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  Wildental - Mittlerer Wildenbachfall (WI4) 26.01.08
Geschrieben von: Tobias - 27.01.2008, 15:36 - Forum: Österreich - Keine Antworten

Die Wärme der letzten Tage / Woche hat leider allen talnahen Eisfällen schwer zugesetzt. Nicht so im Wildental, denn durch die Höhe, die nordseitige Ausrichtung und keinerlei Sonne den ganzen Tag über ist hier eben sehr kalt.
Von Mittelberg am Wirtshaus Schwendle vorbei zu einem weiteren kleinen Gasthof und den Parkplätzen (Ticket für 2€/pro Tag im Gasthof abholen). Nach einer knappen Stunde durchs Wildental, an der Fluchtalpe (1390m) vorbei, standen wir unterhalb der Eisfälle und entschieden uns für den Mittleren Wildenbachfall (WI 4).


[Bild: 8_DSCN0261_kl_1.jpg]
Im Zustieg


[Bild: 8_DSCN0262_kl_1.jpg]
Der linke Bereich mit den Fällen "Chaos", "Land unter"...


[Bild: 8_DSCN0263_kl_2.jpg]
Der mittlere Wildenbachfall

Der mittlere Wildenbachfall hat mehrere Stufen (bis senkrecht) welche immer wieder durch flachere Schneepassagen unterbrochen sind.
Auch der rechte Wildenbachfall machte einen sehr guten Eindruck und sogar in der Engstelle am Eingang zum Kessel vor der Hauptwand, welche anscheinend oft wenig Eis hat und somit felsig ist, konnten wir viel Eis ausmachen(Siehe Bild). Was die Hauptwand allerdings mit WI 2 zutun haben soll konnten wir uns von unten Betrachtet nicht erklären.


[Bild: 8_DSCN0266_kl_1.jpg]
Teile des rechten Wildenbachfall

Zurück zu unserer Tour:
Der scheinbar kurze aber steile Weiterweg an den Einstieg artete dann in tiefer Spurarbeit durch komischen Lawinenschnee aus und kostete uns eine weitere halbe Stunde. An unseren Tourenski waren wir hier sehr froh. Ski und Rucksacken konnten wir in einer kleinen "Randkluft" gut unterbringen.
Je nach Routenwahl gibt es dann viele Möglichkeiten nach oben zuklettern, je nach Lust und Laune können die Stufen direkt genommen werden oder auch teilweise etwas leichter Umgangen werden.


[Bild: 8_DSCN0277_kl_1.jpg]
In der 2. SL


[Bild: 8_DSCN0288_kl_1.jpg]
Eine der flacheren Schneestufen


[Bild: 8_Wildefall015_kleiner_1.jpg]
In der 3.SL


[Bild: 8_DSCN0293_kl_1.jpg]
Michael in der 4.SL


[Bild: 8_DSCN0295_kl_2.jpg]
In der 4.SL

Die Eisverhältnisse waren insgesamt recht gut und stellenweise hatten wir richtig genüssliches Softeis. Im nachhinein lagen die Schwierigkeiten eher im unteren 4. Eisgrad. Die ersten 3.SL sind wir 50m ausgegangen und in der 4. und letzte SL waren es noch ca. 30m. So kamen wir doch insgesamt zu einer Kletterlänge von 180m. In der letzten Länge machten wir an einem dünnen Bäumchen und Latschenästen Stand.


[Bild: 8_DSCN0299_kl_1.jpg]
Michael an unserm riesen Baum

Vom selben Bäumchen aus seilten wir dann die ersten 55 Meter mit Doppelseil wieder ab. Durch weiteres zweimaliges Abseilen (Abalakov) kamen wir fast bis zu den Rucksäcken zurück. Nur wenige Meter im steilen Schnee waren es zum Rucksack. Mit den Skiern ging es dann rasch das Wildental hinaus zum Auto.


[Bild: 8_DSCN0260_kl_2.jpg]
Letzter Blick zum Eis


[Bild: 8_DSCN0279_kl_1.jpg]
Hochgehrenspitze und Hammerspitze


[Bild: 8_DSCN0300_kl_1.jpg]
Nordöstlicher und Mittlerer Schafalpenkopf

Auch die zahlreichen Skitourengänger im Wildental hatten allem Anschein nach sehr gute Verhältnisse an diesem schönen Tag.

Viele Grüße
Tobias B. und Michael F.

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  Ponten (mittlere Ostrinne) + Rohnenspitze / 29.12.07
Geschrieben von: Tobias - 17.01.2008, 15:15 - Forum: Österreich - Keine Antworten

Eigentlich wollten wir als Halbtagestour die Rohnenspitze mit Abfahrt über die Nordflanke machen. So fanden wir uns sehr früh in Zöblen ein und gingen die ersten Meter auf der Skipiste fast noch im Dunkeln. Am Ende der Piste geht es dann leicht rechtshaltend ins Pontental. Hier zeigte sich dann der Ponten, welcher von der anderen Seite(Westseite) aus oft zu hunderten bestiegen wird, von seiner steileren und felsigen Seite. In der von der Morgensonne beschienenen Ostflanke des Ponten, sind uns sofort die vielen Rinnen aufgefallen.


[Bild: 8_Bild020_2.jpg]
Die Ostseite in der Morgensonne

Aufgrund der lawinenmäßig idealen Verhältnissen, welche alles zuließen, entschieden wir uns auf den Ponten zugehen und eine der Rinnen zufahren. Nach kurzem Geländestudium entschieden wir uns für die Rinne rechts des Gipfels. Um unser geplantes Halbtagespensum trotzdem noch einhalten zu könne mussten wir halt die Schrittzahl erhöhen und stiegen rasch am Zirleseck vorbei von Südosten her auf den Ponten. Vom Gipfel aus sahen wir die Karawanen welche auf der normalen Skiroute unterwegs waren. Vom Gipfelkreuz ein paar Meter zu Fuss am Nordgrat entlang und schon standen wir an der ersten Einfahrtmöglichkeit. Diese ließen wir aus, umgingen noch einen Grataufschwung und schnallten die Ski in einer sehr engen und felsigen Scharte an (Im Bild rechts).


[Bild: 8_Bild026_1.jpg]


Die Rinne ist im oberen teil ca. 45° steil und flacht dann langsam etwas ab. Der Schnee war in der ganzen Rinne hart aber noch sehr griffig und es war einfach toll dort abzufahren.


[Bild: 8_Bild024_2.jpg]
Im oberen Teil der Rinne

Der anschließende leider nicht endlose Osthang war sogar noch recht pulvrig und echter Genuss. Zurück im Pontental legten wir die Felle wieder an und gingen über den unschweren leicht felsigen Südgrat auf unser eigentliches Ziel die Rohenspitze.


[Bild: 8_Bild027_1.jpg]
Am Südgrat der Rohnenspitze

Vom Gipfel hatten wir nochmals besten Blick auf die zuvorgefahrene Rinne und den traumhaften Osthang.


[Bild: 8_Bild028_linie_1.jpg]



[Bild: 8_Bild032_1.jpg]


Die Abfahrt über die steile Nordflanke der Rohenspitze war leider total zerfahren und bot keinen Genuss mehr.
Unser Halbtagespensum konnten wir trotz „Umweg über den Ponten“ einhalten, denn wir standen kurz nach 12:00Uhr wieder im Skigebiet von Zöblen.

Die Bilder sind Aufgrund des vergessenen Fotos leidern nur mit dem Handy gemacht.

Viele Grüße
Tobias und Michael B.

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  05.01.08 "Warnschuss" Tannheimer Tal(M5 Wi3+ 240m)
Geschrieben von: Zwerggäuer - 08.01.2008, 21:47 - Forum: Österreich - Keine Antworten

Nach dem Wärmeeinbruch noch einmal kletterbare Fälle finden, das war die Vorgabe vom Samstag.

Michi, Frank, Alban und ich wollten den Blässefall am Samstag klettern, etwas beäugt wurden die Fälle sonnst im Tannheimer (bei der Hinfahrt) .... schien noch alles einigermaßen ok zu sein, obwohl wir bereits morgens um 8 die 0°C Grenze überschritten.

Hoch zum Blässefall, der sah naja so halbgar aus. Oben immer wieder dünn, viel Schneeeinschlüsse stark gestuft.

Aber hinten, weiter oben Richtung Landsberger sah man ein Eisgebilde, dass nicht jedes Jahr wächst. Erstbegangen wurde wohl schon in den 80ern durch den Pfrontner Hartmut Münchenbach. An das machten Alban und ich uns ran. Frank und Michi gingen rüber zum Traualpfall und an die kleine Spielwiese drum rum.


[Bild: 5_Wasserfall_1.jpg]

[Bild: 5_Topo_Warnschu_1.jpg]


Wohl kümmerte man sich zu Hartmuts Zeiten wenig um so kleine Mitgifts am Wegesrand der Heimat, das machte man halt mal und schaut ob´s geht oder nicht... Damals ging es um große Westalpenwände, ja so ändern sich die Zeiten. Aber das ist der Grund warum man aus dieser Zeit nicht viel weiß. Schon gar nicht, ob man sich evtl. auf Neuland bewegt oder nicht... Ich erfuhr erst 4 Tage später, bei einem Telefonat mit Hartmut mehr.

Die erste Seillänge war aber schon irgendwie gar nicht so spaziergangmäßig wie das von unten ausgesehen hat. Schnee bis senkrecht am Fels papen...ich hatte es von unten für schlechtes Eis gehalten (wär mir lieber gewesen).


[Bild: 5_DSC00752_1.jpg]


Gut, ohne Info geht es also nun weiter im Werk.

Eine solide Mischung aus Eis- und Felsabsicherung lassen einen die Länge zwar intensiv erleben, aber nie lebensgefährlich erscheinen.

Nach dieser gemischten Länge, die wahrscheinlich so im 5 Mixed-Grad eincheckt wird es genüsslich. Kurz in den Schnee und mit einem 70m Strecker über eine kleine 15m Eisstufe drüber. Darauf folgt eine 50m Eislänge vom feinsten - richtiges Genusseis. Zwischen den steileren Passagen immer wieder Ruher, sehr gutes Eis und gute Absicherbarkeit, genial.

Auch drüben am Traualp schien alles paletti.


[Bild: 5_DSC00758_1.jpg]


Die letzte Länge darf Alban nochmal ran, es bleibt einfach sehr schön.


[Bild: 5_DSC00760_1.jpg]

[Bild: 5_DSC00768_1.jpg]


Das Gipfelteam g´freit sich natürlich - noch ist ja nicht klar, was wir da eigentlich geklettert sind. Aber schee wars alldieweil.


[Bild: 5_DSC00774_1.jpg]


Und nach dem ich mich nach dem Express-Abstieg und die anderen ihr Zeich zammt klaubt hond, gings no auf a verdientes Bier....lachen erlaubt... Auch wenn es einem bei den Parkpreisen am Vilsalpsee gern vergeht.


[Bild: 5_DSC00787_1.jpg]

[Bild: 5_DSC00788_1.jpg]

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  Tagweidkopf über d. Fernpaßrinne 22.12.07
Geschrieben von: daniel - 01.01.2008, 10:38 - Forum: Österreich - Keine Antworten

Hallo,

Hannes, Chris und ich machten uns mal wieder auf in die Lechtaler. So oft schon fuhren wir über den Fernpass und rechterhand lacht eine mächtige, steile Flanke einen an. Nachdem wir die Karten studierten, machten wir uns also an den Aufstieg auf den Tagweidkopf, zuerst geht's über die mehr als 800 Hm hohe und bis zu 40 Grad steile Fernpassrinne.

* Abfahrt um 06.30 in München
* Start am Hotel Fernpass, kurze Abfahrt an einer Kapelle vorbei bis hinunter zum Bach
* Nun kurz durch den Latschenwald bis zum Fuss der Fernpassrinne
* In unzähligen Spitzkehren nun knapp 900 Höhenmeter, bis auf rund 2100 Meter man aus der Rinne aussteigt
* Hier weiter unter der Ostflanke des nun sehr gut sichtbaren Tagweidkopfes
* Über den Südosthang dann auf den Gipfel

Als Abfahrt spähten wir uns die direkte, zentrale Abfahrt vom Gipfel aus. Diese felsdurchsetzte Rinne weist teilweise eine "Breite", besser gesagt Enge, von unter 2 Metern auf und erreicht bis zu 65 Grad (von uns geschätzt). Da die Verhältnisse aber entsprechend gut waren, genossen wir diese Steilabfahrt. Auch für die weitere Abfahrt suchten wir die Steilpassagen um die Fernpassrinne auf ca. der unteren hälfte hineinzufahren, weiter ging es über schönen Pulver zurück zum tiefsten Punkt (Bach ) von hier wieder kurzer Gegenanstieg.

Ein sonniger Tag, mit genialen Bedingungen!!

Gruß Daniel

--------------------------------------------------------------------------------

Video unter:
http://www.youtube.com/hannessteiner



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  Rubihorn Nordwand, Ruby Tuesday
Geschrieben von: Alban - 31.12.2007, 21:07 - Forum: Deutschland - Antworten (1)

Tourenpartner: Peter Faulhaber


[Bild: 10_Kopie_von_Ruby_Tuesday_Routenverlauf_...tzen_1.jpg]



Nachdem die Tour nun vollständig eingerichtet ist und Peter und ich mal einen gemeinsamen freien Termin gefunden hatten wollten wir unsere Tour am Rubihorn wiederholen.
Dieses Mal, so dachten wir, wird’s schon zügiger gehen und einigten uns auf halb sieben Treffpunkt am Gaisalpparkplatz. Ich war noch a wenig übernächtig vom Nachtdienst die Woche zuvor und dankbar net zu früh aufsehen zu müssen. Das Wetter war alles andere als ideal. Es schneite und windete leicht aber hey, wir wollten ja schließlich Nordwandbergsteigen gehen und da darf man nicht so verwöhnt sein. Der Rucksack kam uns beiden recht leicht vor, so ohne Bohrzeug und den ganzen Gruscht. Gemütlich gings hinauf zu den Wasserfällen und dann ganz passabel das Schotterfeld hinauf zur Wand. Das Schotterfeld war gut eingeschneit und man bricht nicht zw. den Blöcken durch (wie oft am Anfang des Winters). Wir ließen einen Rucksack am Einstieg und machten uns gegen 9 Uhr an den Beginn der Kletterei. Peter startete. Zuerst gings die Rampe hinauf und dann kommt ein kleiner sperrender Riegel. Wenn man Glück hat kann man diesen auf Eis (60 Grad) linkerhand recht leicht umgehen. Bei uns gabs aber kaum Eis, also gerade darüber hinweg in ein paar noch wackligen Zügen. Rechts gibt’s eine eher mäßige Camelotstelle (0,75 bzw 0,5). Der Rest der Länge ist Gehgelände. Ich machte mich gleich an die Wasserfalllänge. Das Eis war recht dürftig und meine 13cm Schraube ging gerade mal ¾ rein. Doch das Gelände ist moderat und etwas weiter oben fand ich noch eine kleine Eissanduhr. Das Schneefeld noch hinauf zum Standplatz. Dieser war jedoch nicht auffindbar und ca. 3m unter Schnee begraben. Durch die Spindrifts war der Überhang unter dem Rechtsquergang der 3. Länge völlig zugeschneit und erst der BH nach der Querung sichtbar. Nachdem ich wusste wo ich zu suchen hatte fand ich bald den ersten BH welcher 2005 (bei ähnlicher Schneelage) uns als Stand gedient hatte. Auch wenn man diesen Stand nicht findet kann man auf dem Schneefeld auch vom Körper sichern, da dieses recht breit und nicht besonders Steil ist. Peter kam nach und freute sich, dass das unangenehme Ankletteren des Quergangs (M5) nun wegfällt bzw. deutlich leichter war. Nachdem leichten Vorspiel der ersten 2 Längen gings nun zur Sache.

[Bild: 10_Beginn_der_3_Laenge_1.jpg]

Am Ende der Verschneidungsrinne platzierte er zwei kleine Friends und in einer kurzen schweren Stelle, welche Ausspreizen erfordert, gings aus dieser Heraus in leichteres Gelände.
[Bild: 10_Ende_der_3Laenge_1.jpg]


Im Riß links am Ende der Rinne kann man kleine Cams 0,2-0,4 platzieren. Die 4. Länge gehörte dann wieder mir oder besser ich ihr. Vom Stand geht’s links über eine grasdurchsetzte Platte hoch zu Band und dann einfach nach rechts zur Verschneidung.
[Bild: 10_Die_Verschneidung_der_4_Laenge_1.jpg]

Ich platzierte noch einen guten 0,75er Cam und los gings. Die Verschneidung bietet steile Kletterei mit guten Hooks, jedoch kraftig zu klettern. Ich platzierte mein Eisgerät an einem guten Hook der auf Hebelwirkung hielt (oder halten sollte) zog an und wollte gerade mit dem andren Gerät nachsetzen als ich auch schon aus der Verschneidung flog weil mein Eisgerät ausbrach oder abgerutscht ist. Zing und da war auch der alte Messerhaken von letztem Jahr (denn ich eh entfernen wollte) schon mit aus dem Riß gezogen. Der Cam hielt 1a. Nochmal ran und empor zum ersten Bolt in schönen Zügen weiter zum 2. Bolt und nun sollte es nach links rausgehen. 2005 war damals ein Eispilz dort gewesen und die Stelle einfach gewesen. Nun gabs da kaum Eis aber immerhin auf der Platte einen Tritt aus Eis. Meine Arme waren aufgepumpt und ich ruhte mich etwas am Bolt aus (wollte nicht nochmal einen Abgang machen). Dann gings doch besser als gedacht links heraus in einfacheres Gelände. Den Normalhaken der da kommen müsste konnte ich nirgends finden. Bissle was gebastelt und zum Bh unter dem Standplatz geklettert. Nachdem dieser nachträglich erst hinzugekommen war hab ich lang überlegt ob dieser echt notwendig war. Heute tat er jedoch ganz gut da wenig Schnee in dieser Passage war und man immer auf dem Fels mit den Steigeisen kratzte. Peter kletterte die Verschneidung im Nachstieg frei. M6 dürfte für diese Passage nicht zu hoch gegriffen sein fanden wir beide. Mal sehen wie Wiederholer diese Stelle bewerten. Die 5. Länge war dann für mich im Nachstieg entspannend. Der Vorsteiger muß hier in wackliger Kletterei eine kleinsplittrige, plattige Passage meistern. In der 6. Länge fehlte etwas der Schnee.

[Bild: 10_Beginn_6_Laenge_1.jpg]

Dafür war diesmal der Ring-BH einfach zu klippen, da wir ihn mit einer 7mm Reepschnur verlängert haben. Gegebenfalls noch mal verlängern oder nur ein Halbseil einhängen wegen Seilreibung. Abdrängend geht es hier links um die Ecke (direkt hinter der Ecke Camelotmöglichkeit) zu dem Hangelquergang am Grasbalkon). Satt fahren die Gerät ins Gras und man muß sich etwas rauslegen um weiter unten Tritte zu finden. Das macht Spaß, endlich wieder in den Bergen und die Arbeit Arbeit sein lassen. Am Ende erreicht man wieder eine Rinne (BH). Noch kurz die Rinne hoch und nach links zu Stand. Dieser war mal wieder völlig zugeschneit. Der alte (schlechte) Ring-BH war noch zu sehen. Der eigentlich Stand ist etwas tiefer an einem kleinen Block ca. 3m rechts davon im Schuttkar. Mittels der Reepschnur die den alten BH mit dem eigentlichen Stand verbindet konnte ich diesen dann finden und ausgraben (Dient ja auch als Abseilstand, auch wenn der alte Ring-BH auch schon Abseilmanöver überstanden hat). Peter hatte auch sichtlich seinen Spaß im Quergang.

[Bild: 10_Peter_in_der_6_Laenge_1.jpg]


[Bild: 10_Peter_im_Hangelqergang_der_6_Seillnge_1.jpg]

Einfach gings die 7. Länge hinauf. Die 8. Seillänge hat nur eine kurze schwerere Einzelstelle, lässt sich jedoch bestens mit Cams absichern. Den Stand am Beginn der 9. Länge dann wieder ausgegraben (wenige Meter rechts der Verschneidung am Fuß derselbigen). Kurze Rast bevor es wieder ans Eingemachte ging. Peter kletterte die Länge und arbeitete sich langsam empor.

[Bild: 10_Peter_in_der_9_Lnge_1.jpg]


[Bild: 10_9_Laenge_1.jpg]

Die Länge ist konstant schwer und lang (ca. 50m). Erfordert immer wieder ausspreizen und stehen auf kleinen Leisten. Für die Eisgeräte gibt’s meist nur kleine Aufleger. Am Ende der Länge (letzten 2 Bolts) kommen dann ein paar schöne Hooklöcher. Im Nachstieg wars eine schöne Sache und so viel angenehmer wie bei Erstbegehung bei der ich bei jedem Boltsetzen Angst haben musst von der Leiste oder dem Hook abzurutschen.

[Bild: 10_Blick_auf_den_unteren_Teil_der_9_Laen...tieg_1.jpg]

Der Stand dieser Länge ist übrigens hinter der Kante links. Der einzelne Bohrhakenstift an einem großen Block war mal als Stand gedacht. Wer diesen findet geht waagrecht nach links um die Ecke und findet den Stand dann etwa 3m weiter auf Hüfthöhe. Die 10. Länge geht gleich vom Stand steil an Grasnarben empor (zwei gute Cammöglichkeiten 0,75/ 0,5) und erreicht ein Band. Dort schwer zu findender Bh an Block. Leicht nach links und eine kleine brüchige Verschneidung hoch und nach links zu Ring-Bh. Hier auf Leiste nach links leicht absteigend queren (gute Cammöglichkeit 1) und wenig empor zu Normalhaken mit Reepschnur. Genüßlich weiter über Grasnarben empor (Cammöglichkeit) und nach links zu einem kleinen Latschenkieferbaum an der Kante. Direkt links neben dem kleinen Latschenkieferbaum ist etwa auf Kniehöhe der Stand mit 2 BH und Schlingenmaterial (war unter Schnee bedeckt, wer sich am kleinen Latschenkieferbaum orientiert wird diesen aber gut finden). Als Peter Nachsteig wurde es schon langsam dunkel.

[Bild: 10_10_Laenge_1.jpg]

Gleich machte er sich an die letzte Länge die noch mal einen schönen Abschluß der Tour darstellt. Über Graspolster gerade empor und am ersten Bolt rechts vorbei und auf das markante Dach hinklettern.

[Bild: 10_11_Laenge_unterhalb_des_daches_1.jpg]

Peter schaffte den schweren Ausstieg unter dem Dach heraus nach links auf Anhieb. Sah recht anstrengend aus. Im Nachsteig wars dann schon beinahe Dunkel und ich kletterte die letzte Länge mit Stirnlampe und noch ein wenig Restlicht. Das Dach konnte ich nicht frei klettern und überwand es technisch. Leider konnten wir den Stand mit Wandbuch nicht finden. Ich grub mit Peter zwar ein großes Stück der latschen frei und war mir auch sicher, ganz ganz in der Nähe zu sein aber fand ihn nicht. Wahrscheinlich ist der irgendwo unter den plattgedrückten Latschen dort versteckt. Schade auch, da hätte nämlich ein Gipfelschnaps auf uns gewartet. Wir gratulierten uns zur Durchsteigung der Tour und kehrten hier wie geplant um. Die 12. Länge ist nur der einfache Ausstieg zum Weiterweg zum Gipfel und lohnte nicht mehr, sofern man wieder abseilen möchte. Wir hinterließen eine neue Schlinge mit Abseilring und machten uns ans Abseilen. Beim zweiten Mal abseilen muß man wirklich westlich der Kante (von oben nach unten gesehen, Blickrichtung mit Rücken zur Wand: links) abseilen. Sonst findet man den Stand nicht oder nur schwer. Wir seilten dieses Mal nämlich gerade in Falllinie die Rinne hinunter und waren ein paar Meter entfernt. Den Abseilstand hatte ich damals so eingebohrt im Herbst da die logischere Rinne voll mit Steinen war und zu gefährlich um darüber das Seil abzuziehen. Also westlich der Kante abseilen oder selbst Haken für einen Abseilstand mitbringen. Von hier weg erreicht man durch schräges Abseilen unmittelbar den Stand nach der 7. Länge. Der Rest lief flüssig ohne Schwierigkeiten.
Auf dem Rückweg redeten wir noch ausgelassen über die Tour und freuten uns riesig, dass sie uns nun endlich bis zum Ausstieg aus dem Felsteil geglückt ist.

Die Tour bietet tolle und fordernde Kletterei und ist aufgrund der Länge und Schwierigkeit durchaus ein großzügiges Unternehmen. Das Vorhandensein von Bh sollte nicht über die Tatsache hinwegtäuschen dass an mehreren Stellen keine gesetzt wurden wo eigenständig abgesichert werden kann. D.h. es stecken nicht an allen neuralgischen Punkten BH. (Dies trifft vor allem auf den unteren Teil zu) Nach mehrmaligem Wiederholen von Teilpassagen stecken nun jedoch auch weitere BH an Stellen bei denen wir anfangs darauf verzichtet hatten, welche aber entweder die Psyche deutlich entlasten oder bei erschwerten Tourenverhältnissen in Kombination mit Mangel an natürlichen Absicherungspunkten eine Risikominimierung darstellen.
An Einzelstellen mag die Tour auch schwerer sein als im Führer angegeben. Die Bewertung entsprach unserem subjektiven Gefühl. Peter hätte diesesmal z.B. die Verschneidung in der 6. Länge auf M6/6+ geschätzt aber zumindest denke ich ist M6 realistisch.
Wir sind beide Gespannt von den Bewertungen und Kommentaren von Wiederholern zu erfahren.

In diesem Zusammenhang euch allen vom Rocksports-Team viel Spaß beim Wiederholen. Wenn euch die „Carpe diem“ gefallen hat werdet ihr auch hier auf eure Kosten kommen. Einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Gruß Alban

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  3x3-Säule, Bacher Loch (Allgäu), WI 4-5 (70m)
Geschrieben von: Zwerggäuer - 31.12.2007, 15:10 - Forum: Eis - Keine Antworten

Durch die konstant niedrige Lawinensituation kann man momentan in Gebiete vordringen, die sonnst vollkommen Tabu sind.

So z.B. das Bacher Loch bei Einödsbach.

Bisher sind wenig Eiskletteraktivitäten aus diesem Tal bekannt. Was auch mit der meist prekären Lawinensituation zusammenhängt.

Wir haben eine Säule im vorderen Teil des Bacherloches (ca. 30min von Einödsbach) geklettert. Die ca. 70m lange Linie kann in 2 Seillänge durchstiegen werden. Die erste Länge mit 50m über die schwere Säule hinweg. Die zweite Länge deutlich leichter in 20m (mit großer Schleife 30m Seilweg) zu liegendem Baum (rechts am Fallende) mit Abseilschlinge von uns.

Sehr schöne Eiskletterei in grandioser Umgebung.


[Bild: 5_3x3_Saeule_Route_2.jpg]

[Bild: 5_3x3_Saeule_1.jpg]




[Bild: 5_Stef_EB_2008_1.jpg]

[Bild: 5_Frnk_EB_2008_1.jpg]

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  16.12.07 Renkfälle Kaunertal
Geschrieben von: Zwerggäuer - 17.12.2007, 11:52 - Forum: Österreich - Keine Antworten

Das Eis war lange erwartet, nachdem es bereits ende November zapfig kalt wurde war die Erwartung an die Saison groß. Eine lange Wärmeperiode und massive Schneefälle haben die Aussichten aber wieder etwas gedämpft.

Nun war es aber soweit, endlich und nicht nur so einsame 15m Klapfen sondern richtig massive Eismauern. Das findet sich natürlich nicht irgendwo auf 800m Meereshöhe, sondern tendenziell weit oben im Gebirge. Ein heißer Tipp ist meist das Gebiet um die Anton-Renk-Hütte. 2000mH und ein wahrer Kältesee, lassen hier immer schon bald gute Bedingungen gedeihen.

Mit Steve machte ich mich am Samstag auf zu schauen ob auch dieses Jahr alles benne im Reich von al'Fredo ist. Nachdem ich meinem Caddy beigebracht hatte, das es gar nichts nützt wenn er sich anstellt wie der letzte auf dem glatten Forstweg, kamen wir auch mehr oder weniger konventionell bis zum Schranken hoch.

Der Fußmarsch von 2h lässt die Vorfreude hochkochen, und wenn man von der Alpe oben das erste mal die Eisfälle sieht, weiß man auch jeder meter hat sich gelohnt. Am Samstag waren wir etwas spät dran, so reicht es nur für eine Seillänge an dem kurzen Klapfen ganz links. Aber schon hier war klar, das wird kein Murmelspiel, das Eis war spröde, oft huschten beim Einschlagen Spannungsrisse Meterweit durchs Eis mit einem furchteinflössenden Schepperer.

Mit Einbruch der Dunkelheit dann runter ins Tal und eine große Pizza eingebaut (Tipp: in Ried rechts bei InterSpar, sehr gute Pizza und reichhaltiges Salatbüfett).

Am Sonntag giengs dann früh Morgens hoch, so das wir schon gegen kurz nach 10Uhr am Einstieg stehen. Wir wählen eine Linie etwas links des klassischen Renk. Das Eis ist jung und teilweise röhrig, lässt sich aber auch in den Steilstufen gut absichern. Gutes Gefühl stellt sich bald ein. Die Schläge in dem harten Eis sind präzise, dennoch kommt man um das eine oder andere mehrfache nachschlagen nicht herum. Die Eisen brechen manchmal durch aber das lässt sich abfangen. So ziehen wir in 4 Seillängen nach oben. Da noch nicht alle Vorhänge geschlossen waren, gabs auch immer wieder technisch interessante Stellen unter kleinen Vorhängen heraus. Zach für an 4er allemal
Wink
.

Der Abstieg über den Fußweg der Anton-Renk geht gut, der Schnee ist wenig und so ist die Lawinengefahr gering. Ein herzliches Danke noch an die beiden Garmischer vom Samstag fürs runter spuren.

Besonders gefreut hat mich, den Arne und den Franz zu treffen, da man sich oft halt nur aus den Toureneinträgen im I-Net kennt.

Wieder wurde es dunkel bis wir den Fall verlassen, aber das wird man gewöhnt.

Heimfahrt bei ACE und Keksen...Super, auch die Skifahrerkonvoi war schon durch.

Dann besinnliche Weihnacht euch und viel Spaß im Eis,
euer Stef.

Da wir ja die beiden Münchner Arne und Franz getroffen haben, gibt es auch Bilder obwohl ich meine Kamera vergessen hatte. Der Franz hat uns auch ein paar mal abgelichtet und in seinem Blog verewigt. Ihr könnt ja mal kurz oder eher lang hineinschauen lohnt sich echt. Tolle Berichte, spitzen Routen:
http://moaddsgaude.blogspot.com/2007/12/...taler.html

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  03.11.2007 direkte Haston-Eistrup (Mönch NW)
Geschrieben von: Zwerggäuer - 06.11.2007, 11:23 - Forum: Schweiz - Keine Antworten

Haston-Eistrup-Couloir an der Mönch Nordwand

Ja wie schön ist es doch, daheim am PC und über den Büchern wird gesucht und geplant. Eine gute Route muss her, das WE muss effektiv genutzt werden. Nur gut das dem Berg meißt ...eißegal ist was man sich in seinem Oberstübchen alles zusammen reimt.

Und so legt mein Kumpel Bini und ich am 01.Nov ab um im Berner Oberland das gerade frisch erstarrte Eis zu Testen. Als Stützpunkt ist die Guggihütte auserkoren, der Spielplatz ist der Mönch. Speziell an der Westwand wollen wir uns verlustieren.

Der Zustieg zur Guggihütte ist von einem Spaziergang schon etwas entfernt. Man schlapft von der Bahn (Station Eigergletscher) erstmal 250mH runter um dann auf der anderen Seite wieder 650mH auf zu steigen. Der frisch gefallene Schnee trägt dann schon dazu bei, dass wir nicht zu schnell vorankommen. Das Terrain ist lose und der Neuschnee macht es rutschig. Dennoch haben wir 2h nach Einbruch der Dunkelheit die urige Hütte erreicht. Wir richten uns häuslich ein und bereiten das Material für den nächsten Tag (wir erinnern uns an die hochtrabenden Pläne).
Von der Guggihütte zum Einstieg eines Couloirs in der Westwand wird erst einmal in etwas schrabbligen Gelände in den Gletscherkessel unter dem Jungfraujoch gequert. Kurz vor dem Gletscher werden wir aber abrupt gestoppt. Zwischen unserem Weg und dem Becken klafft ein 50m Abbruch. Oha bemerke ich geistesgegenwärtig...da ist wohl der Gletscher zurück gegangen (nein sag bloß). Nun die Entscheidung, abseilen und evtl. schlechte Verhältnisse in der Wand antreffen? Dann wäre unserer Rückweg abgeschnitten und wir dürften irgendwie vogelwild wieder zurück zum Hüttchen. Das machte uns irgendwie nicht so an.


[Bild: 5_Jungfraukessel_1.jpg]


Also wurden neue Pläne geschmiedet. Wir wollten uns an diesem Tag aber zumindest noch etwas bewegen. Deshalb sind wir noch auf das Mönchsplateau hoch gelaufen, glücklicherweise mit unserem ganzen Gerödel noch dran. Als wir oben ankommen, sehen wir, dass es im Haston -Eistrup ganz passable Verhältnisse hat. Unten zwar was Felsig aber das sollt schon gehen, zur Not kann man ja noch weit rechts Einsteigen.


[Bild: 5_EistrupCouloir_1.jpg]


Also deponieren wir das harte Zeuchs auf dem Mönchsplateau und gehen runter an die Hütte, etwas Sonnenbaden und dem Bini die Hosen beim 66 Spielen ausziehen, dabei Martini on the Rocks saufen....Hämmm...jo so kann man's einigermaßen Aushalten.

Früh morgens geht's dann los. Schnell geht's höher der Rucksack ist leicht und bald schon legen wir unsere deponierte Ausrüstung an. Auch der Tag ist nun so weit anzubrechen. Abstieg in den Kessel und mal schauen wo man am besten über den Schrund kommt. Genau in Falllinie des Haston sieht's gut aus. Das Brückchen hält und der anschließende kurze überhängende Nollen ist mit zwei, drei Hieben auch überlistet. Bini darf gleich in die erste mixed Länge starten... .

[Bild: 5_Bini_Mix_unten_1.jpg]


Das ist jetzt irgendwie gar nicht so leicht gewesen. Nun legt sich das Gelände aber etwas, meine nächste länge ist nur noch kurz steil, dann geht's auf 50-60° runter. Langes Seil ist klar. Immer wieder Steilaufschwünge bis 70°, konzentriert bleiben, auf die Idee das Seil wieder weg zu machen kommen wir dieses mal nicht, Blankeis nie unter 55° meist deutlich steiler sind ein gutes Argument für Sicherung.


[Bild: 5_unten_orginal_1.jpg]

[Bild: 5_mitte_orginal_1.jpg]


Immer schmäler zieht sich das Couloir zu. Bis es von einem Felsriegel von der weiten Wand unter dem Nollen abgekoppelt wird. Ein paar längere 75° Aufschwünge bringen einen bis fast ans Plateau über den Nollen. Nun zweigt ein schmaler Eisschlauch nach links ab und bildet den direkt Ausstieg. Das wird nochmal etwas zapfiger als bisher.


[Bild: 5_Oben_orginal_1.jpg]


Aber dieser geniale Wasserfall lockt einfach. Was aussieht als wären wir quasi schon dran entpuppt sich als 2h Kletterei in 5 Seillängen. Das Eis wird wieder dünner.


[Bild: 5_Gullyfeeling_1.jpg]

[Bild: 5_Gullyfeeling1_1.jpg]


Endlich unter dem Wasserfall, 15-20m steil (85°) geht's nach oben. Leider ist das Eis immer noch spröde und trocken. Bini hat zu kämpfen (irgendwie trifft's ihn mit den harten Längen heut auch, sorry), aber es hätte mich gewundert wenn er's nicht gepackt hätte. 4 Schrauben und er zieht im flacherem Gelände davon.


[Bild: 5_Bini_direkt_oben1_1.jpg]

[Bild: 5_Bini_direkt_oben_1.jpg]


Mich haut mittlerweile die Höhe komplett zusammen, heute ist nicht so Super...Gott sei dank ist Bini in Hochform. Dennoch lasse ich mich nicht den Berg hochziehen. Der Wasserfall geht (nicht gut, aber er geht) und gehe am Stand gleich in lead. Wieder langes Seil, 200m und ich habe keine Schrauben mehr. Jetzt bin ich aber wirklich am Sack...wann hört denn dieses ....eiß Gully auf.


[Bild: 5_Ich_fertig_1.jpg]


Bini führt noch eine länge hoch an den Westgrat...Ende Gelände...die Schwierigkeiten sind vorbei nun würde es nur noch flach an den Gipfel gehen. Aber dafür haben wir leider keine Zeit mehr. Wir wollen über den Nollen runter. Das heißt wir müssen erst einmal die steile Eisflanke Richtung NW absteigen. Das will ich auf alle Fälle im Hellen machen, damit wir das blanke Eis etwas umgehen können.

Mit dem erreichen des Nollenkopfes wurde es dann auch stockfinster, schnell eine Sanduhr gefädelt und 2x60m abgeseilt sind wir unterhalb des Nollen und sitzen beobachten den flüchtenden Tag am westlichen Horizont.

[Bild: 5_Sonnenuntergang_1.jpg]


Konzentration noch bis wie wieder an der Guggihütte sind. Aber bald sitzen wir bei Martini und Spagetti am Ofen und philosophieren warum's jedesmal so ein Brett ist, wenn wir beide unterwegs sind.

Abstieg am nächsten Morgen und der Mönch sagt auf wiedersehn....das sage ich auch, denn die Westwand ist nicht vergessen
Wink
.


[Bild: 5_Mnch_abschied_1.jpg]

[Bild: 5_Route_1.jpg]


Facts zur Tour:
Mönch Nordwand
Haston/Eistrup-Couloir (Charakter: Eisklassiker)
Erstbegeher: Haston und Eistrup 1976
>1000m Wandhöhe
Unten: je nach Verhältnissen Eis oder Kombi (ca. M5, kurz)
Oben Eis: Durchschnitt >60° in Aufschwüngen 70°-75°
Direktausstieg: 2 Längen 60°-65° mit steileren Aufschwüngen, 1 Länge 70°-75°, 1 Länge 85° und 250m bis zum Grat 55°-60°.
Gesammt: AS (Schwierigkeiten im Eis und kurzes Kombi)
Ausrüstung: 2 Steileispickel, Steigeisen, Seil, Helm, Cams (0.4, 0.75, 2), Keile, Haken (Notfall), 3 kurze, 4-6 mittlere, 2 lange Schrauben.
Seilschaft: Korbinian Schmidtner, Stefan Biggel.

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  Sonnjochüberschreitung am 27.10.07
Geschrieben von: daniel - 29.10.2007, 18:27 - Forum: Österreich - Keine Antworten

Hallo,

hier mal eine etwas leichtere Tour:

- Überschreitung des Sonnjochs im Karwendel, Aufstieg von der Gramaialm in den Bärenlahnersattel und durch die No-Flanke zum Gipfel. Abfahrt über den Westrücken , mit Ski bis zum Auto !

Ein Video der Tour :


http://www.youtube.com/watch?v=wgqbyshlopw


Gruß Daniel / unterweg's mit Hannes

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  "Ruby Tuesday", Rubihorn-Nordwand, 70°, M6, A0
Geschrieben von: Alban - 23.10.2007, 03:32 - Forum: Eis - Antworten (2)

Rubihorn-Nordwand

"Ruby Tuesday"
Ca. 400Hm, 12 Seillängen
70 Grad, M6, A0 (M5+ obligat)


[Bild: 10_Kopie_2_von_Ruby_Tuesday_Frontalsicht_1.jpg]


[Bild: 10_Kopie_2_von_Ruby_Tuesday_im_Zustieg_1.jpg]


Erstbegeher: Alban Glaser, Peter Faulhaber, 2007
Nach Vorarbeiten von 2006, 2005 (2005 zusammen mit Sebastian Kocher)

Charakter:
Anspruchsvolles und großzügiges alpines Unternehmen in der Rubihorn Nordwand. Schwerer und länger als die benachbarten Touren, dabei jedoch meist besser abgesichert. Deutlich zeitintensiver als die "Klassische Nordwand" und zeitlich auch länger als die "Carpe diem".Über die Tour kann abgeseilt werden. Nach der 8. Länge besteht die Möglichkeit zur "Carpe diem" Auszuqueren. Zeitiger Einstieg empfehlenswert.
In den ersten 2 Seillängen (vor allem 2. Seillänge) teilweise Eiskletterei. Rest der Tour vorwiegend Fels/ Graskletterei. Tendenziell gegenüber der "Carpe diem" mehr Felskletterei da weniger Grasbestand. Die Tour erfordert M5/5+ obligat. An Einzelstellen liegen die Schwierigkeiten frei bei etwa M6. Das Abschlußdach in der 11. Seillänge erfordert auf 2-3 Zügen kurze technische Kletterei (A0, gut abgesichert). Die Stelle kann bestimmt frei geklettert werden und ist wahrscheinlich schwerer als M6.
Im oberen Felsteil teilweise brüchige Passagen (dort in der Regel gut abgesichert). Nachdem die Tour im oberen Wandteil unterhalb eines Felsausbruches durchzieht ist prinzipiell die Möglichkeit eines weiteren Felsausbruches in Betracht zu ziehen. (Wie überall am Rubihorn, man sehe sich nur das Schotter/Geröllfeld am Fuße der Wand an).



Tourenbeschreibung:
1.Seillänge (45m, 60°, M2-3, Stand an 1 BH)

[Bild: 10_1_Seillaenge_1.jpg]


Die Rampe nach links empor. Je nach Verhältnissen entweder im Eis (ca.60 Grad) oder im Fels (M2-3) weiter bis zu einer Verflachung. Auf der darüberliegenden Stufe dann rechterhand Stand.
2. Seillänge: (60m, 70°, Stand an 2 BH)

[Bild: 10_2_Seillaenge_Wasserfall_Beginn_1.jpg]


[Bild: 10_2_Seillaenge_1.jpg]


Dem Eisfall über mehrere kleine Stufen folgen (oft dünnes Eis) bis zu einem geneigten Schneefeld. Dieses schräg rechts bis zu den Felsen ausgehen. Dort Stand an 2 BH.
3. Seillänge: (60m, M5, 1BH, 1 NH, Stand an 2 BH)

[Bild: 10_3_Seillaenge_1.jpg]


Gerade 3 m empor (ehemals alter Standbohrhaken links) und abdrängend (M5) nach rechts auf Leiste bis zu einer Verschneidungsrinne (1BH). Die Verschneidung empor (1NH, M4) bis zum Ende (Camelot 0,3 bzw 0,4 links !) und schwer (M4+) über ihren Abschlußwulst in einfacheres Gelände. Im Folgenden auf Rampen und Rinnen (M2) schräg rechts empor bis zur nächsten Steilstufe. Stand an 2 BH.
4. Seillänge: (40m, M6, 3 BH, 1 NH, Stand an 2 BH)

[Bild: 10_4Seillaenge_1.jpg]


Links vom Stand über Platten empor (M4) auf Band. Nach rechts bis Zur Verschneidung. Diese hinauf (Einzelstelle M6, 2 BH) und gegen Ende mittels Eiswulst (nur selten vorhanden) weiter zu kleiner Verflachung (NH rechts). Nach links weiter (BH, M2-3) zu Stand bei großem Block in Rinnenmitte (2BH)
5. Seillänge: (25m, M4/4+, 4 BH, Stand an 2 BH)

[Bild: 10_5_Seillaenge_2.jpg]


[Bild: 10_Mitte_der_5_Seillaenge_1.jpg]


Waagrecht nach rechts um Kante und über Platten (4 BH, M4/4+) schräg rechts empor bis zu einem sperrenden Wandriegel mit Verschneidungsrampe. Dort Stand an 2 BH.
6. Seillänge: (30m, M4+, 4BH, Stand an 2 BH)

[Bild: 10_6_Seillaenge_1.jpg]


Die Rampe entlang (2 BH) bis zu Ringbohrhaken mit Schlinge (unbedingt verlängern wegen Seilreibung). Nun auf Grasband links um Kante und mittels Hangelquergang an Grasbalkon nach links zurück in Felsrinne (BH). 3m hinauf zu Stand linkerhand an 2 BH.
7. Seillänge: ( 55m, M1-2, Stand an 1 BH)
Schräg links über Rampe weiter hinauf zu einem Band. Stand direkt links einer kleinen Kante.
8. Seillänge: (55m, M2, Stand an 2 BH)
Waagrechts auf Band nach rechts. Schräg rechts über Felsstufe in wieder einfacheres Gelünde und hinauf zu großem Band am Fuß der Abschlusswand. Stand rechts am Beginn einer markanten Verschneidung.
9. Seillänge: (55m, M5-6, 8 BH, 1 NH, Stand an 2 BH)

[Bild: 10_Beginn_9_Seillaenge_1.jpg]


[Bild: 10_Blick_auf_oberen_Teil_der_9_Laenge_1.jpg]


[Bild: 10_Peter_im_Ausstieg_aus_9_Laenge_1.jpg]


Die Verschneidung empor bis zu kleinem Wulst. Rechts daran vorbei und weiter die Verschneidungsrinne empor ( BH meist rechts). Gegen Ende der Rinne noch etwas gerade empor zu Felsblock und dann Querung nach links zu Stand an 2 BH hinter einer Kante.
10.Seillänge.(30m, M4, 3 BH, 1 NH)

[Bild: 10_Beginn_10_Lnge_1.jpg]


[Bild: 10_Mitte_der_10_Laenge_1.jpg]


Links vom Stand hinauf zu Absatz mit brüchigen Blöcken (BH) eine kleine brüchige Verschneidung hinauf (BH) und nach links auf kleine Leiste. (Ringbohrhaken). Auf Leiste wenig nach links absteigen und queren zu grasdurchsetztem Gelände (NH).Nun gerade empor und links hinter Kante zu Stand an 2 BH.
11. Seillänge. (30m, M4/A0, 5 BH, 1 NH, Stand an Latschenkiefern mit Schlingen und Wandbuch)

[Bild: 10_Blick_auf_11_Laenge_und_das_Abschlussdach_1.jpg]


[Bild: 10_das_Abschlussdach_1.jpg]


Gerade empor über grasdurchsetztes Gelände bis unterhalb einer kleinen verdorrten Latsche. (BH). Nun nach rechts und wieder gerade hinauf (BH) bis zu dachartigem Überhang (BH). Nun links schwer heraus unter Überhang (BH, NH mit Schlinge, M4 und A0) und empor auf Leiste. Kurz nach links (BH) und leichter schräg rechts hinauf zu Latschenkiefern mit Standschlingen und Wandbuch. Ende der Hauptschwierigkeiten.
Ab hier entweder abseilen zu Wandfuß oder Weiterweg zum Gipfel mit Abstieg über Normalweg.
12. Seillänge: (45m, M1-2)
Die Grasschneise im Latschenkiefergürtel hinauf über kleinen steileren Aufschwung in flacheres Gelände. Stand entweder an flachem Felsblock mit BH und Schlinge (Kurz vor dem Band, bei viel Schnee schwer zu finden) oder an beliebiger Stelle an Latschenkiefern auf rechter Seite.
Weiterweg: Auf Band nach rechts in einfacheres Gelände des Gipfelschneefeldes. Nach eigenem Ermessen beliebig empor zum Gipfel ( max. 40 Grad, meist deutlich leichter)


Bemerkung zur Absicherung/Material:
Alle Standplätze und viele Zwischensicherungen sind mit 10mm-BH eingerichtet. (rostfreier Stahl/ oder verzinkt, 66-80mm lang). Vereinzelt stecken wenige Normalhaken. Die Tour ist im mittleren und oberen Teil gut mit Zwischenbohrhaken bestückt, im unteren Teil stecken nur wenige BH. Dort kann jedoch bei Eis mit kurzen Eisschrauben und im Fels mit Friends/Camelots meist gesichert werden. Ein kleines Sortiment Schlaghaken sollte zur Sicherheit dennoch mit dabei sein. Zu empfehlen sind Camelots der Größe 0,2-2 (vor allem 0,3-1 !) und evtl. ein kleines Klemmkeilsortiment (selten einsetzbar). Mehrere Schlingen.
2x60m Halbseil. 10 Expressschlingen, 3 kurze Eisschrauben. Stirnlampe (!!)

Vom Ende der 11. Seillänge kann folgendermaßen abgeseilt werden ( Vorsicht vor Steinschlag beim Abseilen und vor allem beim Seilabziehen !!!)
1.Abseilen: 30m, bis zum Stand nach der 10. Länge
2. Abseilen: 40-45m, Zuerst rechts der Kante hinunter bis zu einem geschätzten Absatz unter kleinem Überhang. Hier eigener Abseilstand mit 2 BH und Schlinge.
3. Abseilen: 35-40m, leicht schräg links hinunter auf Band. Wenige Meter links hinter Kante befindet sich der Stand nach der 7. Länge (einzelner BH).
4. Abseilen. 55m, Schräg rechts zu Stand nach der 6. Länge.
5. Abseilen. 55m, Gerade die Felsrinne hinunter, den Stand nach der 4. Länge Überseilen und bis zum Stand nach der 3. Länge.
6./7./8.Abseilen: entlang der 3., 2. und 1. Länge abseilen.

Alternativ kann mit etwas Aufwand/Übung (Queres Abseilen in der 10. Seillänge) in der 11.-9. Länge entlang der Tour abgeseilt werden. Und dann in ca. 70m auf Band nach rechts zum Wandbuchstand der "Carpe diem" ausgequert werden (1 Zwischenbohrhaken). Ab hier schnelles Abseilen über Abseilpiste.



Bemerkung:
Der Name der Tour: "Ruby Tuesday" ist angelehnt an das bekannte Lied der Rolling Stones mit gleichem Namen.
(Text unter:
http://www.lyricsfreak.com/r/rolling+sto...17876.html
)
Das erste Mal war ich in der Tour mit Peter und Sebastian Kocher am 10.12.2006. Damals hatte wir geniale Eisverhältnisse, kamen jedoch nur bis zum Ende der 6. Seillänge. Am 23.12.2006 war ich erneut mit Peter dort und wir wollten in einem Zuge die Tour von unten nach oben vollenden. Die bereits gekletterten Passagen zollten uns Respekt vor der Vorjahresleistung ab und mag es an unserer mäßigen Frühwinterform oder der Gedanke an Wiederholer gelegen haben, es wurden weitere Zwischenbohrhaken hinzugefügt. Wir gelangten damals nur bis zum Ende der 8. Seillänge. Zum Beginn der schweren Verschneidung. Wir querten damals rüber zur "Carpe diem" und besserten die bereits bestehende Abseilpiste ab Wandbuch mit jeweils einem zweiten BH nach.
Die Tour war zu zeitaufwendig um erneut von ganz unten zu kommen. Also stiegen wir am 17.2.2007 erneut in die Tour ein um dieses mal jedoch über den Fels/Grasrücken zwischen der "Carpe diem" und der "Ruby Tuesday" das große Band zu erreichen. Dabei entdeckten wir eine leichte Durchstiegsvariante in der zentralen Nordwand, welcher in Verbindung mit dem "Notausstieg" der "Carpe diem" eine eigenständige, lohnende Linie abgibt. Wir machten uns an das Neuland des Felsteiles im oberen Wandbereich. Die 9. Seillänge war dann bei der Erstbegehung echt ne harte Nuss und psychisch die schwerste für mich. Oft musste ich aus wackliger Stellung Bohren und die Schwierigkeiten waren auch länger anhaltend. Die Seillänge hatte uns jedoch so aufgehalten, dass wir in der 10. Seillänge, kurz vor dem Stand wegen Dunkelheit erneut umkehren mussten. Was blieb waren ca. 30-40m die uns bis zum Ausstieg aus dem Felsteil fehlten.
Im Winter 2007 kam es zu keinem weiteren Versuch. Mitte Oktober hatte ich dann frei und wollte die letzte Seillänge noch einrichten. Leider fand ich keinen Seilpartner und beschloss daher mich von oben zum Stand nach der 10. Länge abzuseilen und die letzte Seillänge im Toprope mit Steigklemme zu begehen. Mit elends-schwerem Rucksack und vollem Eiskletterzeug gings hinauf zum Gaisalpsee und dann über den Nordostgrat bis zu der Höhe wo ich das Ende der Tour vermutete. Ich seilte mich von oben bis zur Kante ab, richtete dort einen Stand ein und seilte weiter ab zum Stand nach der 10.Länge. Bereits im Abseilen hatte ich bemerkt, dass meine geplante Rechtsquerung zur Felskante mit der ich immer spekuliert hatte eher brüchig war. Was blieb war entweder den kleinen Überhang direkt zu übersteigen oder unter ein Dach rechts davon zu steigen und nach links versuchen auszuqueren. Weiter links gibt es wahrscheinlich auch noch eine einfachere Möglichkeit, aber ich hatte Lust die Tour noch spannend abschließen zu lassen. Bis unter das Dach ging es auch ganz gut. Den Ausstieg aus diesem nach links heraus auf einen kleinen Grasabsatz konnte ich jedoch nicht frei meistern. Das Dach ragt ca. 1m senkrecht nach hinten. Direkt im Winkel gibt es gute Camelot und seitliche Hookmöglichkeiten. Dann müsste man sich richtig weit rauslegen und eine kleine Leiste oberhalb des Überhangs mit dem Eisgerät nehmen. Nur wohin den Fuß stellen? Im Herbst waren die Graspolster auch nicht gefroren und so beließ ich es bei dem Versuch. Ich bohrte die Stelle so ein, dass man sich die 2-3 Züge technisch erarbeiten kann und verlängerte den Normalhaken hinter der Überhangskante mit einer Schlinge. War auch so durchaus noch spannend und erinnerte mich etwas an das Abschlussdach des "Schweizer-Pfeilers" an der Drusenfluh.
Beim Abseilen wurde noch eine Abseilstelle in der Schlusswand eingerichtet, sofern es Seilschaften nicht möglich ist, die Querung der 10. Länge im Rückzug zu meistern.
Im Sommer kam das ganze Geröll arg zum Vorschein und beim Abseilen löste ich zwangsläufig Steinschlag aus. Glücklicherweise sind die meisten Standplätze geschützt und die Steine pfiffen über einen hinweg.
Am Wandfuß angekommen war ich froh die Tour nun endlich beendet zu haben und ich freu mich drauf sie im Winter, nun fertig eingerichtet, mit Genuss und leichtem Rucksack klettern zu können. An dieser Stelle Dir Christian und dem Rocksportsteam, vielen Dank für die Unterstützung mit Material und Akkubohrer.
An einer Stelle (6. Seillänge), sowie in der Querung zur Carpe diem sind wir auf sehr altes Hakenmaterial gestoßen. Vermutlich kreuzt die Route eine alte Sommerroute die wahrscheinlich gerade weiter die Felsrippe hinaufzieht, welche die Notausstiegsrampe der Carpe diem linkerhand begrenzt und die Felskante rechts der Verschneidungslänge in der 9. Seillänge der Ruby Tuesday darstellt. Möglicherweise sind die untersten 3. Seillängen auch identisch mit dieser alten Sommerroute.
Obwohl der Wandteil links der "Ruby Tuesday" interessant aussieht, lohnt er vermutlich nicht da er überaus brüchig ist (Im Sommer noch deutlicher zu sehen). Alle Touren in der Nordwand lohnen meiner Einschätzung nach nur für eine Winterbegehung, da im Sommer zu viel Geröll herumliegt und der Fels öfters mal nur mäßig ist. Im Winter jedoch eine tolle Wand mit mittlerweile mehreren, bekannten eigenständigen Touren und Variantenmöglichkeiten.
Topo folgt.


Gruß
Alban

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