Geschrieben von: SCHIER - 25.08.2009, 22:58 - Forum: Österreich
- Keine Antworten
Auf meiner Liste stand der Berg schon lang und jetzt war die Gelegenheit. Die lange Fahrt ins Lechtal? Äh-----Nö! Wir gehen dann doch von Oberstdorf aus, weil lieber in der Natur gelaufen als dieZeit im Auto totgefahren!!!
So gings dann am Sonntag um 10Uhr los. Die Sonja ist mega motiviert, ich bins auch und so fahren wir zuerst mit den Rädern bis zur Spielmannsau. An der Liftstation der Kemptener Hütte bunkern wir die Drahtesel.....Startschuß!....Normalweg bis zur Kemptener Hütte. Einen Stop gibt es beim Aufstieg nicht, wir spurten gleich weiter in Richtung Krottenkopfscharte. Ja da ist Sie! Die Marchspitze, laut Alpinführer eher selten begangen und das kommt uns heute gerade recht. Durchs Hermannskar wird gesprungen, am Hermannskarsee vorbei und schon sind wir am Einstieg des Schotterfelds. Das Geröllfeld empor, von hier sehen wir schon genau den Klettergrat, dessen Ausgang mit einem Steinmannl markiert ist. Einen Normalweg gibt es nicht und ebenso wenig eine markierte Route, also wird gesucht.
Wir kraxeln am kompakteren Felsgrat entlang, wobei Kompakt?????
Naja! Sonja voraus als Routenfinder und ich durch den losen Fels hinterher. Brüchig ist teils untertrieben, die Felsqualität ist eher knusprig. Im 3. Schwierigkeitsgrad geht es dann bis zum Gipfel empor. Immer wieder sehen wir kleine Steinmannl zur Wegmarkierung und schließlich erblicken wir auch das Gipfelkreuz. Juhu!
Geniale Rundumsicht und am Berg sind wir die Einzigsten. Nach einer kurzen Pause machen wir uns an den Abstieg... heikel!!!
Ja und jetzt müssen wir nur noch den ganzen Weg zurück.....galg!!
Krottenkopfscharte.."ähä!".....Kemptener Hütte.."Es ist die Hölle los!"
Abstieg.....Lifthäuschen....Fahrräder..... jawolll!!! runter nach Oberstdorf
So! 20km mit dem Rad, 20km zu Fuß und über 2000Höhenmeter hoch und wieder runter, hat sich das gelohnt?
Da sag ich mal,..JA!...Fett!
Diese Tour ist keineswegs leicht und erfordert sicheres Klettern in brüchigem Gelände, im 3. Schwierigkeitsgrad, definitiv etwas für Geübte mit alpiner Erfahrung.
Nachdem das mit der Erholung gestern irgendwie in die Hose ging und uns immer noch ziemlich die Zehen brannten. Sollte der Montag neben gutem Wetter nochmal viel Erholung bringen. Deshalb gibt es eine kürzere und leichtere Tour an der Kirchlispitze der 7. ... Weil 7 schon im Namen und eine schöne Zahl, soll die Tour auch im 7. Grad sein. Die "via Andres" bietet sich an.
Schon am Einstieg werden wir überrascht. Ein ziemlich garstiger Rampfkamin in einem derart lächerlichen Grad hätte fast die Tour vereitelt .
Naja der Allgäuer schrupft sich das Ding hoch und das Seil hängt ganz schön durch... Sportkletterer halt
... bin froh als ich drüber bin. Und mir das Ganze durchs Fenster anschauen kann.
Nun wirds aber dankbarer, oder zumindest nicht mehr so rampfig.
Ab der 5. Länge nun sehr plattig. Irgendwie hatten wir erwartet, dass es eine gebohrte Tour sei, denn der Führer fasselt was von häufigst begangen und so. Also die Stände hatten riesige Munis aber der Rest war spärlich mit Normalhaken versehen. Ich schwitze nicht nur durch die Sonne. Aber es macht richtig Spaß. Wir haben uns, vielleicht durch Eingebung, einen kleinen Camalotsatz an den Gurt gehängt, an dem wir nun sehr froh sind.
Trotzdem müssen auch im schweren Gelände oft lange Abstände geklettert werden. Es ist aber wahrscheinlich nie arg Gefährlich (auch wenn der Kopf in dem Moment was anderes behauptet ).
Der Fels ist recht fest und die Kletterei rätikontypisch tricky.
Noch einen 6er und man erreicht den Dachnollen.
Nun gibt es 2 Möglichkeiten, entweder als Technolänge (oder frei 9-, hohoho) über das Dach und in 2 kurzen Längen oben raus. Oder in Freikletterei nach rechts mittels 2Längen in Form eines fallenden 6er Quergangs aussteigen.
Da wir mittlerweile recht schnell aus den Schuhen wollen und einen brutalen Durst verspüren, entscheiden wir uns für die vermeintlich kürzere Alternative des Quergangs. Nochmal 2 schöne Längen warten hier.
Gesichert vom besten Stand der Tour .
Auf der Wiese angekommen geht es recht komfortabel über Gras zum schweizer Tor. Bald am Rucksack und nach dem Feierabendbier mit dem Rennpolo nach Hause...wieder mal 2 Supertage im momentanen Lieblingsgebiet von uns.
__________________________________________________ ____
Facts:
"Via Andres" - 7. Kirchlispitze (Rätikon)
350m (4+,5+,5-,3,7-,7-,6+,3,6,6)
EB: V. Eggberger, E. Scherrer 1977
Material: Keile, Camalots: C4: 0.3 - 1 evtl. noch C3: 2
Stände Saniert, sonst NH (unterschiedliche Qualität)
auch Nachsteiger gefordert (viel Quergänge)
Nach den 3 Tagen Hochgebirge mußte dringend aktive Erholung her. Da liegt nichts näher als eine schöne Sportkletterei. Etwas anstrengen wollten wir uns auch, also darfs auch etwas länger sein. Die Wahl fällt auf den weit herausragenden wenig ausgeprägten Süswestpfeiler der Drusenfluh. Die Tour mit dem Verlockenden Namen "Yume heißt Träume" wird vielfach gelobt. Klar wird es wieder Leute geben, welche sich an den Bändern stören. Wir empfanden es als nicht störend, zumal sich die Route immer schöne Felspassagen sucht. Ab der 13.Seillänge wird die Headwall in einem Wahnsinnsfels durchstiegen.
Dahin zu kommen, muss aber erst mal der eine oder andere 7ner erlegt werden. Gleich der erste eine anfangs Plattige später recht pumpige Seillänge an einer Piazschuppe blässt einen richtig auf.
Etwas angepumpt nehme ich die 2. Seillänge in Augenschein. 4 BH und einen NH auf 40m, da hätte ich eine leichte Länge mit kurzen Schwierigkeiten erwartet. War dann aber doch durchgehend recht anspruchsvoll. Langsam gewöhnt sich aber der Kopf an die Absicherung und es kommt richtig Freude beim klettern auf.
Kurzes 4er Intermezzo, wieder erwarten gar nicht schrofig.
Dann zwei schöne 7er Längen, ich lege sie zusammen damit wir das 60m Seil nicht umsonst dabei haben. Schöne Ausdauerkletterei mit zwei Wülsten, eher dankbar für den Grad.
Die Seillängen enden immer auf kleinen Bändern. Das stört aber gar nicht, sonder ergibt immer einen bequemen Standplatz.
Nun folgen einige 6 und 6+ Längen und mit einem kurzen 7er geht es aufs große Band, hier etwas kiesig mittels einer leichten Platte an die Headwall. Nun ist es echt kompakt und es gibt auch keine Bänder mehr. War die Kletterei unten schön so wird sie nun fantastisch. .
Elegante Bewegungen auf Platten und kurze athletische Stellen wechseln sich ab. Die 7+ Längen sind anspruchsvoll aber immer gut Kletterbar. Langsam wird es zu einem Rausch. Eine Länge schöner als die Andere.
Nun der erste 8er. Gleich von einem Band weg schwer.
Die Schlüsselstelle echt zäh. Ich komme nicht umher einmal den etwas flauschigen Griff zu halten. Weiter dann an kleinen Kanten zur rettenden Schwarte.
Frank kann es komplett frei klettern. Stark Mann!
Die nächste 7+ nochmal Plattenschleichen vom feinsten. "Trust your feets, man!"
Als man glaubt es geht nicht mehr besser kommt die Schlüssellänge (in der 16. Seillänge). 8+ Ausdauerkletterei, aber perfekt gesichert. Ich kenne die Länge schon, da ich sie damals mit Axel geklettert bin als wir von der Felsprinzessin ausgestiegen sind. Diesmal hab ich sie im Vorstieg. Einfach gewaltig. Die schwerste Passage kann gott sei dank mit Hakenhilfe geklettert werden. Langsam weicht nämlich Saft aus dem Ärmel.
Frank kämpft bis zum Schluß. Nur bei der Letzten Exe muß er auch aufgeben, zumal noch eine biestige 7+ auf ihn wartet.
Diese arbeitet er sich noch hoch, nochmal wunderbare Bewegungen und harte Passagen.
Endlich oben .
Im Sonnenuntergang geht es die Drusenfluh Nordseite hinunter und wir kommen übers Schweizer Tor schnell wieder an die Rucksäcke.
Am ende mit Stirnlampen ans Auto. Hier wird erstmal ein Bier geköpft...Auf die Tour, Prost
Geschrieben von: Zwerggäuer - 18.08.2009, 15:24 - Forum: Frankreich
- Keine Antworten
Droites NO-Pfeiler gilt als eine der schönsten kombinierten Fahrten der Alpen. Dies wird noch gesteigert durch den direkten Einstieg vom tiefsten Punkt der Droites N-Wand. Hier wird schweres Felsklettern unten und heikles Mixedklettern oben miteinander Kombiniert.
Für eine solche Fahrt muß aber als aller erstes das Wetter passen, dies lies nun doch etwas auf sich warten. Aber mit diesem WE kündigt sich eine stabile Wetterphase an. Terminlich etwas eingeschränkt geht es erst am Samstag morgen um 6Uhr Richtung Chamonix, wir nehmen uns dennoch vor heute noch einzusteigen und je nach vorankommen zu Biwakieren. Der Zustieg mit der Bahn geht erwartungsgemäß flott, dass man dann aber nochmal so weit den Gletscher runterwackeln muß bis zu Einstieg überrascht uns ein wenig, auch bedingt durch die starken Einschränkungen die man in der Bahn hinnehmen muss...da verstehe einer die Nation der Liebe.
Nun macht die Wand aber auf und der herrliche NO-Pfeiler hebt sich von der restlichen Wand deutlich ab. Ein schöner und erhebender Anblick.
Der Felspfeiler ist gut zu erreichen, ich bin durchaus überrascht, dass es fast keine Randspalte hat. Aber der Einstieg dürfte fast 50m tiefer liegen als in den Beschreibungen. Der Fels ist so frisch ausgeapert halt noch a bissel brüchig.
Das erste Stück hoch und über ein Band zur Verschneidung. Tut gut wieder unterwegs zu sein, nur der Rucksack ist mal wieder verdächtig schwer.
Solange die Schwierigkeiten es zulassen, gehen wir am langen Seil, schließlich war es nach 15Uhr als wir einsteigen, und wir wollen noch einen guten Biwakplatz erreichen.
Mit dieser Verschneidung erreicht man wieder die Gratkante und über diese geht es nun einige Seillängen dahin.
Die Kletterei besticht durch besten Granit der sich ganz gut absichern lässt. Auf einer Terrasse nach ca. 400m wollen wir nächtigen, ich will nur noch die nächste Länge für den Morgen versichern. Was für ein elendiges Luder, ein Rampfkörperriss erster Kategorie mir recht wenigen Absicherungspunkten, man bin ich froh das die Wuchtl unten am Stand hängt.
Doch hier oben eröffnet sich ein gewaltiger Biwakplatz, eben und Platz für 4 Leute. 2 Plätze sogar überdacht. Ich sichere Frank hoch und ziehe meinen Rucksack nach....Habe fertig für heute.
Etwas essen und den Sonnenuntergang hinter den Wolken beobachten. Wie so oft einer der schönsten Momente, diesmal über dem wilden Agentiere Kessel.
Am nächsten Morgen gibt es nach dem Tee gleich Sonne, da ja NO-Ausrichtung. Und da macht das Losklettern gleich 2mal soviel Spaß.
Frank im erklimmen des Turmaufschwungs im morgendlichen Sonnenschein.
Eine kurze Verschneidung bringt uns zu dem eindrücklichen A0 Quergang der über einen sehr schönen Riss auf den Turm hoch führt.
Kurze Schattenpassagen helfen, dass der Motor nicht überhitzt.
Nun kurz abklettern, über einen A0 Riss hoch auf den Grat,
und gleich rüber zum Castell, ich hab mal abgeklopft aber der Reinhold war ned daheim, auf a Bier wären wir nämlich schon gebleiben .
Das Castell muß aufwendig nordseitig umgangen werden, hier ist schon einiges an Vereisung, was bei den Einsatz von Kletterschuhen etwas an Kreativität voraussetzt.
Frank vergnügt sich mit dem Riss, diesseits der Breche, wo auch der klassische NO-Pfeiler einmündet, welcher die schweren Felslängen unten umgeht. In diesem Riss ist man um den 3er Camalot sehr froh, auch weil es etwas brüchig ist, wer es ganz gut absichern will, muß den 4er Camalot mitnehmen. Man kann ihn aber nur in dieser Länge sinnvoll einsetzten.
Nach dieser 70m langen Verschneidung war Schuhwechsel angesagt, endlich raus aus den Ballerinas und rein in die schweren Stiefel, Steigeisen dran, Eisgeräte zur Hand und....geil ist der Rucksack leicht .
Nun haben wir uns etwas zu weit nach rechts drücken lassen und bleiben nicht so nahe am Pfeiler wie es sich gehört, so kamen wir auf die, im Mixedgelände, deutlich anspruchsvollere Tour Barnoud-Marsigny welche uns im folgenden einige sehr steile und heikle Passagen bis M5 bescherte. Die Kletterei war toll, aber Zeit hat das keine gespart.
Als wir wieder oben am Grat ankamen war es so spät, das an ein Abseilen Südseitig nicht mehr zu denken war, wir wären wahrscheinlich schon bei der 3. Länge von einem Stein erschlagen worden, also suchten wir einen Biwakplatz kurz vor dem Gipfel, und fanden ein wahres Berghotel.
Hier verbrachten wir eine Nacht, die angenehmer im Hochgebirge nicht sein kann. Außer den Schneeschauer gegen Mitternacht, den hätte es dann nicht gebraucht, aber wir sind schon froh, dass uns das Gewitter verschont hat, das Donnern war respekteinflößend genug.
Am Morgen waren nur noch ein paar Meter am Schneegrat zu machen, das hatte man in einer halben Std. hinter sich.
Frank macht einen zufriedenen Eindruck...er hat allen Grund dazu. Wir sind ganz oben am Berg.
Auch die Nachbarschaft Grüßt freundlich.
Nun beginnt noch eine nervenaufreibende Abseilfahrt von der der Breche östl. des Gipfels, immer mitten durch Steinschlagrinnen. Spätesten hier sind wir sehr zufrieden mit unserer Entscheidung erst am Morgen früh abzuseilen. Einige Stunden vergehen, bis wir endlich die Droites von unten betrachten können.
Was folgt war ein Ewigkeitshatsch über Schotter und Eis bis man endlich die Montreversbahn erreicht. Wenn einen mal der Durst überkommt, muß man halt etwas an den Steinen lutscheln .
Als wir an der Montrevers ankommen ist es 17Uhr, wir lassen uns auf die schlichen Holzbänke fallen und nach Chamonix gondeln. Wo der Tag mit einem rießen Burger im midnight express endet. Nur noch heimfahren und um 3Uhr nachts daheim die Kiste hinstellen und ins Bett fallen....GOTT SEI DANK .
Alles in allem eine sehr eindrückliche Tour, die ihrem Ruf, in die erste Reihe der alpinen Anstiege zu gehören, alle Ehre macht.
__________________________________________________ ____________
Facts:
Les Droites "direkter NO-Pfeiler"
klassisch: 1937, Authenac und Tournier;
direkt bis Breche: 1970, Deck und Jouty;
1200mH, 52 SL, 6 A0 (oft 5 und einige SL 6)
in der Barnoud-Marsigny bis M5 sonst M4
Wenig fixes Material vorhanden
Material:
Camalot C3: 0,1,2
Camalot C4: 0.3-3
3 Eisschrauben (13cm 16cm 19cm)
Köpflschlingen
8 Express
Steigeisen
2 Eisgeräte
Biwakausrüstung
Gute Biwakplätze:
-nach 400m auf Gratturm (Eberlein: gute Terasse).
-Bei klassischer Route 4Sl nach Breche.
-am Castell.
-100m unterm Gipfel vor dem finalen Schneegrat.
Diese Tour reizt uns schon lange und jetzt stand die Wetterprognose mal günstig - Los geht`s !
In Sulden angekommen, packen wir unsere Sachen und steigen gemütlich in 2 Stunden auf die Hintergrathütte. (Man könnte den Aufstieg auch mit Bahn und einer Gehzeit von 45 Min. wählen). Die Hintergrathütte selbst ist eine private Hütte in der es nicht nur ein Matratzenlager sondern auch kleinere Zimmer gibt. Geweckt wird um halb vier, doch unsere 2 Zimmerkollegen und wir entscheiden uns schon etwas früher aufzustehen, damit es am Morgen nicht allzu stressig wird. Mit Stirnlampen gehen wir kurz vor 4 Uhr los. Die Sicht lässt stark zu Wünschen übrig, es hat Hochnebel und ist kuhranzennacht! Schon nach kurzer Zeit schraubt man sich viele Höhenmeter durch ein riesiges Geröllfeld empor, bis man schließlich am Einstieg des Hintergrats angekomen ist. Durch eine kurze Verschneidung der Schwierigkeit 2, gelangt man auf den eigentlichen Grat. Der Fels ist an vielen Stellen abgespeckt und brüchig. Auf dem Grat geht die Kletterei weiter, bis man das erste Eisfeld erreicht. Endlich dämmert es, doch der Nebel hängt teilweise noch dicht am Grat.
Jetzt benötigen wir Steigeisen!
Nach diesem Aufschwung erreichen wir den Felsgrat der weiter zum Signalkopf(3725m) führt. Am scharfen Signalkopf wird vorbeigeklettert (ca. 3. Schwierigkeitsgrat) bevor man an die erste schwerere Kletterpassage gelangt. Das Sichern ist hier möglich und so staut es sich an diesem Einstieg.
Die erste Verschneidung(4. Schwierigkeitsgrad) ist sehr abgespeckt, es stecken zwei Haken und eine fixe Schlinge. Danach geht es im 3. Grad durch einen Risskamin bis zu einem Köpfchen weiter (beide Stellen zusammen ca. 30m). Über leichteres Gelände erreichen wir das zweite Eisfeld, welches deutlich steiler ist, als das erste (ca. 35-40°). Wieder benötigen wir Steigeisen!
Am Ende des Eisfeldes wartet die nächste Kletterei und dort staut es sich auch wieder leicht. Die erste Stelle, 25m im 3. Grad sichern wir und genauso die zweite Stelle im 4. Grad bei der man über eine kurze leicht überhängende Stelle bis zu einem Köpfelstand kommt. Ab hier wird die Kletterei leichter, der Gipfel war schon seit dem Signalkopf immer wieder in Sicht und jetzt liegt er vor uns. Viele Bergsteiger sind schon oben, einer reicht uns gleich nen Gipfelschnaps und zwei haben tatsächlich ihre Blasinstrumente bis hier hoch geschleppt und spielen dem Ortler ein Ständchen. Und das schon um halb neun am Morgen Juhu!!!
Über den Normalweg steigen wir mit vielen anderen ab. Normalweg heißt am Ortler aber keineswegs, dass es hier viel leichter wird. Vom Gipfel geht es zuerst, teilweise steil, über Gletscher und mehrere Felsgrate bis zur Payerhütte. Mehrmals muß in abgespecktem und brüchigem Gelände abgeklettert, bzw. abgeseilt werden. Der Abstieg schlaucht uns mehr als der Aufsieg und so kommen wir nach mehreren langen Pausen um 15 Uhr wieder am Auto an.
Was ein Bergerlebnis!!!
Geschrieben von: littleblau - 14.08.2009, 11:30 - Forum: Österreich
- Keine Antworten
Wenn an seinem freien Tag nochdas Wetter gut ist, dann muss man in die Berge gehen! So brachen wir also am Mittwoch mit einer sehr gemischten Gruppe in Richtung des Widdersteins auf, um uns im Raupensystem die Hiltimanie (6) hochzuhangeln.
Schon die Autofahrt zum Fels kostete Zeit un Nerven. Baustellen ohne Ende, und dann auch noch landwirtschaftliche Fahrzeuge auf den Strecken dazwischen... Irgendwann kamen wir dann aber doch noch am Parkplatz an:
Der Widderstein, vom Parkplatz aus gesehen
Die verlorene Zeit holten wir dann aber beim Zustieg wieder rein, und so konnte Christian doch fast wie geplant in die erste Seillänge (5+) einsteigen. Leider triefend nass. Hmm. Trotzdem: Der Fels hat super Qualität, fest und rau, nicht abgespeckt. Da macht das Wasser gar nicht mehr so viel aus...
Christian in der ersten Seillänge beim Legen eines Keils
Für die kalten Hände war die trockene und von Sonne beschienene zweite Seillänge (6-) dennoch eine Wohltat. Die leicht überhängende Passage erschien uns nur auf Grund des einen nassen Griffes schwerer als die Schlüsselstelle der Tour in der folgenden Länge.
Margit kurz vor dem zweiten Stand
Die folgenden Seillängen wurden dann zunehmend brüchiger, das Dach der dritten (6) ist jedoch sehr gut mit Bohrhaken abgesichert. So meisterte Norbert seine Angstelle souverän und kam grinsend am Stand an. Schöne Kletterei in der vierten Länge (4+) durch einen stark ausgeprägten Riss, mit Möglichkeiten zum Einsatz von Friends und Keilen.
Christian vor dem Dach (Schlüsselstelle) der dritten Seillänge
Margit in der vierten Länge
Fünfte Länge: Zum Großteil fester Fels, macht Spaß an großen Griffen (5+ nochmal). Der Stand danach sehr flächig, dafür muss man beim Betreten auf die herumliegenden Felsbrocken achten.
Norbert startet in die fünfte Seillänge
Margit vor dem Stand - Vorsicht Steine!
Den Ausklang bildet die 6te Seilllänge mit Schwierigkeitsgrad 3 und der Weg zum Gipfel. Leider ziehen Wolken an den Widderstein, so dass wir nicht all zu viel Ausblick haben.
Margit und Norbert vor der sechsten Länge
Margit, Christian und Nico am Gipfel - Norbert schießt das Foto
Alles in allem eine empfehlenswerte Tour im leichten 6ten Grad mit sehr abwechslungsreicher Kletterei. Auch für Kletterer mit Alter 60+ geeignet ;-)
Geschrieben von: daniel - 09.08.2009, 18:52 - Forum: Österreich
- Keine Antworten
Servus,
Ziel: eine schon lange geplante Tour, die Schermberg Nordwand im Toten Gebirge mit 1400Hm, 41 Seillängen, Stelle VI- ab und zu V meist leichter.
Start am Freitag, Fahrt zur Almtalerhütte ( ca. 250Km ) Schon bei der abendlichen Anreise schimmerte diese Riesenwand hinter der Almtalerhütte hervor, eine der höchsten Wände in den Ostalpen.
-- Parken an der Almtalerhütte und im Dunkeln noch zur Materialseilbahn der Welserhütte - ca 1 Stunde.
-- Dort gemütliches Biwak im Wald
-- Start des Zustieges um 05.45 (nachdem wir unsere Schlafutensilien im Wald versteckten ). Der Zustieg führt zuerst flach in einen Graben und diesen dann immer leicht kletternd 350 hm hinauf zum Wandfuß. Rote Punkte erleichtern die Wegfindung.
-- Einstieg um 07.10
-- Der untere Teil der Wand, das sog. " Schloßgespenst " führt durch die rechte Nordwand. Der Fels ist oft brüchig.
-- Ab der 12. Seillänge führt die Route auf den " Dir. Nordgrat ". Diesen nun über mehrere Türme aufwärts. Der Fels wird im oberen Teil etwas besser.
-- Absicherung alpin
Trotz der sporadischen Bohrhakenabsicherung und der Punktmarkierung aber ein ernsteres Unternehmen - die Tour ist sehr lang! Maximal 3 Haken pro Seillänge.
-- am Gipfel des Schermbergs nach 6,5 Stunden um 13.40
Abstieg entweder über den Normalweg zur Welser Hütter, oder unsere Variante:
-- über den neuen Klettersteig, 600 hm, Schwierigkeit C über das Almtaler Köpfl zur Hütte.
Da der Wetterbericht für Sonntag nichts Gutes vorraus sagte, entschieden wir uns nicht in der Hütte zu übernachten und stiegen wieder ab zum Auto und fuhren zurück nach Hause.
Fazit: Mächtige Wand, alpine Kletterei. Weder in der Wand, am Gipfel oder an der Hütte Handyempfang.
Geschrieben von: Zwerggäuer - 09.08.2009, 11:50 - Forum: Deutschland
- Keine Antworten
Was soll man nur machen, 3 Tage super Wetter und zum WE wieder eine Front im Anmarsch. Zudem war bis zum Schluss nicht klar wie schnell die Front zieht. Von Gewitter schon am Morgen bis Regen am späten Abend streuten die Vorhersagen. Also eine Tour in der man schnell wieder am rettenden Auto ist, denn auf Sportklettergarten hatten wir beide keinen Bock.
So viel die Wahl auf "morbus Flattermann" in der Aggenstein Nordostwand. Eine beeindruckende Wand aus Dolomit im östlichen Allgäu. Die Tour sucht sich die etwas festeren Passagen in meist schwarzem Fels. Frank kannte die Tour schon aus einer früheren Begehung und versprach saugende Tiefe, wie sie im Allgäu fast unvergleichlich ist.
Mit dem Bergradl ist man binnen einer Std. an den Liftanlagen der Breitenbergbahnen. Von hier geht es ruckzuck unter die Wand. Ich glaube ja nicht das wir viel Seillängen hin bekommen, dann die zentralen Allgäuer sind schon in Wolken gehüllt.
Ich darf los legen, 8- Kaltstart, richtig freuen tu ich mich nicht. Zudem die Haken ordentlich weit sind und der Fels sich deutlich schwerer Klettern lässt, als es auf den ersten Blick den Anschein macht.
Nachdem ich am 2.Haken falsch abgebogen war und eine Traverse zum 3 Haken unmöglich war, rette ich mich in leichteres Gelände um mit einer mobilen Sicherung den Weg zum 4. Haken anzutreten. Leider war es nicht möglich, da der Fels echt ungünstig abzusichern ist. So eiere ich das leichtere Gelände zurück und übers Gras zum Einstieg. Mein Schneid war erst mal auf gebraucht. Frank klettert wie ein Bär zum ersten Stand, mein Dank.
Ich darf Nachsteigen, das entspannt sehr. Naja unsere Voraussetzungen sind nicht gut. Ich bin noch geschwächt von 2 Sportklettertagen und Frank hat eine 2 wöchige Kletterpause hinter sich. Aber heute war das Ziel ja nur Meter zu machen
.
Ich bin überrascht wie steil schon der untere Teil ist.
Nun bleibt die Tour recht konstant im 7. Grad. Dazu eine recht steile Kletterei, etwas ungewohnt für uns Plattenschleicher. Leider ist der Fels auch nicht 100% zuverlässig, Frank hat fast das Gefühl als wäre es deutlich brüchiger als vor 3 Jahren, zudem deutlich bewachsener.
Ohne Frage ist aber die Steilheit gewaltig. Selbst wenn es durch das Gras recht flach wirkt, es ist fast durchgehend Senkrecht mit überhängenden Partien. Der Fels, durch das Wasser geschliffen und etwas dreckig, hat recht wenige Bierhenkel (wenn dann brüchig), oft Seitgriffe und Sloper.
Die sehr körperspannungsbetonte Kletterei zwingt einen aber zu tollen Bewegungsabläufen und fängt an echt Spaß zu machen, leider lässt man aber auch viel Kraft in der ungewohnten Steilheit.
Eine schöne und alles andere als geschenkte Seillänge im oberen 6. Grad führt zu dem steilsten Wandteil. Aber schon hier hat man echt Luft unterm Pürzl.
Nun sind 2 echt harte 7ner zu Meistern, die erste glänzt durch brüchigen, die 2. durch nassen Fels. Das war echt hart.
Meister Frank im Psychorausch der 5. Länge .....Yeahhhhhhhhhhhhhh .....
Seine Tritte und Griffe brauchen ca. 10Sek. bis sie unten aufschlagen, Muhahaha.
Aber auch den Nachsteiger plagt die Länge wie man sieht
.
Meine Länge sieht nass aus, Gott sei dank....nix da meint mein werter Seilpartner, schau, geht genau über den trockenen Streifen in der Mitte....na Toll .
Da der Frank soviel Spaß beim Griffrausreissen hatte, probiere ich das gleich auch....ja ist echt ned schlecht...Fatz...10sec...pflatz...SUPER. Blöd nur das man gleich wieder hochklettern muss, es ist dem weiterkommen auch nicht sonderlich dienlich.
Also hier mein 2. Anlauf.
Diesmal lasse ich den Spaß beiseite und alle Griffe an Ort und Stelle. Die nassen Streifen links und rechts haben den Nachteil, dass man manchmel zwingend schlonzige Griffe nehmen muss und eigentlich gerne mal zur Entlastung nach links oder rechts raus treten würde. So wird die Länge zum echten Ausdauerhammer.
Mit dem letzten Hemd roll ich mich oben auf das Grasband, "Flasche leer wie Strontz", oder so ähnlich. Frank kämpft auch mit einem akuten Laktatüberschuß.
Wir bilden uns ein dass die Wolken recht schnell dichter werden und die Fetzengleiter schon auf dem Rückzug sind. Selbstverständlich nicht wegen den Blähungen in unseren Unterarmen, treten wir hier und jetzt den Rückzug an über die brutal steile Wand
.
Seil aufnehmen und mit dem Bergradl ind Tal stechen....bei Ankunft am Auto beginnt es zu Regnen, wenn das mal kein timeing ist.
Hooogh vom Old Shatterfrank und dem Häuptling eiserne Kralle (aka. Der mit der Feder am Helm).
Die Fußstein-Nordkante, oder auch einfach Fußsteinkante genannt ist eine schöne, moderate Granitklettertour in den Zillertaler Alpen und ein echter Klassiker. Neben der Grundschartner-Nordkante ist sie eine sehr beliebte und entsprechend gut frequentierte Kletterroute (vermutlich da auch im Pauseführer erwähnt). Zusammen mit Zu- und Abstieg gibt das Unternehmen doch eine ordentliche Hochtour ab. Da das Wetter eindeutig Samstag als den schöneren Tourentag des Wochenende auslobte beschlossen Philipp, Benni und ich die Tour am Samstag vom Tal aus durchzuführen.
Freitag Abend fuhren wir noch bis ins Valsertal und nach kurzer Nacht gings um 2.30 Uhr vom hintersten Parkplatz im Valsertal (bei der Touristenrast.) los. Zunächst liefen wir erstmal den gefühlsmäßig arg flachen Weg Richtung Geraer Hütte. Zuerst gings noch über einen Schotterweg dahin, bald aber dann in langgezogenen steinigen Serpentinen (im Dunkeln sah man leider die Abkürzungen schlecht) zur Hütte. Nach ca. 2h waren wir dort angelangt und froh noch keine Stirnlampenlichter auf dem Weg vor uns zu sehen. Glück gehabt, es scheint noch niemand wach zu sein um halb 5. Also kurze Trinkpause an der Hütte und von hierab in gemütlicherem Tempo ( a wenig a licht brauch mer ja schon auch) in weitern ca. 1,5h zum Beginn des Gletschers. Dazu muss man bei einer Gedenktafel mal den Weg Richtung Olperer nach rechts auf schmalere Steigspur verlassen.
Am Gletscher angekommen erst mal das Eisengeraffel aufgerödelt und am Seil den Gletscher Richtung Einstieg gequert. Manche Spalten waren nicht mehr ganz vom Schnee bedeckt sodass das Seil durchaus seine Berechtigung hatte. Um zum eigentlichen Einstieg auf dem breiten Querband zu gelangen der mittlerweile durch den Gletscherückgang schon etwas weiter oben liegt steigt man im Eis/Firn linkerhand so weit auf bis man im Fels einfach nach rechts auf das Band gelangen kann.
Die erste Länge wurde daher noch mit den Steigeisen absolviert. Etwas Bruch im Einstiegsbereich störte nicht weiter und ließ Stimmung aufkommen.
Schnell nach rechts gequert (Stand an beliebiger Stelle an Friends) und am langen Seil weiter, das Band leicht absteigend in etwa 70m zum Einstieg bei zwei Bohrhaken unter Rißsystem mit sichtbarem 0,5er-Fix-Camelot. Die erste Länge ging dann schön entlang von Rißsystemen leicht schräg rechts aufwärts zu einem Absatz mit zwei Bohrhaken.
Die nächste führte dann schräg nach links aufwärts über Platten und schließlich leicht nach rechts. Irgendwo hab ich da einen Standplatz überklettert was aber nicht weiter tragisch war, da mit Friends relativ gut einer eingerichtet werden konnte. Unsere dritte Länge führt nach kurzer netter Einzelstelle zu einem Stand mit BH an dem wir dennoch Stand bezogen da der weiter zu erwartende Routenverlauf Seilreibung erwarten ließ. Vom Stand gings leicht links zu mehreren alten Rostgurken und dann in schönem Klettergelände an Rissen wieder leicht rechts aufwärts bis wir ein größerers Band erreichten mit Stand an BH. Von hier gings einfach rechts um die Ecke (BH) und nach links hinein in die markante Rinne (schaut von der Ferne wie eine Rampe aus). Diese Rinne war bei uns in trockenem Zustand und ließ sich gutmütig klettern (bei Schneefall hier bestimmt unangenehm).
Linkerhand fand ich noch mal einen Zwischenbolt und sowohl rechts wie links gab es Möglichkeiten für Friends. Am Ende der Rinne geht es über einen kleinen Wulst hinweg auf eine Verflachung der Rinne mit Absatz. Stand rechterhand an BH.
Die folgende Länge zieht recht einfach gerade in der nun weniger ausgeprägten Rinne weiter schräg links zur Kante hinauf zurück und man bezieht Stand an BH vor einer wieder kompakteren Wandzone. Ab hier war Philipp im Vorstieg dran und weiter gings in die obere Wandzone. Vom Stand hatte man einen herrlichen Blick zum Olperer und über das Tal.
Den im bergsteigen.at-Topo angegebenen Stand am rötlichen Pfeiler konnten wir nicht finden (wäre eh schon nach ca. 25m gewesen) und Philipp ist gleich den Rostgurken folgend schräg links weiter aufwärts zu Stand nach etwa 55m an BH geklettert.
Hier wars dann doch etwas unangenehm für ne Dreierseilschaft zu warten da etwas wenig Platz. Allerdings ist man ja auch nur von den übrigen recht komfortablen Ständen zuvor verwöhnt geworden de immer auf breiten Bändern oder Absätzen waren. Doch Philipp ließ uns nicht lange warten und zog schnell die folgende Länge in anregender Platten und Rißkletterei zum Wandbuch hinauf.
Von hier leicht rechts hinüber zum linken Ende eines kleinen Dachgürtels und gerade empor in immer noch besserer Kletterei zu Stand.
Die letzte Länge war dann wieder geneigter und am Stand angekommen konnte man den Gipfel schon gut sehen.
Wir klettterten die letzten ca. 80m dann im 2-3er Schrofengelände dann noch am langen Seil weiter und stiegen unmittelbar so gegen halb 12 am Gipfelkreuz aus.
Nach kurzer Brotzeitpause enschieden wir uns dann nicht die Abseilpiste zu nehmen sondern den schuttigen Normalweg hinunterzusteigen.
Dieser ist blau und rot markiert und bei etwas Licht eigentlich immer gut zu finden. Die Markierungen lotsen einen geschickt durch eine brüchige Wand auf meist gangbaren Bändern und Rinnen nach unten. Anfangs war das Gelände eher hauptsächlich brüchig und großblockig (vorsicht auf Steinschlag).
Später wurds etwas fester dafür steiler mit leichten Abkletterstellen. (Stellen I-II). Einmal gabs gar ein Stahlseil dass ca. 7m über eine Wandstufe hinunter führte.
Elends lang zog sich dieser Abstieg hin auf dem man öfters dicht zusammen bleiben musste wegen Steinschlaggefahr für den Vorangehenden und bei dem der Talboden einfach nicht Näher kommen wollte. Irgendwann wards dann aber doch geschafft und nach Abstieg über eine Schuttmoräne kamen wir wieder auf den Weg. Als wir auf die Wand zurückblickten die wir abgesteigen waren, waren wir doch etwas erstaunt, dass durch diese Wand ein so einfacher Weg führt.
Relativ schnell waren wir dann, angetrieben von der Vorfreude auf was Gscheits zum essen und Trinken an der Hütte.
Die sonnige Terasse mit Blick auf die Sagwandpfeiler lud zum Verweilen ein und das Wissen um einen weiteren Talhatscher machte auch nicht gerade müde Männer munter.
Aber irgendwie haben wir uns doch noch motivieren können und waren dank ein paar im Hellen findbaren Wegabkürzer dann doch schneller im Tal unten als gedacht und so was gegen 17 Uhr zurück am Auto.
Mit einem letzten Blick zurück auf den Fußstein fuhren wir dann zufrieden mit unserer Tagestour nach Haus.
Facts:
Fußstein Nordkante, ca. 400Hm, etwa 12 Seillängen. Fels bis etwa 5/5- (meist jedoch 3-4). Die schönsten Kletterlängen im oberen Wanddrittel.
2100hm ab Parkplatz bis Gipfel (3380m). BH an den meisten Ständen, sonst öfters mal alte Felshaken an schweren Einzelstellen. Absicherung mit Camelots der Größe 0,2 bis 1 gut möglich (evt. 0,4-0,75 doppelt). Keile und Felshaken nicht unbedingt notwendig. Mehrere Schlingen um Seilverlauf bei Zwischensicherungspunkten bei Bedarf zu optimieren. Steigeisen + Seil für kurzen Gletscher dennoch empfehlenswert.
Insgesamt schöne, geneigte Kletterei meist im 3-4 Schwierigkeitsgrad mit Stellen 5. Die schuttbedeckten Bänder, welche wiederholt gequert werden stellen für die nachfolgenden Seilschaften ein Risiko dar, umsichtiges Klettern ist gefragt.
Auf dem Weg hoch zur Hütte (und kurz danach auch noch) immer wieder Bachläufe zum Getränkeflasche auffüllen.
Der Abstieg zur Hütte stellt durchaus nochmals Anforderung an Konzentration und Trittsicherheit. Bei Regen/Schnee, Nebel oder Dunkelheit vermutlich sehr unangenehmer Abstieg.
Infos zur Tour u.a. bei bergsteigen.at als Tourendownload:
Die momentan vorherrschende Wetterlage hat wenigstens den Vorteil, das man sich um die Wunschtouren in der näheren Umgebung kümmert.
Dazu zählen sicher einige Touren am Geiselstein. Besonders hat es mir da eine recht direkte Tour durch die 400m hohe Nordwand angetan.
Die Touren hier haben wohlklingende Nämen wie "Ocean voll Phantasie" und "Wunderland der Träume" beides anspruchsvolle und alpine Sportklettereien in allerbestem Fels. Nur auf Plaisierkletterei sollte man sich hier nicht einstellen. Dazu ist die benachbarte Herbstwind besser geeignet.
Niklas und ich nutzen die gute Infrastruktur und fahren am morgen mit dem Rad den Teerweg bis an Wankerfleck. Man kann auch mit dem Bus fahren, aber den entgeht einem die Wahnsinnsabfahrt am Abend
.
45min bis zum Fahrrad abstellen und 45min bis an Einstieg. Erst mal bekannte Gesichter begrüßen, wusste gar nicht das dies heute als Blautalausfahrt ausgeschreiben war
.
Die erste länge noch über die alte Nordwand geht es bald in die Superrillen des unteren Wandteils.
Die nun vollgende Rille war schon ziemlich besetzt durch die Kollegen, daher bin ich kurz auf die benachbarte "Ocean voll Phantasie" ausgewichen und war nach 60m und 4 Sicherungspunkten (wer wird denn aus 6er Wasserrillen raus kippen, hohoho) wieder am Stand der Wunderland.
Nun gehts los, die Schlüsselstelle, sehr schwierige Passage, dafür aber gut gesichert. So zieht es auf das große Grasband.
Ja Stef a Sense wär ned schlecht gell
.
Nun sucht sich die Tour in schöner Kletterei die Kompakten Felsbereiche zwischen den Grasbändern bis zu dem genialen Abschlußpfeiler. Die Orientierung ist nicht einfach, mit einem guten alpinen Auge aber gut möglich.
Der Pfeiler beginnt fantastisch, nur sollte man bei 10m Hakenabstand und wenig bis keiner möglichkeit für mobiles keinen Scheiß bauen.
Die beiden 7er längen gehören nun zu dem besten was ich im Ammergau geklettert habe. Geniale Wandkletterei und dann eine Wasserrille im 7. Grad bei anspruchvoller aber guter Absicherung. Nur an den Ständen hätte man sich das eine oder andere Mal einen BH neueren Datums gewünscht, vor allem da wo Faktor 2 Stürze möglich sind.
Der geniale Pfeiler:
Nik in Action:
Ja Stef, da kannst schauen solange du willst, hier wächst kein Tritt !
Dann halt doch Reibung:
Geile 7ner Wasserrille:
Oben dann noch einmal eine schöne 5 und eine gifftige 6er Einzelstelle und man ist am Vorgipfel.
Beim Abstieg sieht man noch einmal schön die Wand
Bevor es rasant den Weg ins Tal geht...wir müssen uns schicken, abends ist ja noch Grottenfest...PROST.
Zum Schluß: Absolut geile Tour mit hohem Anspruch auch an die Moral.
________________________
Facts:
Geiselstein Nordwand, Ammergauer Alpen
"Wunderland der Träume"
480m (5+,6-,6+,7,1,6-,6-,6,7-,7-,5+,6+,2) (so sind es wir geklettert, eigentlich 2 Längen mehr).
Material: Camalot 0.4-2, Keile (schlecht zu nutzen)