Nachdem bei diesem Wetter in Deutschland immer noch eher Skitouren oder Eis-Klettern angesagt sind wollten wir trotzdem allem die Alpinsaison mit ein paar Seillängen im Fels klettern einläuten und so sind wir flugs nach Arco gefahren und in der Pizzeria La Lanterna eingecheckt.
Nach einer herzlichen Begrüßung, der Wirt kennt uns schon, gab es gleich ein köstliches Abendessen.
Nach dem wälzen des Kletterführers Hohe Wände im Sarcatal von Diego Filippi waren wir uns auch schnell einig wir gehen die GIU' DALLE BRANDE.
Der Wirt gab uns noch die Info das die Sonne so um 9:30Uhr in die Wand kommt und jetzt um diese Jahreszeit so bis um 15:30Uhr diese wieder verlässt.
So sind wir dann am nächsten Tag um 8:00Uhr aufgestanden und nach einem guten Frühstück haben wir uns dann zum Wandfuss begeben was keine grosse Schwierigkeit darstellt da man nur die Strasse überqueren muss und ca. 5 Minuten den Hang hochgeht.
Die erste Seillänge läuft noch nicht so richtig rund es ist trotz Sonne doch noch recht frisch und der Fels ist auch noch eisig kalt.
Aber erst mal in der Sonne angekommen wird es gleich besser und wir gewinnen schnell an höhe.
Geschrieben von: Zwerggäuer - 16.02.2010, 10:53 - Forum: Eis
- Keine Antworten
Ein Bericht vom Lieb Stefan in gewohnt lesenswertem Stil findet sich unter www.flugmeter.info
.
Es gibt so Tage da lohnt sich alles, das Aufstehen, das Zusteigen, das Klettern ja und sogar das frieren am Standplatz. Am Sonntag den 14.02.2010 war so ein Tag.
Als wir gestern vom Torrero kamen, haben wir eine Linie beim Sektor Eismann an der Flüh gesehen, für die es sich wohl lohnt ein Wuschel große Friends und ein paar Haken mit zu schleppen. Später zeigte sich, dass das gedachte heute wohl etwas gewagt ist, da der frei hängende Zapfen am ende eines weit ausladenden Daches sehr fragil aussah. Da uns aber selten schnell die Ideen ausgehen, kletterten wir nicht nach rechts auf die Felsrampe sondern direkt nach oben unter einen weiteren freien Zapfen, der am ende eines 2m Daches angewachsen war.
Nun aber der Reihe nach. Einstieg ist direkt an dem Eisschild wo auch der Eismann einsteigt, diese erste Länge im Bereich WI 4- führt einen an den Punkt wo der Zeitspiegel vom Eismann abzweigt. Man bezieht am besten ganz rechts das breiten Säule Stand.
Damit es nicht zu langweilig wird bogen wir nun nach rechts unter die großen Eiszapfen ab, in der Erwartung dass eine dünne Eisglassur uns unter den Zapfen unserer Träume bringen soll. Eisglasur gab es keine dafür ein etwas brüchiger, etwas schlecht abzusicherner Kamin mit Allgäuausstieg (Grasnabe), klassischer M5 halt
.
Eine einfache Rampe nach links lässt mich genau unter dem freien Zapfen Stand machen, aber noch weit genug unter dem Dach um nicht gefährdet zu sein. Das Bild das sich nun hier bot war grandios. Den Zapfen konnte man Augenscheinlich über einen frei hängenden Eisbart (eine feine Zapfenreihe) anklettern. So etwas hatte ich noch nie gemacht, weder im Vor- noch im Nachstieg. Stefan nahm sich dieser Aufgabe an.
Meine Idee den Eisbart zu durchschlagen und einfacher auf die andere Seite zu kommen, wurde verhindert, da der Vorhang doch mehrere 10cm an seinem Ansatz dick war und deshalb nicht brach. So klettert Stefan die leichtest mögliche Linie an dem Bart entlang bis zum Zapfen raus.
Da die erste Zapfenreihe zu kurz war musste man immer in der 2. Reihe antreten, was einen das ganze ungemein überhängend vorkommen lässt. Irgendwann hat man den Haxen draussen am ersten stabilen Zapfen und es kommt etwas Ruhe ins Spiel.
Nun muss man sich vorsichtig nach aussen arbeiten, da der Zapfen auf min. 10m frei hängt, ist es auch nicht ratsam das Ding zu stark zu malträtieren. Ganz am Stumpf bekommt der Bart mal eine kurze Eisschraube spendiert, vor allem für die Psyche, wir gehen einfach davon aus, dass es die Schraube im Fall eines Kollapses gezogen hätte (Glaube versetzt Eiszapfen).
Aber irgendwann steht man auf der Wurzel des Übels und kann eine Solide Schraube setzten. Der Rest ist Formsache 4 m senkrecht hoch und Stand.
Noch bin ich ganz fasziniert von Stefan seinem Kampf mit dem filigranen Gebilde. Plötzlich fällt mir aber auf, dass ich da ja auch rauf muss, und ein Sturz ähnlich unratsam ist wie beim Vorsteigen, da durch das weite Pendeln der Zapfen ebenfalls abreisen kann und mir, da ich dann ja genau drunter häng auf n Grind fällt. Also gehe ich das ähnlich konzentriert an, mit den Hooks die schon drin sind, komme ich dann auch auf dem Zahnfleisch am Stand an....Affenartiggeil, was für eine Seillänge!
Strahlend wie Honigkuchenpferde klettern wir noch schnell die letzte Länge bis an die Tanne nochmal 30m WI 4 dann ist es vollbracht.
Einige Telefonate mit den locals hat bisher ergeben, dass dieser Zapfen wohl noch unbestiegen war, er wächst jedes Jahr fast gleich und präsentiert sich recht eigenständig, rechts von Zeitspiegel und links einer markanten Felsrampe die Koni Mathis mal zum anklettern eines der ganz großen Zapfen benutzt hat.
Grüße Stefan & Stef.
Facts:
Brandner Fluh - zentraler Teil.
"Das Erbe der schlechten Skifahrer" WI 7- M5 150m
Stefan Lieb & Stef Biggel am 14.02.2010
kühne Schlüsselseillänge mit Verletzungspotential E4/5
Geschrieben von: Zwerggäuer - 16.02.2010, 09:45 - Forum: Österreich
- Keine Antworten
Nach langer Abstinenz vom Eisklettern war es mal wieder soweit. Tiefgekühltes Wasser und verschneiter Fels locken uns aus unseren warmen Stuben in die frei Natur. Ich durfte diesmal Stefan Lieb meinen Tourenpartner nennen, ein starker Kletterer der mit mancher Erstbegehung schon von sich reden machte, wer mehr wissen will, dem sei die Seite Flugmeter
angeraten.
Eine 1/2 Woche nach glorreichem
bestehen unserer Skiprüfung trafen wir uns im Brandnertal. Die Brandner Flüh hat dieses Jahr sehr gute Verhältnisse. Um uns an das Vorarlberger Eis zu gewöhnen klettern wir Torrero. Eine Tour von Beat Kammerlander und Wolfgang Murxel aus dem Jahre 96.
Die erste Seillänge wartet mit einer kleinen Mixedpassage auf um auf das breite Eisschild zu kommen. Die Absicherung ist aber gut möglich, so geht es recht stressfrei unter die erste Zapfengalerie.
Über diese geht es erstmals wild ausschauend dann aber ganz gut gängig auf einen kurzen freihängenden Zapfen raus und über Kohlsalat bis unter die schöne mittlere Säule.
Diese war im Führer mit Wi6+ bewertet, dieses Jahr waren die Verhältnisse jedoch so gut, das Wi6 auch aussreicht. Das Eis ist hier durch die Sonneneinstahlung am Spätnachmittag plastisch und fast jeder Schlag sitzt aufs erste oder zweite mal.
Oben gibts noch eine kurze 3er Länge um am Baum anzukommen. Beim Abseilen kann man nocheinmal die wilden Zapfen betrachten. Grandios!
Mit Bier und Erdnüssen wird dann Abends über den nächsten Tag gesprochen, dazu aber später.
Grüße Stefan & Stef.
Facts:
Brandner Flüh, "Torrero" M6 Wi6 (100m)
Kammerlander & Murxel 1996
Zapfen und Säulen der Extraklasse für Kletterextase.
Ausgangspunkt: Auenhütte 1273 m. Die Auenhütte erreicht man, indem man vor Oberstdorf ins Kleine Walsertal abbiegt. Man fährt bis Riezlern und biegt nach dem Viadukt rechts ab. Nun den Hinweisschildern „Ifenlifte“ bis zur Auenhütte folgen.
Höhenunterschied: ca. 1000 m
Aufstieg: Von der Auenhütte geht es zunächst fast eben durch das Schwarzwassertal bis zur Melköde 1346 m. Nun steigt der Weg bis zur Schwarzwasserhütte 1651 m an. Weiter geht es in westlicher Richtung zum Gerachsattel 1752 m. Von hier wird der Blick frei auf den Falzer Kopf und den Diedamskopf. Die Route führt nun in einem weiten Bogen unter dem Kreuzmandl in Richtung Kreuzle weiter. Kurz nachdem man den tiefsten Punkt der Querung erreicht hat führt ein mäßig steiler Hang nach links hinauf (Süden) zum Neuhornbachjoch 1845 m. Wer will wendet sich nach Osten und erreicht über einen einfachen Grataufschwung das Kreuzmandl 1974 m und kehrt dann auf gleichem Weg zurück zum Neuhornbachjoch. Steigt man in westlicher Richtung weiter so erreicht man über leicht geneigte Hänge den Falzer Kopf 1968 m.
Abstieg : Wie Aufstieg
Schwierigkeiten: Trifft man gute Verhältnisse an so handelt es sich um eine relativ einfache Schneeschuhtour.
Hinweis: Landschaftlich sehr schöne und abwechslungsreiche Tour mit häufig wechselnder Landschaft und herrlichen Rundumblicken von den Gipfeln. Die Tour erfordert sichere Verhältnisse, da man unter den steilen Nordhängen des Steinmandl und Kreuzmandl quert. Bitte unbedingt den aktuellen Lawinenlagebericht einholen und beachten.
Unterwegs zur Melköde mit Blick zum Grünhorn
Schwarzwasserhütte mit Steinmandl rechts der Hütte
Kurz vor dem Gerachsattel
Blick vom Gerachsattel zum Falzer Kopf
Aufstieg zum Kreuzmandl
Blick zum Falzer Kopf beim Abstieg vom Kreuzmandl
Aufstieg zum Falzer Kopf
Am Gipfel des Falzer Kopfes
Blick vom Falzer Kopf zum Neuhornbachjoch und zum Kreuzmandl
Kurz vor dem Neuhornbachjoch
Abstieg vom Neuhornbachjoch
Das Neuhornbachjoch befindet sich am rechten Bildrand
Rückweg durch das Schwarzwassertal mit Blick zum Hohen Ifen
Geschrieben von: Hawai - 07.02.2010, 23:04 - Forum: andere Region
- Keine Antworten
Ein Klassiker am El Capitan super schöne Route aber leider etwas kurz. Je nachdem wie viel fixes Material steckt oder auch nicht ist die Route geschenkt oder man muß sie sich hart erarbeiten, trifft auf viele andere Routen auch zu.
Am frühen Morgen Petra u. Philip am Yosemite Hayway.
Am Einstieg der Zodiac.
Marcel in der 1.Sl. 5.8/C2+/A3 rechte Einstiegsvariante, mit zwei schlechten Bohrhaken vielen Rivits u. Copperheads ein paar Hookmoves, Freiklettereinlagen u. einer Expandingflake gehts gleich richtig zur Sache.
The Wall.
Petra am Standplatz der 2.Sl..
In der 3.Sl. C2.
Beim Cleanen 3.Sl.
Petra in Action am Dead Bird Ledge 4.Sl. 5.6/C1.
Petra u. Marcel am Dead Bird Ledge.
Am Stand 4.Sl.
Und weiter gehts in die 5.Sl. 5.8/C1.
In der 6.Sl. 5.11b or C2.
Petra, Philip und Marcel am Stand der 6.Sl..
Marcel in der 7.Sl. am Black Tower 5.11c or A3 wohl eine der gefährlichsten Sl. in der Route wo man besser nicht stürtzen sollte u. viele viele Micro Offset Nuts sollte man auch dabei haben.
Geschafft, Philip beim Haulen.
Petra beim Cleanen am Black Tower.
Im Biwak.
Der Blick nach oben in den Gray Circle den schönsten Teil der Route.
Guts Nächtle.
Petra in der 8.Sl. 5.13b or A3 super Arbeit u. alle Achtung ihre erste A3.
Marcel in der 9.Sl. 5.13c or C3/A2.
In der 9.Sl.
Philip beim Cleanen.
Marcel startet in die Nipple Pitch.
The Nipple Pitch 5.13c or C3/A2.
Philip cleaning the Nipple Pitch.
Abendessen im Sheltred Bivi.
Weiter gehts am nächsten Morgen, Marcel in the Mark of Zorro 5.12d or C3/A2.
Rückblick zum Bivy.
Marcel in The Devils Brow 12.Sl. C3 or A2.
Petra u. Philip am Stand 11.Sl..
Der Quergang hats in sich, wenn noch mehr rausbricht viel Spaß.
Man trifft sich Petra, Philip u. Marcel am Stand.
Marcel startet in die 13.Sl. 12a or C2.
Philip com to the Peanut Ledge.
Petra beim cleanen in der 13.Sl..
Im Biwak am Peanut Ledge.
Petra in der 14.Sl. 5.10d or C1.
Philip on the Haulline, Marcel is cleaning.
15.Sl. 5.12a or C2R.
Petra u. Philip am Stand der 14.Sl..
Letzte Sl. 5.10b or C2F or A2.
Marcel am Ausstieg.
Philip Check Out.
Petra Check Out.
Am Gipfel des El Capitan, Super Tour u. Super Seilschaft!!!
Grüße Marcel Roßbach, Petra Bayer u. Philip Schmidt.
Geschrieben von: daniel - 07.02.2010, 19:41 - Forum: Deutschland
- Keine Antworten
Servus,
wem ist sie noch nicht aufgefallen, bei der Autofahrt zwischen Mittenwald und Scharnitz, rechts die markante Rinne ( Hasellähne ) die hinauf zur Arnspitze führt ? also :
- Start am letzten Parkplatz vor der Scharnitzer Grenze, nun ein Stück neben der Straße Richtung Austria und rechts über eine Fußgängerbrücke über die Isar. Nun gerade über flaches, leicht bewaldetes Gelände in Richtung dem Auslauf der Hasellähne zu.
- An einen Bankerl neben der Landlaufloipe über freies Gelände hinauf zum Beginn der Rinne. Hier immer steilerwerdend gerade empor, das oberste Stück zu Fuß, zuletzt links über eine Gratrippe in die Hauptrinne. Nun weiter mit Ski, immer in der Rinne bleibend in zahllosen Spitzkehren hinauf, im oberen Teil wo sich die Rinne weitet, gehts leicht linkshaltend durch eine lange, markante Latschengasse ( vom Parkplatz sichtbar ) empor. Unter ein paar eingelagerten Felsen gehts links hinaus in flacheres Gelände, hier weiter gerade hinauf bis man links das Arnspitzhütterl sieht. Vom Hütterl gerade hinüber zu einen Sattel ( Marterl & Gebetsbankerl ) und gerade hinauf, soweit wie möglich mit Ski ( ab und zu rote Markierungen ). Das letzte Stück zu Fuß, immer die Felsen ausnutzend, an einem markanten kl. Felstürmchen vorbei in den oberen Teil der Ostrinne. In dieser am linken Rand empor in den überwechteten Sattel vorm Gipfelaufbau und in ein paar Minuten, wieder über Felsen zum Gipfel.
- Abstieg über Schnee hinab zum Skidepot am überwechteten Sattel und Einfahrt in die Ostrinne durch diese hinab ( leider ungleichmässige Schneebedingungen ) weiter über ideales Skigelände zum Beginn der Hasellähne und Einfahrt in die Latschengasse. Immer gerade hinab, in etwa wie Aufstieg, bis zur Rippe. Hier wieder zu Fuß hinüber und noch ein Stück den steinigen Hang hinab. Das letzte Stück bis ins 'Flache' mit Ski und zuletzt über den flachen Boden zurück zur Brücke und zum Auto.
-- Anspruchsvolle Tour, eher Skibergsteigen als Skitour
-- Ab der Hauptrinne akzeptable Schneebedingungen
-- Der letzte Anstieg nach dem Marterl, anfangs mit Ski später zu Fuß sehr sonnig & kraftraubend
-- Anstieg im obersten Teil der Ostrinne - obacht - oben Wechten
-- Abfahrt durch die Ostrinne nur bei sichersten Bedingungen
-- Einfahrt zur Hasellähne und deren oberster Teil - allerbester Schnee / ein Traum !!
-- Weiter unten wechsend mit Bruch etc.
-- ca. 1250 Hm
Geschrieben von: Tobias - 02.02.2010, 13:19 - Forum: Deutschland
- Keine Antworten
Nach massiven Schneefällen in den letzten Tagen schieden viele Tourenmöglichkeiten aus und wir gingen an den sanften Einegundkopf in der Nagelfluhkette bei Oberstaufen. Ein ganzer „Rocksports-Haufen“ von 8 Personen fand sich auf dem Parkplatz der Hochgratbahn ein.
Noch war am Hochgrat alles ruhig und nichts zu merken von den schon abgegangenen Lawinen, doch schon beim loslaufen fuhr das erste Auto mit Blaulicht ein. Wir gingen unseren Weg gemütlich zur Unteren Lauchalpe.
Fahrweg zur unteren Lauchalpe Tina, Nina und Nico In Bildmitte die untere Stiegalpe
Auf dem Weiterweg über die untere – zur oberen Stiegalpe war auch uns aufgrund von 3 sich im Einsatz befindenden Rettungshubschraubern klar das am Hochgrat was passiert sein muss. Zum Glück hat sich im Nachhinein herausgestellt das niemand verschüttet wurde. Das Rettungsaufgebot an der Hochgratbahn war anscheinend aber gewaltig. Außer von den drei Hubschraubern haben wir von Skigebietsperrung, Parkplatzsperrung wegen Landeplatz, riesen Bergwachtaufgebot, Hundestaffeln und Polizeiaufgebot nichts mitbekommen.
Gebannter Blick auf die Suchaktion am Hochgrat Blick rüber zum Hochgrat Noch vor der unteren Stiegalpe Die obere Stiegalpe
Nun aber wieder zur Tour: Auf dem Weiterweg von der oberen Stiegalpe haben dann die vor uns Spurenden aufgegeben und sind abgefahren. Aber kein Problem es waren ja einige Spurwillige in der Gruppe und so wühlten wir uns abwechselnd durch Buschwerk und tiefen Schnee zur Falkenhütte. Der Schnee war so grundlos tief das uns schon im Aufstieg immer wieder kleinere aber lustige „Malheurs“ aufhielten
Spurarbeit kleine und... größere Malheurs
Von der Falkenhütte geht zunächst einem kleinen Lift entlang um wenig später am Gipfel zustehen. Sind wir morgens noch bei strahlendem Sonnenschein gestartet hat es inzwischen zu schneien begonnen. Auch die Abfahrt durch den grundlosen Schnee gestaltet sich sehr amüsant. Wehe dem der umfällt...der kommt so schnell nicht mehr raus.
Abfahrtsfreuden Zum Glück nix passiert...
Trotz des vielen Schnees hatte einer das Pech bei voller Fahrt in unter dem Schnee begrabenen Äste einzufädeln...doch zum Glück ist nichts passiert. Nach zünftiger Einkehr in der oberen Stiegalpe rumpelte unser Tross wieder zum Parkplatz, wo nichts mehr zu sehen war von der groß angelegten Rettungsaktion.
Facts:
Keine besonders lohnende Skitour, wenig gute freie Hänge, viel Querung und viel Wege
Startpunkt ist der Parkplatz bei der Hochgratbahn
Fahrweg zur unteren Lauchalpe – Untere Stiegalpe – Obere Stiegalpe – Falkenhütte – Einegundkopf (Im Panico auch als Rohnenhöhe zu finden)
800 Höhenmeter
Viele Grüße,
Frank, Michi, Thommy, Saimen, Tina, Nico, Nina und Tobias
Geschrieben von: skuti - 29.01.2010, 23:00 - Forum: Österreich
- Keine Antworten
Am zweiten Tag unseres Trips haben wir uns noch den Zischgeles ausgesucht. Laut Führer soll es ein Dreitausender mit Prachtvoller Abfahrt und auch dementsprechend gut besucht sein. Am Sonntag war das Wetter aber nicht ganz so toll vorher gesagt wie der Samstag und wahrscheinlich waren die meisten auch schon am Samstag da, denn die unteren Teile der Hänge waren schon sehr stark verfahren. Der Andrang hielt sich in Grenzen.
Tourenverlauf:
Los ging es diesmal vom Parkplatz in Praxmar. Am Anfang gleich mal über die ehemalige Skipiste und über das weite Tal hinein, bis es auf einer Höhe von 200m im sogenannten Kamplloch langsam steil ansteigt. Der Hang wird stetig steiler und überwindet man die Höhenmeter gut. Kurz unter dem Gipfel stellten wir dann unsere Skier ab und kraxelten über leichtes Gelände auf dem Gipfel. Von dort aus hatte wir eine tolle Aussicht in die Stubaier Berge.
Die Abfahrt startet dann gleich mal mit dem großen Steilhang. Einfach ein riesiger Hang! Sogar wir fanden noch den Pulver Schnee. Danach geht es nicht mehr ganz so steil, aber immer noch stetig zurück zum Parkplatz.
das weite Tal, immer ansteigend
der letzte Anstieg - es täuscht, es sind noch ein paar Meter nach oben
der Gipfel - im Vordergrund das Skidepot
die letzten 100Hm zum Gipfel - an einer Stelle eine Kette
Abfahrt......
......Abfahrt!
.........wenn man rechtzeitig dran ist, eine traumhafte Abfahrt!
Literatur:
Rother Skitourenfüher "Sellrain - Kühtai"
Geschrieben von: skuti - 29.01.2010, 22:49 - Forum: Österreich
- Keine Antworten
Ein zwei Tages Trip stand an und als Stützpunkt haben wir uns Gries im Sellrain ausgewählt. Dort haben wir noch schnell am Vortag ein Zimmer gebucht. Bei der Anfahrt entschieden wir uns für den Zwieselbacher Roßkogel. Er soll zu den beliebtesten Skitourengipfel im Sellrain gehören. So war es auch als wir im 9Uhr am Parkplatz ankamen, es waren schon reichlich Autos auf dem Parkplatz. Die Wegfindung war somit kein Problem, es war gut gespurt. Bei der späten Abfahrt gab es aber noch genügend Platz im vorhandenen Pulver Schnee für unsere Spuren
Tourenverlauf:
Der Ausgangspunkt der Tour ist kleine Parkplatz in Haggen. Von dort aus geht es immer Richtung Süd-Westen in das Kraspestal. Nach dem Anfangsflachstück kommt gleiche eine enge Schlucht die über eine Steilstufe zu erzwungen wird. Danach folgt noch weitere Steilstufe. Sie werden untere und obere Zwing genannt. Danach geht es in gemäßigten Gelände bis zum Kraspenferner. Auf diesem steigt man wieder steiler auf bis man auf dem oberen Teil des Ferners ist. Dort geht mit einem rechts Knick Richtung Gipfel. Dieser wird von der rechten Seite erstiegen.
Bei der Abfahrt hatten wir auf dem oberen Teil der Tour noch tollen Pulver, der untere Teil war noch ganz akzeptabel. Im allgemeinen gab es rechts von der Spur immer wieder toller Hänge in die man rein queren konnte und in die wir noch unsere Spuren setzten konnten. So waren wir recht schnell zurück am Parkplatz.
Blick ins Kraspestal
kurz vor der unteren Zwing
in der unteren Zwing - abrutschen sollte man nicht, sonst geht man evtl. baden
Krieger des Lichts (WI 5+ / 120m)
EB: 27.01.10
Seilschaft: Frank Wäckerle / Tobias Bailer
„Auch wenn ich all das durchgemacht habe, was ich durchgemacht habe, so bereue ich die Schwierigkeiten nicht, in die ich mich begeben habe - weil sie es waren, die mich dorthin brachten, wohin ich zu gelangen wünschte.“
John Bunyan (zitiert nach Paulo Coelho, Handbuch des Kriegers des Lichts)
Nach dem Motto „unnormale Touren brauchen unnormale Namen“ haben wir unserer Route, hochgelegen in der Rauheck (2385 m) Westflanke oberhalb des riesigen Flachskar an der Schneegündelewand (bez. laut AV-Karte 2/1 Allgäuer-Lechtaler Alpen, Westblatt) im Dietersbachertal, diesen Namen gegeben. Der brachial lange Zustieg (5 Stunden / 1100 HM), die WI 3 Länge im Zustieg, die Schwierigkeiten am Fall selbst, die große Höhe (Ausstieg über 2000 m), das grandiose Ambiente im Hochkar und geniale Blicke auf die Höfats, das Herz des Allgäus waren die Unnormalitäten dieses Tages.
Schon seit längerem beobachtete und fotografierte Frank die Eislinien am Rauheck, ein bisheriger Versuch ist im Nebel gescheitert. Auch mir sind sie nicht ganz unbekannt, denn während einer Winterbegehung des Höfats SW-Grads (2008)
sind sie mir ins Auge gestochen.
Bei jeder Fahrt ins Kleinwalsertal oder ins Stillachtal zur Fellhorn-Bahn kann man die hochgelegenen Linien am Rauheck sehen. Jedes Mal wirken die Höhe, die große Entfernung, die gewaltigen Lawinenhänge ober- und unterhalb jedoch ernüchternd.
Doch der Tag war gekommen.....und die Tatsache, dass dieser Tag unter Umständen der letzt mögliche Tag dieses Winters für eine sichere Begehung sein könnte, motivierte. Denn je nachdem wie die angekündigten (und auch eingetroffenen) Schneefälle ausfallen und der Februar sich entwickeln würde (z.B. Feb. 09: ganze Zeit große Schneefälle, starke Lawinengefahr), könnte es für lange Zeit nicht mehr möglich sein, da hoch zu steigen. Durch die westseitige Ausrichtung und somit starke Sonneneinstrahlung aufs Eis ist auch ein Warten auf das Frühjahr nicht der beste Plan.
Zu Fuß geht es steil den Fahrweg hinauf nach Gerstruben am Beginn des Dietersbacher Tal und weiter unter der Höfats hindurch zur Dietersbacher Alpe im Talkessel. Kurze Pause, Lawinenstufe 1 und auch die Bauchabfrage zur Lawinengefahr gibt grünes Licht: ‚All right`, heute gehen wir hoch. Mit Schneeschuhen geht es immer weiter nach hinten und oben. Leider nimmt auch der Schnee immer mehr zu. Um ins Flachskar (bez. laut AV-Karte 2/1 Allgäuer-Lechtaler Alpen, Westblatt) zu kommen muss ein sperrender Steilriegel überwunden werden. Beim letzten Versuch hat Frank eine Eisstufe weiter rechts genutzt (rechter Pfeil). Dieses Jahr sieht eine Stufe weiter links besser und leichter aus (linker Pfeil). Übersicht des Zustiegs zum Flachskar Zustiegs-Eisstufe
Am Fuße der Stufe rödeln wir auf. Einen Rucksack lassen wir da, einen mit Verpflegung und zum Glück Schneeschuhen und Stöcken nehmen wir mit hoch. Ich steige die Stufe (WI 3 / 50 m) vor, setze oben einen T-Bloc und steige nach rechts. Bei der langen Querung nach rechts ins Flachskar gehen wir noch am langen Seil und ich muss mich noch ohne Schneeschuhe durch den hüfttiefen Schnee gewaltig als Schneefräse betätigen.
Wühlarbeit Wühlarbeit Frank vor der Höfats
Am Ende der Rechtsquerung sehen wir unsere Ziele und legen die Schneeschuhe an. Frank spurt nun Richtung Schneegündele Höhenmeter um Höhenmeter nach oben. Wir entscheiden uns für die mittlere, steile Linie. Nach nochmaligem, kurzen Wechsel der Spurarbeit stehen wir, durchaus etwas geschafft, nach sage und schreibe 5 Stunden am Einstieg. Eissportklettern ist anders....
Die Eislinien Die Eislinien
Wenig später setze ich die Geräte und steige in die erste Länge ein. Das Eis ist unten eher dünn und morsch. Weiter oben dann zwar massiver aber hart. Der geplante Stand ist doch weiter weg als gedacht und Frank muss schon nachkommen. Nach 70 m (bis WI 4) beziehe ich Stand in der Sonne.
Zu Beginn der 1.Seillänge Frank in der 1.Seillänge Frank in der 1.Seillänge
Frank kommt im schönsten Licht nach und geht in eine schwere und heikle Linksquerung. Das Gelände ist sehr steil und das Eis durch die oftmalige Sonneneinstrahlung richtig schlecht und anspruchsvoll zu klettern. Oft muss 4-5 mal geschlagen werden bis die Geräte halbwegs sitzen. Nicht nur Frank im Vorstieg muss gewaltig kämpfen. Nach 20 m bezieht er in einer genialen Eishöhle Stand.
Zu Beginn der heiklen Querung Im Quergang Im Quergang Frank in der Eishöhle
Frank steigt wild aus unserer Höhle raus und rein in die noch viel steilere letzte Länge. Das Eis ist sehr hart und trotz ständigem mehrmaligen Schlagen muss Frank sich an teils wackligen Geräten hocharbeiten. Respekt!!! Ein Urschrei sagt mir: Frank ist oben. Mit verbliebenen Kräften steige auch ich verbissen im harten Eis nach oben.
Los geht´s... Frank entschwebt nach oben Heißer Tanz auf kaltem Eis Am Ausstieg
Die Aussicht auf die Allgäuer u.a. Höfats, Ifen, Kegelkopf und Kreuzeck ist überwältigend.
Aussicht am Ausstieg Aussicht am Ausstieg
Doch wir müssen uns beeilen, es ist schon 16:15 Uhr. Nach zwei Abalakovs stehen wir wieder am Einstieg.
Unterm Frank die lange Spur vom Flachskar herauf
Über den riesigen Hang steigen wir wieder ins Flachskar ab und queren auf unserer Spur rüber zur Zustiegs-Eisstufe. Traumhaft schöne Lichtspiele begleiten die eintretende Nacht.
Es ist nun bereits deutlich dunkler. An einem schon im Aufstieg gesichteten Bäumchen seilen wir 55 m ab und stehen wieder beim zurückgelassenen Rucksack.
Die Anspannung beginnt sich zu legen und mit Stirnlampen steigen wir ab. Ein weiteres Lichtspiel bietet uns der stark leuchtende Mond überm Rauhorn. Über wiederum riesige Hänge zurück zur Dietersbach Alp, wo wir gegen 18:30 Uhr ankommen.
Erschöpft an der Dietersbach Alp Erschöpfter Krieger des Lichts
Nach längerer Pause geht es wieder das lange Tal hinaus nach Gerstruben und weiter zum Auto, welches wir gegen 20:30 Uhr erschöpft erreichen.
Facts:
- 120 m Kletterlänge. 1. Seillänge 70 m bis WI 4; 2. Seillänge 20 m WI 5; 3. Seillänge 30 m WI 5+
- Zustieg 1100 HM ca. 5 h, inklusive 50 m Eisstufe (WI 3), große Lawinengefahr, bei viel Schnee sehr mühsam
- Einstieg auf ca. 1920 m
- Auch ein Zustieg über den Älplesattel wäre denkbar. Hier jedoch mehr Strecke und sehr steile Hänge müssen ewig lang gequert werden.
Wir haben absichtlich auf den Bildern die anderen Linien nicht verheimlicht um zu zeigen es gibt dort noch Potenzial. Wenn mal wieder jemand Verrücktes diese Tor“tour“ auf sich nimmt und dort hochgeht, lasst es uns wissen, es würde uns freuen.
Viele Grüße,
die „Krieger des Lichts“ Frank und Tobias