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  19.02.2008 Zettenkaiser W-Grat / Winterbegehung
Geschrieben von: daniel - 19.02.2008, 15:38 - Forum: Österreich - Keine Antworten

Hallo,

waren am Samstag / 16.2.08 im W.Kaiser unterweg's.

Start am Hintersteinersee - zu Fuß hinauf zur Walleralm, von hier weiter mit Kurzski auf's Hochegg. Gerade hinauf zum Gratbeginn, und in schöner leichter Kletterei über den Grat zum Gipfel ( Stelle IIIAo ). Gut machbar ! Von hier nach Süden hinab zur Grübler Lucke ( 4x abgeseilt - 4 Bohrhaken gesetzt ). Am Wandfuß entlang schöne, steile Firnabfahrt hinab ins Tal ( letzten 10 Minuten zu Fuß ).
Geniale Tour bei bestem Wetter und absolut Einsam !!

Gruß Daniel, unterweg's mit Johan.

Bilder:
http://daniel-hirsch1.medion-fotoalbum.de/

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  Schneeschuhtour zum Bschießer 2000 m
Geschrieben von: Norfri - 17.02.2008, 12:38 - Forum: Österreich - Keine Antworten

Ausgangspunkt: Parkplatz der Wannenjochbahn in Schattwald ca. 1070 m.

Höhenunterschied: 940 m

Aufstieg: Vom östlichen Ende des Parkplatzes führt der Weg ins Stuibental. Man bleibt auf der rechten Seite des Stuibenbaches bis man zur Skipiste gelangt. Diese wird überquert und man wendet sich in westlicher Richtung hinauf zum Sattel zwischen Kühgundkopf und Bschießer. Sobald der Sattel erreicht ist wendet sich die Spur nach Süden und es geht etwas rechts des Grats zum Gipfel.

Abstieg: Wie Aufstieg

Schwierigkeiten: Relativ einfache Schneeschuhtour bei richtiger Routenwahl im Gipfelbereich.

Besonderheiten: Im Gegensatz zu Ponten und Kühgundkopf wenig besuchter Gipfel. Schöne Aussicht auf die umliegenden Allgäuer Berge. Recht kurze Tour. Man sollte nicht allzu früh zu dieser Tour starten, da man sonst vielfach im Schatten geht und vielfach eine eisige Spur ab dem Sattel vorfindet.

Hinweis: Bis zum Sattel zwischen Kühgundkopf und Bschießer recht einfache Tour bei sicheren Schneeverhältnissen. Nach Erreichen des Sattels muss mit zunehmender Höhe mit immer schlechter werdenden Schneeverhältnissen gerechnet werden, da der Wind den Schnee wegbläst. Die oberen ca. 200 Höhenmeter sind vielfach vereist und man geht besser zu Fuß (evtl. Steigeisen von Vorteil) bis zum Gipfel. Beim An- und Abstieg zum Sattel wird man bei entsprechender Schneelage von Lawinenabgängen bedroht. Daher, wie immer, den aktuellen Lawinenlagebericht einholen und auch beachten.

Blick zum Bschießer

[Bild: 14_IMG_0002k_1.jpg]


Kurz hinter dem Sattel zwischen Kühgundkopf und Bschießer

[Bild: 14_IMG_0006k_1.jpg]


Blick zum Iseler

[Bild: 14_IMG_0009k_1.jpg]


Am Gipfel des Bschießer

[Bild: 14_IMG_0013k_1.jpg]


Blick zum Ponten und die Tannheimer Berge

[Bild: 14_IMG_0016k_1.jpg]


Abstieg vom Bschießer

[Bild: 14_PICT8536k_2.jpg]


Rückblick zum Bschießer

[Bild: 14_IMG_0019k_3.jpg]


Rückweg durchs Stuibental

[Bild: 14_IMG_0027k_2.jpg]

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  Schottengully, Aggenstein, 10.02.2008
Geschrieben von: Alban - 17.02.2008, 00:52 - Forum: Deutschland - Antworten (1)


[Bild: 10_1Schottengully_1.jpg]


Seilschaft: Michael Bauer, Alban Glaser

Am Aggenstein sind vor ein paar Jahren mehrere neue Mixedklettereien eingerichtet worden, bzw. manche für das Mixedklettern neu entdeckt worden (u.a. Haffroute). Das Gebiet ist mit der Breitenbergbahn schnell und einfach zu erreichen (ab Gipfelstation je nach Schneelage ca. 30 min bis zu den Einstiegen).
Nachdem diesen Winter der Schottengully mal gute Verhältnisse aufzuweisen schien machten Michi und ich uns am Sonntag Richtung Pfronten auf. Die allererste Bahn erwischten wir nicht mehr gerade aber angesichts des kurzen Zutsiegs sieht man das gelassener.
Oben sahen wir dann bereits Kletterer die den Isidor-Hacker-Gedenkweg kletterten. Die Spurarbeit rüber unter der Wand entlang war dann doch kraftraubender als gedacht (ja Tourenski wären gut gewesen…).
Am Einstieg der Haffroute angekommen sahen wir dann, dass die Säule von Steilwies tatsächlich kletterbar aussah.

[Bild: 10_2_Sulen_bersicht_1.jpg]


Eigentlich hatten wir vorgehabt via Haffroute zum Schottengully zuzusteigen aber nachdem die Säule nun mal steht wollte Michi sich das mal aus der Nähe ansehen. Diese Säule wächst nur in wenigen Wintern bis ganz hinunter. Im Fels links davon gibt es eine Mixedvariante (angeblich M6/6+). Die Säule war ca. 8m hoch und unten nur ca. 40x20cm dick.

[Bild: 10_3_dnne_Sule_1.jpg]

Michi begann vorsichtig die Säule hochzuklettern. Als er etwas über der Hälfte war und die Säule sich nach hinten wieder gegen den Fels abstützte drehte er die erste Schraube. Mittels Ausspreizen konnte er eine Parallelsäule links davon benutzen.

[Bild: 10_4_Mitte_Sule_1.jpg]

Plötzlich brach jedoch der linke Fuß auf, die Tür ging auf und schon gings abwärts. Dank der gesetzten Schraube war es ein weicher Sturz und er machte sich gleich erneut ans Werk, konnte noch eine Schraube setzten, dann erneut fast die gleiche Situation und schon hatte die Säule ihn ein zweites mal abgeschüttelt. Michi gab jedoch nicht klein bei und mit mittlerweile dick aufgepumpten Unterarmen ging es dieses Mal sturzfrei hinauf zum Stand an der rechten Felswand. Die Säule hatte mittlerweile am Sockel schon einen klaffenden Riss und hing damit also frei in der Luft. Obwohl ich dachte ganz behutsam zu klettern brach die Säule, als ich gerade 2m vom Boden abgehoben hatte im unteren Teil ab. Der obere blieb zum Glück hängen. Mir fehlte nun jedoch das Eis und mit Seilhilfe von oben, Mixedklettern am Fels und mächtig Vertrauen auf die Stabilität der linken Parallelsäule erreichte ich die Säule nach dem Abbruch wieder. Kraftraubend ging es bis zur Kante weiter und als ich am Stand ankam, waren Michi und ich eigentlich schon etwas ausgepowert.

[Bild: 10_5_Standplatz_in_Steilwies_1.jpg]

Es folgte eine leichte Länge die Steilwies hinauf (45-50 Grad) bis man nach rechts in eine Rinne abzweigen kann. Diese verfolgte wir weiter um eine Linkskurve bis zu einem Bohrhakenstand. Wir waren zunächst unsicher ob dies der Abseilstand von der Haffroute war aber in der folgenden Länge kam nach ca. 10m ein Bolt. Unklar war wo der Weiterweg ist. Diese Seillänge ist im aktuellen Freudig-Führer nicht eingezeichnet. Vor uns war eine Rinne die zwei sperrende Aufschwünge hatte und an der oberen rechten Begrenzungswand gab es einen Eisvorhang. Ich umging den ersten Aufschwung links in einer Steilgrasschleife und fand auch genau einen Bolt in dem Augenblick als ich mich sehnlich nach einer Absicherungsmöglichkeit umsah. Vom Bohrhaken ging es auf einen Grasbalkon und dann leicht überhängend mittels guten Grasnarben über den nächsten Aufschwung hinweg. Kurz nach rechts gequert ins Eis, eine 13cm Schraube eingedreht und dann im Steilgras schräg rechts aufwärts zum Stand an 2 Bohrhaken auf der Platte am Beginn des Schottengullys. Was für eine Seillänge, mit allem was der Aggenstein zu bieten hat. Fels, Eis, Grasüberhänge und auch etwas Bruch. Die Seillänge ist etwa M4-5.

[Bild: 10_6_Zustiegslnge_zum_Schottengully_1.jpg]

Wir dachten schon fast die schwere Seillänge hinter uns zu haben aber ein Blick auf die Platte links des Standes belehrte uns eines Besseren. In dieser ging es zunächst waagrecht nach links. Anfangs kann man in einem kleinen Riss im Plattenversatz noch gute Messerhaken unterbringen, was die Pendelstrecke verkürzen würde. Unter mir zumindest freundliches Sturzgelände hier. Ich versuchte einen gut sichtbaren Normalhaken am Beginn der Rinne anzuklettern. Vorsichtig tastete ich mich höher. Mit den Eisgeräten muss man Drytoolen und meine Steigeisenfrontzacken hatten auch schon mal größere Leisten gesehen auf denen sie Halt finden sollten. Irgendwie ging es dann aber und der erste Bohrhaken war erreicht. Erleichterung. Im Nachhinein war dies felstechnisch die Schlüsselstelle gewesen, vom Stand zum ersten Bolt. Vom ersten Bohrhaken weg ging es in etwas brüchigem Fels mit kleinsten Grasstrukturen weiter empor bis die dünne Eisspur die von oben kam immer dicker wurde (jedoch selten breiter als einen Meter) und dann gutes Eisklettern erlaubte (ca75-80 Grad auf wenigen Metern). Wegen Seilreibung (Der Messehaken in der Querung) bezog ich am 2.BH Stand.

[Bild: 10_7_Platten_der_Schlsselstelle_1.jpg]


[Bild: 10_8_Eis_im_Schottengully_1.jpg]

Der weitere Teil dieser Länge hatte dann kaum mehr dick genuges Eis zum klettern aber im Fels und Gras konnte man klettern. Dort mal ein Normalhaken, dort einen 1er Camelot, so gings weiter bis zu einer steilen Wandstufe mit senkrechtem Fels. Hinten im Winkel ein Bohrhaken. Von diesem konnte man nach links auf ein Grasband klettern und dann schwer nach rechts aufwärts auf einen kleinen Grasabsatz. Von diesem ließ sich ein weiterer Bolt klippen , bevor es gut gesichert, jedoch schwer nach links aus der Felswand in das Steilgras (70 Grad) ging. Hier dann ein langer Runout ca. 10m empor zu gutem Stand an Bohrhaken.

[Bild: 10_9_Im_Gully_1.jpg]


[Bild: 10_10_Ausstieg_aus_schwerer_Lnge_1.jpg]

Eine wirklich schwere Seillänge fanden wir beide. Schätzungsweise M6 bei den augenblicklichen Verhältnissen.
Die letzte Länge war dann einfache und geneigte Graskletterei auf einer Rampe/Rinne bis zum Ausstieg. Vom Stand bis zum Ausstieg ca. 50m, hinter der Kante kann man einfach den Hang hinunterlaufen. Wir liefen hinunter zur Abseilstelle an der Nordschlucht und seilten uns im Dunklen in die Schlucht hinab und waren kurze Zeit später (nach Abseilen am Ende/Anfang von Steilwies wieder am Rucksack.

Eine sehr schöne aber auch schwere Tour fanden wir beide. Schwerer im Fels und Eis als der Isidor-Hacker-Gedenkweg. Dabei jedoch mit Bohrhaken gesichert. Zusätzliches selbstständiges Absichern jedoch erforderlich. Wer die langen Runouts im Steilgras nicht mag, der könnte mit Snargs diese Passagen absichern. Ansonsten sind Camelots bis Größe 2, Keile, Hakensortiment und je nach Routenwahl kurze Eisschrauben zu empfehlen. Rückzug über die Tour bis zum Stand nach der vorletzten Seilllänge gut möglich.


Gruß
Alban

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  Eisfall gegenüber Gerstrubner Alpe (Oberstdorf), WI3-4
Geschrieben von: Zwerggäuer - 15.02.2008, 13:01 - Forum: Eis - Keine Antworten

Ich (Frank, nicht Stefan) war mit Joachim am 13. Februar 2008 im Dietersbacher Tal unterwegs. Dabei ist uns der Eisfall gegenüber der Gerstrubner Alpe aufgefallen.


[Bild: 5_uebersicht_unten_1.jpg]


Der Zustieg führt über einen Lawinenkegel (ca. 1/2 Std. vom Weg).

1SL: Schneerinne (wir haben an einem Baum Stand bezogen und sind von rechts in die Rinne gequert). Ein Direkteinstieg ist möglich (M2), allerdings ist das Eis sehr dünn.



[Bild: 5_1_sl_1.jpg]




[Bild: 5_Rinne_2.jpg]


2SL: Eis bester Qualität, Schwierigkeit je nach Routenwahl WI2-4. Wir haben uns für die direkte Linie entschieden.


[Bild: 5_Stand_1.jpg]



[Bild: 5_fall_gerstb_alpe_1.jpg]


Stand haben wir oben an einem Baum bezogen.


[Bild: 5_stand_baum_1.jpg]


Evtl. ist ein Zwischenstand vor dem letzten Aufschwung auch möglich/sinnvoll.

Abstieg: 2xAbseilen an Baum und einer Abalakov.


[Bild: 5_Topo_1.jpg]


Grüße,
Joachim und Frank

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  Schneeschuhtour zum Gaisfuß ( auch Geißfuß) 1980 m
Geschrieben von: Norfri - 14.02.2008, 20:20 - Forum: Deutschland - Keine Antworten

Ausgangspunkt: Großer Parkplatz in Reichenbach. Den Parkplatz erreicht man, indem man in Sonthofen die B 19 verlässt und Richtung Altstädten fährt. Von Altstädten weiter bis Reichenbach und hier am Ortseingang nach links zum ausgewiesenen Parkplatz abbiegen. Hinweisschild: Parkplatz Gaisalpe.

Höhenunterschied: 1155 m

Aufstieg: Vom Parkplatz in Reichenbach ca. 880 m geht es über den Tobelweg (auch auf der Straße möglich) hinauf zu einer kleinen Kapelle unterhalb der Gaisalpe. Man geht noch ein kurzes Wegstück am Gaisalpbach entlang und biegt dann nach links zur Unteren Richter Alpe ab. Von hier geht es immer leicht ansteigend in östlicher Richtung weiter bis es in lichtem Wald in steiler werdenden Serpentinen höher geht (Vorsicht, manchmal eisige Stellen). Der weitere Weg verlangt sicheres Gehen mit Schneeschuhen, da man auf schmalem Pfad (rechts besteht zeitweise Absturzgefahr) zum Unteren Gaisalpsee 1508 m hinüber quert. Beim Weiterweg zum Oberen Gaisalpsee 1769 m quert man zunächst unter den Südhängen des Entschenkopfes und wendet sich dann nach Süden, bis man zu einer kleinen Hütte gelangt. Von hier steigt man wieder in Serpentinen in östlicher Richtung auf, bis man vor sich einen wunderschönen Grat (auf Wechten achten) sieht, über den man direkt aufsteigt. So gelangt man auf den Grat, der vom Gaisalphorn zum Gaisfuß hinüber führt. Der Grat wendet sich nach Osten und führt zuletzt steil hinauf zum Gaisfuß 1980 m.

Abstieg: Zunächst bis kurz vor Erreichen der kleinen Hütte beim Oberen Gaisalpsee auf der Aufstiegsroute absteigen. Nun wendet man sich zunächst nach links und steigt über herrliche Hänge Richtung Rubihorn ab. Dann geht es rechts weiter, bis man den Talboden beim Unteren Gaisalpsee erreicht. Von hier geht es auf dem Aufstiegsweg zurück zum Parkplatz.

Schwierigkeiten: Die Tour verlangt absolut sicheres Gehen mit Schneeschuhen. Außerdem sind sichere Schneeverhältnisse Voraussetzung. Nur für erfahrene Alpinisten, da die richtige Routenwahl stark von den herrschenden Verhältnissen abhängt.

Besonderheiten: Recht einsame Tour mit einem herrlichen Grat, an dem man auf Wechten achten muss. Vom Gipfel prächtige Rundumsicht.

Hinweis: Es muss mit sehr unterschiedlichen Schneeverhältnissen gerechnet werden. Der Aufstieg vom Unteren Gaisalpsee zum Oberen Gaisalpsee führt zunächst über den steilen Südhang, der bei Kälte oft harten Harsch aufweist. Beim Abstieg von der kleinen Hütte, der über schattige Hänge führt, trifft man häufig auf herrlichen Pulverschnee.
Unbedingt den aktuellen Lawinenlagebericht einholen und auch beachten.

Aufstieg zum Unteren Gaisalpsee

[Bild: 14_IMG_0048_1.jpg]

Querung zum Unteren Gaisalpsee

[Bild: 14_IMG_0051_1.jpg]

Querung vom Unteren- zum Oberen Gaisalpsee

[Bild: 14_IMG_0054_2_2.jpg]

Kleine Hütte am Oberen Gaisalpsee

[Bild: 14_IMG_0056_2_1.jpg]

Der erste Gratabschnitt

[Bild: 14_IMG_0059_2.jpg]

Am Grat

[Bild: 14_IMG_0061_1.jpg]

Der Weiterweg führt über den Grat im rechten Bildabschnittund dann nach links zum Gaisfuß

[Bild: 14_IMG_0063_1.jpg]

Am Gipfel des Gaisfuß

[Bild: 14_IMG_0070_3_1.jpg]

Abstieg vom Gaisfuß

[Bild: 14_IMG_0075_3_1.jpg]

Rückweg über den Grat

[Bild: 14_IMG_0077_1.jpg]

Abstieg zum Unteren Gaisalpsee mit Entschenkopf

[Bild: 14_IMG_0079_1.jpg]

Abstieg vom Unteren Gaisalpsee

[Bild: 14_IMG_0093_3_1.jpg]

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  Schneeschuhtour zum Großen Pfuitjöchle 2197 m
Geschrieben von: Norfri - 11.02.2008, 17:34 - Forum: Österreich - Keine Antworten

Ausgangspunkt: Parkplatz am Ortseingang von Lähn 1112 m (von Reutte kommend) an der Strecke Reutte – Leermoos.

Höhenunterschied: 1105 m

Aufstieg: Vom Parkplatz zunächst zur Bahnstation. Hier überschreitet man das Bahngleis und geht einem bewaldeten Köpfel entgegen. Durch breite Schneisen geht es, immer leicht rechtshaltend, durch einen Waldgürtel hinauf. Schließlich überquert man eine Forststraße in Richtung eines Tobels. Kurz davor, als nur wenige Meter nach Überquerung des Forstweges, quert man nach rechts hinaus. Nun geht es wieder auf einem leicht bewaldeten Rücken direkt nach oben und gelangt so in freies Gelände. Man quert nun weiter nach rechts um einen steilen Buckel herum und gelangt so zum Vorgipfel. Dieser wird überschritten und recht steil geht es hinauf zum felsigen Gipfel des Gr. Pfuitjöchles.

Abstieg: Wie Aufstieg

Schwierigkeiten: Der untere und mittlere Teil der Route ist einfach. Nach oben wird der Aufstieg steiler und insbesondere der letzte Anstieg vom Vorgipfel zum Gipfel ist recht steil.

Besonderheiten: Vom Bahnhof aus geht es gleich bergauf ohne langen Talanstieg. Hat man das bewaldete Gelände hinter sich, bietet sich eine herrliche Aussicht. Vom Gipfel genießt man eine prächtige Rundumsicht.

Hinweis: Da es sich um Südhänge handelt apern die Hänge schnell aus. Deshalb sollte man sich bei guten Verhältnissen spontan für die Tour entscheiden. Bis zum Vorgipfel relativ einfache Tour. Der Übergang zum Gipfel sollte nur von geübten Schneeschuhgehern angegangen werden, da man auf demselben Weg auch wieder absteigen muss.
Bitte den aktuellen Lawinenlagebericht einholen und auch beachten.

Blick vom Parkplatz in Lähn zum Großen Pfuitjöchl (Doppelgipfel rechts der Bildmitte)

[Bild: 14_IMG_0001k_1.jpg]


Durch breite Schneisen geht es durch die Waldzone

[Bild: 14_IMG_0003k_1.jpg]


Blick auf die gegenüber liegende Bleispitze und Gartnerwand

[Bild: 14_IMG_0012k_1.jpg]


Blick zum Großen Pfuitjöchl

[Bild: 14_IMG_0017k_1.jpg]


Am Vorgipfel des Großen Pfuitjöchl

[Bild: 14_IMG_0030l_1.jpg]


Blick auf Daniel und Zugspitze vom Großen Pfuitjöchl

[Bild: 14_IMG_0032k_2.jpg]


Blick zur Huchschrutte vom Gipfel des Großen Pfuitjöchl

[Bild: 14_IMG_0033k_2.jpg]


Beim Abstieg

[Bild: 14_IMG_0039k_2.jpg]


Rückblick zum Großen Pfuitjöchl

[Bild: 14_IMG_0043k_2.jpg]

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  Seilhenkerrinne die 2. am 10.02.2008
Geschrieben von: Zwerggäuer - 11.02.2008, 14:17 - Forum: Deutschland - Keine Antworten

Nicht nur Alban und Simon träumten von der besagten Seihenkerrinne, sondern auch Frank und ich schwänzeln schon einige Jährchen um diese Tour herum, darauf wartend, dass es mal die richtigen Bedingungen gäbe. Ich gab schon fast auf, da nicht einmal im Winter 05/06 (dem hammerguten Eiswinter) kletterbares Eis in der Tour zu sehen war.

Doch vorletzte Woche kam Frank grinsend zu mir und zeigte mir Bilder von seinem Ausflug ins Oytal....tatsächlich Eis am Seilhenker. Ich hatte noch eine Verabredung im Gastein...aber dann soll's passieren.

Während meines Gastein Aufenthaltes bekomme ich dann eine SMS, Alban und Simon sind es geklettert. Puhhh, ich musste kurz durchschnaufen...Respekt dachte ich noch. Die Schwierigkeiten kamen mir zwar irreal schwer vor aber gut ich war nicht dabei, alles ist möglich. Zuhause war klar was nächstes WE passiert. Auch wenn ich dafür Touren absagen muß, die ich auch gerne gegangen wäre... Sorry Franz.


Sonntag nun mit den Bikes ans Oytalhaus, rießen Schock da steht ein grüner Bus mit einem Haufen Exen drin liegen (Hoffe ihr hattet den Bus nicht zu Lüften auf...wir waren so freundlich und haben die Tür angelegt
Smile
)....Kletterer so früh schon? Verdammt die werden nicht in der Seilhenker sein? Aber Gott sei dank ned.
So die Taktik wussten wir nun, wir wussten auch dank Alban und Simon was auf uns zukommt und auch was wir wo besser machen konnten.

Also frisch ans Werk....wie immer war die Zustiegsrinne ca. 4mal so lang wie es den Anschein hatte.


[Bild: 5_Seilhenkerrinne_1.jpg]


Frank gibt sich die Ehre der ersten Länge. Das Eis ist ok...aber so super wie bei Alban und Simon ist es nicht mehr. Für gute Schrauben muß viel gegraben werden.


[Bild: 5_Frank1SL_1.jpg]


Frank geht bis knapp unter die Schlüssellänge und kann mit einer halbguten Schraube und 2 Geräten Stand beziehen. Der Platz ist nicht ideal aber es hat hier wenigstens Eis.

Wie geplant ist die Schlüssellänge mein.... Das Eis an der Säule ist Schrott und die prophezeite gute lange Schraube mach ich wieder raus, weil die kann ich wo anders besser verwenden. Das Köpfle passt, aber mega Brezen mag ich da auch nicht rein machen, kurz drüber geht noch ein guter 1er Cam. So nun bin ich bereit. Es ist sehr Trocken kein Wasser mehr. Alban und Simon haben das Eis ganz schön zugerichetet, ist sehr sehr anspruchsvoll, der neue Schnee bedeckt die notwendigen Strukturen. Und große Spinndrifts im Rhythmus 20 Sec, 20sec, 1min....


[Bild: 5_Stef2SL1_1.jpg]

[Bild: 5_Stef2SL2_1.jpg]


Sie gehen lang, ich verharre Minuten bis ich wieder ein paar Züge machen kann. "Verdammt".... ich Fluche wie ein Bürstenmacher, Schnee mittlerweile bis in der Unterhose und eine 10-15 Meter Brezen vor Augen. Endlich bekomme ich einen 0.4 und einen 0.5 Camalot ins sichere Gestein...Eine Insel. Nun hab ich mich auf den Rhythmus der Spinndrifts eingestellt. Ich Fluche immer noch aber es ist beherrschbar. Hier mal einen Zapfen abbinden da mal eine kurze Schraube rein, passt alles in allem. Kurz vor dem Ausstieg treffen mich die Drifts härter. Aber jetzt lass ich nicht mehr los. Aber am Ende war ich mir sicher, die Berwertung von Alban und Simon mit M5+ passt 100%, zudem sehr heikel und ernst.

Als Frank nachsteigt hören die Spinndrifts einfach auf. Uns ist klar das war der Test der Tour
Smile
. Wir waren würdig.

Verbindungsseillänge zum Eisfall ohne Vorkommnisse.


[Bild: 5_Frank3SL_1.jpg]

[Bild: 5_Stef3SL_1.jpg]


Der Eisfall sah kletterbar aus, aber ich merke schon am Anfang das was nicht stimmt, ich fühle mich angeschlagen und vollkommen Saftlos....ich klettere in einem entwürdigenden Stil dort hoch, aber umdrehen ist eh nicht mehr, zu dünn ist das Eis unten.


[Bild: 5_Stef4SL_1.jpg]

[Bild: 5_Frank4SL_1.jpg]


Ich komme oben an, nur das zählt. Frank in der nächsten Länge...suverän. Bald wird es leichter.


[Bild: 5_Frank5SL_1.jpg]


In der folgenden Eislänge fühle ich mich wieder fitter. Aber nicht lange. So beziehe ich bereits nach 25m stand links im etwas vor Eisschlag geschützten Rand des Eisfalls. Mit mir ist heute einfach nichts anzufangen. Dennoch genieße ich diese wilde Tour mit Frank.

Frank zieht über die letzte Hürde aus der Guffel ins Wühlgelände und spurt an den kleinen Baum. Ich muß trotzdem aus dem Stand damit er ihn erreicht.


[Bild: 5_Frank7SL_1.jpg]


Die letzten Meter zum Grat ist hüft-tiefes Wühlen, aber dies auch irgendwann geschafft, der Wilden steht in der goldenen Abendsonne, das Panorama ist atemberaubend. Glücklich, nein Überglücklich sind wir. Der Abstieg ist recht harmlos, bald trifft man auf eine gute Spur und kommt zu dem deponierten Rucksäcken.

Ja man kann sagen ein Traum hat sich erfüllt. Was für eine Tour im Allgäu.

Danke noch an Alban und Simon für die hilfreichen Tipps, nächstes mal sind wir wieder die ersten
Wink
...

Nach unserer Einschätzung wird die 2. Länge nicht länger kletterbar sein, da wir das schon dezimierte Eis recht Flächig abgeräumt haben und es nicht aussieht, wie wenn dort noch viel nachwächst. Ein Rückzug für eine "Probe aufs Exempel" kann ich mir sehr schwer vorstellen.

Beste Grüße euer Stef.

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  Seilhenkerrinne, M5, WI5, 3.2.2008, Allgäu, Oytal
Geschrieben von: Alban - 10.02.2008, 08:26 - Forum: Deutschland - Antworten (1)



Seilhenkerrinne, 3.2.2008

[Bild: 10_Seilhenkerrinne_kleiner_1.jpg]


Seilschaft: Simon Steinberger, Alban Glaser
Schwierigkeit: M5, WI5, 7 Seillängen, ca. 400m Kletterlänge

Im ersten Eiskletterführer des Allgäu´s von Panico (Wasserfallklettern zw. Bregenz und Garmisch“) von 1998 blieb ich beim Durchblättern immer wieder an einer Tour hängen, der Seilhenkerrinne. Es gab kein Bild von ihr, nur der Vermerk: 1982 begangen, bis zur Drucklegung keine Wiederholung bekannt. Nach ein paar Touren im Oytal wusste ich dann wo die Tour zu finden und wie die Linie aussah. Mit zunehmenden Touren entstand der Wunsch diese Abenteuertour klettern zu wollen. Beim Winterklettern am Aggenstein 2006 traf ich dann zufällig Florian Behnke, welcher eine der ersten, oder evtl. „Die Erste“ Wiederholung der Tour gemacht hat. Er gab mir ein paar Infos an die Hand und von da an war die Tour ganz oben auf der Wunschliste.
Mit Simon verabredete ich mich zunächst am Sonntag einfach was zusammen Mixedklettern zu wollen. Nach langem hin und her fiel dann die Wahl auf die Seilhenkerrinne. Wir beschlossen uns die Sache mal anzusehen und im Zweifelsfall abzubrechen oder eine Ersatztour an der Käseralpe zu machen.

Um 6 Uhr starteten wir ins Oytal und waren nach ca. 2h am Abzweig zur Rinne. Vom Weg hat man schon einen tollen Blick in die Route. Die Crux der Tour, so wurde mir gesagt, soll das steile Eisstück (4. Länge) zum oberen Wandteil sein. Heute hatte diese Passage einen Eisvorhang und schien kletterbar und absicherbar zu sein. Der untere Teil ist geneigt und schien gutes Eis zu haben. Um ihn machten wir uns nicht viel Gedanken und stuften die Bedingungen daher als gut ein. Wir ließen einen Rucksack am Einstieg und nahmen einen mit, da wir für den Abstieg u.a. Lawinensonde, Schaufel und LVS dabeihaben wollten.
Vom Weg geht es zunächst ca. 100Hm noch die Rinne hinauf bis man am Fuß der Eisrinne angelangt. Wir beobachteten kleinere und größere Spindrifts welche seitlich, aber auch über die Tour abgingen.

[Bild: 10_2_Zustieg_zur_Rinne_1.jpg]

Beide waren wir heiß auf den Vorstieg und mussten erstmal ausknobeln wer mit dem Vorstieg beginnen darf. Ich hatte die Ehre und machte mich an die erste Länge. Wir schätzten im unteren Teil die rechte Rinne als besser und leichter ein, wie die linke und nahmen an dort zeitsparender voranzukommen.
Die erste Länge war noch leicht und bot passables Eis (ca. WI2).

[Bild: 10_3_1_Laenge_a_1.jpg]



[Bild: 10_4_1_Laenge_1.jpg]

Nach 50m erreicht man einen Absatz. Dort bezog ich rechts, seitlich auf einem kleinen Eisfleckchen Stand. Zwei gute Eisgeräte und eine abgebundene Eisschraube. In der Rinne der zweiten Seillänge wäre ein Stand schlecht gewesen wegen Eis/Steinschlag. Zudem gab es dort keinerlei Möglichkeiten für Felshaken, Friends oder Eisschrauben. Simon kam nach und machte sich an die zweite Länge.
Zunächst ging es noch flacher und einfach hinauf. Eine Schraube am Anfang war ganz passabel, dann gings aber zur Sache. Das Eis, welches von unten so gut ausgesehen hatte entpuppte sich als recht dünn, oft nicht durchgängig oder spröde und zusätzlich offenbarte sich der Fels seitlich als brüchig und sehr absicherungsfeindlich.

[Bild: 7aa99d77-8771-40da-b999-af602fe43d0a.jpg]
(alt+p)

[Bild: 10_7_2_Laenge_1.jpg]

Simon fand eine Möglichkeit für eine Köpfleschlinge und weiter oben noch eine Stelle für einen 0,4er Camelot. Das Eis war leider zu dünn um verlässliche Schrauben anzubringen. In eleganter Spreiztechnik arbeitete er sich langsam und vorsichtig empor. Die Seillänge war ca. M5, 55m, schlecht absicherbar und psychisch fordernd. Nicht nur Simon tat einen Jubler als er das Flachstück am Ende dieser Seillänge erreichte und guten Stand im Eis bezog. Fraglich bleibt, ob die linke Rinne leichter gewesen wäre, vermutlich jedoch nicht.
Im Nachstieg war die 2. Länge dann eher zu genießen.

[Bild: 10_8_2_Laenge_Tiefblick_a_1.jpg]



[Bild: 1f6ddae1-1ea9-4bf2-89db-ced269aaa9a8.jpg]
(alt+p)
Die 3. Länge war dann wieder reiner Genuss in fantastischem Ambiente.
Zuerst ging es ca. 25m einfach eine ca. 45 Grad geneigte Eisrampe nach links hinauf bis zu einem kleinen Aufschwung welcher aber auch gutes Eis bot.

[Bild: 10_10_3_Laenge_1.jpg]


[Bild: 10_11_3_Laenge_1.jpg]

Dann war der Blick frei zur Steileisstufe am Ende des unteren Wanteils, und die sah kletterbar aus. Ca. 10m unter dieser war unser 60m Seil aus. Eine Schraube ins Eis und wir gingen noch 10m simultan bis ich Stand direkt unter der Eissäule beziehen konnte in der Felsverschneidung.

[Bild: 10_12_Standplatz_nach_3_Laenge_1.jpg]

Dort fand ich auch einen Felshaken im Verschneidungsgrund (das einzige fixe Absicherungsmaterial welches wir gefunden hatten). Im gleichen Riss tiefer gab es zwei passable Friendmöglichkeiten für einen 0,5er und 0,75er Camelot.
Simon kam nach und war wie ich beeindruckt vom Blick auf die folgende Seillänge. Direkt neben meinem Stand ging die Säule los. Gleich zu Beginn konnte Simon eine gute Eisschraube setzen und dann ging es in senkrechte bis Anfangs leicht überhängende Eis.

[Bild: 10_13_Steileis_der_4_Laenge_1.jpg]


[Bild: 10_14_Steileis_der_4_Lnge_1.jpg]


[Bild: 10_141_Ausblick_vom_Stand_zum_Himmelhorn...grat_1.jpg]

Nach ein paar Meter konnte Simon sogar nach links gegen die Felswand ausspreizen was das Vorwärtskommen etwas erleichtert. Diese steile Eisstufe ist ca. 8-10m hoch und war bei uns ca. WI5 und gut absicherbar. Sollte die Säule, bzw der Eisvorhang hier nicht bis zum Boden gewachsen sein kanns hier glaub ich sehr unangenehm sein. Denn die Felsverschneidung sah nicht gerade einladend zum Klettern aus. Weiter rechts schien es noch eine flachere Mixedvariante zu geben, welche aber dünnes Eis bot und wahrscheinlich vom Fels auch nicht besser wie sonst in der Tour ist.
Nach dem steilen Stück legte sich das Eis etwas nach hinten (ca. 65-80 Grad) und es ging nochmal ca. 20m im dicken Eis weiter bis zu einer senkrechten Stufe an welcher Simon Stand bezog. Das Seil würde zwar locker für einen Ausstieg in das darüberliegende flachere Gelände reichen, allerdings fehlen dort dann möglicherweise die guten Standplatzmöglichkeiten bei mangelndem Eis.

[Bild: 10_15_Nachstieg_in_der_4_Laenge_1.jpg]

Mir pumpte es im Nachstieg ordentlich die Unterarme auf, sodass ich erstmal gar nicht böse war als 5m nach Simons Stand schon der Ausstieg aus dem unteren Wandteil in das flache Stück am Beginn des oberen Wandteils erreicht war. In der 5. Länge stapft man dann eine Schneerinne hoch (schätzungsweise 30 Grad) und kann auf einem kleinen Rücken rechts davon an zwei Stellen an kleinen Eisschildern kurze Schrauben setzen.

[Bild: 10_16_Blick_zurck_auf_5_Laenge_1.jpg]

Ca. 15-20m vor dem obersten Eisfall war dann wieder das Seil zu Ende. Ich hatte gerade eine passable Schraube zur Sicherheit an einem kleinen Eisschild gesetzt und wir stiegen daher noch simultan weiter bis zum Wasserfall. An diesem empfiehlt es sich wegen Eisschlag rechterhand Stand zu beziehen.

[Bild: 10_17_Der_Ausstiegswasserfall_der_6_Laenge_1.jpg]

Das Gelände ist hier sehr flach und wir machten erstmal eine kurze Brotzeitpause. Wir waren auch noch ganz gut in der Zeit. Eigentlich wäre Simon wieder mit Vorstieg dran gewesen aber er überließ mir freundlicherweise für die interessant ausschauende letzte Länge den Vorstieg. Der Abschlußwasserfall ist ca. WI 2-3 (vom Tal schaut er steiler aus). Das Eis war hier noch mal recht spröde aber gut absicherbar.

[Bild: 10_18_6_Laenge_1.jpg]

Der Wasserfall verjüngt sich nach oben immer mehr und mündet in einer immer flacher werdenden Rinne in welcher vor einer ca. 2m hohen Stufe dann das Eis aufhört. Unterhalb dieser Stufe/kleinem Überhang war unter dem Schnee rechts eine kleine Höhle (ca. 70cm breit, 2m tief) in welcher rechterhand in einem kleinen Riß ein guter Drehmomenthaken zu platzieren war. Durch diesen gut gesichert ging es dann noch einmal zum lohnenden Abschluss in wenigen Zügen Mixedkletterei (Ca. M4) über den Wulst in flaches Gelände der Ausstiegsrinne. Am Wulst gab es obendrauf etwas Eis was den Ausstieg mit Ausspreizen und Stemmen über diesen hinweg erleichterte. Fehlt dieses Eis müsste im Gras prinzipiell auch was gehen. Die Ausstiegsrinne ist flach und bot ca. 10m nach dem Wulst linkerhand am Fels noch mal eine Absicherungsmöglichkeit mit einem 0,3er Camelot. Unser Seil endete gerade als ich an einem kleinen Strauch ankam. An dessen Geäst hätte ich jetzt Stand beziehen können, entschied mich aber noch ca. 15-20m weiter zu einem soliden Baum zu steigen. Dieses Simultanklettern büßte Simon dann mit massiven Spindrifts die durch mein Schneegewühle (dachte nicht dass die bei der flachen Rinne bis runter rutschen) im direkt entgegen kamen. Sorry Simon. Besser ist also entweder im letzten guten Eis vor dem Wulst Stand zu beziehen. Oder, wenn man aussteigt, z.B. einen T-Bloc in die letzte Eisschraube zu machen und von dem kleinen Geäst zu sichern.
In leichter Schneestapferei ging es dann ca. noch eine halbe Seillänge die Rinne unschwierig empor bis zum Ausstieg auf den Sattel zw. Seilhenkergipfel (links) und Verbindungsgrat zur kleinen Höfats (rechts).

[Bild: 10_19_Am_Ausstieg_aus_der_Rinne_1.jpg]

Auf der Rückseite geht’s einfach im Gras ca. 10m hinunter und wird dann flacher. Nach ca. 5 ½ h Kletterzeit lag die Tour gegen 15 Uhr nun hinter uns und der lawinengefährdete Abstieg noch vor uns. Kein Grund also zu überschwänglich zu werden. Mit viel Respekt und weitem Abstand zueinander stiegen wir den Hang hinunter.

[Bild: 10_20_Ausblick_1.jpg]


[Bild: 10_21_Abstieg_1_1.jpg]


[Bild: 10_22_Abstieg_2_1.jpg]

Der Abstieg an sich ist leicht (keine Kletterstellen) und nach kurzer Zeit (20-30min) standen wir beide in der breiten Talsohle der Käseralpe. Geschafft, alle Anspannung verschwunden und nur noch breites Grinsen auf unseren Gesichtern.
Gemütlich und entspannt gings über den Fahrweg zurück zu unseren Rucksäcken und nach den letzten Aufnahmen von der Rinne, den Talhatsch zurück zum Auto.


Bemerkung zur Absicherung:
Material, welches wir verwenden konnten: Camelots von 0,3-1, Köpfleschlingen, mehrere kurze Eisschrauben empfehlenswert. Felshaken.
Bei uns war die Tour, die 2. Seillänge mal ausgenommen, gut absicherbar mit Eisschrauben und sonstigem Felsmaterial ( siehe Text). Die Standplätze waren meist solide. Ein Rückzug mit Abalakovs wäre jedoch schwer geworden und bei noch weniger Eis vermutlich sehr heikel. Mit Felshaken lässt sich in diesem Gestein leider wenig ausrichten, zumindest verlassen darf man sich nicht darauf. Wer einsteigt sollte also auch durchsteigen können.

Bemerkung zu den Schwierigkeiten.
Die im Topo (folgt, bzw. siehe unten) und Bericht angegebenen Schwierigkeitsbewertungen entsprechen den Verhältnissen, welche wir angetroffen haben. Da diese recht wechselhaft in der Rinne sind, sind sie rein als Orientierungshilfe gedacht.


[Bild: 10_Alban_und_Simon_1.jpg]



Gruß
Alban

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  Pinnistal - Eiszeit und Chamäleon (WI4) 03.02.08
Geschrieben von: Tobias - 07.02.2008, 22:34 - Forum: Österreich - Keine Antworten

Der Kirchdachsockel im Pinnistal bietet mit ca.20 Eisfällen eine ganze Fülle beeindruckender Touren in tollem alpinem Ambiente. Alle Touren erfordern mindestens den 4. Eisgrat. Mit Touren wie „Männer ohne Nerven“(WI 5 / 1985) oder „Metamorphose (7!! / 1991) wurde hier von Andi Orgler Eisklettergeschichte geschrieben. Ausgangspunkt ist die tolle Pinnisalm(1560m), welche über eine Rodelbahn innerhalb 1,5-2h von Neders im Stubaital aus erreicht wird. Die Routen in den unteren Sektoren sind dann von dort in ca. 10min erreicht.

Am späten Samstagabend fuhren wir noch nach Neders und schliefen im Auto bei innen Temperaturen von -8°C. Morgens ging es dann mit Rucksack und Rodel zur Pinnisalm und weiter unter den Einstieg der „Eiszeit“(WI4).


[Bild: 8_Ps1_1.jpg]
Der Habicht im Hintergrund


[Bild: 8_ps3_1.jpg]
"Eiszeit"(unten) und "Camäleon"(oben)


[Bild: 8_ps5_1.jpg]
Kombigelände und 1.SL

Unser Rucksackdepot lag in nächster Nähe zum Sektor Amphitheater. Beim Anblick der Linien Himmelsleiter(VII;7-), Metamorphose(7!!) und Magier (VII-;5) und dem Text des Führes zur Metamor... im Hinterkopf („...da auf den ersten 20m die Eisspur nie dicker als 1cm ist und somit nicht absicherbar wäre...“) kann einem schon mal der Atem stocken. (Bild vom Amphitheater am Ende des Berichts)

Bei uns ging es zunächst über40m leicht kombiniertes 50° Gelände hoch zu einem Felstand(2H) am Fuße des Eises. Gleich die ersten 20m der 1.SL waren am anspruchvollsten. Andi arbeitete sich über das fragile Eis souverän empor und ging 50m durch bis vor die Linksquerung. Dann nach links und über tolles 10 Meter senkrechtes Kompakteis zu einem Stand in den Latschen.


[Bild: 8_ps7_1.jpg]
Die ersten 20m in der 1.SL

Anschließend haben wir noch das „Camäleon“(WI4) im Sektor obere Stock angehängt. Am langen Seil erst durch Schnee und Latschen dann über mehrere leichte Eisaufschwünge (insg. 200m) hoch zum Kompakteisschild des „Camäleon“. In zwei kürzeren Längen über teils kaltes und sprödes Eis empor.


[Bild: 8_ps9_1.jpg]
Das "Chamäleon"


[Bild: 8_ps11_1.jpg]
Übergang ins wieder steile Eis


[Bild: 8_ps13_1.jpg]
Die letzten Meter

Am oberen linken Ende hätte es auch eine Felsstand gegeben, doch wir zogen die Abalokov zum Abseilen vor. Die „Eiszeit“ kann mit einem 60m Doppelseil von einem kleineren Nadelbaum aus komplett bis zum Felsstand am Einstieg abgeseilt werden. Am Baum ist nun eine Prusikschlinge sowie ein Schraubglied.


[Bild: 8_ps15_1.jpg]
Die Pinnisalm

In der Pinnisalm wurden wir dann sehr freundlich empfangen und konnten, nebst ausgiebiger Einkehr und Verpflegung, auch unser nasses Material und Kleidung zum Trocknen ausbreiten. Die reinste Gaudi war dann das Rodeln hinab zum Auto bei Nacht mit Stirnlampe.

- Als Infomaterial gibt es zum einen den Führer Stubaier Alpen Fels und Eis Panico 1992 von A.Orgler
- Im Magazin "Klettern" von 1996/? gibt es ebenfalls Beschreibungen und vorallem Klasse Bilder.
- Karte, wenn nötig, wäre u.a. die AV-Karte Brennerberger 31/3
- Beste Verpflegung und sehr nette Wirtsleute in der Pinnisalm
- Rodel oder Ski für die lange Abfahrt sind in jedem Fall zu empfehlen
- Parken: Am oberen Ende von Neder, am besten auf der linken Bachseite wo sich am Weg entlang ein Parkplatz befindet


Viele Grüße
Tobias B. und Andi Sichler

Hier noch ein paar Bilder von weiteren Eisfällen am Kirchdachsockel:


[Bild: 8_ps19_1.jpg]
"Männer ohne Nerven" (WI5)


[Bild: 8_ps21_1.jpg]
Der "Vorhang" (WI5-)


[Bild: 8_ps23_1.jpg]
Die "Rumpelkammer" (WI4+)


[Bild: 8_ps25_1.jpg]
Sektor "Amphitheater" [/i]

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  Eisseefälle - links von "Eiskönig" (WI5) 31.01.08
Geschrieben von: Tobias - 02.02.2008, 17:04 - Forum: Deutschland - Keine Antworten

Auf dem weiten Weg in hinterste Oytal war es noch wie vorhergesagt, stark bewölkt und wir sahen nicht wirklich viel. Nach dem Stuibenfall war es dann doch eher Blindflug und die irgendwann auftauchende Käseralpe war ein willkommener Orientierungspunkt auf dem Weg zu den Eisseefällen. Plötzlich, ändert sich alles und es machte auf, und die beeindruckenden Eisgebilde standen direkt vor uns.


[Bild: 8_EF_8_1.jpg]
Die Eisseefälle

Wenig später war der Nebel ganz weg und auch der winterliche Rädlergrat grüßte herüber.


[Bild: 8_EF_3_1.jpg]
Der winterliche Rädlergrat

Wir gingen das steile kompakte Eis im linken Bereich an. Unsere Route war links der Tour „Eiskönig“, welche aber im Moment nicht steht.

    Unsere Route

In der 1. Länge (WI 4) gleich die ersten Meter senkrecht, mit ordentlich Spindrifts von oben, über die Eisvorhänge und später in etwas geneigteres Gelände zum Stand etwas unterhalb der Felsen. Dann in der 2.SL über eine kleine Schneeterasse nach links zu den senkrechten Säulen und 30 Meter richtig senkrecht und kraftraubend nach oben (WI 5). Das Eis war hier recht gut und es lief viel Wasser auf und hinterm Eis. In der dritten Länge erst leicht rechts haltend und dann noch mal gut 20 Meter senkrecht in teilweise total hart gefrorenem Eis (WI 4-5). Durch dreimaliges Abseilen an Abalakovs zurück.


[Bild: 8_EF_4_1.jpg]
Am Ende der 1. SL


[Bild: 8_EF_5_1.jpg]
In der 2.SL


[Bild: 8_EF_6_2.jpg]
In der 3.SL

-Besten Dank für die gefädelten Abalakovs, an diejenigen welche irgendwann vor uns wohl in etwa den gleichen Weg durchs Eis wählten.
-Noch ein Wort zum „kleinen Prinz“: Achtung die Hauptsäule unterm Dach hat ganz oben einen großen Spalt.
-In der dritten Länge hat eine Grivel-Eisschraube mit Kurbel den direkten weg nach unten gewählt, und müsste vermutlich im Schneefeld am Einstieg liegen, wir konnten sie aber leider nicht mehr finden. Falls sie jemand findet würde es mich sehr freuen und ich bitte um Kontaktaufnahme mit mir.

Viele Grüße
Tobias B. und Andi Sichler


[Bild: 8_EF_7_1.jpg]
Die winterlich Höfats

[Bild: 8_EF_1_1.jpg]
Blick zurück

[Bild: 8_EF_9_1.jpg]
"Ohne Rucksack" und "Spiel ohne Grenzen"

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