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Zugspitze ueber Wiener Neustädter Hütte, 22.4.09 |
Geschrieben von: Alban - 24.04.2009, 02:00 - Forum: Österreich
- Keine Antworten
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Nachdem ich Mittwoch kurzfristig für einen Tag frei nehmen konnte, dieses Glück aber leider keiner meiner Tourenspezels mit mir teilte, zog ich alleine zur Zugspitze um den Anstieg über die Wiener Neustädter Hütte zu begehen. Aus zwei Tourenberichten der vergangenen 2 Wochen konnte ich entnehmen, dass die Verhältnisse noch ganz passabel sein mussten und sogar eine Skiabfahrt zugelassen hatten. Ich parkte mein Auto an der Talstation der Tiroler Zugspitzbahn in Ehrwald und startete gegen 8 Uhr mit den Tourenski. Zunächst gings noch etwas die alte Piste hinauf bis man nach links ins Gamskar abzweigen konnte. Der Schnee hatte einen tragfähigen Deckel, so dass trotz den angenehmen Temperaturen gut mit Tourenskiern aufgestiegen werden konnte.
Im Gamskar waren dann bei zunehmender Steilheit schließlich Harscheisen notwendig.
Ich hatte eigentlich nicht wirklich viel Infos über die Tour, aber der Routenverlauf erklärt sich meist von allein und an den schweren Stellen leiten Stangen und Stahlseile oft den Weg. Im Gamskar visierte Ich die Bahnstütze an und musste kurz vor dem Kamm, auf dem die Stütze steht, die Ski wegen Schneemangel kurz tragen wobei ich ein paar ausgeaperte Kehren des „Georg-Jäger-Steiges“ hinaufstieg.
Die Ski ließ ich im Weiteren am Rucksack und mit Steigeisen und Eispickel zog ich weiter. Von der Stütze ging es nun ständig querend zum österreichischen Schneekar hinüber. Der Hang der Querung ist zw. 30-45 Grad steil und wird immer wieder von Felsen unterbrochen. An den felsigen Stellen sind meist Stahlseilversicherungen angebracht, die jedoch oft noch von Schnee bedeckt waren.
Der Schnee hatte eigentlich einen sehr harten Deckel ausgebildet, darunter wartete jedoch tiefer Sulz. An manchen Stellen musste ich echt aufpassen nicht zu fest mit dem Fuß reinzuhauen, da man sonst durchbrach und etwas aus dem Gleichgewicht kam. Irgendwie mag ich horizontale oder gar absteigende Querungen nicht so und hätte bei einer absteigenden lieber meine Skier an den Füßen gehabt als langsam rüberstapfen/pickeln. Die Hänge zwischen den Felsrippen brechen nämlich ziemlich bald nach unten steil ab, was dem Ganzen dann doch etwas Ausgesetztheit beschert. Tatsächlich orientierte ich mich im Aufstieg auch viel an mehreren alten Skispuren die wild durch die Felsen leiteten. Am 8. bzw 9.4.sind ein paar Leute (u.a. von der Zeitschrift Alpin) hier wohl abgefahren. Wobei die Abfahrt deutlich anspruchsvoller wie die „Neue Welt“ einzustufen ist.
Nach drei kurzen Hängen die fast waagrecht gequert wurden gings dann leicht ansteigend gegen eine Kante, hinter welcher das Österreichische Schneekar beginnt und vom Schatten in die Sonne gewechselt wurde. Ab hier legt sich die Neigung deutlichst zurück, so dass theoretisch auch wieder ein weiterer Aufstieg mit den Tourenski kurz möglich gewesen wäre. Ich ließ sie jedoch am Rucksack, da auf dem Harschdeckel gut steigen war. Rechterhand lag die Wiener Neustädter Hütte (2213m), die ich etwa gegen 11 Uhr passierte.
In der Wand vor mir zog links die markante Rinne des „Stöpselziehers“ hinauf, eine kurze versicherte Passage der Steiganlage die hinauf zum Gipfelkamm führt. Mein Ziel war jedoch die Rinne weiter rechts, die aktuell (laut Tourenbericht vom 11.4.) angeblich durchgängig begehbar sein soll.
Ich konnte dann von weiter rechts im Kar auch die Engstelle im Mittelteil einsehen. Die Rinne schien durchzugehen, also ran an den Speck. Nach einer kurzen Rast in der Sonne gings dann die schattige felsüberdachte Rampe schräg rechts hinauf und in einer Kurve nach links zur engsten Stelle.
Von den Spuren meiner Vorgeher war kaum mehr was über, aber es gab Abfahrtsspuren, die wirklich steil (und geil) waren. An der engsten Stelle hatte die Rinne gerade mal ca. 2,5m Breite und kurz über der Engstelle auch ca. 45 bis fast 50 Grad Neigung auf wenige Meter.
Etwas Neuschnee lag hier und machte das Stapfen mühsam. Ringsum machte das Wetter langsam dicht und schwarze Wolken, die nach Niederschlag ausschauten zogen auf. Zum Kamm hinauf sah das Wetter jedoch noch gut aus.
Schließlich legte sich die Rinne zurück und wurde breiter. Nach links wurde die Sicht wieder frei auf die alte Bergstation, die wie ein Baufriedhof am Kamm klebt.
Ich zog leicht nach links und kam wieder auf die Steiganlage und stieg über eine Rinne links davon gegen die alte Bahnstation auf.
Das bisserl Neuschnee das es geschneit hatte machte mir hier in eingewehten Mulden und Rinnen kurz vor Ausstieg noch mal das Stapfen schwer. Am Kamm gegen 13 Uhr angekommen genoss ich in der Sonne dann meine Gipelbrotzeit. Viel schien nicht los zu sein im Skigebiet. Fast ausgestorben wirkte es.
Der Nebel zog immer mehr von unten auf und alleine und ohne Seil, mit zunehmend schlechterer Sicht verzichtete ich auf den Plan über die Aufstiegsroute auch wieder zurückzugelangen und stieg weiter zur Gipfelstation auf. Vielleicht ein Andermal.
Am Kamm war der Schnee dann südseitig extrem aufgeweicht, und nordseitig fast durchgefroren. Nach kurzer Zeit war ich dann auf der Gipfelterasse der Bergstation und Richtung Ehrwald und Garmisch machte es komplett zu.
Sowohl die Tiroler als auch die bayerische Zugspitzbahn hatten leider wegen Revisionsarbeit geschlossen. Mit der Seilbahn gelangte ich hinunter aus Platt. Der Schnee war abseits der Piste so extrem sulzig und bodenlos, dass auch die Abfahrt übers Gatterl zu lawinengefährdet erschien. Also musste ich in den sauren Apfel beißen und fuhr mit der Trambahn durch den Tunnel zum Eibsee hinab. Ewig langsam gings hinunter und nach ca. 40 Minuten und 25 Euro ärmer stieg ich am falschen Fuß der Zugspitze aus der Bahn aus. Leider gabs von Greinau nach Ehrwald keinen Bus und so war ich dankbar dass ich von anderen Bahnfahrern mit dem Auto bis Garmisch mitgenommen wurde. Dort gab es wenigstens einen Bahnhof und da sollte es dann auch irgendwie möglich sein zurück nach Ehrwald zu kommen. Am Bahnhof erfuhr ich dann, dass zwar der Rest Bayerns perfekt an Garmisch mit Bus und Bahn angeschlossen ist aber nach Ehrwald nur alle 3-4h ein Zug fährt. Autostopp mit Ski, Rucksack und Eispickel schien auch nicht die Lösung zu sein und so fuhr ich dann nach 2h Wartezeit gegen 18 Uhr mit dem Zug (ca. 5 Euro für das Ticket, etwa 25min Fahrzeit) weiter nach Ehrwald. Vom Ehrwalder Bahnhof (ca.1000m) lief ich unter pechschwarzen Wolken die 4km lange Zufahrtsstraße zur Zugspitzbahn hinauf und auf dem letzten Viertel holte mich dann auch noch der Regen ein.
Nach trockenen frischen Klamotten am Auto und warmem Tee konnte ich darüber dann auch wieder lachen.
Eckdaten:
Ausgangspunkt: Talstation der Tiroler Zugspitzbahn bei Ehrwald (1228),
Gesamtaufstieg: ca. 1750Hm (Parkplatz bis Gipfel), davon kann etwa ein Drittel mit Tourenski aufgestiegen werden
Zeitbedarf: ca. 5-6h
Ausrichtung: von südwestlich (Gamskar, bis Seilbahnstütze) über West (Querung und österreichisches Schneekar) bis Nordwestlich (Gipfelhang)
Route: Talstation Tiroler Zugspitzbahn (Ehrwald-Obermoos, 1228m) – Gamskar („Tiefenter Wiesen“)- Seilbahnstütze (ca. 2000m)- Querung ins österreichische Schneekar- Wiener Neustädter Hütte (2213m)- Schneerinne hinauf auf den Kamm- über Kamm zur Gipfelstation der Zugspitzbahn (2959m).
Schwierigkeit: Im Winter bei guter Schneelage eigentlich fast durchgehend Schnee/Firn mit einer Steilheit auf oben beschriebener Route bis max. 45-50 Grad (auf wenigen Metern). Bei Ausaperung bei den Steiganlagen im Fels Stellen I.
Links:
Zur Wiener Neustädter Hütte:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wiener-Neus...H%C3%BCtte
http://www.alpenverein.at/huettenHome/DE...tteNr=1299
Weiterer Tourenbericht vom Aufstieg im Winter mit Abfahrt über neue Welt:
http://www.bergprofi.com/index.php?optio...&Itemid=15
Abfahrtsbericht:
http://www.alpin.de/news/news/a59e0b75-a...aff4eedcdd
Tourenbericht unter winterlichen Verhältnissen im Herbst:
http://www.dietmar-hahm.de/berge/kletter...zieher.php
Weitere Aufstiegsbeschreibung mit Weg über den Stöpselzieher:
http://www.alpenfuehrer.de/alpin.htm?../.../b0144.htm
Tiroler Zugspitzbahn:
http://www.zugspitzbahn.at/zugspitzbahn/de/
Gruß Alban
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18.04.2009 Arco Rupe Secca "Mescalito" |
Geschrieben von: Zwerggäuer - 21.04.2009, 16:37 - Forum: Italien
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Mal wieder die alpine Klettersaison einläuten wenn man bei uns meist noch an Skitouren denkt, das ist jedes Jahr wieder ein Grund den Weg ins Sarcatal auf zu nehmen. Frank und ich sind am Freitag der Kaltfront entflohen und haben unser Zelt in mitten des warmen Gardaseeklimas errichtet.
Da am Freitag noch etwas Zeit war gings noch die Barbara zum einklettern hoch. Ich kannte sie noch nicht und Speck ist gut für die Körperspannung...war dann aber gar ned so schlimm

.
So, nach viel Wein am Abend wieder bei Kräften. Werden die Pläne für morgen besprochen. Nix langs, nix wilds, aber schwer darf scho sei...höhöhö. Klar, wir gehen an die Mescalito. Toll, 6+ obligat (wenn'st 6,5m Armspannweite hast vielleicht) 7 A0 ist denk ich eine gängige Bewertung. So kommt man auch durch.
Gleich die erste Länge zeigt einem ob man weiter klettern sollt oder umdrehen, weil leichter wirds erst ganz oben wieder. Aber der Kaltstart is scho uagnehm.
Verlorene Spurenelemente werden schnell durch Keillutscheln wieder zugeführt.
Fränk im Trichter...da fehlt die allgäuer Klemmtrichterform.... aber geht auch gut ohne

.
Danach wird die Tour etwas kleingriffiger.
Die Kletterei bleibt aber vom aller feinsten. In einer makellos steilen Wand dem großen Dach entgegen,
und das bei toller Aussicht über Arco.
Nach einem einfachen Quergang wird's ernst. Das Dach ist nahe.
Fränk ist dran er muss ran...Eine Exe kurz vorm abpfiff noch rein gebracht und dann das Dach an seiner schwächsten Stelle überwunden...Hervorragend. Sporthängen für Alpinisten

.
Auch der Nachstieg ist lustig:
http://www.youtube.com/watch?v=gb9THJWvfUM
Die letzten beiden Längen sind Formsache, im wahrsten Sinne...meine Form war ned so gut, deshalb hab ich mich im letzten 6er noch einmal recht angestellt. Aber drüber is drüber

.
So, im Endeffekt wars scho ziemlich schwer, aber auch luftig. Nur irgendwie kams mir so früh im Jahr etwas Wilder vor wie es geplant war... Aber bald ist das vertauen in die Rostgurken wieder da

.
So runter geht's wie immer über den Speckstieg...die zwei Technonesen in der Magic Line san au no ned viel weiter....Reschpeckt vor der Beharrlichkeit.
Fazit: Der Sommer kann kommen, der Fels fühlt sich gut an

.
_________________________________________
Facts Mescalito:
250m (8Sl)
8 od. 7 A0 (selten leicht).
Venttori, Bernad 1982
(Meilenstein der alpinen Kletterei, nicht nur im Sarcatal)
In den schweren Stellen gesichert, aber kleiner Satz Keile und 2 Link Cams kein Fehler.
Die eine oder andere Stelle hat auch Flugmeilenpotential.
Charakter: Mischung aus Platte und Athletik.
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"Neue Welt", Zugspitzmassiv, 11.4.09 |
Geschrieben von: Alban - 17.04.2009, 00:54 - Forum: Österreich
- Antworten (2)
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„Neue Welt“ Zugspitze, Schneefernerkopf
Tourenpartner: Tobias Bailer
Die „Neue Welt“ ist eine bekannte Steilabfahrt vom Schneefernerkopf durch die steilen Abbrüche des Zugspitzmassivs nach Ehrwald. Sie überwindet ca. 1700Hm und endet in Ehrwald an der Talstation der Ehrwalder Alm-Bahn. Die Steilheit beträgt max. 45 Grad an den schwersten Stellen und eine ca. 50m-Abseilstelle gibt dem Ganzen seine besondere Würze. Die Ausrichtung ist südwestlich. Vom Fernpass aus kann man die Abfahrt und das markante große Firnfeld, welches auch in der Karte als „Neue Welt“ eingezeichnet ist gut erkennen. In Ehrwald selbst, kann von der Talsstation der „Ehrwalder-Alm-Bahn“ die Abfahrt gut eingesehen werden. Einzig die Abseilstelle versteckt sich aufgrund ihrer verdeckten Lage im Schluchtgrund den Blicken des Betrachters.
Gehört haben wir schon so manches von dieser Abfahrt, aber trotz ihrer Bekanntheit wenig genaue Infos im Netz darüber gefunden. Aufgrund der noch außergewöhnlichen guten Schneelage erwarteten wir uns gute Bedingungen in der „Neuen Welt“. Auf dem Rückweg vom Pfitschertal konnten wir vom Fernpass einen ersten Blick auf die Abfahrt werfen und mit dem Fernglas ein wenig unsere „Line“ auschecken. In Ehrwald schauten wir uns dann von der Straße zur Ehrwalder Alm aus das Gelände in der Nähe des Steilabbruches an. Nachdem uns bisher nicht ganz klar war auf welcher Seite der Felsen am Steilabbruch die Abseilstelle zu suchen ist, erhofften wir uns hier Aufschluss zu finden. Von unten gesehen wirkt die linke Felsabbruchskante (von oben rechts) deutlich höher wie auf der Gegenseite. So dass wir annahmen uns bei der Abfahrt in Fahrtrichtung links am Abbruch orientieren zu müssen und hätten die Abseilstelle an einem markanten Turm in der Mitte vermutet. Bestärkt wurden wir in dieser Annahme noch durch einen Mitarbeiter der Bergbahn der vielleicht einfach rechts mit links verwechselt hat. Wir packten aufgrund dieser Unsicherheit mal ein paar Felshacken mit ein. Am Abend vor der Tour genossen wir noch die Sonne und grillten gscheidt. (der Abalakovfädler dient au guat als Grillhaken ).
Am nächsten Morgen gings gegen 9 gemütlich mit der Bahn hinauf auf die Zugspitze. Das Panorama mit Hoch- und Kleinwanner- Nordwand sowie der Blick hinunter in die Zugspitznordwand hielten uns ne Weile auf der Gipfelterasse fest. Als wir uns dann an die Abfahrt aus Platt machen wollten, waren bereits ca. 7 Leute im Aufstieg zum Schneefernerkopf und oben an der Schulter zu sehen.
Alleine, das war jetzt klar würden wir wohl nicht sein. Wir trugen die Ski noch ein paar Meter den Grat hinunter und schnallten sie dann an. Am Anfang gings recht ausgesetzt querend am Grat entlang mit Tiefblick aufs Skigebiet hinunter.
Skifahrerisch durchaus vergleichbar oder gar anspruchsvoller wie die spätere Abfahrt. Der Hang hinunter zum Skilift war dann ein wenig kropfert zu fahren aufgrund der noch gefrorenen Altlawinenschneerutsche. Am Lift angekommen dann bei gefühlten 20 Grad mit den Tourenskieren auf einer breiten Aufstiegsspur zur alten Sesselliftbergstation an der Schulter des Schneefernerkopfes aufgestiegen.
Wir hatten uns für die gängige rechte Variante im oberen Bereich entschieden. Der erste Hang fängt gleich mal steil mit 40-45 Grad an wird dann jedoch bald wieder flacher. Trotzdem, dass wir erst gegen 11 Uhr einfuhren war der erste Hang noch ziemlich harschig.
Ich steuerte Auf die Felsinsel zu Richtung der Rampe welche schräg von rechts nach links unten durch die Felsen führt und vom Fernpass aus durchgängig aussah. Weiter rechts waren jedoch deutlich die Spuren unserer Vorgänger zu sehen. Nach der Annahme, dass wir auf keinen Fall schlechter wie die breite „Masse“ fahren und keine Aufstiegsspuren zu sehen waren fuhren wir weiter rechts ab bis eine Felsstufe von 1m uns ausbremsten.
Die Stelle konnten wir ganz gut abspringen (Hauptsache Ski it auszoaga, der Schnee war hier schon weicher) und die darauffolgende Engstelle zw. den Felsen ließ sich mit Schussfahrt und leichtem Hochspringen ebenfalls ganz gut lösen.
Nach dem kleinen Adrenalinstoß gings im mittleren Hang wieder gemütlicher zu.
Wir surften etwas durch die Altlawinenschneereste durch und steuerten auf den Felsabbruch zu. Hier wähnten wir ja eigentlich die Abseilstelle bei einem Turm, zu welchem man durch eine kleine steile Rinne gekommen wäre. Am Anfang dieser Rinne sah es jedoch gar nicht so einladend aus da hinunterzufahren. Wir sahen auch keine Befahrungsspuren, jedoch recht viele rechterhand von uns. Diese leiteten auf den breiten Hang oberhalb der rechten Abbruchkante, also doch da lang. Mittlerweile hatte die Sonne den Deckel schon aufgeweicht, so dass der dritte Hang schön im Firn zu fahren war. Wir wedelten hinunter und sahen zwei Bergsteiger am linken Ufer des Hanges an den Felsen sitzen und warten. Bei ihnen angekommen war schnell klar wieso; es staute sich an der Abseilstelle. Mindestens 8 Skifahrer waren vor uns. Also erstmal Rucksack runter und gemütlich Pause machen. Die Kulisse ist genial und der Rastplatz an dem man die Ski abschnallen muss bequem.
Nachdem die Ersten ihr Seil dankenswerterweise den Nachfolgenden zur Verfügung stellten dauerte es dann doch nicht so lang. Das Stahlseil welches nach links zur Abseilstelle führte war anfangs auf ca.10m unterbrochen. Im Schnee ließ es sich jedoch ganz gut rüberlaufen.
Von der Abseilstelle hatte wir guten Blick in die Schlucht hinunter zu den Anderen, die unten in einer Art Gufel warteten. Sieht sehr spektakulär aus. Wir durften dann auch noch die Seile unserer Vorgänger benutzen und seilten ca. 50m hinunter. Bei weniger Schnee dürften es auch mal ein paar Meter mehr sein.
Die Abseilerei mit Ski aufm Buckel is scho recht lässig.
Nachdem das Seil abgezogen war fuhren Tobi und ich weiter die untere Rinne hinunter. Hier ist es nicht mehr so arg steil, aber deutlich enger als oben.
Der Schnee war arg sulzig und überall waren kleine Steine unterm Schnee eingestreut. An einer engen Stelle rutschte ich ein paar Meter schräg ab bis ein böses Knirschen und Kratzen von meinem Ski mich schmerzhaft an die Steine erinnerte. Gottseidank war die Kante noch drin, der Rest ist Kosmetik und stört nur den reinen Skitourenfetischisten. Also bloß nicht mehr Schrägrutschen.
Am Ende der Rinne kam dann noch eine Art Randspalte die aber bei uns noch fast völlig mit Schnee bedeckt war. Ab hier verliert sich die Rinne in einem breiten Hang unter der „Holzerwand“.
Wir machten ne kurze Pause und schauten den anderen noch bei der Abfahrt zu, bis diese zu uns aufschlossen. Nachdem diese ortskundig waren, ließen wir ihnen gerne den Vortritt und fuhren in immer noch sulzigerem Schnee schräg links auf eine breite Rinne zu, die immer schmaler wurde und schließlich einen Bach führte.
Am linken Ufer (rechte Uferseite war teils schon aper) gings etwas mühsam zwischen den Bäumen am Bach entlang bis wir zu einem Ziehweg kamen der den Bachverlauf quert. Ca. 100m sind wir auf diesem Weg nach links gegangen und dann, auf Empfehlung unserer Begleiter gerade über die Wiese zw. den Bäumen hinunter gestiegen.
Der Weg links führt wohl zur Teestraße, aber die „Abkürzung“ würde unten noch mal auf einen fahrbaren Hang treffen. Und so war es dann auch. Wir erreichten schließlich die Teerstraße und fuhren an ihr entlang bis zur Talstation der Ehrwalder Alm-Bahn ab an welcher wir so gegen 13.30 ankamen. Dank unseren kurzfristigen „Begleiteren“ sind wir recht gut mit den Ski hinuntergekommen und mussten kaum was tragen. Merci an dieser Stelle noch mal. Gegen 14 Uhr fuhr der Bus zurück zur Ehrwalder Zugspitzbahn und kurz darauf war au scho des erste Bier offen. Bei echten 21 Grad kam da trotz der eben erlebten Abfahrt richtig Sommerfeeling auf.
Die Abfahrt über die „Neue Welt“ hat uns beiden sehr gut gefallen und ist versierten Variantenfahrern, die sich in dieser Steilheit noch wohlfühlen sehr zu empfehlen. Die Kulisse und das Ambiente in der Tour, speziell nach der Abseilstelle sind wirklich grandios. Wer die Abfahrt dann noch mit einem Aufstieg per pedes im Winter/Frühjahr kombiniert hat eine echt rassige Tour.
Die Neue Welt als solche wäre trotz Abseilstelle übrigens auch im Aufstieg möglich. Erfordert dann jedoch kombinierte Kletterei mit Skischuhen und Steigeisen (und Ski aufm Buckel) bis geschätzt ca. III (Ob´s lohnend ist?).
Um die etwas ungenügenden Toureninfos im Netz aufzupeppen: im Folgenden eine ausführliche Beschreibung zur Orientierung.
Tourenbeschreibung „Neue Welt“ – Abfahrt:
Ausgangspunkt: Ehrwald (1000m, Tirol, Österreich)
Ausrüstung:
2x60m Halbseil, ein Eispickel bzw. Eisgerät, Steigeisen, Helm, Skitourenausrüstung
Zustieg:
Das Auto an der Ehrwalder Zugspitzbahn (1228m) parken, mit der Bahn zur Zugspitze hinauf (22 Euro für eine einfache Auffahrt).
Vom Zugspitzgipfel entweder einfacher mit der Bahn hinab aufs Skigebiet des Zugspitzplatt oder anspruchsvoller, mit den Skiern abfahren ins Skigebiet.
Dazu von der Gipfelterasse am Grat entlang in süd- bis südwestlicher Richtung (Stellen bis 50 Grad) und dann je nach Schneelage an geeigneter Stelle hinunter ins Skigebiet Richtung den höchsten Schleppliften. Entlang der Piste bis zur Bergstation des Liftes und dann weitere, ca. 150Hm hinauf zu der gut sichtbaren alten Bergstation eines abgebauten Sesselliftes an der Schulter des Schneefernerkopfes. Diese alte Bergstation ist auch von Ehrwald, und auch vom Fernpass (mit Fernglass) zu sehen und ist eigentlich nicht zu verfehlen.
Abfahrt:
Von der alten Bergstation weg gibt es gleich zwei verschiedene Wege den oberen Teil zu fahren. Am häufigsten wird im oberen Teil wohl die rechte (alle Richtungsangaben sind in Fahrtrichtung gesehen angegeben) Variante gefahren. Dazu zuerst den steilen oberen Hang hinunter (40-45 Grad) und rechts an einer Felsinsel vorbei die knapp oberhalb der Verflachung des Hanges liegt. Auf Höhe der Felsinsel müssen bei schlechter Schneelage evtl auch ausgeaperte Felsbänder überquert werden. Bei guter Schneelage führt auch ein Rampe schräg von rechts nach links durch die Felsen. Nach Umfahrung der „Felsinsel“ fährt man schräg nach links und folgt dem wannenförmigen mittlere Hang der wieder angenehm flach ist, jedoch oft von gefroreren Altlawinenschneerutschen bedeckt ist. Diesen Hang weiter hinunter Richtung des Steilabbruches. Schließlich nach rechts auf den dritten Hang fahren der nur mäßig steil noch weiter hinunter führt. Gegen Ende wird der Hang flacher, man halte sich links bis man in wieder relativ flachem Gelände an den Felsen linkerhand das Stahlseil erblickt, welches nach links zur Abseilstelle führt. Hier guter flacher Rastplatz sofern Stau an der Abseilstelle entsteht bei viel Andrang. Am Rastplatz kann in flachem Gelände problemlos die Ski abgeschnallt werden und meist auch ohne Steigeisen zur Abseilstelle gequert werden. Das Stahlseil ist mit Bohrhakenlaschen fixiert und führt nach links leicht absteigend oberhalb der felsigen Abbruchkante in etwa 20m zur Abseilstelle. Sollte das Stahlseil fehlen oder defekt sein kann einfach über die Bohrhaken gesichert werden. Am Ende des Stahlseiles ist ein Abseilringhaken mit alten Karabineren und ca. 3m darunter noch mal eine Abseilstelle. Die Abseilstrecke beträgt ca. 50-60m (je nach Schneelage) Unterwegs kommt noch mal ein Abseilstand, so dass wahrscheinlich auch ein zweimaliges Abseilen mit 60m Einfachseil möglich wäre. Vom Ende der Abseilfahrt gelangt man in die unterste Rinne. An ihrem Beginn gibt es links unter den Felsen eine Gufel in der, geschützt vor Steinschlag aus der Wand und vor steinelostretenden Abseilenden, abgewartet werden kann bis man die weitere Abfahrt sicher fortsetzen kann.
Die unterste Rinne ist deutlich schmaler als die obere Abfahrt, jedoch nie mehr steiler wie 40 Grad. Am Ende der Rinne, kurz bevor diese in den breiten Hang unter der „Holzerwand“ ausläuft kommt noch mal eine Art „Randspalte“. Anfang, bzw. Ende der Saison kann an dieser Stelle eine kleine, wenige Meter messende apere Felsstufe existieren, welche evtl abgeseilt werden muss (angeblich soll da irgendwo ein Bolt existieren).
Auf dem breiten Schneefeld am Ende der unteren Rinne gibt es nun wieder verschiedene Möglichkeiten des Weiterweges. Entweder man quert schräg links oberhalb des Waldes zur Ehrwalder Alm (dazu je nach Schneelage evtl von Vorteil wenn man ein kleines Stück Richtung Wetterkante noch aufsteigt) und dann zurück über die Piste zur Talstation der Ehrwalder Alm-Bahn oder man fährt gerade hinunter und versucht sich seitlich eines kleinen Bachbettes seinen Weg durch den dichten Wald hinunter zu bahnen (bei wenig, und sulzigem Schnee mit Snowboard wohl kein Spaß). Letztlich quert man bei der direkten Variante einen breiten Höhenweg der nach links verfolgt wird und zur Straße führt (Straße zwischen Talstation und Ehrwalder Alm). An der Straße entlang hinab zur Talstation.
Von der Talstation der Ehrwalder-Alm-Bahn kann mit dem Bus zurück zum Ausgangspunkt, der Ehrwalder Zugspitzbahn gefahren werden.
Variante im oberen Bereich:
Bei schlechter Schneelage kann die rechte Variante am Ende des ersten Hanges auf Höhe einer Felsinsel so ausgeapert sein, dass diese nicht, oder nur sehr erschwert fahrbar ist. Über den Zustand dieser Passage kann man sich von Ehrwald aus (Talsstation der „Ehrwalder-Alm-Bahn“ ) bereits ein Bild machen und seine Routenwahl festlegen. Sollte der rechte Bereich zu ausgeapert sein, dann muss auf die linke Alternativvariante ausgewichen werden. Für die linke Alternativvariante muss von Abfahrtsbeginn an unter den Felsen entlang nach links gequert werden bis man eine schmale Rinne erreicht die sehr steil (bis 50 Grad) hinunter in den flacheren mittleren Hang führt.
Gruß Alban
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10 + 11 April 2009 Große Reibn |
Geschrieben von: micb - 13.04.2009, 17:03 - Forum: Deutschland
- Keine Antworten
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Die Große Reibn ist wohl die bekannteste Skitour in den Berchtesgadner Alpen, zahlreiche Varianten sind möglich, von Tagesdurchquerungen für Konditionsmonster bis zur 4tages Variante (wie beschrieben im aktuellen Panico Skitourenführer Bayerische Alpen), jedoch der Charakter bleibt immer erhalten, die Große Reibn ist eine landschaftlich grandiose Rundtour mit teilweise rassigen Abfahrten, die konditionellen Ansprüche sind nicht zu unterschätzen.
Wir, das sind Eva, Stephan und ich entschieden uns die Große Reibn an 2 Tagen zu machen. Start war Freitag um 4:30 an der Mittelstation (1200) der Jennerbahn bei Königssee. Der Piste folgend erreicht man recht zügig des Carl v. Stahl Haus und nach einer kurzen Steilstufe den Schneibstein (2276). Die Steilstufe auf den Schneibstein ist im unteren Drittel bereits recht schneearm, kann aber noch mit Ski begangen werden.
Blick vom Stahlhaus Richtung Schneibstein
Vom Schneibstein folgt dann eine Abfahrt in die Windscharte und anschließende Querung Richtung Wildalmriedel, welcher aber nicht bestiegen wird.
Lange Querung durchs Hagengebirge Richtung Wildalmriedel
Die Abfahrt in den Eisgraben beginnt etwas westlich vom Wildalmriedel an einer Einsattelung. Nach einigen Abfahrtsmetern erreicht man den Steilhang welcher direkt in den Eisgraben führt. Das untere Stück des Steilhangs ist bereits schneefrei und muss abgeklettert werden.
Kurzes Stück im Steilhang welches abgeklettert werden muss
Dem Eisgraben folgend fährt man bis etwa 1600 ab und quert dann teilweise mühsam durch lichten Wald/felsdurchsetztes Gelände südlich des Lehlingkopfes unterhalb die Schönfeldwand. Bei fehlender Spurlage ist die Querung sicherlich nicht ganz einfach zu finden.
Unterhalb der Schönfeldwand steigt man über ein Kar zur Blauen Lacke auf und in einer großen Rechtskurve am Leiterkopf vorbei.
Bei der Blauen Lacke
Von hier kann man entweder am Grießkogel vorbei zum Toten Weib und von dort zum Kärlingerhaus abfahren, oder so wie wir auf den Funtenseetauern (2579) aufsteigen (Abfahrtstechnisch schöner).
Vom Funtenseetauern folgen dann knapp 950 hm beste Firnabfahrt zum Kärlingerhaus am Funtensee.
Das Kärlingerhaus ist normalerweise nur von Ende Mai bis Anfang Oktober geöffnet, jedoch auch im April während der "Skitourenwochen" (dieses Jahr vom 4. bis zum 18. April). Die Verpflegung ist gut, Voranmeldung ist während der Skitourenwochen nicht nötig (die Hütte hat wirklich genügend Schlafplätze). Erwähnenswert ist noch der super Trockenraum....nasse Tourenstiefel waren gestern.
Am nächsten Tag ging es vom Kärlingerhaus etwas westlich über die Hirschwand ins Steinerne Meer. Das steinerne Meer wird Richtung Großen Hundstod durchquert, ob man hier abfellt oder nicht muss jeder selbst entscheiden (lohnt sich an sich nicht).
Blick von der Hirschwand übers Steinerne Meer Richtung Hundstod, links das Ingolstädter Haus
Die Ingolstädter Hütte wird links liegen gelassen und man steigt dann am Großen Hundstod vorbei in die Hundstodscharte. Nach einer kurzen Querung in die Westwand des Hundstods erfolgt dann die Abfahrt ins Hochwies.
Blick von der Kematenschneid in die Westwand des Hundstods
Dort legten wir das letze mal die Felle an und stiegen auf die Kematenschneid auf, dem Grat welcher vom Seehorn herunterführt. Am Grat kann man sich entscheiden das Seehorn noch zu besteigen (derzeit eher abgeblasen, überwechtet, wenig lohnend) oder man folgt dem Grat etwas nach Norden. Dort beginnt dann die lohnende Abfahrt über den Loferer Seilgraben ins Wimbachgries. Auf etwa 1300 hm sollte man am nördlichen Rand des Seilgrabens etwas vorsichtiger abfahren, da sich dort ein schlecht einsehbares, ca 15m breites Fischmaul befindet.
Abfahrt über den Loferer Seilgraben
Derzeit kann man noch bis etwa 900hm abfahren, die restlichen 300hm müssen die Ski getragen werden. An der Wimbachbrücke erwartet dann, nach insgesamt 3700hm (2650hm am ersten Tag, 1050 am zweiten Tag) und nach etwa 45km Tourenstrecke einen das wohl verdiente
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