
Schlern-Rosengarten-Latemar
1:25000


Viele Grüße
Florian und Tobias

Drucke diesen Beitrag

  Rotwand - Hermann Buhl Gedächtnisweg (Hasse/Brandler) (IX+/VIIA2),Dolomiten 06.07.13
Geschrieben von: Tobias - 10.07.2013, 18:56 - Forum: Italien - Antworten (2)

„Wer unser Bild sieht, der ahnt, daß es mit dieser abweisend glatten Wand und wie gemauerten 400-Meter-Wand seine eigene Bewandtnis hatte … diese aufregend glatte Senkrechte Südwestwand war 1958 plötzlich zum brennenden Problem geworden“

„Anfang Juli 1958 hatte Dieter Hasse und Lothar Brandler, mit Lehne und Löw als Gefährten, die revolutionierende Direttissima an der Großen Zinne bezwungen. Nun machten sie sich ganz selbstverständlich an diese Rotwand…“

„Man brauchte drei volle Tage und drei Biwaknächte in Hängematten, man brauchte die Versorgung mittels Reepschnur vom Bodenpersonal her, ein riesiges Hakensortiment, um diese Südwestwand Anfang September 1958 zu durchsteigen“

„Dem Triumph folgte die Erhebung der Führe in einen ‚Hermann-Buhl-Gedächtnisweg‘ “

„Dann folgten die Kommentare: schwieriger noch als die Livanos an der Cima Su Alto, als Torre-Trieste-Südwand, als die Andrich-Führe auf die Punta Civetta, als Marmolada-Südwestwand und die Cassin-Führe an der Westlichen Zinne. Die 180 Haken samt Bohrhaken und die Holzkeile und Trittschlingenstände der Erstbegeher sagen ja schon vieles aus.“


aus: Walter Pause - im extremen Fels.


Die Südwestwand der Rotwand (2806 m) im Rosengarten ist der Blickfang hoch über dem Karerpass und an beeindruckender Geschlossenheit und Ebenheit wohl kaum zu überbieten. Beim Anblick scheinen jegliche Strukturen und logische Linien im zentralen Wandbereich komplett zu fehlen. Den epischen Worten aus Pauses - im extremen Fels, ist auch heute im Jahre 2013, nicht viel hinzuzufügen und es handelt sich nach wie vor um ein extrem anspruchsvolles und klettertechnisch äußerst hartes (auch bei technischer Kletterei) Alpinabenteuer erster Güte, dass man mit Sicherheit nicht so schnell vergessen wird.

    Rotwand

Dass Ganze gilt sogar heute mehr denn je, denn nach einem Bergsturz im zentralen Wandteil vor einigen Jahren galt der „Hermann-Buhl-Gedächtnisweg“ als Geschichte, noch gefährlicher und eigentlich unkletterbar. Über den aktuellen Zustand der Tour gibt es folglich auch nahezu keine Informationen. Im Internet ist nur ein deutschsprachiger Bericht aus den letzten Jahren zu finden. Die beiden Tiroler Roli und Sebastian von der Alpinen Bande (
www.alpinebande.com
) kämpften sich im Juni 2012 im Bereich des Originalweges durch die Ausbruchzone. Der äußerst lesenswerte Bericht, bei dem man schon mal etwas feuchte Hände bekommen kann, findet sich hier: (
http://www.alpinebande.com/2012/06/rotwand-rosengartenspitze.html
). Diesem Bericht ist auch zu entnehmen, dass es wohl inzwischen rechts der Ausbruchzone eine neue Umgehungsvariante gibt, welche sie dann von oben gesehen haben. Mit dieser Information, dem Topo von Loboedition dessen Schwierigkeitsangaben eine Frechheit sind (später dazu mehr) und der Anstiegsskizze aus dem Pause-Buch starten Florian und ich am Freitagabend nach der Arbeit Richtung Karerpass. Auch für einen Spitzenalpinkletterer im Format von Florian sind die gehobenen Rotpunkt-Ambitionen in solchen alten alpinhistorischen Touren nicht selbstverständlich. Unglaublich aber wahr und um es gleichmal vorweg zu nehmen, selbst wenn es mit dem Rotpunkt nicht ganz geklappt hat so konnte Florian, dem „Hermann-Buhl-Gedächtnisweg“ doch tatsächlich eine af-Begehung (all free) abringen!!! Die Freikletter-Schwierigkeitsbewertungs-Vorschläge von Florian sind dem folgenden Wandbild zu entnehmen und sprechen eine deutliche Sprache. Wer aber Top-Touren wie die Hasse-Brandler (VIII+) an der Zinne (Onsight!!!) das Phantom der Zinne (IX), die Schweizerführe (IX), Rondo Veneziano (IX- / Onsight) am Torre Venezia, die benachbarte Moulin Rouge (IX-) an unserer Rotwand oder den Zauberlehrling (IX) an der Cima Scotoni freigeklettert kennt dürfte wissen wovon er spricht!!!

    Rotwand – „Herrmann Buhl Gedächtnisweg“

Als Gesamtbewertung für den „Hermann-Buhl-Gedächtnisweg“ mit Umgehungsvariante der Bergsturzzone würden wir IX+ / VII A2 vorschlagen. Denn selbst wenn in der Umgehungsvariante und auf der Originalführe sehr viele Normalhaken stecken und man wie ich meist technisch zu Werke ist muss zwischen den Hacken zwingend frei im VII. oder oberen VII. Grad geklettert werden. Das ganze gilt für den derzeitigen Felszustand (Stand Juli 2013). Das ist wichtig denn es muss einem schon bewusst sein, dass man vielfach auf lebendigem und veränderungsfähigem Fels klettert, um es mal diplomatisch auszudrücken. Die aus dem Pause-Buch zitierten Vergleiche zu anderen Dolomiten-Extremklassikern kann ich im Falle der Cassin und der Carlesso nur bestätigen. Hier an der Rotwand sind schlichtweg mehrere ganze Seillängen (selbst wenn man die drei schweren Umgehungsseillängen der Bergsturzzone außer Betracht lässt) so schwer wie z.B. die berüchtigte Carlesso-Platte am Torre Trieste auf einigen Metern.

Wie schon erwähnt gibt es da so ein Topo von Loboedition (Dolomite Vertikal Band Nord). Ich will es jetzt nicht ganz verteufeln, denn der Routenverlauf an sich ist eigentlich sogar recht gut eingezeichnet, wenn auch nicht mehr aktuell, denn im Bereich der Bergsturzzone hat sich eben einiges getan. Davor und danach passt die Linie aber ganz gut. Was allerdings überhaupt nicht passt und eine Frechheit ist sind die angegebenen, enorm unterbewerteten Freikletter-Schwierigkeitsangaben. Wenn man hinter diese Angaben jeweils noch ein A1 oder A2 hängt könnte es vielleicht passen, nicht aber so. Alle Angaben von uns in den schweren Längen (siehe Bild) sind um mindestens einen UIAA-Grad höher. Z. B. gibt es da laut Topo im oberen Teil eine VI-/VI und man freut sich schon endlich mal auf eine gemütlichere Seillänge. Die Ernüchterung folgt aber schon beim Anblick der vielen alten Rostgurken, realistisch im nach hinein VII+!!!


Zum Bericht unserer Begehung:

Am frühen Samstagmorgen geht es vom Karerpass über die Paolinahütte unter die Rotwand und am besten von links her zum markanten und nicht zu verfehlenden Einstieg auf der rechten Seite des schwärzlichen Vorbaus. Gehzeit ca. 1,5 h. Eine weitere Seilschaft kommt herauf und steigt in die unmittelbar benachbarte Moulin Rouge (IX-) von Christoph Hainz ein. Ich steige in den Vorbau ein und der zunächst unangenehm aussehende Kamin löst sich super auf und man steht bald auf dem grasigen First des Vorbaus. Auf dem Vorbau nach links, aber nicht bis zum Ende, (Stand an Blöcken) bis an den Fuß eines markanten Risses der den Auftakt in die gelbe Wand darstellt. Das Abenteuer kann beginnen…

    die erdrückenden Wand kann einem schon etwas aufs Gemüt schlagen
    Blick auf den Vorbau

Mit der 2.SL (VII+,30 m) startet man in die gelbe Wand und es wird gleich mal klar woher der Wind in dieser Tour weht. Schwerer Kaltstart. Lobo schreibt hier lapidar VI, die Angabe aus dem Pausebuch Hakenriss A1 trifft die Sache schon eher, wobei derzeit auf den ersten 15m mit zwei relativ neuen Normalhaken erstaunlich wenig steckt. Wo sind die ganzen alten Haken hin? Abgebaut? Freigestürzt?

    2.SL (VII+,30 m), anspruchsvoller Kaltstart

In zwei etwas leichteren Seillängen erreicht man diagonal nach rechts kletternd die Bergsturzzone. Wer die „Originallinie“ durch die weiße Bruchzone klettern will steigt hier gerade hoch Richtung weißer brüchiger Schuppe. Wer, wie wir, über die rechte Umgehungsvariante klettern will hat zwei Möglichkeiten dort hinzukommen. Entweder hoch zur weißen Bruchzone und auf einem furchtbar brüchigen und sandigen Band heikel nach rechts. Sehr schlechte Standplatzmöglichkeiten. Wesentlich besser erschien uns aber im Nachhinein noch im grauen festeren Fels einiges unterhalb der Bruchzone nach rechts zu queren und unterhalb der Umgehungsvariante einen eingerichteten Stand zu beziehen, welcher aber leider zunächst nicht zu sehen ist. (siehe Empfehlung im Übersichtsbild)

    leichteres Gelände unterhalb der Bergsturzzone
    Querung nach rechts unter der Bergsturzzone hindurch

Mit der 5.SL (VIII+/IX-, 25 m) geht es zur Sache und hinein in die glatt, steil und abweisend wirkende Umgehungsvariante. Florian packt die Länge Onsight, unglaublich! Das nächste Bild ist eigentlich höchst interessant, Florian (links) klettert in unserer 5.SL (VIII+/IX-) und ersten Länge der Umgehungsvariante, der Kletterer rechts befindet sich direkt in der nominellen Schlüsselpassage (IX-) der benachbarten Tour Moulin Rouge.

    Florian (links) in der 5.SL (VIII+/IX-), der Kletterer rechts in der nominellen Schlüsselpassage (IX-) der Moulin Rouge
    Florian am Stand nach der 5.SL (VIII+/IX-)

Die 6.SL (IX / VII A2,25 m) stellt definitiv die schwerste Seillänge der Umgehungsvariante dar (auch für mich in technischer Kletterei und im Nachstieg ein echtes Brett).

    6.SL (IX / VII A2, 25 m)
    6.SL (IX / VII A2, 25 m)
    6.SL (IX / VII A2, 25 m)

Mit der 7.SL (VIII+, 15 m) folgt die letzte Länge der Umgehungsvariante und man erreicht wieder die Originalführe und nach der Länge hat man derzeit auch die Bergsturzzone wieder unter sich. Das man schon kurz vor dem Stand auf die Originalführe trifft, welche von links her einmündet, ist auch unschwer an plötzlich wieder total alten und rostigen Normalhaken zu erkennen.

    7.SL (VIII+, 15 m)
    7.SL (VIII+, 15 m)
    7.SL (VIII+, 15 m) - entspannt sieht anders aus…
    saugende Tiefe
    Stand nach der 7.SL -9 NH wild verwurschtelt
    ohne Worte
    Blick auf die Bergsturzzone

Bei der 8.SL (IX/VI+A2, 40 m ) handelt es sich um die schwerste Seillänge der Originalführe. Es stecken hier zwar unglaublich viele Haken, diese sind aber teils auch unglaublich alt. Das Lobo-Topo spricht hier frei lediglich von XIII! Nach dem Kernteil der Seillänge folgt noch ein 10 m Quergang nach rechts zum bequemsten Standplatz der Tour. Die tolle Gufel dürfte auch einen passablen Notbiwakplatz abgeben.

    8.SL (IX / VI+A2, 40 m )
    8.SL (IX / VI+A2, 40 m )
    Stand in der Gufel

Ab der Gufel wird es deutlich leichter, zu mindestens laut Topo, nicht aber in Wirklichkeit. Es bleibt anspruchsvoll und schwer! Die beiden vermeintlichen VII- Längen stellen sich als VIIIer und VII+ Länge heraus. Im Pausebuch steht im oberen Teil treffend„A1 Hakenkletterei“, wobei auch hier zwischen den Haken ordentlich freigeklettert werden muss und vielleicht der eine oder andere Haken fehlt.

    9.SL (VIII,25 m )
    9.SL (VIII, 25 m )
    10.SL (VII+, 35 m )
    10.SL (VII+, 35 m )

In der 11.SL folgt das schon mal erwähnte Highlight an Unterbewertung und aus der erhofften leichteren VI-/VI Seillänge wurde eine satte VII+ Seillänge! Die danach folgenden beiden Seillänge auf der grauen nach links oben ziehenden Rampe und der anschließenden Querung nach rechts wird es dann endlich etwas leichter und der VI. und IV. Grad geben ein Gastspiel. Zwischendurch zeigt sich auch das Wetter immer mal wieder von der drohenden Seite, doch die schwarzen Wolken verzogen sich zum Glück auch jedes Mal wieder und es blieb trocken.

    11.SL (VII+, 35 m )
    12.SL (VI, 40 m ) - graue Rampe nach links
    die schwarzen Wolken verzogen sich zum Glück immer wieder
    13.SL (IV, 30 m ) -Querung nach rechts

Die 14. und letzte Seillänge (VII, 40 m) wartet dann nochmal mit abenteuerlicher Kletterei auf höchst veränderungsfähigem Fels. An der Schlüsselstelle gilt es entweder technisch aber sehr schwer und heikel nach rechts zu weiteren Haken zu queren. Freikletternd wohl am besten gerade aus weiter, (sehr brüchig) und 1-2 m weiter oben nach rechts queren. Es bleibt bis zum letzten Meter anspruchsvoll. Der Stand auf der Ausstiegsgrasfläche erfolgt an mehreren vorhandenen Erdankern.

    14.SL (VII, 40 m )
    14.SL (VII, 40 m )
    geschafft … Ausstieg aus der Vertikalen
    die Erdanker im Ausstiegsgras

Nach 10,5 h Anstrengung und Abenteuer erreichen wir überglücklich über diesen fast schon todgesagten namhaften Alpinklassiker und über Florians grandiose af-Begehung des „Hermann Buhl Gedächtnisweg“ den Gipfel der Rotwand (2806 m).

   
   
   
    Blick über den Rosengarten

Der Abstieg über den Klettersteig ähnlich versicherten Normalweg nach Norden zumVajolonpass (2560 m) ist bald geschafft. Über noch große Altschneefelder abfahrend stehen wir schnell wieder unter der im Abendlicht rotgelb leuchtenden und beeindruckenden heute durchstiegenen Wand. Mit sich und der Welt zufrieden schlendern wir ganz gemütlich im Abendlicht zurück zum Karerpass.

    Abstieg vom Vajolonpass
   

Wie sehr sich die Pause-Touren unterschneiden können haben wir am nächsten Tag mal wieder erfahren, als wir noch vor der Heimfahrt die
„Steger“ in der Rosengartenspitze Ostwand
geklettert sind. Nach 5 Seillängen am langen Seil und 3 h 30 min war der Ausstieg aus dieser schönen und beeindruckende 600 m Wand erreicht.


Rotwand (2806 m) – “Hermann Buhl Gedächtnisweg” (Hasse/Brandler):
- EB: Dieter Hasse und Lothar Brandler 08. bis 11.09.1958
- Schwierigkeit: VI A2 ist die klassische Bewertung aus dem Pause-Buch. Dies dürfte aber derzeit auch für die ungut aussehende Variante durch die Ausbruchzone nicht mehr gelten obwohl dort wieder allerhand Haken und Schlingen herumhängen. Bei Benutzung der auch von uns gewählten rechten Umgehungsvariante sollte man freikletternd als Gesamtbewertung mit IX+ oder technisch VII A2 kalkulieren. Auch im oberen Teil nach den eigentlichen Schlüsselseillängen insgesamt sehr anhaltend und anspruchsvolles Gelände mit anhaltenden A1 Passagen oder eine Seillänge im VIII. Grad und mehreren im VII. und oberen VII Grad.
- Felsqualität: Insgesamt klassischer nicht immer zuverlässiger Dolomitenfels. Die Umgehungsvariante weißt zwar der Schwierigkeit entsprechend sehr kompakten und geschlossenen aber größtenteils festen Fels auf. Im oberen Teil gibt es einige ganz ordentlich brüchige Passagen.
- Absicherung: Stände (bis auf wenige Ausnahmen) in einem passablen Zustand, vorallem aufgrund der meist außerordentlich hohen Anzahl an Haken (an einem Standplatz sogar 9 Haken). Zwischenhaken in der Umgehungsvariante sehr gut, da relativ neu. Danach sehr viele alte und oft auch schlechte Normalhaken. Mit Cams und Keilen lässt sich insbesondere in den schweren Längen nicht immer allzu viel Anzufangen.
- Wandhöhe: 400m, Kletterlänge ca. 460 m
- Kletterzeit: 7-11 h


Materialempfehlung:
- 50 m Doppelseil
- 20 Exen
- 6-8 Bandschlingen
- 1 Satz Keile
- 1 Satz Cams: 0.3 bis 3
- Hammer und 5-6 Haken
- Technisch: Leiter je nach Kletterkönnen hilfreich, Fifi auf jeden Fall ganz angenehm
- Freiklettern: gewaltig Strom, Kletterkönnen und gute Nerven
- das sonstige, übliche Stand- und Abseilmaterial


Kletterführer / Topos:
Dolomiten vertikal, Band Nord (extrem unterbewertete Schwierigkeitsangaben zu dieser Tour)
3. Auflage 2008
Loboedition
Stefan Wagenhals & Freunde

Im extremen Fels
2. Auflage 1977
Walter Pause, Jürgen Winkler



AV-Karten:
Tabacco Karte Nr. 29
Schlern-Rosengarten-Latemar
1:25000


Viele Grüße
Florian und Tobias

Drucke diesen Beitrag

  Marmolada - Nordwand (50°, 450 m), Dolomiten 30.06.13
Geschrieben von: Tobias - 03.07.2013, 17:42 - Forum: Italien - Keine Antworten

Unter der Woche schien das Wochenendziel schon klar definiert, das Wetter nur im Süden gut, die Zeichen standen also auf Alpinklettern in den Dolomiten. Doch dann kam von Donnerstag auf Freitag der was weiß ich wievielte Wintereinbruch dieses Frühjahr/ Frühsommer mit größeren Neuschneemengen in den Hochlagen. Mit dem Blick auf die hochwinterlich anmutenden Dolomiten-Webcams am Freitagmorgen versanken alle Träume an die geplante größere Dolomitenwand sang und klanglos im Neuschnee.
Alternativen waren gesucht. Man ist ja aber flexibel und was liegt da näher als einfach die Disziplin zu wechseln und sich mit den aktuellen Gegebenheiten zu arrangieren anstatt Trübsal blasend herum zu sitzen. So wurden kurzerhand Kletterschuhe, Cams und Keile gegen Skischuhe, Steigeisen und Eisgeräte getauscht und wir brechen am letzten Junitag mit Ski (!!!) zur Marmolada Nordwand auf.

    Marmolada gesehen vom Sellajoch

Die Marmolada Nordwand, ist die große klassische Eiswand in den Dolomiten, und idealerweise mit einer Skitour vom Fedaiastausee zu verbinden. Bei ausreichender Schneelage handelt es sich um eine reine Firn/Schneewand und die Steilheit liegt bis auf kurze Stellen (je nach Route) bei ca. 50°.

    Marmolada - Nordwand mit unsererm Aufstiegsweg

Gegen 05:00 Uhr morgens starten wir nach sternenklarer Nacht vom großen Parkplatz (ca. 2090 m) oberhalb der Fedaia-Staumauer mit den Ski am Rucksack. Entweder man steigt über die geröllige Skipiste oder über den Wanderweg 606 in Richtung Rifugio Pian die Fiacconi (2626 m). Wir wählen den Wanderweg. Unglaublich aber trotz Ende Juni können wir bereits nach nicht mal 300 Hm die Ski anlegen und haben eine geschlossene und am frühen Morgen sehr gut tragende Schneedecke vor uns. So kommen wir gut voran, lassen das Rifugio Pian die Fiacconi links liegen und queren nach rechts unter die Nordwand. Es herrschte herrliche Morgenstimmung und ein Traumtag kündigte sich an.

   
   
   
    Grohmannspitze, Fünffingerspitze, Langkofel, Piz Ciavazes, Pordoispitze, Piz Boe (v.l.n.r)

Der ganze Kessel unter der Nordwand war mit Lawinenbollen und –runsen bedeckt und eher unangenehm und zum Gehen. Das herumeiern auf den harten Lawinenbollen wurde uns mit zunehmender Steilheit irgendwann zu blöd und die Ski kommen an den Rucksack und die Steigeisen an die Füße.

    Im Kessel unter der Nordwand

Zu Fuß gilt es aber größtenteils ganz ordentlich zu Spuren, knietief ist eher die Regel anstatt die Ausnahme. Der ergiebige Schneefall ist eben doch nicht allzu lange her und selbst Ende Juni geschieht die Umwandlung nicht an einem Tag. Eine italienische 3er Gruppe ist kurz nach uns auch noch in die Wand eingestiegen. Zwar anstrengend durch die Spurarbeit ansonsten aber total gemütlich geht es durch die Wand. Lediglich auf wenigen Metern, da etwas härter, waren die Eisgeräte angenehm. Sonst alles mit Stöcken.

    unterwegs in der Marmolada – Nordwand
    unterwegs in der Marmolada – Nordwand
    unterwegs in der Marmolada – Nordwand
    unterwegs in der Marmolada – Nordwand
    unterwegs in der Marmolada – Nordwand
    unterwegs in der Marmolada – Nordwand
    unterwegs in der Marmolada – Nordwand
    unterwegs in der Marmolada – Nordwand

Nach ca. 1,5 h liegt die eigentliche Wand hinter uns und es wird zum Gipfel hin wieder flacher. Die Ski kommen wieder an die Füße und wenig später stehen wir auf dem Gipfel der Marmolada (3343 m), der Königin der Dolomiten. Für mich ist es das erste Mal auf dem Gipfel der Marmolada, Ebe dagegen ist, natürlich aus der Südwand kommend, schon mehrmals dort gewesen. Unweit des Gipfelkreuzes der Marmolada Punta di Penia befindet sich die noch tief verschneite Blechkiste der kleinen Cap. P.Ta Penia. Sie hat seit einem Tag geöffnet und wir statten ihr einen kleinen Besuch ab. Über den Normalweg sind vom Rifugio Pian die Fiacconi doch erstaunlich viele Hochtourengeher hochgekommen.

    Am Gipfel der Marmolada Punta Penia - Blick auf die Capanna
    Blick Richtung Punta Rocca und in die Südwand

Natürlich hatte ich im Hinterkopf die Wand wenn möglich auch abzufahren und so war ich eigentlich ganz froh, dass die beiden Italiener von der in der Wand uns folgenden 3er Gruppe das Gleiche vorhatten. Wir wollten die Sache gemeinsam angehen. Die Begleiterin der beiden ist mit Ebe über die steilen Hänge der Ski-„Normalroute“ rechts der Nordwand abgefahren.
Unser erstes Ziel war in die Wand eher im linken Bereich einzufahren. So fahren wir zunächst etwas entlang des Sommer-Normalweges ab um dann links in die Wand abzubiegen. Beim Blick in die Wand und durch das vorhanden sein eines in diesem Bereich etwas unangenehmen Harschdeckels war der Enthusiasmus der beiden Italiener leider recht schnell verflogen. Gut wir versuchen es im rechten Wandbereich. Also einige Meter wieder aufsteigen um oberhalb der Wand rüberqueren zu können. Aber auch dort passte ihnen irgendetwas nicht und sie waren schneller ganz drüben auf dem Ski-Normalweg als mir lieb war. Gut, dann eben nicht gemeinsam, sondern alleine. Die Abfahrt erfolgte dann auch der Steilheit entsprechend unproblematisch, die Verhältnisse zum Abfahren waren alles andere als schlecht und ich ärgerte mich maßlos nicht gleich ganz alleine die eigentliche/zentrale Wand abgefahren zu sein, und nicht nur so halblustig im rechten Wandbereich.

    Skiabfahrt im rechten Wandbereich

Die weitere Abfahrt erfolgte über zwar tiefen aber noch bestens zu fahrenden/surfenden Sulzschnee und die 300 Hm Skitragen bis zum Auto waren ein würdiger Abschluss für diese tolle Sommer-Skitour. Wie klein die Welt oft ist sah ich mal wieder bei diesem Fußabstieg. Viele Grüße ins Pustertal !!!

    zurück in den Sommer
    zurück in den Sommer


Marmolada Webcam von Norden:

http://www.arpa.veneto.it/csvdi/svm/arpav/arp009.jpg



Führer:
Firn- und Eisklettern in den Ostalpen
1. Auflage 2004
Alpinverlag
Andreas Jentzsch, Axel Jentzsch-Rabl

Freeride in Dolomiti (Englisch Version)
1. Auflage 2009
Versante Sud
Francesco Tremolada

Im steilen Eis
Neuausgabe 1980
Erich Vanis


Karten:
Tabacco Karte Nr.15
Marmolada, Pelmo, Civetta, Moiazza
1:25000


Viele Grüße
Ebe und Tobias

Drucke diesen Beitrag

  Rot Turm - Südwand (VII-/VII, VI- A0, 230 m, 5 SL), Alpstein 08.06.13
Geschrieben von: Tobias - 09.06.2013, 18:17 - Forum: Schweiz - Keine Antworten

„Beide Führen durchziehen sonnige Südwände, sind frühzeitig schneefrei und obendrein landschaftlich von hohem Reiz. Den Tiefblick zum Fählensee und das interessante Gegenüber der ... Kreuzberge wird auch der Liebhaber extremer Klettertouren würdigen“

„Die Südwand des Roten Turms ... bietet dem Könner herrliche, meist freie Kletterei; sie wird von drei Überhängen markiert. Der dritte Überhang überdacht eine mächtige glatte Platte, die ein anfangs tiefer, später immer feinerer Riss durchzieht. “

„Übrigens: Diese Kletterkombination zweier Führen übereinander ist eine praktische Sache für unsicheres Wetter. Man kann nach der „Aiguille Rouges“ das gefährliche Leben abbrechen und „dolce far niente“ üben...“


aus: Walter Pause - im extremen Fels.


Das markante Dreigestirn aus Freiheit, Hundstein und Rot Turm dürfte zusammen mit den Kreuzbergen und dem Wildhauser Schafberg das bekannteste alpine Kletterrevier des Alpsteins sein. Der schlank und anziehend wirkende Felszahn des Rot Turm und die als Extrem-Klassiker bekannte Südwand war unser Ziel. Zusammen mit der Südverschneidung am Hundstein ist diese Tour auch ein Pause-Klassiker. Es erwarten einen in der Tat landschaftliche Höhepunkte, ganz besondere Kletterstellen und Kalkfels der Extraklasse.

    Rot Turm, Freiheit und Hundstein (v.l.n.r.) von der Fählenalp
    Rot Turm - Südwand

Ausgangspunkt ist der Parkplatz Pfannenstiel (940 m), bei Brülisau im Appenzeller Land. Als Zustiegshilfe hatten wir die Fahrräder dabei. Der Schotterweg durch den Tobel bis zum Plattenbödeli (1249 m) ist aber dermaßen steil und zur Zeit auch noch teilweise frisch geschottert, so dass man die Sinnhaftigkeit des Fahrrades, welches man eh die meiste Zeit schiebt durchaus in Frage stellen darf. Selbst die Abfahrt am Abend hatte aufgrund der Steilheit und des frischen Schotters etwas Aufregendes an sich. Nach dem Plattenbödeli und der Abfahrt zum Sämtisersee wird es nur kurz flacher bevor der Weg wieder steiler Richtung Berggasthof Bollenwees (1470 m) und dem Fählensee hochzieht.

    am Sämtisersee
    Altmann, Rot Turm und Hundstein über dem Fählensee

Von der Bollenwees geht es nun zu Fuß dem Fählensee entlang bis zu der Fählenalp und noch gut 400- 500 m weiter bis zur ersten Schucht einer markanten Doppelschlucht. Nicht zu verwechseln mit einer leicht schluchtartigen Mulde 100 m vor der Doppelschlucht. Der Jahreszeit entsprechend liegt von der Schlucht bis fast zum Wanderweg noch Altschnee. Er war allerdings nicht allzu hart, hatte eine gute „Struktur“ an Schneetritten und war somit auch gut mit Zustiegsschuhen zu begehen. Am Randbereich und in evtl. unterspülten Passagen sollte man natürlich höchst aufmerksam und vorsichtig sein. Nach der Schlucht zieht das sogenannte „Mörderwegli“ elegant durch die steilen felsdurchsetzten Grasflanken. Später quert man unterhalb der Freiheit-Südwand hindurch und kommt in die Scharte zwischen Rot Turm und Hundstein. Hier am besten Rucksackdepot.

    Rückblick in die noch schneegefüllte Zustiegsschlucht
    Roter Turm und Hundstein (rechts) im Zustieg
    Freiheit - Südwand (Bildmitte)

Vom Rucksackdepot geht es sehr steil, ausgesetzt und abschüssig über Schrofen- und Grasgelände hinab zum Einstieg. Der Weg ist nicht immer ganz eindeutig und man sollte genau schauen in welches Gelände man absteigt.

    steiler Abstieg zum Einstieg
    rechts oder links? – von diesem Absatz war links der richtige Weg
    steiler Abstieg zum Einstieg

Der Einstieg ist markiert mit zwei Bohrhaken. Bei der 1. SL (IV+, 50 m) handelt es sich um die Kategorie typisch unangenehme Einstiegsseillänge. Der Fels ist noch etwas brüchig, das Gelände sehr grasig und schrofig. Zudem natürlich mit einem Bohrhaken und zwei Normalhaken auf 50 m nicht gerade übersichert. Die Kletterschwierigkeiten sind aber so gering (IV+) das man trotzdem schnell oben ist.

    1. SL (IV+, 50 m)

Mit der 2. SL (VI+, 35 m) klettert man aber in allerbestem Alpstein-Kalk. In dieser Länge gilt es in einer Rechts-Links-Schleife den 1. Wulst zu überwinden. An den Entscheidenden Stellen Bohrhaken, dazwischen einige Normalhaken.

    2. SL (VI+, 35 m)
    2. SL (VI+, 35 m)
    2. SL (VI+, 35 m)

Die 3. SL (VI, 40 m) führt unter den 2. Wulst und in begeisternder, großgriffiger Kletterei über ihn hinweg. Danach quert man oberhalb des Wulstes an riesigen Sanduhren ca. 10 m nach rechts zum Stand im markanten Riss der großen Platte

    3. SL (VI, 40 m) - am 2. Wulst
    3. SL (VI, 40 m) - am 2. Wulst
    3. SL (VI, 40 m) - Rechtsquergang zum Stand
    Stand nach der 3. SL am Fuß des markanten Risses

Die riesige und weithin sichtbare Platte unterhalb des 3. Wulsts wird von einem langen markanten Riss durchzogen. Die Linie könnte nicht arg viel deutlicher sein. Es müssen die verschiedensten Klettertechniken zum Einsatz kommen. Vom Piazen, Spreizen, Kaminklettern bis zum plattigen anstehen wir so manches gefordert um den Riss mit V+ (unterer Teil) und VI (oberer Teil) klettern zu können. Trotzdem herrlich und auf einer Länge von 50 m sehr, sehr selten. Am besten dürfte es auch sein den kompletten Riss (50 m) bis zum Stand direkt vor der Schlüsselstelle zu klettern. Laut Topo ist nach 30 m mitten im Riss Stand. Als Dreierseilschaft aber eher unangenehm und so klettere ich weiter.

    der Weiterweg dürfte nicht zu verfehlen sein...
    4. SL (VI, 50 m)
    4. SL (VI, 50 m) - Tiefblick vom Stand auf 50 m Riss
    4. SL (VI, 50 m)

Nach dieser langen Risslänge folgt die Schlüsselstelle der Tour. Den 3. Wulst gilt es in abdrängender, leicht überhängender und athletischer Kletterei zu überwinden (VII-/VII). Die Stelle wäre mit einem Normalhaken und einem Bohrhaken auch problemlos A0 zu überwinden. Nach dieser Schlüsselstelle in gut gestufter und leichter Kletterei (ca. IV bis V-) immer leichter werdend bis zum Gipfel des Rot Turm. Diese Seillänge ist ungefähr 60 m lang. Das Gipfelbuch war leider triefend nass.

    5. SL (VII-/VII, 60 m) - Schlüsselstelle
    5. SL (VII-/VII, 60 m) - Schlüsselstelle
    die letzen Meter vor dem Gipfel
    Hundstein - Südwand

Vom Gipfel auf deutlichen Trittspuren nach Norden bis zum gebohrten Abseilstand. Von hier auf einmal in knapp 60 m hinab zum Rucksackdepot. Es können aber auch kürzere Abseilstrecken gemacht werden, mehrere Stände vorhanden.

    Abseilen vom Roten Turm

Danach steigen wir übers „Mörderwegli“ wieder ab zur Fählenalp und weiter zu den Fahrrädern bei der Bollenwees.

    Rot Turm und Hundstein (dahinter) im Abstieg
    die noch schneegefüllte Zustiegsschlucht
    mehr schlecht wie recht ließ sich das inzwischen tiefe Altschneefeld abfahren
   



Rot Turm (2002 m) - Südwand:
- EB: Alfred Baumann und Ferdy Bürke 27.06.1947
- Schwierigkeit: VII-/VII (eine Stelle am 3. Wulst), sonst recht anhaltend V bis VI.
- Felsqualität: Bis auf die schrofige Einstiegsseillänge exzellenter Kalkfels. Nahezu keinerlei brüchige Bereiche!
- Absicherung: Standplätze mit meist einem Bohrhaken und meist mehreren Normalhaken. Sonst meist 2-3 Bohrhaken und mehrere Normalhaken (machten einen guten Eindruck) pro Seillänge. Problemlos mit mobilen Sicherungsgeräten zusätzlich absicherbar.
- Kletterlänge: ca. 230 m
- Kletterzeit: 2-3 h


Materialempfehlung:
- 60 m Doppelseil (mit 60 m kommt man mit einmal Abseilen vom Turm herunter)
- 12 Exen (einige davon lang)
- 4-6 Bandschlingen
- 1 kleiner Satz Keile
- kleine Auswahl Cams (ca. 4-5 Stück)
- das sonstige, übliche Stand- und Abseilmaterial


Kletterführer / Topos:

SAC Kletterführer Alpstein
3. Auflage 2011
Werner Küng

Im extremen Fels
2. Auflage 1977
Walter Pause, Jürgen Winkler


AV-Karten:
1:25000: SAC Karte, 1115, Säntis


Viele Grüße
Ebe, Nina und Tobias

Drucke diesen Beitrag

  Medale - Spigolo Bonatti (VI+, A0, 200 m), Lecco 31.05.13
Geschrieben von: Tobias - 07.06.2013, 20:58 - Forum: Italien - Keine Antworten

Mit dem Wetter ist es den bisherigen Frühjahr 2013 über äußerst schwach bestellt und seit Wochen jagt eine instabile Wetterlage und eine Kaltfront mit massiven Schneefällen nicht nur im Hochgebirge die andere. Die vereinzelten guten Tage lagen natürlich meist immer schön unter der Woche und nachdem die vergangene ganz besonders schlechte Wetterphase auch noch das verlängerte Fronleichnam Wochenende versaut hat ist es nun mit den Feiertagen auch erst mal vorbei. Kurzum es ist zum Heulen.
Nicht nur um dem Wetter- und Regendrama zu entfliehen (Auslöser des „Jahrhunderthochwasser 2013“ in vielen Teilen Bayerns und Ostdeutschlands) ging es über Fronleichnam zum Sportklettern Richtung Lecco. Doch ganz ohne der alpinen Leidenschaft nach zu gehen ging es dann doch auch nicht und so folgte mit der „Spigolo Bonatti“ am Medale bei Lecco sogar eine namhafte Tour und sozusagen meine erste Bonatti-Tour.

Die bis zu 400 m hohe Felswand des Corna di Medale ist einer der Blickfänge im Raum Lecco und wohl in Italien eine der bekanntesten Felswände in Talnähe. Sie ist vielleicht von der Lage her etwas mit dem Colodri in Arco zu vergleichen. Die Lage kann schon fast urban genannt werden. Über den Dächern von Lecco ist die Wand auch gut von den zentralen Plätzen oder der Uferpromenade aus zu sehen. Schon früh erregte die Wand gewisses Aufsehen. Die erste Durchsteigung am 12.August 1931 gelang nach mehreren Anläufen, unter großer Begeisterung der Bevölkerung, keinen geringeren wie Riccardo Cassin und Mario Dell ´Oro. Die »Ragni di Lecco« (die »Spinnen von Lecco«) hatten wieder zugeschlagen.

    Corna di Medale (Hauptwand) und Antimedale (links vorgesetzt) oberhalb von Lecco

Nachdem 2. Weltkrieg verewigte sich aber mit Walter Bonatti auch der wohl bedeutendsten Alpinisten der Nachkriegsgeschichte am Medale. Zusammen mit Carlo Casati durchstieg er 1950, also mit gerademal 20 Jahren, als erster den linken, gelblichen und steileren Wandteil. Die Tour ist mit 6 Seillängen leider nicht allzu lang, dafür aber von besonderer Schönheit. Ausgesetzte, steile und geniale Kletterpassagen an wahnsinnig strukturiertem und rauem Fels. Der Name „Bonatti“ hat natürlich in solchen Gefilden, bei überschaubaren Schwierigkeiten und inzwischen guter Absicherung zur Konsequenz dass massivste Abnutzungserscheinungen am Fels zu sehen sind. Man hat aber meist so gute Griffe und Tritte zur Verfügung dass dies eigentlich nirgends wirklich stört.

Der Hauptwand des Medale ist im linken Teil der Antimedale vorgelagert. Die Felswand des Antimedale überwindet man entweder kletternd auf einer eigenen Tour oder wie üblicherweise und schneller auf dem vielbegangenen Klettersteig. Beim flacheren Stück zwischen Antimedale und Medale verlässt man den Klettersteig nach rechts und es geht hinaus auf einen kleinen Vorbau am Fuße der steilen Wand.

   
    über den Klettersteig zum Einstieg
    über den Klettersteig zum Einstieg
    Blick auf den Wandbereich der Spigolo Bonatti

Vom Vorbau geht es in der 1. SL (V-) ganz gemütlich bis an den Beginn der ersten 6a Länge.

    auf dem Vorbau
    1. SL (V-)

Mit der 2 .SL (VI+) folgt die große Diagonaltraverse nach rechts oben mit der Bonatti ganz geschickt ein weiter rechts liegendes Verschneidungssystem erreicht hat. In absolut begeisternder ausgesetzter und steiler Kletterei geht es nach rechts hinaus. Ca. 5 m vor dem Stand folgt die schwerste Passage. Ein vorhandener Seilstrick kann hier aber gut als Problemlöser für die glatte Querung dienen. Freikletternd geht es aber auch gut. Ich bin vom Haken an dem der Seilstrick hängt 1,5 m abgeklettert um dann an scharfen und rauen Tropflöchern nach rechts queren zu können. Danach wieder problemlos nach oben zur eigentlichen Linie und nach rechts zum Stand.

    zu Beginn der 2 .SL (VI+)
    zu Beginn der 2 .SL (VI+)
    2 .SL (VI+) - die schwersten Meter
    2 .SL (VI+) - die schwersten Meter

Die 3. SL (VI+) folgt nun der steilen aber genialen und auf den ersten 10-15 m leicht überhängenden Verschneidung. Ausspreizen heißt die Devise! Die Absicherung ist hier mit mehreren gebohrten Zwischenhaken sehr gut.

    3. SL (VI+)
    3. SL (VI+)

Mit der 4. SL folgt die letzte VI+ Länge. Die glatte Rissverschneidung vom Stand weg lässt sich besser klettern wie es aussieht. Erst kurz vor dem die Rissverschneidung abschließenden Dächlein, welches rechtsquerend umgangen wird, wird es nochmal schwerer.

    die glatte Verschneidung zu Beginn der 4. SL (VI+)

In der 5. SL (V-) und 6. SL (VI-) legt sich das Gelände wieder etwas zurück und die Vegetation ist wieder deutlich stärker vorhanden. Es sieht nun vielleicht optisch und auf den Bildern eher nach „Gemüse-Seillängen“ aus. Doch auch wenn die Schwierigkeiten deutlich zurückgehen, der Fels bleibt unverändert gut und bietet beste Strukturen, Schuppen und Tropflöcher (siehe Bild). In der 6. und letzten Seillänge sollte man sich die rechte schwerere Variante (VI-) keinesfalls entgehen lassen.

    5. SL (V-)
    typische Felsstruktur,
    6. SL (VI-)

Vom Ausstieg an der Gratkante wenige Meter nach hinten absteigen und man trifft wieder auf den Klettersteig über welchen der Gipfel des Medale in wenigen Minuten erreicht ist.

    Blick auf Lecco
    über den Klettersteig in wenigen Minuten zum Gipfel
    über den Klettersteig in wenigen Minuten zum Gipfel

Zumal wir eh die Rucksäcke beim grasigen Absatz zwischen Antimedale und Medale in der Nähe des Klettersteiges versteckt hatten stiegen wir auch über den Klettersteig wieder ab. Wenig später stehen wir in Lecco am Auto und noch ein paar Minuten später stürzen wir uns genussvoll in die Fluten des Comersees.


Kletterführer:
Arrampicate Sportive e Moderne - Fra Lecco e Como
1.Auflage 2006
Versante Süd


Viele Grüße
Nina und Tobias

Drucke diesen Beitrag

  Bayerisch schottische Wintergames, 26.05.13, Westlicher Geierkopf
Geschrieben von: Alban - 30.05.2013, 16:16 - Forum: Österreich - Keine Antworten

   

Bayerisch schottische Wintergames, Westlicher Geierkopf (2145m) Nordwand


Was soll man tun, wenn im meteorologischen Spätfrühling Ende Mai die Schneefallgrenze in den heimischen Bergen auf unter 1000m sinkt und alle Gipfel in ein winterliches Gewand hüllt? Man geht nochmal Eisklettern statt Felsklettern? Naja fast. Angesichts der Wetterkapriolen mit einem kurzen winterlichen „Stelldichein“ kamen Tobias und mir fast solche Ideen. Noch einmal die Steigeisen und Eisgeräte rausgeholt und das Beste aus dem miesen Dreckswetter machen lautete die Parole. Unser Ziel waren die „bayerisch schottischen Wintergames“. Eine neue Mixed-Tour von Ralf Sussmann die im Winter 2012 in der Nordwand des westlichen Geierkopf (2145m) in den Ammergauer Bergen eingerichtet wurde und eine winterliche Mehrseillängen-Mixedkletterei auf einer logischen Linie darstellt. Florian war mit von der Partie und zu dritt starteten wir vom Parkplatz der Ammerwald Alm gegen 9.15 los. Das Wetter für heute war sehr durchwachsen angekündigt. Wir starteten mit minimalen Sonnenschein und Nieselregen.
   
Gegenüber von der Ammerwald Alm (ca. 1100m) geht es bei einem Stromhäuschen weglos in den Wald und dann entlang einer schottrigen Waldschneise weglos weiter hinauf ins untere Geierkar (Schuttkar).
   
Über uns konnte man schon den verschneiten Gipfel sehen und mehrere Eislinien waren gerade am entstehen. Das Schuttkar wird zunehmend flacher und läuft in Aufstiegsrichtung auf einen Bachlauf mit Steilstufe zu. Unterhalb dieser Steilstufe konnten wir in einer „rechts-links-gerade hoch und links raus-Schleife“ durch den dichten Latschengürtel steigen.
   
   
Dank mehrerer abgesägter Latschen war hier ein relativ einfaches Durchkommen. Oberhalb des Latschengürtels lag dann im oberen Geierkar auf dem Altschnee sogar zunehmend neuer Schnee der letzten 3 Tage.
   
Unser Gipfel war durch Nebel verhangen, leichter Schneefall herrschte und etwas Wind. Herrliches Nordwandwetter. Der Einstieg war schnell gefunden und in der Nähe konnten wir unsere Rucksäcke unterhalb eines überhängend Felsblockes zurücklassen. Schneeschuhe hatten wir keine dabei, da es trotz ca. 20-30cm Neuschnee eigentlich ganz gut ohne ging.
   
   
Zunächst kletterten wir noch simultan ohne Seil ein paar Meter gerade empor und dann weit rüber nach rechts. Angesichts des Neuschnees, fehlenden Altschnees bzw. Trittfirns und sehr mangelhafter Eisqualität (wenn wunderst) war die Kletterei von Anfangs an eine Mixedkletterei. Selbst in den leichtesten Passagen musste ständig mit dem Eisgerät und den Steigeisen unter dem Schnee nach einem Hook geschart werden. So seilten wir dann schließlich doch bald an.Die erste Länge hinauf sollte eigentlich ganz einfach sein, dank der Bedingungen wars doch gleich ein kleiner Eiertanz, von Eis oder Trittschnee keine Spur. 5m unterhalb des ersten BH machte ich Stand an einem selbst geschlagenen Haken und einem Camelot. Der erste BH war zu weit entfernt, vielleicht lags an der Schneelage. Tobias und Florian kamen nach und ich stieg noch die nächste Länge weiter die sich dann deutlich besser absichern lies und auch 2BH und 1 NH enthielt an neuralgischen Stellen. Auch wenn die Seillänge nur mit M3 bewertet war kam sie uns bei den derzeitigen Bedingungen eher wie ne M3 mit Stellen M4 vor.
   
   
   
   
Kurz unterhalb der Rampe bezog ich angesichts unserer 3er-Seilschaft ca. 5m unterhalb des richtigen Standplatzes (der liegt am Beginn der Rampenverschneidung rechts oben)an bequemer Stelle Stand an Cams. Der Schnee fehlte hier, so dass der eigentliche Stand etwas ungemütlich zu dritt aussah.
   
Florian übernahm nun die Rolle des Spielleiters und führte durch die markante, von rechts unten nach schräg links oben verlaufende Rampe. Die Schlüsselpassage stellen gleich die ersten 10m nach dem Stand dar. Angesichts des fehlenden Trittschnees und mangelnder Eisqualität musste erstmal recht angagiert der erste Bolt angeklettert werden. Teilweise finden sich kleine Hooks für die Eisgeräte aber selbst mit den Monozacker-Steigeisen lassen sich auf der glatten Platte für ca. 3m kaum vertrauenserweckende Tritte finden. Recht eierig muss man also vom ersten Bolt fast waagrecht nach links zum nächsten (guten) Schlaghaken klettern.
   
   
   
   
   
   
   
Hier angekommen geht es steiler (Bolt) wenige Meter empor in nun wieder etwas besser strukturiertem Fels und dann wieder leicht schräg nach rechts zurück in die Rampenverschneidung. Nach einem kurzen und leichtem flacheren Stück kommen nochmal ein paar bröselige Meter ( 2 Bolts) bis zum Standplatz an der rechten Begrenzungswand nach ca. 45m.
   
Diese Seillänge hatte es echt in sich gehabt und kam uns auf den wenigen Metern nach dem Standplatz deutlich schwerer wie ne M5 vor (eher kurz M6 und Rest vorwiegend M5, kurze Passagen auch leichter oben raus). In der nächsten Seillänge wäre nun das Mitführend des Topos sehr hilfreich gewesen. Nachdem diese Seillänge auf einem extra Blatt beschrieben war hatten sowohl Tobias als auch ich es leider im Rucksack vergessen. Wir glaubten, dass logischerweise die Route gerade empor vom Stand gehen würde, entlang der Rampenverschneidung. Denn links wäre bei Trittschnee vielleicht leichter, aber nicht logisch gewesen bei der Erstbegehung, so dachten wir. Florian startete also weiter gerade empor. An einem kleinen steileren Absatz kurz oberhalb des Standes kam seine Fahrt dann etwas ins Stocken.
   
Im bröseligen Gestein musste unter dem Schnee nach Hooks gesucht werden und eine Absicherung mit mobilen Geräten war nicht möglich. Erst nach Überklettern der Schlüsselpassage (ca. M5, entlang unserer Linienführung) dieser Seilllänge konnte er rechts eine gute Sanduhr aus unbequemer Position fädeln. Nun ging es deutlich flacher weiter. Von der Sanduhr konnte auf einem Art Band weit nach schräg links ansteigend zur Kante geklettert werden, an der ein BH zu finden war.
   
   
Auf den folgenden 20m liesen sich keine Bolts mehr auf der Platte finden.
   
Da es keinen soliden Schnee gab folgten wir dem Weg des geringsten Widerstandes (M3) im Zickzack durch die Platten mit langem Runout zum Stand. In der darauf folgenden Länge finden sich gleich oberhalb des Standes 2 BH. Vom 2. BH würde es normalerweise links schräg ansteigend weiter gehen. Wenn Schnee auf den Platten liegt bestimmt besser kletterbar. Wir kletterten vom 2. Bolt schräg rechts weiter weniger Meter bergauf ( ca. M4/5) und dann in deutlich leichterem und geneigterem Gelände schräg nach links in eine Verflachung.
   

Ab hier schräg nach rechts ansteigend über eine gut zu kletternde Stufe (ca. M3, gut mit Cams absicherbar)
   
und oberhalb davon nach schräg links zu einer Art Kante, hinter der Florian einen selbst eingerichteten Stand bezogen hatte (ca. 70m).
   
Den eigentlichen Stand mit 2BH an einem Felskopf war nicht zu finden, so dass Tobias und ich beide bereits simultan ein Stück nachstiegen (ca. 70m). Nun folgten auf den folgenden 60-70m lediglich Gehgelände, die hier sehr breite Rampe direkt gerade empor. An der untersten von zwei rechterhand liegenden Gufeln existiert ein BH-Stand den wir aber bewußt ausliesen und noch weiter zur nächsten Steilstufe weiterstiegen.
   
Hier zieht ein Rinne, oberhalb einer 3m-Wand schräg nach rechts aufwärts. Direkt an der kleinen Wandstelle befindet sich links oben, neben dem Rinnenbeginn ein BH. Tobias stieg diese, letzte Länge vor.
   
Nach einer kleinen, feinen Boulderstelle (ca. M4+) die darin bestand in die Rinne zu kommen ging es gutmütiger schräg rechts weiter und über einen letzten kleinen Aufschwung (frozen Turf wenns kalt genug gewesen wäre) zu Stand an Felsblock.
   
   
Von hier waren es nur noch wenige Meter Gehgelände bis zum Gipfel. Sicht war gleich null und das Feeling schon sehr winterlich. Die Gipfelpause fiel daher ziemle kurz aus.
   
Dank Kompass und GPS war die grobe Abstiegsrichtung bald ausfindig gemacht und kurz darauf auch das Joch gefunden.
   
Dank dem Wind hier oben war der Abstieg vom Schnee recht ausgeblasen und einfach zu begehen. Am Joch angekommen lag zum Felsentor hingewand auf der Lee-Seite des Windes ordentlich eingeblasener Schnee. Wir querten daher unterhalb dieser Schneemassen einfach von der Seite her hinein.
   
Nun mussten wir in hartem Pressschnee (Pickel und Steigeisen nochmal von Vorteil) ca. 10m 45 Grad steil absteigen, dann wurds rasch flacher.
   
Hier lag ca. 30cm frischer Pulverschnee. Zügig und einfach gings nun problemlos zurück zu den Rücksäcken.
   
Tagsüber hatte es ziemlich getaut. Mehrere Eiszapfen, die wir am Mittag noch gesehen hatten, waren nun wenige Stunden später bereits wieder am abbauen oder hatten, fragil wie sie waren, sich vom Fels gelöst. Vorbei, so schien es, war das kurze winterliche Zwischenspiel. Wir hatten es würdig genutzt. Auch im unteren Geierkar lag im Abstieg kein Schnee mehr.
   
Bereits einen Tag später, am Montag hatte es wieder Sonnenschein und fast 20 Grad im Allgäu, unglaublich.
In der Ammerwald Alm, bei der wir ca. gegen 17 Uhr eintrafen kehrten wir noch auf ein Abschlussgetränk und gemütlich Kaffee/Kuchen ein.


Bemerkung zu den Schwierigkeiten:
Nachdem diese Tour im nächsten Eiskletterführer „ Wasserfallkletteren zw. Bregenz und Garmisch“ vermutlich auch zu finden sein wird erscheint es mir wichtig einen kleinen Vergleich zwischen den Mixedbewertungen dieser Mehrseillängen-Mixedrouten zu ziehen. Es mag vielleicht auch an den eher ungünstigen Bedingungen bei uns gelegen haben aber die von Ralf vorgeschlagene Bewertung erscheint uns durchaus etwas niedrig gegriffen. Vor allem die Schlüsselstelle der Schlüsselseillänge (vgl. oben, erste Seillänge der Rampe) war bei uns eher eine satte M6. Florian kann einen besseren Vergleich als ich oder Tobias ziehen, da er bereits mehrere alpine Mixedrouten in verschiedensten Gebieten geklettert ist die trotz vergleichbarer Schwierigkeit härter bewertet waren. Ich ziehe hier nun selbst bewußt nur den Vergleich mit den Routen am Rubihorn, Aggenstein oder Notkarspitze (zumindest die die ich selbst geklettert bin). Seillängen die mit M5 oder gar M6 an den besagten Bergen bewertet wurden sind keinesfalls schwerer wie diese Einzelstelle in den bayerisch schottischen Wintergames. Nun mag das vielleicht an den von mir selbst erstellten Topos eines Teils dieser Routen liegen bei der ich eine vielleicht zu hoch gegriffene Bewertung vergeben habe (Kuschelbewertung?). Routen wie der Schottengully (Ostterried/Blochum) oder der Isidor-Hacker-Gedenkweg (Freudig/Lehner) am Aggenstein sind jedoch von den Erstbegehern mit mehrmals V+(Isidor-Hacker-Gedenkweg) bzw. VI (Schottengully) angegeben und in keiner dieser Routen muss schwerer geklettert werden wie auf diesen wenigen Metern am Geierkopf. Beide genannten Routen am Aggenstein wurden auch im Winter erstbegangen und eingerichtet, jedoch mit einem anderen Bewertungssystem bewertet. Speziell der Isidor-Hacker-Gedenkweg ist jedoch wesentlich alpiner abgesichert, aber das darf ja eigentlich nicht mit in die Bewertung eingehen.
Unabhängig davon ob nun die bayerisch schottischen Wintergames an der Schlüsselstelle zu niedrig bewertet sind oder meine eigenen Schwierigkeitsangaben zu hoch gegriffen sind sollte bei Neuauflage des Eiskletterführers dieser dadurch entstehende Vergleich berücksichtigt werden. Im Allgemeinen ist es ja schwer Einzelstellen in Mixedrouten miteinander zu vergleichen da sie stark von den Verhältnissen abhängen. Wer eine mit M5/5+ bewertete Route am Rubihorn oder Aggenstein gerade noch so hoch kommt wird sich im Vorstieg in den bayerisch schottischen Wintergames relativ herb tun. Demgegenüber braucht derjenige sich, dem diese Seillänge der bayerisch-schottischen Wintergames leicht fiel, auch vor mit M5-6 angegebenen Seillängen am Rubihorn und Aggenstein keine größeren Sorgen machen. Wie schwer Walter Hölzler seine „Ice on the Rocks“ oder Rainer Treppte seinen „Sonntagsspaziergang“ am Rubihorn im Detail bewerten wird bleibt abzuwarten, da bei diesen Touren eine detaillierte Schwierigkeitsangabe in M-Graden (noch) nicht vorliegt. Vielleicht mehr im nächsten Eiskletterführer oder irgendwann nachzulesen hier im Rocksports-Forum. Die jüngst von Ralf Sussmann eröffnete Route: „Bayerisch-Chamonix“ dürfte demnach aber zu den schwersten und anhaltend forderndsten Routen gehören im näheren Umkreis, was auch aus dem Bericht der ersten Wiederholer (Stefan Biggel und Frank Wäckerle) heraus zu lesen ist (
http://ulmerjungs.blogspot.de/2013/04/ba...ipfel.html
).

Material: 2x60m Halbseil (falls man abseilen will/muss), 10 Expressen, keine Eisschrauben, keine Snargs (kaum Grasbestand), Steigeisen, 2x Eisgerät. Kleines Hakensortiment (BH im mittleren und oberen Teil der Rampe wegen plattiger Wandstruktur nicht immer unter Schnee auffindbar und zusätzlich manchmal auch keine Möglichkeit für Cams). Camelots bis Größe 2. Kompass für Abstieg sofern wie bei uns fehlende Sicht.

Unsere Bewertung:
Bayerisch schottische Wintergames, Westlicher Wengenkopf (2145m), Ammergauer Alpen
M3-4 im Zustieg zur Rampe und in der letzten Seillänge. Erste Seillänge der Rampe mit Einzelstelle M6, sonst in dieser Länge mehrheitlich M5. Zweite Länge der Rampe nochmal M5 an Einzelstelle. Dritte Seillänge der Rampe auf unserer Linienführung mit Einzelstelle M5 (nach Standplatz) sonst deutlich leichter. Vorletzte Seillänge Gehgelände im Schnee. Leichter, einfacher Abstieg. Tour mit Zustieg und Abstieg gut bei Tageslicht zu schaffen. Insg. 7-8 Seillängen.
Lohnende, alpine Route auf logischer Linie in nicht immer ganz festem Fels. Dank eingerichteter Standplätze, Zwischen-BH und auch wenigen NH relativ gut abgesichert. Für zusätzliche Absicherung (speziell Zustieg zur Rampe und oberer Teil Rampe) muss bei Bedarf selbst gesorgt werden. Auf Lawinensituation achten wegen kurzer steiler Stelle im Abstieg am Felsentor.
Ca. 600Hm Zustieg, insg. etwa 1150Hm bis Gipfel.

Weitere Infos, Bilder und Topo zur Tour vom Routenerschließer:

http://www.nordalpenklettern.lima-city.de/Geierkopf.htm


Weitere Begehungsberichte, Beschreibungen und Bilder u.a. unter folgenden Links:

http://alpini.wordpress.com/2013/03/24/w...ter-games/


https://philippabels.wordpress.com/2013/...geierkopf/


http://www.draussen-unterwegs.de/Tourenb...s/trip.htm


http://www.bergtour.ch/tourenfuehrer/routen/id/7681





Schöne Tour wars

Gruß

Tobias, Florian und Alban

Drucke diesen Beitrag

  Scharnitzspitze - Spitzenstätter (VII o. VI+, 260 Hm), Wettersteingebirge 09.05.13
Geschrieben von: Tobias - 11.05.2013, 18:50 - Forum: Österreich - Keine Antworten

“Neben den kompakt geschlossenen, wie gepanzerten Kalkmauern der benachbarten Schüsselkarspitze wirkt die Südwand der Scharnitzspitze fast freundlich. Das macht die üppige Struktur der Felsen, ihr verlockender Reichtum an Stufen, Bändern, Rissen, Kaminen und kleinen Verschneidungen – die Scharnitzspitze könnte auch gut im Wilden Kaiser stehen.“

„...Sie ist dennoch kein Lückenbüßer, falls das Wetter für die Schüsselkarwände zu unsicher ist. Die Führe hat Charakter, das heißt, sie ist nirgends gekünstelt, sie bietet viele eigenartige und schöne Kletterstellen ... Sie findet für extreme Ansprüche den günstigsten Weg, trotz Rechtsschleife und Hangeltraverse.“


aus: Walter Pause - im extremen Fels


    Scharnitzspitze - Spitzenstätter

An Himmelfahrt ging es zu Viert ins Wetterstein und an die wunderbaren Südwände von Schüsselkar und Scharnitzspitze. Nina und ich kletterten die bis auf eine Stelle eher gemütliche aber schöne „Spitzenstätter“ an der Scharnitzspitze. Sie wurde 1957 von Walter Spitzenstätter und H. Baldauf erstbegangen. Don Clemento und Michel de Angelo klettern derweil die „Knapp-Köchler“ an der Schüsselkarspitze. Die Verhältnisse an sich sind schon bestens und der Zustieg ist nahezu schneefrei zu gestalten. Nur direkt am Wandfuß liegt noch Schnee. Was zum perfekten Klettergenuss nur noch fehlte war die Sonne und es gab morgens etwas kalte Finger. Vom Leutascher Ortsteil Klamm (ca. 1180 m) geht es über Wangalm (1753 m), Scharnitzjoch (2048 m) und den anschließenden Rücken (ca. 2260 m) bis vor die Felsabbrüche der Östlichen Wangscharte. Hier trennen sich die Wege von uns vier, Nina und ich steigen nach links zum Einstieg der „Spitzenstätter“.

    Wangalm und Obereintal-Schrofen
    Schüsselkarspitze vom Scharnitzjoch
    Blick ins Puittal
    Querung zum Einstieg

Am höchsten Punkt des Vorbaus geht es los. Entweder man klettert die ersten beiden Längen an einem Stück oder man macht vor der ersten Hangelschuppe Stand. Alle weiteren Angaben in diesem Bericht beziehen sich auf das Topo von Topoguide. Ich mache nach der 1. SL (IV+, 15 m) Stand.

    1. SL (IV+, 15 m)
    1. SL (IV+, 15 m)

Nach dieser kurzen ersten Seillänge folgt in der zweiten Seillänge gleich die absolute Schlüsselstelle der „Spitzenstätter“. Von Stand zunächst ein paar Meter hoch um an der etwas holen Schuppe nach rechts zu hangeln. Nach der Schuppe wird es für ein paar Meter zach und heute ist es nicht nur aufgrund der Schwierigkeiten ein Kaltstart. Laut Panico Topo zwei Meter rechts der Haken nur VI+. Auf den schweren Metern stecken drei Bohrhaken und man kann es auch A0 klettern. Danach folgt schöne und weiterhin steile Kletterei im VIer Gelände. Den Abzweig nach links zur nächsten abstehenden Schuppe und zum Stand sollte man nicht verpassen. Rechts oben steckt auch noch ein verlockender Verhauerstand.

    2. SL (VII o. VI+, 30 m)
    2. SL (VII o. VI+, 30 m) – die schweren Meter, mit kalten Fingern richtig zach
    2. SL (VII o. VI+, 30 m)
    2. SL (VII o. VI+, 30 m)
    2. SL (VII o. VI+, 30 m)

Die 3. SL (VI-, 30 m) ist ein richtiges Alpin-Highlight. Im Panico-Topo sind die dort 2. und 3. SL falsch eingezeichnet. Vom Stand auf der Schuppe und derzeit auch einem Dolennest geht es hangelnd nach links in die Verschneidung und an Riesenhenkeln der Sonderklasse steil durch sie empor. Auf den ersten Blick sieht es durchaus brüchig aus in der Verschneidung, ist aber alles sehr fest. Da hätte ich größere Sorgen das die beiden bisher gekletterten Hangelschuppen in den nächsten Jahren(zehnten) endgültig hinterlaufen und vom Wasser abgesprengt werden und irgendwann im Kar liegen.

    3. SL (VI-, 30 m) - an der Schuppe entlang nach links
    3. SL (VI-, 30 m) - herrliche, steile Verschneidung
    3. SL (VI-, 30 m) - Nina an der Hangelschuppe, wenn die mal weg ist...
    3. SL (VI-, 30 m) - kurz vor dem Stand


In der 4. SL (V+, 30 m) geht es in herrlicher steiler Kletterei weiter.

    4. SL (V+, 30 m)
    4. SL (V+, 30 m)

Die 5. und 6. SL klettern wir am langen Seil direkt bis an den Beginn des Abschlusskamins. Nicht ganz eindeutige Routenführung in diesem etwas brüchigeren Bereich. Mehrere Varianten möglich.

    Im Schutt vor dem Abschlusskamin

Nun folgt noch eine Seillänge, die 7. SL (IV, 40 m), der Abschlusskamin. Ein weiterer kurzer Hangelquergang führt in den Kamin.

    7. SL (IV, 40 m) - Querung in den Kamin
    7. SL (IV, 40 m) - Im Kamin
    7. SL (IV, 40 m)

Nach ca. 2,5h Kletterzeit stehen wir am Gipfel. Die Sonne hat sich leider noch nicht wirklich durchsetzen können und alles ist eher grau in grau un die höheren gipfeln in Wolken.

    kurz vor dem Gipfel
    Blick auf Leutascher Dreitorspitze und die Schüsselkarspitze

In Ermangelung oder Nichtfindung eines Bohrhaken am Gipfel klettern wir den letzten Zwischensicherungshaken im Abschlusskamin an und seilen in der Folge viermal über die Route ab und stehen wieder am Einstieg auf dem Vorbau. Gemütlich steigen wir wieder rüber zum Grasabsatz unterhalb der Östlichen Wangscharte und weiter zum Einstieg der Knapp-Köchler. Unsere Kameraden Don Clemento und Michel de Angelo sind aber schon im Abseilen über ihre Route beschäftigt und wenig später am Wandfuß.

   
    Querung am Wandfuß zurück Richtung Schüsselkar
    Blick auf den berühmten Plattenschuss der „Locker vom Hocker“
    Blick in die Knapp-Köchler

Da es gerade mal 14:00 Uhr ist rücke ich mit Don Clemento nochmal aus. Da uns beiden gerade noch nach vielen Metern zu Mute ist klettern wir in 2 Seillängen am langen Seil und in 30 min durch die Siemens-Wolf (IV+, 200 m) am Westgratturm. Durch den enorm diagonalen Routenverlauf hat das Abseilen über die Route ebenfalls 30 min also gleichlang wie der Aufstieg gedauert. Trotz der geringen Schwierigkeiten ist die „Siemens-Wolf“ eine tolle Tour in bestem Fels mit schönen Kletterpassagen bei sehr guter Absicherung. Perfekte Einsteigertour. Danach geht es zügig über die restlichen Schneefelder Richtung Wangalm. Inzwischen geben sich Regenschauer und Sonnenschein die Klinke in die Hand. Ja ist denn noch April...?

    Don Clemento in Aktion
    Kurz vor der Wangalm – Oberreintalschrofen, Scharnitzspitze und Schüsselkarspitze (v.l.n.r.)


Kletterführer:
Topoguide, Band 1
1.Auflage 2005
Nicole Luzar, Volker Roth

Kletterführer Wetterstein Süd
2.Auflage 2007
Panico
Eberle, Grübler, Poll

Im extremen Fels
2. Auflage 1977
Walter Pause, Jürgen Winkler


AV-Karten:
AV-Karte 4/3
Wetterstein- und Mieminger Gebirge, Östliches Blatt
1:25000


Viele Grüße
Michael, Clemens, Nina und Tobias

Drucke diesen Beitrag

  Schäfer: Graf-Iseler-Riss
Geschrieben von: Psycho667 - 03.05.2013, 22:35 - Forum: Österreich - Antworten (1)

Ich poste den folgenden Bericht im Auftrag meines Seilpartners Felix, der dieses Mal die journalistische Seite übernimmt:

Am 1.5. waren Bene und ich (Felix) in den Tannheimern etwas neben den doch sehr ausgetreten Pfaden unterwegs. Nachdem mir die Ehre des Vorstiegs in der Schlüssellänge zuteil wurde, darf ich hier auf Benes Account auch einen Gastbeitrag schreiben.

Der Graf-Iseler Riss am Schäfer, 1943 nicht von einem Graf Iseler, sondern von zwei Jungs namens Graf und Iseler erstbegangen, ist eine der wenigen Touren auf der Südseite der Tannheimer, die die Sanierungswut unbeschadet überstanden hat. Die Tour folgt der logischen Linie eines von rechts nach links die Südwand des Schäfers durchziehenden Risses. Der Einstieg liegt bei einem markanten Grasband zwischen "Schäferstündchen" und der mittlerweile ausgebohrten "Svenja".

Wir haben vor dem Originaleinstieg noch eine Seillänge angehängt, indem wir ca. 15m durch den markanten Risskamin von links nach rechts zum eigentlichen Einstieg geklettert sind (ca. 5+; etwas brüchig; kein fixes Material). In der ersten Seillänge der Originallinie geht es gleich ordentlich zur Sache (VII, bester Fels; mehrere alte Normalhaken). Am steilen Einstieg darf man ordentlich zupacken, danach folgt man unwesentlich leichter dem Riss. Gegen Ende dieser Seillänge befinden sich rechts zwei mit einer Schlinge verbundene Rostgurken. Weil sowohl Schlinge als auch Haken ihre beste Zeit schon deutlich überschritten haben habe ich es vorgezogen, etwa 4m höher an einer ordentlichen Sanduhr und zwei Friends Stand zu machen. Da diese Länge meinen Nachsteiger etwas geplättet hat kam ich in den Genuss, die nächste auch noch vorsteigen zu dürfen. Weiter dem Riss folgend bis zum Stand, den ich nach ca. 35m auf einem Absatz, bevor der Riss zu einer Verschneidung aufsteilt, bezogen habe (VI). An diesem Stand haben wir einen neuen Schlaghaken hinterlassen. Die nächste Seillänge beginnt anspruchsvoll über die steile Stelle direkt vom Stand weg (VI+), danach deutlich leichter. Der Riss endet auf einer Schulter des Westgrats des Schäfer. Wir haben hier an einem großen Kopf Stand gemacht. Der Weiterweg bis zum Gipfel bietet 80m brüchiges Gelände (2-3 eine Stelle 4), die wir am langen Seil zurückgelegt haben.

Etwa 15m unterhalb und direkt am Gipfel befindet sich je ein neuer Bohrhaken. Keine Ahnung was die da verloren haben.
Der Abstieg sollte zu Fuß nach Osten zur Nesselwängler Scharte möglich sein, wir haben von dem Bohrhaken am Gipfel abgeseilt, sind über die Gratschulter bis zu dem Kopf unsres letzten Standes abgestiegen. Von dort sind es etwa 15m Abseilen bis zum Kettenstand von "D'r Fischer Franze". Über diese Abseilpiste noch zweimal abseilen bis zum Einstieg.

Für mich ist der Graf-Isler Riss eine der spannendsten Touren in den Tannheimern, die ich kenne. Sehr schade, dass es hier nicht mehr klassische Touren im Originalzustand gibt. Vor allem auch für Liebhaber des selbstverantwortlichen Kletterns, die sich in etwas niedrigeren Schwierigkeitsgraden bewegen wollen, kenne ich keine lohnenden Ziele.

Zusammenfassung:

  • Graf-Iseler Riss: VII oder VI+/A0; 4-5 SL;
  • Keine Bohrhaken in der eigentlichen Kletterei; einige zum Teil sehr alte Schlaghaken;
  • In den einfachen Passagen ziemlich brüchig, in den schwereren sehr rauer fester Fels. Meistens sehr gut absicherbar (wir hatten Keile und Friends bis BD Größe 4 im Einsatz). Die Stände verlangen eine gewisse Kreativität.
  • Topo in Toni Freudigs "Klettern auf der Tannheimer Sonnenseite". Die Linie ist auch im Panico Führer eingezeichnet und lässt sich eigentlich nicht verfehlen.

   
Die Südwand des Schäfer. Die Tour folgt dem markanten diagonalen Riss im linken Wandteil.

   
Gleich am Einstieg darf ordentlich was weggeballert werden.

   
Der Traumriss der ersten Seillänge

   
Die zweite Seillänge

   
von oben

   
Die Ausstiegsschrofen

Drucke diesen Beitrag

  Rote Flüh - Südverschneidung (VI+, 310 m), Tannheimer Berge 01.05.13
Geschrieben von: Tobias - 03.05.2013, 16:10 - Forum: Österreich - Keine Antworten

Mal wieder eher unbeständiges Wetter in den Alpen und somit schlechte Voraussetzungen für größere Aktionen. So fällt unsere Wahl für diesen Maifeiertag auf die Tannheimer. Nun gibt es ja an der Roten Flüh mit der „Südverschneidung“ sogar eine Pause-Tour. Die Tour wurde 1954 von A. Kleemaier, dem großen Allgäustar der Nachkriegsjahre, zusammen und L. Schuster erstbegangen. Komischerweise hat sich bei mir die Tour noch nie ergeben und es wurde immer anderes in den Tannheimern geklettert. Ein Umstand, dem dringend Abhilfe geschaffen werden musste
Wink
. Zusammen mit Florian (zum ersten Mal in den Tannheimern und diesen Touren auch nicht ganz abgeneigt gegenüberstehend) war also das erste Tagesziel für den Vormittag schnell gefunden. Nach 3 Seillängen am langen Seil und 1h 50 min schlagen wir oben ein und die eigentlich schöne, leider teilweise total polierte, Pause-Tour „Südverschneidung“ (VI+, 310 m) liegt hinter uns. Nachmittags sind wir noch am Hochwiesler die tolle und steile Tour
„Highway der Träume“ (VIII, 150 m, 7 SL)
geklettert.

    Rote Flüh und Hochwiesler
    Rote Flüh - Südwand

Der Zustieg von Nesselwängle über das Gimpelhaus bis zum Wandfuß ist schon nahezu komplett schneefrei. Auch die Wand und unsere Route ist in einem sehr trockenen Zustand, lediglich im meistens feuchten Kamin der „Alten Süd“ fließt das Wasser. Die eigentliche „Südverschneidung“ beginnt erst bei den großen Tannen in ca. 1/3 Wandhöhe und es gibt mehrere Möglichkeiten dort hinzuklettern. Wir entscheiden uns aus Zeitgründen für den einfachsten und schnellsten aber im Kamin heute eben auch sehr nassen Weg der „Alten Süd“. Die ersten beiden Seillängen (III) auf der Rampe bis zum Stand vor dem Kamin klettern wir seilfrei.

    Einstiegsrampe
    Einstiegsrampe

Im wasserführenden und schmierigen Kamin (IV) war es mit Seil ganz angenehm und ich steige die knapp 70 m bis zu den Tannen durch.

    im nassen Kamin (IV)
   

Vom bequemen Absatz bei den Tannen zieht der „Gelbe Riss“ (VI+) und somit die erste Länge der eigentlichen „Südverschneidung“ steil nach oben. Beim ersten Anblick sieht es nach toller Verschneidungskletterei aus, doch schon beim zweiten Blick und vor allem nach dem ersten Meter wird einem bewusst wie enorm poliert dieser „Gelbe Riss“ inzwischen ist. Vielleicht findet da bald endgültig eine Umwandlung statt und man kann in ein paar Jahren bergmännisch Marmor abbauen
Wink
. Die enorme Hakendichte auf diesen Metern sollte aber größere Schweißausbrüche trotz glatter Griffe und Tritte verhindern. Wie angedacht wird es auch umgesetzt und wir klettern die ersten drei Längen von den Tannen weg am langen Seil durch. Es folgen nach dem Gelben Riss viele tolle und anregende Kletterpassagen.

    der “Gelbe Riss” (VI+)
    der “Gelbe Riss” (VI+)
    leichtere Passage nach dem “Gelben Riss”
    tolle Verschneidung (VI-)
    am Stand nach den 3 SL am langen Seil
    kurz vor dem Stand

Nach diesen drei Seillängen am langen Seil folgt noch die letzte VI+ Länge und eine leichte IIIer Länge bis zum Ausstieg. Auch diese Seillänge bietet tolle Kletterei und ist viel zu früh vorbei. Nach 1h 50 min sind wir oben und der Pause-Punkt in der Tasche.

    tolle Kletterei (VI+)
    tolle Kletterei (VI+)
    Ausstiegsseillänge
    Snickers im Mund und Gipfelfoto verträgt sich nicht so gut
Wink

    Gimpel (links) und Kellespitz (rechts)
    Blick über den Haldensee

Der Abstieg erfolgt problemlos und schon fast schneefrei in Richtung Friedberger Klettersteig und über die Rot Flüh Abseilpiste zurück zum Rucksack am Wandfuß. Im Anschluss steigen wir rüber zum Hochwiesler und klettern noch die tolle und steile Tour
„Highway der Träume“ (VIII, 150 m, 7 SL)
von Walter Hölzler.

    Rote Flüh Abseilpiste



Kletterführer / Topos:

Kletterführer Allgäu
6. Auflage 2010
Panico Alpinverlag

Klettern auf der Tannheimer Sonnenseite
2. Auflage 2006
Toni Freudig

Im extremen Fels
2. Auflage 1977
Walter Pause, Jürgen Winkler

diverse weitere Topos gibt es im Internet


Karten:
1:25000: BLV UK L 10 Füssen und Umgebung


Viele Grüße
Florian und Tobias

Drucke diesen Beitrag

  Hochwiesler - Highway der Träume (VIII, 150 m), Tannheimer Berge 01.05.13
Geschrieben von: Tobias - 03.05.2013, 15:49 - Forum: Österreich - Keine Antworten

Nachdem wir am Vormittag mit der
„Südverschneidung“ an der Roten Flüh
den Pause-Klassiker der Tannheimer Berge recht flott erledigt hatten war noch reichlich Zeit für eine zweite Tour. Nach der „Pflicht“ kommt ja bekanntermaßen die Kür und so klettern wir am Nachmittag den tollen und steilen „Highway der Träume“ (VIII, 7 SL) am Hochwiesler. Die Tour wurde im oberen Teil von Walter Hölzler und Rico Förster 2005 erstbegangen und bietet größtenteils tolle und raue Kletterei in steilem Gemäuer.

    Rote Flüh (links) und Hochwiesler „Highway der Träume“
    „Highway der Träume“

Die Tour ist bestens mit Bohrhaken ausgestattet und zusätzliche mobile Sicherungsmittel sind nicht nötig. Die einzigen Mankos sind der eine oder andere festgeklebte Griff und die im unteren Teil etwas gesuchte Linienführung. Im oberen Teil dagegen ist die Linie genial und man klettert elegant und dem logischen Weg folgend durch die steile mit Überhängen versehenen Wandbereiche. Insbesondere beim tollen Quergang in der 5.Seillänge lacht das Alpinistenherz, man moovt elegant nach links ansteigend durch die steile Wand und fühlt sich fast wie in der Carlesso am Torre Trieste, die Florian und ich beide kennen und in der auch so ein ähnlicher Quergang ist. Die Schwierigkeitsangaben fallen bis auf die erste Seillänge nicht allzu dankbar aus und man muss für die angegebenen Grade ordentlich klettern.

    am Einstieg
    1. SL (VIII-, 30 m)
    1. SL (VIII-, 30 m)
    1. SL (VIII-, 30 m)
    2. SL (VI, 20 m)

Mit der 3. Seillänge (VIII, 20 m) folgt die erste Länge im glatten achten Grad. Vom Stand zunächst einige Meter nach rechts und dann steil hinauf. Die schwerste Stelle ist schon zach, muss zwingend geklettert werden und sogar bei Florian war das Onsight verflogen. Im Freudig-Führer steht hier was von VII+A0, wie dass allerdings gehen soll ist fraglich, denn die schwere Passage kommt definitiv etwas über dem Haken und nicht am Haken.

    3. SL (VIII, 20 m) – jetzt kommen die schweren Meter

Die 4. SL (VII, 20 m) ist dann wieder mein Part. Auch hier muss für VII- und VII ganz schön zugepackt werden. Trotzdem schöne, steile und dolomitenähnliche Kletterei allerdings bei üppigster Absicherung mit Bohrhaken.

    4. SL (VII, 25 m)
    4. SL (VII, 25 m)
    4. SL (VII, 25 m)

Der Quergang der 5. SL (VII, 15 m) ist zwar kurz dafür aber umso schöner und ein Highlight der Tour. Gute Griffe wechseln mit plattigen Mooves.

    5. SL (VII, 15 m) - herrlicher Quergang
    5. SL (VII, 15 m) - herrlicher Quergang
    5. SL (VII, 15 m) - herrlicher Quergang

Mit der 6. SL (VIII, 20 m) folgen anhaltende Meter im achten Grad die einem nicht geschenkt werden. Der eine oder andere Griff/mögliche Griff in der schwersten Passage gleich nach dem Standplatz wurde hier angeklebt. Insbesondere wenn das kleine „Hörnchen“ am 1. Haken nicht mehr da ist hat die Passage wahrscheinlich nichts mehr mit dem Achten Grad zu tun. Eine ethische Bewertung dieser Tatsache und der ausgeführte Lösung sei aber jedem selbst überlassen. Nach dieser schwersten Stelle bleibt es in der Seillänge weiter anhaltend schwer auch wenn man einiges ausspreizen kann.

    6. SL (VIII, 20 m)

Nach einer letzten leichten Seillänge 7. SL (III, XX m) ist der höchste Punkt erreicht und man steht auf einem ebenen und bequemen Grasplateau. Abseilen entweder über die Tour oder wie wir nach rechts und über steilere Grasstufen hinab zur üblichen und freihängenden Abseilpiste am Hochwiesler. Der tolle Klettertag mit den beiden Touren „Highway der Träume“ am Hochwiesler und der
„Südverschneidung“ an der Roten Flüh
klingt noch gemütlich mit nem Abschlussbierchen auf dem dieses Jahr seit heute wieder geöffneten Gimpelhaus zu Ende…

    Abseilpiste am Hochwiesler


Kletterführer / Topos:
Kletterführer Allgäu
6. Auflage 2010
Panico Alpinverlag

Klettern auf der Tannheimer Sonnenseite
2. Auflage 2006
Toni Freudig


Karten:
1:25000: BLV UK L10 Füssen und Umgebung


Viele Grüße
Florian und Tobias

Drucke diesen Beitrag