Geschrieben von: daniel - 18.01.2009, 21:18 - Forum: Deutschland
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Hallo,
wir haben heute ein lange geplantes Projekt verwirklicht, eine Winterbegehung der Benediktenwand Nordwand. Die Verhältnisse müssen für diese Tour absolut unbedenklich sein, und solche Verhältnisse gab es heute.
* Start in Gschwendt (Benediktbeuern)
* Aufstieg durch das Lainbachtal. Sehr lange und über weite Strecken über flache Forststraßen, immer in Richtung der gut ausgeschilderten Tutzinger Hütte.
* Von der Tutzinger Hütte in einer knappen halben Stunde an den Wandfuß
* Der Durchstieg der Wand und unsere gewählte Route ist am besten dem Bild zu entnehmen. Im Groben führte unser Aufstieg bis auf 2/3 der Wand ähnlich dem Verlauf des Maximiliansweges (UIAA I & II). Das letzte Drittel kletterten wir nach rechts, grob zwischen Winkler Führe (III +) und Rippe (IV), in Richtung einer markanten Scharte. Die Schwierigkeit der Schlüsselstelle ist schwer zu bewerten, Fels (ca III - IV) welcher mit einer dicken, größtenteils tragfähigen Eisschicht überzogen war. Schön war, dass gerade an dieser Stelle ein solider Bohrhaken uns entgegenlachte.
* In Summe 7 Seillängen, unterer Teil seilfrei
* Von der Scharte in wenigen Minuten zum Gipfel
* Abfahrt mit Kurzski über den Westweg zur Hütte und weiter wie Aufstieg.
Tolle, anspruchsvolle Tour..... / insgesamt 1175Hm - Wandhöhe ca. 400Hm
-- Steigeisen, je ein Eisgerät und ein 60m. Halbseil --
Geschrieben von: Norfri - 18.01.2009, 12:32 - Forum: Österreich
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Schneeschuhtour zur Engelspitze 2291 m
Ausgangpunkt: Man fährt von Bichelbach über Berwang, Rinnen und Kelmen nach Namlos. Dort kann man auf dem Parkplatz unterhalb der Kirche sein Auto abstellen.
Höhenunterschied: 1070 m
Aufstieg: Direkt vom Parkplatz 1225 m steigt der beschilderte Weg an der Kirche vorbei zur Straße zwischen Namlos und Kelmen. Man überquert diese und folgt dem Weg zum Amselboden 1455 m. Von hier aus gelangt man ins enge Tal des Engelbachs, überquert diesen und gelangt über eine Waldschneiße hinauf auf die freien Westhänge. Über diese geht es steiler werdend bis hinauf zum Gipfel.
Die oberen Hänge sind vom Wind oft freigeblasen und recht hart.
Abstieg: Wie Aufstieg
Schwierigkeiten: Die Tour ist relativ einfach, erfordert jedoch bei hartem bzw. gefrorenem Schnee vor allem beim Abstieg am Gipfelhang sicheres Gehen mit Schneeschuhen.
Hinweis: Sehr schöner Gipfel für Schneeschuhtourengänger mit wunderschönen Ausblicken. Auch wenn die Tour in verschiedenen Führern und Tourenberichten als relativ lawinensicher beschrieben wird so sollte man wie immer den aktuellen Lawinenlagebricht einholen und auch beachten.
Ausgangspunkt Namlos 1225 m
Überqueren der Straße von Namlos nach Kelmen
Am Amselboden
Blick zur Engelspitze aus dem Engeltal
Überqueren des Engelbachs
Blick zur felsigen Namloser Wetterspitze und dem vorgelagerten Karleskopf (rechts davor)
Geschrieben von: Norfri - 14.01.2009, 11:16 - Forum: Österreich
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Schneeschuhtour zum Diedamskopf 2090 m
Ausgangspunkt: Auenhütte 1273 m. Die Auenhütte erreicht man, indem man vor Oberstdorf ins Kleine Walsertal abbiegt. Man fährt bis Riezlern und biegt nach dem Viadukt rechts ab. Nun den Hinweisschildern „Ifenlifte“ bis zur Auenhütte folgen.
Höhenunterschied: 1040 m
Aufstieg: Von der Auenhütte geht es zunächst fast eben durch das Schwarzwassertal bis zur Melköde 1346 m. Nun steigt der Weg bis zur Schwarzwasserhütte 1651 m an. Weiter geht es in westlicher Richtung zum Gerachsattel 1752 m. Von hier wird erstmals der Blick auf den Diedamskopf mit seinen Liftanlagen frei. Von hier quert man in einem großen Bogen unter den steilen Hängen des Falzer Kopfes bis man in einen weiteren Sattel beim Kreuzle gelangt. Nun hält man sich immer etwas rechts der Skipiste und erreicht so die Bergstation der Diedamskopfbergbahn. Von hier sind es nur noch wenige Meter bis zum Gipfel des Diedamkopfes.
Abstieg: Wie Aufstieg
Schwierigkeiten: Zwar relativ einfache Schneeschuhtour, die aber wegen ihrer Länge eine gute Kondition erfordert.
Hinweis: Landschaftlich großartige Tour mit traumhaften Ausblicken. Bei unsicherer Lawinenlage sollte man genügend Abstand zu den steilen Hängen unter dem Steinmandel und dem Falzer Kopf halten oder am besten ganz auf die Tour verzichten. Die Länge der Tour von ca. 22 km Strecke sollte bei der Tourenplanung unbedingt beachtet werden. Vor Antreten der Tour unbedingt den aktuellen Lawinenlagebericht einholen und auch beachten.
Melköde mit Grünhorn (Doppelgipfel) und Steinmandl (rechts)
Schwarzwasserhütte 1651 m
Aufstieg zum Gerachsattel 1752 m (links Steinmandl)
Der Diedamskopf 2090 m vom Gerachsattel aus gesehen
Der Falzer Kopf unter dessen Hängen man zum Kreuzle quert (rechts am Bildrand)
Blick vom Kreuzle zum Diedamskopf 2090 m
Die letzten Meter zum Diedamskopf 2090 m
Am Gipfel des Diedamskopfs 2090 m
Blick vom Diedamskopf auf die Allgäuer Alpen im Hintergrund. Der Sattel in der Bildmitte ist der Gerachsattel.
Zurück beim Kreuzle
Rückweg durch das Schwarzwassertal mit dem Hohen Ifen
Nach dem morgendlichen Aufwärmprogramm am Namenlos siehe Beitrag „Namenlos (WI 2-3) / Hinterstein-Ostrachtal - 10.01.09“ kletterten wir noch einen weiteren Fall.
Schon beim Zustieg zum 1. Fall ist uns diese beeindruckende Stück Eis ins Auge gestochen und wir mussten da einfach hin.
Er bietet anspruchsvolle sehr steile bis senkrechte Eiskletterei auf ca. 70 m (bis WI 4+) und danach flacherer Genusskletterei (WI 3) auf weiteren 80 Metern. Wir kletterten ihn in 4 Seillängen. Im vorherigen Bild ist die Route sowie die 2. und 3. Abseilstelle eingezeichnet.
Von der Langlaufloipe im Tal durch lichten Wald direkt auf den Wasserfall zu. Ca. 200 m unterhalb des Falls deponierten wir die Rucksäcke und stiegen weiter dem gefrorenen Bachlauf (WI 1) entlang hoch.
Im Zustieg
In der ersten Länge (WI 4) war das Eis sehr merkwürdig geschuppt und beim klettern beförderte ich so einiges ins Tal. Doch im Verlauf wurden die Schuppen stabiler und kurzzeitig hängte ich mir ein Eisgerät sogar an den Gurt und hielt mich mit einer Hand direkt an den Schuppen fest.
In der 1. SL
In der 1. SL
Zuverlässige Schrauben waren bei den Schuppen sehr schwer anzubringen. Nach 30 m konnte ich einen relativ bequemen Stand, unter freihängende Eiszapfen, in halbwegs kompaktem Eis bauen. Thommy kam nach und kletterte ein paar Meter an den stabileren Schuppen sogar ganz ohne Eisgeräte mit beiden Händen am Eis. Das sah doch sehr ungewohnt aus...
Zur Not auch mit den Händen
Danach kam der steilste Teil. Nach 20 m und zwei Schrauben war Thommy über das absolut senkrechte Stück unserer 2. SL (WI 4+) hinweg und machte Stand. Selbst bei ihm sprachen die Unterarme die deutliche Sprache der Steilheit. Im folgenden Bild lässt sich die Steilheit erst beim Anblick des eigentlich senkrechten Baumes am linken Bildrand erkennen.
Thommy in der 2. SL
Mich erwartete in der 3. SL erst wieder eine etwas heikle Querung an schon aus der 1. SL bekannten Schuppen.
Am Ende der Querung
Anschließend an der linken Seite des Falls in 20m über die Steilstufe hinweg (WI 4). Danach folgten noch 30 m Genuss im perfekten Softeis(WI 3). Stand bezog ich an einem soliden Bäumchen auf der linken Seite.
Am Ende der 3. SL
Das gröbste ist geschafft
Die 4. und letzte Seillänge (60 m) war nochmals nette Softeiskletterei (WI 2-3).
Thommy in der 4. SL
Vom Ende stiegen wir ein paar Meter zu Fuß bis zu einem guten Baum ab. Von ihm abseilend bis an den vorletzten Stand am Baum. Von dort weitere 50 m abseilend bis zu einer Baumgruppe auf der rechten Seite, welche über ein paar Meter Felsquerung zu erreichen ist.
Nach weiteren teils freihängenden 50 m abseilen standen wir wieder am Einstieg.
Geschrieben von: Tobias - 12.01.2009, 23:45 - Forum: Deutschland
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Früh morgens, bei mal wieder sehr kalten Temperaturen, starteten Thommy und ich in Hinterstein. Um ins Umfeld des Eckbachfalls zu kommen geht es vom großen Parkplatz am Ortsende von Hinterstein auf der Straße in Richtung Giebelhaus. Nach ca. 800m auf einer größeren Brücke rechts über die Ostrach. Nun sollte man sich nicht vom Namen Eckbachfall täuschen lassen und nach der Brücke Richtung Eckbachtal / Heubatspitze aufsteigen, sondern nach der Brücke links und auf der Langlaufloipe ca. weitere 600m entlang bis der Eckbachfall rechtsoben im Wald zuerkennen ist. Ca. 200m weiter links, aber auf der gleichen Talseite, war noch weiteres Eis zusehen. Diesen Namenlosen gefrorenen Bachlauf gingen wir zuerst an. Das dieser Bachlauf zur Zeit so viel Eis hat ist auf die schon sehr langanhaltend kalten Temperaturen zurückzuführen. Durch lichten Wald geht es hoch zum sehr undefinierten Einstieg irgendwo am Bachlauf.
Das namenlose Eis von der Loipe ausgesehen
Die ersten Meter am flachen gefrorenen Bachlauf wollten wir noch seilfrei gehen und uns bei Gelegenheit anseilen. Das Eis legt sich immer wieder und ist nur von wenigen steilen Stufen unterbrochen.
Eine der ersten Stufen
Thommy wandert im Mittelteil
Im Mittelteil
Doch irgendwie kam es nie zum anseilen und das Seil blieb auf dem Rücken. Das Eis war einfach zu perfekt und bei jedem Aufschwüngchen fragten wir uns gegenseitig: „Wie hast du es?“ „sehr gut“ „also gut weiter“. So kamen wir sehr flott voran und waren auch bald nach der einen oder anderen Stufe oben am gedachten Ende des Falls.
Thommy im oberen Teil
Wir wollten schon den Abstieg antreten, da sahen wir ca. 100m weiter oben im Wald noch mal eine ansprechende Einstufe. Auch diese nahmen wir noch seilfrei mit.
Das weiter oben gesichtete Eis
Oberste Stufe
Oberste Stufe
Nach gut 230 Höhenmeter und gut 300 Streckenmeter machten wir uns an den Abstieg durch teils steilen Wald. Am besten man steigt orografisch rechts vom Fall zu Fuß ab.
Nach dem Namenlos kletterten wir noch, den dieses Jahr sehr anspruchsvollen Eckbachfall (WI 4+).
Siehe Beitrag „Eckbachfall (WI 4+ / 160m) Hinterstein / Allgäu - 10.01.09“ hier im Rocksportsforum.
Das 10te Ice Climbing Festival im Eisklettermekka Kandersteg im Berner Oberland, wir, Mark, Stef Frank und ich(Axel) haben uns schon früh entschlossen dieses Jahr dabei zu sein.
Noch in der Nacht klingelt der Wecker, es ist 4 Uhr und los geht die Sause. Um halb 6 sitzen wir alle 4 im Auto Richtung Kandersteg, bei saukalten -16C.
Um ca. 10 Uhr kommen wir an, Parken das Auto wo wir für die nächsten 2 Nächte bleiben werden und stürzen uns Eisgeil auf die sehr gut gewachsenen Eisfälle.
Hier sieht man das top Gebiet Oeschinenwald.
Frank und ich steigen in Pingu ein.
Nach 2 Seillängen auf einem Band angekommen wechseln wir in die Route Arbonium, hier ist niemand vor uns und die Kletterei ist genial.
Da wir nach dem abseilen immer noch Zeit haben etwas zu Klettern wollen wir uns an die Säule machen. Eine anhaltend senlkrechte Kletterei, welche auf dem Band startet.
Frank kurz vor dem Stand bevor es richtig steil wird!
Hier sieht man toll das Profiel der Linie, einfach super ! Im Führer wird die Säule mit 6 bewertet, da aber schon manche Hooks da sind wird es wohl eher eine 5+ gewesen sein, egal, so eine Linie klettert man wegen der Schönheit und nicht wegen der Schwierigkeit.
Das Wetter ist bestens, keine Wolken, blauer Himmel und kalt.
Zufrieden wie es gelaufen ist packen wir unsere 7 Sachen und freuen uns auf das Essen.
Stef und Mark haben auch einen tollen Tag hinter sich und so schmeckt es uns allen gut, bevor es zu einem Dia-Vortrag von Kurt Albert geht.
Am Samstag klettere ich mit Stefan zusammen.
Wir laufen ca.1h zum Einstieg des Blue Magic Falles.
Gleich die erste Sl wartet mit steiler Kletterei auf uns und zeigt was die nächsten 180m auf uns wartet.
Ja, auch beim Eisklettern kann es mit viel Luft unterm Hintern zu gehen.
Einfach fantastisch. Schnell kommen wir abseilend wieder zum Einstieg und auch hierbei sind wir noch fasziniert von der Steilheit.
Nach diesem Tag haben wir uns ein bisl %iges verdient.
Abends findet noch der Wettkampf statt, doch wir sind uns nicht sicher was mehr taugt....Essen oder Bestleistungen...
Der Morgen danach, tja, einer von uns dreien war wohl etwas länger auf der Party. Wer ? Das wird nicht verraten... :-) .
Am Sonntag darf ich mit Mark los.
Wir entscheiden uns für das Rattenpissoir, auch eine tolle Route, mit doch recht hohen Schwierigkeiten.
Da wir recht schnell unterwegs sind können wir noch die ersten 2 Sl.
von Arbonium klettern, welche mir noch gefehlt haben da wir am Freitag im unteren Teil die Pingu geklettert sind.
So schließt sich der Kreis und drei fette Eisklettertage gehen zu Ende.
Es war eine super Gaudi und das Essen beim Burger King haben wir 4 uns echt erklettert.
Bis bald und servus.
Geschrieben von: Kristian - 09.01.2009, 11:08 - Forum: Deutschland
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Hallo zusammen,
für die künftige Neuauflage des Skiführers Allgäu (Panicoverlag)
suche ich noch einige gute digitale Fotos:
1. Blick vom Rubihorn auf den Schnippenkopf inkl. Gaisalpe
2. Blick vom Imberg auf den Einegundkopf
3. Blick auf den Grünten von Nordwesten, (Rottachberg) inkl. Kranzegg und Grüntenhütte.
vielleicht kann hier jemand weiter helfen und sich ein Freiexemplar verdienen.
Wer meint, andere gute Fotos beisteuern zu können, kann mir diese ebenfalls mailen.
In diesem Sinne noch einen schönen Winter mit gutem Schnee
Die Fälle im Wildental sind oft bereits früh in der Saison kletterbar. Mit den Tourenski sind diese sehr leicht in etwa einer Stunde zu erreichen. Der Abstieg kann bei sicherer Lawinenlage zu Fuß erfolgen oder man seilt bei den kürzeren Fällen im linken Bereich über Bäume ab. Obwohl die Fälle auch zu Fuß gut zu erreichen wären, da man lange über eine Straße aufsteigt und zuletzt meist eine Skiabfahrts-/Aufstiegsspur hat sind Skier für den schnelleren Abstieg doch von Vorteil. Ausgangspunkt für diese Fälle ist das Kleine Walsertal. Man fährt von Oberstdorf kommen zuerst bis nach Mittelberg um im Ort nach links Richtung Wildental/Baad abzubiegen. Ein Parkplatz am Anfang des Tales bzw. etwa 10min weiter oben am letzten Gasthof ist dann der Ausgangspunkt für die Tour.
In etwa 1h waren Harald und ich mit Skiern zu den Fällen zugestiegen und wir entschieden uns für den linken Wildenbachfall. Dafür dass wir erst spät losgestiegen waren und eigentlich erst gegen Mittag loskletterten war es ordentlich kalt am Einstieg. Die Sonne kommt eigentlich den ganzen Tag nie richtig in den Kessel was die meist schon früh guten Verhältnisse hier erklärt.
Normalerweise kann man zum linken Wildenbachfall im Schnee in einer Rechtsschleife noch weiter aufsteig und somit zwei kleinere Eisstufen umgehen. Wir seilten jedoch unten an und Harald gehörte die erste Länge.
In schönem Softeis gings zunächst über eine etwa 15m hohe etwa 70 Grad steile Stufe, dann in einer flachen Schneerinne weitere 25m bis zum Fuß des nächsten Auschwunges wo Harald Stand bezog. In der zweiten Länge geht’s lediglich etwa 8m über eine etwa 75 Grad Stufe und danach in einer flachen Rinne noch weitere 100m im Gehgelände zum Fuß der breiten und mächtig vereisten Steilstufe im mittleren Teil. Diese Stufe ist im Topo des aktuellen Eiskletterführer eigentlich links neben dem rot eingezeichneten Routenverlauf dargestellt. Ganz im rechten Teil ist diese Stufe flacher (wohl die 70 Grad im Führer). In der Mitte dann doch etwas steiler (WI 2-3). Die Kulisse am Fuß dieser Länge mit der linkerhand befindlichen überhängenden Felswand ist eindrucksvoll.
Die mittlere Wandstufe zog immer wieder über kleine Steilstufen moderat etwa 40m hinauf und bot auf halber Länge auf einem kleinen Absatz auch mal für die Wadeln einen kurzen Verschnaufer.
Im Ausstiegsbereich konnten wir bequem im Eis noch Stand beziehen.
Nachdem Harald sich nun richtig eingeklettert hatte war er für die obere Säule doch noch zu gewinnen.
Alternativ kann nach der mittleren Stufe entweder nach rechts durch eine Rampenschlucht ausgestiegen werden oder nach rechts zurück zum Einstieg abgestiegen werden.
Um zur Kerze zu gelangen mußte in der 4.Länge nach zuerst sehr leichtem Gelände mit Schneegewühle eine kurze Mixedpassage bewältig werden. Damit erreicht man ein Band, dass sich links neben der Kerze befindet, auf dem ich am linken Ende einen guten, bequemen Felsstand an einem Riß einrichten konnte (Camelot 0,4 und 0,75, ein längerer Messerwinkelhaken). Dieser Stand ist dann auch vor Eisschlag sicher.
Motiviert machte ich mich an die Säule und mithilfe des Felsens linkerhand konnte ich recht dankbar auf ein kleines Podest in der Kerze gelangen. Der große Zapfen der den Weiterweg nach rechts versperrte war recht fragil und brach einmal dagegen geklopft sofort ab. Damit konnte ich nach rechts schräg aufwärts im senkrechten Eis zu einer Verflachung queren und von dieser in wieder geneigterem, jedoch etwas sprödem Eis bis zum Ausstieg. Dort kann an Latschen, etwa 5m nach Eisende ein guter Stand eingerichtet werden.
Harald hatte seinen Spaß im Nachstieg und wurde einzig von einer meiner Sicherungsschrauben in der Querung etwas ausgebremst.
Vom Stand könnte man zwar einfach an Latschen mit ganzen 60m die Rampe erreichen über die (orografisch) nach links dann abgestiegen werden kann. Wir querten jedoch rüber zu den Skiabfahrtsspuren und stiegen in einer Schleife zu Fuß über den Sommerweg ab auf dem Dank der zahlreichen Abfahrtsspuren ganz gute Bedingungen herrschten. Mit den Skiern war dann die Abfahrt zum Auto trotz zweimal kurzem Gegenanstieg (und ner brachialen Bombe vom Harry
) schnell hinter uns gebracht.
Im Gebiet sahen die Fälle links vom Eishäuptling gut aus. Eishäuptling stand noch nicht völlig und der Säule fehlen noch etwa 2 Meter damit sie fußt. Der mittlere Wildenfall sah gut aus. Als längere Unternehmung bietet sich der rechte Wildenbachfall an der zwar im Flachstuck zu Beginn viel Schnee hatte aber oben eine tolle Steilstufe (etwa 35-40m, WI 3-4) hatte.
An Dreikönig kletterten Frank, Nina und ich zu dritt einen Wasserfall in der Nähe des Haldensees im Tannheimer Tal. Bei dieser Route könnte es sich eventuell um eine Erstbegehung handeln. In Gesprächen mit mehreren Gebietskennern stellte sich dies heraus. Eventuell ist dieser fünfstufige leichte Wasserfall noch selten (nie?) in dieser Mächtigkeit da gestanden und es wurde noch nichts darüber veröffentlicht. Es fließen auch jetzt noch große Wassermengen über und unter dem Eis.
Vom Parkplatz in Haller, am östlichen Ende des Haldensees gelegen, entweder direkt über den See oder am Ufer entlang zur anderen Talseite direkt auf den Wasserfall zu. Über die Loipe und mehr oder weniger am Bachbett entlang zum Einstieg vor der 1. Stufe. Hier deponierten wir noch unsere Rucksäcke und los ging es.
Diese 1. Seillänge bietet wie auf dem folgenden Bild ersichtlich mehrere Möglichkeiten. Ich wählte den Weg durch die Mitte. Für den steileren linken Teil wäre eher ein Neopren-Anzug nützlich gewesen. Stand nach ca. 45m an einem Baum am Fuße der 2. Stufe
Die 1. Stufe
Nina am Beginn der 1.Stufe
Vom sehr bequemen Stand in schönem Softeis über die nicht steile 2. Stufe (WI 2) zum nächsten Stand an einer Latsche (50m).
In der 2. Stufe
In der 2. Stufe
Bequemer Standplatz zwischen Stufe 1 und 2
In der 3. Stufe (WI 2 / 40m) floss wieder sehr viel Wasser, so hielt ich mich eher rechts im etwas dünneren aber trockeneren Eis. Stand vor der 4. Stufe an Latschen wieder problemlos.
3. Seillänge
Diese 4. Seillänge (WI 3 / 30m) bot wieder herrliche, steilere Softeiskletterei. An dieser 4. Stufe sind rechts und links wieder mehrere Möglichkeiten.
Die 4. Stufe
An der 4. Stufe
Nina an der 4. Stufe
Die 5. SL (WI 2 / 35) stieg Frank vor. Franks erste Vorstiegs Seillänge im Eis.
Frank im 5. und letzten Aufschwung
Wie schon von unten aus vermutet war diese 5. die letzte größere Stufe. Dort nahmen wir das Seil auf den Rücken und erkundeten den weiteren nun noch flacheren, gefrorenen Bachlauf. Noch ca. 150 m stiegen wir, über oft ganz lustige, kleine Stufen und Absätze, dem Bachlauf folgend höher, bis er in Schneehängen endet.
Frank im oberen Bachlauf
Nina im oberen Bachlauf
Durch den steileren Wald und eine Rinne auf der rechten Seite des Falls hinab. Wenn die Rinne etwas breiter wird nach rechts kurz durch den Wald und vollends zurück zu den Rucksäcken am Einstieg.
Im Abstieg
Wer nichts am Einstieg deponiert hat kann auch der Rinne entlang direkt zum Haldensee absteigen. Unser Abstiegsweg ist im folgenden Übersichtsbild rot gepunktet. Der rote Pfeil markiert die 2. Stufe, die 1. ist hinter den Bäumen.
Abstiegsweg
- Gut gestufter leichter Wasserfall mit fünf Eisstufen. Meist WI 2-3
- Bei schwerster Routenwahl bis WI 4-
- Alle Standplätze sind an Bäumen oder Latschen möglich und sehr bequem
- Von den 200 m ca. 120 m im Eis, der Rest ist im Schnee zwischen den Stufen
- Zustieg 20-30 min
- Abseilen an Latschen wäre auch möglich, aufgrund der längeren Flachstücke zwischen den Stufen aber nicht zu empfehlen
- Abstieg zu Fuß auf der rechten Seite ohne Probleme
- Ein Ausqueren nach rechts zum Abstieg ist nach jeder Stufe möglich