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Les Courtes - Nordwand “Österreicherführe” (55°, Stellen 70°, 800m) 09.04.16 |
Geschrieben von: Tobias - 14.04.2016, 21:26 - Forum: Frankreich
- Keine Antworten
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„Fast, aber nicht ganz…“
So oder so ähnlich könnte man unsere Begehung der Courtes Nordwand über die Österreicherführe betiteln. Die freitägliche Kaltfront hatte leider nicht nur die von chamonix-meteo „expected 10 cm of snowfall“ im Gepäck sondern leider ein bisschen mehr. So durften wir uns am Samstag insbesondere im oberen Teil der Wand mit hüfthoher Wühlerei und ca. 50-60 cm frischem Pulverschnee herum schlagen. Wühlen ist das eine und man kann beißen, doch mit zunehmender Höhe bereitete uns auch die Lawinengefahr mehr und mehr Bauchschmerzen. So gaben wir uns letztlich ca. 100 Hm unterm Gipfel geschlagen und traten den Rückzug an.
Les Courtes Nordwand – Österreicherführe
Nun ist natürlich ein Rückzug aus der Courtes Nordwand 100 Hm unterm Gipfel nicht so ganz einfach wenn einem der Weg nach oben versperrt ist. Abstieg über die Route? Möglich, aber aufwendig wegen einem kurzen Mixedteil und kleineren Eisaufschwüngen im unteren Teil. Abstieg über die Schweizerführe? Bei den aktuellen stark ausgeaperten Verhältnissen sicher auch nicht lustig. Doch was ist das. Wir können weit unten Skispuren vom heutigen Tag erkennen, welche in die „Cordier Route“ hinein führen. Die Ski haben wir ja eh am Rücken, da wir normalerweise über die Courtes NO Flanke abfahren wollten. Warum also nicht über eine noch etwas anspruchsvollere Steilabfahrt den Rückzug antreten. Viele andere Möglichkeiten hätte es eh nicht gegeben. So Seilen wir zunächst eine Seillänge ins “Gabarrou 2 Couloir” ab, fahren über dieses Couloir nach unten und treffen später auf die „Cordier Route“ und die dortigen Spuren. Der zunächst vorhandene große innerliche Ärger über den Abbruch war mit dieser genialen Steilabfahrt wieder etwas gelegt.
Les Courtes – Kombination „Cordier-Route“ und “Gabarrou 2 Couloir” Quelle:
lucapandolfi.com
Aufstieg: Les Courtes Nordwand – Österreicherführe
April.Samstag.Sonnenschein.Powder. Das sind genau die Schlüsselwörter für Chamonix Freerider. Das merken wir auch Morgens an der Grands Montets Bahn. Obwohl wir eine Stunde vor der ersten Bahn an der Kasse stehen, reichte es nicht ganz zur 1. Gondel. Denn die Dutzenden Jungs mit den ganz fetten Latten haben Dauerkarten oder anderen Skipässen und dürfen etwas vorher an die Gondel bevor die Kasse überhaupt aufmacht. Aber egal. Oben am Grands Montets werden wir erst mal mit tollen Blicken auf ein winterliches Montblanc Gebiet belohnt.
großer Andrang auf die 1. Grands Montets Gondel
Aussicht auf den Montblanc von Grands Montets
Um die Aussicht und die tolle Inversions Lage zu genießen fehlt leider etwas die Zeit, zumal wir ja noch ein bisschen was vor haben. Mit Vollgas geht es also unterhalb der Nordwände von Aiguille Verte und Droites auf den Argentieregletscher runter und wir stehen so gegen 09:45 Uhr unten am Gletscher unter der Courtes Nordwand. Schon nach dieser Abfahrt war klar, dass es ganz ordentlich Neuschnee gegeben hat.
Abfahrt von Grands Montets auf den Argentieregletscher
Nun geht es ca. 200 Hm hoch an den Wandfuß der Courtes Nordwand. Zunächst sind noch 5 Franzosen vor uns, welche schließlich aber rechts abbiegen in Richtung Col de Droites. Von etwas unterhalb des Col sind sie im späteren Tagesverlauf dann auch wieder abgehfahren
Aufstieg zum Wandfuß
kurz vor dem Bergschrund unter der Courtes Nordwand
Direkt am Bergschrund wechseln wir von Ski auf Steigeisen. Der Bergschrund war problemlos mit einem Schritt zu überwinden. Wie inzwischen zu erwarten war, gilt es zunächst durch tiefen Schnee zu Wühlen.
Wühlarbeit im flachen unteren Teil
Im unteren Teil warten mit ca.3 kurzen Eisaufschwüngen (max. 70°) die steilsten Passagen der Tour. Hier im steileren Teil hat es sogar ganz ordentlichen Tritt- und Styroporschnee.
im Bereich der kurzen Eisaufschwünge
im Bereich der kurzen Eisaufschwünge
im Bereich der kurzen Eisaufschwünge
Es folgt eine lange Passage mit leichtem Gelände (max. 50°) bis im Mittelteil ein ausgeaperter kurzer Felsgürtel wartet. Nach 30 m am Seil und wenigen Cams liegt der ausgeaperte Felsgürtel hinter uns. Auf dem Übersichtsbild ganz oben im Bericht ist diese Passage übrigens wegen dem vielen Schnee kaum auszumachen.
kurze Mixedeinlage
Nach dieser kurzen Mixedeinlage folgt wieder viel flacheres Gelände. Immer so 50°-55°. Die Route der Herren Drachsler und Gstrein aus dem Jahre 1961 schlängelt sich sehr elegant durch die Schwachstellen der Wand und alles löst sich super auf.
Mit zunehmender Höhe wird der Schnee tiefer und die Sorge um die Lawinengefahr größer. Schließlich brechen wir wie schon erwähnt 100 Hm unterm Gipfel die Sache ab und machen uns Gedanken über den Rückzug.
am Umkehrpunkt
Abfahrt: Les Courtes – Kombination „Cordier-Route“ und “Gabarrou 2 Couloir”
Im folgenden Bild habe ich mal noch den Umkehrpunkt bzw. den Beginn unserer Abfahrtsroute mit Kreuz eingezeichnet. Zunächst eine Seillänge durch Felsgelände abgeseilt. Dann rauf die Bretter…
Les Courtes – Kombination „Cordier-Route“ und “Gabarrou 2 Couloir” Quelle:
lucapandolfi.com
im “Gabarrou 2 Couloir”
im “Gabarrou 2 Couloir”
Einfahrt in die „Cordier-Route“
Einfahrt in die „Cordier-Route“
im untersten Teil der „Cordier-Route“ kurz vor der Ausfahrt
Über den Argentieregletscher geht es zurück nach Argentiere. Einen traurigen Anblick bietet derzeit die ausgeaperte und recht eisfreie Droites Nordwand.
der traurige Anblick der recht ausgeaperten und eisfreien Droites Nordwand!!!
über die Weiten des Argentieregletscher dem Nebel entgegen.
wenig später: White Out bei der Abfahrt über den Argentieregletscher
Kletterführer / Topos:
Snow, Ice and Mixed – Volume 1
Auflage 2005
JMEditions
Francois Damilano
AV-Führer Mont-Blanc-Gruppe (nur Schweizerführe)
10. Auflage 2005
Bergverlag Rother, München
Hartmut Eberlein
Im steilen Eis
80 Eiswände in den Alpen
Neuausgabe 1980
Erich Vanis
IGN-Karten:
1:25000: 3630 OT, Chamonix Massif du Mont Blanc
Viele Grüße
Jürgen und Tobias
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Kurze Umfrage zum Thema Klettergriffe |
Geschrieben von: AndreBaerthel - 09.04.2016, 22:32 - Forum: Deutschland
- Keine Antworten
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Liebe Mitglieder,
wir sind ein kletterbegeistertes Team aus drei Personen, die sich gerade im Rahmen ihrer Masterarbeit, mit den Wünschen unterschiedlicher Kletterer bezüglich der Beschaffenheit von Klettergriffen beschäftigen.
Wir wären euch sehr dankbar, wenn ihr uns die neun Fragen unserer Umfrage kurz beantworten könntet.
Über den folgenden Link, gelangt ihr zu unserer Umfrage:
http://goo.gl/forms/l3wR2Ixjng
Vielen Dank im Voraus!
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lawinenträchtiger Karsamstag - Landsberger Hütte / Tannheimer Tal 26.03.16 |
Geschrieben von: Tobias - 28.03.2016, 15:55 - Forum: Österreich
- Keine Antworten
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Ostern steht vor der Tür, ein paar Tage Zeit sind da. Das Wetter leider nur mittelmäßig und vor allem am Karfreitag Kaltfront mit viel Wind und Neuschnee im Allgäu. Das ursprünglich geplante Winterraum Ziel wurde wegen der gestiegenen Lawinengefahr abgesagt und wir weichen auf die deutlich „sanftere“ Landsberger Hütte aus. Nun ist die Gegend um die Landsberger Hütte zwar sehr schön, insgesamt ja aber nicht unbedingt von besonders anspruchsvollen Skitouren al la Allgäuer Hauptkamm oder Lechtaler Alpen umgeben. Dennoch war selbst dies an diesem Karsamstag eigentlich zu viel!
Nach 3 beobachteten oder selbst ausgelösten Lawinenabgängen waren wir dann doch sehr froh über Umwege unbeschadet auf der Hütte angekommen zu sein. Selten so viele „Wumm-Geräusche“ an einem Tag gehört. Zwei der beobachteten Lawinenabgänge waren mit Personenbeteiligung (zum Glück aber ohne schlimmere Folgen) und der dritte Lawinenabgang von uns per krasser 100m Fernauslösung ausgelöst.
im Aufstieg zur Strindenscharte
Als Zustieg zur Landsberger Hütte wählten wir den Weg vom Haldensee aus über die Strindenscharte unterhalb der Sulzspitze (2084 m), Gappenfeldscharte und Schochenspitze (2069 m).
Im Bereich der Strindenscharte dann der erste Abgang. Zwei Skifahrer hatten großes Glück, einer der beiden wurde erfasst, konnte aber glücklicherweise noch nach rechts aus den Schneemassen rausfahren.
1. Lawinenabgang im Bereich der Strindenscharte (eine erfasste Person)
1. Lawinenabgang im Bereich der Strindenscharte (eine erfasste Person)
Von der Strindenscharte queren wir nun in der Südflanke der Sulzspitze Richtung Gappenfeldscharte und Schochenspitze. Kurz vor der Gappenfeldscharte sehen wir dann schon die nächste Lawine. In den Nordosthängen der Schochenspitze ist ein Schneebrett abgegangen. Aus der Entfernung sehen wir einige Personen die auf dem Lawinenfeld zu Gange sind. Es ist aber nicht zu erkennen was genau sie machen. Gerade als ich mich aufmache um zur Hilfe rüber zu Rennen, kommen zwei abgefahren und geben Entwarnung, dass die verschüttete Person wieder befreit ist und alles halbwegs Ok ist. Das folgende Bild ist voll her gezoomt und die eigentliche Entfernung zu unserem Standpunkt ist nicht zu erkennen.
2. Lawinenabgang nordöstlich unterhalb der Schochenspitze (eine verschüttete Person)
2. Lawinenabgang nordöstlich unterhalb der Schochenspitze (eine verschüttete Person)
Der eigentliche Zustiegsweg zur Landsberger Hütte ist somit versperrt. Denn die Lust, über die steilen Hänge in die kleine Scharte im Ostgrat der Schochenspitze aufzusteigen (im vorigen Bild am linken Bildrand), hält sich nach den bisherigen Ereignissen doch schwer in Grenzen. Zusammen mit einer weiteren 2er Gruppe wollen wir einen Umweg über das Birkental versuchen. Hierzu fahren wir von der Gappenfeldscharte ca. 200 Hm nach links ins Birkental ab. Ein namenloser, oben leicht felsiger, Gratrücken östlich der Schochenspitze erscheint uns als sichere Möglichkeit um doch noch die Landsberger Hütte zu erreichen. Selbst im flachsten Gelände war das ein oder andere Wumm-Geräusch zu vernehmen. Oben am Gratrücken wurden die Ski an den Rucksack geschnallt, und es ging durch Latschen und leichtes Schrofengelände weiter.
Umweg übers Birkental – unterwegs am namenlosen Gratrücken
Nach dem Gratrücken ging es wieder mit Ski weiter und der Übergang zur Landsberger Hütte ist schon sichtbar. Eine Art Scharte stellt hier den Übergang zur Hütte dar. Ich spure dem Übergang unterhalb der Schochenspitze entgegen und kurz vor dem sicheren Terrain ein gewaltiges Wumm-Geräusch. Schrecksekunde. Um mich herum aber alles gut und nichts in Bewegung. Durchatmen. Doch was ist das, 100m links von mir gehen zwei lautstarke Schneebretter ab. Fernauslösung. Krass wie leicht heute der Triebschnee von gestern zu stören ist. Ein langer Spannungsriss geht quer durch den Hang nach links zur Anrisskante. Die folgenden zwei Bilder wurden am nächsten Tag während des Rückweges aufgenommen.
3. Lawinenabgang südöstlich unterhalb der Schochenspitze (ohne Personenbeteiligung)
3. Lawinenabgang südöstlich unterhalb der Schochenspitze (ohne Personenbeteiligung) – das rote Kreuz stellt meinen Standpunkt während der Fernauslösung dar.
Den kurzen Abstecher zur Schochenspitze (2069 m) über gutverfirnte Südhänge lassen wir uns trotz Schrecksekunden nicht nehmen. Anschließend geht es über mäßig geneigte Südwesthänge der Landsberger Hütte entgegen.
Rückblick von der Schochenspitze Richtung Sulzspitze
Abfahrt von der Schochenspitze
Blick auf die Gegend um die Landsberger Hütte
Landsberger Hütte
die Lachenspitze Nordwand ist immer im Blickfeld
im Winterraum der Landsberger Hütte
Noch zwei weitere Tourengeher sind unserer Spur über den namenlosen Gratrücken im Birkental gefolgt und zwei kamen noch vom Vilsalpsee herauf. So sind es also 9 Personen im Winterraum. Die Lust, am nächsten Morgen weitere Touren im Umfeld der Hütte anzugehen, hält sich nach den Ereignissen bei allen in Grenzen und der direkte Rückweg in der Spur von gestern wird angegangen. Zurück in der Strindenscharte nehmen wir noch die Sulzspitze kurz mit. Vom Haldensee her ist hier auf dieser Modetour ganz schön was los und viele Leute sind unterwegs. Hochbetrieb am Ostersonntag.
Hochbetrieb - Ostersonntag an der Sulzspitze
noch geht´s ohne Tragepassagen zum Haldensee hinab
Skitourenführer:
Skitourenführer Allgäuer
Panico
Kristian Rath
Karten:
AV Karte BY5
Tannheimer Berge
1:25000
Viele Grüße
Moni, Thorsten und Tobias
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Täuberspitze und Elmer Muttekopf Nordrinne „Lange Gonde“ / Lechtaler Alpen 20.02.16 |
Geschrieben von: Tobias - 27.02.2016, 08:37 - Forum: Österreich
- Keine Antworten
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Letzten Samstag 20.02.16 vor einem weiteren, für die Mittagszeit angekündigten, markanten Wetterumschwung in diesem Winter ging es noch schnell ins Lechtal an die Täuberspitze und den Elmer Muttekopf in der Nähe von Namlos. Beide Gipfel sind für sich schon tolle Touren mit idealem Skigelände. Die Kombination von beiden, nahe aneinander gelegen Zielen, erweitert das Vergnügen noch und man kommt auf ca. 1600 Hm. Relativ spontan ist uns im Aufstieg noch die Nordflanke des Elmer Muttekopf ins Auge gestochen mit einer tollen Steilrinne durch felsdurchsetztes Gelände. Zunächst wollten wir es uns einfach mal anschauen, doch am Ende sind wir dann auch runter gefahren. Super war es und mit maximal 45° (wenige Stellen) nicht so steil wie zunächst vermutet…
Von dieser Rinne habe ich noch nie was gehört, gesehen oder gelesen. In der AV-Karte wird das Gelände unterhalb der Elmer Muttekopf Nordflanke als „Lange Gonde“ benannt. So habe ich diese Nordrinne nun hier im Bericht auch mal als „Lange Gonde“ getauft.
morgendlicher Aufstieg durchs Schafkar. Der Rote Pfeil markiert eine der Einfahrtsmöglichkeiten in die „Lange Gonde“
morgendlicher Aufstieg durchs Schafkar.
Von der Straße (1156 m) zwischen Stanzach und Namlos geht es zunächst mal hinein ins tolle nordseitige Schafkar. Weiter oben auf ca. 1900 m Höhe, bei einem markanten breiten Geländeabsatz, muss man sich entscheiden. Links zur Täuberspitze oder rechts zum Elmer Muttekopf. Wir gehen zunächst nach links und über den markanten, steilen Megawesthang zum Skidepot an der Täuberspitze. Der Gipfel (2298 m) wird über leichtes Schrofen und Schuttgelände am „Südgrätchen“ erreicht. Der Wetterumschwung ist förmlich zu riechen, bzw. mindestens zu fühlen. Der Sturm ist enorm und die Sicht immer diffuser.
der riesige Westhang an der Täuberspitze
kurz vor dem Skidepot an der Täuberspitze
Gipfelanstieg zu Fuß
Abfahrt von der Täuberspitze
Wieder zurück am Geländeabsatz auf ca. 1900 m angekommen, legen wir die Felle wieder an und steigen auf den Elmer Muttekopf (2350 m). Der steiler werdende Bereich unterm Gipfel ist Süd-Südostseitig ausgerichtet, schon verfirnt und hart. Der Sturm im Gipfelbereich wird immer stärker. Anstatt Harscheisen auszupacken nehmen wir die Ski an der Steilstufe unterm Gipfelplateau kurz in die Hand.
Aufstieg zum Elmer Muttekopf
Aufstieg zum Elmer Muttekopf
Steilstufe unterm Gipfelplateau
Von einem breiten Absatz im Muttekopf Ostrücken, etwas unterhalb der oben beschriebenen Steilstufe unterm Gipfelplateau ließ sich die Nordflanke mit der, von oben offensichtlichen, Nordrinne „Lange Gonde“ gut einsehen und wir entscheiden uns reinzufahren. Es lag gut gesetzter, tiefer Pulverschnee und wir hatten ein gutes Gefühl. Im Mittelteil der Rinne ist es am steilsten mit wenigen stellen max. 45°. Ansonsten überwiegend etwas mehr wie 40°, an der Einfahrt ca. 35°. Alle Angaben zur Steilheit stellen Schätzungen und keine Messungen dar. Insbesondere die 45° Stellen waren Geländeabsätze und somit stark Schneehöhenabhängig.
Elmer Muttekopf – Nordrinne “Lange Gonde”
Einfahrt in die Nordrinne “Lange Gonde”
Nordrinne “Lange Gonde”
Nordrinne “Lange Gonde”
Unterhalb der felsdurchsetzten Nordflanke des Elmer Muttekopf wartet dann mit 30°-35° ideales weitläufiges und wie schon in der Nordrinne völlig unverspurtes Skigelände mit bestem Pulverschnee. Weiter unten kommt man dann wieder ins Schafkar und der Kreis schließt sich.
Ideales Skigelände unterhalb der Nordflanke des Elmer Muttekopf
Ideales Skigelände unterhalb der Nordflanke des Elmer Muttekopf
Skitourenführer:
Skitourenführer Lechtaler Alpen
Panico
Dieter Elsner
Karten:
AV Karte 3/4
Lechtaler Alpen
1:25000
Viele Grüße
Michael, Manne, Jürgen und Tobias
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skitouren hohen atlas marokko |
Geschrieben von: skimarokko - 17.01.2016, 21:09 - Forum: andere Region
- Keine Antworten
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Hallo
Ich habe, um das Atlas-Gebirge in Marokko gewesen. es ist wirklich ein tolles Reiseziel für Skitouren. Sie können aus 4000er Nähe von Mount Toubkal, der der höchste Berg in Nordafrika ist Skifahren.
Ich habe einen guten Dienstleister in Marokko gefunden. Sie organisierten das folgende Programm für uns, können Sie diesen Link besuchen
skitouren marokko
Ich bin sicher, dass Sie Skifahren in der Hohen Atlas in Marokko zu genießen.
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Dru "North Couloir Direct" IV 6a M8+ 850m |
Geschrieben von: Franz - 12.01.2016, 00:02 - Forum: Frankreich
- Antworten (2)
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Die Dru, was für ein Berg!!! Legänder, atemberaubend, wenn man den Kopf hebt, nach hinten lehnt und den Blick über die schroffen, steilen und abweisenden Wände der Dru schweifen lässt, ein kribbeln den ganzen Körper durchzieht, unbeschreiblich, was für ein Berg, die Dru. Sie ist perfekt in seiner Form, ein Berg der sich steil in den Himmel erhebt und sofort den Blick auf sich zieht. Schon oft saßen wir im Tal von Chamonix blickten ehrführchtig hinauf, die Wärme geniesend, mit einem kühlen Bier in der Hand nach großen- und kleinen Abenteuern und Touren. Doch nun war es endlich so weit und nach langem Träumen standen wir am höchsten Punkt und schauten hinunter, hinunter frierend, erschöpft wo die Träume ihren Ursprung nahmen und alles began.
Es war im Winter 1973 als Walter Cecchinel und Claude Jäger die ersten Steileisgeräte aus Schottland in die Alpen brachten und somit ein neues Zeitalter des Alpinen Bergsteigens einleuteten. Viele gute Bergsteiger dieser Zeit versuchten sich an dieser bis dato noch undurchstiegenen Linie, welche dann vom 28. bis 31.Dez 1973 in einem langen Kampf von Ceccehinel und Jäger zum ersten mal bezwungen wurde. Sie wählten jedoch nicht die dirkete Line und so wichen die beiden ein wenig nach links aus um die steilsten und leicht überhängenden Passagen in den Tiefen des couloires zu umgehen. Erst vier Jahre später 1977 wurden dieser schwierige 200m hohe Abschnitt mit seiner überhängenden Schlüsselstellen in technischer Kletterei von Rick Accomomazzo und Tobi Sorenson bezwungen.
Unsere Reise Ende des Jahres, etwas ratlos und ungewiss, nach einem langen heißen Sommer, kaum Niederschlag so dass die meisten Wände schon komplett Eis frei waren, der Herbst viel zu trocken und man keine Infos bekam, ob doch die ein oder andere Linie verschont wurde, beschlossen Floh und ich uns schwer bepackt mit Zelt und im nachhinein viel zu viel Essen Richtung Dru auf zu machen. Was hatten wir den schon zu verlieren? Die Grands Montets hatte kurz vor Neujahr noch geschlossen und so stiegen wir von der Montenvers Bahn auf.
Das Tal war noch schneefrei und das Mer de Glace blank, wir dachten wir kämen schnell voran und der Biwak Platz wäre schnell erreicht.....
......leider irrten wir uns .......
..... und schon der Zustieg zollte seinen Tribut. Nach viereinhalb Stunden wühlerei erreichten wir beim letzen Abendlicht unseren Biwakplatz am Fuße der Dru
nach einer kalten klaren Nacht, die Schalfsäcke schon komplett durchnässt vom trocknen der Handschuhe, Hosen und Bergstiefel ging es bei Vollmond Richtung Einstieg
Nach den Ersten steilen und doch schon vordernden Eis und Mixedlängen mit Stirnlampe kamen wir zügig voran. Oft mussten wir doch noch, etliche male am langen Seil klettern, bevor ein brauchbarer Stand gebaut werden konnte. Als sich das Gelände etwas abflachte und der Schleier der Nacht wich, bevor der Tag den Blick auf die Wand frei gab, galt es eine Entscheidung zu treffen, die Entscheidung nicht die zweitschönste Linie zu klettern sondern die "direkte" des Dru Nord Couloires.
.....und Floh startet in die erste, in Abschnitten bereits überhängende, Seillänge.
Gute Standplätze waren Mangelware und so wurde es auch schon mal unbequem.
Jetzt nur nicht fallen, aber Floh steigt wie immer souveränd durch.
Saugende Tiefe an jedem Stand
Schlüsselseilänge IV 6a M8 (10m 95°)
Schlüsselseilänge IV 6a M8 (10m 95°)
Übergang in den oberen steilen Eisabschnitt
hartes sprödes Blankeis, schwer vom heißen Sommer gezeichnet
Noch eine kurze, jedoch noch einmal schwere Mixedseillänge, bevor es wieder die letzten 200m ins Eis geht
Floh in den letzen 200m, am langen Seil. Dann endlich wird der Blick Richtung Mont Blanc frei

....
..... wir erreichen gegen 16:30 Uhr das Top der Dru
Floh und ich überglücklich über die gelungene Tour und die gemeinsame Rotpunktbegehung
Nach einer langen Abseilfahrt und einer nochmals kalten Nacht im Zelt, gings am nächsten Tag mit einem fetten Grinsen zurück ins Tal.
Bereits neue Pläne im Kopf, doch die Zeit vor dem Wetterumschwung zu kurz und so reichte es gerade noch für eine kleine Tour an der Aig.du Midi
lg Grüße
Floh und Jürgen
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Himmelhorn - Südwand (VI A2 oder IX-/IX, 3. Winterbegehung), Allgäu 23.12.15 |
Geschrieben von: Tobias - 06.01.2016, 22:36 - Forum: Deutschland
- Keine Antworten
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Die Himmelhorn Südwand ist einer der ganz großen Extremklassiker des Allgäus. Nach achttägigen Vorarbeiten konnten M. Tauscher und W. Teufele mit dieser Erstbegehung im Juli 1958 das letzte wirklich bedeutende Wandproblem des Allgäus lösen. Das absolute Herzstück der Route ist der beeindruckende und imposante große Überhang in der 3.SL (VI A2 oder IX-/IX), welcher mit seinen 8m Ausladung der größte seiner Art im Allgäu ist. Schon der „Zustieg“ über den gesamten unteren Steilgrasteil (bis 70°) des berühmt, berüchtigten Rädlergrat und die anschließende Steilgras Querung zur Südwand, ist eine Tour für sich.
Am Tag vor Heiligabend konnten Jürgen und ich nun die 3. Winterbegehung dieses Allgäu Extremklassikers für uns verbuchen. Die 1. Winterbegehung erfolgte durch die Oberstdorfer Edi Bußjäger und Franz Tauscher am 24. Dezember 1972, die 2. Winterbegehung durch die Oberstdorfer Toni Steurer und Matthias Robl am 09. Februar 1997. 67 Jahre nach der Erstbegehung war dies insgesamt gerade mal die 64. Begehung der Tour. Jürgen konnte zudem auch noch den großen Überhang (VI A2 oder IX-/IX) frei Klettern. Auch wenn es, aufgrund von nassen Stellen im ersten und zweiten Drittel des Überhangs, nicht ganz zum Rotpunkt gereicht hat so doch zu Mindestens für eine „af“ Begehung mit Ruhen. Somit steht aber die insgesamt 2. Rotpunkbegehung des Testpiece Himmelhorn Südwand weiterhin aus.
Sonnenaufgang an Trettach und Mädelegabel
Im Dezember 2015 herrschte wochenlanges Hochdruckwetter mit stabilsten Verhältnissen und milden Temperaturen. Somit profitierten wir natürlich von den guten Verhältnissen und hatten sehr dankbare Rahmenbedingungen für die „Winterbegehung“. Allerdings ist der entscheidende Faktor der dankbaren Rahmenbedingungen eben die Sonne und die kommt nun mal am Tag vor Heiligabend naturgemäß erst sehr spät über den Horizont. So waren die ersten beiden teils nassen und heikel abgesicherten Seillängen im sehr brüchigen VI+/VII- Gelände, ohne Sonne, mit ordentlich kalten Fingern und mit, wegen der Eisausrüstung, schwerer Rucksäcke die anspruchsvollsten Passagen des Tages. Auch wenn ich inzwischen, nach 5-maligem Begehen (3x Rädlergrat, 2x Südwand), den gesamten unteren Zustiegs-Steilgrasteil gut kenne und ganz genau weiß wo es sich hier am besten Klettert, will dieser Teil jedes Mal wieder mit absoluter Vorsicht und Konzentration begangen werden. Ein Versehen hätte hier fast immer fatale Folgen. Insbesondere im Winter bei schlechtem, welkem Gras.
Für Details zu den Seillängen, möchte ich auf meinen
Bericht
von vor 4 Jahren verweisen als ich mit Ebe zum ersten Mal die Himmelhorn Südwand gemacht habe. Zudem findet man dort ein Wandbild und mein Topo. Damals 2011 war dies übrigens die 60. Begehung und in den 4 Jahren seid her sind gerade mal 3 weitere Begehung hinzugekommen.
im unteren Steilgrasteil des Rädlergrat
im unteren Steilgrasteil des Rädlergrat ;-)
im unteren Steilgrasteil des Rädlergrat
Querung vom Rädlergrat zur Himmelhorn Südwand
Wie schon erwähnt, waren die ersten beiden Seillängen mit a…kalten Fingern, eher auf der unangenehmen Seite. Die 1. SL, brüchig, schwer und etwas nass. Die 2. SL, noch brüchiger, etwas leichter dafür mit eingebauter Dusche von oben. Den heikelsten Teil in der oft wasserführenden oder feuchten Rinne nach dem Rechtsquergang in der 2. SL habe ich durch einen neu geschlagenen Normalhaken etwas entschärft.
1. SL
2. SL – Jürgen bereits nachdem Duschgang
Here comes the sun – immer wieder krass was die Sonne um diese Jahrezeit für einen Unterschied macht
Duschgang gefällig?
Nachdem nun endlich die Sonne hinter dem Großen Wilden hervor gekommen war und ich den Duschgang in der zweiten Seillänge immerhin schon in den ersten schwachen Sonnenstrahlen genießen durfte, konnte es richtig losgehen. Da Jürgen hier mit ernsthaften Rotpunktambitionen angetreten ist, klettern wir mit Einfachseil und ziehen die Rucksäcke in dieser Seillänge am 5 mm Kevlarseil nach. Kleiner Nebeneffekt dieses Materialseils, ist die Tatsache, dass die wirkliche Steilheit dieser extrem überhängenden Seillänge erst so richtig durch das in der Luft hängende Materialseil zur Geltung kommt. Leider waren einige entscheidende Griffe im ersten und zweiten Drittel des Überhanges patschnass und verhinderten den Rotpunkt.
los geht´s… Jürgen startet in die 3. SL (IX-/IX oder VI A2) – im Hintergrund die winterliche Höfats
3. SL (IX-/IX oder VI A2)
3. SL (IX-/IX oder VI A2) – Seil und Horizont zeigen deutlich das es eigentlich noch steiler ist
3. SL (IX-/IX oder VI A2) – Dachkante erreicht, es folgen noch 10 m leicht überhängendes Gelände
Materialtransport im hintersten Oytal
3. SL (IX-/IX oder VI A2) – die letzten Meter vor der Dachkante
3. SL (IX-/IX oder VI A2) – Ausstieg aus dem Dach
3. SL (IX-/IX oder VI A2) – saugende Tiefe kurz vor dem Stand
Mit der 4. Sl legt sich die Wand zwar wieder zurück, bleibt aber immer noch senkrecht bis leicht überhängend und vorallem nimmt auch die Brüchigkeit wieder deutlich zu. Zudem bleibt die typische Aptychenkalk Kletterei mit vielen Seit- und Zangengriffen sehr pumpig und so bleibt auch ein VIer mit schwerem Rucksack fordernd.
4. SL – im Hintergrund die winterliche Höfats
4. SL
Die 5. SL wartet auf den ersten 10 m nochmal mit knackiger, brüchiger und steiler Verschneidungskletterei welche frei irgendwo im VII. Grad liegt (Klassisch VI A1). Das dünne Kevlarseil zum Rucksack nachziehen kommt wieder zum Einsatz.
5. SL
Die 6. und letzte Seillänge ist extrem grasig und bei dem schlechten, welken Wintergras bin ich hier ganz froh an meinem Eisgerät. Der Stand an drei Stichborhaken wurde durch neues Kevlarmaterial etwas optimiert.
Nach der Wand folgt der lange Teil des oberen Rädlergrat und bis zum Gipfel des Himmelhorn (2113 m) zieht es sich. Vom Gipfel des Himmelhorn folgte erst mal noch der weitere Aufstieg über verschneite allgäuer Grasgrate Richtung Schneck. Die weiteren Stationen des langen Abstieges sind Himmelecksattel, Wildenfeldhüttchen, Käseralp, Stuibenfall, Prinzenkreuz, Gutenalpe, Oytalhaus, Oberstdorf.
am Gipfel des Himmelhorn (2113 m)
Blick zur Wildengruppe, ins hinterste Oytal und auf Teile des langen Abstieges.
Blick auf den letzten Aufstieg zum Abstieg
der letzte Steilgrasaufschwung
auf dem Wildenfeld
kurz vor dem Wildenfeldhüttchen
Rädlergrat und Himmelhorn Südwand leuchten in der Abendsonne
Kurzzeitig hatten wir im Vorfeld der Tour übrigens noch überlegt uns einen Smart zu besorgen um uns mit ihm den langen Zustieg von Oberstdorf ins Oytal massiv zu verkürzen. Wenig später hätten wir ihn dann hinter der Käseralpe im Bachbett versenkt und angezündet. Das scheint hier gerade En Vogue zu sein. Hier
die unglaubliche Story…
ausgebrannter Smart im hintersten Oytal (November 2015) Bildquelle:
http://www.merkur.de/bayern/ausgebrannte...40159.html
Meilensteine der Himmelhorn – Südwand (Auszüge aus dem Wandbuch 1958 - 2015):
1.Begehung: Michael Tauscher und Willi Teufele - 12.Juli 1958 (nach achttägigen Vorarbeiten)
2.Begehung: Albert Kleemaier und Paul Braun - 13.Juli 1958
...
5.Begehung: Anderl Heckmair und P. Lochhard - Juli 1959
1.Winterbegehung: Edi Bußjäger und Franz Tauscher - 24. Dezember 1972
2.Winterbegehung: Toni Steurer und Matthias Robl - 09. Februar 1997
3.Winterbegehung: Tobias Bailer und Jürgen Oblinger - 23. Dezember 2015
1.Damenbegehung: Harriet Burgtorf - 08. Oktober 1986
2.Damenbegehung: Silvia Müller - 16. Oktober 1988
1.Alleinbegehung: Matthias Robl – 21. August 1997
1.Rotpunktbegehung: Max Dünßer und Christoph Moswang - 20. April 2011
Kletterführer:
Allgäu-Kletterführer
2.Auflage 1999
Akademische Verlagsanstalt (AVA), Leipzig
Stefan Meineke
AV-Führer Allgäuer Alpen
15.Auflage 1997
Bergverlag Rudolf Rother
Dieter Seibert/Heinz Groth
Kletterführer Allgäu
Panico Alpinverlag
Karte:
AV-Karte 2/1 Allgäuer Alpen West
1:25000
Viele Grüße
Jürgen und Tobias
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Norwegen: Senja pa Langs |
Geschrieben von: GüS - 31.12.2015, 16:54 - Forum: Europa
- Antworten (1)
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Man sagt, die Insel Senja vereine alle landschaftlichen Besonderheiten Norwegens: schmale Fjorde, schroffe Berge, Krüppelbirkenwälder, unzählige Seen mit kristallklarem Wasser, mit Flechten bewachsene Hochebenen, raue Bergrücken, sumpfige Täler, unberührte Natur.
Tag 1: Nach einer Stunde Wandern von A über Olaheimen erreichen wir den Storbunkevatnet und schlagen dort unser Zelt auf.
Tag 2: Überraschungsbesuch beim Abendessen oberhalb des Selfjordvatnet.
Tag 3: ... und tags darauf werden wir auch der Familie vorgestellt.
Tag 3: Im Anderdalen Nationalpark hüpft man zuerst durch den Sumpf beim erfolglosen Versuch, keine nassen Füße zu bekommen ...
Tag 3: ... und anschließend kann man ein paar wenige Meter über einen neuen Holzbohlenweg spazieren.
Tag 3: Goldener Herbst am Andervatnet.
Tag 3: Über Stock und Stein entlang des Kapervatnet.
Tag 4: Am sternklaren Himmel sehen wir schwache Schleier. Die Langzeitbelichtung bestätigt, was unsere Augen nur erahnen … NORDLICHTER.
Tag 4: Weit und breit keine Wegmarkierung zu sehen. Wir bezweifeln, dass es den eingezeichneten Weg in der Karte überhaupt gibt. Dafür entschädigt uns die tolle Aussicht auf den Kapervatnet.
Tag 4: Auf über 600m wächst kein Pflänzchen mehr. Dafür haben die Steine tolle Pastellfarben. Die Baumgrenze liegt bei 300m.
Tag 4: Der höchste Punkt unserer Wanderung: der Istind mit 851m.
Tag 5: Nebel am Langdalsvatnet.
Tag 5: Krüppelige Krüppelbirke.
Tag 5: Nach einem zähen Wandertag durch Sumpf kommen wir in die Nähe von Ferienhäusern. Die Norweger sind sehr kreativ bei ihrer Weggestaltung - neben Paletten und Brettern werden auch Deckel von Ölfässern hergenommen.
Tag 6: Ein erfrischendes Fußbad im Heggelva.
Tag 6: Unser Luxushotel im Heggdalen. Eine offene staatliche Hütte mit Holzofen, vier Betten und reichlich fließend Wasser - aus dem 150m entfernten Iselva.
Tag 7: Unser Ziel, der Breidtinden mit knapp 1000m, ist zum Greifen nah.
Bei der Tourenplanung im gemütlichen Wohnzimmer war eine Besteigung von Senjas höchstem Berg klares Ziel. Das stürmische Wetter macht uns leider einen Strich durch die Rechnung.
Tag 8: Die letzte Etappe: im Vordergrund der Breidtindvatnet, rechts der Breidtinden und im Hintergrund die schroffen Berge, die in den Mefjord abfallen. Was auf diesem Bild nicht zu sehen ist: der Sturm, der uns regelrecht vor sich hertreibt. An eine Besteigung des Breidtinden ist nicht mehr zu denken.
Die nächsten drei Tage verbringen wir in Mefjordvaer.
In der „Ragna Stua“, unserem Ferienhaus, sitzen wir den Sturm und Regen aus.
Wir trauen uns nur kurz vor die Tür für einen Abstecher auf den Knuten, den Hausbuckel von Mefjordvaer.
Infos zur Wanderung durch Senja:
Start: A (Olaheimen)
Ziel: Breidtinden/Mefjord
Gesamtlänge unserer Wanderung: ca. 90km
Karten und Infos zur Wanderung:
Turkart 1:50000 Senja Sor
Turkart 1:50000 Senja Nord
Hervorragendes Kartenmaterial gibt's auch kostenlos online:
http://www.ut.no
http://norgeskart.no
Info-Broschüre "Wandern auf Senja" mit dem Senja pa Langs:
http://www.midt-troms.no/getfile.php/154...+Senja.pdf
In der Broschüre wird die Tour in Richtung Nordost-Südwest, von Lysvatnet nach Olaheimen, beschrieben. Wir haben uns für die umgekehrte Richtung entschieden, der besseren Übernachtungsmöglichkeiten in Mefjordvaer wegen und auch, um uns die Besteigung des Breidtinden als krönenden Abschluss aufzusparen.
Die angegebenen Streckenabschnitte sollte man nicht zwingend als Tagesetappen verstehen. So ist die Etappe von Olaheimen nach Andervatnet mit 24km durch teils wegloses Gelände mit vollem Rucksack schon sportlich.
Wir waren bei unserer Senja-Durchquerung 8 Tage unterwegs, wobei wir am ersten Tag nur abends eine Stunde zum Zeltplatz am Storbunkevatnet gewandert sind, und nach dem Senja pa Langs noch anderthalb Tagesetappen vom Lysvatnet zum Breidtinden und Mefjord drangehängt haben.
Übernachtungsmöglichkeiten:
überwiegend im Zelt.
Beim Andervatnet gibt es eine recht neue staatliche und damit jedermann offenstehende Hütte mit vier Betten, Holzofen und Gasherd.
Im Heggdalen steht ebenfalls eine staatliche Jägerhütte offen. Vier Betten und Holzofen.
In der Nähe der Straße 86 Finsnes/Gryllefjord steht die Senjabu, die einzige Hütte des norwegischen Wandervereins DNT auf Senja. Man benötigt ggf. einen Schlüssel des DNT:
http://www.huettenwandern.de/dnt_schluessel.htm
Am Ende der Wandertour haben wir noch ein paar Tage im „Mefjordbrygge“ in Mefjordvaer verbracht.
www.mefjordbrygge.no
Anreise:
Von Tromsö mit der Expressfähre nach Finsnes. Nach einem halben Tag Aufenthalt in Finsnes ging es mit dem Bus bis nach A und von dort zu Fuß zum eigentlichen Ausgangsort Olaheimen.
Abreise:
Mit dem Bus von Mefjordvaer nach Lysnes und von dort mit der Expressfähre nach Tromsö zurück.
Öffentliche Verkehrsmittel auf Senja:
http://www.tromskortet.no/
Busse fahren teils nur ein- oder zweimal alle paar Tage.
Wir hatten das Glück, dass Tommy vom Mefjordbrygge uns am Endpunkt der Durchquerung abholen konnte und seine Mutter uns dann auch mal zum Einkaufen nach Senjahopen mitnahm.
Wetter:
Wir hatten so ziemlich alles was das Wetter hergibt. Von 15° und Sonnenschein, über Nieselregen, Nebel und zu guter letzt auch noch heftigen Sturm und den ersten Schnee.
Tageslicht:
Ende September ist es sogar noch einen Tick länger hell als bei uns.
Viele Grüße und ein super Abenteuer-Jahr 2016!
Sandrina und Gü
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