weiter gehts, hab als nächstes canale sass da forcia erledigt, und zwar via canale joel (aufstieg):
die wetterbedingungen waren sehr gut
aufstieg:
von passo pordoi richtung forcella pordoi rechts haltend hochgegangen, dann weiter nach rechts rüber bis auf das joel geröllfeld, ging fast alles bis joel ausgang mit ski, dann joel hoch, teilweise noch sehr hart, steigeisen im mittleren teil an der steilsten stelle wären sinnvoll gewesen, ging aber auch so, weiter raus guter trittfirn, grade über die kleine wechte ausgestiegen. kurze pause, dann auf dem plateau richtung piz boe (osten) bis man auf ein kleineres abgesenktes plateau absteigen kann.
abfahrt:
oberer teil von sass da forcia sulzig, etwas unterhalb der einfahrt sehr schmal (ca 1.80 breit), dann super zu fahren, abseilstelle in sehr schlechtem zustand, hab nach kräftigen ziehen den oberen haken rausgerissen, und eine der bandschlingen zu haken2 war fast durchgerissen, hab dann an meiner eigenen bandschlinge über einen kleine vorsprung in der wand abgeseilt (etwas moralisch), ausfahrt war dann wieder super. abfahrt runter zu passo pordoi mehr schlecht als recht... machbar, aber wenig schön weil wenig schnee.
schwierigkeit:
4.3, WS, E2
nicht allzuschwierig, bei wenig/schlechtem schnee aber heikel oberhalb der abseilstelle, und an der abseilstelle selbst blankeis! bei wenig schnee ergo höherer alpiner anspruch.
dauer:
aufstieg ca. 2.5h
abfahrt wegen problemen in der abseilstelle ca. 2h
aufstieg:
von monte pana auf forstweg bis zum wegweiser richtung langkofelhuette, dort dem pfad folgen, dann rechts rein bis zum breiten geröllfeld unterhalb der couloir, vorsicht bei aufstieg der hang ist lawinengefährdet, dann nicht wie ich auf der linken seite hochklettern (ca 3+), sondern ganz rechts (2+) hochsteigen (und auch wieder abklettern). in der couloir wenig schnee im unteren teil oberhalb des cliffbands, mittlerer teil guter trittfirn, oberer teil teilweise vereist
abfahrt:
oben eisig, in der mitte ok, 2/3 runter ganz rechts halten (eingewehter schnee), dann ca 50-100m über dem band schräg links rüber (um die steine rum, etwas heikel), dann wieder links (von oben) abgeklettert (unschön mit ski auf dem rücken), ski wieder ran, ganz links (von oben) auf dem lawinenkegel runtergefahren (rechts schnee schön, war mir aber zu gefährlich) und fast ganz unten nach rechts wieder zur aufstiegsspur rübergequert
schwierigkeit:
4.3, ZS, E2
also hier sollte man schon wissen was man tut, das ist keine couloir zum üben...
dauer:
dadurch das ich so lange am cliffband rumgeklettert bin hab ich 5.5h gebraucht. geht aber lässig 1h schneller wenn man gleich ganz rechts drüber klettert.
abfahrt inkl. abklettern ca. 1h
super teil, zu empfehlen.
zusammenfassung
kaffeefahrt durchgeführt von: solo
datum: 14.03.2012
stützpunkt: camp im wald bei abzweig pfad langkofelhuette von forststrasse
summit erreicht: / (höchster punkt erreicht)
hm hochgeochst: 1000
aufstiegsdauer: 5.5h
schneebedingungen: firn
abfahrtdauer: <1h
ski verwendet: dynastar altitrail mythic light 178, tlt speed
schuhe verwendet: black diamond quadrant
steigeisen verwendet: ja
eisgeräte mitgenommen/verwendet: ja/ja (grivel matrix light)
sicherungsmittel mitgenommen/verwendet: ja/ja
LVS mitgenommen: nein
gletscher/bergschrund überschreitung: nein
exposition: nord
subj. schwierigkeit: mittel
subj. gefahreneinschätzung: mittel
wasser verbraucht: 1l
besonderheiten: gopro akku leer nach der hälfte des aufstiegs (sackgang!).
vorsicht am hang unterhalb der couloir (lawinengefährdet), angeblich gibt es die möglichkeit vom cliffband abzuseilen statt abzuklettern: ich hab nix gefunden...
ave, bin letztlich diese couloir am piz da peres gefahren.
die wetterbedingungen waren sehr gut, jedoch ziemlich starker wind auf dem gipfelplateau.
aufstieg:
im wald teilweise noch sehr viel schnee bis zur hüfte. die couloir war gut begehbar ohne steigeisen, eisgeräte waren nicht nötig aber sinnvoll zum gehen im oberen teil. am ausstieg ist eine nicht ganz kleine wechte in laufrichtung, vorsicht. also ausstieg nach links raus.
abfahrt:
der schnee war im oberen teil windgepresst und sehr hart. mit weiterer abfahrt wurde der schnee besser, allerdings viele steine. eher in der saison (mit mehr schnee) besser zu fahren, allerdings dürfte dann der aufstieg keine freude mehr machen, ich bin auch so im unteren teil ab und zu noch knietief eingebrochen.
schwierigkeit:
ich selbst würde die couloir als leicht (auf einer skala leicht-mittelschwer-schwer-sehrschwer-extrem-lebensmüde) einstufen.
dauer:
aufstiegsdauer war ca. 3.5h, die wühlerei im wald nervt.
abfahrt von gipfel ca. 30minuten, viele steine haben rausgeschaut und vorsichtiges fahren ist obligatorisch.
alles in allem ein cooles ding, wenn man sowieso in der gegend ist ein lohnendes ziel, weil auch der gipfel sehr schön ist.
zusammenfassung
durchgeführt von: solo
datum: 12.03.2012
stützpunkt: parkplatz furkelpass
summit erreicht: ja, 12.00, 2507m
hm aufgestiegen: 750
aufstiegsdauer: 3.5h
schneebedingungen: firn
abfahrtdauer: ca. 30min
ski verwendet: dynastar altitrail mythic light 178, tlt speed
schuhe verwendet: black diamond quadrant
steigeisen verwendet: nein
eisgeräte mitgenommen/verwendet: ja/ja (grivel matrix light)
sicherungsmittel mitgenommen/verwendet: nein/nein
LVS mitgenommen: nein
gletscher/bergschrund überschreitung: nein
exposition: nord-west
subj. schwierigkeit: leicht
subj. gefahreneinschätzung: gering
wasser verbraucht: 1l
besonderheiten: vortägiger lawinenabgang in der couloir, auslauf im untersten teil
sind die Länder, die wir in diesem Jahr mit unseren Rädern bereisen wollen. Die für den Iran nötigen Visa haben wir am 30.03. mit einer Aufenthaltsdauer von 30 Tagen erhalten. So werden wir am 20. 04. mit Qatar Airways von Stuttgart aus nach Doha starten und am 21.04. Schiraz im Südwesten des Irans erreichen.
Von dort aus wollen wir per Rad weiter über Yazd und Esfahan nach Teheran. Wenn es zeitlich möglich ist wollen wir von dort aus mit dem Zug nach Maschhad reisen und ein paar Tage bei Iranern verbringen, die wir im letzten Jahr in der Türkei kennen lernten, bevor es wieder nach Teheran zurück geht. Von dort soll es zum Kaspischen Meer gehen und über Ardabil weiter nach Täbris. Dann folgt der Übergang nach Armenien und durch den kleinen Kaukasus geht es nach Eriwan. Die weiteren Stationen sind Tiflis und Batumi (am Schwarzen Meer) in Georgien, bevor wir, wenn alles wie geplant verläuft, unsere Reise in Trabzon (Türkei) beenden werden.
Wir haben zwar eine Reiseroute geplant, sind aber jederzeit bereit, unsere Pläne zu ändern, wenn es die Situation erfordert oder wenn wir bessere Vorschläge erhalten. Deshalb haben wir auch keinen Rückflug gebucht, so dass wir alle Optionen nutzen können.
Die Rückkehr wird voraussichtlich Mitte Juni sein.
Wir werden Euch, soweit dies möglich ist, mit Berichten und Bildern versorgen. Wir freuen uns auf Antworten von Euch, bitten Euch aber zugleich, solange wir uns im Iran aufhalten, keine negativen Kommentare zum Iran abzugeben, da dies zu Problemen führen könnte.
Bis bald
Frieda und Norbert
Nach dem am Vortag am Allalinhorn (4027 m )
und am Feechopf (3888 m)
SO-Grat bestes Wetter herrschte und die Farben Blau und Weiß dominierten, überwiegte heute am Strahlhorn (4190 m) doch eher Grau.
Das Strahlhorn ist einer der klassischen Walliser Ski 4000er mit keinen wirklichen technischen Schwierigkeiten. Vielmehr ist es schon ein ganz schöner Hatscher bis über den langen und endlos flachen Allalingletscher endlich mal der Adlerpass (3789 m) erreicht ist.
Strahlhorn (4190 m), gesehen vom Allalinhorn
Route: Zunächst geht es von der Britanniahütte (3030 m ) ca. 130 Hm auf den Hohlaubgletscher hinab. Der Hohlaubgletscher wird gequert bis man auf den Allalingletscher trifft. Nun immer parallel zu den Felsen des Hohlaubgrat aufsteigen bis zur großen noch flacheren Gletschermulde im Allalingletscher. Hier ginge es nach rechts zum Allalinpass. Zum Strahlhorn geht es weiter geradeaus nun immer endlang der Rimpfischhorn Ostflanke zum Adlerpass (3789 m, 2-3 h von der Hütte) empor. Vom Pass entweder direkt über den NW-Grat (oft Wechten und steile Eisplatten oder sehr harter Schnee) zu P. 3954 m oder oft besser schon 20 Hm vor dem Pass nach links und in einer steilen Mulde links des NW-Grates zu P. 3954 m aufsteigen. Von dort geht es wieder problemlos in östlicher Richtung über sanftes Gelände in eine Mulde direkt vor dem Gipfel und weiter bis auf den kurzen Gipfelgrat. Entweder Skidepot oder bei guten Verhältnissen mit Ski bis zum Gipfelkreuz des Strahlhorn (4190 m). Abfahrt auf der Aufstiegsroute.
Schon beim ersten Gang vor die Hüttentüre um 5 Uhr sah man kaum die Umgebung. Frühstück gibt es ab 05.15 Uhr. Als wir gegen 05.45 Uhr als erste die Hütte verlassen können wir immerhin schon die Spuren des Vortages im Nebel erkennen und rutschen/fahren mit der Stirnlampe die hartgefrorenen Hänge bis zum Hohlaubgletscher hinunter. Nach dem Auffellen folgen die flachen Gletscherhänge des Allalingletscher und zeitweise machte es den Eindruck auf zu machen. Kurzzeitig war sogar blauer Himmel zu sehen.
Doch mit der Sonne war es bald vorbei. Eine Wolkenbank hüllte uns ein, es ging ein eisiger Sturm und es begann zu schneien. Mit einem französischen Bergführer wechselte ich mich mit Spuren ab uns so stocherten wir durch den „Whiteout“ und waren beide froh als wir endlich den Adlerpass mit seinen markanten Felserhebungen im Nebel erkennen konnten. Aus Orientierungsgründen wählten wir den zwar etwas schwereren aber nicht zu verfehlenden Aufstieg direkt am NW-Grat. In vielen Spitzkehren und mit Harscheisen ging es aber ganz gut. Zum Glück hörte es bald wieder auf mit dem eisigen Sturm und Schneefall und man konnte auch wieder etwas erkennen.
wenige Minuten später standen wir im „Whiteout“ und es schneite.
unterwegs am NW-Grat
unterwegs am NW-Grat, die Sicht wurde wieder besser
Nach P.3954 wird es wieder deutlich flacher und wenig später ist schon der Gipfel zu sehen und bald erreicht.
Gipfel in Sicht
auch die umliegenden Berge waren wieder zu erkennen
kurzer Gipfelgrat zu Fuß...
...oder mit Ski
Strahlhorn (4190 m)
Hatten wir am Vortag am Allalinhorn noch schönen Pulverschnee zu genießen, war nun größtenteils richtig besch. Bruchharsch angesagt. Immerhin zeigte sich auch die Sonne kurzzeitig bevor es endgültig schlecht wurde. Schlagartig steckten wir wieder im Whiteout und die Abfahrt bis zum wieder Anfellen gestaltete sich anspruchsvoll auf den weiten flachen Gletscherflächen. Im immer stärker werdenden Schneefall ging es hinauf zur Britanniahütte und gleich weiter übers Egginerjoch zurück ins Skigebiet von Saas Fee.
Blick zurück auf Strahlhorn und Adlerpass
wieder im Whiteout
Wiederaufstieg zur Britanniahütte
Irgendwo im Bereich des Egginerjoch
Nach dem ja das Allalinhorn von der Bergstation Mittel-Allalin (3456) aus sehr einfach und schnell zu erreichen ist, lockte uns nach dem Allalinhorn (4027 m)
am Mittag noch der nahegelegene SO-Grat auf den Feechopf (3888 m). Eine lohnende und tolle hochalpine Gratkletterei. Es war noch keine Spur vorhanden und so war auch noch etwas Spurarbeit angesagt.
Der Grat sieht eher niedlich, kurz und einfach aus. Unterschätzt werden darf er aber auf keinen Fall. Mehrere Türme und Erhebungen müssen überklettert oder umgangen werden und die Felsschwierigkeiten am steilen, ausgesetzten Gipfelaufschwung liegen sehr deutlich im II. Grad und es handelt sich nicht mehr um normale Blockkraxelei. Hin und zurück sollten 2 h eingerechnet werden. Wer hier auch noch zu sichern anfängt sollte entsprechend mehr Zeit einrechnen. Eine Sicherungsstange und einen Bohrhaken haben wir gesehen. Die Schwierigkeiten nehmen im Laufe des Grates zu.
Feechopf SO-Grat
Feechopf SO-Grat
Im Mittelteil haben wir den markanten Gendarm links (südlich) in der Flanke umgangen. Leichtes aber abschüssiges Kombigelände. Im Sommer wenn kein Schnee auf dem Grat liegt, überklettert man den Gendarm wahrscheinlich.
Umgehung des Gendarm
Gipfelaufschwung
Die letzten Meter, hinten das Allalinhorn
Feechopf (3888 m)
Nach dem Gipfel geht es für uns wieder über den Grat zurück zum Skidepot in der Nähe des Feejoches und abfahrend ins Skigebiet um rüber zur Britanniahütte zu kommen.
Im Abstieg
Im Abstieg
Powderabfahrt vom Feejoch
Station Felskinn
Nun wollten wir ganz besonders schlau sein und dachten mit dem Schlepplift (der ist nämlich ohne Liftpass-Kontrolle) ins Egginerjoch (2989 m), dem Übergang zur Britaniahütte zu fahren. Dementsprechend haben wir den direkten Weg vom Felskinn zur Britaniahütte rechts liegen gelassen und sind über die Piste weiter abgefahren. Soweit so gut. Blöd nur wenn 2 min vor unserer Ankunft an der Liftstation der Lift abschaltet und der Lift-Boy nicht mehr zu überreden ist die Kiste nochmal anzuschalten. Also Felle wieder drauf und 200 Hm Trainingseinheit in der brennenden Nachmittagshitze auf der Skipiste.
nette Trainingseinheit
Vom Egginerjoch (2989 m) aus ist die Britanniahütte (3030 m) schon zu sehen. Etwas runter und wieder rauf und die Hütte ist erreicht. Am nächsten Tag geht es aufs Strahlhorn (4190 m)
.
Am Egginerjoch
Britanniahütte (3030 m)
Führer:
SAC-Skitourenführer Walliser Alpen
Karten:
1:25000: 1328 - Randa
1:50000: 284 S - Mischabel
Das Wetter für das Osterwochenende war im Vorfeld im ganzen Alpenraum eher schlecht vorhergesagt. Doch plötzlich tat sich für die westliche Alpensüdseite eine passable Prognose auf, die für Skitouren zwei Tage brauchbares Wetter mit Wolken und sonnigen Abschnitten bringen sollte. Mittwochabend entschieden, am Donnerstag Mittag ging es los nach Saas Fee. Ganz kurzfristig stieß noch Martin hinzu, der die absolut geniale neue Zugverbindung ins Wallis ausnutzte. Von Stuttgart nach Visp mit nur einmal Umsteigen in Zürich in sage und schreibe nur 5 h !!! Der neue Lötschberg-Basistunnel macht es möglich...
Nina und ich mühen uns durch das Gründonnerstags-Verkehrsaufkommen und müssen in Bregenz, Zürich, Bern und Thun die eine oder andere Stockung in Kauf nehmen. Naja irgendwann waren wir am Abend auch im Wallis, treffen uns in Visp und fahren nach Saas Fee. Der weitere Weg von Visp nach Saas Fee oder Zermatt ist natürlich auch sehr einfach mit Bus und Bahn möglich.
Morgens in Saas Fee war es noch dick bewölkt und alles nebelig. Aber schon auf dem Weg zur ersten Gondel zum Felskinn lichtete sich die Sache und bald war klar was uns heute dort oben erwartet: Sonne pur und frischer Powder.
es macht auf: Täschhorn, Dom und Lenzspitze
Schnell aber nicht gerade günstig (53 Franken) geht es von Saas Fee (1800 m) zum Felskinn (2989 m) und mit der Metro Alpin zur Bergstation Mittelallalin (3454 m). Keine Wolke am Himmel nur in den Tälern, frischer Neuschnee und keine Spur zum Allalinhorn ! da kommt doch Freude auf. Das Hochgebirge schickt aber gleich noch einen Willkommensgruß, in Form eines größeren Eisabbruches, herbei.
Allalinhorn (4027 m)
Zunächst spurt ein Schweizer Bergführer, wir lösen ihn ab und etwas später werden wir von einer sehr schnellen italienischen Seilschaft abgelöst. Die Patrouille des Glaciers (Ende April 2012) wirft ihre Schatten voraus und es folgen mehrere Seilschaften in Rennanzügen. Der frische Schnee verdeckt die doch vorhandenen Spalten teils trügerisch und zumindestens die spurenden Seilschaften gehen am Seil.
Bald ist das Feejoch (3826 m) erreicht und der Gipfel zum greifen nahe. Noch knapp 200 Hm sind es bis zum Skidepot. Der Gipfel kann aber derzeit auch problemlos ganz mit Ski erreicht werden, der kurze Firngrat hinüber zum Gipfel bestand aus schön griffigem Schnee.
Blick vom Feejoch zum Allalinhorn
Die letzten Spitzkehren vor dem Skidepot
Allalinhorn (4027 m)
Allalinhorn (4027 m)
Nach kurzer Brotzeit oberhalb des üblichen Skidepot, folgte die Abfahrt zum Feejoch. Der Tag ist noch jung und der schöne Felsgrat rüber zum Feechopf (3889 m) lockte (Bericht hier im Forum). So ging es also über den SO-Grat auf den Feechopf (3888 m)
hin und zurück. Anschließend hinüber zur Britanniahütte und am nächsten Tag aufs Strahlhorn (4190 m)
.
Der felsige Feechopf in Bildmitte
Der sehr einfache Ski 4000er Allalinhorn wird auch gern als „4000er zum Frühstück“ bezeichnet. Dem kann aufgrund der Kürze und Einfachheit auch nur zu gestimmt werden. Die Aussicht auf fast alle Walliser 4000er hingegen ist einfach herrlich. Auch Montblanc und das gesamte Berner Oberland grüßen herüber. Hier eine kleine Allalinhorn 4000er Parade:
Strahlhorn (unser Ziel am nächsten Tag), Monte Rosa Stock
Pollux und Breithorn
Matterhorn, Dent d´Hérens, Montblanc
Montblanc, Grand Combin
Obergabelhorn, Zinalrothorn, Weisshorn
Täschhorn, Dom, Nadelhorn, Lenzspitze
Führer:
SAC-Skitourenführer Walliser Alpen
Karten:
1:25000: 1328 - Randa
1:50000: 284 S - Mischabel
Geschrieben von: Tobias - 27.03.2012, 20:13 - Forum: Deutschland
- Keine Antworten
Nicht jedes Jahr und nicht bei allen Verhältnissen ist eine Skiabfahrt vom Gipfelkreuz des Hochvogels (2592 m) möglich oder zu verantworten. Aber wenn nicht dieses Jahr, wann dann? Insgesamt wird es aber relativ regelmäßig gemacht und stellt bei guten Verhältnissen auch keinerlei größere Schwierigkeiten dar.
Eine insgesamt enorm hohe Schneelage sowie perfekte und sichere Frühjahrsverhältnisse sollte es dieses Mal problemlos ermöglichen.
Das folgende Bild habe ich freundlicherweise von Ralf Lotz bekommen. Er war am selben Tag von Hinterhornbach aus auf dem Großen Wilden und hat das tolle Bild vom Hochvogel aufgenommen.
Hochvogel
Für Nina und mich ging es am frühen Sonntagmorgen am tollen Winterraum des Prinz-Luitpold-Haus (1867 m) los. Über die Balkenscharte (2172 m) geht es nach Osten und nach einer kurzen Querung erreicht man den Übergang zum Kar „Im kalten Winkel“. So manche Spitzkehre später erreicht man die Kaltwinkelscharte (2283 m) und somit das übliche Skidepot zwischen Hochvogel und Kreuzspitze.
morgendlicher Start am Winterraum
Balkenscharte in Sicht
Balkenscharte
Querung in den Kalten Winkel
Blick in den Kalten Winkel
Von der Scharte geht es über treppenartige Bänder und Felsen empor bis zur sogenannten Schnur. Die Schnur quert südseitig die Hochvogel-Westschulter und kann im Winter je nach Verhältnissen unangenehm sein. Über sich ziehenden Geröllhänge und den linken Gratrücken geht es zum Gipfel des Hochvogels (2592 m). Oftmals sind für diesen Fuß Aufstieg Steigeisen und evtl. ein Eisgerät hilfreich. Derzeit ist aber beides nicht nötig.
Am breiten Absatz vor der Schnur
Nina auf der Schnur
Westschulter und Schnur
die letzten Meter
die letzten Meter
Direkt am Gipfelkreuz ging also die Abfahrt los. Wie schon angedeutet ist die Steilheit oder das Gelände ansich überhaupt nichts problematisches. Bei mir befinden sich schon zwei Abfahrtspuren im Schnee auf den Geröllhalden der Westflanke. Die zwei Vorgänger sind den größten Teil sogar mit Ski aufgestiegen. Lediglich auf Teilen der Schnur und der direkt unterhalb der Schnur liegenden Felsstufe sind die Ski nicht an den Füßen. Den ein oder anderen Felskontakt sollte man natürlich einkalkulieren.
Skiabfahrt Hochvogel
Skiabfahrt Hochvogel
Skiabfahrt Hochvogel
Skiabfahrt Hochvogel
Skiabfahrt Hochvogel
Blick von der Kaltwinkelscharte auf die Hochvogel-Westschulter
Bei der Abfahrt durch den Kalten Winkel gab es noch tollen Pulverschnee zu fahren bevor es wieder nach links Richtung Balkenscharte ging. Nochmal kurz die Felle drauf und man steht in der Balkenscharte. Wenig später ist das PLH wieder erreicht.
Pulver Abfahrt in den Kalten Winkel
kurz vor dem PLH
Prinz-Luitpold-Haus
Die weitere Abfahrt zurück zum Giebelhaus ist diese Jahr umrahmt von einer Vielzahl an Gleitschneelawinen. Die Ansonsten oft gleichmäßig weiße SW-Flanke des Glasfelderkopfes gleicht einem Gletscher.
Viele Lawinen - Blick vom PLH bis zum Giebelhaus
Glasfelderkopf SW-Flanken-Gletscher
Bis in den Bereich der unteren Bärgündelealp hatten wir sogar noch angehnehmen Firn danach jedoch wurde es immer schlimmer und der Sulz tiefer. Die Untere Bärgündelealp hatte wohl großes Glück und ist nur knapp ihrer Zerstörung durch eine Gleitschneelawine entgangen. Ob das jedoch ohne Schäden am Gebäude von statten gegangen ist bleibt wahrscheinlich abzuwarten.
Auf dem Weg Fahrweg zwischen Pointhütte und Gibelhaus gibt es dann auch die eine oder andere riesige Lawine zu betrachten! Insgesamt liegt auf dem Fahrweg eine abartig hohe Schneedecke und es dürfte wohl noch lange möglich sein mit Ski hier was zu machen. An der Brücke direkt hinterm Giebelhaus hat es noch ca. 1,5 m Schnee (siehe Bild) !!!