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Gr. Mühlsturzhorn - Direkte Südkante (VI/A1 oder VIII-), Berchtesgadener, 17.09.11 |
Geschrieben von: Tobias - 20.11.2011, 19:04 - Forum: Deutschland
- Keine Antworten
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Jahrzehntelang galt die „Direkte Südkante“ am Großen Mühlsturzhorn (2234 m) als die schwierigste Kletterfahrt der Berchtesgadener Alpen. Der Pause-Klassiker bietet besten Kalkfels und sehr einprägsame Kletterstellen, wie die Querung aus der Einstiegsverschneidung, die überhängenden Risse der Schlüsselseillänge, die Standplätze in den drei Höhlen, die grandiose 60m Verschneidung, der plattige Riss und die letzten Längen mit gewaltigen Tiefblicken. Zwar stecken heute an den Standplätze geklebte Standhaken, doch bei den Zwischensicherungen ist man nur auf das alte Eisen sowie Cams und Keile angewiesen. Am Ende der großen Schwierigkeiten fällt der Verzicht auf den Gipfel, in Anbetracht der nahen Abseilpiste, nur allzu leicht. Diese Abseilpiste wurde in den 60er Jahren als eine der ersten mit den vom DAV-Sicherheitskreis entwickelten gebohrten Abseilhaken ausgerüstet. Die großzügig dimensionierten Haken stellen heute fast schon Museumsstücke dar.
Erstbegangen schon im Juli 1936, war es ein Meisterwerk der Kletterkunst von Andreas Hinterstoißer und Toni Kurz (22 und 23 Jahre alt !!!). Insbesondere die Schlüsselseillänge (VI/A1 oder VIII-) flöst einem großen Respekt vor den Erstbegehern ein. Die Hakenpassage galt es erstmal anzubringen, wobei sie wahrscheinlich eh nur die Hälfte der heute steckenden Haken benötigten.
Traurigerweise verloren die beiden wenige Tage später beim Erstbegehungsversuch der Eiger Nordwand auf tragische Weise ihr Leben. Diese große Eiger Nordwand-Katastrophe von 18.-22. Juli 1936 mit vier Toten (A. Hinterstoißer, T. Kurz, E. Rainer und W. Angerer) wurde zuletzt 2008 durch den Kinofilm „Nordwand“ einer breiten Öffentlichkeit bekannt.
Großes Mühlsturzhorn – Direkte Südkante (Licht-Schatten-Grenze zeigt die grobe Richtung)
Großes Mühlsturzhorn – Direkte Südkante
Vom großen Parkplatz am Hintersee / Ramsau (789 m) am besten mit dem Fahrrad (ca. 5 km) der Teerstraße Richtung Hirschbichl folgen. Vorbei an den Talböden der Grundübelau bis wenige hundert Meter nach der Engertholzstuben der Schafelsteig Richtung Alte Traunsteiner Hütte abzweigt. Nun zu Fuß diesem sehr steilen Steig mehr als 800 Hm bis direkt vor die Südwände des Großen Mühlsturzhorn folgen. Rucksackdepot am besten in den Latschen links des Weges. Da kommt man nach der Abseilpiste direkt vorbei. Unter der Südwand nach rechts queren bis zur großen und markanten Einstiegsverschneidung.
Anders als es die beiden ersten Bilder vermuten lassen (sie stammen vom Abstieg) sah das Wetter morgens alles andere als gut aus. Im leichten Regen stehen wir am Wandfuß unter der impossanten Rissverscheidung und überlegen. Ohne einen Versuch können wir nun aber nicht mehr weg, zu verlockend ist diese große Tour, mit Sicherheit hört es ja gleich wieder auf zu Regnen und so schwarz wie sie aussehen sind die Wolken doch gar nicht

Wie auch immer auf jeden Fall steigen wir mal ein.
im Regen am Einstieg
Einstiegsverschneidung
1. SL (V-, 30 m): Klassische Einstiegsverschneidung der unangenehmeren Sorte. Sie ist plattig, grasig und heute eben etwas feucht. Unten steckt fast gar nix und die Haken in der Querung aus der Verschneidung raus zum 1.Stand schaut man sich lieber nicht so genau an. Standplatz eher unangenehm auf der Platte.
1.SL - Einstiegsverschneidung
1. SL
1.SL
2. SL (VI oder VI-A0, 15 m): Die grasige und leicht brüchige waagrechte Querung erfolgt zunächst nur an einem windigen Haken. Wenn das Bändchen am linken Ende ausläuft nicht den verlockenden Haken nach oben (steiler Riss) folgen sondern weiter waagrecht nach links Queren in den tiefen Kamin zum geklebten Standhaken 10 m unterhalb der 1. Höhle.
Blick zurück zum 1. Standplatz
3. SL (VI A1 oder VIII-, 45 m): Bewaffnet mit viel Material starte ich in die eindrückliche und lange Seillänge. Haken in allen Qualitäten stecken viele. Sollten einem die letzten paar Rostgurken mal wieder allzu windig erscheinen lassen sich immer wieder solide Cams legen. Nach der leicht überhängenden technischen Kletterei legt sich das Gelände zurück in die Senkrechte und wird gleich wieder freier. Das Pulver (Kraft und Material) sollte also nicht schon im steilsten, technischen Teil verschossen sein. Bis zum Stand in der 2. Höhle zieht es sich bei deutlich weniger Haken ganz schön.
Beeindruckende Seillänge!
3. SL (VI A1 oder VIII-, 45 m)
3. SL (VI A1 oder VIII-, 45 m)
3. SL – kurz nach den überhängenden Rissen
4. SL (VI+ oder V/A0, 25 m): Zum Glück bessert sich das Wetter nun fast schon minütlich. Vom Stand weg folgen wenige, aber knackige Meter. Danach leichter bis zum Stand in der dritten Höhle. Die nächsten Längen steigt Simon vor.
4. SL (VI+ oder V/A0, 25 m) – Blick vom Stand
4. SL (VI+ oder V/A0, 25 m) – im leichtern Teil bis zur 3.Höhle
5. SL (VI-, 35 m): Nach einem glatten Faustriss (V+) geht es schon in den ersten Teil der grandiosen „60m Verschneidung“ (VI-).
5. SL
5. SL – der Faustriss beginnt
5. SL – Ebe am Faustriss
6. SL (VI-, 45 m): Das Verschneidungs-Festival kann weitergehen. R.Goedeke schreibt in seinem Führer recht treffend: „60m-Verschneidung mit Idealkletterei (...da flippste aus...)“
6. SL - 60m Verschneidung
6. SL - 60m Verschneidung
6. SL - 60m Verschneidung
6. SL - 60m Verschneidung
6. SL - 60m Verschneidung
7. SL (V, 25 m): Sofort folgt die nächste Traumlänge. Erst kommt ein senkrechter Riss der direkt in einen sensationellen, von glatten Platten umrahmten, geneigteren Riss übergeht. In Anbetracht des inzwischen perfekten Wetters und der genialen Kletterei herrschte Hochstimmung in der Seilschaft.
7. SL
7. SL
7. SL
8. SL (VI, 50 m): Mit der 8.SL folgt die letzte VIer Länge. Diagonal über Platten zu einem kurzen Rechtsquergang mit anschließendem steilen aber gut griffigen kleinen Überhang. Danach in einer links-rechts-links Schleife auf eine leichte und herrlich luftige Rampe. Die Tiefblicke werden immer genialer.
8. SL
8. SL – kurz nach dem griffigen kleinen Überhang
8. SL
8. SL
9. SL (V-, 40 m): Wir wechseln nochmals den Vorstieg. Es folgt eine wiederum tolle plattige Rampe. Nach der Rampe beginnt das leichte, aber stark zergliederte Ausstiegsgelände.
9. SL – plattige Rampe
10. SL (III, 60 m): Durch das stark zergliederte Gelände mehr oder weniger beliebig immer leicht linkshaltend empor auf einen Absatz mit zwei Bohrhaken.
10. SL
Nun entweder in weiteren 30 min (III) zum Gipfel des Großen Mühlsturzhorn oder von den zwei Bohrhaken nach links in einen Graben absteigen, auf der anderen Seite wieder hoch und in den nächsten Graben abklettern (II, leicht brüchig) zum ersten Abseilring. Wenn dieser erste Abseilring gefunden ist stellt der weitere Abseilweg und die dazwischen liegenden Gehpassagen, mit dem Goedeke Topo, kein Probleme dar. Etwa in der Mitte befindet sich bei einem Gedenkkreuz das Wandbuch der Mühlsturzhorn Südabstürze.
die alten DAV-Sicherheitskreis Abseilhaken
Ein toller Klettertag in den für uns eher ferneren Berchtesgadener Alpen geht zu Ende. Mit besten Eindrücken verlassen wir das Großes Mühlsturzhorn...
Großes Mühlsturzhorn - Südwand
Kletterführer / Topos:
Kletterführer Bayerische Alpen, Nordtirol
1.Auflage 2004
Bergverlag Rother
Richard Goedeke
Im extremen Fels
2. Auflage 1977
Walter Pause, Jürgen Winkler
AV-Führer Berchtesgadener Alpen
1982
Bergverlag Rother
M. Zeller / H. Schöner
Karte:
BLV-Karte UK 25-1
Nationalpark Berchtesgaden
1:25000
Viele Grüße
Ebe, Simon und Tobias
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Rädlergrat, Himmelhorn (VI, 70 Grad Gras), Allgäu, 03.09.2011 |
Geschrieben von: Tobias - 17.11.2011, 21:25 - Forum: Deutschland
- Antworten (2)
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Nach der letztjährigen Jubiläums-Begehung „100 Jahre Rädlergrat“ zusammen mit Christian war mir bald klar dass ich dieses großartige alpinistische Gesamterlebnis auch ein weiteres Mal erleben will. Dieses mal sogar zusammen mit Nina. Mit den Vorkenntnissen über Routenverlauf, Absicherbarkeit, Stände, Schwierigkeiten und Gesamtanspruch war ich mir der gemeinsamen Sache relativ sicher. Zur Not wusste ich ja wo die zwei Erdanker im schwersten und steilsten Stück des Steilsgrasteiles versteckt sind und im Felsteil habe ich an zwei Standplätzen je einen Normalhaken dazugeschlagen und belassen.
Allzu viele Damenbegehungen des Rädlergrat sind im derzeitigen Wandbuch nicht zu lesen. Inklusive uns, bei den letzten 23. Begehungen gerade mal 4 Frauen.
Der berühmt, berüchtigte Rädlergrat auf den Gipfel mit dem bezeichnenden Namen Himmelhorn ist eine der ganz großen Touren des Allgäus mit weitreichendem Ruf. An landschaftlicher Einmaligkeit und Ausgesetztheit wahrscheinlich kaum zu überbieten. Im hinteren Oytal/Käseralp ist das wilde Himmelhorn und die magische Linie des Rädlergrat am besten und beeindruckensten zu bestaunen. Er wurde bereits 1910 von Hans Rädler erstbegangen und das im Alleingang !!! Diese majestätische Linie wurde zu früheren Zeiten häufiger auch von so prominenten Alpinisten wie Hermann Buhl und Gaston Rebuffat besucht.
Himmelhorn - Rädlergrat
Für eine Tourenbeschreibung mit allen Details, wie Zustieg, Route, Seillängen, Abstieg sei auf Albans Eintrag hier im Forum verwiesen. Alban beschreibt den Rädlergrat (Begehung vom 05.08.2005) in gewohnt grandioser Präzision unter folgendem Link:
Himmelhorn Rädlergrat - 05.08.2005
Bericht und Bilder der Begehung von Christian und mir am 14.07.2010 unter folgendem Link:
Himmelhorn Rädlergrat - 14.07.2010
Bei unserer jetzigen Begehung (03.09.2011) stand das Gras noch sehr gut im Saft und die letzten Wochen herrschte bestes Wetter mit extrem wenig Niederschlag, so hatten wir wiederum beste Verhältnisse...
Im untersten Steilgrasteil
Blick auf den anspruchsvollsten Steilgrasteil
erster Blick auf den Anfang des Felsteils
Blicke zur Höfats
Nina am Einstieg
die Kletterei beginnt
unterwegs am Rädlergrat
unterwegs am Rädlergrat
unterwegs am Rädlergrat
unterwegs am Rädlergrat
unterwegs am Rädlergrat
Blick zur Gipfelwand – kreisen schon die Geier?
erste Seillänge in der Gipfelwand
Schlüsselseillänge (VI)
Schlüsselseillänge (VI)
Ausstiegsseillänge
die Gipfelwand liegt hinter uns
Edelweiß so weit das Auge reicht – am ganzen Rädlergrat
Am Gipfel des Himmelhorn
Abstiegs Weiterweg
letzter Steilgrasaufschwung
Himmelhorn - Rädlergrat
...auch beim 2. Mal ein absolut unvergessliches Erlebnis...
Viele Grüße
Nina und Tobias
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Schleierkante - Cima d. Madonna (V+, 430 m), Dolomiten 28.08.11 |
Geschrieben von: Tobias - 12.11.2011, 10:40 - Forum: Italien
- Keine Antworten
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Die berühmte Schleierkante an der Cima della Madonna (2733 m) gilt als eine der schönsten Klettertouren der gesamten Dolomiten und wird in sämtlicher Literatur in den höchsten Tönen gelobt. Auch vom „alpinen Mekka“ ist zu lesen. Und tatsächlich, es ist schon ein großer Genuss an dem eisenfesten und enorm griffigen Fels empor zu turnen. Gespickt mit einer Vielzahl an perfekten Sanduhren zeigt sich der geniale Pala Fels von seiner allerfeinsten Seite. Wohlbekannt sind auch die beiden Spreizschritte die es auf dem Weg zum Gipfel zu überwinden gilt.
Das sich dieser legendäre Ruf auch in den Begehungszahlen wiederspiegelt versteht sich leider fast schon von selbst. Doch die bei solchen Modetouren ansonsten üblichen Speck-Ansammlungen sucht man vergeblich. Wie auf wundersame Weise ist der Fels noch rau und nicht wirklich abgegriffen. Wahrscheinlich ist das verschwenderische Griffangebot so groß und Madonna hat ihren schützenden Schleier über den Fels gelegt.
Sass Maor (links im Nebel) und Cima della Madonna
Cima della Madonna – Schleierkante
Unser Vater-Sohn Dolomitentrip führte uns nach der
Castiglioni-Detassis am Neuner
noch am Abend in die Pala. Am nächsten Tag wählten wir als Hüttenzustieg zum Rifugio Velo della Madonna (2358 m) den eher unüblichen und längeren, aber wesentlich interessanteren Zustieg von Fosne über den Sentiero del Cacciatore und die Cima d Stanga (2550 m). Die schöne und freundlich betriebene Hütte war recht voll. Bis auf eine Seilschaft (Sass Maor - Solleder) wollten alle Seilschaften am nächsten Tag an die Schleierkante. Oh Gott soviele Leute in der Route: da hilft nur eins, früh raus und schnell sein.
Cima della Madonna – Schleierkante und Rif.Velo
Cima della Madonna – Schleierkante
Sonnenuntergang vor der Hütte
Gesagt getan, um 06:30 Uhr noch bevor es Frühstück für alle gibt verlassen wir die Hütte. Lediglich die Jungs vom Sass Maor sind schon längst unterwegs. 20 min später ist man am Einstieg und das Vergnügen kann beginnen. Im unteren Teil gibt es viele Möglichkeiten. Auf diesen ersten 120-150m bis zum ersten steilen Kantenaufschwung kann man fast überall klettern. Sanduhren gibt es in großen Mengen, der Fels ist bestens und die Schwierigkeiten sehr gering (III). Einige Sanduhren sind sogar als Standplätze eingerichtet.
Im unteren Teil – bester Palafels
Im unteren Teil
Sanduhrenstände
Der Originalweg der Erstbegeher (Gunter Langes und E. Merlet 19. Juli 1920) führt nicht direkt über den ersten Kantenpfeiler sondern rechts vorbei und durch einen Körperriss in die kleinen Scharte hinter dem ersten Kantenpfeiler. Der heute üblichere Weg führt in genialer Kletterei über den herrlich strukturierten plattigen Pfeiler (V). Achtung Seilzug: Wer es in einer Seillänge klettert hängt am besten gar nicht alle Haken ein, oder verlängert sie massiv. Stand ist wenige Meter unter dem Pfeilerkopf. Beeindruckende Blicke zu den Felsburgen beim Rifugio Pradidali, allen voran natürlich die Cima Canali.
Der 1. Kantenpfeiler
geniale Kletterei (V) am 1. Kantenpfeiler
Cima Canali
Schleierkante – weiterer Verlauf
Nun kommt der erste Spreizschritt mit mehreren Möglichkeiten den Spalt zu überwinden. Ich wählte den klassischen Weg und kletterte vom Pfeilerkopf solange ab bis man durch einen weiten Schritt die andere Seite erreicht. Standplatz ist wieder einige Meter weiter oben. Vater hatte wahrscheinlich keine Lust so weit abzuklettern und wählte die Sprung-Variante (ich staunte nicht schelcht), die wahrscheinlich schnellste Variante. Wer weder das eine noch das andere machen will kann auch von einem Schlingenbüschel am Pfeilerkopf abseilen.
auf dem 1. Pfeilerkopf
abklettern...
...oder Sprung
Drei herrliche Seillängen (IV+) führen in bestem Fels steil nach oben auf den 2. Pfeilerkopf.
bester Palafels – auf dem Weg zum 2. Pfeilerkopf
bester Palafels – auf dem Weg zum 2. Pfeilerkopf
Der 2. Spreizschritt ist wesentlich leichter und erfordert keine große Aktionen. Stand direkt im engen Spalt. Die Seillänge aus dem Spalt heraus ist dann die schwerste Seillänge der Schleierkante (V+ oder IV A0). Direkt aus dem Spalt heraus folgen die schwersten Meter (einige Haken).
Schlüsselseillänge (V+ oder IV A0)
Blick zum Stand hinterm 2. Kantenpfeiler
Es folgt noch eine lange IIIer Seilänge entlang einem recht steilen Riss und eine weitere ganz leichte Seillänge bis aufs Gipfeldach. Von dort noch einge Meter Gehgelände bis zum höchsten Punkt der Cima della Madonna (2733 m). Nach 3h 50 min Kletterzeit sind wir oben. Die Madonnastatue am Gipfel hat leider schon einiges mit gemacht.
die steile IIIer Seillänge
am Ende der letzten Seillänge
am Gipfel
Blick zum Sass Maor
Der Abstieg ist mit roten Punkten und Steinmännern ganz gut zu finden. Allerdings erfordert das Erreichen des ersten Abseilringes im Winkelrkamin einiges an klettern. Zumindestens ohne Seil recht exponiert. Es wären aber auch einige Bohrhaken in der Gegend. Während ich die Wandklettervariante auf der rechten Seite bevorzugt, kletterte Vater einfach den Kamin ab. Da kommt eben die alte Schule des Wilden Kaiser durch...
Erst horizontal im Kamin...
...dann vertikal im Kamin zum ersten Abseilring
Von der Scharte zwischen Sass Maor und Cima della Madonna durch die Rinne nach rechts (mehrere leichte Abkletterstellen) und noch 1-2 mal abseilen und man steht fast schon auf dem Wanderweg. In weiteren 5 min ist das Rifugio Velo della Madonna (2358 m) wieder erreicht. Gegen 12:15 Uhr ist die Hütte erreicht und wir können gerade den Moment fotografieren als ein Kletterer den 2. Spreizschritt macht.
Im Abstieg
Im Abstieg
Von der Hütte geht es für uns, um wieder zum Auto bei Fosne zurück zu kommen, nicht den üblichen Abstieg nach Zivertaghe, sonder über den Sentiero Camillo Depaoli hinab. Landschaftlich sehr schön. Leider beginnt danach aber schon wieder die Heimfahrt...
unterwegs am Sentiero Camillo Depaoli
Kletterführer / Topos:
Kletterführer Dolomiten
4.Auflage 2003
Bergverlag Rother
Anette Köhler, Norbert Memmel
Dolomiten vertikal, Band Süd
2.Auflage 2005
Loboedition
Stefan Wagenhals & Freunde
Topo auf
www.bergsteigen.at
Karte:
Tabacco Karte Nr.22
Pala di San Martino
1:25000
Viele Grüße
Rudolf und Tobias
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Neuner - Castiglioni-Detassis (V, 250 m, 9 SL), Dolomiten 26.08.11 |
Geschrieben von: Tobias - 10.11.2011, 18:59 - Forum: Italien
- Keine Antworten
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Wie schon früher des Öfteren führte es unsere Vater-Sohn Seilschaft für drei Tage zum Genussklettern in die Felswelt der Dolomiten. Als erstes Ziel ging es an den Neuner (2904 m), gelegen im Vallonkessel in der Sellagruppe, dessen gesamte Ostwand von einer tiefen Schlucht durchzogen wird. Durch diese Schlucht führt die Route Castiglioni/Detassis (EB:10. Juli 1935). Eine eher selten begangene schöne aber nicht zu unterschätzende Kletterei.
Dieser Route haftet der Ruf an sehr lange nass zu sein, was man sich bei den tiefen Schluchten und Kaminen auch nur allzu gut vorstellen kann. Rother schreibt gar „Ohne Neopren sollte man erst im Spätsommer kommen, und auch dann erst nach ein paar regenfreien Tagen“. Nach den genialen Sommerwochen Mitte/Ende August hatten wir diesbezüglich aber keine Probleme zu erwarten und auch nicht angetroffen. Der Fels im oberen Teil ist fest und griffig ansonsten eher durchschnittlich. Nirgends aber richtig schlecht. Trotzdem möchte ich bei mehreren Seilschaften nicht unbedingt dort sein. Wieso üblich liegt im III-IVer Gelände der Tour doch das eine oder andere Steinchen herum.
Vallonkessel (Neuner in Bildmitte)
Neuner Ostwand – Castiglioni-Detassis
Für die Absicherung ist größtenteils selbst zu sorgen und die wenigen Normalhaken waren nicht immer vertrauenserweckend. Auch für die Ständen ist teilweise komplett zu sorgen. Die anderen Stände lassen sich mit Cams und Keilen problemlos aufbessern. Insgesamt also mit einem kompletten Satz Cams und Keilen und einigen Schlingen gut absicherbar. Haken hatten wir keine dabei und sind auch nicht unbedingt nötig.
Nach der morgendlichen Anfahrt in die Dolomiten ein ideales Ziel, zumal die Zustiege im Vallonkessel aufgrund der Bahn lediglich bei ca. 20-30 min liegen. Von Corvara ging es gegen Mittag ganz relaxed mit der Bahn bis auf 2518 m ins Umfeld der Franz-Kostner Hütte. Von der Bergstation in großem Rechtsbogen unter den Wänden von Boèseekofel und Zehner durch bis unter die nicht zu verfehlende Schlucht in der Neuner Ostwand.
Auf dem Weg in den Vallonkessel
Neuner Ostwand – Castiglioni-Detassis
Zunächst war uns nicht ganz klar ob nun im rechten oder linken Ast der erste Stand liegt. Es ist der rechte (siehe nächstes Bild). Die 1.Sl (V, 30 m) ist relativ kleinsplittrig und fordert aus der kleinen Höhle heraus nach rechts doch beherztes Klettern.
Blick auf die ersten beiden Seilängen
1.Sl (V, 30 m)
In den folgenden Seillängen zunächst immer dem markanten Kamin folgen. Im etwas geneigteren Mittelteil auch rechts des nun nicht mehr deutlich vorhandenen Kamins möglich. Was die genaue Routenführung anbelangt ist eh jeder auf sich gestellt, Haken hat es im Mittelteil eh so gut keine. Problemlos auch in langen 60 m Seillängen kletterbar.
2.SL (IV)
3.SL (IV)
6.SL (III+) – auf dem Weg in die Gipfelschlucht
Mit dem Beginn der Gipfelschlucht ist die Richtung zwar wieder völlig klar, beim Anblick der 8.SL (V, 30m) und deren Schluchtkamin muss man aber schon erstmal überlegen wie sie am besten angegangen wird: Auf dem Mega Klemmblock ganz nach hinten in den Kamin und von dort zunächst auf der rechten Wandseite weiter in den Berg hinein und nach oben bis nach links weit ausgespreizt werden kann. Nun auf der linken Schluchtseite wieder nach außen Richtung Licht klettern und dem steilen aber gut griffigen Kamin bis zum exponierten Standplatz (2 NH) folgen. Eine geniale Seillänge in gutem Fels die man so sicher nicht alle Tage unter die Finger bekommt.
7.SL (IV+)
8.SL (V, 30m) – in diesen Schlund hinein?
8.SL (V, 30m) – wieder im Hellen
am Stand nach der 8.SL
Die 9. und letzte Seillänge (III, 50m) führt durch einen tiefen und mit Klemmblöcken gespickten Kamin auf die Schutthalden des Gipfeldaches. Einige Höhenmeter rechtshaltend empor zum Gipfel des Neuner (2904 m).
9.SL (III, 50m)
Vom Gipfel nach Süden dem Rücken entlang (Steinmänner) immer auf den Piz Boè (3152 m) zu und hinab in eine Art Scharte mit kleinem See. Von dort nach links und mithilfe einer Art Klettersteig (inklusive Hängebrücke) über eine –Steilstufe wieder hinab in den Vallonkessel und zurück zur Seilbahn.
Im Abstieg
Hängebrücke im Abstieg
Die Steilstufe mit Klettersteig im Abstieg
Der Himmel hat sich schon während der Tour immer mehr zugezogen und auf dem Weg zurück zur nahen Seilbahnstation zuckten schon die ersten Blitze drüben an der Marmolada. Kaum wieder unten in Corvara angekommen gewitterte es kurz und heftig.
Als nächstes Ziel ging es in den Traumfels der Pala und an die, in diversen Bschreibungen als schönste Klettertour der Dolomiten bezeichnete, durchaus berühmte
Schleierkante an der Cima della Madonna.
Fritz-Kostner Hütte und Marmolada
Kletterführer / Topos:
Kletterführer Dolomiten
4.Auflage 2003
Bergverlag Rother
Anette Köhler, Norbert Memmel
Dolomiten vertikal, Band Nord
3.Auflage 2008
Loboedition
Stefan Wagenhals & Freunde
Karten:
AV-Karte 52/1
Langkofel- und Sellagruppe
1:25000
Tabacco Karte Nr.06
Val di Fassa e Dolomiti Fassane
1:25000
oder Tabacco Karte Nr. 07
Alta Badia-Arraba-Marmolada
1:25000
Viele Grüße
Rudolf und Tobias
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Große Zinne - Comici (VII / VI-A0, 550 m, 17 SL), Dolomiten 22.08.11 |
Geschrieben von: Tobias - 03.10.2011, 22:47 - Forum: Italien
- Antworten (1)
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Über den Nimbus dieser Tour schreibt schon Gaston Rébuffat anlässlich einer Begehung im Jahre 1949 mit Gino Soldà:
„Die Nordwand der Großen Zinne ist eine der berühmtesten und besonders typisch unter allen großen Nordwänden in den Dolomiten. Manche sind noch höher und schwieriger, aber... ist es der Name, die Lage, die Geschichte, die Persönlichkeit der Erstersteiger? Es ist die Wand, die am meisten begehrt und am häufigsten durchklettert wird.“
„Die Höhe der Großen Zinne beträgt nur 2998 m und die Nordwand ist nur 550 Meter hoch, aber die ersten 220 Meter hängen tatsächlich über, und der Rest ist senkrecht. Ist es möglich, eine Platte zu erklettern, die auf 220 Meter regelrecht überhängend ist?“
aus: Gaston Rébuffat – Sterne und Stürme
Blick vom Paternsattel
Große und Westliche Zinne
Das die Begehrtheit dieser Tour auch im 3. Jahrtausend nicht gerade abgenommen hat ist allgemein bekannt und dürfte Rébuffat´s Vorstellungen noch bei weitem Übertreffen. Die Kletterei in der Comici ist im unteren Teil begeisternd, größtenteils richtig genial und beeindruckend steil. Trotz der unglaublich vielen Begehungen hält sich die Abgespecktheit im Großen und Ganzen in Grenzen. Die eine oder andere Stelle ist aber doch so abgespeckt, das eine Rotpunktbegehung nicht gerade erleichter wird. Der obere „leichte“ Teil ist aber mindestens genauso anspruchsvoll. Unten stecken derart viele Haken, dass man selten weit vom Haken wegsteigen muss. Natürlich sind die alten Haken in jeglichen Qualitäten vorhanden, aber Cams und Keile gibt es ja auch noch. Stände lassen sich mit Cams und Keilen auch gut aufbessern. Insgesamt lässt sich der untere Teil also sehr gut absichern. Oben werden die Haken einerseits deutlich weniger und anderseits noch schlechter. Vor allem bei Nässe, welche man in den oberen Verschneidungen oft antrifft, ist der obere Teil sicher kein Genuss.
Nachdem Ebe schon viele Touren an den Zinnen gemacht hat, die Comici aber noch fehlte stand sie weit oben auf seiner Liste. Viel Überzeugungsarbeit war bei mir nun allerdings auch nicht zu leisten und so stehe ich 10 Tage nach der
„Cassin“ an der Westlichen Zinne
wieder unter einer dieser beeindruckenden Zinnen-Wände. Wir sind am Abend nach dem
Ypsilon Riss an der Seekarlspitze im Rofan
noch zum großen Parkplatz bei der Auronzohütte gefahren. Beste trockene Verhältnisse, stabiles Hochdruckwetter bei geringer Gewittergefahr, weniger Leute da Montag und einer der heißesten Tage des Jahres erwarteten wir für den nächsten Tag. Zu mindestens der Punkt mit den Leuten war ein großer Irrglaube...
Große Zinne Nordwand - Comici
Noch in der Dämmerung stehen wir um Punkt 6 Uhr am Einstieg der Comici. Unglaublich aber es sind schon drei Seilschaften vor uns!! Ohne groß Stress zumachen reihen wir uns brav hinten an. Plötzlich taucht ,wie aus dem Verdeck kommend, ein Bergführer auf wirft einen Halbseilstrick hin bindet sich ein und rennt den Vorbau hinauf. Der alles andere als sportlich aussehende Kunde hechelt irgendwo hinter her, bindet sich halblebig ins Seil ein und schruppt völlig außer Atem den Vorbau hinauf. Durch dieses Manöver haben sie also mal schnell zwei Seilschaften überholt und sind auf dem 3. Platz. Wir hoffen nur dass der Kunde halbwegs flott durch die schweren Längen kommt.
In einer kleinen Rinne geht es ca. 60m (III) auf den Kopf des Vorbau. Von dort führt die 2.SL (IV+,35 m) entlang einer abgespaltenen Rippe auf einen breiten Absatz. Der Stand ist zum einhängen sehr hoch oben.
Blick vom Vorbau auf den gesamten unteren Teil der Comici
Nun geht es rein ins Vergnügen. Mit der 3.SL (VII oder VI-A0, 25m) beginnen die sieben schweren Seillängen der Comici. Sofort nach dem Stand folgt eine, ja wenn nicht die, schwerste Einzelstelle der ganzen Tour. Ein ausgesetzter 4m Quergang (VII), an glatter, trittarmer und steiler Wand lässt einen Wach werden. Leider ist gerade dieser Teil massiv abgespeckt und der rote Punkt war schneller weg wie uns lieb war. Einige Haken im Quergang sorgen für Abhilfe. Diese Passage mit den Worten von Gaston Rébuffat:
„Sofort umfängt uns die besondere Atmosphäre: ein Quergang nach links und schon sind wir völlig in der Luft, schon flieht die Wand unter unseren Füßen fort. Wir brauchen uns nicht mehr umzudrehen, um die Schutthalde zu sehen, von nun an erscheint sie zwischen unseren Beinen.
Welch eine Augenweide, Soldà klettern zu sehen! Er klammert sich nicht an den Fels, er streichelt ihn nur, er berührt ihn kaum mit den Fingerspitzen und Zehen. Ohne Pause, ohne jeden plötzlichen Ruck steigend, scheint er gar nicht rasch vorwärts zu kommen, so wenig verraten seine Bewegungen irgendeine Anstrengung. Das ist Stil ! “
aus: Gaston Rébuffat – Sterne und Stürme
3.SL (VII oder VI-A0, 25m)
3.SL (VII oder VI-A0, 25m)
Nach dem Motto „Ist der rote Punkt erst ruiniert, lebt´s sich völlig ungeniert“ helfen uns hin und wieder die Haken etwas weiter. Der Showdown an begeisternden Seillängen kann beginnen:
4.SL (VI+ oder VI-A0, 25m)
4.SL (VI+ oder VI-A0, 25m)
5.SL (VII- oder VI-A0, 30m)
5.SL (VII- oder VI-A0, 30m)
6.SL (VI, 25m)
7.SL (VII-, 35m)
Unser 5. Platz bedeutete noch lange nicht die letzten zu sein. Nach uns sind noch mal vier Seilschaften eingestiegen! Insgesamt also in der Comici 9 Seilschaften! Aber auch sonst ist in der Nordwand der Großen Zinne inzwischen einiges los. 4 Seilschaften in der Hasse-Brandler, 2 in der ISO 200 und eben 9 in der Comici! Der Bergführer kam mit seinem Kunden recht flott voran und so waren es eher die Italiener direkt vor uns, die zu erhöhten Stau-Stillstandszeiten führten. Ihre Techno-Manöver mit 2 Trittleitern !! brauchten einfach viel Zeit. So ergaben sich immer wieder längere Sitzpausen an den bequemen Standplätzen. Das nächste Bild zeigt neben dem Blick bis zum Einstieg hinunter vor allem 4 wartende Seilschaften (einschließlich uns) die bequem auf ihren Absätzen rumlungern und den schönen Dolomitentag genießen. Insgesamt war die Comici so eine recht gemütliche Veranstaltung: 25-30m klettern und wieder 10 min am Stand sitzen, fotografieren und den anderen Seilschaften, z.B. in der Hasse-Brandler, zuschauen.
Stau in der Comici
Blick in die Hasse-Brandler
Nun sind es noch zwei Seillängen bis ans Ende der Schwierigkeiten. Die 8.SL (VII oder VI-A0, 35m) folgt zunächst einer kleinen Verschneidung. Diese ist fast „A1 ohne Felskontakt“ kletterbar, so viele Haken hat es da. Die schwerste Stelle ist am Ende der Verschneidung. Es gilt nach rechts heraus auf eine graue Platte zu kommen. Aber natürlich hängen hier einige Haken mit Schlingen herum. Die folgende graue Platte (Querung nach rechts oben) ist wesentlich freier und muss zwingend geklettert werden (mindestens VI+). Ebe bekommt mit der 9.SL (VII- oder VI-A0, 35m) nochmals eine absolute Traumlänge. Zuerst tolle Verschneidung, gefolgt von einem Quergang nach rechts und danach an begeisternden Griffen über ein Dach hinweg.
8.SL (VII oder VI-A0, 35m)
8.SL (VII oder VI-A0, 35m)
8.SL (VII oder VI-A0, 35m)
9.SL (VII- oder VI-A0, 35m)
Das Ende der Schwierigkeiten ist erreicht. Nun nicht der verlockenden Riss-Reihe der „Costantini-Variante“ gerade aus weiter folgen sondern (10 SL, IV+, 40 m). auf den kleinen Band 10m nach links und danach in der gestuften Wand links einer Rinne aufwärts. Wir überholen die Italiener. Die 11.SL (III+, 40m) führt direkt auf die riesige Verschneidung zu, welche den ganzen oberen Teil beherrscht.
10 SL (IV+, 40 m)
11.SL (III+, 40m)
Am Ende der 12.SL folgt ein kurzer Quergang nach rechts bis an den Fuß einer Sekundärverschenidung. Diese düstere Verschneidung wird nun auf zwei Seillängen (13. und 14 SL) bis an deren Ende verfolgt und endet in einer nassen, dunklen und kleinen Höhle. Selbst bei unseren eigentlichen perfekt trockenen Verhältnissen war es am Ende der Verschneidung etwas und in der Höhle richtig nass.
13.SL (V+, 30m)
13.SL (V+, 30m)
14.SL (IV+, 30m)
14.SL (IV+, 30m) - Stand in der Höhle
Nun folgt der luftige 30m Quergang nach links. Zunächst aber im nassen Höhlenkamin 5m hoch um dann nach links heraus zu können und den Quergang zu beginnen. Wir machen im Quergang noch einen Zwischenstand. Die Standplätze und auch die Zwischensicherungen bauen aber gerade im oberen Teil qualitätsmäßig deutlich ab und Eigeninitiative ist sicher nicht von Nachteil. Nach dem Quergang noch zwei leichtere Längen (III- IV) und das Ringband ist erreicht. Durch die vielen Pausen hat es doch deutlich länger gedauert wie erhofft und so stehen wir nach 9 h Kletterzeit kurz nach 15 Uhr am Ringband.
nasser Höhlenkamin
im 30m Quergang
Tiefblick
Ausstieg aufs Ringband
Schon während der letzten Seillängen konnten wir eine beeindruckende Highline am Gipfel der Westlichen Zinne beobachten. Immer wieder bei erfolgreich geschaffter Line war lautes Gejubel zu vernehmen. Hin und Wieder mussten sie die Leine aber auch von 1m unterhalb anschauen.
Auf dem Ringband
Die italienische Seilschaft in der vorletzten Länge
Highline an der Westlichen Zinne
Hier noch eine kleine Auswahl an Comici-Haken:
Auf dem Ringband nach rechts und über den nicht immer leicht zu findenden Normalweg (II Stellen III und Abseilen) hinab.
„Dann legen wir das Seil ab und laufen auf der Normalroute rasch hinunter; heute brauchen wir nicht zu biwakieren. Die Sterne leuchten in uns selbst “
aus: Gaston Rébuffat – Sterne und Stürme
Im Abstieg
Große Zinne von Süden
Wenig später sitzen wir im Auto, die Heimfahrt beginnt und unser kurzes zweieinhalb Tage Zeitfenster geht zu Ende.
Misurina See
Kletterführer / Topos:
Topoguide, Band 1
1.Auflage 2005
Nicole Luzar, Volker Roth
Kletterführer Dolomiten
4.Auflage 2003
Bergverlag Rother
Anette Köhler, Norbert Memmel
Dolomiten vertikal, Band Nord
3.Auflage 2008
Loboedition
Stefan Wagenhals & Freunde
Karte:
Tabacco Karte Nr.10
Sextener Dolomiten/Dolomiti di Sesto
1:25000
Zitate:
Sterne und Stürme – Die großen Nordwände der Alpen
3.Auflage 1955
Nymphenburger Verlagshandlung
Gaston Rébuffat
Viele Grüße
Ebe und Tobias
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Seekarlspitze - Ypsilon Riss (VI, 400 Hm), Rofan 21.08.11 |
Geschrieben von: Tobias - 21.09.2011, 23:23 - Forum: Österreich
- Antworten (2)
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Das kleine Rofan-Gebirge gehört in Anbetracht seiner großen Nachbarn Wilder Kaiser, Wetterstein und Karwendel sicher nicht zu den bekanntesten und besten Klettergebieten der Nördlichen Kalkalpen. Dennoch besitzen Rofanspitze, Seekarlsspitze, Spieljoch und Hochiss bis zu 400 m hohe Nordwände. Aber auch sonst gibt es viel zu klettern im Rofan und viele namhafte Kletterer, wie z.B Nieberl, Leuchs, Dülfer, Fiechtl, Rebitsch, Buhl und auch Darshano haben ihre Spuren hinterlassen.
Der Ypsilon-Riss in der Nordwand der Seekarlspitze hat den Ruf sehr lange und sehr stark nass und schmierig zu sein. Ebe stand schon einmal vor über 20 Jahren am Einstieg unter dem damals triefend nassen Pause-Klassiker und musste umkehren. Auf die heute üblichen Topos muss man in dieser Tour allerdings verzichten. Im Panico Rofan Führer ist diese Tour unverständlicherweise nicht beschrieben (auch nicht in der aktuellen 2.Auflage 2011). Aber egal, umso größer und spannender war das ganze Unternehmen. Leider wurden wir in der letzten Seillänge unterhalb des Gipfels durch geschaffenen Tatsachen schwer enttäuscht (später dazu mehr).
Lediglich mit Wandbild und „Topo“ aus Ebe´s guter alter Pause-Bibel, sowie den Einträgen auf bertour.ch von David und Christoph ging es am Samstagnachmittag nach Maurach am Achensee und mit der Bahn hoch zur Erfurter Hütte. Es ist August, wir haben eine schon lang anhaltende stabile und warme Wetterlage wodurch wir uns halbwegs trockene Verhältnisse erhoffen und wir haben 2,5 Tage gemeinsam Zeit. Nach dem Ypsilon Riss fahren wir noch am Abend an die Drei Zinnen um am nächsten Tag die
„Comici“ an der Großen Zinne
anzugehen.
Seekarlspitze Nordwand im Zustieg
Die Nordwände von Rofanspitze und Rofanturm
Auf der Erfurter Hütte ergattern wir sogar noch einen alten AV-Führer Rofan aus den 60er Jahren. Die abgeschriebene, ausführliche Beschreibung aus diesem Führer stellte sich am nächsten Tag in der Wand als extrem genau und zutreffend heraus. Kurz vor 7 Uhr starten wir an der Erfurter Hütte und steigen über Grubastieg, Grubascharte und den inzwischen gesperrten Bettlersteig in gut 1,5 h unter die Nordwände und querend zum Einstieg. Der Einstig befindet sich an einer seichten Verschneidung etwa in Falllinie der Y Gabelung, bei zerbrochenen roten Skistöcken. Von den erhofften trockenen Verhältnisse müssen wir uns leider verabschieden doch es sieht kletterbar aus und wir wollen es uns auf jeden Fall anschauen. Nach dieser Schönwetterphase im Vorfeld kann es so schnell nicht viel besser werden.
1.SL nicht immer alles fest, feucht, ca. V-, 40 m 2-3 Haken. Stand auf einem Bändchen unter gelbem breiten Dach ist etwas in die Jahre gekommen.
Die Seillängen 1-5 (der eigentliche Y-Riss Teil)
1.SL
1.SL
der Stand nach der 1.SL !
1.SL
1.SL
Mit der 2.SL(VI, 30m) erreicht man den eigentlichen Y-Riss. Zunächst aber vom Stand unter das Dach zu einer weißen Schlinge, danach leicht abfallend 5m nach links queren und über einen brüchigen Aufschwung hinweg. Nach dem Aufschwung nach links oben zum Riss. Dem Riss folgend (einige Haken) zum Stand kurz vor einem markanten Mossfleck. Der steile Riss war zwar noch sehr feucht, aber er ist zum Glück wahnsinnig rau und gutgriffig.
2.SL (VI)
2.SL (VI)
2.SL (VI)
Die 3.SL (VI, 45m) folgt dem unteren Y Stengel bis zur Gabelung und stellt die schwerste Seillänge dar. Rein klettertechnisch zwar auch nur im VI. Grad aber das lang, anhaltend und steil. Beim Anblick der Seillänge bin ich aber frohen Mutes das es klappt. Im Riss sieht es zwar tief schwarz aus, aber wenigstens die Seitenflächen sehen trocken aus. Zunächst aber galt es mal den schmierigen, nassen und brüchigen Mossfleck zu überqueren. Danach geht es im genialen Riss steil hinaus. Die Anspannung fällt schnell ab und es kommt fast schon richtige Kletterfreude auf. Der Fels ist bombenfest, wahnsinnig rau und mit begeisternden Griffen bestückt. Die nächste alte Rostgurke und die Nässe im Riss zeigt einem aber gleich wieder sich voll zu konzentrieren. Zusammen mit einigen Cams und den vielen alten Haken lässt sich die Seillänge aber eigentlich ganz gut absichern. Den im Pause Topo als Schlüsselstelle beschriebenen Überhang vor der Y-Gabelung haben wir irgendwie nicht als solchen empfunden/gefunden.
3.SL (VI)
Nach dem Riss, im Bereich der Y-Gabelung
Nun folgt man dem linken Ast des Y . Auf einer genial rauen Rampe (4.SL, IV+, 45m) geht es immer leicht links des Risses, sehr frei bis ans Ende des eigentlichen Y. Vom Stand folgt in der 5.SL (V, 50m) zunächst ein einfacher plattiger 15m Quergang nach rechts. Vor dem großen Nordwandband wird es nochmals steiler und kurz wieder etwas schwerer wie zuvor (V, ein paar Haken). Danach ist das große und schuttige Nordwandband erreicht. Schöne Blicke in die Umgebung. Der Ampmossboden (siehe Bild) unter der Seekarlspitze Nordwand soll zu den urigsten, einsamsten und schönsten Winkeln des Rofans gehören.
4.SL
5.SL
5.SL – Ebe kurz vor dem großen Nordwandband
Blick zur Ampmoosalm unter der Wand
Das Band ist erreicht, die Schwierigkeiten liegen hinter uns und man ist auf dem Trichterweg. Es geht 200 m auf dem Band nach rechts aufwärts (I-II und Gehgelände, Schutt und Blockwerk, kurze Engstelle III), dann scharf nach links zu einer markanten überdachten Einbuchtung mit anschließender Rampe (siehe Bild).
200m nach rechts auf dem großen Nordwandband
markante Einbuchtung mit anschließender Rampe
Rampe (III)
Von nun an stecken teilweise Bohrhaken. Dies rührt daher, dass die Kombination der alten Nieberl Klammer-Führe (1909) mit dem Trichterweg eingebohrt wurde (Dieser Teil ist im Panico-Rofan Führer beschrieben). Am langen Seil geht es über die tolle Rampe und das anschließend fast wieder bandartige Gelände bis zum Ausstiegskamin (Insgesamt ca. 200-250m). Irgendwie auch lustig so quer durch die Wand zu laufen, erst 200m nach rechts dann wieder 200-250 nach links.
Rampe
Rechts unterhalb des Kaminbeginns gebohrter Ringhaken bei einem Absatz. Durch den Kamin (V-) zum Stand rechts oberhalb auf einem Absatz.
Ausstiegskamin
Im Kamin
Danach folgt eine leichtere aber brüchige Seillänge erst gerade hoch dann links haltend in eine kleine Scharte. Von dort ist es noch eine plattige Länge im V.Grad bis zum Gipfel. Als ich in die kleine Scharte klettere traue ich jedoch meinen Augen nicht mehr und kann es nicht fassen: Es wurde hier tatsächlich ein Klettersteig voll durch die letzte Seillänge dieser alten klassischen Nordwand-Klettertour gebaut. Es ist viel los und Hinz und Kunz turnt am Drahseil und den Trittbügeln herum.
Geht es noch...????
Müssen die Trottel ihren Super-Mega-Tollen neuen „Achensee 5-Gipfel Klettersteig“ gerade hier zum Gipfel führen????
Das der Rofan touristisch massiv ausgeschlachtet wird sieht man auch nur zu gut im Umfeld der Bergstation der Rofanseilbahn. Durch den Skyglyder Airrofan und andere Attraktionen geht es dort fast zu wie im Europapark.
Natürlich klettern wir zum Trotz die Seillänge (V, 2 NH, 30m) wie es sich gehört, leider eben neben einem Drahtseil. Wenigstens haben sie die alten Rostgurken noch stecken lassen. Selbstverständlich erfolgte auch die Absicherung nicht an den Drahtseilverankerungen, sondern an Normalhaken und einem Cam.
Klettern neben dem Drahseil
Ohne Worte
Ohne Worte
Nach 4,5 h stehen wir glücklich und gleichzeitig etwas enttäuscht
auf dem Gipfel der Seekarlspitze (2240 m). Den Abstieg über das Spieljoch haben wir schnell hinter uns gebracht und bald sitzen wir im Auto und fahren in die Dolomiten, schließlich haben wir ja morgen ein kleines
Rendezvous mit der Großen Zinne...
Unsere Literatur/Infos:
Im extremen Fels
2. Auflage 1977
Walter Pause, Jürgen Winkler
AV-Führer Rofan
Irgendwann aus den 60er Jahren
Bergverlag Rother
3 Einträge auf bergtour.ch :
Ein Eintrag von David Bruder (Y-Riss + Trichterweg) und einer von Christoph Klein (Begehung der Rebitsch-Variante zusammen mit Sepp Gwiggner). Beide Einträge fälschlicherweise unter dem Namen Seekarspitze. Ein weiterer von Karsten Kriele unter Seekarlspitze.
Karte:
AV Karte Nr. 6
Rofan
1:25000
Viele Grüße
Ebe und Tobias
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Campanile Basso - Fehrmann (V+, 600 m, 21 SL), Brenta 17.08.11 |
Geschrieben von: Tobias - 12.09.2011, 21:33 - Forum: Italien
- Keine Antworten
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Wer möchte nicht einmal auf dem Campanile Basso stehen, dem wohl bekanntesten Berg der Brenta. Beim Anblick dieses schlanken hohen Turmes lacht das Kletterherz. Von Walter Pause wurde der Campanile Basso auch schon mal als „Welträtsel aus Stein“ bezeichnet. Früher wurde der Campanile Basso auch Guglia di Brenta genannt. Mit Rudolf Fehrmann (1908) und keinem geringerem als Paul Preuß (1911, Preußwand), haben sich zwei große Freikletterer der damaligen Zeit an diesem Berg verewigt.
Die SW-Verschneidung oder auch Fehrmann-Verschneidung, bietet steile Riss- und Verschneidungskletterei par Excellence. Beim Anblick von den Ständen auf viele der folgenden Verschneidungen will man es kaum glauben, dass es nur eine Seillänger im IV. oder unteren V. zu klettern gilt. Aber es ist so, der Fels bietet meist derart geniale Tritte und Griffe und das im Überfluss. Die Route leitet also in bestem Brentafels und bei ganz klassischer Linienführung durch die riesige Verschneidung in 16 Seillängen bis auf die Schulter und somit zum großen Band „Stradone Provinciale“. Von dort in weiteren 5 Seillängen über den Normalweg auf den Gipfel des Campanile Basso (2883 m). Die Absicherung, sowohl Stände wie Zwischensicherung, ist ganz klassisch mit Normalhaken. Die meisten Stände sind aber gut in Schuss und es lässt sich immer was dazulegen. Zwischenhaken sind auch einige vorhanden, aber mit Cams, Keilen und Schlingen problemlos noch zu erweitern.
Leider konnten wir den Berg nie in seiner ganzen, schlanken Bracht sehen und fotografieren. Die typischen nachmittäglichen Brentanebel haben dies im Abstieg verhindert.
Campanile Basso
Crozzon di Brenta (rechts) bei Sonnenaufgang
Nach der “Kiene” am Castelletto Inferiore und dem Hüttenübergang vom Rifugio Tuckett (2272 m) zum Rifugio Brentei (2182 m) am Abend, übernachteten wir dort. Die Brentei-Hütte kommt in den meisten Führern ganz schlecht weg. „Unfreundlich...immer voll...schlechtes Wasser“ und was noch alles zu lesen ist. Dies kann ich alles NICHT bestätigen! Trotz Hochsaison Mitte August und bestem Wetter war es kein Problem auf der Hütte einen Platz zu bekommen, das Personal und der Chef waren super nett, dass essen gut und das Wasser aus dem Hahn haben wir alle drei genossen und auch überlebt. Da gibt es schlimmere italienische Hütte.
Am nächsten morgen geht es erst gemütlich weiter ins Val Brenta Alta hinein immer auf dem Weg zur Bocca di Brenta. Bei ganz großen Blöcken nach links im Geröllfeld auf Steigspuren zur West-Südwestwand. Nach ca. 1 h steht man am Einstieg.
Ende der 2.SL (IV-, 40 m)
Der Blick Richtung Riesenverschneidung wird frei
3.SL (IV+, 40 m)
Nach zwei Längen erreicht man langsam die eigentliche Riesenverschneidung, welche man im Grunde auf den nächstens 11 Seillängen nicht verlässt. Das steile Genuss-Verschneidungsspektakel kann beginnen...
5.SL (V-, 35m)
5.SL (V-, 35m)
6.SL (IV+, 30m)
6.SL (IV+, 30m)
6.SL (IV+, 30m)
9.SL (V-, 30m)
10.SL (IV, 25m)
11.SL (IV+, 25m)
13.SL (IV, 25m)
Nach der 13.SL klettert man heute eher über die Platten auf der rechten Seite. Beim Anblick des tiefen nassen Verschneidungskamins steigt man gerne hinaus nach rechts in die Platten. Allerdings wird es hier nicht immer ganz leicht was den Routenverlauf angeht. Mit etwas Gespür und vereinzelten Normalhaken als Bestätigung sollte es aber kein Problem darstellen. Inzwischen waren auch die nachmittäglichen Brentanebel aufgezogen. Die 15 SL leitet über kleinen Überhang in die markante Höhle. Zwischenstand in der Höhle möglich. Besser aber gleich weiter nach links zu markanter weißer Schlinge und in einem herrlichen luftigen Quergang weiter nach links zu einem Absatz. Mit diesem Quergang endet die eigentliche Fehrmann-Verschneidung. Stand unter einem Vorsprung. Lieder stinkt es dort am Stand abartig... wie in einer alten Bahnhofstoilette. Können die Leute eigentlich nicht dort hinmachen wo auch hin und wieder etwas Regen hinkommt???
14.SL (V+, 25m)
14.SL (V+, 25m)
15.SL (V+, 35m)
15.SL (V+, 35m)
15.SL (V+, 35m) – Nina am kleinen Überhang
15.SL (V+, 35m)
Von der Bahnhofstoilette geht es in leichtem seilfrei Gelände in einem Linksbogen auf das große Band am Campanile Basso „Stradone Provinciale“. Am Normalweg ist schon reges Abseiltreiben angesagt. Immer mit der Sorge gleich wieder ein fliegendes Seil auf die Mütze zu bekommen klettere ich vorsichtig dem Strom entgegen. In 2 oder 3 Seillängen bis zu einem markanten Absatz und nun nach links in die Wand hinaus. Nochmal steil und luftig geht es dahin und wenig später stehen wir ganz alleine am Gipfel des Campanile Basso (2883 m).
Immer gegen den Abseilstrom
Links um die Kante geht es weiter
Campanile Basso (2883 m)
Campanile Basso (2883 m)
Zweimal abseilen bis zum Absatz. Von dort entweder 3 mal kürzer abseilen oder 1 mal 60m bis zur „Stradone Provinciale“. Auf der „Stradone Provinciale“ nach rechts bis zum nächsten großen Abseilring (Hier wäre der Einstieg zur Preußwand). Vom Ring weitere zweimal 40m abseilen bis man auf einem weiteren Band wieder 15 nach links muss zum nächsten Ring am Ende des Bandes. Am dortigen Ring war es derart nebelig, wir sahen keine 5 Meter mehr, und die weitere Abseilrichtung ist nicht eindeutig, zumindestens wenn man nichts sieht. Entweder nach rechts (Abstiegssinn) in die sehr steile Wand hinab oder eher geradeaus. Nun gut wir entschieden uns für rechts. Das Seil flog hinaus in den Nebel und es flog weit, also ist es lange steil unter uns. Mit Prusikmaterial bestückt, geht es hinunter in den Nebel......doch wir haben uns richtig entschieden, nach 40 m kommt der nächste dicke Ring. Von da weg schreibt Topoguide weitere 15 m abseilen. 45-50 m ist eher zutreffend!!! Über gestuftes Gelände weiter hinunter zur Schneerinne und links vom Schnee in die Scharte Bochetta die Campanile Basso. Von dort nach rechts über den derartig abgespeckten Bochettweg (Klettersteig) Richtung Bocca di Brenta (2549 m). Vom Ende des Klettersteiges (einiges unterhalb der Bocca di Brenta) wieder nach rechts und über Schneefelder auf den Weg zurück zum Rifugio Brentei.
Die Verschneidung des Normalweges oberhalb der „Stradone Provinciale“
„Stradone Provinciale“
Das gestuftes Gelände vor der Schneerinne
Bochetteweg
Von der Hütte ging es gleich weiter hinab zum Auto im Vallesinella. 21:00 Uhr Abfahrt in Madonna di Campiglio - Trento - Brenner usw. .....02:00 Uhr zu Hause.
Kletterführer:
Topoguide, Band 1
1.Auflage 2005
Nicole Luzar, Volker Roth
Kletterführer Dolomiten
4.Auflage 2003
Bergverlag Rother
Anette Köhler, Norbert Memmel
Dolomiten vertikal, Band Süd
2.Auflage 2005
Loboedition
Stefan Wagenhals & Freunde
Karte:
AV Karte Nr. 51
Brentagruppe
1:25000
Viele Grüße
Michael, Nina und Tobias
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Castelletto Inferiore - Kiene (V+, 300 m, 9 SL), Brenta 16.08.11 |
Geschrieben von: Tobias - 12.09.2011, 20:05 - Forum: Italien
- Keine Antworten
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Die Kiene in der Südwand des Castelletto Inferiore ist eine schöne Genusstour mit tollen Verschneidungsseillängen in bestem Brenta-Fels, insbesondere ab dem großen Band im unteren Teil. Die Stände sind gebohrt und der Zustieg vom Rifugio Tuckett sehr kurz. Lediglich der Abstieg ist etwas langwieriger. Die „Kiene“ eignet sich auch gut als „Mitnahme-Tour“ auf dem Weg zum Rifugio Brentei.
Nach einer schier endlosen Spazierfahrt über Reschenpass, Vinschgau und Gampenpass nach Madonna di Campiglio und dem Gefühl das die halbe Welt mit riesigen Wohnmobilen in Südtirol rumgurkt, stehen wir gegen 24 Uhr endlich am Parkplatz im Vallesinella (1513 m). Hinter dem großen Holzportal finden wir schnell einen passenden Übernachtungsplatz unter freiem Himmel. Auch andere Kletterer hatten sich dort schon zur Ruhe gelegt.
Am nächsten morgen gegen 6 Uhr laufen wir los. Vorbei am Rifugio Casinei geht es in knapp 2h zum Rifugio Tucket (2272 m). Von dort ist die Wand und vor allem der Einstieg schön zu sehen und nicht mehr weit weg.
Castelletto Inferiore (der höchste im Bild)
Castelletto Inferiore - Kiene
Der anscheinend oft nasse und unangenehme Orginaleinstiegs-Kamin wird in der Literatur nicht mehr empfohlen. Wir nehmen den heute üblichen Einstieg etwas weiter rechts. Eine Seilschaft befand sich schon am Einstieg. In weiteren 10 min steht man von der Hütte aus am Einstieg. Den ersten Teil habe ich zusammengelegt und bin gleich bis aufs große Band gestiegen (65m, eine kurze Stelle V+). Stand an einen Felsblock.
Originaleinstiegs-Kamin
Seilschaft am heute üblicheren Einstieg
1.SL (V+)
Blick vom großen Band auf die nächsten zwei Seillänge
Es folgen schöne, genüssliche und teils steile Seillänge in mit Griffen gut ausgestattetem Fels. Hervorzuheben sind noch die Verschneidung der 7.SL und die steile, aber gut strukturierte Gipfelwand.
4.SL (IV, 25m)
5.SL (IV+, 35m)
Die Scharte Bocca del Tuckett und die Cima Brenta (3151m) rechts im Nebel
5.SL (IV+, 35m)
6.SL (III, 45m)
7.SL (IV, 40m)
7.SL (IV, 40m)
8.SL (III, 25m)
9.SL (V-, 25m) - Gipfelwand
9.SL (V-, 25m) - Gipfelwand
9.SL (V-, 25m) - Gipfelwand
Am Gipfel – Castelletto Inferiore (2601 m)
Vom Gipfel auf Wegspuren nach Osten und von einem sehr neuen (noch nicht in den Führer beschriebenen) Abseilstand mit großem Ring nach Norden sehr luftig abseilen. 2x 45 m und man steht im Geröllfeld. Nun lange in nordwestlicher Richtung bis man auf den Verbindungsweg zwischen Rif. Tuckett und – Rif. Graffer trifft. Nicht zu früh versuchen nach links (Westen) abzusteigen, große Felsabbrüche dort. (ca.1,5 h Gipfel bis Hütte)
Im Abstieg zurück zum Rifugio Tuckett
Vom Rifugio Tuckett (2272 m) ging es in ca. 1,5 h weiter zum Rifugio Brentei (2182 m), dem Ausgangspunkt für unsere nächste Tour, der Fehrmann-Verschneidung am Campanile Basso. Ein ganz freier Blick auf den beeindruckenden Felsbug des Crozzon di Brenta und die bekannte Tosa-Eisrinne, blieb uns aufgrund der typischen Brenta-Nebel leider verwehrt.
Crozzon di Brenta und der Beginn der Tosa-Eisrinne
Kletterführer:
Topoguide, Band 1
1.Auflage 2005
Nicole Luzar, Volker Roth
Kletterführer Dolomiten
4.Auflage 2003
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Anette Köhler, Norbert Memmel
Dolomiten vertikal, Band Süd
2.Auflage 2005
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Stefan Wagenhals & Freunde
Karte:
AV Karte Nr. 51
Brentagruppe
1:25000
Viele Grüße
Michael, Nina und Tobias
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Schneck, Schneckgespenst 7- |
Geschrieben von: SimonR - 04.09.2011, 12:15 - Forum: Deutschland
- Keine Antworten
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Schneckgespenst 7-
Am Freitag dem 2 September gings nun schon zum zweiten mal an den Schneck. Wir hatten uns das Schneckgespenst herausgesucht.
auch wenn die Wetterhervorsage nicht so richtig gut war.
mit den Rädern fuhren wir in ca einer Stunde von Hinterstein bis zur Pointhütte.
Von da aus gings zu Fuss weiter, mit dem Schnecck immer vor Augen
Das letzte Stück führt über wegloses Gelände bis zur Einstiegsgufel an der Ostwand.
Wir warteten den noch eine halbe Stunde, bis der Regenschauer wieder aufhörte, und sind dann eingesteigen. Die wand war aber trotzedem noch einigermaßen trocken
die erste Sl mit 6+ ist eher etwas hart und sehr kraftraubend, weils leicht überhängt und meistens brüchige zangengriffe sind
in der zweiten sl wird etwas leichter und fester (6)
die dritte sl hat zwei 7- stellen drin, die sind etwas unübersichtlich
am stand nach der 3 sl
die vierte und fünfte sl (4) und (5+) lassen sich entgegen dem Panicotopo gut zussammenhängen, im orginaltopo im WB ist das auch nur eine sl
die letzte Sl zum Gipfel ist sehr schöne gmütliche kletterei
gegen nachmittag ist nun auch die sonne rausgekommen
über die Nordwestseite des schnecks führt die Abseilpiste
Nach einer halben Stunde waren wir wieder am Wandfuss
der Absteig dauerte auch nur noch so ne stunde
Die Abfahrt mit den Rädern ist wirklich spitze
die Absicherung ist ok, nicht zuviel und nicht zu wenig,
in der zweiten länge lässt sich ein bisschen was legen, ist aber nicht umbedingt nötig
Grüße
Clemens, Volker und Simon
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