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| Engelspitze 2291m - Lechtal (06.01.2013) |
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Geschrieben von: skuti - 07.01.2013, 21:59 - Forum: Österreich
- Keine Antworten
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Info zur Engelspitze:
Die Engelspitze mit dem Westrücken ist schon sehr gut bei Anfahrt vom Lechtal aus kommend zu sehen. Der Gipfel wird im Winter eher weniger bestiegen, meistens bleibt man auf dem Vorgipfel der Engelspitze, auf dem auch das Gipfelkreuz steht. Die Engelspitze selber ist eine Spitze des Rückens, welche bis zum 2368m Hohen Sealakopf weiterführt.
Ausgangspunkt:
Von Reutte fährt man nach Stanzach, von dort weiter nach Namlos. In Namlos fährt man weiter Richtung Berwang, kurz nach dem Ortsausgangsschild kommt eine starke Linkskurve. Man fährt noch ca. 500 m weiter bis zur Parkbucht auf der linken Seite und hier wird auch geparkt.. Gegenüber der Parkbucht stehen, auf dem Feld, ein paar Holz Hütten.
Tour:
Vom Parkplatz geht es nun über den "Amselboden", dem Sommerweg folgend, weiter ins Engeltal. Der Engelbach wird auf einer Höhe von 1420m überquert und man folgt immer dem Weg durch den Wald. Ein paar Lichtungen können genutzt werden, um den Aufstieg im Wald zu erleichtern.
Auf einer Höhe von ca. 1600 Hm erreicht man offenere Hänge und man sieht schon deutlich den Westrücken, der immer weiter zum Gipfel führte. Diesen Rücken folgt man immer Richtung (bald sichtbaren) Gipfelkreuz. Das letze Stück wird ein wenig schmaler, dabei sollte man nicht zu weit in den Nord-West Hang queren, dann ist der Gipfel erreicht.
Die Abfahrt erfolgt über die Aufstiegspur oder bei sehr sicheren Bedingungen über den Nord-West-Hang
das "Engeltal", im Hintergrund ganz schwach die Engelspitze mit dem gefährlichen Nord-West Hang
Überquerung des "Engelbach"
Aufstieg im schon lichteren Wald
im Hintergrund die Namloser Wetterspitze
spuren….....
........auf dem Westrücken
die lezten Spitzkehren vor dem Gipfel
das Gipfelkreuz ist in Sicht
Rückblick entlang des Westrückens
das Gipfelkreuz
Gipfelfoto
ganz hinten die höchste Erhebung der "Sealakopf"
Abfahrt am oberen Teil, hier noch der schmale Rücken...........
.........die Hänge werden immer breiter
und wir hatten unverspurte Hänge
die Bodenwellen ließen sich super für ein paar Sprünge nutzen
Kampf durch den schweren Schnee und den engen Wald
Unsere Verhältnisse am 06.01.2013:
Den Regen vom Tag vorher spürte man stark, der Schnee im unteren Teil war sehr schwer, die Schneedecke war aber nicht durchweicht. Im oberen Teil war der Schnee schon deutlich besser, fast Pulver. Wir mussten die ganze Tour einspuren, hatten aber dadurch den Vorteil, dass wir die ersten auf dem Gipfel waren und bei der Abfahrt konnten wir die unverspurten Hänge voll genießen, bevor die Hänge verfahren wurden.
Höhenmeter:
1000 m
Skitourenführer:
Panico "Lechtaler Alpen"
6. Auflage 2010
Dieter Elsner & Michael Seifert
Gruß,
Frank mit Katharina, Simon & Tobias
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| Toreck 2017m - Kleinwalsertal (22.12.2012) |
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Geschrieben von: skuti - 24.12.2012, 17:23 - Forum: Österreich
- Keine Antworten
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Los geht es am Mahdtalhaus im Kleinwalsertal, nach dem Parkplatz geht es direkt über freie Wiesenhänge........
.........bevor es an einer kleinen Hütte in den Wald geht und man sich durch ein paar Waldschneisen hochkämpfen muss. Dieser Weg durch den Wald ist mit den grünen Skitouren-Schildern des DAV bestens markiert und man sollte auf jeden Fall diesen Weg einhalten.
.........Irgendwann trifft man dann auf einen Forstweg, den man nach links folgt (ausgeschildert). Diesen folgend sieht man links ein paar Felswände, nun steigt man an den freien Hängen auf.
Dort kommt auch die steilste stelle, die bei schlechter Lawinenlage kritisch werden könnte. Nun geht’s immer weiter in Richtung Nord-Osten zum bald gesichteten Gipfel hinauf. Bei schlechter Sicht kann es im oberen Teil sehr kritisch werden, da sich rechts vom Toreck steile Abbrüche befinden!
ein toller Blick zum Gipfel des Toreck
Vom Gipfel hat man eine tolle Aussicht
..........Die Abfahrt folgt der Aufstiegsspur hinab, ..........
im oberen Teil sind einige freie Hänge, im unteren Teil gibt`s erst eine Schussfahrt auf dem Forstweg, dann schließt sich der Kampf durch die Waldschneisen an. Bei uns war es echt ein Kampf, der Regen von den vorherigen Tagen hatte die Schneedecke stark durchfeuchtet und somit hatten wir im unteren Teil einen richtigen schweren Schnee mit einem dicken Harschdeckel drauf.
Führer:
Skitourenführer: Panico "Allgäu"
Gruß,
Frank mit Michi & Simon
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| Obere Gottesackerwand (2033 m) übers Gottesackerplateau / Allgäu 22.12.12 |
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Geschrieben von: Tobias - 23.12.2012, 16:42 - Forum: Deutschland
- Keine Antworten
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„Einer der eigenartigsten Gebirgsstöcke der Ostalpen. Er stürzt in drei übereinander gelagerten, senkrechten Wänden nach Norden ins Tal. Zwischen Ifenmauer und Oberen Gottesackerwänden dehnt sich das etwa 9 qkm umfassende Gottesackerplateau. Dieses öde, zerrissene Karrenfeld erweckt den Eindruck eines plötzlich zu Stein erstarrten Gletschers. Seiner Friedhofseinsamkeit verdankt es den Namen.
Landschaften ähnlichen Charakters finden wir im Steinernen Meer in den Berchtesgadener Alpen und im Hochköniggebiet.
aus: AV-Führer – Allgäuer Alpen.
Obere Gottesackerwand (2033 m)
Obere Gottesackerwand (links) und Toreck (rechts)
Hoher Ifen (2229 m)
Die Skitour vom Ifen-Skigebiet, über Gottesackerplateau, Obere Gottesackerwand, Windecksattel, Mahdtal bis zum Mahdtalhaus im Kleinwalsertal dürfte unter skifahrerischen Gesichtspunkten sicher nicht zu den Toptouren des Allgäus zählen. Ein landschaftlich einmaliges Erlebnis in einer sehr verlassenen und eigenartigen Gegend ist einem aber sicher. Und wer die Ifenbahnen mit benutzt dem stehen 200 Hm im Aufstieg und 900 Hm Abfahrt bevor. Allerdings natürlich einiges an Wegstrecke. Bei schlechter Sicht oder Nebel ist von einer Überquerung des Gottesackerplateaus eher abzuraten. Natürlich kann man sich heutzutage ohne Probleme auch mit GPS beim dicksten Nebel übers Plateau lotsen lassen, doch außer ständigem Auf und Ab wird man sicher nicht viel erleben.
Nachdem wir zunächst morgens einige Schwünge auf den Ifen Skipisten zogen starten wir um die Mittagszeit los zur einsamen Skitour über die Weiten des wüstenähnlichen Gottesackerplateaus hinüber auf die Obere Gottesackerwand. In häufigem Auf und ab geht es über das riesige Karstplateau zur verfallenen Gottesackeralpe. Auf dem Plateau ging ein eisiger Westwind und alles musste gespurt werden. Mitten auf dem Gottesackerplateau überschreitet man auch die Staatsgrenze zwischen Deutschland und Österreich.
Hoher Ifen beim Verlassen des Skigebietes
Blick übers Gottesackerplateau zum Toreck (rechts) und zur Oberen Gottesackerwand (links der Scharte)
Die Weiten des Gottesackerplateaus
Die Weiten des Gottesackerplateaus
Die Weiten des Gottesackerplateaus
Die Weiten des Gottesackerplateaus
Nach dem Überschreiten des Plateaus stand der Aufstieg zum Gipfelziel an. Über den doch steilen Südwesthang ging es in einigen Spitzkehren direkt hinauf zum sehr ausgesetzten Gipfelgrat der Oberen Gottesackerwand (2033 m).
Rückblick übers Gottesackerplateau zum Hohen Ifen
über den steilen Südwesthang direkt auf den Gipfelgrat
Gipfelgrat Obere Gottesackerwand
Gipfelgrat Obere Gottesackerwand
Allgäu-Prominenz: Hochvogel, Gr. Krottenkopf, Trettach, Mädelegabel u.v.m.
Die Abfahrt hinunter in die Scharte (P. 1967 m) zwischen Oberer Gottesackerwand und Toreck war steil und stark eingeweht und somit schon etwas mit Vorsicht zu genießen. Von der Scharte geht es nach Norden und unter den beeindruckenden Oberen Gottesackerwänden und dem Torkopf hindurch in den Windecksattel (1751 m). Kurz unterhalb der Scharte war es ebenfalls stark eingeweht und ein ganz kleines Schneebrett hat sich gelöst. Bei extrem diffusem Licht tasten wir uns rüber in den Windecksattel.
Abfahrt vom Gipfel in die Scharte (P. 1967 m)
Blick auf die Scharte (P. 1967 m) und den Grat zum Toreck
Abfahrt unter den Oberen Gottesackerwänden
Abfahrt unter den Oberen Gottesackerwänden
die Oberen Gottesackerwände
Vom Windecksattel (1751 m) folgt die Abfahrt durchs zügig zu fahrende Mahdtal bis zum Hölloch. Ab der Mahdtalalpe gilt es der Skiroute zu folgen. Die angebrachten Schilder „Achtung Lebensgefahr“ sind insbesondere bei schlechter Sicht für Skifahrer sehr, sehr nützlich. Als Hölloch wird der ca. 80 m tiefe Schacht hinunter in Deutschlands größtes Höhlensystem (ca. 10 km) bezeichnet. Nicht ganz ungefährlich einfach deshalb da das Hölloch mitten im Talgrund ein großes Loch im Boden darstellt welches evtl. in voller Fahrt schon auch übersehen werden kann. Kurz nach dem Hölloch beginnt die unangenehme da waagrechte Querung aus dem Mahdtal heraus bis zur Grafenkürenalpe und somit bis zur DAV-Skiroute hinauf aufs Toreck. Im Folgenden über die immer gut besuchte Toreck Route hinab und nochmal über die Grenze zum Mahdtalhaus im Kleinwalsertal, somit wieder in Österreich. Per Anhalter fahren wir nach Riezlern und von dort mit dem Bus wieder zum Auto bei den Ifenbahnen.
Mahdtal
Hölloch
waagrechte Querung zur Grafenkürenalpe
Skitourenführer:
Skitourenführer Allgäu
Panico
6.Auflage 2009
Kristian Rath
Karte:
BLV-Karte UK L8
Allgäuer Alpen
1:50000
Viele Grüße
Nina und Tobias
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| Hoch Ducan - Stapfetenstrasse |
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Geschrieben von: Psycho667 - 29.11.2012, 13:26 - Forum: Schweiz
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Davos Sertig ist unter Eiskletterern für seine vier Eisfälle direkt neben dem großen Wasserfall am Talschluss bekannt. Diese sind aktuell jedoch noch kaum ausgebildet und nicht kletterbar. Die “Stapfetenstrasse” hingegen ist eine relativ neue Route im schattigen Nordwest-Hang des hoch gelegenen Ducan-Tals.
Diese Route hatte ich schon seit ihrer Erstbegehung im Auge. Nun wurde ich aber durch eine erste Begehung am 18.11. dieses Jahr auf die bereits guten Verhältnisse aufmerksam. Also überredete ich Felix, mit zu kommen. Am Sonntag um halb7 ging es den Sommer-Wanderweg über dem Wasserfall hoch und dann immer weiter ins einsame Ducan-Tal hinein.
Der Zustieg zog sich etwas, man sieht die Linie auch erst relativ spät. Als wir sie dann einsehen konnten, präsentierte sie sich jedoch in bestem, dicken Wassereis.
So stiegen wir erst um ca. 10:00 Uhr in die Route ein. Von einem Schneekegel aus führt der Weg in eine sich aufsteilende Rinne mit einer kurzen flachen Eispassage. Darauf folgt wiederum eine Schneerinne. Bis hier kann man gut am langen Seil gehen und die ersten 3 Seillängen aus dem Topo zu einer verbinden.
Es folgt ein längerer, etwa 70° steiler Eisaufschwung. Diesen durfte ich vorsteigen, hier machte ich brav wie im Topo verzeichnet etwa in der Mitte Stand.
Felix kam nach, führte den Rest des Aufschwungs und verband diese Seillänge gleich mit dem darauffolgenden steilen Schneehang, um hinter dem letzten Vorhang geschützten Stand zu beziehen.
Ich hatte die "Ehre", die Schlüsselstelle mit gut 80° vorzusteigen. Im etwa 5m langen steilen Teil setzte ich recht viele Schrauben, um dann ziemlich gepumpt ins flachere Eis auszusteigen.
Kurz vor Ende des Eises richtete ich einen Stand ein, um Felix nachzusichern.
Im nachfolgenden Schneefeld bieten sich keine guten Möglichkeiten mehr, einen Stand zu bauen. Nachdem mein Partner gefolgt war, stieg er ins Schneefeld aus und sicherte mich provisorisch an einem Felsblock die letzten Meter nach.
Dann packten wir unser Gerödel weg und machten uns an den “Abstieg”. Dieser führt erst über ein steiles Schneefeld auf eine Felsrippe hinter P2838 hinauf. Schon jetzt liegt der Schnee dort knietief, jetzt wurde uns langsam klar, wo der Name der Tour herrührt. Später im Winter ist es absolut nicht empfehlenswert, den im Topo beschriebenen Abstieg zu wählen. Dem ist Abseilen mittels Abalakov definitiv vorzuziehen.
Wieder am Einstieg angekommen packten wir alles zusammen und stiegen zügig ab. Im Vorbeigehen konnte man die Verhältnisse an den Sertiger Standardfällen im Talschluss recht gut beobachten. Auch bei Tageslicht betrachtet sahen diese noch eher armselig und nicht kletterbar aus.
Fazit: Die Tour ist ein absolutes Genuss-Zuckerl und wird sich sicher schnell zum Neo-Klassiker entwickeln. Sie geht bereits sehr früh im Jahr (Mitte, Ende November). Machen, solange sie noch nicht überlaufen ist!
Facts:
“Stapfetenstrasse”, erstbegangen am 13.12.2011 von M. Dettling und C. Birrer
270m Höhe
IV, WI3, 80°
Zustieg 2-3h
Bericht der Erstbegehung
Topo
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| Roggalspitze - Nordkante (IV+,400m, winterliche Begehung) Lechquellengebirge 25.11.12 |
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Geschrieben von: Tobias - 27.11.2012, 21:15 - Forum: Österreich
- Antworten (1)
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Der Roggalspitze und ihrer Nordkante der sogenannten „Roggalkante“ eilt ein unglaublicher Ruf als Traumtour voraus und sie dürfte mit zu den berühmtesten Genussklettereien der nördlichen Kalkalpen zählen. Begeisternde, ausgesetzte Kantenkletterei auf größtenteils bestem, kompakten uns festen Kalkfels. Vor Jahrzehnten wurde sie sogar im damaligen Magazin „Alpinismus“ unter die 10 schönsten Kanten unserer Alpen gewählt und Walther Flaig schreibt im alten AV-Führer sehr pathetisch:
„Der schönste Kletterberg im Lechquellengebirge, ein Riesenkristall, glattwandig und scharfkantig, ein gigantischer Obelisk aus Riffkalk. Ein gotischer Felsendom, dessen Pfeiler hellschimmernd zum Himmel streben – als zwingender Anruf für jeden Gipfelstürmer“
aus: AV-Führer Lechquellengebirge – Walther Flaig
Roggalspitze (2672 m)
Nun ist natürlich Ende November nicht gerade die prädestinierteste Zeit für eine Nordkante im Bereich von 2600 mH. Da aber die Schwierigkeiten ja doch sehr gering sind darf es ruhig auch mal etwas winterlich sein. Eine richtige Winterbegehung war es natürlich aber nicht, denn der kalendarische Winter hat nun mal noch nicht begonnen. Außerdem lag für die Jahreszeit noch sehr wenig Schnee und das seit Wochen andauernde Hochdruckwetter mit milden Temperaturen in der Höhe hat auch dazu beigetragen das auf der Kante insgesamt sehr wenig Schnee lag. Die Betonung liegt aber auf wenig, was nicht nichts heißt. Einige Passagen waren doch sehr weiß und frisch eingeweht und es war sinnvoll die ganze Kante in den dicken Bergschuhen zu klettern. Steigeisen und Eisgerät hatten wir auch dabei. Das Eisgerät war zwar an zwei Stellen ganz angenehm, es wäre aber auch ohne gegangen.
Los ging die Unternehmung für uns nicht etwa am Spullersee sondern deutlich weiter draußen im jungen Lechtal im Bereich der Kalberleger-Alm (ca. 1560 m), also noch vor dem Abzweig der Fahrstraße zur Ravensburger Hütte. So gab es also erst mal einen langen über einstündigen Fußmarsch durch das lange Spullerbachtal bis zum Spullersee (1827 m). Von dort war die Ravensburger Hütte (1947 m) in ca. 30 min erreicht. Nun waren auch die Blicke frei auf die massive Roggalspitze.
Anmarsch zum Spullersee
Blick zur Plattnitzerjochspitze und ihrem Ostgrat
Von der Hütte war der Einstieg in einer guten Stunde erreicht. Es lag nicht allzu viel Schnee und so kamen wir gut voran. Den Einstieg erreicht man in dem man erst wenige Meter in der Nordschlucht ansteigt und dann nach rechts raus auf einen breiten Absatz.
Roggalspitze gesehen von der Ravensburger Hütte
Roggalspitze – Nordkante (roter Pfeiler) und NO-Pfeiler (links)
Michael in der Nordschlucht
Alle weiteren Angaben zu Seillängen und Schwierigkeiten in diesem Bericht beziehen sich auf das Topo von Panico und Bergsteigen.at. Denn beide Topos sind nahezu identisch und gleich gut oder schlecht, je nachdem. Ein erfahrener Alpinkletterer wird den Weg aber auch ohne Topo finden und der Weg ist immer logisch vorgegeben.
1.SL (IV-, 40 m)
1.SL (IV-, 40 m)
1.SL (IV-, 40 m)
2.SL (III, 45 m)
Immer wieder liegt auf den reichlich vorhandenen flacheren Passagen Schnee und so ein IIIer oder IVer wird gleich mal interessanter.
3.SL (III, 35 m)
3.SL (III, 35 m), Nina und Michael am Stand nach der 2. Sl
3.SL (III, 35 m)
3.SL (III, 35 m)
Blick nach links in die Nordschlucht
Kurz vor der 2. Schuler
Auf der 2. Schulter – auf den Südseiten lag fast gar kein Schnee
Irgendwo fehlt im Bereich der 2. Schulter auf den Topos eine ganze Seillänge. Der direkte Weg nach der 2. Schulter ist mit etwas Schnee auf den Griffen und kalten Fingern auch ganz nett und mit IV sicher nicht gerade überbewertet…
4.SL (IV, 30 m) – Aufschwung nach der 2. Schulter
4.SL (IV, 30 m) – Aufschwung nach der 2. Schulter
Danach kommt die offizielle Schlüsselstelle an einem kurzen „Überhang“. Der Überhang weißt aber solche Bierhenkel auf das man richtig Hochturnen kann. Bei unseren winterlichen Verhältnissen empfand ich die 20 m nach dem Überhang im „leichteren“ etwas grasdurchsetzten und leicht verschneiten Gelände wesentlich anspruchsvoller und moralischer, da kein Normalhaken und nahezu keine Möglichkeit was zu legen. Nach dieser Seillänge ist die 3. Kantenschulter erreicht und man quert 15 m nach rechts an den weiteren Kantenverlauf.
5.SL (IV+, 35 m) – offizielle Schlüsselstelle
auf der 3. Schulter
Blick von der 3. Schulter auf den weiteren Kantenverlauf
Blick zum Spullersee
Die herrliche nächste Seillänge (7.SL, IV, 40 m) übernimmt Michael den Vorstieg. Der Fels ist bombenfest und herrlich strukturiert.
7.SL (IV, 45 m)
7.SL (IV, 45 m) – Michael am Stand
Die folgende 8. SL ist nur mit III+ bewertet!!! Jetzt weiß ich ja auch nicht, aber irgendwas kam mir da Faul vor und mit den dicken Schuhen war es gefühlt keine III+ mehr. Trotzdem wahnsinns Fels und tolle Kletterei. Danach folgt noch die in meinen Augen nicht schwerere letzte Seillänge bevor über leichteres Gelände (ca. 50-60 m) der Gipfel der Roggalspitze (2672 m) erreicht war.
8.SL (III+ ?, 45 m)
8.SL (III+ ?, 45 m)
8.SL (III+ ?, 45 m) – Nina am Ende der Seillänge
Blick auf die 9. und letzte SL (IV+ ?, 45 m)
9.SL (IV+, 45 m)
Roggalspitze (2672 m)
Roggalspitze (2672 m)
Da es inzwischen schon 15.30 Uhr war und somit noch max. 1,5 h Stunden hell ist machen wir uns nach ganz kurzer Pause zügig an den Abstieg. Bald haben wir die zahlreichen Drahtseile und Fixseile hinter uns und erreichen mit dem letzten Licht die Ravensburger Hütte. Während des Abstiegs durften noch eine wahnsinnige Abendstimmung erleben und mussten immer wieder stehen bleiben und genießen. Entweder mit dem Blick auf den Sonnenuntergang im Westen oder die glühende Roggalspitze Westwand. Der restliche Abstieg zum Spullersee und weiter bis zum Auto im jungen Lechtal zog sich wie schon beim Aufstieg ganz schön in die Länge.
Abstieg von der Roggalspitze
Abstieg von der Roggalspitze
Kletterführer / Topos:
Kletterführer Vorarlberg
3. Auflage 2007
Panico Alpinverlag
Topo auf
www.bergsteigen.at
AV-Führer Lechquellengebirge
1. Auflage 1977
Bergverlag Rudolf Rother
Walther Flaig
Im schweren Fels
1. Auflage 1970
Walter Pause
AV-Karten:
1:25000: AV-Karte 3/2 Lechtaler Alpen, Arlberggebiet
Viele Grüße
Michael, Nina und Tobias
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| Quebrada del Condorito, Córdoba, Argentinien |
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Geschrieben von: SimonR - 02.11.2012, 18:23 - Forum: Südamerika
- Keine Antworten
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Der Nationalpark Quebrada del Condorito, zu deutsch: die Schlucht des kleinen Condors heißt, liegt so in etwa 90 km weit entfernt von Córdoba in den Sierras de Córdoba, für dortige Verhältnisse also wirklich direkt vor der Haustür.
Der Weg dort hin gestaltet sich für mich allerdings schon ziemlich aufwendig.
Ich bin mit Fernado, den ich hier bei den Pfadfindern kennengelernt hab, unterwegs
Um Sieben Uhr treffen wir uns um mit einem verlotterten Bus ins Zentrum zum Busbahnhof zu fahren und das dauert schon mal eine ganze 3/4 Stunde.
Nach 20 Minuten Fussmarsch durch die schachbrett- förmige Stadt sind wir am zentralen Omnibusterminal.
Das ist schon sehr chaotisch, man stelle sich den Münchner HBF mit Bussen vor, nur dass die Tickets nicht einheitlich am Schalter verkauft werden, sondern es gibt gefühlte hundert verschiedene Firmen und wir mussten genau die finden, die die Linie, die an der Schlucht verbeiführt, fährt. Ich war ganz froh, dass der Fernando dabei war, weil ich sonst einiges länger gebraucht hätte.
Die Fahrt war schon ganz beeindruckend, sobald man mal den Großraum Córdobas verlassen hat, fährt mann 60 km durch die kargen Sierras, wo ganr niemand wohnt. Die Sierras de Cordoba sehen wie rießen Hügel aus, die Landschaft ist kaum strukturiert, es gibt nur das karge, gelbe Graß, ein paar Granitbrocken und Büsche. Man kann sich sehr leicht verschätzen bei den Höhen und den Entfernungen. Unser Bus fährt von 400 auf fast 2000 Meter Höhe. Hier oben ist noch Winter und deshalb sind die einzigen Farben Gelb und Brauntöne und vielleicht noch ein bisschen Olivgrün.
Der Busfahrer schmeist uns irgenwo im Nirgenwo auf der Landstraße raus und sagt, wir sollen der Schotterpiste folgen, die da abzweigt.
Die Sonne scheint, aber den ganzen Tag über bläst ein serh starker Wind und ich bin froh über lange Hose und Softshelljacke.
Nach einer 3/4 Stunde laufen erreichen wir den Parkeingang. Auf dem Parkplatz stehen grad mal 20 Autos und auch sonst wirkt alles sehr einsam.
In einem kleinen Häuschen melden wir uns an, der Parkranger war glaub ganz froh, mal was zu tun zu haben und hat uns alles extra ausfühlich erklärt.
Dann sind wir endlich mal losgelaufen. Bis zur Schlucht musste man erst noch fast ne Stunde lang laufen. Der Weg dahin ist aber auch ganz nett, man läuft über die Hochebene, wo der ständige Wind ganz weich über das beige Pampagras steicht.
Genau so wie man sich Südamerika vorstellt.
Es gib zwei Punkte, von denen man sehr gut in die Schlucht einblicken kann. Das sin der Balcón Norte und der Balcón Sur. Vom Balcón Norte aus sieht man zum ersten mal in den oberen Teil der Schlucht. Die Schlucht an sich ist gar nicht so spektakulär, wie ich erwartet hab, aber das ganze Ambiente und die Landschaft sind schon sehr eindrucksvoll. Es sind auch einige Condore zu sehen, die elegant und ohne Anstrengung in einiger Entfernung vorbeigleiten.
Um zu dem Balcón Sur zu gelangen, muss man die Schlucht überqueren. Schade, dass es verboten ist, Bett der Schlucht abwärts zu laufen, das wäre sicher ganz nett gewesen.
Fernando mag lieber am Fluss bleiben und so steige ich die 300 Hm zum Balcon Sur noch alleine hoch.
Der Ausblick von dort ist nun wirklich sehr schön, man kann in den tiefsten Teil der Schlucht blicken und sieht auch sehr weit in die Ferne, wo die Schlucht ins Flachland ausläuft.
Pumas und giftige Schlangen solls hier auch geben.
Der Rückweg zieht sich und wir sind froh über die Portion Nudel mit Soße, die wir unterwegs kochen.
Essensgäste
Unsere Biwakpläne werden von den aufzeihenden Gewitterwolken zunichte gemacht, da wir keine Biwaksäcke dabeihaben und Fernando es nicht riskieren will, in der Nacht nass zu werden.
So laufen wir im Dunkeln den Weg zurück bis zur Landstraße. Der letzte Bus, der eigentlich um 9 Uhr hätte fahren sollen, kommt nicht, also versuchen wir es mit Trampen. Um kurzt vor 10 hält tatsächlich jemand an und nimmt uns im Laderaum seines Caddy mit. Wir machen es uns so gemütlich wie es geht, wärhrend wir die Serpentinen der Sierra hinabfahren. Sogar Mate bekommen wir von dem eigenartigen jungen Paar angeboten.
Um halb zwölf sind wir schließlich in Córdoba und wir werden sehr nahe von der alten Schule, in der ich wohne, abgesetzt.
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