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  Finale, Capo Noli, I Pilastri, "In Scio Bolesomme"
Geschrieben von: Paulchen - 01.04.2008, 01:11 - Forum: Italien - Keine Antworten

Endlich Ostern und 6 Tage frei. Nur, wo ist das Wetter gut? Also das schlaue Internet befragen und wer lange sucht wird auch fündig. In Finale soll das Wetter gar nicht so schlecht sein für die nächsten Tage. Am Donnerstag Abend geht es noch los und um 6:30 Uhr früh am Karfreitag sind wir schon vor Ort. Am Monte Cucco sehen wir am Nachmittag, dass wir nicht die einzigen waren, die auf die Idee kamen Ostern in Finale zu verbringen. Kann man den Leuten ja auch nicht verübeln, da das Wetter zu Hause wirklich eklig kalt ist.

Als Highlight haben wir uns an einem Tag die 400 m Querung „In Scio Bolesomme“ (max 5c/6a) im Sektor I Pilastri direkt am Meer am Capo Noli rausgesucht. Am Vortag hatten wir den Einstieg und die erste Seillänge schon mal ausprobiert und Christian konnte mich überzeugen auch den Rest zu versuchen (ich hasse Querungen!). Nachdem wir ja nicht die großen Frühaufsteher im Urlaub sind befinden sich vor uns schon drei andere Seilschaften die gerade in die Route einsteigen und auch hinter uns kommt noch mal eine Seilschaft. Sie gehören alle zu einer belgischen Gruppe, an den Standplätzen unterhalten wir uns recht gut mit ihnen.

Wir haben unser Auto an der Straßensperre in der Nähe von Varigotti geparkt. Momentan ist ein Streckenabschnitt der Küstenstraße zwischen Varigotti und Capo Noli gesperrt aber man kommt zu Fuß recht bequem an den Einstieg. An einer kleinen Ausbuchtung kann man bequem über eine Route abseilen. Wir starten nach einigem Warten an einem bequemen Band, die Sonne brennt von einem strahlend blauen Himmel über dem Meer, da macht auch das Warten nichts aus. Die ersten Meter sind recht einfach, dann quert Christian ums Eck und ist erst mal den Blicken entschwunden.


[Bild: 24_Christian_in_der_1_Seillnge_2.jpg]

Christian am Beginn der ersten Seillänge

Als ich beim Nachkommen ums Eck sehe muss ich noch mal gut durchatmen, aber da ich ja gestern schon mal rüber gekommen bin weiß ich, dass es zu schaffen ist. Der kniffligste Teil ist eine leicht absteigende Passage um einen Zapfen herum und weiter bis zum Stand. Es ist wirklich alles perfekt abgesichert und wenn man weiß wo die Griffe sind kein großes Problem aber auf den ersten Blick doch erst mal Respekt einflößend. Am Anfang der nächsten Länge steht man mit den Füßen in einer kleinen Quarzader, für die Hände hat man gute Griffe. Leichtere Stellen wechseln sich mit etwas schwereren ab und 10 bis 15 m unter den Füßen donnern die Wellen an die Felsen.


[Bild: 24_Silke_in_der_2_Seillnge_1.jpg]

Silke in der 2. Seillänge

Ab und zu segelt ein Boot vorbei oder man sieht in etwas größerer Entfernung eine Fähre vorbeifahren. In der dritten Seillänge kurz vor dem Stand bringt mich eine abschüssige Platte noch ins Schwitzen, zuerst muss man leicht aufwärts um anschließend leicht absteigend zum Stand zu gelangen. Nun sind allerdings die Hauptschwierigkeiten vorbei und es wird die reinste Genusstour.


[Bild: 24_3_Seillnge_1.jpg]

Der Beginn der 3. Seillänge mit Blick auf die Küste bei Varigotti


[Bild: 24_Blick_bis_zum_Ende_der_Route_1.jpg]

Silke in der 4. Seillänge mit Blick auf die restliche Strecke bis zum Ausstiegspfeiler

In das vom Meer glatt geschliffene aber sehr raue Gestein mischt sich seltsames Konglomerat, das aber überwiegend fest und äußerst griffig ist. In weiteren 3 Seillängen erreichen wir, leider viel zu schnell, das Ende der Route an einem kleinen Pfeiler. Von hier steigen wir unschwierig und in bester Absicherung wieder an die Straße empor hoch. Eine geniale Tour, die man unbedingt mal gemacht haben muss.


[Bild: 24_Ausstieg_ber_dem_tosenden_Meer_1.jpg]

Ausstieg über dem tosenden Meer

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  "Via del boomerang", VI, Monte Brento, Sarcatal, 2
Geschrieben von: Alban - 31.03.2008, 01:09 - Forum: Italien - Antworten (2)

„Via del Boomerang“ ( oder „Via della nuova generazione“)
Monte Brento, (Gebiet: Grande Placconata)
Erstbegeher: M. Furlani, V. Chini, M. Degasperi, R. Mazzalai 1979


[Bild: 10_1_Grande_Placconata_monte_Brento_1.jpg]


[Bild: 10_2_Via_del_boomerang_1.jpg]


VI, 750 Hm, ca. 1000Klm, etwa 21 Seillängen

Die Via del boomerang, oder auch „via della nuova generazione“ ist ein Klassiker im Sarcatal und gehört zu den bekanntesten Routen des Gebietes. Der Anstieg verfolgt den logischen leichtestenWeg durch die großen Plattenfluchten. Die Namensgebung rührt von dem „Boomerang“-ähnlichen Überhang in Wandmitte zu welchem die Tour seitlich verläuft.
Trotz der Bekanntheit der Route ist die Absicherung alpin und Bohrhaken findet man, außer an 2 Kreuzpunkten mit der „Emozioni“, nicht.
In der früheren Führerliteratur muß der Einstieg wohl fehlerhaft beschrieben oder falsch im Topo oder Wandbild eingezeichnet worden sein. Auf jeden Fall finden sich im Internet zuhauf Bemerkungen dass dieser schwer oder gar nicht zu finden sei.
Im aktuellen, deutschsprachigen Führer von D.Fillipi, „Hohe Wände im Sarcatal“, ist er korrekt eingezeichnet. Man halte sich zur Orientierung (wenn man am Parkplatz der Sonnenplatten steht) jedoch vor Augen dass das Übersichtsfoto etwas entfernt aus Richtung Arco/Dro gemacht wurde. Zusätzlich ist der Routenname nun jedoch am Einstieg mit Farbe angeschrieben, sodass die Einstiegsfindung kein Problem mehr darstellen dürfte.
Nachdem wir die Tage zuvor technisch geklettert waren wollten wir mit dieser Tour wieder alpin klettern. Den Weg bis zum Einstieg haben wir wahrscheinlich auf einer Variante genommen. Wir fanden immer mal wieder kleine Wegspuren und querten auf diesen in etwa vom Einstieg der „Via vertigine“ waagrecht nach links. Wahrscheinlich wäre der richtige Weg weiter links verlaufen aber auch so ging es ganz passabel.
Am Einstieg angekommen sah man gut den kleinen Überhang der 3. Länge, welcher links zu umgehen war. Nachdem wir uns viel zu spät nach gemütlichem Frühstück erst ans Loslaufen gemacht hatten war es nun doch schon knapp 11 Uhr mittags bis wir mit der Kletterei begannen. Leicht konnte sich jeder von uns hier schon ausrechnen, dass es Nacht werden würde bis wir aussteigen würden. Aber wir hatten Stirnlampen dabei und zudem wäre dann Vollmond gewesen und Abenteuer wollten wir auch mal wieder haben.
Die erste Länge ist im Führer mit IV angegeben und zieht in einer angedeuteten Verschneidung auf einem Pfeiler hinauf.

[Bild: 10_2_Am_einstieg_1.jpg]

Diese war eher leichtes Klettergelände (II-III, keine Haken) und leitet zu einem Absatz vor einer kompakteren Wand. Wir stiegen simultan hoch und in der zweiten Länge begann dann die eigentliche Kletterei. Schräg rechts geht es über Platten und kleine Bänder (2-3 NH, kleine Camelots) zu einem kleinen Bandabsatz etwa 15m unter dem Dach. Hier fand ich zwei Schlaghaken und bezog Stand (ein NH war schlecht, weitere können leicht dazugeschlagen werden). Peter gelangte mittels einer kleinen Rißrampe rechterhand vom Stand einfach zum Überhang und fand dort den eigentlichen Stand (ähnliche Qualität mit Seilresten, jedoch ungemütlichere Sicherungsposition).

[Bild: 10_3_berhang_der_3_lnge_1.jpg]

Hinter der Überhangskante und in der sich links mit der Platte bildenden Verschneidung steckten mehrere Haken, so dass diese Seillänge gut abgesichert ist. Die Platten links der Verschneidung sind recht glatt und bei Nässe wahrscheinlich mit arg wenig Grip gesegnet. War auch so etwas gewöhnungsbedürftig der Grip auf den Platten in der Tour. Die Länge leitet nach der Verschneidung (VI-/VI) in einem Riß gerade hoch zu einem passablen Stand.
In der folgenden Länge ging es einfach und etwas brüchig nach rechts bis zu einer Mulde. Hier fand ich an einem kleinen Aufschwung einen Bolt. Vermutlich ist dieser, wie auch die kommenden zwei von der „Emozioni“. Vom Bolt gerade empor und leicht nach rechts zu einem stand mit Bohrhaken. Hier möglicher Stand. Ich stieg noch etwas weiter vom stand leicht nach links über einen kleine schwere Wandstelle (Messerhaken, 1BH) und fand etwas weiter oben einen Stand an Schlaghaken. Peter kam nach und gemeinsam orientierten wir uns wo die beschriebene „brüchige Verschneidung“ auszumachen sei. Weit schräg rechts empor gibt es eine markante Verschneidung aber die endete, dass konnte man sehen in sehr schwerem Plattengelände. Über uns sah es zumindest in etwa 30m nach einer angedeuteten Verschneidung aus, zumindest brüchig war sie, dass lies sich schon aus der Entfernung abschätzen. Peter stieg empor, fand mehrere Haken (unterschiedliche Seillängenführung wohl möglich) und gelangte schließlich an einen Stand.

[Bild: 10_4_Standplatz_unter_der_brchigen_Verschneidung_1.jpg]

Von diesem ließ sich die etwa 5m darüber befindliche Verschneidung einsehen. Wir sahen keine Haken im Verschneidungsgrund aber dass musste der Weg sein. Ich hatte die Ehre mit dem Bruch und stieg empor. Kurz vor Beginn der Verschneidung fand ich zwei Normalhaken, welche vom Stand nicht sichtbar waren. In vorsichtiger Kletterei (V) gings spreizend empor (Vorsicht vor ein paar lockeren Piazschuppen). Auf diesen Metern lässt sich noch mal gut ein kleiner Camelot und mittlerer Keil legen. Am Ende der Verschneidung auf einem Absatz in leichterem Gelände nach links zu einem Riß (gute Stelle für Camelot Nr. 2, bzw.1) und gerade empor zu einem kleinen Baum. Nun hat man die Höhe des Boomerang erreicht. Schräg rechts aufwärts war der Stand an altem Schlingenmaterial schon zu erkennen. In den folgenden zwei Seillängen weicht der Routenverlauf etwas vom Topo ab, wobei wir definitiv richtig geklettert sind (links und rechts nur noch schwereres Gelände). Vom Stand nicht gerade sondern zunächst leicht schräg rechts empor 2 NH und dann auf kleinen Bändern weiter nach rechts queren bis man ausgesetzt über einer fast senkrechten Platte steht (NH).

[Bild: 10_5_erste_plattenseillnge_auf_Hhe_des_boomerangs_1.jpg]

Hinter einer angedeuteten Kante dann wieder schräg empor zu Stand an NH. Die folgende Länge ist die eigentliche Schlüsselseillänge der Tour gewesen. Vom Stand geht es wenige Meter empor zu einem guten Doppelhaken. Nun steht man in einer schweren Platte welche nach schräg rechts für ca. 7m erklettert werden muß. Vom Doppelhaken über kleinste Tritte nach links aufwärts (VI) zu einem Normalhaken (steckt in einem grasigen Riß, daneben eine gute Friendstelle für einen kleinen C3-Camelot). Diesen Normalhaken verlängern und schwer nach rechts aufwärts zu einem kleinen Überhang. Die Platten darunter verlangen noch mal etwas wacklige Kletterei bis man am Überhangsriegel einen guten Griff findet (Stelle für 2er Slider/Ballnut) Nun schwer darüber nach links hinweg (NH leider erst nach dem Kletterzug klippbar) und wenig darüber rechterhand Stand. Dieser musste/sollte etwas nachgebessert werden.
Im Führer steht diese Länge etwas widersprüchlich mit IV, V+ drin. Wir fanden sie ne satte VI und kletter- wie absicherungstechnisch anspruchsvoll. Mit Worten von Peter wie: „….falls stürzen solltest lieber an den Haken oder am Seil halten, weiß net was der Stand hebt…“ machte ich mich hochmotiviert an den Nachstieg in dieser Länge (Anmerkung der Redaktion: wir hatten leider nur einen Hammer dabei und der befand sich bei mir am Gurt…). Die darauffolgende Länge zog links vom Stand gerade empor. Zunächst ist der Fels etwas brüchig. Man klettert im IVer Gelände einen abstehenden Drehmomenthaken an. Von diesem minimal schräg rechts weiter zu einem Wulst hinter dem sich ein Seilstück erspähen ließ, dass an einem guten Haken befestigt war. Über die schwere Wandstelle (V+) und dann in leichtem Gelände, ein schuttiges Band querend zum bequemen und breiten Standplatz unter dem linken Teil des „Boomerang“. Die vorangegangene Seillänge kann zwischen den vorhandenen Absicherungspunkten eigentlich nur mit Schlaghaken zusätzlich abgesichert werden (und auch das aufwändig). Vom Stand stieg Peter dann fast waagrecht nach rechts und machte sich dann an eine etwas brüchige Rinne (V) die am rechtesten Rand des Boomerangüberhangs hochführte (Normalhaken).

[Bild: 10_6_Ausstieg_am_Ende_des_Boomerang_1.jpg]

Vom Standplatz nach dieser Länge (großer Strauch mit guter Bandschlinge) stiegen wir dann simultan die folgenden leichten 4-5 Seillängen durch. Zunächst geht es am Anfang noch eine Rampe nach rechts aufwärts die gelegentlich einen Normalhaken aufweist. Zusätzlich kann immer mal wieder an Bäumen oder Sträuchern gesichert werden. Am Ende der rechts aufwärtsführenden Kletterei steht man in einer Art Trichter und kann in beinahe Gehgelände (I-II) eine Rinne zw. Fels und einem bewaldeten Rücken linkerhand nach links aufwärts für etwa 70m erklettern. Am Ende der linksaufwärtsführenden Rampe gelangt zu einem Absatz. Dort guter Stand an Bäumen möglich. Hier hatten wir wirklich Orientierungsschwierigkeiten wo der brüchige IVer Kamin unter der „senkrechten Wand“ sein soll. Zudem hätte es laut Topo nur eine Seillänge die Rampe hinaufgehen sollen und dann in einer IIIer Länge weiter. Irgendwie passte alles nicht so recht zusammen. Blöderweise sieht man wegen einer Krümmung nur einen Teil der oberen Wand ein und könnte leicht den falschen Eindruck gewinnen irgendwie schon senkrecht durchzukommen, was aber vermutlich gar nicht so leicht ist.
Ich stieg von den Bäumen noch etwa 4 Meter auf erdigem Boden nach links und fand eine Seilschlinge um einen kleinen Baum unterhalb, vermutlich kommt hier die „Emozioni“ hoch. Über uns verlief fast horizontal ein begrüntes Band und das kletterte ich erstmal schräg nach links aufwärts an (IV). Unterwegs fand ich auf der Platte einen einzelnen Bolt, schräg links darunter sah ich einen weit herausragenden Normalhaken. Vermutlich wurde der Bolt nachträglich eingefügt da ich keine Tour gerade emporziehen sah. Am Grasband angekommen ne Schlinge um einen kleinen Strauch und waagrecht noch 6 leicht brüchige Meter rüber zu einem Stand mit 3NH. Hier mußten wir richtig sein, da ich auf gleicher Höhe weiter links einen weiteren NH sah.

[Bild: 10_7_Strauchriegel_vor_Linksquergang_1.jpg]

Peter kam nach und da ich noch voll mit Material behangen war stieg ich die nächsten zwei Seillängen noch weiter vor. Diese können gut zusammengehangen werden. Die zweite Seillänge der Querung ist recht kurz und leitet zu einem Stand mit 3 NH. Von diesem Stand wieder 2m zurück und etwa 3 m abklettern auf eine Leiste die wieder nach links verfolgt wird und dann nach einem Drehmomenthaken wieder schräg links empor zur Höhe des Standes (eine Bruchzone nach dem Stand wird so umgangen).

[Bild: 10_8_Im_Linksquergang_1.jpg]

In Interessanter Kletterei weiter zu einem Baum und wenige Meter darüber auf dem Kopf eines Felsblockes Stand an 2 NH. Hier befindet sich auch ein blauer Richtungspfeil der nach schräg rechts aufwärts zeigt und man sieht bereits einen hellblauen Drehmoment-Orientierungshaken. Der ganze Quergang ist etwa IV. Die folgende Länge war wieder etwas schwerer. Vom Stand gerade empor (NH) und nach rechts zu dem blauen Orientierungshaken. Weiter nach rechts zu einer Rinne (tiefsitzender NH) und schwer die Rinne empor und nach rechts auf Platten zu zwei NH die in einen erdigen Riß geschlagen wurden. Evtl. ist hier der Stand gedacht gewesen und die folgende Länge wäre gerade darüber eine kleine Rißverschneidung hinaufgegangen (sichtbarer NH) Peter stieg jedoch weiter nach rechts da auch hier NH waren und erreichte am rechten Ende der Kletterei eine sperrende Wand mit Baum und großem Felsblock woran er Stand bezog. Ich kam nach und querte ab seinem Stand auf brüchigem Band (IV) wenige Meter nach links zu einem soliden Baum. Von hier setzte eine kleine senkrechte Rißverschneidung an und weiter oben sah man einen Normalhaken. Wenn es ein Verhauer war, dann zumindest einer der schon ein paar Mal geklettert worden war. Wegen Seilreibungsgefahr kam Peter nach zum Baum und ich stieg weiter empor über die Rißverschneidung (5m Piazen, gute Camelotmöglichkeiten) und nach rechts mittels Risse auf einen Absatz unterhalb des von unten sichtbaren NH, welcher wohl als Stand fungierte. Ich stieg noch nach rechts weiter und hinter einer Kante wartete dann ein äußerst brüchige Rinne/Kamin (IV, 1 NH). Diese ca. 5m empor zu einem Baum mit einer Art Gufel. An diesem Baum auf abschüssigem, erdigem Band machte ich Stand. Es eilte nun, da es schon fast dunkel war. Peter stieg noch ohne Stirnlampe vom Baum den kleinen überhängenden Wulst aus der Nische hinauf (V) und dann in leichterem Gelände zum nächsten Baum. Von hier an in Fels und über kleine begrünte Bänder querend nach links aufwärts von Baum zu Baum bis er den Ausstiegsbereich erreicht hatte. Ich kam bereits mit Stirnlampe nach und stieg im Laub und Gras zwischen den Bäumen noch soweit empor bis das Gelände flacher wurde und wir uns dann ausbinden konnten.
Den im Führer angedeuteten schnelleren, aber schwereren Abstieg trauten wir uns nicht zu im Dunklen zu finden und beschlossen nach San Giovanni abzusteigen. Dazu mussten wir uns erst noch durch den Wald bis zur Kammhöhe hochkämpfen. Kurz querten wir auch einen markierten Weg, verloren ihn aber im Dunklen wieder. Oben auf der Kammhöhe kamen wir dann gegen 20 Uhr an, dort verläuft dann ein deutlicherer Weg denn wir nach rechts, Richtung Monte Brento verfolgten. Auf diesem zweigt dann ein einfacher Weg nach San Giovanni links ab denn wir weiter verfolgten. Ab San Giovanni befindet man sich auf einer Teerstraße und Wohl dem der hier ein Rad oder gar Auto stehen hat. Uns blieb der lange Fußweg. Um etwas abzukürzen entschieden wir uns einem Wegweiser Richtung Dro zu folgen, da dieser Ort näher am Auto lag. Der Wanderweg führte dann nach schier endlosem Verlauf an eine Steilwand heran unter der das Örtchen Dro liegen sahen. Etwas gespannt wie es hier hinunter gehen soll standen wir bald an einem mit Stahlseilen versichertem Steiglein. Es war schon gegen 23 Uhr und obwohl der Weg gut eingerichtet war erforderte der versicherte Steig noch mal volle Konzentration. Unten angekommen hofften wir in dem kleinen Örtchen noch eine offene Kneippe zu finden um nach langem Abstieg unser verdientes Tourenbier zu trinken. Wir hatten Glück, eine Kneippe hatte noch offen. Zufrieden setzten wir uns gegen 23.45 Uhr an die Bar und machten unsere erste richtige Pause des Tages. Wir hätten gleich nach der Sperrstunde fragen sollen und auf Reserve bestellen, denn als wir gerade kurz nach Mitternacht das dritte Hopfengetränk bestellen wollte schüttelte der Wirt nur den Kopf und zeigte auf die Uhr. Nichtmal ein Wegbier wollte er uns mit auf den noch 5km langen Weg zum Auto mitgeben, da halfen auch alle Bestechungsversuche nichts. Mit dem Trampen hat es dann natürlich auch nicht so richtig geklappt und erst gegen 1.30 Uhr kamen wir recht müde, aber zufrieden am Auto an.

Bemerkung zur Tour:
Früher Einstieg empfehlenswert. Orientierung über den Routenverlauf im oberen Wandteil vom Parkplatz der Sonnenplatten aus möglich. Langer Abstieg (Ausstieg aus Felsteil und über Kammhöhe, San Giovanni und „Sentiero degli Scalioni“ bis Auto ca. 5-6 h). Wegen der nicht ganz leichten Orientierung, Felsqualität und Absicherung muss etwas mehr Zeit als gewohnt für die Kletterei eingeplant werden.
Alpine Absicherung! Hammer und Haken zum Verbessern der Standplätze oder bei Verhauern. Zusätzliche Absicherung oft nur schwer anzubringen.
Mittleres Keilsortiment, kleine und mittlere Camelots bis Gr. 1 empfohlen (Gr. 2 nicht unbedingt nötig). Mehrere Schlingen für Bäume/Sträucher.
Fels ist etwas reibungsarm, bei Nässe vermutlich sehr unangenehm. Trotz des eher kompakten Felsens und der Plattenkletterei meist erstaunlich gute Fußtritte. Wir fanden die Tour wegen der bestehenden Absicherung, sowie der schwer zusätzlich anzubringenden Absicherung, der Wegfindung, der stellenweise Brüchigkeit des Gesteins, durchaus anspruchsvoll und ernsthafter als gleichschwere oder leicht schwerere Klettereien in gutem Granitgestein.
Insgesamt hatten wir uns die Kletterei etwas schöner vorgestellt. Sie ist eher dem alpinen (Abenteuer-) Liebhaber denn dem Genußkletterer zu empfehlen und unter der Rubrik: „alpinistisch wertvoll“ einzuordnen.

Ein weiterer Begehungsbericht mit Infos unter:

http://www.gipfelbuch.ch/gipfelbuch_deta...=&search=1




Gruß
Alban

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  Sulle ali della Libellula, A2, V, Sarcatal, Gardasse,19.3.08
Geschrieben von: Alban - 27.03.2008, 17:37 - Forum: Italien - Keine Antworten

Mandrea, SO-Wand
„Sulle ali della Libellula“
9. Seillängen, A2, V, ca. 250m

[Bild: 10_1_MandreaSOWand_1.jpg]


[Bild: 10_2_Route_1.jpg]


Nachdem in den Westalpen aufgrund der starken Niederschläge vor Ostern die Tourenverhältnisse zu unsichern waren und auch die heimischen Berge nicht gerade zum Touren einluden fuhren Peter und ich Richtung Gardasee zum Alpin- und technisch Klettern. Meine Kletterbegeisterung für den Gardasee hielt sich bisher in Grenzen, da ich dem Sportklettern nicht ganz so zugewandt bin wie dem Alpinklettern. Peter´s Erzählungen jedoch von den tollen Alpintouren, hohen Wänden und Möglichkeiten des Sarcatales führten dann zur Entscheidung diesem Gebiet einen Besuch abzustatten.
Im neuen, deutschsprachigen Alpinführer des Sarcatales („Hohe Wände im Sarcatal“, D.Fillipi) ist auch ein kleines, aber nettes Gebiet bei Arco aufgeführt. An der Mandrea-SO-Wand sind eine Reihe von Alpin- und Sportkletterrouten in diesem Führer beschrieben die abseits des Rummel um Colodri und Co liegen.
Nebenbei finden sich hier auch mehrere schöne Technotouren, in denen man sich genüsslich (ohne noch viel selbst legen zu müssen) von Haken zu Haken schwingen kann mit den Trittleiteren. Nachdem wir beide bisher eher wenig technisch geklettert sind suchten wir uns bewusst für den ersten Tag einen kleinen Übungsfelsen unterhalb der Mandrea-SO-Wand heraus der zwei technische 2-Seillängenrouten aufwies. Eine Route leitete rein an alten Normalhaken in zwei Seillängen einen teils überhängenden Riß hinauf und erforderte auch mal das Legen eigener Sicherungspunkte. Die Hakenabstände waren teils recht weit, weswegen Peter´s selbstgebastelter Clipstick ( modifizierte Lawinensonde) zum Einsatz kam. In der zweiten Route gab es ein vertikales 6m Dach welches mit 6mm Bolts abgesichert war. An diesem ließ sich gut der ökonomische Ablauf beim technischen Leiternklettern üben. 6mm-Bolts sind schon ganz schön windige Dinger vor allem wenn sie (wie manchmal in diesem Dach) etwas locker sind und aus dem Bohrloch ragen.
In den Kletterläden von Arco kauften wir für den nächsten Tag noch jeder ein „Quickfix“-system von Petzl (ca. 18-20 Euro). Eigentlich wie eine Selbstsicherungsschlinge die man aber mittels Verstellsystem schnell auf individuelle Länge verstellen kann und die schnell unverzichtbar wurde.

Die Route die wir vorhatten („Sulle ali della Libellula“) hatte 9 Seillängen und zog über den imposanten dreieckigen Überhang in der Mandrea-SO-Wand. Dieser Überhang wird in zwei Seillängen zu jeweils 25-30m erklettert und ladet insgesamt etwa 25m aus. Die Route wurde 2006 von D.Fillipi eingerichtet und ist als rein technische Tour (A1 und A2) gedacht. Die Zwischenbolts sind 8mm und an den Ständen hat es meist 10mm Bohrhaken. Zudem ist die komplette Tour so eingerichtet dass man, bis auf mehrere Schlingen für Bäume/Sträucher, kein zusätzliches Material braucht.
Vom Ende der Schotterfahrstraße (von Arco ca. 15min mit dem Auto entfernt) waren es noch ca. 15min zum Einstieg.
Die ersten zwei Seilängen leiteten mit jeweils kleinen Überhängen zum Band am Beginn des großen, dreieckigen Überhanges.

[Bild: 10_2Beginn_erste_Lnge_1.jpg]

Auf dem Band wäre sogar ein ebener Biwakplatz für mehrere Personen in einer Überhangsnische gewesen. Nun gings los an den großen Überhang. Die Kletterei leitet leicht schräg rechts aufwärts und hat bis zum Stand in Dachmitte ca. 22 Bolts. Diese können noch ganz gut mit der Hand (ohne Clipstick) erreicht werden. Dank Leitern und „Quikfix“ machte das emporhangeln richtig Spaß.

[Bild: 10_3_im_groen_berhang_1.jpg]


[Bild: 10_4_am_standplatz_im_dach_1.jpg]


[Bild: 10_5_der_Rucksack_auf_dem_weg_zum_Dachstand_1.jpg]


[Bild: 10_6_Peter_im_dachstand_1.jpg]


Wir stiegen mit Einfachseil im Überhang hoch und zogen am Stand den Rucksack an einem freien Halbseil nach. Dank einer selbstgebauten Holzschaukel war der Stand damit etwas weniger ungemütlich und lustig wars allemal. Trotzdem wars extrem windig am Standplatz im Dach und damit schnell sakelkalt. Die nächste Länge leitet weiter nach rechts und hinter der Kante (kein Sicht und Rufkontakt zum Seilpartner) noch ein paar überhängende Meter weiter bis man in wieder geneigtes Gelände kommt. Nun noch wenige Meter schräg rechts aufwärts (weitere Hakenabstände, Kletterschuhe von Vorteil).
Die 5. Länge zieht anfangs noch senkrecht empor und wird dann recht schnell flacher. Stand auf einem Absatz. Die 6. Länge hat zunächst Gehgelände und anschließend eigentlich kletterbares Terrain (V-VI) welches jedoch so eingebohrt wurde, dass man sich ebenfalls von Haken zu Haken ziehen kann/könnte (Leitern überflüssig).

[Bild: 10_7_flaches_Gelnde_der_6_Lnge_1.jpg]


[Bild: 10_Ausstieg_aus_der_7_lnge_1.jpg]

Die 7. Länge ist recht kurz, geht etwas durch die Botanik (ca IV) und endet am Fuße der nächsten Steilstufe.
Es empfiehlt sich den Stand vor der darauffolgenden Länge hier zu beziehen (und nicht die 7. und 8. Länge aneinander zu hängen) wegen dem möglichen Steinschlag am Ausstieg der 8. Länge. Die 8. Länge hatte dann schöne Kletterpassagen bis zu einem kleinen Dach an dem noch mal kurz die Trittleiter zum Einsatz kam. Dann ging es nach links zu einem erdigen Absatz. Hier zog ich 2 kleine Felsblöcke heraus und konnte sie nur mit Mühe vorm Absturz hindern. Ein kleinerer Stein flog dennoch hinunter und schlug nur wenige Meter hinter Peter am Stand ein. Der Stand scheint also einigermaßen geschützt zu sein, trotzdem ist hier Vorsicht geboten. Vom erdigen Absatz gehts weiter durch die Botanik an Bäumen entlang zum Fuß der letzten Felsstufe. Hier bequemer Stand an 2 BH. Die letzte Seillänge weist zwar auch noch mal ein paar Vegitationszonen auf aber hält auch schönen Kletterfels parat. Der Ausstieg erfolgt auf eine Aussichtsterasse an welcher an einem BH und Blöcken nachgesichert werden kann.
Wir stiegen über den Weg ab und waren nach einer knappen Stunde wieder am Auto.
Wir empfanden die Tour als sehr lohnend und würden ihr eher 4-5 Sterne (im Führer hat sie 3) geben. Bei uns daheim wäre eine solche Tour schnell ein Klassiker, aber hier gibt es halt zuviel Konkurrenz.
Die beschriebene Touren eignen sich recht gut um etwas den Umgang mit Trittleitern und Dachhangelei zu üben.


Anfahrt:
Mit dem Auto von Arco Richtung Laghel fahren (liegt auf der Rückseite der Burg), durch einen Olivenhain hindurch (Einbahnstraßenregelung) und weiter bis zu einer weißen Kapelle. Nun links abbiegen und zunächst steil empor der Straße folgen die bald in eine Schotterstraße übergeht. Nach ca. 2km gelangt man zu einem Brunnen mit Kreuz (Parkbucht).

Zustieg:
Vom Kreuz links dem Schotterweg folgend empor bis an die Felswand (große Grotte) und nun links auf kleinem Weg an der Wand entlang bis zum Einstieg in Falllinie zum Überhang. (ca. 15min)

Abstieg:
Vom Ausstieg auf kleinen Pfadspuren durch einen Baum/Buschgürtel zu einem Haus mit großer, freier Wiese. Nun nach Nordwesten Richtung Verkehrsstraße. Ab hier links bergab und in der Nähe der Felsabbruchkante über Pfadspuren bis man zu einem Strommasten gelangt. An diesem vorbei und nun in Serpentinen bergab ins Tal zur Fahrstraße und linkshaltend zum Auto zurück (ca. 1h).

Material:
1-2 Trittleitern, „Quikfix“, ca. 24 Expressschlingen, mehrere Schlingen,
Keile/Friends nicht notwendig

Gruß
Alban

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  09.03.2008 Tschübel-Gully (M6+ , Wi 4+, 400m, ED) - Madrisa
Geschrieben von: Zwerggäuer - 10.03.2008, 21:06 - Forum: Österreich - Keine Antworten

Im Panico Eiskletterführer schon seit 10Jahren als der schwerste und längste alpine Mixedclimb Vorarlbergs angepriesen, fehlte mir bisher immer die Zeit diese Tour mal im Körperkontakt zu testen. Als Bini mal wieder in Ulm verweilte und wir gemeinsam auf Tourensuche für einen alpinen Kurztrip waren schien es als Ziel geradezu ideal. Zudem ich immer noch Probleme mit meinem Knie habe, was die angenehme Zu- und Abstiegssituation als Auswahlkriterium unschlagbar erscheinen lässt.
Wir starten am Sonntag morgen in Ulm und kaufen uns einige Zeit später in Gargellen die Gondelkarte, so ca. um 9Uhr. Mit Gondel und später Sessellift geht’s ganz hoch. Bis man dann auf dem direktesten Weg unter die Wand fahren kann, mit Ski versteht sich. Fast ohne zusätzliche Höhenmeter kommt man an das Skidepot unter einem markanten dreieckigen Felsen.

Die ersten Meter in der breiten Rinne, sind geprägt von dem Gedanken, ob hier nicht doch mal ein Schneebrett abreißen kann. Doch bald steht man im Eis und zumindest diese Sorge war gestern.


[Bild: 5_Bini_erster_Aufschwung_1.jpg]


Es empfiehlt sich die erste Steilstufe Seilfrei zu gehen, denn es schließt ein weiteres langes Schneefeld an. Bevor es in den steilen Wasserfall geht.


[Bild: 5_Bini_vor_zweiter_Aufschwung_1.jpg]



[Bild: 5_Stef_2Steilsufe_1.jpg]


Diesen in genialer Eiskletterei überwunden sieht man das eigentliche Gully das erste mal richtig ein... kann den Schnee so steil sein?

Um es vorweg zu nehmen...er kann!

Aber erst zu dem Felsriegel darunter. Etwas mühsam die ersten Meter, da der wenige Schnee einen Überhängenden und trittarmen Einstieg frei gibt und heikel, da in den nächsten 20 Metern Sicherungspunkte Mangelware sind. Das alles mit einer Spaßbremse von oben.


[Bild: 5_Bini_dritter_Aufschwung_1.jpg]



[Bild: 5_Bini_spa_1.jpg]



[Bild: 5_Stef_3Steilsufe_1.jpg]


Mir den engen Kamin...das ist was für Kamingäuer, wunderbar. Die Haken schlecht (Mammut Longlife, Laschen drehen sich und von diversen Steinen flach geschlagen), der Schnee störend und labil, die Wände vom Wasser glatt geschliffen.



[Bild: 5_Stef_Schluessel_1.jpg]



[Bild: 5_Stef_Schluessel2_1.jpg]



Ganz schönes Luder, kurz vor es sich zurück legt schönen Gruß vom Schneemann oben....aber Bini trifft’s auch öfters. Er meint wie in Schottland nur mit Bohrhaken, seinen Humor möchte ich mal haben
Smile
.


[Bild: 5_Bini_spa2_1.jpg]


[Bild: 5_Bini_spa_loch_1.jpg]


Mit dem Satz verkriecht er sich dann auch ins Felsenfenster. Eine eher leichte Länge wartet auf ihn...aber nur einen Camalot 2 auf 50m ist nicht übersichert.


[Bild: 5_Bini_Sckupf_1.jpg]



[Bild: 5_Stef_Spass_1.jpg]


Ich dachte, ha das rennen wir noch kurz raus, im Topo 4+, 4, 4 A0 ...lächerlich. Jaja man verschätzt sich gern. Ich hatte noch eine anregende 10m Stelle und Bini eine ganz Unangenehme letzte Länge. Meine so M4-5 Bini seine bestimmt M5-6.


[Bild: 5_Bini_letzte_lnge_1.jpg]


[Bild: 5_Bini_letzte_lnge2_1.jpg]


Wir haben dann abgeseilt. Die beiden sehr leichten letzten Seillängen geht man nicht mehr wenn man abseilt, da durch einen 50m Quergang der Rückweg sehr umständlich wäre. Für einen Durchgang zum Gipfel sollt man sich Schneeschuhe mit nehmen
Smile
.

Bald ist man wieder am Rucksack und kann bei einbrechender Nacht genüsslich über die frisch präparierte 2 ins Tal schlittern.


[Bild: 5_Nacht_1.jpg]


Die Tour ist Klettertechnisch und Landschaftlich sehr reizvoll, durch die BH schnell abzusichern und bietet einen hohen Spaßfaktor. Die Haken sind aber nicht immer 100% und an den Ständen idR nur einzel BH oft ohne Redundanzmöglichkeit.

Das Topo im Eiskletterführer Bregenz bis Garmisch ist gut, richtig und vollständig.

Viele Grüße,
Stef und Bini.

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  Pyramidenspitze - Überschreitung
Geschrieben von: daniel - 09.03.2008, 21:19 - Forum: Österreich - Keine Antworten

    hallo,

gestern waren tobias, johan, hannes & ich im zahmen kaiser.

- start in durchholzen, mit ski vom auto los ( ca. 5-10cm neuschnee ) über die großpoitneralm zur winkel alm und hinauf in den obersten winkel d. winkelkar's. hier die ski auf den rucksack und zu fuß ( mit pickel - steigeisen wären auch nicht schlecht gewesen ?!! ) weiter hinauf, siehe :

http://www.bergsteigen.at/de/touren.aspx?ID=110

- mit leichten umwegen ( 150hm umsonst - nebel !! ) dann doch endlich noch zum gipfel / zog sich doch ganz schön.
- kurze gipfelrast im dichten nebel, felle runter und abfahrt auf der suche ( nebel ohne ende ) zur einfahrt des egersgrinn, siehe :

http://www.alpintouren.at/AT2006/index.a...ailTypID=1

- steile einfahrt in den karschlauch ( etwas neuschnee auf bockelhartem altschnee ) nach den ersten ca. 100hm wird es etwas flacher. weiter hinab bis zum ende / schnee mal wieder nicht optimal !
- von hier weiter zu fuß querend durch den wald zu den wiesen oberhalb der aschingeralm. ski wieder an und abfahrt bis nach durchholzen ( das letzte stück auf der skipiste / außer betrieb ).

--- tolle anspruchsvolle tour , bei leider 0 aussichten.

gruß daniel

fotos auf :
http://daniel-hirsch1.medion-fotoalbum.de/



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  Gaishorn- und Rauhorn Nordgrat 23.02.08
Geschrieben von: Tobias - 24.02.2008, 19:16 - Forum: Deutschland - Keine Antworten

Bei morgendlich schon warmen Temperaturen und starker Bewölkung stiegen wir ganz klassisch von Tannheim (1100m) im Tannheimer Tal durchs Älplebachtal am Älple(1526m) vorbei auf. Beim Weiterweg in Richtung des großen Nordhang des Gaishorns wurde die Sicht immer schlechter bis es eine zeitlang gar nichts mehr zusehen gab. Gut war nur das man sich dort im großen und ganzen nicht wirklich verlaufen kann und das wir beide den Weg kannten. Als es dann begann aufzumachen querten wir nach links zum Gaishorn Nordgrat.


[Bild: 8_Bild006_kl_1.jpg]
Links der Gaishorn-Nordgrat

Soweit es ging blieben wir mit Ski leicht rechts des Grates im Schnee . Anschließend stiegen wir mit den Skiern am Rucksack über den felsigen Nordgrat (einige Stellen II) aufs Gaishorn (2247m).


[Bild: 8_Bild013_kl_1.jpg]
Max im unteren Teil des Grates


[Bild: 8_Bild019_kl_1.jpg]
Tolle Stimmung kurz vor Gipfel

Der Blick auf unser nächstes Ziel, den Rauhorn-Nordgrat, war beeindruckend, es sah richtig hochwinterlich und überwechted aus.


[Bild: 8_Bild023_Zuschnitt_kl_1.jpg]
Das winterliche Rauhorn

Vom Gipfel ca. 150 Meter auf dem Verbindungsgrat Richtung Gaiseck, bis zu einem Wegweiser. Von dort in die Gaishorn Südflanke und zur Scharte zwischen Gaiseck und Rauhorn.
Wer von Tannheim normal über den Nordhang aufs Gaishorn geht und Skidepot am Gaiseck macht, kann in die Scharte vor dem Rauhorn auch direkt abfahren (schwarz gestrichelt).


[Bild: 8_Bild050_Linie_kl_1.jpg]
Gaishorn Südflanke

Mit Abstand zu den großen ostseitigen Wechten steigt man dann besser auf der Westseite auf, zuerst noch mit Ski. Vor dem ersten größeren Aufschwung deponierten wir die Ski. Beim Weiterweg gilt es dann drei größere und mehrere kleinere Aufschwünge zu überwinden. Steiler Schnee, Wechten, Rinnen und Felspassagen (II) wechseln sich ab.


[Bild: 8_Bild036_kl_1.jpg]



[Bild: 8_Bild037_kl_1.jpg]
Der weitere Gratverlauf bis zum Gipfel


[Bild: 8_Bild039_kl_1.jpg]



[Bild: 8_Bild058_kl_1.jpg]


Bei bestem Wetter und guten Aussichten machte jeder Aufschwung noch mehr Spaß. Am letzten Aufschwung vor dem Gipfel (2240m) kommt dann noch ein Drahtseil. Zum Drahtseil sollte man jedoch nicht allzu direkt am Grat aufsteigen, lieber einen kleinen Rechtsbogen (Wechten).


[Bild: 8_Bild047_kl_1.jpg]
Kurz vor dem Drahtseil

Über den Grat stiegen wir dann wieder zurück zu den Ski und fuhren westlich des Grates in die Scharte. Über traumhafte Osthänge (Stellen 35°) zum Vilsalpsee hinab. Nach dem es oben noch Firn gab, hätten wir weiter unten eher ein Surfbrett gebraucht. Auch kurze Tragenpassagen sind schon vorhanden.


[Bild: 8_Bild061_kl_1.jpg]



[Bild: 8_Bild072_kl_1.jpg]
Das Rauhorn mit seinem Nordgrat(rechts)

Um vom Vilsalpsee wieder zurück nach Tannheim zu kommen gönnten wir uns die Fahrt mit dem Touri-Bummelzügchen und waren so um 13.00 Uhr wieder beim Auto.


• Der Gaishorn-Nordgrat wird im Winter öfters gegangen, oft auch um der Lawinengefahr im Nordhang aus dem Weg zu gehen.
• Das Rauhorn wird im Winter wohl eher selten bestiegen. (Diesen Winter erst sieben Besteigungen)
• Sowohl am Gaishorn- wie am Rauhorn Nordgrat hängen die Schwierigkeiten stark von der Schneemenge ab.


Viele Grüße
Tobias B. und Max S.

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  Roter Mond Wi4+ 180m
Geschrieben von: Zwerggäuer - 22.02.2008, 20:10 - Forum: Eis - Keine Antworten

Roter Mond Wi4+ 180m
EB: 20.02.2008
Seilschaft: Stefan Biggel / Frank Wäckerle

Sehr schön gelegener Fall im Talkessel bei der Dietersbacher Alpe.


[Bild: 5_uebersicht_1.jpg]


Wir haben dort unser Materialdepot aufgeschlagen und sind dann zum Einstieg mit den Schneeschuhen aufgestiegen (wäre auch ohne gegangen).


[Bild: 5_zustieg_1.jpg]


Die ersten 2 Seillängen konnte man seilfrei gehen (kurze Aufschwünge max WI2).


[Bild: 5_aufschwung1_1.jpg]


Am Hauptfall haben wir dann auf der linken Seite unseren Stand bezogen (rechts ist die bessere Wahl, gell Stefan).

Dann ging es los mit der ersten steilen Länge.

[Bild: 5_frank1_1.jpg]


[Bild: 5_frank2_1.jpg]


[Bild: 5_stefan1_1.jpg]


Den Stand habe ich dann an der rechten Seite neben dem Vorhang bezogen.

Die nächste Seillänge sah dann deutlich sportlicher aus (Schee isch er ja ned unser zwerggäuer, aber gleddra ka er hald).


[Bild: 5_stefan2_1.jpg]



[Bild: 5_stefan3_1.jpg]


Stefan musste vom Stand weg 3 Meter nach links queren, Blick nach oben und ab geht die Post. 3 Schrauben später ist er am Stand und holt mich nach.


[Bild: 5_stefan4_1.jpg]


Nach 3x abseilen (an Abalakovs) stehen wir wieder am Fuße des Falles.


[Bild: 5_abseilen1_1.jpg]



[Bild: 5_Eisklettern_059_1.jpg]


Von der Mondfinsternis haben wir leider nichts gesehen, aber 2010 gibt es eine neue Gelegenheit, den roten Mond in seiner vollen Pracht zu erleben.

Gruß
Frank und Stefan

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  Schneeschuhtour zum Toreck 2017 m
Geschrieben von: Norfri - 21.02.2008, 16:30 - Forum: Österreich - Keine Antworten

Ausgangspunkt: Parkplatz beim Mahdtalhaus 1100 m. Kommt man von Oberstdorf auf der B 201, so zweigt man am Ortseingang von Riezlern rechts Richtung Schwende ab. Nun auf schmaler Straße durch Innerschwende und weiter bis man nach links (Hinweisschild) zum Mahdtalhaus gelangt.

Höhenunterschied: 1020 m

Aufstieg: Vom Mahdtalhaus steigt man zunächst über freie Wiesenhänge in westlicher Richtung auf. So gelangt man zum Wald und steigt durch diesen - auf vom DAV markiertem Weg – bis man auf 1380 m auf eine Forststraße gelangt. Dieser folgt man etwas unterhalb der Grafenkürenalpe und quert nach rechts ins Mahdtal. Kurz bevor man den Talboden erreicht gelangt man leicht linkshaltend über Nordosthänge wieder in freies Gelände. Auf einer Höhe von ca. 1850 m sieht man den Gipfelaufbau der Oberen Gottesackerwände vor sich und quert nun südseitig zum Grat hinauf. Über diesen gelangt man mit mehrfachem kurzen Auf- und Abstiegen schließlich zum Toreck (auf Wechten achten).

Abstieg: Vom Gipfel steigt man in südwestlicher Richtung zum Gottesackersattel 1835 m ab. Hier wendet man sich nach links (Osten) und gelangt durch das Kürental zur Schmalzbodenalm. Nun weiter, bis eine Forststraße nach links abbiegt (hier hängt ein Schild, das nach unten zeigt). Der Forststraße, die ca. 20 Höhenmeter ansteigt, nach links folgen. So gelangt man wieder auf die vom DAV ausgewiesene Aufstiegsroute und folgt dieser hinunter zum Mahdtalhaus. Man kann natürlich auch über die Aufstiegsroute absteigen. Die Variante durch das Kürental ist aber weitaus reizvoller.

Schwierigkeiten: Recht einfache Schneeschuhtour. Bei vernünftiger Spuranlage kann man der Lawinengefahr (außer bei extremen Verhältnissen) weitgehend aus dem Weg gehen.
Besonderheiten: Bitte unbedingt der vom DAV ausgewiesenen Route folgen und das ausgewiesene Wildschutzgebiet meiden.

Hinweis: Steigt man über die normale Route auf und geht über die hier aufgeführte Route zum Gottesackersattel und das Kürental zurück, so hat man eine herrliche Rundtour mit prächtigen Ausblicken vor sich. Auch wenn sich die Lawinengefahr in Grenzen hält, sollte man wie immer den aktuellen Lawinenlagebericht einholen und auch beachten.

Ausgangspunkt Mahdtalhaus

[Bild: 14_IMG_0002_k25_3.jpg]


Immer den Hinweisschildern folgen

[Bild: 14_IMG_0003_k_2.jpg]


Weg Richtung Mahdtal

[Bild: 14_PICT8547m_1.jpg]


Die Oberen Gottesackerwände liegen vor uns

[Bild: 14_IMG_0011k_1.jpg]


In leichtem Auf und Ab geht es am Grat entlang zum Toreck

[Bild: 14_IMG_0015k_1.jpg]


Am Grat

[Bild: 14_PICT8556m_1.jpg]


Ausblick vom Grat

[Bild: 14_IMG_0015k_2.jpg]


Die Oberen Gottesackerwände

[Bild: 14_IMG_0019k_1.jpg]


Letzter Aufstieg zum Toreck

[Bild: 14_IMG_0020k_1.jpg]


Ausblick zum Widderstein vom Toreck

[Bild: 14_IMG_0021k_1.jpg]


Abstieg zum Gottesackersattel

[Bild: 14_IMG_0026k_1.jpg]


Abstieg durchs Kürental zur Schmalzbodenalm

[Bild: 14_IMG_0033k_1.jpg]


Abstieg durchs Kürental

[Bild: 14_IMG_0036k_1.jpg]


Blick auf Trettach und Mädelegabel

[Bild: 14_IMG_0039k_1.jpg]


Schmalzbodenalm

[Bild: 14_IMG_0042k_1.jpg]

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  Schottengully die 2. - 19.02.08
Geschrieben von: Zwerggäuer - 21.02.2008, 12:28 - Forum: Deutschland - Keine Antworten

Sodadle,
kann ja mal gar nicht sein, das mir der Alban die schönen Schottenrouten im Allgäu vor der Nase weg klettert .... Deshalb erstmal Urlaub nehmen.

Bin mit Lexx dann am Dienstag hoch an Aggi und haben uns das mal angeschaut. Der Einstieg soll nach den Vandalen recht Eisfrei sein...war dann aber nicht so schlimm.


[Bild: 5_SG_1SL_Lexx1_1.jpg]


Es war sogar ganz feines Mixed hier im Varianteneinstieg...etwas komisch zum sichern aber Lexx ist sehr erfahren.


[Bild: 5_SG_1SL_Lexx2_1.jpg]


Die folgende Schneerinne ist einfach und wir gehen gestreckt bis zum ersten Stand. Nun wird es wieder lustiger. Gras und dünne Eisglasuren, gepaart mit teilweise brüchigem Fels, ganz große Klasse, ohne BH wärs ein Fiasko. Aber man soll sich nicht täuschen 2 BH auf 30m ist nicht übersichert. Eine Brezn in einer schweren Stelle tut auch bestimmt sehr weh.

[Bild: 5_SG_3SL_Lexx1_1.jpg]


Nun die Schlüssellänge der Originalroute. Feines Käntchen stehen uns kratzige Hooks bis zum ersten NH. Ich bin in meinem Element, das find ich Oberaffengeil. Dann durch die Rinne, kleine Eisflecken und Graspolster immer wieder mal einen guten Steinhook, ganz großes Kino. Am Ende noch ein anregender runout im Steilgras zum Stand. Lexx geniest offensichtlich den Nachstieg dieser fantastischen Seillänge.


[Bild: 5_SG_4SL_Lexx1_1.jpg]


Dann noch ein kleiner Riegel und über Steilgras ....


[Bild: 5_SG_5SL_Lexx2_1.jpg]



... raus in die Sonne.


[Bild: 5_SG_5SL_Lexx3_1.jpg]



Abgeseilt wurde dann über die Tour, wir haben den letzten BH links oben hinter dem Steinkopf. Mit einer Schlinge und einem Karabiner versehen. Den Spiralzahnhaken für die Nordschlucht wurde von uns gezogen. Da das Gras mittlerweile Süddeitig auftaut und man ihn locker von Hand ziehen konnte. Nicht das da mal einer unreflektiert reinhängt. 4xAbseilen übern Schottengully geht auch echt problemlos. Einfach von der Scharte nochmal Gegenanstieg den kleinen Hang hoch (Vorsicht Wechten!!) zum Abseilhaken.

Weil wir noch Zeit hatten, gings noch schnell zum "blauen Donnerstag". Ein 25m Hoher in der Mitte leicht überhängender Eiszapfen im Eisgrad 5-6. Fette Geschichte .

[Bild: 5_BlDo_Lexx1_1.jpg]

[Bild: 5_BlDo_Lexx_1.jpg]


Grüße Stef.

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  Höfats SW-Grat (Fels IV / Gras 60°) - Abfahrt durch die Wanne 14.02.08
Geschrieben von: Tobias - 19.02.2008, 18:09 - Forum: Deutschland - Antworten (1)

Die viergipflige Höfats ist einer, ja wenn nicht Der, klassische Allgäuer Steilgrasberg, welcher mit seinen steilen Wänden und Graten über dem Oytal und dem Dietersbachtal thront. Eine Besteigung dieses Gipfels im Winter bietet deshalb ihren besonderen Reiz.
Durch das lang anhaltende Hochdruckwetter mit keinerlei Schneefällen, erwarteten wir uns für den von der Sonne beschienenen Höfats-Südwestgrat gute, bzw. passable und einigermaßen schneefreie Verhältnisse und für die geplante Abfahrt durch die Wanne sichere Frühjahrsverhältnisse.
Das nachfolgende Bild ist vom 13.05.05 und wurde während einer Skitour auf den Wildengundkopf aufgenommen. Die Schneelage in der Wanne zeigt nur etwas weniger Schnee im Vergleich zu den von uns angetroffenen Verhältnissen.


[Bild: 8_Hfats_zu_kl_3.jpg]

Aufstiegsweg(grün) und ungefähre Abfahrtsroute(rot)

Früh morgens zu Fuß mit Schneeschuhen und Bigfoods am Rucksack über den geräumten Fahrweg nach Gerstruben und von dort weg im Schnee durchs Dietersbachtal an der Gerstrubner Alp vorbei immer taleinwärts bis auf Höhe des inneren Höfatstobel bei P.1279 . Schon der erste Anblick des SW-Grates überm Tobel ist beeindruckend. Vom Weg hoch Richtung innerer Höfatstobel bis irgendwann ein kleiner Steig im Gras nach links Weg zieht. (Hier Schneeschuhdepot). Fortan auf diesem Steig Richtung Wanne durch Gras und steilen Wald empor. Noch war das Gras hart gefroren und einige Schneefelder zu queren. Etwas oben dann nicht rechts dem Steiglein in die Wanne folgen sondern gerade hoch auf den steiler werden Grat zu. Noch einmal bietet sich am oberen Ende der Bäume ein waagrechtes Plätzchen, wo wir Gurt / Material anlegten und vor allem das Eisgerät in die Hand nahmen. Richtig los geht es dann mit einer Rechtsquerung auf Graspolstern mit anschließendem Steilaufschwung (Stelle 60°). Nun immer im steilen Gras dem ausgesetzten Gratverlauf folgen bis zum Stand in der Scharte vor dem Felsteil (1 Grashaken und zwei Normalhaken).



[Bild: 8_DSCN0669_kl_1.jpg]
Im steilen Gras zu Beginn


[Bild: 8_DSCN0673_kl_2.jpg]
Kurz vor dem Felsteil


[Bild: 8_DSCN0675_kl_1.jpg]
Blick auf den Felsteil


[Bild: 8_DSCN0677_kl_1.jpg]
Der Grashaken am Stand vor der 1.SL

Hier kam das Seil aus dem Rucksack und es ging in die herrlich steile und ausgesetzte 1.Sl (IV / ca.50m / 3 NH / Stand: 1 NH und Köpfel). Der Fels ist nicht an allen Stellen fest aber doch besser wie er auf den Bildern aussieht.


[Bild: 8_DSCN0689_kl_1.jpg]
1. SL


[Bild: 8_DSCN0698_kl_1.jpg]
1. SL

Die 2. SL ist etwas flacher musste aber am Ende nordseitig im gefrorenem und verschneiten Gras geklettert werden (keine ZH / Stand: 1NH+Friend). Die 3.SL ist dann noch einmal kurz IV (2NH / Stand: an Köpfel).


[Bild: 8_DSCN0705_kl_1.jpg]
Andi am Ende der 2.Sl


[Bild: 8_DSCN0710_kl_1.jpg]
Die 3.SL


[Bild: 8_DSCN0717_kl_1.jpg]
Tiefblick auf den unteren Gratverlauf

Den sich in die Länge ziehenden Weiterweg zum Gipfel gingen wir dann seilfrei, wobei wieder höchste Aufmerksamkeit angesagt war. Vor allem bei einer brüchigen Felspassage und der anschließenden Graspassage (Stelle 60°).


[Bild: 8_DSCN0718_kl_1.jpg]
Der Weiterweg zum Gipfel am Ende des Felsteils


[Bild: 8_DSCN0723_kl_1.jpg]



[Bild: 8_DSCN0728_kl_1.jpg]
Brüchige Felspassage

Bei warmen Temperaturen und bestem Wetter konnten wir den ausgesetzten Westgipfel (2257m) der Höfats genießen (Leider ohne Gipfelbuch). Wenn auch nur kurz den immerhin Stand uns noch der Abstieg in Scharte zwischen 2.ten und mittleren Höfatsgipfel, sowie die ernste und noch etwas ungewisse Abfahrt durch die Wanne bevor (Wir konnten während des Aufstieges nicht alle Rinnensysteme und Abbrüche in der Wanne / Gufel einsehen).
Der Abstieg am 2.ten Gipfel vorbei in die Scharte ist zwar sehr steil, ging aber leichter wie es aussah, lediglich bei den ausladenden Wechten im Schartenbereich war Vorsicht geboten.


[Bild: 8_DSCN0753_kl_1.jpg]
In der Scharte zw. 2ten und mittlerem Höfatsgipfel

Noch hätten wir die Möglichkeit gehabt die kompl. Höfats-Überschreitung zu machen (sah auf jeden Fall gut machbar aus). Auf Grund der schon etwas fortgeschrittenen Zeit entschieden wir uns aber für die direkte Einfahrt in die Wanne und ließen die Abfahrtsmöglichkeiten und die schon erwähnten eventuellen Abbrüche etwas auf uns zu kommen. Zuerst ging es von der Scharte 25m im Steilgras abkletternd Richtung Schnee (Wie froh ich doch hier an meinem Eisgerät war,…). Am Anfang des Schneefeldes ging es noch recht gut voran und wir hatten Schnee unter den Bigfoods. Trotzdem kamen bei uns aufgrund der vorhandenen Absturzgefahr keine wirklichen Abfahrtsfreuden auf. Das Schneefeld wurde enger und kleiner bis es letztlich vor einem Abbruch auslief. Bigfoods in die Hände und mit voller Konzentration erst 15m vertikal abklettern bis wir in etwas brüchigem Fels nach links(Abstiegssinn) zur nächsten Schneerinne queren konnten. Nach ca. 80 Meter Abfahrt standen wir wieder mit den Bigfoods im Steilgras vor dem nächsten Absatz. Auf einer felsigen Rippe ca. 30m absteigen und dieses mal nach rechts wieder in den Schnee zurück. Endlich hatten wir das große etwas flachere Schneefeld der Wanne erreicht und konnten richtig fahren.


[Bild: 8_DSCN0764_kl_1.jpg]
1. Abklettern bei der Abfahrt


[Bild: 8_DSCN0766_kl_1.jpg]
Beginn der 2.Abkletterpassage, noch vor der felsigen Rippe


[Bild: 8_DSCN0770_kl_1.jpg]
Kurzer Genuss im Mittelteil der Wanne

Endlich hatten wir das große etwas flachere Schneefeld erreicht und konnten richtig fahren. Noch dachten wir durch den weiter unten kommenden inneren Höfatstobel, bis auf 1-2 Abbrüche, irgendwie durchfahren zu können und wähnten uns schon im Tale. Doch es kam anders und leider artete das ganze dann mit fünfmal Abseilen an Latschen und Bäumchen etwas aus und kostete einiges an Zeit. Zurück in Gerstruben wurde uns dann noch wegen schon geschlossenem Gasthof das ersehnte Getränk verweigert.


[Bild: 8_DSCN0791_kl_1.jpg]
Der etwas flach wirkende Höfats SW-Grat in der Abendsonne


• Absolut tolle und landschaftlich schöne Fels/Steilgraskletterei mit herrlichen Tiefblicken
• Sowohl im Steilgras am Grat, sowie bei harten Schneebedingungen im oberen Teil der Abfahrt, wäre ein Sturz aber wohl nicht mehr zuhalten und hätte fatale Folgen!!!
• Das Gras ist im Winter natürlich nicht so saftig und griffig wie im Juli sondern durch das ausgedörrte eher mit Vorsicht zu genießen. Dadurch allerdings sind die Graspolster bestens zuerkennen und das Klettern erinnert fast an steiles Treppensteigen mit großen Stufen
• Im Steilgras vor dem Felsteil gibt es zwei Grashaken mit Schlinge, welche aber erst mal gesehen werden müssen.
• Im Felsteil stecken stw. ein paar Haken(siehe Text), was sich mit Friends und Keilen aber noch gut erweitern lässt.
• Der Fels ist insgesamt recht passabel und trotz brüchiger Stellen gut zugehen.
• Unser Material : 55m Doppelseil, 3 Friends, Keile, ein paar Haken, 4-5 Exen, einige lange Bandschlingen, Steigeisen und Eisgerät sollten im Winter auf jeden Fall dabei sein
• Bei einer Abfahrt durch die Wanne ist es sehr zu empfehlen nicht durch den Tobel abfahren zu wollen sondern oberhalb des Tobels nach rechts (Abstiegssinn) wieder zurück zum Steiglein zu queren
• Im Sommer ist ein MTB für den Zustieg sicher von Vorteil

Viele Grüße
Tobias B. und Andi Sichler

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