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Hochferner - Nordwand (bis 80° / 950 mH) 12.12.15 |
Geschrieben von: Tobias - 13.12.2015, 17:10 - Forum: Italien
- Keine Antworten
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„Seine nahezu 1000 Meter hohen Nordabbrüche ins Pfitschertal gehören zu den gewaltigsten und verlockendsten der ganzen Ostalpen. Zu beiden Seiten eines massigen Gneispfeilers, der bis unter die Firnhaube des Gipfels reicht, krallen sich zwei wildzerklüftete Hängegletscher ins Gestein, der Grießferner und der Hochferner. Allein der Anblick dieser Eismassen ist erregend…“
„Wir mußten damals nach dem Kriege [am 12. Juli 1949] noch ‚schwarz‘ über die Grenze. Als Ablenkung für die italienischen Zöllner ließen wir unsere Bergkameradinnen droben am Pfitscherjoch-Haus und nächtigten am Wandfuß in einem Heustadel. Zur üblichen ‚Nordwandstimmung‘, jenem Zweifeln am Wetter, an den Verhältnissen und vor allem an sich selbst, kam diesmal noch die Sorge, von einer italienischen Grenzpatrouille aufgestöbert und verhaftet zu werden. Am anderen Morgen um 5 Uhr bissen sich unsere Zwölfzacker erstmals in das Eis des Hochferners…“
aus: Erich Vanis - im steilen Eis.
Blick vom Fußstein zur Hochfernerspitze (3470 m) – aufgenommen am 04.07.2015
Auch die Hochferner Nordwand ist leider wie so vieles stark betroffen vom Gletscherrückgang. Die großen Eismassen früherer Zeiten sind hier inzwischen teilweise auch Geschichte. So kommen beispielsweise schon seit Jahren im Sommer und Herbst im untersten Teil der Hochferner Nordwand teils unangenehm glatte Gletscherschliffplatten zu Tage und die Vanis-Variante (Erstbegehung am 12. Juli 1949 durch Erich Vanis und Karl Baumann) im oberen Teil der Wand kann fast nur noch im Frühjahr (sinnvoll) begangen werden.
Dennoch stellt die Hochferner Nordwand nach wie vor eine attraktive, beliebte und regelmäßig begangen große Ostalpen Nordwand dar. Die Schwierigkeiten (meist bis 80° Blankeis) und die Länge (950m) sollten als Gesamtpaket nicht unterschätzt werden und bei einer Begehung als Tagestour sind es insgesamt knapp 1800 Höhenmeter. Die Objektiven Gefahren dürfen hier auch nicht ganz vergessen werden. Zumal man doch nahezu die ganze Zeit unterhalb oder neben Eisabbrüchen klettert. Viele Eisbrocken am Fuße der Wand zeugen davon…
Nun ist natürlich Mitte Dezember nicht unbedingt die prädestinierteste Jahreszeit für solche Touren, doch nach dem der Winter nach wie vor, zu mindestens in Ostalpen, auf sich warten lässt und nahezu seit Wochen stabiles Hochdruckwetter herrscht sieht die Lage etwas anders aus. Wie schon vor 3 Wochen in der Ortler Nordwand profitierten wir von perfekten Hochtourenbedingungen. Überwiegend perfekter Trittschnee und Styroporschnee. Zudem gab es immer wieder auch ältere Spuren die nur leicht zugeweht waren. Lediglich zwei steile Seillängen am großen Eisbruch im oberen Teil waren etwas sprödes, glasklares Blankeis. Auto bis Auto 10,5 h
Blick ins Oberbergtal am Tourentag 12.12.2015 (rechterhand die Nordwände) – vom Winter ist noch nicht viel zu sehen
Frühmorgens starten wir am Ausgangspunkt bei der 3. Kehre der Pfitscherjoch Passstraße (1737 m). In knapp zwei Stunden geht es gemütlich durch die stockfinstere Nacht zum Günther Messner [Hochferner-] Biwak (2429 m). Das Biwak war in einem sehr guten Zustand. Wir nutzen die Biwakschachtel als gemütliches Ankleidezimmer. 10 min von der Biwakschachtel entfernt steht man schon direkt unter der Wand und es geht los.
Günther Messner [Hochferner-] Biwak (2429 m) – unser Ankleidezimmer an diesem Morgen
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leicht fallende, steile Moränenquerung vom Biwak zur Hochferner Nordwand
die untersten Eisabbrüche des Hochferner und die Gletscherschliffplatten am Beginn
Wir entscheiden uns im untersten Teil für den Weg über die Gletscherschliffplatten ganz links um den Seracs der Gletscherzunge so gut es geht aus dem Weg zu gehen. Man könnte zwar auch in einem Rechtsbogen, in leichterem Gelände die Felsplatten umgehen, muss dann aber unterhalb der gesamten Gletscherzunge durchqueren. Nach den Felsplatten zog ein Firn/Eisschlauch links an der Gletscherzung vorbei. Ganz klar ist es in diesem untersten Teil sicher ein Vorteil umso mehr Eis und Firn hier liegt und man so wenig wie möglich auf glatten Platten klettern muss.
unterwegs auf den Gletscherschliffplatten
unterwegs auf den Gletscherschliffplatten
die untersten Eisabbrüche
links der Gletscherzunge kommt man bei Firn und Eis gut durch
links der Gletscherzunge kommt man bei Firn und Eis gut durch
beeindruckende Kulisse – der Blick auf den oberen Wandteil und den großen Eisbruch wird frei
Wir legen das Seil an. Allerdings zunächst nicht wegen den Schwierigkeiten sondern wegen einiger Spalten.
im Flachstück unterhalb des großen Eisbruch
Blick auf die “Vanis-Variante”
das steile Eis kommt näher…
Nun geht die steile Blankeis-Kletterei los. Zwei Seillängen klettern wir richtig mit Standplatz und so. Das Eis ist max. 80° steil und leider etwas spröde. Nach den zwei Seillängen geht es am laufenden Seil weiter.
im steilen Eis des großen Eisbruch
im steilen Eis (ca. 80°) des großen Eisbruch
im steilen Eis (ca. 80°) des großen Eisbruch
gewaltige Kulisse im großen Eisbruch
gewaltige Kulisse im großen Eisbruch
Blick aus der Wand auf Prominenz der Zillertaler Alpen. Schrammacher, Fußstein, Olperer, Gefrorne Wand, Hoher Riffler (v.l.n.r)
die letzten Steilaufschwünge des großen Eisbruch
die letzten Steilaufschwünge des großen Eisbruch
die Wand legt dich zurück – Spalten hat es noch sehr viele
Nach dem großen Eisbruch legt sich die Wand deutlich zurück. Das Seil bleibt bis zum Gipfel dran, zunächst wieder wegen der Spalte.
der Gipfel in greifbarer Nähe
Hochfernerspitze (3470 m)
Hochfernerspitze (3470 m)
perfekte Hochtourenbedingungen – Blick zum Hochfeiler (3509 m)
Abstieg von der Hochfernerspitze auf den Weißkarferner
Abstieg über den Hochfeiler Normalweg
leider hatten wir die Schlittschuhe nicht dabei – WI 1 auf den Wanderweg
![Wink Wink](https://forum.rocksports.de/images/smilies/wink.png)
Blick zurück ins Gliderbachtal – der lange Abstieg liegt bald hinter uns
Kletterführer:
AV-Führer Zillertaler Alpen
10. Auflage 1990
Bergverlag Rother, München
Heinrich Klier / Walter Klier
Firn- und Eisklettern in den Ostalpen
1. Auflage 2004
Andreas Jentzsch, Axel Jentzsch-Rabl
Alpinverlag
Im steilen Eis
80 Eiswände in den Alpen
Neuausgabe 1980
Erich Vanis
Landkarte:
1:25000: AV-Karte 35/1 Zillertaler Alpen West
Viele Grüße
Joachim und Tobias
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Ortler - Nordwand (55° / 1200 mH) 19.11.15 |
Geschrieben von: Tobias - 21.11.2015, 12:20 - Forum: Italien
- Antworten (4)
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„Nachdem im gleichen Jahr zu Pfingsten Merkl und Welzenbach nach 600 Metern wegen Lawinengefahr umgekehrt waren, gelang den „Bergvagabunden“ am 22. Juni 1931 der große Wurf in 17 stündiger schwierigster Eisarbeit. Ihre Wegbeschreibung strotzt nur so von 60-70-Grad-Wegstrecken und Seilzugquergängen an Haken, die nur lose zwischen einer 3-Zentimeter-Eisglasur und dem Fels stecken.“
„In den Jahren danach blieb es ruhig in der 1200 Meter hohen Nordflucht des Ortler. … jedenfalls erfolgte die zweite Begehung erst 1957 durch Knoll und Pflauder, und zwar in Anbetracht des schlechten Wetters auch gleich im Abstieg. Eine enorme Leistung!“
aus: Erich Vanis - im steilen Eis.
Montagabend zufällig den Flo in der Kletterhalle getroffen, fragt er mich, wie schaut es aus, in Sulden wartet da eine gewisse Ortler Nordwand, am Dienstag für Donnerstag Urlaub beantragt und Rucksack gepackt, Mittwochabend sitzen wir nach der Arbeit im Auto und es geht nach Sulden. Spontane Wochenplanung…
König Ortler und seine prachtvolle Nordwand (gesehen von der Reschenpassstraße)
Die Ortler Nordwand wurde bereits im Jahre 1931 von Hans Ertl und Franz Schmid Erstbegangen. Eine überaus schlagkräftige Seilschaft: Ertl der absolute Prototyp des 1930-Jahre-Bergvagabunden und Schmid der fünf Wochen nach der Ortler Nordwand mit der Erstbegehung der Matterhorn Nordwand Weltruhm erlangen sollte. Die höchste Eiswand der Ostalpen ist bei einer Länge von 1200 m nach wie vor nicht zu unterschätzen. Zudem stellen die Gletscherabbrüche des Oberen Ortlerferner, welche rechts oberhalb der Wand drohen, eine gewisse Objektive Gefahr dar. Zu Mindestens der untere Teil sollte schnell und zügig durchstiegen werden, den umso Höher man kommt umso mehr klettert man aus dem Einflussbereich der Seracs heraus. Nichtsdestotrotz eine nach wie vor begehrte und häufig begangene große Eiswand von besonderer Schönheit und bestechender Linie.
Wir profitierten von sensationellen Spätherbstbedingungen und konnten die Tour in vollen Zügen genießen. Bis zur Gurgl idealer, tragender Firnschnee, im Bereich der Gurgl lediglich eine Seillänge dunkles, schwarzes aber dankbar zukletterndes Alteis und im oberen Teil komplett durchgehender Styroporschnee wie man sich ihn nur erträumen kann. Selbst im Bereich der eigentlich fast nicht mehr vorhandenen Eiswülste klebte auf dem Eis eine supergriffige Styroporschneeauflage und die Kletterei wurde so zum reinsten Genussklettern. Eine weitere Seilschaft war mit in der Wand. Einzig genussmindernder Faktor war starker Westwind, welcher regelmäßig für Spinndrifts sorgte. Auch wenn es auf den Bildern mit blauem Himmel und Sonnenschein nicht nach Wind aussieht, so schüttelte er uns insbesondere im Abstieg doch ganz ordentlich durch. Von Auto bis Auto dauerte die Tour ohne Stress und mit mehreren Pausen 12 h, die Wand selbst knapp 5 h und wir waren um 14:30 Uhr wieder in Sulden am Parkplatz bei der Kirche.
Von Sulden (1844 m) ging es durch die sternenklare und kalte Nacht über den Sommerweg hinauf Richtung Tabarettahütte (2556 m). Etwas unterhalb der Hütte zweigt man links ab. Wir wählten die orografisch linke Seitenmoräne des Martlferner und zweigten im Bereich des großen Gedenkstein (für die vielen in der Nordwand verunglückten) vom Sommerweg ab. Wenig später geht es auch schon hinein in die gewaltige Nordwand. Bis zur Gurgl ist es gemütliches Schneestapfen bei max. 45°. Die Sache zieht sich ganz schön und die 700 Hm bis zur Gurgl wollen auch erst mal zurückgelegt werden.
unterhalb der Gurgl
Als wir an der markanten Engstelle der “Gurgl” ankommen ist es noch stockfinstere Nacht. Zunächst sah es nach grimmigem hartem schwarzen Alteis aus. War aber nicht so. Sondern auch sehr dankbare zu kletterndes Eis.
Blick auf die Gurgl
Rückblick auf die Gurgl – Flo gerade im Nachstieg und die andere Seilschaft am Stand vor der Gurgl
Nach der Gurgl-Seillänge ein weitere etwas steilere Seillänge und wir standen im geneigteren Mittelteil. Auf dem nächsten Bild sieht es zwar nach Mixedkletterei aus aber der vorhandene schöne Eisstreifen ist lediglich verdeckt.
Nun war der Mittelteil erreicht und bei den vorhandenen Traumverhältnissen folgten viele lange T-Bloc Seillängen. Wir kletterten auf der leichtesten Linie durch die Wand, welche sich elegant durchschlängelt.
Traumverhältnisse mit tollem Styroporschnee
Sonnenaufgang in der Ortler Nordwand
Traumverhältnisse mit tollem Styroporschnee
Traumverhältnisse mit tollem Styroporschnee
Traumverhältnisse mit tollem Styroporschnee
selbst am „Eiswulst“ toller Styroporschnee auf dem Alteis
selbst am „Eiswulst“ toller Styroporschnee auf dem Alteis
Blick zur Tabarettahütte
Nachdem fast nicht mehr vorhandenen “Eiswulst“ (max. 55°) ist die Bahn frei, der Ausstieg auf die Gratkante schon in Sicht
der erste der nachfolgenden Seilschaft im Spinndrift
der Ausstieg auf die Gratkante ist erreicht
Wenig später stehen wir nach etwas unter 5 h in der Nordwand am sturmumtosten Gipfel von König Ortler (3905m). Waren wir in der Wand noch relativ geschützt, so bekommen wir nun die starke Westlage voll zu spüren. Auch wenn es auf den Bildern mit blauem Himmel und Sonnenschein etwas anders aussieht.
Ortler (3905 m)
Ortler (3905 m)
Der Abstieg über den Normalweg gestaltet sich problemlos. Spalten waren bei richtiger Routenwahl überhaupt kein Thema und 45 min nach dem Gipfel waren wir bereits am Ortlerbiwak.
im Abstieg auf dem Oberen Ortlerferner
inzwischen gibt es auf dem Normalweg schon Leitern (ja sind wir denn im Khumbu???
![Wink Wink](https://forum.rocksports.de/images/smilies/wink.png)
)
Ab dem Ortlerbiwak wird es dann etwas anspruchsvoller und die felsigen teilweise mit Ketten und Eisenstiften versicherten Passagen kommen. Durch den starken Westwind ist aber hier der grieselige Schnee herausgeblasen, der Fels ist frei und es ging problemlos vom Ortlerbiwak in einer guten Stunde zur Payerhütte (3029m). Hier gönnen wir uns im Windschatten der Hütte eine längere Pause bevor es gemütlich über die Tabarettahütte wieder weiter zurück nach Sulden geht.
im Abstieg unterhalb des Ortlerbiwak
Blick in die Nordwand
Payerhütte (3029 m)
im Abstieg zur Tabarettahütte
Kletterführer:
AV-Führer Ortleralpen
6. Auflage 1984
Bergverlag Rother, München
Peter Holl
Firn- und Eisklettern in den Ostalpen
1. Auflage 2004
Andreas Jentzsch, Axel Jentzsch-Rabl
Alpinverlag
Im steilen Eis
80 Eiswände in den Alpen
Neuausgabe 1980
Erich Vanis
Landkarte:
1:25000: Tabacco 08, Ortlergebiet
Viele Grüße
Flo und Tobias
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Monte Zebru - Ortler Überschreitung 14.-15.11.15 |
Geschrieben von: Felix - 19.11.2015, 23:34 - Forum: Österreich
- Antworten (1)
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Da das Wetter in der Südalpen eher besser vorhergesagt war, war das Tourenziel Ortler bei Marius und mir irgendwie ziemlich schnell klar. Die erste Idee Hintergrat haben wir dann wegen geschlossener Hütte und nicht verfügbarem Winterraum recht schnell wieder verworfen. Auf der Suche nach Alternativen endeckten wir das der Berg noch einen weiteren Grat nach Süden streckt. Praktischerweise befindet sich genau an dessen Begin auf dem namensgebenden Hochjoch eine Biwakschachtel. Schnelle Recherche ergab das selbiges aber alles andere als einfach zu erreichen ist. Der direkte Zugang von Osten über eine Eisrinne ist so spät im Jahr wohl eher kritisch, der von Westen unangenehm lang. Aber warum nicht quasi im Zustieg den Doppelgipfel des Monte Zebru mitnehmen?
So geht es dann Freitag abends nach Sulden. Parken und Übernachten an der Talstation der Gondel auf 1900m ist kein Problem.
Samstag morgens gehts unter der Gondel bis zur Mittelstation, dann weiter Richtung Hintergrathütte. Diese haben wir mit deutlichem Abstand rechts liegen gelassen und sind in großem Bogen über den Suldenferner unter der Ostwand des Zebru bis zum Begin des langen Suldengrats gequert.
Königsspitze Monte Zebru und Ortler
Der Einstieg ist bei der diagonalen Rampe direkt unterhalb des Gipfels der Königgspitze
Über den Suldenferner zum Einstieg
Dieser Nordostgrat der Königsspitze bietet den vermutlich einfachsten Zugang zum Suldenjoch zwischen Königsspitze und Monte Zebru.
Der Einstieg auf etwa 2700m erfolgt über eine deutliche von rechts unten nach links oben ziehende Firnrampe.
Der Begin der Firnrampe
Auf der Rampe
Dieser folgen wir seilfrei bis zu ihrem Ende. Hier leitet eine etwa 20m hohe steil Wand mit einigen Bohrhaken weiter. Der Entschluss hier anzuseilen stellt sich als richtig heraus, die Kletterei entpuppt sich als durchaus fordernd.
Die Wand am Ende der Rampe
Zusammen mit den anschliesenden, von Schnee und Kies bedeckten Platten bietet sich uns so schon mal ein Vorgeschmack auf das bevorstehende.
Weiter über der langen Suldengrat
Über schrofiges Gelände gelangen wir auf den oberen Teil des Gletschers der sich vom Suldenjoch nach Osten herabzieht und sich unter uns spaltenreich mit dem Suldenferner vereinigt.
Guter Trittfirn leitet nach rechts in Richtung Joch.
Der direkte Zugang ist allerdings durch einen Steilabbruch versprerrt, so das wir einige Meter höher aufsteigen müssen um dann über den Beginn des kurzen Suldengrats ins Suldenjoch (etwa 3500m) abzusteigen.
Der direkte Zugang zum Sattel ist versperrt
Bis jetzt wars für einen Zustieg schon mal gar nicht ohne und der der halbe Tag ist auch schon vorbei.
Von hier folgen wir simultan dem Südgrat des Monte Zebru über wechselndes Gelände aus Firn und felsigen Aufschwüngen.
Der Südgrat des Zebru
Den Ostgipfel lassen wir in anbetracht der forgeschrittenen Uhrzeit links liegen. In Richtung Westgipfel (3740m) bewegen wir uns teils auf dem meist Schneebedeckten Grat, teils in der etwa 50° Steilen Nordwestwand.
Der Gipfelgrat im letzten Tageslicht
Im letzten Tageslicht können wir unser Tagesziel das Bivak Citta di Cantu (3535m) gut 200m unter uns am Hochjoch liegen sehen. Laut Karte führt der Normalweg des Monte Zebru weiter am Grat abwärts und dann eben nach rechts zum Biwak. Das ist uns im Dunkel zu kompliziert und wir steigen im Stirnlampenlicht am rechten Rand des Zebru Ferner zur Biwakschachtel ab.
Laut Hüttenbuch sind wir die ersten Besucher seit zwei Monaten. Das Licht funktioniert nicht aber das Biwak ist ordentlich und die Betten bequem.
Erschöpft nach zwölf Stunden ohne wirkliche Pausen sind unsere Ansprüche aber auch nicht mehr besonders hoch.
Am Sonntag morgen versagt uns mein Wecker den Dienst, sodass wir erst um acht Uhr, dafür aber gut ausgeschlafen in Richtung Hochjochgrat aufbrechen.
Blick auf den Hochjochgrat
Die erste Hälfte des Grats ist ein sannftes auf und ab über Firn. die wenigen felsigen Aufschwünge sind einfach oder lassen sich unkompliziert umgehen. Allerdings spüren wir die Anstrengungdes gestriegen Tages und die Qualität des Schnees bewegt sich mehr und mehr von Trittfirn zu Bruchharsch.
Der leichtere erste Teil des Grats
In der zweiten Hälfte des Grates gehts dafür noch mal richtig zur Sache. Steile Felstürme stellen sich in den Weg. Die leichteste Linie zu finden ist nicht immer einfach. Die Kletterei teilweise schwer und der Fels ist brüchiger als alles was ich bisher beklettern durfte. Spärliche Markierungen und sehr vereinzelte Bohrhaken unterstützen zumindest moralisch. Dafür ist es ziemlich windig und die Sicht wird zunehmend schlechter.
Hier darf geklettert werden
Hundert Jahre alter Stacheldraht am Ende des Grats
Irgendwann legt sich der Grat endlich zurück. Ein schneebedeckter Stacheldrahtverhau stellt kein Hinderniss mehr dar. Im dicken Nebel gehen wir das letzte Stück über das Plateu bergauf zum Gipfel.
Schlechte Sicht am Gipfel
Inzwischen sind wir sechs Stunden unterwegs und der lange Abstieg lieht noch vor uns.
Zum Glück finden wir Spuren denen wir im Abstieg folgen können.
Abstieg richtung Ortlerbiwak
Am Ortlerbiwak gönnen wir uns eine kurze Pause, tringen den letzten Tee und essen ein paar Riegel. In der Biwakschachtel sitzen sieben Tschechen die die Nordwand gemacht haben und von uns Zigaretten schnorren wollen. Das sind die einzigen Menschen die wir in den zwei Tagen treffen.
Unterhalb des Ortlerbiwak
Irgendwie glaube ich zu diesem Zeitpunkt noch wir seien schon fast wieder unten, aber weit gefehlt. Der Weg zur Payerhütte zieht sich etwa drei Stunden hin. Die Sicherungen sind zun großen Teil von Schnee bedeckt, der Fels ist heikel plattig unter Pulver und das Gelände ausgesetzt. Im letzten Tageslicht erreichen wir endlich die Hütte. Von hier ab geht es im Stirnlampenschein auf einem guten Spazierweg vorbei an der Tabarettahütte in weiteren zwei Stunden zurück zu unserem Auto.
Eine einsame Tour die gerade bei frühwinterlichen Verhältnissen wie wir sie vorgefunden haben durchaus langwierig und schwierig ist. Fluchtmöglichkeiten sind quasi nicht vorhanden und weite Teile objektiv nicht sicher.
Vor allem der Abstieg vom Ortler sollte in seiner Länge nicht unterschätzt werden.
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Lofoten / Norwegen (Juni 2015) |
Geschrieben von: Tobias - 21.10.2015, 20:56 - Forum: andere Region
- Keine Antworten
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Im Rahmen von unserem vierwöchigen Skandinavien-Rund Trip im Mai/Juni 2015 besuchten wir vom Nordkap kommend selbstverständlich auch die Lofoten. Die Reise führte uns nach dem Nordkap über Hammerfest und Alta in die Lyngenalps und von dort weiter auf die Insel Senja. Von Senja ging es über die Vesteralen schließlich auf die Lofoten. Die Inselgruppe im Hohen Norden Norwegens ist ob ihrer schroffen Schönheit und Einzigartigkeit weltberühmt und hochgelobt. Definitiv auch nicht zu Unrecht wie wir meinen, denn auch wir waren begeistert und fasziniert von diesen Lofoten.
Der Vagakallen mit seinem berühmten 700m „Storpillaren“, dem „Bonattipfeiler“ der Lofoten (Bildmitte)
Prinzipiell sind die Klettermöglichkeiten auf den Lofoten nahezu unbegrenzt. Der Granit ist genial und erinnert stark an den traumhaften Hochgebirgsgranit des Montblanc-Gebiet oder des Bergell. Der Fels bietet meist Risse und Strukturen der Extraklasse. Plattenschrupperei wird man hier vergeblich suchen und es gibt traumhafte fast ausschließlich selbstabzusichernde MSL-Granittouren in allen Schwierigkeitsgraden ohne Ende. Vermutlich wird das auch nicht der letzte Aufenthalt auf den Lofoten gewesen sein. Zutun gibt es viel und die Anziehungskraft von Felswänden wie Presten (300m Pfeiler mit 5 min Zustieg) und Storpillaren („Bonattipfeiler“ der Lofoten) ist jedenfalls schon vom Sehen groß.
Klassisches, gut abgesichertes Einseillängen Sportklettern wie man es aus Mittel- und Südeuropa kennt gibt es aber auf den Lofoten ganz wenig. Hier ist in den allermeisten Gebieten klassisches Tradklettern angesagt. Ich will das keinesfalls schlechtmachen, aber es sollte einem zumindest bewusst sein wenn man auf die Lofoten zum Klettern fährt. Ein Routen-Abspulen, wie in einem bestens mit Zwischensicherungen und Umlenkungen eingerichtet Klettergarten, ist eben nicht unbedingt angesagt. In den allermeisten 1 SL Touren gilt es in Ermangelung von fixen Umlenkpunkten oben auszusteigen oder sich mit Cams und Keilen selber eine Umlenkung zu bauen. Zweiteres idealerweise natürlich noch so angebracht, dass man es von oben auch wieder abholen kann. Wer, wie wir, nur zu zweit mit 9 monatigem Baby unterwegs ist und zum beruhigten „Sportklettern“ auch noch einen idealen Wandfuß braucht wird so seine liebe Mühen haben das ideale Gebiet zu finden.
Dennoch verbrachten wir auf den Lofoten sechs herrliche Tage und waren beim „Sportklettern“, Wandern und auf Skitour. Im Folgenden einige Bilder und Anmerkungen zu besuchten Klettergebieten und weiteren Unternehmungen.
Paradiset/Dammen/Dashboard Light
Als erstes versuchten wir im Gebiet Paradiset in der Nähe des Ortes Kalle unser Glück auf der Suche nach Sektoren mit einem geeigneten Wandfuß. Das Gebiet Paradiset mit seinen 10 Untersektoren liegt in traumhafter Lage direkt am Meer etwas südwestlich des kleinen Fischerörtchen Kalle. Schon der Zustieg zu den jeweiligen Sektoren ist malerisch. Als erstes wurden wir fündig an der kleinen Wand „Dammen“ mehr oder weniger direkt am Meer. Auch wenn es klettermäßig sicher bessere Sektoren gibt, am Wandfuß hatte es immerhin waagrechte Granitplatten und es bestand kein akutes Absturzgelände ins Meer. Deutlich ungeeigneter für unsere Belange dagegen der Sektor mit dem Klassiker „By the Dashboard Light“.
im Zustieg zu den westlichen Sektoren des Gebiet Paradiset
der kleine Sektor Dammen
babyfreundlicher Wandfuß mit Meerblick
babyfreundlicher Wandfuß
nette Risskletterei
korsische Tafoni lassen Grüßen
By the Dashboard Light
Rorvika Upper Wall / Rock and Roll Ridge
Unser Besuch an der “Rorvika Upper Wall” gestaltete sich eher als Bergtour mit Klettereinlagen. Die Bergtour war sozusagen die Begehung der Rock and Roll Ridge (III) und die Klettereinlagen waren einige Touren an der Upper Wall. Die Rock and Roll Ridge bietet schöne genüssliche Gratkletterei im III. Schwierigkeitsgrad, in festem Fels und mit herrlichsten Ausblicken. Um zur Upper Wall zu kommen muss man als Zustieg sowieso die unterer Hälfte der Rock an Roll Ridge klettern, so lag es also nur nahe dort ein paar Klettermeter zu absolvieren und dann über den oberen Teil des Grates auszusteigen.
Die Klettereien dort boten dann auch besten Klettergenuss und genialen Fels. Die zur Abwechslung mal gänzlich eingerichtet Top 50 Tour (nach Rockfax-Führer) „Automatic for the people“ sollte keiner Auslassen! Auf 45 m (!) ein einziger Traum in bestens strukturiertem Fels. Fast ebenso toll die gänzlich selbstabzusichernden Touren „Happy Campers“, „Moody Blue“ und „Tom Jones“. Aufgrund des sehr buschreichen Wandfußes ging es auch mit Baby halbwegs gut. Grundsätzlich ist es aber eher ein sehr steiler Wandfußbereich und nicht mehr kindergeeignet wenn der Aktionsradius über Sitzen und Krabbeln hinausgeht.
Nach den Klettertouren ging es an den oberen Teil der Rock and Roll Ridge. Die Kletterschwierigkeiten legen zwar zu, liegen aber je nach Gusto immer noch gut im Seilfrei-Bereich.
Das tolle am Rorvika Gebiet ist das einer der herrlichen Lofoten-Bade-Sandstrände direkt in der Nähe des Parkplatzes ist. Somit liegt ein Strandbesuch nach dem Klettern nahe auch wenn der Wind und die Temperaturen Anfang Juni noch nicht gerade zum Baden einluden. Zum Laufen lernen aber ideal Terrain… ;-)
das Rorvika Gebiet: im Profil die Rock and Roll Ridge / der rote Pfeil markiert die Upper Wall
Rorvika – Upper Wall
Rock and Roll Ridge (III) im Zustieg
Traumkletterei in der Top 50 Tour „Automatic for the people“
Traumkletterei in der Top 50 Tour „Automatic for the people“
im linken Wandbereich
weißer Sandstrand und türkisfarbenes Wasser am Rorvika Beach – Karabikfeeling auf den Lofoten
im oberen Teil der Rock and Roll Ridge (III)
am Rorvika Beach
Wanderung auf den Reinebriggen
Zwei wettermäßig schlechte Tage verbrachten wir zum einen damit bis ganz in den westlichsten Ort der Lofoten, zu fahren und zum anderen mit einer Wanderung auf den Reinebriggen um die urweltlich anmutende Landschaft der westlichsten Lofoten zu genießen. Wenn man die Lage des westlichsten Ort der Lofoten, mit dem legendären Namen Å auf dem Atlas betrachtet, ist man dort in Bezug zum Festland schon ein ganzes Stück draußen im Nordmeer. Am zweiten kalten, regnerischen Nicht-Kletter-Wetter-Tag folgte dann die Wanderung auf den Reinebriggen. Er stellt einen tollen Aussichtsgipfel dar. Der Aufstieg ist steiler wie man es zunächst vermuten würde und hat doch richtigen Bergtour-Charakter. Bei schönem Wetter ist die Aussicht sicher noch viel beeindruckender, doch auch mit tiefhängenden grauen Wolken war es schon super. Am Abend ging es wieder zurück in die Nähe von Henningsvaer, dem zentralen Ort unseres Lofoten-Aufenthaltes.
Ortsschild von Å
Im Vordergrund der Reinebriggen direkt über der Straße
die Ortschaft Reine
Aufstieg zum Reinebriggen
Aufstieg zum Reinebriggen
Aufstieg zum Reinebriggen
Blick vom Reinebriggen auf eine beeindruckende Landschaft
Blick vom Reinebriggen auf eine beeindruckende Landschaft
zurück bei Henningsvaer
Finvika
An unserem letzten Lofotentag absolvierte ich noch eine schnelle Frühjahrskitourenrunde. Nach bewährtem Muster startete ich sehr früh am Morgen, war zum Frühstück wieder zurück am Wohnwagen um wenig später gleich weiter ins Sportklettergebiet Finvika zu können. Das wunderschön direkt am Meer gelegene Gebiet Finvika liegt zwischen den Ortschaften Kabelvaeg und Svolvaer. Es ist eines der wenigen komplett eingerichteten Klettergebiete auf den Lofoten.
idyllischer Zustieg
Finvika Wandfuß
traumhaftes Finvika Ambiente – etwa 5m links der liegenden Klettererin zieht die Wand empor
Insgesamt kann der Wandfußbereich von Finvika nur als bedingt babyfreundlich bezeichnet werden. Insbesondere wenn sich der Nachwuchs schon durch Plattenkrabbeln sportlich betätigen will gilt es ständig auf der Hut zu sein, denn die ins Meer abfallen Platten sind nicht allzu weit weg. Zum Glück waren in diesem Fall noch vier junge nette Norwegerinnen und Norweger vor Ort, sonnte konnten wir auch noch ein paar Touren im rechten Wandbereich klettern, in dem derr Wandfuß etwas alpiner ist.
Plattenkrabbeln kann hier ausführlich praktiziert werden… ;-)
Als kleine Anekdote noch ein Wort zum Thema Ebbe und Flut. Wir klettern hier in Finvika fröhlich vor uns hin, genießen den sonnigen Nachmittag und beobachten den steigenden Meeresspiegel eher positiv, denn das dadurch näherkommende Wasser verlieh der ganzen Szenerie des schön gelegenen Klettergartens noch mehr Charme. Doch plötzlich wie aus heiterem Himmel und auf den Lofoten nicht unüblich zieht ein kräftiger Schauer auf. Wir packen schnell zusammen und wollen zurück zum Auto. Dem Wandfuß entlang nach rechts, etwas um die Ecke der Felswand herum, wie wir auch her gekommen sind, doch dann dass: Plötzlich ist dort um die Ecke nur noch WASSER. Kurzer Schock: Klar, die Flut. War dann aber alles nicht so schlimm, mit Inkaufnahme einer IIIer Stelle kamen wir sogar noch trockenen Fußes zurück zum Auto. Andere Alternative wäre gewesen, Schuhe aus und ab durchs Wasser. Man sollte also bei solchen meernahen Klettergebieten den Faktor Ebbe und Flut für Zu- und Abstiegswege nicht ganz außer Acht vergessen!
Noch am selben Abend verabschieden wir uns von den Lofoten und fahren über Narvik weiter zum Efjord…
Efjord und Stetind
Noch am späten Abend gegen 23:30 Uhr erreichenwir von den Lofoten kommend den Efjord an und werden von einer traumhaften Abendstimmung begrüßt. Ein Traum und einfach der Hammer die Landschaft im Umfeld des Efjord. Ein große Granitwand an der anderen eingebettet in die malerische Landschaft Nordskandinaviens.
Abendstimmung am Efjord gegen 23:30 Uhr
Abendstimmung am Efjord gegen 23:30 Uhr
Morgenstimmung am Efjord
Am nächsten Morgen fahren wir dann vom Efjord weiter zum berühmten Stetind, dem norwegischen Nationalberg und Wahrzeichen. Vom Meer weg zieht diese monumentale Granitsäule 1400m in den Himmel und beim ersten Anblick dieses Kolosses wird wohl auch jedem gestandenen Alpinisten das Herz etwas in die Hose rutschen. Schon auf den Lofoten hatte ich von Kletterern gehört das dieses Jahr noch sehr viel Schnee am Stetind liegt und man noch nicht auf den Gipfel könne. Somit hatte ich eigentlich schon im Vorfeld jegliche Stetind-Solo-Ambitionen begraben. Doch so ganz ungesehen wollte ich das nicht stehen lassen, schließlich kommt man nicht alle Tage in den Hohen Norden Europas. Doch schon nach dem ersten Tunnel (von hier sieht man das erste Mal den Stetind), war klar wie es im oberen Teil aussieht: WINTERLICH. Die Aussagen haben sich also leider bestätigt.
So gab es nur eine nette Wanderung an den Fuß der beeindruckenden Stetind Westwand und am Abend fuhren wir wieder weiter langsam Richtung Süden.
Blick Richtung Stetind. Auch wenn der Gipfel noch hinter Wolken lag, war klar, dass hier noch viel Schnee liegt.
Stetind Westwand
Stetind Gipfelbereich (Anfang Juni 2015) erinnerte fast schon an Patagonien
Bohrhakenverbot am Stetind
Kletterführer
Lofoten Rock
Rockfax 2008
Chris Craggs, Thorbjorn Enevold
Stetind and Narvik
“Dancing on the devil´s Dancefloor”
Topptur Verlag 2010
Mickael af Ekenstam
Karten:
1:100 000: Turkart Lofoten / Nr.2549
1:50 000: Turkart Vagan / Nr.2671
Viele Grüße
Tobias
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Bohuslän, Gebiet Galgeberget / Südschweden (Mai 2015) |
Geschrieben von: Tobias - 22.09.2015, 18:03 - Forum: andere Region
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Im Rahmen von unserem vierwöchigen Skandinavien-Rund Trip im Mai/Juni 2015 besuchten wir auch das bekannte südschwedische Tradklettergebiet Bohuslän, in der Umgebung des Ortes Brodalen. Nachdem wir am Vormittag mit der Fähre von Kiel in Göteborg ankamen, konnten wir gleich am Nachmittag noch die Kletterschuhe schnüren.
Wir besuchten das Untergebiet Galgeberget und dort den Sektor „Stora Galgeberget“ mit seiner Västväggen (Westwand). Aus topfebener Wiesenlandschaft ragt hier die zunächst sehr eindrückliche 40m hohe Westwand empor. Die eindeutigen Risslinien sind schon aus der „Ferne“ (2 min) des Parkplatzes deutlich zu erkennen. Auf der Anfahrt zum Parkplatz fährt man durch tolle schwedische Bilderbuchlandschaft.
Bilderbuch Schweden - die Farm Röe
Bohrhaken oder Zwischenhaken wird man hier vergeblich suchen. Klassisches Tradklettern mit vielen Cams und Keilen am Gurt ist angesagt. Wenn am Top mal noch ein Seilstück an einem Baum zum abseilen vorhanden ist kann man schon froh sein. Zum ersten Mal in diesem Gebiet heißt es sich zunächst einmal mit den Gegebenheiten der Absicherungssituation und der Felsbeschaffenheit vertraut zu machen. Entsprechend defensiv fällt die erste Annäherung aus und man ist auch mal froh wenn man die eine oder Tour schnell und zügig im Toprope klettern kann und nicht selbst absichern muss.
Dafür stellt dieser Sektor den Prototypen eines familienfreundlichen Kletterfelsen dar. Kurzer Zustieg und topfebener, grasiger Boden am Wandfuß. So konnten wir auch problemlos nur zu zweit und mit 9 Monate altem Baby einen ganzen Nachmittag klettern.
Hier einige Bilder:
Sektor „Stora Galgeberget“ Västväggen
Sektor „Stora Galgeberget“ Västväggen
Nina in “Palimpsest” VI, 40m (Schwedisch 5+)
Nina in “Palimpsest” VI, 40m (Schwedisch 5+)
Nina in “Palimpsest” VI, 40m (Schwedisch 5+)
”Börja om Frán Början” VI, 30m (Schwedisch 5+)
Nina in ”Börja om Frán Början” VI, 30m (Schwedisch 5+)
Nina in ”Börja om Frán Början” VI, 30m (Schwedisch 5+)
“Bagatell” VII, 20m (Schwedisch 6+)
absolut kinderfreundlicher Wandfuß
Hier noch ein paar Bilder von benachbarten Sektor „Lilla Galgeberget“ mit deutlich schwereren und anspruchsvolleren Rissklettereien. Alle Linien im 7. und 8. Schwedengrad
Sektor „Lilla Galgeberget“
Sektor „Lilla Galgeberget“
die Route „Masken“ VIII- (Schwedisch 7)
Bilderbuch Schweden
Viele Grüße
Tobias
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Radtour Alpe - Adria und Adria - Gardasee |
Geschrieben von: abham - 13.09.2015, 16:22 - Forum: andere Region
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Teil I Alpe – Adria Radweg vom 30.8. bis 2.9.15 416,7 km und 2181 Höhenmeter
1.Tag Salzburg bis St.Johann im Pongau 71,7 km und 352 Höhenmeter
Start in Salzburg, 425m „Hohensalzburg“
Entlang der Salzach geht es von Hallein nach Golling
Es geht hinauf zum 573m hohen Pass Lueg
Der Weg führt an der Burg Hohenwerfen vorbei
Immer im Blick das Tennengebirge
2.Tag St. Johann nach Partenion bei Spittal 113,7 km und 1137 Höhenmeter
Nach Schwarzach gibt es heftige Steigungen
Vorbei am wenig befüllten Speichersee
Bei „Klamm“ geht es durch 2 Tunnel mit extra Radspur ins schöne Gasteinertal
Mit bis zu 18% Steigungen geht es hinauf nach Bad Gastein
Das Wahrzeichen von Bad Gastein ist der Wasserfall
Vor Böckstein ging es noch zur Wallfahrtskirche „Maria zum Guten Rat“
Für 5 € pro Person ging es durch die Tauernschleuse nach Mallnitz
Von Mallnitz rollt es sich herrlich hinunter ins Mölltal
Spittal an der Drau
3.Tag Von Paternion nach Oseppo 132,1 km und 502 Höhenmeter
Angenehme Temperaturen am Morgen an der Drau nach Villach
Villach an der Drau, eine sehenswerte Stadt
Nach Villach geht es ins Gailtal hinauf nach Arnoldstein
Die Grenze nach Italien bei Maglern
Unterwegs nach Tarvisio geht es immer leicht bergauf auf dem Bahntrassenweg
Zählstelle am Bahntrassenweg
Alte Bahnhöfe laden zur Einkehr ein
Es geht immer leicht bergab durch Tunnel und über Brücken mit toller Aussicht
Bei Pontebba gibt es eine kurze Unterbrechung, ein steiler Aufstieg führt auf die
weitere Trasse
Die Trasse führt auf eine neu asphaltierten Spur
Blick auf Moggio Udinese, das durch die Straße richtig eingekesselt wurde
Lange Brücken überspannen die Täler
Aufforderung zur Einkehr an einem Bahnhof
Venzone
Burg von Venzone, danach kommt wieder ein neues Teilstück der Bahntrasse
Ganz neues Teilstück bis Comona
4.Tag Oseppo nach Grado 100,3 km und 310 Höhenmeter
Gut ausgeschilderte Sand- und Teersträßchen auf dem Zickzack-Weg ins 40 km entfernte Udine
Vorbei an vielen kleinen Orten, die meist einige Höhenmeter brachten
Udine mit leider vielen Baustellen
Von Udine ging es dann meist flach durch Wein- und Maisfelder
Die Weinlese hat zum Teil schon begonnen
Es geht in die sternförmig angelegte Festungsstadt Palmanova
Palmanova
Vom großen Platz in der Mitte gehen die Straßen sternförmig auseinander
Auf dem Weg zur Adria geht es nach Aquileia mit Ausgrabungen aus römischer Zeit
Mosaiken in der Kathedrale
Nach dem 5 km langen Damm ist unser Ziel „Grado“ erreicht
Die Radler kommen….
Schöner Urlaubsort
Mit vielen Badestränden
Teil II Von Grado/Adria zum Gardasee 3.9. bis 5.9.2015 411,2 km und 834 Höhenmeter
1.Tag Von Grado nach Mestre/Adria 142,7 km und 86 Höhenmeter
Kurz entschlossen wir, unsere Radtour Richtung Venedig weiterzuführen. Es ging an vielen Kanälen entlang
San Dona di Piave
2.Tag Von Mestre nach Montecchio/Magiore 136,0 km und 373 Höhenmeter
Viele interessante geschichtsträchtige Orte wie Castelfranco gab es zu besuchen
Castelfranco
Bassano del Grappa
Bassano del Grappa
Der Fluss Brenta mit Bassano del Grappa
Auch Marostica ist einen Besuch wert
Marostica
Es geht weiter nach Thiene
Thiene hat auch viel zu bieten
Gewitterstimmung an den Piccolo Dolomiti
Montecchio mit Burg
3.Tag Montecchio zum Gardasee und nach Arco 132,5 km und 375 Höhenmeter
Hier musste noch eine Regenpause eingelegt werden bevor es nach Verona ging
Die Etsch in Verona
Die Arena von Verona
Verona
Kurz entschlossen machten wir uns auf die Weiterfahrt nach Lazisse/Gardasee
Von Lazise am Gardasee entlang nach Bardolino
Torri del Benaco – leider warteten wir vergeblich auf den „Ora“, so mussten wir
kräftig gegen den Wind fahren
Malcesine
Am Ostufer vor Torbole
Torbole ist nicht mehr weit
Blick vom Colodri auf Arco und Gardasee
Unser Lieblingsort Arco
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Große Bischofsmütze, Direkte Nordwand 8- ( 6+ A0) 450 m Dachsteingebirge (Gossaukamm) |
Geschrieben von: Joki - 16.08.2015, 21:34 - Forum: Österreich
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Die Wetterprognose für das bevorstehende Wochenende war nur in den östlichen Alpen mit sonnigem Wetter vorhergesagt. Also lag die Entscheidung ins Dachsteingebiet zu fahren nicht weit.
Um uns an den Dachsteinkalk zu gewöhnen haben wir am Vortag zur Eingewöhnung die " Däumling Ostkante " 7- erklettert.
Bei den heißen Temperaturen stand für den nächsten Tag die " Direkte Nordwand "
an der Großen Bischofsmütze auf dem Programm.
Aufgrund des Felssturzes und der vielen umherliegenden Felsbrocken am Einstiegskessel der Nordwand, wird diese jetzt nicht mehr mit der Umrundung von Süden zur Nordwand über die Stuhlscharte begangen, sondern durch die ebenfalls 2009 eingerichtete Abseilpiste über die Nordwand.
Somit muss der Gipfel 2 mal bestiegen werden. Beim Zugang zur Wand über den Normalweg zum Gipfel und Abseilen über die Nordwand zum Einstieg der Tour. Und nach dem Durchstieg der Nordwand.
Abstieg vom Gipfel wie Aufstieg, über den Normalweg zur Südschlucht.
Wandbild mit Route und links der Tour die Abseilpiste, 7x Abseilen. 55m Doppelseil notwendig!!!
Bild mit Zustieg von der Hofpürglhütte. Dem Pfad folgen bis an Felsstufen grüne Punkte den Weg über Steilstufen zur Südschlucht markieren. Dann durch die Südschlucht zum Normalweg auf den Gipfel
Zustieg Richtung Südschlucht
Am Gipfel in östliche Richtung 30m leicht absteigen zur Abseilpiste
7x Abseilen bis zum Wandfuss der Nordwand ( gut eingerichtete Abseilpiste ) 55m Doppelseil notwendig!
Durch den großen Felssturz wurde der Originaleinstieg von 1948 durch W. End und H. Dubowy zerschlagen. Vom Wandfuß am Ende des Kessels links ansteigen über brüchiges Gelände, 50m 4+ zu Stand. Bei der Sanierung wurden die 2 Einstiegsseillängen eingerichtet.
2 SL 35m 7
Der Felskathedrale steil nach oben. 3. Sl 40m, 5+ Die Stände sind gebohrt. Dazwischen wurde sanft saniert.
3. Sl
3. Sl zur weiteren Absicherung empfehlen sich kleine und mittlere Freunde und ein Satz Keile.
4. Sl 15m, 7 steile Platten führen nach oben Die 4. und 5. SL müssen zusammengelegt werden, da noch kein Zwischenstand eingerichtet ist.
4+ 5. Sl , 7 eine lange Seillänge von 55m
5. SL schöne steile Wand, 7
5. Sl Andreas kurz vor dem Stand
6. Sl 35m, 5+ hinauf zum schwarzen und nass glitschigen Fleck
6. Sl unterhalb vom weit sichtbaren schwarzen Fleck
7. Sl über bauchigen Überhang zur Schlüsselstelle 8- ( 6+ A0 )
7. Sl 8- od. 6+A0 Am Überhang gibt es 2 Varianten. Entweder nach links und dann an Rissen durch den Überhang 6+ A0, od. 8 Oder gerade am Überhang hinauf 8- (6+ A0) Hier stecken einige Bohrhaken. Nach dem Überhang nicht nach links verleiten lassen in eine mosige Höhle, sondern gerade weiter klettern bis zum Stand.
8. Sl 20m, 5
9. Sl 40m, 6
9 Sl, 6 schöne Rissverschneidung
anstrengende Rissverschneidung.
10. Sl 40m, 4 über Platten schräg rechts hoch
10. Sl über Plattengelände zum Ausstieg. Danach Gehgelände ca. 100m zum Gipfel
Andreas genießt den Gipfel und die umliegenden Gossauer Berge und Dachsteingipfel
Blick zum hohen Dachstein
Bei Sonnenschein 2 mal am Gipfel der Großen Bischofsmütze
Direkte Nordwand (6+ A0 ) [/font] oder 8 - 450m , 10 Sl gebohrte Stände, dazwischen sanft alpin saniert. 1 Sl 8- ( 6+A0) 3 Sl 7, 1 Sl 6 , 2 Sl 5+ , 1Sl 5 , 2 Sl 4 An den schweren Stellen meißt Bohrhaken oder geschlagene Haken. Es empfiehlt sich einen Satz Klemmkeile und einen Satz Friends zur weiteren Absicherung mitzunehmen. 55m Doppelseil, 12 Exen, Schlingen
Abseilpiste gut eingerichtet mit Bohrhaken und Kette
Es ist keine Plaisirtour. Alpine Erfahrung im oberen 6. Grad obligat
Talort: Filzmoos im Dachstein
Ausgangspunkt : Aualm, über Mautstraße von Filzmoos
Hofpürglhütte
EB: W. End und H. Dubowy am 03.08.1948 , Saniert 2009 durch Hias Schreder und Heinz Sudra ( Hüttenwirt und Bergführer der Hofpürglhütte )
Kletterführer und Topos: Kletterführer Hofpürglhütte (als PDF im Internet zu finden) H. Sudra und D. Herzog
Im extremen Fels[/font]
Walter Pause, Jürgen Winkler
Dachsteingebirge & Gosaukamm
1.Auflage 1996
http://www.klettergarten-filzmoos.at/top...po2013.pdf
Viele Grüße, Andreas und Jochen
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Cima Scotoni - Lacedelli (VIII, VI A1, 500 mH), Ausstieg ab dem 2. Band 28.06.15 |
Geschrieben von: Tobias - 04.08.2015, 22:02 - Forum: Italien
- Antworten (1)
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Nun ist die Tour schon ein paar Wochen her aber, im Rahmen einer Begehung der traumhaften „Lacedelli“ in der Südwestwand der Cima Scotoni habe ich zusammen mit Christoph im Juni 2015 auch den extrem selten begangenen oberen Teil (ab dem 2. Band) bis zum Gipfel geklettert. Zum unteren Teil möchte ich auf einen detaillierten, guten
Bericht aus 2014
von Marcel verweisen. Zu unseren speziellen Erlebnissen mit Hakenausbruch und Sturz in der Schlüsselseillänge verweise ich auf Christoph´s
gipfelbuch.ch Eintrag
.
Bis zum 2. Band empfand ich dir Tour als eine äußerst lohnendende, ja traumhafte, klassische Dolomitenführe. Durch die häufigen Begehungen ist der Fels bestens ausgeräumt. Das fixe Hakenmaterial ist sehr zahlreich und für so eine klassische alte Tour auch nicht sonderlich schlecht. Zudem können mobile Klemmgeräte und Sanduhrschlingen sehr gut eingesetzt werden. Das Bernardi Topo ist mal wieder sensationell gut!
Ab dem 2. Band wird die Sache dann schon deutlich alpiner, es steckt quasi nichts mehr (wir haben ganze 3 Haken gefunden) und die Felsqualität nimmt etwas ab. Doch so ganz erklären kann ich mir es dennoch nicht warum es schon seit Jahren (Jahrzehnten?) „State of the Art“ ist, dass hier fast alle nach dem 2. Band aufhören und nach links auf dem Band aussteigen. Quasi auf lediglich etwas über 2/3 Wandhöhe. Es erwarten einen je nach genauer Routenwahl (siehe Topo)zwar wilde Kamine oder auch eine brüchige Passage, doch für einen erfahrenen, gestandenen Dolomitenkletterer, sollten dies keine ganz unlösbaren Probleme darstellen.
Noch ein Wort zur Pause Skizze. Fast immer passen ja die Infos aus dem Pausebuch mit begeisternder Qualität, doch in diesem Fall muss ich sagen ist die Pause-Skizze und der eingezeichnete Routenverlauf, den oberen Wandteil betreffend, schlicht falsch! Viel besser und treffender ist die Skizze aus dem ganz alten Otti Wiedmann Führer „Auf steilen Wegen in Tirol“ aus dem Jahre 1976. In der „Neuauflage “ dieses Buches („Abenteuer Alpinklettern Tirol“ / Tyrolia-Verlag / 2009) ist übrigens komischerweise die ganze Cima Scotoni nicht mehr drin. Weitere Anstiegsskizzen zum oberen Wandteil sind mir nicht bekannt und jegliche „modernen“ Führerwerke und Topos hören am 2. Band auf. Übrigens ist auch schon im uralten „Langes Dolomitenführer“ die Linie im oberen Wandteil falsch eingezeichnet. Die Textbeschreibung ist zwar äußerst knapp aber passend. Somit passen im Langes Text und Wandbild nicht zusammen und Walter Pause hat an dieser Stelle wahrscheinlich den Fehler von Dr. Gunther Langes Wandbild übernommen.
Blöderweise hatten wir bei dieser Tour beide den Fotoapparat vergessen, so gibt es leider keine Bilder. Vielleicht hilft ja aber dieses Topo dem oberen Wandteil etwas aus dem Dornröschenschlaf. Da wir die Umgehungsvarianten der beiden großen Kamine geklettert sind habe ich zu den Kaminen natürlich keine Schwierigkeitsangaben zu bieten. Insbesondere beim Ausstiegskamin würde ich im Nachhinein aber doch eher empfehlen in auch zu klettern. Die von mir gekletterte Umgehungsvariante rechts, sah zunächst dankbarer aus wie der Kamin, entpuppte sich aber als heikler Bruchhaufen.
Cima Scotoni - Lacedelli, Topo ab dem 2.Band
Kletterführer / Anstiegsskizzen für den oberen Wandteil:
Auf steilen Wegen in Tirol
1. Auflage 1976
Pinguin Verlag Innsbruck
Otti Wiedmann
Im extremen Fels
2. Auflage 1977
Walter Pause, Jürgen Winkler
Dolomiten-Kletterführer Band 2a „Nordöstliche Dolomiten“
3. Auflage 1970
Bergverlag Rudolf Rother
Dr. Gunther Langes
Viele Grüße
Christoph und Tobias
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