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Piz Palü - Bumillerpfeiler (V+, 55°, 900 mH) 21.06.2014 |
Geschrieben von: Tobias - 22.06.2014, 18:26 - Forum: Schweiz
- Keine Antworten
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Schon länger schwärmte mir Jürgen von der Bernina vor und mei den „Bumiller“ müsste man halt unbedingt mal machen. Im Gegensatz zu ihm war ich bisher tatsächlich kein einziges Mal zum Bergsteigen im „Festsaal der Alpen“ gewesen. Da dies eigentlich kein tragbarer Zustand ist benötigte es keine großen Überredungskünste und wir fuhren zu dritt mit Florian in die Bernina. Um es gleich mal vorweg zu nehmen es wurde eine grandiose Unternehmung. Es hat einfach alles gepasst, Verhältnisse, Wetter, Tourenpartner und nicht zuletzt der geniale und wunderschöne Bumillerpfeiler selbst. Genüsslich kletterten wir in der Morgensonne den Pfeiler empor, standen nach 5½ h am Gipfel und kamen aus dem Juchzen gar nicht mehr heraus. Im Nachhinein war dies wie der
Hörnligrat am Matterhorn
zusammen mit Nina eine meiner bisher schönsten Hochtouren.
Piz Palü von der Diavolezza
Der Bumillerpfeiler ist aufgrund seiner objektiven Gefahren im Einstiegsbereich leider sehr in Verruf geraten. Auf die komischen Direkt-Einstiegsvarianten im Fels links des Pfeilers hatten wir aber überhaupt keine Lust und somit war schon im Vorfeld klar wir wollen trotzdem rechts gehen und wir versuchen gute Verhältnisse abzupassen. Mit einer Nullgradgrenze von deutlich unter 4000m, eingeschneiten Spalten und schönem Frühjahrs Trittfirn war dies nun gegeben. Natürlich ist bei solchen Seracs und Gletscherbrüchen die reine Temperatur nicht unbedingt das Maß aller Dinge aber Mental tut es schon gut wenn man weiß es ist wenigsten kalt.
Durch den westlichen Hängegletscher ist eine nicht unerhebliche Eisschlaggefahr auf die Einstiegsrinne natürlich definitiv gegeben aber man muss glaub die Kirche schon auch manchmal im Dorf lassen. Zumal man idealerweise relativ früh ganz nach links an die Felsen steigt und somit aus der Eisschlagzone wieder draußen ist. Vom Betreten der Rinne bis wir wieder draußen ganz links an den Felsen waren hat es gerademal 18 Minuten gedauert! Ursprünglich war geplant wir gehen ohne Seil und jeder geht sein eigenes Tempo voll durch, da uns aber die Spalten doch nicht ganz Geheuer waren blieben wir am Seil.
Piz Palü – Bumillerpfeiler, der zentrale Felsteil und der obere Eisteil
Am Vorabend fahren wir ganz gemütlich mit der Diavolezzabahn rauf und gehen noch 20 min bis wir unser Zelt aufschlagen. An Essen und Trinken mangelt es heute mal nicht und die Rucksäcke sind bei dieser Seilbahn Nähe nicht nur mit Ausrüstung voll. Um 03:00 Uhr klingelt der Wecker und gegen 03:30 Uhr sind wir auf den Beinen. Nach einer guten Stunde über die Weiten des Pers-Gletschers sind wir am Fuße des Bumillerpfeilers. Zwei weitere Seilschaften nutzen auch die Gunst der Stunde und sind bereits vor Ort. Allerdings sind beide Seilschaften links in den Felsen, bzw. in einer nach rechts ziehenden steilen leicht kombinierten Schneelinie unterwegs. Im Dunkeln wissen wir jedoch nicht so recht was sie vorhaben (Direktvariante oder doch nicht?). Wir bleiben bei unserem Plan, machen uns fertig und gehen kurz vor 05:00 Uhr nach rechts in die klassische Einstiegsrinne. Im Nachhinein haben wir erkannt, dass beide Seilschaften eine elegante Linie gewählt haben welche den unteren objektiv gefährdeten Einstiegsrinnenbereich umgeht. Nachdem wir aus der Rinne wieder nach links raus an die Felsen sind haben wir sie wieder getroffen. Eine Seilschaft hatten wir dabei überholt.
die Einstiegsrinne unter dem westlichen Hängegletscher
nun nach links raus an die Felsen
nun nach links raus an die Felsen
Nun geht es in technisch einfachem Schnee/Eisgelände einem Firngrat entlang dem zentralen Felsteil entgegen. Ein wunderschöner Sonnenaufgang lässt die Vorfreude auf den Felsteil des Bumillerpfeiler steigen.
Die weitere Seilschaft ist bereits am Beginn des Felsteils und lässt uns als wir dort ankommen freundlicherweise gleich vorbei. Direkt am höchsten Punkt des Firngrates geht es in den zentralen Felsteil des Bumillerpfeiler. In drei längeren Seillängen (45-50m) geht es unter den markanten gelben Gratzacken. Die Felsen sind noch nicht gänzlich schneefrei und wir klettern alles mit Steigeisen. Die entscheidenden Stellen sind jedoch trocken und schneefrei. Insbesondere in der 3. SL muss an einem markanten Überhänglein mit weißer Schlinge kurz kräftig zugepackt werden. Super Fels überall!!!
1. SL (ca. IV+)
1. SL (ca. IV+)
2. SL (ca. IV/ kurz V)
2. SL (ca. IV/ kurz V)
2. SL (ca. IV/ kurz V)
die dritte Seilschaft kommt dem Firngrat entlang
3. SL - Jürgen am „Überhang“ unter dem gelben Gratzacken
3.SL – Ausstieg aus dem „Überhang“
Nun geht es in einer Linksquerung unter dem gelben Gratzacken hindurch. Die beste Linie ist nicht ganz offensichtlich und es gibt mehrere Möglichkeiten. Mehrere Haken in verschiedenen Bereichen erleichtern das Finden der Ideallinie auch nicht unbedingt. Sicher alles auch verhältnisabhängig aber tendenziell würde ich die Querung nicht zu hoch ansetzen. Nicht von den diversen Haken weiter oben verführen lassen! Nach dieser Linksquerung erreicht man kurz etwas flacheres Gelände, bevor man in ca. 2 Seillängen direkt an die Gratkante bei einem markanten Einschnitt hochsteigt, die Gratkante selbst aber noch nicht besteigt.
Linksquerung unter dem gelben Gratzacken
Linksquerung unter dem gelben Gratzacken
unterwegs Richtung Gratkante
unterwegs Richtung Gratkante
unterwegs Richtung Gratkante
unterwegs Richtung Gratkante
In einer weiteren Seillänge und zwei schwierigeren Einzelstellen (ca. V-) steigt man direkt auf die Gratkante. Ihr folgt man in zwei längeren aber einfachen Seillängen bis unter die „Eisnase“ und somit an den Beginn des oberen Eisteils.
Hochgenuss am Bumillerpfeiler
Hochgenuss am Bumillerpfeiler
Hochgenuss am Bumillerpfeiler
gleich an der Eisnase
gleich an der Eisnase
Hochgenuss am Bumillerpfeiler
Beim Blick nach rechts sieht man nun welche Mächtigkeit die Eisabbrüche des westlichen Hängegletschers haben. Beim Blick nach rechts dagegen sehen wir gerade zwei Bergsteiger wie sie über die schöne Firnschneide des obersten Ostpfeilers dem Gipfel entgegensteigen.
die Eisabbrüche des westlichen Hängegletschers
die Eisabbrüche des westlichen Hängegletschers
zwei Bergsteiger am obersten Ostpfeiler
Für uns folgt nun der Bereich der ehemaligen Eisnase. War hier in früheren Jahren je nach Verhältnisse mit ernsthaftem Eisklettern zu rechnen, ist die Nase heute fast nicht mehr existent und weggebrochen. Wir legen das Seil ab und pickeln gemütlich im 55° Gelände links vorbei.
kurz unter der “Eisnase”
links an der “Eisnase” vorbei
links an der “Eisnase” vorbei
Zum Gipfel hin wird es dann bald wieder deutlich flacher. Die Spalten werden aber wieder mehr und wir legen das Seil wieder an. Nach 5 ½ h Kletterzeit ab Pers-Gletscher erreichen wir gegen 10:30 Uhr den höchsten Punkt des Piz Palü (3900 m) und freuen uns über die super Tour und den tollen Bumillerpfeiler.
kurz vor dem Gipfel
Übergang zum Ostgipfel
die nachfolgende Seilschaft im obersten Felsteil kurz vor der „Eisnase“
Der weitere Abstieg über die Palü-Normalweg-Autobahn ist bald geschafft auch wenn die Sonne schon ganz gewaltig auf den Gletscher brennt und die Temperaturen ansteigen lässt.
Abstieg am Palü Normalweg
Das Zelt und alles wird verpackt bzw. in Jürgens Expeditions-Tasche gepackt

und wenig später sitzen wir auf der Diavolezza und genießen das erste Bierchen.
am Zeltplatz
das Bier ruft
Diavolezza
Piz Bernina
Piz Palü (3900 m) - „Bumillerpfeiler“:
- 1. Begehung: Hans Bumiller, Martin Schocher, Johann Gross und Christian Schnitzler 01. September 1887 (!!!)
- 1. Winterbegehung: Piero Nava, Angelo Pizzoccolo und Vasco Taldo 26. Januar 1964
unsere Material (nur Kletterausrüstung):
- 50 m Einfachseil
- Steigeisen und zwei Eisgeräte pro Person
- 4 lange (120cm) und 3 (60cm) kurze Bandschlingen
- 5 Expressschlingen
- 4 Normalkarabiner
- 5 Cams 0.3, 0.4, 0.5, 0.75 und 1
- kleines Keilset (nur kleine Größen)
- 5 Normalhaken, unterschiedliche Ausführungen (wurden jedoch nicht benutzt)
- 4 Eisschrauben
- das übliche persönliche Standplatzmaterial aus Schraubkarabinern und Sicherungsgerät
Literatur:
Hochtouren Ostalpen, 100 Fels- und Eistouren zwischen Bernina und Tauern
3. Auflage 2008
Bergverlag Rother
Edwin Schmitt, Wolfgang Pusch
SAC Clubführer Bündner Alpen 5
6. Auflage 2007
Pierino Giuliani
Eine gute Beschreibung, mit Wandbild und Seillängenbeschreibung aus dem Netz findet sich
hier.
Landkarten:
1:25000 SAC Karte 1277, Piz Bernina
Viele Grüße
Jürgen, Florian und Tobias
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Gr.Grundübelhorn - Südverschneidung (VIII-, VI+A1, 350 m), 15.06.14 |
Geschrieben von: Tobias - 19.06.2014, 19:03 - Forum: Deutschland
- Antworten (1)
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„… hoch überm einsamen, für den Verkehr gesperrten Hirschbichlpass, stehen Mühlsturzhörner und Grundübelhörner dicht beieinander. Ihre Südflanken sind interessant, der Zustieg ist einsam, landschaftlich berückend, lang und mühselig. Steile Runsen und Gräben, Latschenwälder, so dicht und unzugänglich, wie es die lieben Forst-und Jagdleute gern haben. Manche Kletterer meutern.“
„idealer fester Fels bis zum Ausstieg … Vielfach ideale Freikletterei“
aus: Walter Pause – im extremen Fels.
„Wer nicht auch wandern mag, der verzichte …. Denn von Hintersee, da heißt es erstmals weit laufen, in die Höhe und dann auch noch auf dem Latschensockel unter den Wänden entlang hinüber zum Einstieg. Aber dort ist kein Gedränge zu erwarten und der Fels ist rau, auch nach Regen rasch trocken und luftig und steil“
aus: Richard Goedeke – Kletterführer Bayerische Alpen, Nordtirol (Einleitung zur benachbarten Grundübelhorn Südkante)
Aufgrund der geringen Wandhöhe, der geringen Meereshöhe, den an sich nicht allzu großen und nicht anhaltenden Schwierigkeiten tut man diese Grundübelhorn Südverschneidung in den Berchtesgadener Alpen schnell als leicht zu habende und einfache Pausetour ab. Doch man wird sich wundern. Mit langem Zu- und Abstieg kann man hier durchaus einen ganzen Klettertag verbringen, die Tour bietet klassisch „extremen Fels“ und irgendwie ist dann doch alles ein bisschen schwerer wie erwartet. Nichtsdestotrotz eine tolle alpine Unternehmung in einsamer Umgebung, schönem Ambiente und in sehr gutem, teilweise herrlich wasserzerfressenem Fels
Über die Freikletter-Schwierigkeiten gibt es unterschiedliche Ansichten. Das Testpiece der Route bildet definitiv der Rissüberhang gleich zu Beginn der 4. Seillänge. Sowohl der ehemalige Seilzugquergang in der 2. SL ist mit VI+ frei zu haben und auch die technische Bohrhakenplatte (2 Stichtbohrhaken) in der 4. SL ist mit ca. VII zu haben. Florian Hübschenberger der letzten Herbst alles Onsight klettern konnte gab für den Rissüberhang eine stramme VIII- aus. Die von Nihat Knispel in seiner
Beschreibung
auf extrem-collect angegebene VII blieb uns allerdings ein Rätsel. Die erwähnte Beschreibung ist aber sehr gut und sehr zu empfehlen.
Ansonsten ist auch die Textbeschreibung aus dem alten AV-Führer (Zeller/Schöner) treffend. Nützlich für Zu-und Abstieg ist zudem noch die Beschreibung der „Südkante“ im Goedeke-Führer „Bayerische Alpen, Nordtirol“ und eine gute Landkarte. Die folgenden beiden Bilder stammen von einer Begehung der benachbarten
„Direkten Südkante“ am Großen Mühlsturzhorn
im September 2011.
Großes und Kleines Mühlsturzhorn, Großes Grundübelhorn (v.l.n.r)
Großes Grundübelhorn - Südverschneidung
Bei nicht ganz perfekter Wettervorhersage fahren Jürgen und ich am Vorabend ins Berchtesgadener Land und zum Parkplatz beim Hintersee (789 m). Nach dem es am Abend und bis 02:00 Uhr in der Nacht in Strömen geregnet hat kommen leichte Zweifel auf. Doch als der Wecker um 04:00 Uhr klingelt ist der Himmel sternenklar und 30 min später sind wir unterwegs. Aufgrund der Jahreszeit (Mitte Juni) konnten wir bereits ohne Stirnlampen loslaufen. Im Zustieg muss zwingend der richtige, aber nicht markierte Abzweig, vom breiten Halsalm-Forstweg gefunden werden. Den in manchen Beschreibungen erwähnte Steinmann am Abzweig haben wir im Abstieg wieder aufgebaut. Nun geht es auf unscheinbarem aber durchwegs vorhandenem steilem Steiglein dem Teufelskopf entlang in einen Sattel. Später am Latschenrücken weiter empor und unter den Wänden lange nach links queren bis zum Einstieg der Südkante in einer markanten Nische mit Gedenktafel. Ohne Verhauer hat dies knapp 2 h gedauert.
für solche Momente lohnt doch das frühe Aufstehen
Blick vom Sattel zum Einstieg der Südkante
Vom Südkanten Einstieg hat man nun zwei Möglichkeiten den eigentlichen Einstieg der Südverschneidung zu erreichen. Entweder wie früher üblich einem dünnen Drahtseil entlang in den tiefen Graben links der Südkante absteigen und jenseits wieder aufsteigen und über eine große markante Platte zum Einstieg oder wie heute üblich nach der ersten Seillänge der Südkante nach links abzweigen und in 3-4 weiteren Seillängen diagonal zum Einstieg. Das Drahtseil stammt anscheinend noch von den Erstbegehern aus dem Jahre 1967 und ist inzwischen massiv beschädigt. Zudem ist das Gelände äußerst wild, brüchig und sehr gefährlich. Schon im alten AV Führer wird vor dem wilden Graben gewarnt und der Südkanten Zustieg empfohlen.
Auf dem folgenden Bild sieht man die beiden Einstiege (schwarze Punkte) und die von uns gekletterte Linie dazwischen. Die gelben Punkte stellen die vorhandenen oder möglichen Standplätze dar. Wir haben dies in zwei Seillängen am langen Seil geklettert, sind uns aber insbesondere bei dem plattigen Linksschlenker nicht so ganz sicher ob das wirklich der beste Weg war. Der ständig einfallende Nebel hat die Orientierung auch nicht gerade erleichtert. Teilweise alte Normalhaken, Sanduhrschlingen und sogar zwei Bohrhaken sind in diesem Bereich zu finden
der Wandbereich zwischen dem Einstieg der Südkante und dem Einstieg der Südverschneidung.
1. Seillänge der Südkante
Blick in den wilden Graben links der Südkante
ob wir hier richtig waren?
Mit Suchen und Umherklettern im noch aus der Nacht total nassen schrofigen Gelände hat diese Passage ganze 1,5 h gedauert und erst gegen 08:45 Uhr steigen wir in die eigentliche Südverschneidung ein. Die 1. SL (V+, 35m) stellt eine äußerst steile Rissverschneidung dar und es wird einem gleichmal aufgezeigt wie der Hase hier läuft und was eine alpine V+ alles so darstellen kann! Die 2. SL (V, 15 m) ist lediglich etwas leichter dafür aber fast noch etwas unangenehmer da sehr schlecht absicherbar. Glatter und heute leider etwas nasser Kamin. Die ersten beiden Seillängen können zusammengefast werden.
am markanten Einstieg der Südverschneidung
1. SL (V+, 35m)
2. SL (V, 15m)
2. SL (V, 15m)
Jürgen am Stand nach der 2.SL im tröpfelnden Kamin
Die 3. SL (VI +, 40 m) wartet zunächst mit dem ehemaligen Seilzugquergang nach links auf (plattige Passage VI+). Danach den Riss immer weiter verfolgen in toller Kletterei bis in die brüchige gelbe Nische vor der Schlüsselstelle. Das Wetter wusste auch nicht so recht was es will. Der ein oder andere Tropfen vom Himmel war inzwischen auch schon dabei…
3. SL (VI+, 40 m)
3. SL (VI+, 40 m)
in der brüchigen gelben Nische vor der Schlüsselstelle
Zu den Freikletterschwierigkeiten dieser Rissüberhang-Schlüsselstelle hab ich ja Eingangs schon was geschrieben. Mit den vorhandenen drei Normalhaken sollte man aber auch technisch gut rüberkommen. Die folgenden 30 m bis zum Stand auf einem kleinen Absatz bieten geniale Kletterei auf bestem rauem und scharfkantigem Fels. Die technische Bohrhakenplatte (2 Stichtbohrhaken) ist sowohl technisch wie frei (ca. VII) gut kletterbar.
Schlüsselstelle Rissüberhang
4. SL - Bohrhakenplatte
4. SL
4. SL
Vom Absatz über herrliche Wasserrillen (V-) und zerfressenen Fels in eine breite schrofige Rinne. In der Rinne (II-III) empor bis zum Beginn eines schräg nach rechts ziehenden Riss. Insgesamt ca. 70 m, Zwischenstand an 2 NH möglich.
herrlich wasserzerfressener Fels
Nun zunächst dem Riss nach rechts folgen bis in einen kleinen Trichter (IV-V, 40 m, Stand an 2 NH möglich) und dort nach links in einen engen Kamin und weitere 30 m bis an den Fuß der nachfolgenden langen markanten Kaminreihe. Hier zweigt von rechts bereits eine der Südkanten-Varianten ein.
der schräg nach rechts ziehende Riss
am Fuße der langen markanten Kaminreihe
Diese Kaminreihe wird nun über 2 SL (ca. 70 m) verfolgt bis man endgültig auf dem 3. Kantenabsatz der Südkante aussteigt.
im oberen Teil der langen Kaminreihe
im oberen Teil der langen Kaminreihe
Nun noch eine Seillänge (IV+) der Südkante entlang und man kann endgültig das Seil verstauen. Vom Einstieg der Südverschneidung bis zum Ausstieg an der Südkante brauchte es knapp 4 h Kletterzeit.
die letzte Seillänge an der Südkante
Bis zum Gipfel des Großen Grundübelhorn (2096 m) sind es nun ca. 150 Höhenmeter und meist schrofiges II er Gelände (ca. 20 min)
noch ca. 20 min bis zum Gipfel des Großen Grundübelhorn (Mitte)
unterwegs am Grat
Vom Gipfel schweift der Blick ins einsame und verlassene Wagendrischelkar und zu den benachbarten Gipfeln Stadelhorn und Wagendrischelhorn. Auf der anderen Seite des Hirschbichltal steht der massive Hochkalter.
Blick vom Gipfel ins einsame Wagendrischelkar
Der Abstieg zieht sich auch ganz schön in Länge und das Gelände ist bis das Wagendrischelkar erreicht ist auch nicht immer ganz ohne und es müssen steile, schrofige Flanken und Rinne abgestiegen werden. Beschreibungen gut lesen und auf Steinmänner achten. Nach gut 2,5 h sind wir wieder am Auto.
Abstieg ins Wagendrischelkar
noch vor dem Böselsteig
Kletterführer:
Im extremen Fels
2. Auflage 1977
Walter Pause, Jürgen Winkler
AV-Führer Berchtesgadener Alpen
1982
Bergverlag Rother
M. Zeller / H. Schöner
Topo zur Südkante, sowie sehr gute Zu- und Abstiegsbeschreibung:
Kletterführer Bayerische Alpen, Nordtirol
1.Auflage 2004
Bergverlag Rother
Richard Goedeke
Landkarten:
BLV-Karte UK 25-1
Nationalpark Berchtesgaden
1:25000
Viele Grüße
Jürgen und Tobias
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Aggenstein - Nordostwand (VI, V+/A0, 70° Gras, 230 mH) 09.06.14 |
Geschrieben von: Tobias - 14.06.2014, 15:24 - Forum: Deutschland
- Antworten (1)
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„Von Einheimischen öfters begangene, in ihrer Art interessante Graskletterei. Die schwierigen Stellen sind fest und kaum grasig, ansonsten stellenweise stark grasdurchsetzter Fels. Bei Nässe äußerst unangenehm, ja sogar gefährlich!“
„Die Orientierung ist nicht ganz einfach. Spaß findet an dieser Kletterei nur jemand, der schon vorher grasige Wände geklettert ist.“
aus: Marcus Lutz – AV-Führer Tannheimer Berge
„Mit insgesamt ca. 60 Begehungen … handelt es sich um die meistbegangene unter den „großen“ Kletterrouten am Aggenstein.“
aus: Toni Freudig – Klettern rund um den Aggenstein
Den Zitaten aus den Kletterführern ist eigentlich nicht viel hinzuzufügen. Die Nordostwand aus dem Jahre 1946 führt in klassisch alpiner Linie, immer die Schwachstellen ausnutzend, durch die an sich erst mal sehr abschreckend wirkende Wand. In dieser Art schon eine besondere und absolut lohnende Tour. Die Brüchigkeit hält sich sehr in Grenzen und die Entscheidenden Stellen sind in der Tat fest und sogar schön zu klettern. Nichtsdestotrotz wird sich hier der reine Kletterer nicht sehr wohlfühlen und ein Portion Steilgraserfahrung ist von Nöten. Für die erste gemeinsame Tour von Christoph und mir also genau die richtige Unternehmung.
Wichtig zu erwähnen ist noch, dass die Tour inzwischen stark saniert ist!!! An den Standplätzen sind meist sogar zwei Bohrhaken und an den entscheidenden Stellen sogar auch Zwischenbohrhaken. An sich ist diese Sanierung zwar vorbildlich geschehen und die Haken sind eigentlich perfekt an den richtigen Stellen gesetzt, doch ob auf den gerademal 8-9 Seillängen ca. 25 Bohrhaken nötig gewesen wären wage ich stark zu bezweifeln! Ich hatte zwar schon mal von Gerüchten über eine Sanierung dieser Tour gehört, in welchem Umfang und ob die Sanierung überhaupt satt gefunden hat wusste ich aber nicht. So sind wir jedenfalls, im Nachhinein, völlig Over-Equipped mit Hammer und einigen Haken, mit einem ganzen Satz Cams und Keilen hier angerückt. Im Endeffekt wurden auf der gesamten Route von uns nur viermal Cams gelegt…
Die Sanierung hat dieser Tour natürlich klar das ganz große Abenteuer genommen. Doch auch wenn sich die von uns gelegten 4 Cams vielleicht sehr wenig anhören, sollte einem schon bewusst sein das es sich um wildes Alpingelände handelt und trotz Sanierung diese Route meilenweit von einer Plaisirtour entfernt ist. Aufgrund dessen, das man sich hier oft richtig im Steilgras halten und auch stehen muss, sollte unbedingt auf sehr trockenen Verhältnisse gewartet werden. Dies kann auf Grund der Ausrichtung und des Charakters der Wand je nach Jahreszeit schon einige Tage dauern. Für zusätzliche (mentale) Sicherheit in den Steilgraspassagen könnte vielleicht sogar ein Eisgerät (oder ähnliches mit Haue) pro Seilschaft für den Vorsteiger nicht schaden. Wegen der etwas verwickelten, klassischen Routenführung mit vielen Querungen ist ein Rückzug nicht von jedem Stand aus problemlos möglich. Diesbezüglich kann bei zweifelhaftem Wetter über Hammer und wenige Haken im Rucksack für einen möglichen Rückzug zu mindestens nachgedacht werden.
Blick von der Breitenbergbahn
die Aggenstein Nordostwand
Von Pfronten ging es ganz gemütlich mit der Breitenbergbahn hoch und in lediglich 20 min hinüber zum Einstieg. Das ist ja wie beim Sportklettern?!? Dann blitzen einem auch in der leichten ersten Seillänge gleich noch die Bolts entgegen und ich habe hier einen ganzen Schwung Cams sowie Hammer und Haken am Gurt baumeln. Irgendwie komisch und paradox.
Das Topo aus dem Freudig-Führer ist wie gewohnt sehr gut und auch das Topo und die Textbeschreibung aus dem alten AV-Führer sind sehr treffend und man sollte mit diesen Informationen gut durchfinden. Nur haben sich inzwischen durch die Sanierung ein paar Standplätze etwas nach oben oder unten verschoben.
2. SL
2. SL
2. SL – unter dem nach Dach nach rechts und steil aber schön nach oben (VI oder V/A0)
3. SL – typisches Bild aus der Aggenstein Nordostwand
Nach drei Seillängen ist die markante nach links ziehende Rampe erreicht. Auf der Rampe wechseln sich steile Graspassagen (70°) mit plattigen Felspassagen ab. Die beiden Seillängen auf der Rampe haben wir zusammengefasst.
4. SL – da lacht doch das Steilgrasherz
5. SL – plattige Passage auf der Rampe (V-)
Noch bevor die Rampe endet wird sie steil, plattig und luftig auf Höhe eines Standplatzes mit 2 Bohrhaken nach rechts verlassen. In der Querung stecken ein Bohrhaken und ein fixe Schlinge. Wir haben hier irrtümlicherweise zu früh an einem einzelnen Zwischensicherungsbohrhaken Stand bezogen und sind zu früh nach rechts gequert. Diese 6. SL führt wieder zurück in den zentraleren Wandteil und an den Beginn einer markanten schrägen Verschneidung.
6. SL – wir sind hier zu früh nach rechts abgebogen und auf dem Bild handelt es sich um eine nicht zu empfehlende Variante
6. SL – wir sind hier zu früh nach rechts abgebogen und auf dem Bild handelt es sich um eine nicht zu empfehlende Variante
Die schon von unten markante und offensichtliche, schrägverlaufende Verschneidung/Rampe der 7. SL stellt dann die Schlüsselseillänge dar. Entweder VI oder V+/A0. Es handelt sich aber nur um wenige Meter und zudem steckt an der schwersten Stelle ein Bohrhaken. Stand am Rande einer markanten Höhle. Am Beginn dieser Seillänge kommen die Nordostwand und die Direkte Nordostwand ganz zusammen. Die Direkte zweigt dann aber waagrecht nach rechts ab. Dieser Quergang erinnert stark an die Dolomiten, ja fast schon ein klein wenig an den legendären Cassin Quergang an der Westlichen Zinne

, nur in die falsche Richtung und die Graspolster stören etwas.
7. SL (VI oder V+/A0)
Blick in den Dolomiten ähnlichen kurzen Quergang der Direkten Nordostwand
Stand am Höhlenrand
Nun folgen noch zwei Seillängen in der Ausstiegsschlucht und das Ende der Route ist erreicht. Die letzte Seillänge der Ausstiegschlucht steigen wir seilfrei nach oben und erreichen nach knapp 3 h den Ausstieg.
die erste Seillänge in der Ausstiegsschlucht (V-)
die zweite Seillänge in der Ausstiegsschlucht (IV)
am Ausstieg
Vom Ausstieg ließe sich über den obersten Teil des Normalweges „Langer Strich“ der Gipfel erreichen. Wir klettern aber noch schnell eine der kurzen Touren rechts des „Langen Strich“ und erreichen so den Gipfel des Aggenstein. Über den „Langen Strich“ steigen wir wieder zurück zur Breitenbergbahn und ein schöner Tourentag in einer inzwischen „Genuss-Abendteuer-Tour“ geht zu Ende.
Aggenstein (1987 m) - Nordostwand:
- 1. Begehung: Toni Ungelehrt, Sepp Maag, Ludwig Kübler 04.08.1946
- 1. Winterbegehung: Ali Kleemaier und Leo Schuster Dezember 1953
- 1. Solobegehung: Toni Freudig 05.07.1981
Literatur:
AV-Führer Tannheimer Berge
2. Auflage 1992
Bergverlag Rother
Marcus Lutz
Klettern rund um den Aggenstein
März 2002
Eigenverlag
Toni Freudig
Landkarten:
1:25000 AV Karte BY 5 – Tannheimer Berge
Viele Grüße
Christoph und Tobias
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Cima di Rosso - Nordwand (50°, 400 mH), Bergell 01.06.14 |
Geschrieben von: Tobias - 03.06.2014, 20:07 - Forum: Schweiz
- Keine Antworten
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„Von den drei großen Amphitheatern des Bergell ist der Fornokessel das am weitesten östlich gelegene. Er bildet di unmittelbare Grenze zur Bernina. Einer der markantesten Gipfel hier ist die Cima di Rosso. Wie ein gewaltiger Rundbogen spannen sich die Grate dieses Berges um die breite, eisgepanzerte Fassade seiner Nord- und Nordwestabstürze.“
„So bleibt vor allem die Nordwand der Cima di Rosso als verlockendes Ziel. Ein kühner Felspfeiler, rechts von einer durch Séracs gesperrten Eisrinne und links von einer ebenmäßig geneigten Eiswand flankiert, teilt die Wand von ihrem Fuß bis zum Gipfel.“
aus: Erich Vanis - im steilen Eis.
Die Cima di Rosso Nordwand im Bergeller Val Forno gelegen war das ganz kurzfristige Ziel von Max und mir. Wie auch in Südtirol profitierte das Bergell von außergewöhnlichen Schneemengen im Winter. Das Ergebnis waren viele anspruchsvolle Skibefahrungen und auch Erstbefahrungen im Bergell im Frühjahr 2014. Unteranderem auf
diesem
italienischen Blog finden sich ganz tolle Bilder von Steilabfahrten und Eistouren in diesem Jahr. So ließ sich auch auf gute Verhältnisse in der „eigentlichen“ Cima di Rosso Nordwand hoffen. Eigentlich schreibe ich deshalb denn in letzter Zeit wird meist nur noch die rechts vom Pfeiler gelegene Eisflanke begangen und das ist die Nordwestflanke. Entgegen einiger Ratschläge im Vorfeld, auch vom Hüttenwirt, sind wir trotzdem in die eigentliche Nordwand eingestiegen und fanden perfekte Verhältnisse vor. Perfekter aber harter Trittfirn, keinerlei Steinschlag und eine Genusseiswand par Excellence. Einzig die angedachte Skiabfahrt durch diese Wand ließen wir wegen hartem Firn im unteren und mittleren Teil und eher kühlem Temperaturen und somit keinem zeitigen Auffirnen lieber sein.
Cima di Rosso - Nordwand
Cima di Rosso - Nordwand
Mit dem MTB starten wir ins Val Forno. Vom Parkplatz (ca. 1800 m) in der Nähe des Malojapasses auf gutem Fahrweg knapp 4 km bis zu Alp da Cavloc (1911 m). Ab hier ging es noch ein ganzes Stück zu Fuß mit den Ski am Rücken weiter taleinwärts. Erst in der Nähe von P. 2085 m lohnten die Ski. Nun Meter für Meter weiter und gegen Ende des Hüttenzustieges über eine etwas ausgeaperte Steilstufe zur Fornohütte (2574 m). Nach knapp 3h sind wir im genialen Winterraum angekommen. Fünf weitere Personen sind vor Ort. Zwei starke Schweizer Mädels welche wir im Zustieg getroffen haben blieben mit Zelt auf dem Gletscher, sie wollen auch an die Nordseite der Cima di Rosso.
kurz vor der Alp da Cavloc
unterwegs im Val Forno
unterwegs im Val Forno
die Steilstufe im Hüttenzustieg
Fornohütte (2574 m)
Nach einem netten Abend starten wir am nächsten Morgen etwas vor 04:00 Uhr. Mit dem ersten Tageslicht sind wir unter der Wand und starten noch vor 06:00 Uhr in die Wand.
mit dem ersten Licht unter der Wand
und los geht es
Der Bergschrund ist problemlos zu überwinden und bei hartem Trittfirn steigen wir genüsslich durch die Wand dem Grat zu. Nach einer knappen Stunde steigen wir am Grat aus und genießen die ersten Sonnenstrahlen.
problemloses Überwinden des Bergschrundes
Cima di Rosso - Nordwand
Cima di Rosso - Nordwand
Cima di Rosso - Nordwand
Cima di Rosso - Nordwand
dünne Firnauflage auf plattigem Fels im ausgeaperten Originalausstieg
Ausstieg auf den Nordostgrat
Ausstieg auf den Nordostgrat
Die vermeintliche enorme Brüchigkeit des Cima di Rosso scheint hauptsächlich für den großen Felspfeiler in der Nordwand zu gelten. Hier am Nordostgrat jedenfalls gibt es guten Granit. In schöner Gratkletterei (je nach Route ein oder zwei Stellen III-) geht es zum nahegelegenen Gipfel der Cima di Rosso (3366 m) den wir gegen 07:00 Uhr erreichen. Von hier gibt es beeindruckende Blicke zum Monte Disgrazia (3678 m).
guter Granit am Nordostgrat
guter Granit am Nordostgrat
am Nordostgrat
am Nordostgrat
Cima di Rosso (3366 m)
Cima di Rosso (3366 m)
im Hintergrund der wunderschöne Monte Disgrazia (3678 m)
Wir lassen die Ski gleich am Rucksack und steigen bei hartem und schon komplett tragendem “Sommerschnee” zum Passo Sissone ab (3150 m) und nehmen anschließend noch den nahegelegenen Monte Sissone (3330 m) mit.
Übergang zum Monte Sissone (3330 m)
die letzten Meter am Monte Sissone (3330 m)
Der harte nicht aufgefirnte Schnee kommt uns natürlich nicht unbedingt beim Skigenuss entgegen dafür geht es recht flott auf den bestens eingeschneiten Vadret del Forno hinab und die vielen Kilometer durch das Val Forno hinaus. Auf der orografisch rechten Talseite ließ es sich noch recht weit rausfahren. Vom Monte Sissone bis Plan Canin (1982 m) gerademal 40 min! Wenn ich bedenke wie viele Stunden man hier im Sommer zu Fuß rauslatschen müsste, kann es einem ja ganz anders werden.
Abfahrt auf dem Vadret del Forno
die Torrone Gruppe im Talschluss
kilometerlanges Val Forno
nicht mehr lange mit Ski…
Plan Canin (1982 m)
Zu Fuß wieder bis zur Alp da Cavloc und mit dem MTB zurück zum Auto. Wieder einmal eine tolle Eiswandtour geht zu Ende…
malerisches Val Forno
Umsatteln an der Alp da Cavloc
Literatur:
Hochtouren Ostalpen, 100 Fels- und Eistouren zwischen Bernina und Tauern
3. Auflage 2008
Bergverlag Rother
Edwin Schmitt, Wolfgang Pusch
Im steilen Eis - 80 Eiswände in den Alpen
Neuausgabe 1980
Erich Vanis
Landkarten:
1:25000 SAC Karte 1276, Val Bregaglia
1:25000 SAC Karte 1296, Sciora
Viele Grüße
Max und Tobias
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Spinaspfeiler, Piz Palü Westgipfel Nordwand, 25.05.14 |
Geschrieben von: Alban - 28.05.2014, 04:53 - Forum: Schweiz
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Der Piz Palü übt mit seiner imposanten Nordansicht starke Anziehungskraft sowohl auf Skihochtourenaspiranten als auch auf Fels- und Eiskletterer aus. Die Dimensionen dieses Berges als auch seines Nachbarn dem Piz Bernina haben eigentlich schon Westalpenformat. Die leichte Erreichbarkeit des Gebietes durch die Diavolezza-Bahn steigern zusätzlich nochmal die Beliebtheit der dortigen Hochtouren. Die breite Nordwand des Piz Palü wird durch 3 markante Pfeiler gegliedert und den jeweils seitlich bzw. dazwischen gelegenen Eiswänden die teils mächtige und bedrohliche Seracformationen aufweisen. Aufgrund der drohenden Gefahr der Seracs und den weitaus objektiv sichereren Pfeilerrouten werden die „Eiswände“ zwischen den Pfeilern wohl nur sehr selten geklettert. Das beliebteste Ziel ist der Ostpfeiler (Kuffner), der hauptsächlich Felskletterei bis ca. UIAA 4 (Einzelstellen bis 5 auf gängigen Varianten) bietet und einen sehr moderaten und eher flachen Firngrat zum Schluss aufweist. Die Gipfelwächte, wie sie noch in altem Führerwerk steht, existiert kaum mehr bzw. sofern in kleinerer Ausprägung vorhanden kann diese rechts (westlich) zumeist einfach umgangen werden. Der Mittlere Pfeiler, der berühmte „Bumiller-Pfeiler“, ist der schwerste der 3 Pfeiler. Hier wartet Fels bis zum oberen 5 Grad und je nach den Eisverhältnissen Eis/Firn zw. 50-75 Grad. Durch das Wegschmelzen und Wegbrechen der Eisnase direkt oberhalb des felsigen Mittelparts dürften die aktuellen Anforderungen im Eis leichter sein wie in früheren Jahrzehnten. Zudem kann diese Eisnase auch links in deutlich leichterem Gelände umgangen werden. Was bleibt ist die objektive Gefahr die von dem riesigen Seracbalkon westlich des Bumillerpfeilers ausgeht und die den Zustieg zum felsigen Mittelpart bedroht. Der westliche Pfeiler, der Spinaspfeiler ( Via Zippert) ist der vermutlich am seltensten besuchte Pfeiler. Evtl. deswegen weil die anderen Pfeiler besser bekannt (mehr Infos verfügbar) oder eben beliebter sind. Manches mag natürlich auch die nicht ganz zutreffende Schwierigkeitsbewertung im SAC-Führer (Fels bis 5-) beigetragen haben.
Nachdem sowohl Peter als auch ich die beiden anderen Pfeiler (Ostpfeiler und Bumillerpfeiler) in vergangenen Jahren schon geklettert sind rückte der Spinaspfeiler immer weiter nach oben auf der Liste möglicher Tourenziele im Engadin. Durch die doch eher niedrigen Felsschwierigkeiten und Eislastigkeit des Pfeilers planten wir die Ski auch mit durch den Pfeiler zu nehmen um einen angenehmeren und schöneren Abstieg als auch Zustieg zu haben.
Am Samstag fuhren wir bei bestem Wetter ins Engadin und konnten vom Berninapaß aus bereits den Pfeiler voll einsehen.
Es hatte noch relativ viel Schnee im Gebiet und der Spinaspfeiler schien gute Verhältnisse zu haben. Wir hatten uns entschlossen oben auf der Diavolezza zu übernachten. Zwar wäre die Tour auch als ambitionierte Tagestour vom Tal aus möglich, von einer so durchgeführten Begehung des Bumillerpfeilers wusste ich aber noch wie strapaziös dann das Gesamtunternehmen werden kann und schließlich machen wir das Alles ja zum Spaß. Um nicht gleich zu sehr der Dekadenz zu verfallen liefen wir wenigstens mit Tourenski die Piste zu Diavolezza-Bergstation hinauf. Kurz vor 16 Uhr hätte es nämlich auch noch zu einer Bergfahrt mit der Bahn gereicht.
Nach etwa 2h 15min waren wir nach gemütlichem Aufstieg auf der noch offenen Skipiste an der Bergstation angekommen. Gerade rechtzeitig zum Abendessen. Von Walöters-Tourenbericht zum Spinaspfeiler (
http://wuidebuam.blogspot.de/2011/05/piz...eiler.html
) wusste ich bereits wie exklusiv die Küche dort oben sein soll. Unser 4-Gang-Halbpensions-Menü war dann wirklich zum Genießen und hatte so gar nichts mit z.B. dem Instant-Essen auf italienischen Hütten gemein. Von unserem Sitzplatz aus gab´s noch gratis großes Kino mit Blick auf die Nordwände des Palü, Bernina und Morteratsch, a Bier dazu: harte Bergsteigerentbehrung sieht anders aus.
Mit einem Fernglas betrachteten wir unser morgiges Tourenziel im Detail und spähten den besten Weg aus. Nahezu geplättet von dem opulenten Mahl bezogen wir dann relativ früh unser Lager denn ab 3.15 Uhr gab´s ja schon wieder das Frühstücksbüffet. Dieses stand dem Abendessen in seiner Üppigkeit und Qualität (Bircher-Müsli, Cappuccino, lecker Brot, Obst….) in nichts nach. Kurz vor 4 zogen wir dann die Ski an und starteten unsere Tour. Über Nacht hatte es abgestrahlt und die Schneedecke war gut gefroren. Ohne Felskontakt ging es zuerst steil die 250Hm hinunter auf den Pers-Gletscher und dann auf einer schon vorhandenen Spur Richtung Bumillerpfeiler. Der Gletscher war super eingeschneit und selbst auf dem Normalweg wies die Spur nur wenige sichtbare Spalten auf.
Mit dem ersten Licht kamen wir unterm dem Bumillerpfeiler an. Erinnerungen an die frühere Begehung dieser tollen Linie kam auf. Wir querten zügig rüber zum Einstieg des Spinaspfeiler und rödelten auf. Nachdem Steigeisen, Eisgeräte, Seil und sonstige Hardware aus dem Rucksack draußen waren kamen die Ski und Stöcke wieder ran, in der Summe dadurch der Rucksack kaum schwerer. Perfekt. Um 5:30 Uhr stiegen wir ein.
Der Bergschrund war einfach zu überwinden und in gutem Trittschnee stapften wir seilfrei die markante Rinne hinauf. Anfangs teils nur 45 Grad steil kamen zum Ende hin Passagen bis 50 Grad. Die Sonne berührte bald die gesamte Wand und zauberte eine herrliche Atmosphäre. Ich war einfach nur dankbar unterwegs sein zu dürfen und genoss das zügige Vorankommen und alpine Ambiente.
Am Ende wurde die Rinne immer schmaler.
Wir stiegen bis ganz zum Ende und querten dann weiter ansteigend in leichtem Mixedgelände nach links bis wir einen ersten steilen Felsturm somit etwas links umgangen hatten.
Unter uns fiel die Wand nun steil ab und zunehmend scharten wir mit den Steigeisen und Eisgeräten auf plattigen Fels.
Daher seilten wir hier nun schließlich an.
Wir hatten ein 60m Halbseilstrang dabei, 3 Keile, 2 Sliders, 2 Cams und 5 Schrauben sowie 4 Expressen. Ich hielt nach schräg rechts aufwärts zu den Gratfelsen und fand einen einfachen z-förmigen rampenartigen Durchgang (M1-2) der schließlich zu einer kleinen kaminartigen Rinne (M2-3) führte die auf die Gratschneide zurückführte. Im Fels ließ sich hier immer gut sichern. Direkt auf der Gratschneide war dann einfaches Weitersteigen im Schnee möglich. Peter kam am laufenden langen Seil nach.
Alle 10-20m setzte ich eine Zwischensicherung (1 Drehmoment-Felshaken in situ vorgefunden und belassen, vermutlich ein Standhaken) und kletterte so lange weiter bis fast alle Karabiner (ein paar mehr Karabiner hätten nicht geschadet, musste 2 Exen auseinander bauen) aufgebraucht waren und bezog mit dem letzten Material Stand im Blankeis an zwei guten Schrauben etwas seitlich links neben der Gratkante.
Theoretisch wäre hier (ebenso wie weiter unten) auch ein reines weiterklettern im Eis möglich gewesen. Man muss also nicht zwingend im oberen Bereich im Fels klettern. Peter stieg noch ein paar Meter im Blankeis weiter und dann im felsdurchsetzen Gelände an die Gratkante zurück und bezog Stand im Eis unterhalb eines Felsaufschwungs.
Bereits am Vorabend hatten wir mit dem Fernglas gesehen, dass die Flanke rechts (westlich) der Gratkante auf jeden Fall einen zügigen Ausstieg im Gipfelbereich erlauben sollte. Dahingegen suggerierte der Tourenbericht von Jonas (
http://j-sp.blogspot.de/2013/06/spinaspf...-palu.html
), dass die Gipfelfelsen von links (östlich) her nur schwer zu erklettern seien. Also entweder gerade hoch (sah auch lediglich nach kurzer Kletterei bis 3 aus) oder in leichter Rechtsschleife hoch. Ich querte ca. 20m ansteigend in die westliche Flanke und konnte dann über eine etwas schwerere Felsstelle (ca. M3, gut absicherbar, etwas lockere Felsen) gerade empor in wieder leichtes Gelände klettern und querte einfach zurück zur Gratkante, über diese dann ohne weitere Schwierigkeit zum Gipfel des Westpfeilers.
Gegen 9:30 Uhr hatten wir dann beide den Gipfel des Westpfeilers erreicht.
Eine gewisse Zufriedenheit über den reibungslosen und angenehmen Aufstieg als auch über die komplettierte Palü-Pfeiler-Trilogie machte sich breit. Am Hauptgipfel kamen die ersten Bergsteiger in Sicht die sich an eine Überschreitung (Ost nach West) gemacht hatten.
Nachdem wir beide schon mehrfach auf dem Piz Palü waren und ich die andere Abstiegsoption noch nicht kannte verzichteten wir beide auf den Hauptgipfel zu Gunsten einer früheren Heimkehr, das freut unsere Mädels zuhaus. Problemlos kletterten wir südseitig ca. 50Hm auf den Fellariagletscher ( hinunter. Theoretisch hätten wir auch oben schon die Skier anziehen können, so gut war die Flanke verfirnt.
Angekommen im Flachen konnten wir dann ohne Wind in der prallen Vormittagssonne entspannt uns unsere Gipfelrast genehmigen. Ein anderer Bergführer wies Peter darauf hin, dass der felsige Bereich des Fortezzagrates aktuell mit Skiern in der „Foura“ umfahren werden kann, wir also um das lästige und zeitraubende Abklettern/Abseilen kommen könnten. Diese verlockende Aussicht war nochmal Grund mehr diese Abstiegsrichtung einzuschlagen. Zügig konnten wir nun mit den Skiern via Fuorcula Bellavista Richtung Fortezzagrat abfahren und tatsächlich war in Abfahrtsrichtung links (westlich) im Eisbruch der „Foura“ ein Durchkommen.
Zwischen den Seracs lag sogar etwas Pulver und bescherte uns nochmal eine tolle Abfahrt neben beeindruckender Gletscherszenerie. Auf der Querverbindungsspur zw. Fortezzagratlücke und dem Übergang zum „Buuch“ trugen wir die Ski die wenigen Höhenmeter (ca. 40Hm) zu Fuß hinauf (mit Harscheisen wäre es vermutlich auch gegangen, hatten wir aber beide nicht dabei)und kamen so wieder an den Punkt, an dem wir nach dem Abseilen am Fortezzagrat rausgekommen wären.
Problemlos fuhren wir nun auf den alten Spuren noch den Grat entlang und dann bei der ersten Möglichkeit steil nach Osten (rechts) zum Persgletscher hinunter und dann mit minimal Anschieben rüber Richtung Palü-Normalweg. Mittlerweile hatte es aufgefirnt und war daher perfekt zum Runtercarven auf dem flacheren Gletscher. Der Gegenanstieg in der Sonne hoch zur Diavolezza war zwar kurz (ca. 250Hm, etwa 30min) aber doch auch etwas mühsam.
Gegen 11:30 Uhr, 2h nach Ankunft auf dem Westgipfel waren wir wieder auf der Diavolezza und genossen mit Sicht auf unser Tageswerk unser wohlverdientes Tourenbier.
Abschließend gab´s noch ein kleines „Infernorennen“ die Skipiste hinunter zum Auto. Welch geniale Erfindung doch Ski sind, zu Fuß hät der lange Rückweg vom Gipfel keinen solchen Spaß gemacht.
Facts:
Spinaspfeiler (Westpfeiler), Piz Palü Westgipfel (3823m)
Höhenmeter am Pfeiler: ca. 720m, ab Diavolezza bis Westgipfel etwa 1100Hm, Diavolezza via Westgipfel bis Diavolezza retour etwa 1400Hm, Auto über Diavolezza, Westpfeiler, Diavolezza retour bis Auto ca. 2200Hm
Schwierigkeit: 50Grad, M2 ( 2 Einzelstellen M3 auf unserer Linienführung)
Erstbegehung am 31. Juli 1899 von dem Briten J. T. Burton-Alexander in Begleitung der einheimischen Führer Christian Zippert und Florian Grass
Zeitbedarf: Pfeiler ca. 4h, Zustieg ab Diavolezza-Bergstation mit Ski ca. 1,5h, Rückweg ab Westgipfel bis Diavolezza-Bergstation mindestens 2h unter Skibenützung und „Foura“-Umgehungsvariante. Diavolezza Bergstation bis Talstation bei offener Piste und Skibenützung ca. 10min.
Materialempfehlung: 4 Schrauben, kleines Set von Keilen und Friends (mittlere Grössen), Blockschlingen
Bei entsprechender Schneelage sind Ski für Zu- und Abstieg angenehm und stören bei der Kletterei am Pfeiler nahezu nicht.
Hüttenstandort: Berghaus Diavolezza (2973m), Aufstieg ca. 880 Hm, ca. 2 bis 2,5h
Talort/Autoparkplatz: Diavolezza Talstation (2093m)
http://www.diavolezza.ch/diavolezza/
Wetter und Webcam zu den Nordwandpfeilerrouten unter:
http://www.diavolezza.ch/diavolezza/wetter/
Weitere Tourenberichte:
Kulinarisch wertvoller Link im originalen Walöter-Style:
http://wuidebuam.blogspot.de/2011/05/piz...eiler.html
Bericht vom Jonas:
http://j-sp.blogspot.de/2013/06/spinaspf...-palu.html
Video mit Impressionen zu Jonas Tourenbericht:
http://www.youtube.com/watch?v=qtu1qPbcI6I
Bericht von Philipp Abels zu einer Winterbegehung:
https://philippabels.wordpress.com/2011/...-piz-palu/
Weitere Tourenberichte mit teils unterschiedlicher Linienführung zum Westgipfel:
http://gipfelbuch.ch/gipfelbuch/detail/id/57830
Bericht von Andreas Dick:
http://gipfelbuch.ch/gipfelbuch/detail/id/57847
Weitere Infos und Bilder unter:
http://www.climberland.net/zippert/zippert_en.htm
http://www.summitpost.org/west-pillar-zi...oute/29746
http://www.on-ice.it/onice/onice_view_it...pe=4&id=35
http://giacomolonghi.wordpress.com/2011/...e-zippert/
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Eiger Nordwand - Heckmair-Route (TD, V, 80°, 1800 mH), Mai 2014 |
Geschrieben von: Tobias - 23.05.2014, 17:32 - Forum: Schweiz
- Antworten (1)
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„Die Faszination Eiger besteht bis heute, auch wenn der Mythos, das Geheimnisvolle und das Tabu des „Ungeheuers“ einer realistischen Verwertung gewichen sind. Geblieben ist der Respekt vor dieser einmaligen Wand. Man hat begriffen, daß sich kein Berg, keine Wand, die Natur schlechthin erobern oder besiegen läßt“
„Die wahre Geschichte der Eiger-Nordwand ist furchtbarer und großartiger, als Menschen sie je erfinden könnten. Ich gehöre zu den vieren, die im Juli 1938, die Eigerwand als erste durchsteigen haben. Die Erinnerung daran hat mich bis heute begleitet. Sie wurde auch durch das große Erlebnis Tibet und meiner schwersten Expedition nach West-Neuguinea nicht ausgelöscht“
„[Mir scheint die] Weiße Spinne wie ein Symbol für die Eigerwand. Ihre Gefahren hat der Bergsteiger erst im letzten Drittel der Wand zu bestehen, nachdem er von vielen Stunden und Tagen anstrengender Kletterei ermüdet, vom kalten Biwak geschwächt ist. Aber wer dort müde wird, darf nicht rasten“
aus: Heinrich Harrer – Die Weisse Spinne / Das große Buch vom Eiger
„Anderl Heckmair ist der Prototyp des Bergvagabunden. Auch er fand seinen Weg zwischen Kampf und Spaß, zwischen Weltwirtschaftskrise und Nazizeit, zwischen Karakorum und Anden. Und nur er fand 1938 den Weg aus der Eigernordwand heraus. Wie er die Viererseilschaft zuletzt durch den Götterquergang, die Spinne und die Ausstiegsrisse führte – verläßlich und eigenwillig, verantwortungsbewußt bis zur Selbstaufopferung –, das gehört zu den Sternstunden der Alpinistik.“
„Anderl Heckmair hat auf dem Eigergipfel keine Fahne gehißt. Dem Triumph, den andere für ein Land, eine Ideologie, eine Rasse zu nutzen versuchten, hat er sich zwar nicht entgegengestellt, aber er verstand ihn nicht als Propaganda für das Dritte Reich. Sein gefährliches Spiel zwischen dem Hinterstoißer Quergang und dem Gipfeleisfeld war getragen vom Können und vom Willen, sein eigenes Ziel zu verwirklichen. Dabei ist ihm die Spitzenleistung seines Lebens geglückt…“
aus: Anderl Heckmair – Eigernordwand, Grandes Jorasses und andere Abenteuer. Aus dem Vorwort von Reinhold Messner
„Man ist in dieser Wand lange nicht mehr so weltentrückt, wie man es bis Ende der fünfziger Jahre war. Was bleibt, ist aber noch immer das ganz große Abendteuer, ist die äußerste Probe der Fähigkeiten und des Charakters“
aus: Erich Vanis - im steilen Eis.
der berühmte Blick von der Kleinen Scheidegg auf die Eiger Nordwand
Eiger Nordwand – Heckmair-Route
Mit der Begehung der „Eiger – Nordwand“ konnten Jürgen und ich nicht nur eine der ganz großen Alpentouren klettern, sondern es ging für uns beide hier schlichtweg auch ein großer Traum in Erfüllung, ja sogar Kindheitstraum. Die berühmten und teilweise legendären Wandstellen, 1. Pfeiler, Zerschrundener Pfeiler, Schwieriger Riss, Hinterstoißer-Quergang, 1. Eisfeld, Eisschlauch, 2. Eisfeld, Bügeleisen, Todesbiwak, Rampe, Wasserfallkamin, Rampeneisfeld, Brüchiges Band, Brüchiger Riss, Götterquergang, Spinne, Quarzriss, Ausstiegskamine, Gipfeleisfeld einmal selber live zu sehen und Hand anzulegen war ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Zudem lebt hier wie kaum sonst wo die Alpingeschichte. Von den verwegenen Bergvagabunden in den 1930ern, der ersten Winterbegehung und dem ersten Alleingänger in den 1960ern, über die großen Enchaînements in den 1980ern und den unvorstellbaren Speedbegehungszeiten in den letzten Jahren, um nur Mal ein paar Meilenstein zu nennen.
Wir haben die Eiger Nordwandwand ganz klassisch als Zweitagestour mit Biwak in der Wand geplant. Also mit guter Biwakausrüstung und ausreichend Essen. Am ersten Tag ging es ganz gemütlich mit der ersten Bahn von Grindelwald zur Station Eigergletscher und dann bis zum Todesbiwak. Am zweiten Tag vom Todesbiwak bis zum Gipfel und danach Abstieg über die Westflanke zur Station Eigergletscher.
Tourenbericht:
Das Abenteuer Eiger Nordwand beginnt mit der vorabendlichen Autofahrt nach Grindelwald. Nach einer Nacht im Auto fahren wir von Grindelwald Grund (943 m) um 07:25 Uhr mit der ersten Zahnradbahn zur Kleinen Scheidegg (2061 m) und nach dem Umsteigen weiter bis zur Station Eigergletscher (2320 m). Die einfache Fahrt kostete 36 CHF.
reges Treiben beim Umsteigen auf der Kleinen Scheidegg
Kurz nach 08:00 Uhr sind wir an der Station Eigergletscher startklar und es beginnt die Querung unter die Wand. Aufgrund von übelstem Harschdeckel und ständigem Durchbrechen mühsam und zeitaufwendig auch wenn man eigentlich nur rüber quert. Schon bei dieser Querung zeigen sich die Dimensionen dieses Berges. Nach einer Stunde steigen wir schlussendlich gegen 09:00 Uhr richtig ein und es folgt der untere Teil. Eine Seilschaft ist bereits oben am Schwierigen Riss zu sehen.
Mit gutem Trittfirn und bei vorhandener Spur ging es hier schnell voran. Geneigtes Stapfgelände wechselt mit kurzen Eis oder Felsstufen ab. Eine markante offensichtliche Querung nach links und gleich ein paar Meter oberhalb wieder weit nach rechts führen zum Schwierigen Riss.
im unteren Wandteil
im unteren Wandteil
perfekter Trittfirn im unteren Wandteil
perfekter Trittfirn im unteren Wandteil
Querung nach rechts unter den Schwierigen Riss
Nach einer Stunde stehen wir unter dem Schwierigen Riss und packen das Seil und Fels-Equipment aus. Ab hier wird es ernst und es wartet die erste Prüfung. Der Fels war hier zu Beginn leider nass und ganz leicht mit Eis überzogen. Trotz guter Griffe muss hier gleichmal ganz ordentlich im steilen Gelände zugepackt werden. Einige Hacken vorhanden. Davor und danach Bohrhakenstände.
Schwieriger Riss
Schwieriger Riss
Nach einem kurzen und leichten Felsriegel, welcher wohl am besten über eine kleine Verschneidung überwunden wird steht man auf dem Schneefeld welches nach links Richtung Hinterstoißer-Quergang führt. In diesem Bereich thront die gewaltige Rote Fluh beeindruckend über einem.
kurze Verschneidung unter der Roten Fluh
ein Kletterer ist am Beginn des Hinterstoißer-Quergangs ganz klein zu sehen
Direkt vor dem Hinterstoißer-Quergang gilt es aber nochmals einen Steilaufschwung zu überwinden. Hier gab es gutes Wassereis zum hochpickeln. Zudem hing hier ein altes Fixseil herunter. Nach dem Schwierigen Riss bis zum Beginn des Hinterstoißer-Quergang kletterten wir am langen Seil.
Steilaufschwung direkt vor dem Hinterstoißer-Quergang
in der Schneequerung vor dem Steilaufschwung
Nun folgt also der legendäre Hinterstoißer-Quergang hoch über den Dächern von Grindelwald, insgesamt vermutlich eine der populärsten Passagen in der Eiger Nordwand. Beide waren wir über die Länge und den gnadenlos plattigen Fels dieses Querganges verwundert! Was hat dieser damals gerademal 22 jährige Berchtesgadener Andreas Hinterstoißer im Juli 1936 hier nur für einen Mut und Können bewiesen um in diesem Gelände solch gewaltige Pendelquergänge hinzulegen. Unglaublich! Unteranderem die Tatsache, dass sie sich durch abziehen des Quergangseiles quasi den Rückweg abgeschnitten hatten führte zur berühmtgewordenen großen Katastrophe von 1936 mit vier Toten (Kurz, Hinterstoißer, Angerer, Rainer).
Heute hat es an den Ständen dort Bohrhaken es hängen Fixseile drin und die Passage bis zum nachfolgenden Schwalbennest kostete uns als Seilschaft nur ca. 20 Minuten. Die Qualität der Fixseile ist aber schon deutlich gezeichnet von Abnutzung und Steinschlag. Insbesondere bei der Einhängung am mittleren Fixierungsstand der Fixseile ist der Schraubkarabiner kaputt, weitaufgebogen und lässt sich nicht mehr schließen (siehe Bild). Auf ein allzu großes Reißen an diesen Fixseilen der ersten Hälfte sollte man derzeit also besser verzichten!!!
„Nach der Überwindung des schwierigen Risses unter der Roten Fluh gelingt Andreas Hinterstoißer als erstem die Querung zum Ersten Eisfeld, und zwar fast schulmäßig mit Hilfe des Seiles. Diese Technik des „Seilquerganges“ hatte der Felsenmeister Hans Dülfer schon vor dem Ersten Weltkrieg … erfunden und ausgeführt.“
„Andreas Hinterstoißer macht solch einen Quergang in der Eigerwand. Er findet den Schlüssel. Als alle darüber hinweg sind, zieht er das Quergangsseil ab. Damit hatte er den Schlüssel abgezogen. Das Tor zurück ist zugeschlagen – falls man zur Umkehr gezwungen würde … Aber wer denkt an Umkehr?“
aus: Heinrich Harrer – Die Weisse Spinne / Das große Buch vom Eiger
der legendäre Hinterstoißer-Quergang
man beachte die Details…
Im 1. Eisfeld liegt super Trittfirn und wir können die vor uns kletternde Englisch-Norwegische Seilschaft ein- und auch überholen. Der Eisschlauch zwischen 1. und 2. Eisfeld ist Mitte Mai auch nicht mehr allzu verlockend. Das Eis total weiß und abgelöst. Wir entscheiden uns wie in diesem Fall üblich für die Felsen direkt links davon. 10 m steile aber dankbare Mixedkletterei und drei Haken später ist die Stufe überwunden und man klettert im eigentlichen Ausstiegsbereich des Eisschlauches weiter dem 2. Eisfeld entgegen. Dass es sich hier im Sommer um richtiges Sch…gelände handelt kann sich gut vorstellen. Wir klettern zwar noch auf einer ganz dünnen weißen Eisauflage, müssen aber mit Steigeisen und Eisgeräten schon ganz schön auf dem darunterliegenden Fels rumkratzen und eine Absicherung ist auf 35-40 m quasi nicht möglich.
unterwegs im 1. Eisfeld
10 m steile aber dankbare Mixedkletterei links vom Eisschlauch
Runout auf dünner schlechter Eisauflage
Das riesige 2. Eisfeld ließ sich bei Trittfirn und vorhandener Spur natürlich easy am laufenden Seil klettern. Das sind aber schon viele, viele Meter. Zunächst ganz nach oben und dann am oberen Rand des 2. Eisfeldes entlang lange Querung nach links unter das Bügeleisen. Es ist nun ca. 14 Uhr, total warm und die Schneerutsch-, Stein- und Eisschlagaktivitäten nehmen langsam zu.
unterwegs am oberen Rand des 2. Eisfeld
Zwischen 2. Eisfeld und Todesbiwak gilt es noch eine je nach Verhältnissen gar nicht so triviale Felsstufe rechts vom Bügeleisen zu überwinden. Der Fels ist nicht der beste und bei uns ist alles total nass und der Schnee hat keinerlei Festigkeit mehr. Nach 2 Seillängen an dieser Felsstufe erreichen wir gegen 16 Uhr das berühmte Todesbiwak am höchsten Punkt des Bügeleisens.
die Felsstufe vor dem Todesbiwak
kurz vor dem Todesbiwak
die nachfolgende Seilschaft im 2. Eisfeld
Der Name Todesbiwak erinnert an die beiden Deutschen Max Sedelmayr und Karl Mehringer. Sie waren es, die am 21. August 1935 als allererste in die Eiger Nordwand eingestiegen sind (allerdings nicht auf der heute üblichen Heckmair-Route) und nach Wettersturz im Todesbiwak erfroren sind.
„Sie leben noch. Am fünften Tag in dieser Wand, nach vier Biwaks, trotz Kälte, Sturm, Lawinen. Sie leben, und sie klettern noch aufwärts … Man spricht nicht aus, daß man jemanden für verloren hält. Die Bergführer und Bergsteiger wissen, warum die beiden nicht umgekehrt sind: Die Lawinen, der Steinschlag bilden eine furchtbare Falle.“
…
„Die beiden steigen weiter. Dem steilen Grat des Bügeleisens entgegen. Der Nebelvorhang geht zu, verbirgt den letzten Akt der ersten Tragödie der Eigerwand vor den Augen der Menschen. Sturm, der die Schneeflocken waagrecht gegen die Felsen peitscht, grollende Lawinen, Sturzbäche, in die sich das Stakkato des Steinschlags mengt – das ist die Melodie der Eigerwand“
…
„Wochen später, am 19. September 1935, als das Wetter endlich besser geworden ist, kommt Ernst Udet, Deutschlands bester Flieger. … Bis auf zwanzig Meter flog er an die Wand heran, und da entdecken die beiden einen der Vermißten – war es Sedelmayr oder Mehringer?- bis an die Knie im Schnee steckend, stehend erfroren im letzten Biwak, an der Spitze des Bügeleisens, das seither das Todesbiwak genannt wird.“
aus: Heinrich Harrer – Die Weisse Spinne / Das große Buch vom Eiger
Mit gewisser Enttäuschung stellen wir fest, dass seit den letzten massiven Schneefällen hier am Todesbiwak niemand mehr biwakiert hat und wir vorlauter Schneewechten kaum die Biwakbohrhaken sehen. Schweren Herzens entscheiden wir uns aufgrund des durchweichten Schnees und den deutlich zunehmenden Stein- und Eisschlagaktivitäten bereits hier am Todesbiwak zu bleiben. Vom Tageslicht her hätten wir Mitte Mai ja noch 5h weiterklettern können und das hätte vermutlich noch gut bis zum Brüchigen Band oder zum Götterquergangbiwak gereicht. Zudem stellte sich natürlich die Frage wenn nicht mal das Todesbiwak (der wahrscheinlich beste und sicherste Biwakplatz der ganzen Heckmair-Route) ausgegraben ist, wie es dann um die anderen Plätze steht. So machen wir uns an die Arbeit und schicken zenterweise festgepressten Schnee nach unten. Zwei Stunden später haben wir eine schöne Fläche und können uns in der genialen Abendsonne dem Entspannen und Kräftesammeln widmen. Gegen 18 Uhr kommen auch der Engländer und Norweger hier vorbei und machen sich weiter rechts an die Arbeit. 4 Personen können hier ganz locker liegen. Vermutlich kann man auch zu sechst noch liegen.
das Todesbiwak wird wieder ausgegraben
Todesbiwak in der Abendsonne
Todesbiwak in der Abendsonne
Blick aus dem Schlafsack
Sonnenuntergang
Nach einer sternenklaren aber nicht allzu kalten Biwaknacht sind wir am nächsten Morgen schon sehr früh wieder am Kochen und Schneeschmelzen. Es warten ja noch ein langer, langer Weg und die eigentlichen Hauptschwierigkeiten der gesamten Heckmair-Route. Mit dem ersten Tageslicht gegen 05:30 Uhr sind die Steigeisen wieder angeschnallt und wir starten die Querung über das 3. Eisfeld zum Beginn der Rampe. Eine gewisse Steifigkeit nach dem Biwak ist schon zu spüren und wir müssen erst wieder auf Touren kommen. Zum Glück stellt die Querung übers 3. Eisfeld keine großen technischen Anforderungen und ist somit ideal zum Aufwärmen.
Querung über das 3. Eisfeld zum Beginn der Rampe
Übersichtsbild
Im Vergleich zu den Schneeverhältnissen am vorigen Nachmittag ist es nun wieder hart und durchgefroren. Wie schön es doch ist in richtig hartem Schnee zu klettern! In drei gemäßigten aber teilweise super schönen kombinierten Seillängen geht es über die Rampe zum Beginn des berühmt berüchtigten Wasserfallkamins. Wie vermutet war das Spanierbiwak vor dem Wasserfallkamin kein Stück eingegraben.
unterwegs auf der Rampe
unterwegs auf der Rampe
unterwegs auf der Rampe
Nun folgt also der berühmt berüchtigte Wasserfallkamin. Zusammen mit der nachfolgenden „Eiswulst-Seillänge“ ist das eine der entscheidenden Schlüsselseillängen in der Eiger Nordwand. Die linke Seite Wand und der gesamte Grund des Wasserfallkamins ist bei uns stark vereist. Nicht gerade optimal, doch souverän meistert Jürgen diesen heiklen Meter und kämpft sich den Wasserfallkamin empor. Schwer und ernst! Es hängt zwar die eine oder andere Schlinge und ein paar Haken stecken auch. Mit A0 komplett durchmogeln ist aber definitiv nicht!
„Ein bißchen steif waren die erste Schritte wohl, der Anblick der Wand, die ich jetzt hinauf sollte, machte mir heiß. Der gestrige Wasserfall über die linke glatte Seite war nicht mehr da, dafür eine einzige Eiskruste. … Um dem Eis auszuweichen, klettere ich in der brüchigen überhängenden Wand weiter und kann … Mit der rechten Hand packte ich einen über mir befindlichen Griff. Noch bevor ich ihn überhaupt beanspruchen konnte, brach er aus, und der große Brocken im Format einer Kaffeekanne fiel mir auf den Kopf. Schon hing ich an dem guten Haken unter dem Überhang. Das war der erste Sturz: „Kann mal vorkommen“, dachte ich und packte gleich wieder an.“
aus: Anderl Heckmair – Eigernordwand, Grandes Jorasses und andere Abenteuer
der anspruchsvolle Wasserfallkamin
der anspruchsvolle Wasserfallkamin
Der Stand nachdem Wasserfallkamin befindet sich auf einem Absatz auf der rechten Seite, besteht aber nur aus zwei rostigen Stichtbohrhaken und ist als durchaus kritisch zu betrachten. Wie so oft in dieser Wand bleibt einem aber (auch aus Zeitgründen )nicht viel mehr übrig wie das her zu nehmen was eben da ist. Denn gerade an dieser Stelle wird man gute Risse für schnelle Cams oder Normalhaken bei Schneelage nicht gleich finden. Kritisch ist es insbesondere deswegen, da danach gleich die nächste richtig schwere und vor allem auch moralisch sehr anspruchsvolle Seillänge folgt. Gerade bei winterlichen Verhältnissen mit Schnee ist der folgende Kamin meist mit einem dicken Schneewulst komplett gefüllt. Die linke Kaminwand ist sehr glatt und so bleibt oft nicht viel mehr übrig wie in die steile, glatte Wand links vom Kamin auszuweichen. Dieser Weg ist gesäumt von zwei dicht beieinander liegenden Normalhaken. Diese Variante ist sicherlich gleichschwer wie der Wasserfallkamin aber eben noch moralischer. Nach diesen schweren Felsmetern ist das Rampeneisfeld aber noch lange nicht erreicht und es folgen in dieser Seillänge schwere Eismeter in einer gegen Ende immer enger werdenden Rinne.
Die Erstbegeher 1938 hatten im Kamin ihre große Mühe mit dem Eiswulst und Anderl Heckmair musste hier wie schon vorher im Wasserfallkamin hart an die Sturzgrenze und weit darüber hinausgehen:
„Unheimlich schaut das aus. Aber Anderl scheint von der Gefahr nicht beeindruckt; fast zentimeterweise gewinnt er an Höhe. Als er jedoch dem Eiszapfen sein Gewicht anvertraut, bricht das glitzernde Gebilde ab – Anderl kommt…
Der Sturzhaken hält“
…
„Und wieder die gleiche Reaktion, die wir bei ihm schon kennen. Eine so radikale Abweisung wie ein Sturz weckt in Anderl wilden Trotz. Gleich packt er den Wulst wieder an…“
aus: Heinrich Harrer – Die Weisse Spinne / Das große Buch vom Eiger
die anspruchsvolle “Eiswulst-Seillänge”
die anspruchsvolle “Eiswulst-Seillänge”
steile Eiskletterei am Ende dieser Seillänge
Das Rampeneisfeld ist erreicht und es folgen nun erst mal wieder ein paar Seillängen zum „entspannen“, zu mindestens moralisch. Denn die Passage vor dem brüchigen Band und das brüchige Band selbst empfanden wir von der Brüchigkeit überhaupt nicht arg dramatisch. Nach anderen Berichten hab ich mir das viel schlimmer vorgestellt. Mit brüchigem Fels sollte man am Eiger schon etwas umgehen können. Bis zum Brüchigen Riss leicht am langen Seil möglich. Die Biwakplätze am Brüchigen Band waren ebenfalls unbenutzt, hätten aber keine großen Schneeräumarbeiten erfordert.
Rampeneisfels
Biwakplätze am Brüchigen Band
Tiefblick von den Biwakplätzen auf den oberen Teil des Rampeneisfeldes
Blick auf den Brüchigen Riss
auf dem Brüchigen Band
Der Brüchige Riss ist zwar auch steil und es muss ernsthaft geklettert werden insgesamt aber deutlich leichter und vor allem viel dankbarer zu klettern wie die beiden schweren Seillängen am Ende der Rampe. Zählt heute ein gehobenes Kletterkönnen mit Steigeisen in schwerem Fels quasi zu den unabdingbaren Vorrausetzungen für eine sichere Begehung der Eiger Nordwand, so mussten es die Herren von 1938, mangels voriger Erfahrungen, erst in der Eiger Nordwand lernen. Zudem kletterten Heckmair und Vörg quasi erstmals mit der damaligen „Weltneuheit“ der Zwölfzacker Steigeisen, also auch mit Frontzacken. Anderl Heckmair schreibt über den Brüchigen Riss:
„Mit den vorderen Steigeisenzacken die winzigen Tritte benützend, drang ich aufwärts. Es war mir eine völlig neue Technik. Einen so vereisten Fels hatte noch keiner von uns erklettert. Was hätten wir da ohne die Zwölfzacker gemacht?“
aus: Anderl Heckmair – Eigernordwand, Grandes Jorasses und andere Abenteuer
Brüchiger Riss
Brüchiger Riss
am Ende des Brüchigen Risses
Nun folgt der großartige Götterquergang. Hier zu klettern ist wirklich ein Traum und solch geniale Quergänge in klassischen alpinen Wänden sind doch das Salz in der Suppe. Bei bestem Trittfirn hoch über Grindelwald steigen wir der Spinne entgegen. Am Übergang zwischen Götterquergang und Spinne wird es wieder etwas felsiger aber immer super zu klettern und horizontal geschichtet. Ein paar Haken und ein paar Meter Fixseil waren auch vorhanden.
„Der Quergang ist nicht nur landschaftlich unbeschreiblich schön, sondern auch klettertechnisch so anregend und sicher, daß wir das nahende Gewitter fast vergessen. Ich weiß nicht mehr, wer zuerst den Namen „Götterquergang“ für diese Stelle fand. Aber er besagt alles.“
aus: Heinrich Harrer – Die Weisse Spinne / Das große Buch vom Eiger
Götterquergang – ein wahrhaft göttlicher Quergang
Im beeindruckenden Eisfeld der Spinne hatte es zwar wenig Trittfirn, dafür aber gut kletterbares Eis. In der Spinne geht es an das rechte obere Ende. Hier vermittelt eine etwas verdeckte, leichte und geneigte Rinne den besten Weiterweg (roter Pfeil).
unterwegs in der Spinne
am oberen Rand der Spinne
Zwei lange kombinierte Seillängen führen an den Fuß des Quarzrisses.
Übersichtbild
unterwegs in der Seillänge vor dem Quarzriss
Dieser Riss bildet die letzte auch klettertechnisch richtig schwere Passage. Hier gilt es nochmals vollkonzentriert und ernsthaft zu klettern. Die Absicherung ist eher karg und schlecht und zudem ist bei uns blöderweise die gesamte linke glatte Seitenwand mit einem dünnen Eisfilm überzogen. Bei dem plattigen Fels mega unangenehm. Auch Jürgen muss hier nochmal richtig beißen. Nach ein paar gewaltigen Schreien in den Eiger-Himmel hinaus war aber auch dieser Tanz auf eisüberzogenen Platten beendet und Jürgen ruft erleichtert Stand.
„Die letzte Schlüsselstelle ist der Quarzriss. Vor diesem abdrängenden Riss hatte ich immer großen Respekt, ihn habe ich mir im Sommer besonders gut angeschaut. Ich wollte eine 150-prozentige Lösung. Zwei-, dreimal steht man links draußen auf der glatt polierten hellen Platte, auf winzigen Leisten, während der rechte Fuß im Riss sitzt. Weil die Wahrscheinlichkeit, dass der linke Fuß abrutscht, ziemlich hoch ist, müssen die Eisgeräte umso besser im Riss verkeilt sein, denn wenn es dazu kommt, sind die Pickel die einzige Lebensversicherung.“
aus: Ueli Steck – Speed / Die drei großen Nordwände der Alpen in Rekordzeit. Anlässlich seiner Rekordbegehung vom 13.02.2008 in unglaublichen 2h 48min!
Quarzriss
Quarzriss
auf der gesamten linken Seitenwand ist der spiegelnde Eisfilm zu erkennen
die schwersten Meter des Quarzrisses sind schon vorbei
Eine leichte aber an einer Stelle etwas unangenehme Querung leitet nun nach links auf die markante Kanzel des Cortibiwaks. Wobei hier bei Schneelage der Begriff Biwak mit Vorsicht zu genießen ist. Claudio Corti wurde im August 1957 nach 8 Tagen in der Wand von dieser Kanzel mit Stahlseil und Winde vom Gipfelgrat aus gerettet. Die erste Lebend-Rettung aus der Eiger-Nordwand. Viele Rätsel, Widersprüche und Anfeindungen entstanden um dieses große Drama von 1957. Die Deutschen Günter Nothdurft und Franz Mayer sowie Corti´s Seilgefährte Stefano Longhi kamen ums Leben. Vom Cortibiwak führt ein leicht fallender mit Fixseilen ausgestatteter Quergang an den Beginn der berühmten Ausstiegskamine.
in der Querung zum Cortibiwak (die Schneekanzel am oberen Bildrand)
Die Ausstiegskamine sind eigentlich gar nicht so schlimm zu klettern, eher bescheiden absicherbar. Gutes Eis ist hier Mitte Mai auch nicht mehr existent. Es erreichen uns die ersten Sonnenstrahlen an diesem zweiten Tag. Zwei Seillängen durch diese Ausstiegskamine führen uns auf den gratartigen Absatz. Hier legt sich das Gelände deutlich zurück und wir nehmen das Seil weg und auf den Rucksack. Über nicht allzu dramatisches kombiniertes Gelände steigen wir eher linkshaltend einem Rücken entgegen. An dieser Stelle klettern viele Seilschaften auch eher rechtshaltend geradewegs auf das Gipfeleisfeld zu. Hier kann man sicher keine pauschale Aussage treffen was der bessere Weg ist. Je nach Verhältnissen, Schnee und Eismenge.
erste Seillängen in den Ausstiegskaminen
Übersichtsbild oberster Wandbereich
ab hier geht es ohne Seil weiter
leichtes kombiniertes Gelände
Blick auf die eigentliche Gipfeleiswand, die wir leicht rechts liegen lassen
linke Gipfeleiswand
Auf dem Rücken angekommen folgt die deutlich geneigtere linke Gipfeleiswand. In der heißen Nachmittagssonne darf man hier nochmal ganz schön kämpfen. Ein unbeschreibliches Gefühl ergreift mich beim Ausstieg auf den Mittellegigrat, die Anspannung von zwei langen Tagen beginnt sich in diesem Moment zu lösen. Bis zum Gipfel sind es wie so oft an diesem Berg doch noch einige Meter. An einer Stelle des Grates ist der Biwakplatz der Seilschaft die am Vortag an einem Tag durch ist gut zu erkennen. Gegen 16:00 Uhr erreichen wir höchstzufrieden, überglücklich und auch ein klein wenig stolz den Gipfel des Eiger (3970). Für große Freudentänze sind wir einfach viel zu platt aber die Freude ist riesig. Auch wenn wir definitiv keinerlei Bestzeit hingelegt haben sind wir einfach nur glücklich darüber die EIGER NORDWAND durchstiegen und einen großen Traum geträumt zu haben.
die letzten Meter über den Mittellegigrat zum Gipfel
On Top of EIGER (3970 m)
On Top of EIGER (3970 m)
Nach kurzer Pause und einigen Fotos geht es an den Abstieg durch die Westflanke. Zunächst am Grat entlang und dann je nach Verhältnissen an geeigneter Stelle nach links in die Westflanke. Die Anspannung ist sofort wieder da, denn erlauben darf man sich hier im oberen Teil der Westflanke nicht viel. Zudem bereiten mir im oberen Teil das total durchfaulte Eis und später die grundlos aufgeweichten Schneeflanken einige Sorgen. Die warmen Temperaturen und die schon seit Stunden volle Sonneneinstrahlung haben hier leider mächtig gewirkt. Weiter unten ist man über mehrere 100 Hm noch dem Eisabbruch in der Westflanke ausgesetzt.
im obersten Teil der Eiger Westflanke
im tiefen Sulz der Westflanke
kurz vor der Station Eigergletscher
Was eine Wand, was eine Tour...
Eiger (3970 m) - Nordwand „Heckmair-Route“ / Zahlen und Namen(Auszüge):
- 1. Begehung: Andreas Heckmair und Ludwig Vörg (Deutschland), Fritz Kasparek und Heinrich Harrer (Österreich) 21.-24. Juli 1938
- 2. Begehung: Lionel Terray und Louis Lachenal (Frankreich) 14.-16. Juli 1947
- 3. Begehung: Hans und Karl Schlunegger, Gottfried Jermann (Schweiz) 04.-05. August 1947
- 4. Begehung: Leo Forstenlechner und Erich Waschak (Österreich) 26. Juli 1950 (erste Eintagesbegehung in 18h)
- 8.Begehung: Herman Buhl und Sepp Jöchler (Österreich), Otto und Sepp Maag (Deutschland), Gaston Rébuffat, Guido Magnone, Jean Bruneau, Paul Habran und Pierre Leroux (Frankreich) 26.-29. Juli 1952
- 1. Winterbegehung: Toni Kinshofer, Anderl Mannhardt, Toni Hiebeler (Deutschland) und Walter Almberger (Österreich) 06.-12. März 1961
- 1. Alleinbegehung: Michel Darbellay (Schweiz) 02.-03. August 1963
- Reinhold Messner (Südtirol) und Peter Habeler (Österreich) in 10 Stunden am 15. August 1974
- Thomas Bubendorfer (Österreich) in 4h 50 min am 27. Juli 1983
- Christoph Hainz (Südtirol) in 4h 30 min am 24. März 2003
- Ueli Steck (Schweiz) in 2h 48 min am 13. Februar 2008
- Roger Schäli (Schweiz) und Simon Gietl (Südtirol) Seilschaftsrekord in 4h 25 min am 09. Februar 2011
- Michael Wohlleben und Fritz Miller, Deutsche Seilschaftsrekordzeit in 5h 10 min am 10. Februar 2011
- Dani Arnold (Schweiz) in 2h 28 min am 20. April 2011
unsere Material (nur Kletterausrüstung):
- 60 m Doppelseil
- Steigeisen und zwei Eisgeräte pro Person
- 4 lange (120cm) und 3 (60cm) kurze Bandschlingen
- 5 Expressschlingen
- 4 Normalkarabiner
- 5 Cams zwischen 0.3, 0.4, 0.5, 0.75, 1 und 2
- der ganz kleine Totem New Basic Cam
- kleines Keilset (nur kleine Größen)
- 5 Normalhaken, unterschiedliche Ausführungen (wurden jedoch nicht benutzt)
- 4 Eisschrauben (zwei 10 er, eine 14er und eine 18er)
- ca. 6m Prusikmaterial für die Seilschaft
- 2 Tiblocs (wurden jedoch nicht benutzt)
- das übliche persönliche Standplatzmaterial aus Schraubkarabinern und Sicherungsgerät
die Zitate wurden folgender Literatur entnommen:
Die Weisse Spinne, Das Grosse Buch vom Eiger
8. Auflage 2010
Ullstein Verlag
Heinrich Harrer
Anderl Heckmair – Eigernordwand, Grandes Jorasses und andere Abenteuer
5. Auflage 2008
AS Verlag
Andreas Heckmair
Im steilen Eis - 80 Eiswände in den Alpen
Neuausgabe 1980
Erich Vanis
Speed / Die drei großen Nordwände der Alpen in Rekordzeit
54. Auflage 2012
Malik, National Geographic
Ueli Steck
Landkarten:
1:25000 SAC Karte 1229, Grindelwald
Viele Grüße
Jürgen und Tobias
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Cima Tosa - Canalone della Tosa / Tosa-Rinne (bis 50°, 800 mH), Brenta 10.05.14 |
Geschrieben von: Tobias - 11.05.2014, 11:51 - Forum: Italien
- Keine Antworten
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„“Canalone della Tosa“ – um wie viel klangvoller und verlockender ist der italienische Name dieser Bergfahrt als unser nüchternes “Tosa-Rinne“ … “Canalone della Tosa“ ein Name, der förmlich auf der Zunge vergeht…“
aus: Erich Vanis - im steilen Eis.
Die namhafte und berühmte „Tosa-Rinne“ an der Cima Tosa (3173 m), dem höchsten Brenta Gipfel, mit Ski zu befahren schwebte mir schon länger vor. Insbesondere seit ich die Rinne im Zuge einer Begehung der
„Fehrmann“ am Campanile Basso
live gesehen hatte. Die Rinne selbst ist zwar auch als reine Eistour aufgrund ihrer einzigartigen Lage, eingerahmt in bis zu 700 m hohe Felswände, ein ansprechendes Ziel, doch eine durchgängige Skiabfahrt natürlich das Tüpfelchen auf dem I. Leider ist eine durchgängige Skiabfahrt aufgrund des Eiswulstes nach einem Drittel der Rinne nicht jedes Jahr möglich. Doch der auf der Alpensüdseite extrem schneereiche Winter 2013/2014 sorgte hier nun im Frühjahr 2014 für außergewöhnlich gute Bedingungen und der Eiswulst war quasi nicht existent bzw. unter dickem Schnee. Lediglich ein kleiner Blankeisfleck erinnerte daran was hier normalerweise angesagt ist.
Nachdem ich unter Woche von mehreren Seiten erfahren habe das eine Woche vorher sogar beste Pulver Verhältnisse in der Rinne herrschten war klar nun gilt es. Auch Stefan lockte die Aussicht auf die Skiabfahrt und so brauchte es keine großen Überredungskünste und wir sitzen am Freitagnachmittag im Auto nach Madonna di Campiglio. Aufgrund warmer Temperaturen unter der Woche war dann zwar bei uns ein Wochenende später von den Pulver Verhältnissen nichts mehr übrig und es wartete verfestigter, härterer aber dennoch supergriffiger Firn.
Wie nahe bei solchen Steilabfahrten Freud und Leid beieinanderliegen können erfuhr ich erst einen Tag später. Denn am selben Tag unserer Befahrung ist hier noch ein fast unglaubliches Wunder geschehen. Ein Südtiroler Skifahrer hat im oberen Teil den Halt verloren und ist unvorstellbare 600 m durch die Rinne abgestürzt. Er hat diesen riesigen Sturz jedoch ohne größere Verletzungen überlebt!!! Einen kleinen Artikel gibt es
hier.
Blick ins wunderschöne Val Brenta, mit Pfeilen markiert die „Tosa-Rinne“
Als Zustieg wählten wir den Weg durch das wunderschöne Val Brenta direkt zur Tosa-Rinne. Dies ist im Winter unbedingt zu empfehlen, da hier deutlich skifreundlicheres Gelände vorherrscht. Der Weg über das Rifugio Casinei zum Rifugio Brentei dürfte erst zu empfehlen sein wenn die steilen SW Hänge weitestgehend schneefrei sind. Ausgangspunkt fürs Val Brenta ist allerdings nicht wie im Sommer üblich das Vallesinella (1513 m), sondern der tiefer gelegene Piazza delle bore (1210 m). Bis zum Gipfel sind es somit knapp 2000 Höhenmeter.
Nach kurzer Nacht im Auto laufen wir gegen 03:00 Uhr bei sternenklarem Himmel los. Bereits kurz nach der Steilstufe oberhalb der Materialseilbahn-Talstation des Rifugio Brentei können wir auf einer Höhe von ca. 1550 m im Bereich der „Scala di Brenta“ die Ski anlegen und durch das nächtliche Val Brenta zügig aufsteigen. Im Morgengrauen sind wir bereits am Fuße der „Tosa-Rinne“. Das Ambiente ist hier schon einfach genial. Zur rechten die großen und berühmten Wände des Crozzon di Brenta und zur linken unteranderem die Cima Brenta Alta sowie natürlich das „Welträtsel aus Stein“, der Campanile Basso. Gegen 06:00 Uhr sind die Ski am Rucksack montiert und es geht los.
im Morgengrauen am Fuße der „Tosa-Rinne“
u.a. Campanile Basso und Cima Brenta Alta
im Morgengrauen am Fuße der „Tosa-Rinne“
Wie schon erwähnt war von Pulver nichts mehr zu sehen, von einer alten Aufstiegsspur allerdings leider auch nichts mehr. Ganz zu Beginn war der Firn sogar tragend, doch schon bald und für den ganzen Rest der Rinne galt es bei einem harten aber brechenden Harschdeckel die Spur zu treten. Erst auf den letzten 50 Hm löste uns ein nachfolgender Südtiroler ab. Am frühen Morgen waren mit uns weitere vier Bergsteiger in der Rinne.
ganz zu Beginn
der Blankeisfleck markiert den „Eiswulst“
um ein paar Meter weniger Spuren zu müssen direkt am Blankeis
Tiefblicke in der „Tosa-Rinne“
Tiefblicke in der „Tosa-Rinne“
Bei bestem Wetter und angenehmen Temperaturen stehen wir gegen 08:00 Uhr nach 2000 hm und ca. 5 h am flachen Gipfelplateau der Cima Tosa (3173 m).
am Gipfel der Cima Tosa (3173 m)
am Gipfel der Cima Tosa (3173 m)
Die Vorfreude auf die Abfahrt und die Motivation endlich die „Tosa-Rinne“ hinunter Donnern zu können ist groß:
Skiabfahrt durch die „Tosa-Rinne“
Skiabfahrt durch die „Tosa-Rinne“
Skiabfahrt durch die „Tosa-Rinne“
Skiabfahrt durch die „Tosa-Rinne“
Skiabfahrt durch die „Tosa-Rinne“
Die anspruchsvollsten und steilsten Meter waren im Bereich des „Eiswulst“. Dennoch aufgrund der sonst in diesem Bereich vorkommenden Blankeispassagen, Topbedingungen.
im Bereich des Eiswulst
im Bereich des Eiswulst
Gegen kurz nach 09:00 Uhr fahren wir aus der Rinne heraus und wundern uns doch sehr über die große Anzahl von 8-9 jetzt noch Einsteigenden Bergsteigern. Zum einen kommt von jedem Steilabfahrer über ihnen doch ordentlich Material daher, auszuschließen ist ein Sturz auf hartem Firn definitiv auch nicht und man steht als Aufsteigender voll in der Schussbahn zum einen brennt die Sonne um diese Uhrzeit schon ganz ordentlich in die Wände des Crozzon di Brenta und das eine oder andere Steinchen kam geflogen.
weitere 8-9 Personen stiegen gegen 09:00 Uhr noch ein
Wir cruisen bei sehr guten Firnbedingungen weiter und hinaus durchs Val Brenta. An dem monumental dastehenden Crozzon di Brenta kann man sich gar nicht satt sehen. Herrlich…
Abfahrt durch das Val Brenta
der Crozzon di Brenta thront gewaltig über dem Val Brenta
der Crozzon di Brenta thront gewaltig über dem Val Brenta
Im Bereich der „Scala di Brenta“ werden die Ski wieder geschultert und zu Fuß geht es weiter. Gegen 10.30 Uhr sind wir wieder am Auto und ein grandioses Bergerlebnis geht zu Ende.
unterhalb der “Scala di Brenta“
Literatur:
Firn- und Eisklettern in den Ostalpen
1.Auflage 2004
Andreas Jentzsch, Axel Jentzsch-Rabl
Alpinverlag
Im steilen Eis
80 Eiswände in den Alpen
Neuausgabe 1980
Erich Vanis
Es gibt im Internet sehr viele weitere tourenberichte und auch Videos. Ein Video möchte
hier aber verlinken
. Es handelt sich um eine Skiabfahrt durch die Tosa Rinne eine Woche vor uns bei besten Pulver-Verhältnissen.
Karte:
AV Karte Nr. 51
Brentagruppe
1:25000
Viele Grüße
Stefan und Tobias
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Hochgall Nordwand, 01.05.14 |
Geschrieben von: Alban - 05.05.2014, 04:02 - Forum: Italien
- Keine Antworten
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Hochgall Nordwand – „Skitour-Plus“
01.05.2014
Für den 1.Mai versprach der Südtiroler Wetterdienst ein kleines Schönwetterfenster innerhalb eines größeren Tiefdruckgebietes. Die Wahl für eine geplante „Skitour-Plus“ fiel Dank Tourenvorschlag von Tobias auf den Hochgall (3436m), einen 3000er im Reintal, in der Nähe von „Sand in Taufers“. Das „Plus“ zur Skitour verbirgt sich hinter dem geplanten Gipfelaufstieg über die Nordwestwand und deren Skibefahrung. Die Hochgall Nordwand ist eine eher moderate „Vanis-Eisroute“ und misst etwa 300Hm mit einer max. Steilheit von ca. 50 Grad (Durchschnittsneigung laut Vanis ca. 45Grad) und etwa 15-20m leichter Mixedkletterei (M1-2) im Ausstiegsbereich. Der Zustieg zur Wand misst nochmal grob 1550Hm, insgesamt also etwa 1850Hm vom Auto bis Gipfel.
Wir fuhren am Vorabend mit dem Auto bis zur „Jausenstation Säge“ (1591m) und übernachteten dort im Auto. Bei Ankunft hatte es noch heftig geregnet und wir waren daher gespannt wie viel Neuschnee oben fallen und wie sich das Wetter entwickeln würde. Am kommenden Morgen starteten wir um viertel nach 4 und folgten dem zunächst schneefreien Hüttensommerweg (Wegmarkierung mit Nummer: 08) zur Kasseler Hütte (in anderen Führerwerken teilweise als Hochgallhütte oder auch Rifugio Roma bezeichnet, 2276m). Das Wetter hatte sich stabilisiert und klarte immer mehr auf. Wir mussten die Ski noch bis ca. 2100m tragen und konnten die Ski etwa 20 min vor der Kasselerhütte (Rifugio Roma) anschnallen.
Dank des zügig sich in die Höhe schraubenden Hüttenweges war die Kasseler Hütte bereits nach ca. 1,5h kurz vor 6 Uhr morgens erreicht. Erste Lichter in den Hüttenfenstern zeugten von weiteren Hochtourenspiranten. Wir verweilten nur kurz für eine kleine Pause und machten uns bald wieder auf den Weg zum Wandfuß.
Ab der Hütte hatte es auf dem mal mehr Mal weniger tragenden Altschnee-Schmelzharschdeckel etwas frischen Pulverschnee.
Mit frontaler Sicht auf die Hochgall-Westwand stiegen wir in wundervoller Morgenstimmung Richtung dem unter der Nordwestwand befindlichem Gletscher zu.
In einer weit linksausholenden Kurve umgingen wir zuletzt die Gletscherbruchzone ohne Spaltenkontakt und hatten nun direkte Sicht auf die Wand.
Die Verhältnisse schienen gut zu sein, nirgends war Blankeis zu sehen und die Wand auch relativ gut eingeschneit. Momente der Vorfreude. Mit Skiern konnten wir noch bis wenige Meter vor die Randspalte aufsteigen.
Der Pulverschnee war direkt am Wandfuß ca. 15-20cm hoch. Die Randspalte war gutmütig eingeschneit und schien an mehreren Stellen gut überwindbar zu sein. Wir wählten die Stelle die den direktesten und kürzesten Zugang ermöglichte. Bis zum Wandfuß hatten wir inkl. Pause an der Kasselerhütte für die knapp 1550Hm etwa 4h 20min gebraucht und genossen nun vor dem folgenden Wandanstieg das Hochgebirgsambiente. Die Randspalte der Hochgall-Nordwand hatte seinerzeit Erich Vanis fast den Wandzutritt verwehrt und konnte damals wohl erst nach recht mühsamen Klettermanövern überwunden werden, heute stellte diese bei uns gar kein Problem dar. Wir überquerten diese zwar aus Respekt vor Vanis seiner Schilderung noch angeseilt, stiegen dann aber in bestem Neuschneetrittfirn seilfrei weiter.
Die Verhältnisse waren für den Aufstieg perfekt und ermöglichten ein kraftsparendes Steigen. Glaub meine Wadeln und Oberschenkeln hätten nach dem langen Zustieg auch kei rechte Lust auf Blankeis gehabt. Die Steilheit betrug nie mehr als 50 Grad und im Mittelteil vermutlich sogar etwas weniger.
Im letzten Drittel der Wand verläuft die Anstiegsroute in einer seichten Rinne in der sich der Neuschnee von gestern sammelte. Stellenweise musste hier hochgewühlt statt gestiegen werden. Insgesamt kamen wir aber dennoch gut voran, leider machte das Wetter wieder dicht.
Am Ende der sich stetig verjüngenden und zuletzt auch aufsteilenden Rinne war der Schneeteil vorbei und über uns warteten noch etwa 15-20m leichtes Mixedgelände bis zum Gipfelgrat. Eine von mir links der Rinnenflucht angetestete Ausstiegsvariante versprach angesichts losen Pulverschnees auf plattigem Fels wenig ungesicherte Aufstiegsfreude und noch weniger Skiabfahrtsoption. Daher kehrte ich rasch zurück und stieg auf dem von Tobias gewählten Ausstieg, weiter die Rinne empor, zum Grat aus. Wegen den niedrigen Schwierigkeiten (ca. M 1-2) war ein Sichern im Aufstieg jedoch nicht notwendig. Den Gipfelgrat erreichten wir nur wenige Meter rechts unterhalb des höchsten Punktes.
Normalerweise sollte sich vor uns ein tolles Panorama gen Süden auftun, leider hatte das Wetter aber in diese Richtung hin komplett dicht gemacht. Auf dem schmalen Grat ging es ausgesetzt noch wenige Meter links hinüber zum höchsten Punkt der durch eine rechteckige Metallkonstruktion gekennzeichnet ist.
Dieser Felspunkt ist tatsächlich etwas höher wie der rechts der Ausstiegsrinne liegende Felspunkt, welcher einem von der Ferne jedoch als höchster Punkt bzw. vermeintlicher Gipfel imponiert. Gegen 10:30 Uhr etwa waren wir am Gipfel.
Zufrieden und glücklich, jedoch mit dem Wissen um die noch folgende spannende Abfahrt und angesichts des mässigen Wetters verweilten wir nicht lange und machten uns zurück zur Ausstiegsrinne. Gänzlich ungesichert wollten wir mit Ski am Rucksack die 20 felsigen Meter nicht hinunterklettern. Wir schlugen einen Drehmomenthaken im Ausstiegsbereich und verwendeten Tobias dünnes Kevlarseil als Hintersicherung beim Hinunterklettern.
Dank der Neuschneemenge war der Wechsel von Steigeisen auf Ski leichter wie gedacht (man hat da ja schon gewisse Ängste dass einem da der Ski beim Einsteigen verloren geht ohne Fangriemen). Trotz längerem Rumgepfriemle an der Gopro hab ichs dann aber doch wieder geschafft Feuchtigkeit ins Gehäuse zu bekommen und Mal wieder den Winkel nicht korrekt einzustellen. Irgendwann fuhren wir dann los.
Die ersten 20m noch recht vorsichtig, da die Rinne noch sehr eng war. Dann jedoch wurde das Gelände weiter und skifreundlicher. Die Bedingungen waren sehr gut und die Abfahrt lag dadurch gefühlt in unserer „Comfort-Zone“. Wir rasteten immer wieder um aufeinander zu warten da die durch das Abfahren losgelöste Schneemenge den weiter unten Fahrenden behindert hätte. Sogar der von einem selbst ausgelöste Slush musste immer wieder vorbeigelassen werden bzw. schräg zur Falllinie gefahren werden.
Über die Randspalte ging es Dank Skiern nun sogar noch entspannter hinweg und unten am Wandfuß angekommen freuten wir uns so tolle Bedingungen gehabt und genossen zu haben. Etwas mehr blauer Himmel bzw. Sonnenschein wären jetzt noch recht gewesen, aber wir wollen uns mal nicht beschweren, wir hatten es ziemlich gut erwischt. Wir cruisten entspannt den Gletscher hinunter und versuchten dann schräg links hinüber, auf den Normalweg zu kommen damit wir keinen Gegenanstieg in Kauf nehmen mussten.
Dies gelang mit etwas Schieben auch ganz gut und gegen 12:45 Uhr trafen wir auf der Sonnenterasse der Kasseler Hütte ein. Das Wetter machte sogar wieder leicht auf und gönnte uns einen sonnigen Einkehrschwung mit Blick auf den Hochgall.
Leider konnten wir nicht ewig bleiben und fuhren im nun betonschweren Nassschnee noch so weit hinunter wie es nur irgendwie ging (nach dem Motto: schlecht gefahren ist besser wie gut gelaufen) und waren wenig später gegen 14:45 Uhr zurück am Auto.
Unsere „Skitour-Plus“ mit Nordwandanstieg und anspruchsvoller aber unter sehr guten Bedingungen absolvierten Nordwandabfahrt bildete ein rundes Gesamtunternehmen welches uns beiden sehr gefallen hatte.
Gruß Alban und Tobias
Facts:
Hochgall Nordwand, Hochgall 3436m, Riesenferner-Gruppe
Talort: Rein in Taufers, Südtirol, Ahrntal
Kartenmaterial: Tabacco Nr 035, Ahrntal-Rieferner, 1:25 000
Hüttenstützpunkt: Kasseler Hütte ( 2276m)
Hüttenzustieg: 685Hm, ca. 1,5h (geöffnet im Winter/Frühjahr bis Anfang Mai)
Wandzustieg ab Hütte: ca. 2,5h und 860Hm
Gesamtzustieg Auto bis Wandfuß: ca. 4h Gehzeit und ca. 1550Hm
Nordwestwand: ca. 300Hm und bis 50 Grad steil mit je nach Zustand und Schneemenge wenigen Metern leichtem Mixedgelände im Ausstiegsbereich (M 1-2). Ein Sichern im Urgestein wäre hier mit „Mobilen“ und Felshaken möglich. Zeitbedarf für die Wand je nach Verhältnissen und Kondition: 1-2h.
Erstbegeher:
Abstieg/Abfahrt: je nach Verhältnissen entweder über die Nordwand oder alternativ über die etwas flachere Westwand (Passagen bis 45 Grad)
Tourenbeschreibung auch bei Vanis: „Im steilen Eis“ oder dem Eiskletterführer „Firn und Eisklettern in den Ostalpen (Alpinverlag) oder unter folgendem Link:
http://www.bergsteigen.com/eiswand/trent...l-nordwand
Weiterer Tourenbericht:
http://www.helfer.it/modules.php?name=ga...&g2_page=3
Die Enchainement-Variante mit zusätzlicher Nordwand (vermutlich die der Barmerspitze)und kleinem Video:
http://www.bergportal.com/hochgall-3436m-im-doppelpack
Link zur Kasseler Hütte:
http://www.kasseler-huette.com/tauferer_...huette.htm
Link zum Wetterbericht Südtirol:
http://www.provinz.bz.it/wetter/suedtirol.asp
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Kampenwand Überschreitung (IV+), Chiemgauer Alpen, 21.04.14 |
Geschrieben von: Tobias - 25.04.2014, 21:49 - Forum: Deutschland
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Die Kampenwand Überschreitung stellt wohl eine der bekanntesten Genussklettereien der bayrischen Alpen dar und liegt hoch über dem Chiemsee und quasi direkt an der Autobahn A8. Die Überschreitung erfolgt üblicherweise von West nach Ost und es wird vom Westgipfel über den Hauptgipfel bis zum Ostgipfel geklettert. Je nach Gusto empfiehlt es sich zwischen West und Hauptgipfel noch die schönen Türme Gmelch- und Teufelsturm mitzuüberschreiten. Auch im Winter wird die Tour regelmäßig gemacht. Selbstverständlich unter ganz anderen anspruchsvolleren Voraussetzungen.
Nachdem wir die ersten drei Osterfeiertage 2014 in den Wiener Haus- und Hofgebieten Rax, Schneeberg, Hohe Wand und Peilstein verbracht haben ging es am Ostermontag auf der Heimfahrt noch an die Kampenwand Überschreitung. Aufgrund der Kampenwandseilbahn, die einen bis 250 Hm unter den Gipfel bringt, kann man die Klettertouren an der Kampenwand ohne großen Aufwand gut noch mitnehmen.
die Kampenwand von Aschau – Westgipfel, Hauptgipfel, Ostgipfel (v.r.n.l)
Blick von der Bergstation auf die Kampenwand
Von Aschau im Chiemgau (615 m) geht es also mit der Bahn zur Kampenhöhe (ca. 1500 m) und in knapp 20 min war der Einstieg erreicht. Die Überschreitung beginnt mit dem Westgrat auf den Westgipfel (III+). Bis auf eine Passage im III. Grad meist viel einfacher und teils Gehgelände.
die ersten Meter am Westgrat
die III+ Passage
die III+ Passage
Gehgelände kurz vor dem Westgipfel
Auf dem Westgipfel
Blick über Gmelch- und Teufelsturm bis zum Hauptgipfel. Die Einschartungen und die Gipfel selbst sind allerdings nur schwer zu erkennen
Vom Gipfel erfolgt ein einfacher Abstieg bis in die Scharte vor dem markanten Gmelchturm. Erst hier legen wir Gurt und Seil an. In schöner Kletterei (ca. VI-) lässt sich die Nadel direkt über die Westkante erklettern und ein Vergleich zur Salbitnadel liegt nicht allzu fern. Etwas leichter und eigentlich die klassische Route, ließe sich der Gmelchturm auch über eine Verschneidung wenig links der direkten Kante erklettern (ca. III).
Gmelchturm Westkante (ca.VI-)
Gmelchturm Westkante (ca.VI-)
Gmelchturm – „Little Salbit“
Gmelchturm Westkante (ca.VI-)
Gmelchturm Westkante (ca.VI-)
Vom Gmelchturm klettern wir in die Scharte vor dem Teufelsturm ab und nach einer weiteren netten, aber deutlich leichteren Seillänge (III) steht man auf dem Teufelsturm.
Blick vom Gmelchturm auf den Teufelsturm
Teufelsturm Westkante (III)
Vom Teufelsturm am besten auf die Nordseite 25 m Abseilen und weitere 10-15 m abseilen in die tief eingeschnittene Scharte vor dem Hauptgipfel.
Nina in der tiefen Scharte zwischen Teufelsturm und Hauptgipfel
Nun folgt die Nordwestverschneidung auf den Hauptgipfel und somit die eigentliche Schlüsselstelle (IV+) der klassischen Kampenwand Überschreitung. Heute ist sie leider komplett nass. Trotzdem geht es sehr gut, denn es hat hier derart super Henkel und Tritte das trotz totaler Nässe richtig Laune aufkommt. Dennoch sollte man die Seillänge nicht unterschätzen. Es stecken einige geklebte Ringhaken und ein paar Normalhaken. Nach dieser Seillänge folgt wieder einfaches Gehgelände bis zum Hauptgipfel.
Hauptgipfel Nordwestverschneidung (IV+)
Blick vom Hauptgipfel zum Ostgipfel
Im Wilden Kaiser liegt noch deutlich mehr Schnee
Es folgt der Abstieg über den Ostgrat vom Hauptgipfel in die Schlechtinger Scharte. An einer exponierten und stark polierten Stelle ist nochmal Vorsicht angesagt, ansonsten gutmütiges I-IIer Gelände und Latschendickicht. Von hier kann man nun direkt den Abstieg antreten oder aber noch weiter bis zum Ostgipfel. Nordseitig lag hier noch einiges an nicht nur in den sogenannten „Kaisersälen“ kurz vor dem Ostgipfel. Der Ostgipfel ist auch für Wanderer zugänglich gemacht und entsprechend eingerichtet.
im Latschendickicht
Übergang zum Ostgipfel
Übergang zum Ostgipfel
in den „Kaisersälen“ kurz vor dem Ostgipfel
Felsformationen am Wegesrand
Als Rückweg zur Seilbahnstation gehen wir wieder zurück in die Schlechtinger Scharte und von dort unter den Kampenwand Südwänden hindurch und am Kampenwandhaus (Selbstversorgerhütte der DAV Sektion München & Oberland) vorbei zur Bergstation.
Blick auf das Kampenwandhaus, Sonnenalm und Bergstation
Viele Grüße
Nina und Tobias
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