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Jochberg - Rampenweg (ca. 450 m) / 11.03.12 |
Geschrieben von: Tobias - 12.03.2012, 21:40 - Forum: Deutschland
- Keine Antworten
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Nach dem extremen Wärmeeinbruch des letzten Wochenendes waren die Eis-Verhältnisse am Jochberg mehr wie fraglich. Trotzdem wollten wir uns die Sache mal anschauen. Wir haben uns auch bewusst auf den Rampenweg fokussiert, da er mehr Nordwandtour mit Fels und Schnee anstatt Eistour ist. So ging es also am Sonntag bei absolutem sch. Wetter vom Parkplatz in der Kehre Richtung Jochberg Nordwand. Und siehe da, mal abgesehen vom Wetter und dem untersten Teil hatten wir insgesamt echt gute Verhältnisse.
Alles in allem ist der Rampenweg eher nicht aus Eiskletter Aspekten interessant, sondern eher die Linie und das tolle Nordwand-Ambiente. Der Rampenweg bietet bei guten Verhältnissen wahrscheinlich im Zentralen Wandteil die leichteste Durchstiegsmöglichkeit. Der unterste Teil ist identisch mit dem Big Gully und nach der Rampe trifft auf den oberen Teil der Via Classica. Im Führer sind die Schwierigkeiten des Rampenweg mit Wi3 , Fels IV- angegeben. Entscheidend für Zeit und Verhältnisse ist der Zustand auf der Felsrampe. Unterm Schnee befinden sich nämlich total glatte Platten (IV-). Wir hatten hier super Verhältnisse und größtenteils tragenden Trittschnee.
Die folgenden zwei Bilder dienen nur der Übersicht und zeigen nicht die aktuellen Verhältnisse, sie stammen vom 23.02.2012 als wir die „Zentrale Nordwand“ kletterten. Auf den Bilder ist ein vielfaches an Eis im Vergleich zu den aktuellen Verhältnissen zu sehen.
Jochberg Nordwand
Rampenweg
Vom Parkplatz ging es nicht wie sonst meistens üblich durchs Bachbett, sondern scheefrei und ganz angenehm durch den angrenzenden Wald hoch unter die Wand.
Eis war nicht mehr allzuviel sichtbar
Bis der Rampenweg nach rechts abzweigt ist die Route identisch mit dem Big Gully und mir somit vom 13.01.2010 her bekannt als ich mit Alban und Frank im Big Gully umkehren musst. Doch das Gelände war heute nicht wieder zu erkennen. Haben wir damals bei viel Eis am langen Seil kurz über diesen ersten Aufschwung gezogen, stellte er heute zunächst eine größere Hürde dar. Das bisschen Eis hing völlig haltlos auf den Felsen rum und war vom vielen Wasser total unterspült, war also überhaupt nicht zu gebrauchen. So musste irgendwie eine Felsvariante herhalten. Brüchiger und stark wasserführender Fels war angesagt, aber irgendwie löste es sich dann doch ganz gut auf und wir standen vor der dem Abzweig zum Rampenweg.
Vergleichsbild 11.03.2012
Vergleichsbild 13.01.2010
nasser, brüchiger Fels
Der Blick auf die Rampe wurde frei und wie schon erwähnt herrschten ab jetzt super Bedingungen. Auf den glatten Platten der Rampe (IV-) lag größtenteils guter Trittschnee und so hielt sich der Abrieb an den Steigeisen in Grenzen.
Blick auf die Rampe
Rampe
Rampe
Rampe
Am Ende der Rampe trifft man auf die Via Classica. Und tatsächlich es gab hier oben noch super Eis. Leider sind die Eisstufen sehr kurz. Bei dem tollen Softeis konnte das Seil weiterhin getrost am Rucksack bleiben:
Blick vom Ende der Rampe auf den Weiterweg
Im obersten teil folgen dann noch einige Höhenmeter Schneestapfen.
Eine linksseitige Parallerinne erschien noch etwas interessanter und so gab es noch kleine Fels-Gras-Passagen und am Ausstieg den fast obligatorischen Latschen-Kampf. Der Abstieg über den vereisten Normalweg führt dann zu filmreifen Pirouetten und endete hin und wieder auf dem Hosenboden. Gut das die Steigeisen im Rucksack geschont werden ... ;-)
Führer:
Eiskletterführer
Bregenz bis Garmisch
2.Auflage 2008
Viele Grüße
Ebe und Tobias
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Brochkogel-Nordwestwand, 7.3.2012 |
Geschrieben von: Psycho667 - 09.03.2012, 18:53 - Forum: Österreich
- Antworten (3)
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Durch den "Hausmeister des Rubihorns" zum Schreiben von Berichten ermutigt, müsst ihr jetzt meine Ergüsse ertragen!

In´s Pitztal sollte es gehen, was "Großes" machen, nach all den Wasserfällen. Also sind wir am Mittwoch, 7.3. nach 2 Tagen Biwak und Eisfallklettern mit der ersten Bahn bis aufs Mittelbergjoch gefahren. Von dort sofort auf den Gletscher abgefahren und die Felle aufgezäumt. Eine nette Gruppe Engländer, die unter Führung eines in Cham lebenden englischen Bergführers auf Alpendurchquerung war, spurte brav vorne weg. So erreichten wir nach gut 2h Zustieg den Fuß des Brochkogels. Dessen Nordwestwand (bzw. "-wändchen") erhebt sich 250m über den Gletscher. Kurz unterhalb der Randkluft legten wir unser Skidepot an und bauten auf Klettern um.
Ich sicherte Sven ziemlich oldschool über die Schulter, während er sich die Randkluft hochwühlte. Der Gute ist teilweise bis zu den Achseln eingesunken. Nachdem dieses erste Hindernis überwunden war, gingen wir seilfrei die Eiswand hoch. Anfangs mit ca. 45° Steilheit, stellt sich die Wand immer mehr auf, bis sie kurz unter dem Gipfel durch eine 70° steile Eisnase abgeschlossen wird. Es lagen ca. 15-20cm guter Trittschnee auf dem Blankeis, sodass wir die ersten 2/3 der Wand ungesichert klettern konnten. Zu Beginn des Blankeises war die Wand dann schon merklich steiler. Hier baute ich einen Stand und half dem (in Bergschuhen kletternden) Sven mit seinen brennenden Waden in die Sicherung.
Die markante Eisnase unterhalb des Gipfels türmte sich vor uns auf. Ich fühlte mich eigentlich recht gut und wollte die Nase frontal angehen. Da dies aber meine erste richtige Eiswand war, einigten wir uns darauf: Nicht gleich voll auf die Kacke hauen hier, auf der rechten Seite isses noch minimal flacher. Die Weichbiberversion links der Eisnase mit durchgehenden 55° wollten wir aber auch nicht machen. Also einfach geradeaus! Ich war gut im Fluss, kam schnell vorwärts. Nach ca. 30m wurde das Eis merklich steiler, sodass die Schräubchen in kürzeren Abständen ihren Weg ins Kühle fanden. Ich rechnete mit 2 Seillängen und war ziemlich verdutzt, als plötzlich rechts von mir ein Kopf auftauchte und mir ein salzburgerisches "Servas" entgegen rief. Dann stand ich auch schon auf dem Gipfel und konnte Sven nachsichern. Die Leute auf dem Gipfel drehten einen Freerider-Film und sind dann im ( in Aufstiegsrichtung) rechten, flacheren Teil der Nordwestwand abgefahren.
Nach kurzer Rast und Fotos stiegen wir über den Grat im Norden ab. Da es für die letzte Bahn ins Tal schon zu spät war und wir wenig Lust auf den Aufstieg aufs Mittelbergjoch hatten, gings über die mit fast 2000hm echt lange Taschach-Abfahrt wieder ins Tal.
Fazit: Eine wunderschöne kleine Tour die Lust auf mehr macht. Die Verhältnisse waren imho hervorragend, auch die Abfahrt über den Gletscher gestaltete sich aufgrund gespurter Strecke und zugeschneiter Spalten problemlos.
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Projektwasserfall Engetal, 18.02.12 |
Geschrieben von: Alban - 26.02.2012, 14:42 - Forum: Österreich
- Antworten (2)
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Projektwasserfall Engetal, 18.02.12, WI 3+, M3/4, 4. Seillängen, Nähe Pfronten/Grän
In dem sehr kalten und eisreichen Januar 2008 hatte ich diese Linie zum ersten Mal so richtig wahrgenommen. Ich war damals verabredet mit Stefan, Frank und Michael um gemeinsam im Tannheimer Tal was im Eis zu klettern und machte damals das erste bewußte Wandbild von dieser Route. Sie liegt gut einsehbar nahe der Straße die von Pfronten durch die "Enge" nach Grän ins Tannheimer Tal führt. Obwohl ich den Jungs die Linie damals gezeigt hatte, sind wir dann doch zum Vilsalpsee gegangen und wurden dort jedoch mit der Begehung der auch eher selten gebildeteten Linie „Warnschuß“ (vgl Tourenbericht im Forum Eisklettern) belohnt. Seit damals blieb diese Projektlinie jedoch im Hinterkopf. In den vergangenen Jahren hatte es dann irgendwie nie geklappt, entweder war die Linie nicht gebildet, oder keine Zeit, oder kein Seilpartner der beim unsicheren Projekt mitzog. 2010 stand der Eisfall auf jeden Fall auch ganz gut da.
Nach einem eher mäßigen Eiskletterwinterstart versprach die lange Kälteperiode Anfang Februar nun endlich kletterbares Eis zu finden. Der Temperatureinbruch ließ sogar die Hoffnung auf viel Eis und Softeis aufkommen.
Tobias, der auch schon länger diese Route im Auge hatte, war schnell für das Projekt zu begeistern und als Zuckerl für mich obendrauf kam mein Bruder Franz ebenfalls noch mit.
Wir verabredeten uns zu dritt am Wasserfall selbst zu treffen. Bei der Anreise zeigte sich dann das Allgäu erstmal von der romantischen Seite mit einem schönen Morgenrot.
Gespannt ob die Linie stand kurvte ich von Pfronten durch das Engetal und bog voller Erwartung um die letzte Kurve auf die Gerade auf der man die Wand sehen sollte und tatsächlich…. die Linie stand. Aufgrund der hohen Schneelage und erst kürzlich zurückliegenden reichlichen Neuscheneemengen war der Parkplatz am Steinbruch in der Enge nicht geräumt. Daher parkten wir unser Auto einfach am Straßenrand mit Blick auf den Wasserfall. Erwartungsvoll wanderten all unsere Blicke zum Projekt.
Wir hatten über diesen Wasserfall bisher noch nie etwas im Internet gelesen und im aktuell Eiskletterführer ist dieser ebenfalls nicht erwähnt. Daher war ungewiß ob es eine reine Eislinie ist, ob uns Mixedgelände erwartet, wie wir wieder hinunterkommen ….
Wir liefen die Straße zum Steinbruch in der Enge vor und spurten von da ab seitlich der Wand im sehr tiefen Schnee mühsam hinauf zum Fall. Zuerst in einem Schneehang, dann schräg rechtsquerend im Wald und schließlich wieder in einem eher freien Hang auf einem kleinen Geländerücken hinauf bis unter den Fall. Hier zeigte der Fall sich in seiner ganzen Pracht. Ich hatte als einziger Schneeschuhe dabei und musste selbst mit diesen mich noch sehr anstrengen bei der Spurarbeit. Franz und Tobias versanken in meiner Spur teilweise bis zur Hüfte.
Wir bezogen geschützt gegen Eisschlag etwas links neben dem Einstieg Stand. Hier war noch bequem frei Stehen möglich. Die erste Länge hatte von der Straße aus nach mehr Eis ausgesehen. Tatsächlich hatte es auch immer wieder gutes Eis für die Eisgeräte, aber die Dicke war gering, so dass die ersten 45m anspruchsvoll abzusichern waren.
Ich stieg leicht querend von rechts erst gegen links aufwärts (M3) zu einer Rinne mit gutem Eis und setzte in einem Grasbüschel den Spectre-Eishaken als Zwischensicherung. Im Eis ging es dann in einer Art Rinne schräg rechts über mehrere kleine Aufschwünge wieder aufwärts. Bei eher dünnem Eis schlug ich noch einen Felshaken (wurde wieder entfernt) und drehte dann zwei kurze Eisschrauben die ich jedoch teils abbinden musste. Nach ca. 30m dann die erste gute Schraube im satten Eis.
Nach weiteren 15 etwas steileren Metern konnte ich rechts unterhalb von einem Eisvorhang, der den Weiterweg der zweiten Seillänge markierte, Stand an zwei guten Schrauben beziehen.
Die erste Länge war zwar klettertechnisch nicht allzu schwer gewesen, Anfangs deutlich geneigt, jedoch eher schwierig abzusichern.
Franz kam als mittig Kletternder nach und Tobias zog direkt über die dünnen Steileisaufschwünge zum Stand hinauf.
Nachdem es zu dritt am Stand etwas eng war blieb Franz 6Meter unterhalb an einer bequemeren Stelle stehen und Tobias sicherte mich in der nächsten Länge.
Diese zog zunächst auf den linkerhand befindlichen Eisvorhang zu, in wenigen steilen Metern (WI 3+) über diesen hinweg und oberhalb des Eisvorhangs auf einer Rampe mit wenig Eis an den Fuß des breiten oberen Eisschildes. Querend um dieses herum nach rechts und dann über mehrere kurze Aufschwünge rinnenartig empor zu einem Überhang rechts des Wasserfalls. Hier konnte seitlich des Wasserfalls gut an Schrauben an einer kleinen flachen Stelle Stand bezogen werden. Vom Stand hatte man dann guten Blick auf die zurückgelegte Länge in der Seitansicht, eine wirklich schöne Route dachten wir uns Alle. Ungewöhnlich dass die noch keiner geklettert sein soll.
Vom Standplatz konnten wir sehen, dass ein weiteres Auto bei unseren Autos auf der Straße geparkt hatte und sich der Fahrer sehr für unsere Fahrzeuge interessierte und ständig drum herum lief. Nach einem Foto mit 12fach-Zoom war dann auch schnell klar, dass ist die Polizei die wohl nicht so einverstanden ist mit unserer Parkplatzwahl.
Das Polizeiauto fuhr wieder weg und wir hofften nur, dass nicht kurze Zeit später der Abschleppdienst auftaucht. Egal, wir konnten aktuell eh nichts dran ändern (so müssen sich die Kletterer fühlen die an den Sonnenplatten im Sarcatal oben in der Wand machtlos zusehen müssen wie unten ihr Auto ausgeräumt wird) und wendeten uns wieder dem Wasserfall zu. Nachdem ich bereits mit beiden Seilen eingebunden war und am Standplatz wieder einmal wenig Platz war um die Vorstiegsposition zu wechseln überließ mir Tobias freundlicherweise noch die nächste Länge. Luftig und steil war zunächst der Eisvorhang nach links zu queren
und dann steil gerade noch wenige Meter empor und dann deutlich flacher nach links in eine Rinne die sich schnell verjüngte. An der engsten Stelle an einem Flachstück erblickte ich dann links im Fels einen Bohrhakenstand mit 2 BH und einer blauen Kevlarreepschnur und Abseilkarabiner. Damit war eindeutig klar unser Projektwasserfall wurde bereits schon begangen.
Bei der leichten Erreichbarkeit, kurzem Zustieg, Einsehbarkeit in die Linie und lohnender Route eigentlich nicht ganz unerwartet. Da wir keine Vorinfos über die Route hatten und nicht wussten was uns erwartet hatte es sich trotzdem sehr abenteuerlich angefühlt. Ich hatte noch genügen Seil und stieg die flache Schnee/Eisrinne noch weitere ca. 30m empor und machte nach etwa 55m an einem Eispilz unterhalb einer überhängenden Wand bequemen Stand.
Tobias übernahm den Vorstieg und erkletterte in ca. 7m steilen Metern den markanten Wulst in der letzten Länge.
Das Eis war hier herrlich saftig und ließ nochmal richtig Genuss aufkommen.
Oberhalb warteten noch kleine, flachere Eisaufschwünge bis zum Ausstieg.
Tobias hatte Stand an einem Baum bezogen der oberhalb einer anderen steil Richtung Einstieg abfallenden Rinne lag. Theoretisch hätten wir auch versuchen können über einen ebenfalls auf Ausstiegshöhe liegenden weiteren Bohhakenstand abseilen zu können. Da wir in den ersten zwei Längen keine Bolts gefunden hattten waren wir uns unsicher, ob diese überhaupt existierten und wenn ja ob wir diese fanden. Abalakovs im unteren Teil erschien uns aufgrund der dünnen Eislage der ersten Länge etwas zu unsicher. Wir entschieden uns daher die bereits im Aufstieg anvisierte Abseilstrecke über Bäume und Latschen anzugehen. Tobias seilte als erster hinunter und machte nach etwa 55m an einer soliden Latsche oberhalb der überhängenden Wandpartie im Mittelteil rechts unserer Route Stand. Das Seil ließ sich dank eines am ersten Abseilstand zurückgelassenen Abseilkarabiners einigermaßen gut abziehen. Sah verdammt weit vom nächsten Stand hinunter auf das Schneefeld aus. Wir glaubten, dass unser 60m Seil reichen sollte und tatsächlich landeten die Seile nach dem Hinunterwerfen auf dem flachen Schneefeld unterhalb der Überhänge. Wir waren erleichtert, wer prusikt schon gerne freihängend unterhalb von mächtigen Eiszapfen wieder 60m hinauf? Ich seilte voran und musste an der Überhangskante ein paar mächtige Eiszapfen abschlagen um gefahrlos zwischendurch seilen zu können. Freihängend ging die Abseilfahrt dann 30m hinunter. Auf dem Schneefeld waren es noch ca. 20m in Abseilrichtung links hinunterzulaufen bis zu einem kleinen Baum. Das Seil reichte gerade so bis zu dem Baum (ca. 58m). Allerdings hätte man auch seilfrei die letzten 15m hinüberlaufen können.
Vom Baum aus ging es dann recht leicht in weiteren 50m entweder schräg zurück zum Einstieg oder gerade hinunter auf das Schneefeld unterhalb des Einstieges.
Wir liefen in unseren alten Spuren zurück zum Steinbruch in der Enge und brauchten für den Rückweg nur ca. 15-20min.
Unsere Autos waren zum Glück noch da, hatten aber beide unschöne weiße Zettel an der Windschutzscheibe haften. Wir mussten dann leider an der Polizeistation in Grän noch einen 20-Eurostrafzettel bezahlen, der unsere gute Laune aber auch nicht mehr trüben konnte.
Gruß Alban, Franz und Tobias
Facts:
Projektwasserfall Engetal
Lage: in der" Enge", auf der Straße zwischen Pfronten im Allgäu (Deutschland) und Grän (Österreich, Tirol) kurz nach der Grenze in Fahrtrichtung von Pfronten kommend auf der rechts Seite an der Felswand in der auch der Steinbruch mit dem Eisklettergarten der Enge liegt
Ausrichtung Nordwest
Einstieg 1350m ü.n.N.
Zustieg ca. 30-45min je nach Schneelage
Schwierigkeit: WI 3+, M3/4, ca. 190m, 4. Seillängen
Material: Eiskletterzeug, Eisschrauben (auch 2-3 kurze), ein paar Keile/kleine Friends und Felshaken für die erste Länge die fast immer wenig oder dünnes Eis aufweisen wird, LVS-Gerät für den Zustieg/Abstieg, Reepschnurmaterial fürs Abseilen
Abstieg: 3x Abseilen mit 2x60m Halbseilen an Baum/Latschen (1. Abseilstelle ca. 55m an Baum mit Reepschnur und Abseilkarabiner , 2. Abseilstelle ca. 58m an Latsche, 3. Abseilstelle 50m von kleinem Baum)
Erstbegeher und Routeneinrichter: unbekannt
Tourenbeschreibung:
1. Länge: je nach Eisqualität und Menge M3/4 und/oder dünnes Eis bis 70 Grad, ca. 45m
2. Länge: WI 3, über kleine ca. 6m hohe Steileisstufe (ca. 85 Grad), dann auf Rampe nach rechts aufwärts (wenig Eis) dann rechterhand um die Basis des mächtigen Eisschildes herum und am rechten Rand in angedeuteter Rinne über einen weiteren Steilaufschwung (75-80Grad) hinauf und Stand unterhalb Überhang am rechten Wasserfallrand., ca. 55m.
3. Länge: Schräg links steil querend aufwärts und dann in Falllinie noch über eine Steilstufe (85Grad)hinauf und leicht links in Rinne, vorbei an Bohrhakenstand links (2BH) und noch weitere 35m über steile Schneerinne mit kleinen Eisstufen (ca. 40 Grad) bis zu einem Eispilz links von der letzten Steilstufe, hier bequemer Stand, 50m.
4. Zunächst noch flach zur ca. 7m hohen Steileisstufe (ca. 80 Grad), über sie hinweg und dann flacher über mehrere kleine Eisstufen hinweg und entweder Stand links an 2 BH mit blauer Kevlarreepschnur oder weitere 10m schräg rechts hinauf und am Ende nach rechts zu solidem Baum oberhalb einer kanalartigen Steilschneerinne, ca. 35-40m
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