Die Freispitze (2884 m) in den Lechtaler Alpen ist sicherlich eine der, ja wenn nicht sogar DIE Königstour unter den Lechtaler Skitouren. Der winterliche Anstieg von Bach (1066 m) im Lechtal über das Madau- und Alperschontal in die Einschartung „Dreischartle“ sowie der Fußaufstieg über den anspruchsvollen Dreischartle-Anstieg zum Gipfel ist sicherlich in mehrerlei Hinsicht etwas Besonderes und hebt sich von vielen anderen Lechtal Touren ab. Egal von welcher Seite im Lechtal betrachtet erscheint einem die Freispitze definitiv nicht gerade als Skiberg. Die ersten drei sowie das allerletzte Bild dieses Berichts zeugen davon und zeigen diesen Prachtsberg von verschiedenen Perspektiven. Nun sind die Lechtaler Alpen ja bekanntermaßen berühmt für die vielen zum Teil äußerst anspruchsvollen Skitouren, bei denen meist eh nur der erfahrene Skibergsteiger gefragt ist. So ist es auch nicht weiter verwunderlich das im Panico Skitourenführer Lechtaler Alpen sehr viele Touren mit den Schwierigkeitsstufen 3 und 4 bewertet sind. Die Panico Skitouren-Schwierigkeitsskala kennt in allen Skitouren Führerwerken nur die Stufen 1, 2, 3 und 4.
Die Skitour zur Freispitze jedoch wird in der Panico Welt mit der einzigartigen, ominösen Schwierigkeitstufe 5 (!)bewertet. Die Tour wurde nie in den Skitourenführer mit aufgenommen und es gibt lediglich in den Archiven der Panico Homepage ein älteres, etwas verpixeltes Beschreibungs PDF zu finden. Was irgendwie den Reiz dieser Tour zusätzlich ausmacht. Diese Tatsachen und der Fakt, dass ich trotz bisher zweier Klettertouren in der berühmten Freispitze Südwand noch nie auf dem Hauptgipfel gestanden bin ließen diese Tour schon seit geraumer Zeit weit oben auf meiner Lechtal SkiToDo Liste stehen. Mit dem Gipfel ist es bei den allermeisten Kletterer so, dass sie entweder (wo dies möglich ist) wieder über die Routen in der Südwand abseilen oder sie Queren über das Mergelband am Ende der Südwand nach links Richtung Abstieg und schenken sich die Kraxelei zum Gipfel. So wird der wirkliche Gipfel eher selten besucht. Der Kletterroute
„Schreck-Heel“
wurden mit der Neuauflage 2015 sogar noch „im extremen Fels“ Ehren zu Teil.
Freispitze, Rote Platte und Rotspitze gesehen vom Stierlahnzugjoch (Archiv-Bild aufgenommen am 05.04.2014)
Unser Aufstiegsweg (rot) und Abstiegsweg (gelb). Freispitze gesehen von der Holzgauer Wetterspitze (Archiv-Bild aufgenommen am 16.02.2019)
Freispitze gesehen von der Ruitlspitze (Archiv-Bild aufgenommen am 27.12.2018)
Nun sind natürlich Schwierigkeitsbewertungen immer so eine Sache und in Summe wird auch an der Freispitze nur mit Wasser gekocht, aber der gut 300 Höhenmeter hohe Gipfelanstieg ab dem Skidepot im Dreischartle zu Fuß hat es schon in sich und ist je nach Verhältnissen heikel. Hier ist definitiv der erfahrene Winteralpinist gefragt, der mit Steigeisen und Pickel im ausgesetzten brüchigen Steilschrofen-Felsgelände und je nach Verhältnissen auch mit Seil umzugehen weiß. Skitouren-und Lawinentechnisch stellt sicherlich der über 40° steile voll ostseitige Anstieg ins Dreischartle (2558 m) die heikelste Passage dar. Zudem gilt es zunächst mal einen ca. 11 km (!) langen zähen Marsch durchs Madau- und Alperschontal hinter sich zu bringen bevor die Tour so richtig losgeht. Summa summarum bekommt man also nix geschenkt und die Stufe 5 hat durchaus ihre Berechtigung.
Selbsverständlich ist diese Tour nur bei allerbesten Lawinenverhältnissen machbar!
Zunächst mal sieht es geschlagene 2 h und ca. 11km genau so aus…
wenn sich dann erstmals dieser Blick ins hintere Alperschontal öffnet biegt man endlich nach links ab und folgt zunächst grob dem Sommerweg Richtung Saxer Alm und die Tour geht eigentlich erst richtig los
man folgt dem Grießgampetal bergauf
eine gewaltige Lawine (auf diesem Bild ist nur ca. 1/3 der Anrisskante zusehen !!!) hatte einige Zeit vor unserer Tour das gesamte Dreischartlekar und das Grießgampetal ausgeräumt und ist bis ganz runter ins Alperschontal vorgestoßen
Querung unter der Freispitze Nordwand. Die namensgebenden drei Scharten sind gut zu erkennen. Das Skidepot im Dreischartle ist in der linksten, höchsten Einschartung
Allgäuer Hauptkamm von Süden gesehen. Bockkarkopf, Hochfrottspitze, Mädelegabel, Trettach, Kratzer, Großer Krottenkopf, Marchspitze Wolfebnerspitze usw. (v.l.n.r)
der über 40° steile enge Anstieg ins Dreischartle erfordert viele Spitzkehren
Spitzkehrenfestival…
da geht’s hoch. Blick vom Dreischartle (Skidepot) auf den weiteren Aufstieg zur Freispitze
bekannte Lechtaler Nachbarberge: Feuerspitze und Holzgauer Wetterspitze
bekannte Lechtaler Nachbarberge: Vorderseespitze
gleich zu Beginn stecken komischerweise für ein paar Meter einige Eisenklammern und ein Drahtseil. Das soll´s dann aber auch gewesen sein mit Versicherungen am „Dreischartle-Anstieg“
bald nach den Eisenklammern folgt je nach Verhältnissen gleich mal eine heikle Passage. Per ausgesetzter Querung über brüchige Steilschrofen muss eine parallel verlaufende Rippe erreicht werde. Diese Rippe oder die Flanke rechts der Rippe wird je nach Verhältnissen für den weiteren Aufstieg genutzt.
unterwegs auf der Rippe
unterwegs auf der Rippe
unterwegs auf der Rippe
im oberen Drittel steilt es nochmal merklich auf. Der markante Grau, Gelb, Rote Gipfelaufbau wird an seinem Fuße nach rechts gequert
Nach der Rechtsquerung am Fuße des markanten Gipfelaufbaus folgt die steile schuttige Gipfelrinne
Ausstieg aus der Gipfelrinne
vom Ende der Gipfelrinne aus trennen einen nur noch wenige Höhenmeter Kletterei vom Gipfel
Freispitze (2884 m)
Freispitze (2884 m)
bekannte Lechtaler Nachbarberge: Parseierspitze
Abstieg durch die Gipfelrinne
im Abstieg wählten wir unterhalb der Gipfelrinne den direkten Weg über die bei uns mit sehr grieseligem Schnee bedeckte Flanke südlich unserer Aufstiegsrippe.
unterbrochen von wenigen Felsstufen
unterwegs in den Weiten der Freispitz Westflanke
unterwegs in den Weiten der Freispitz Westflanke
Abfahrtsfreuden unterhalb des Dreischartle
was mit 11 km Talhatscher beginnt endet auch wieder damit,-) Das Alperschontal läuft noch sehr gut raus mit Ski, doch im Madautal ist dann je nach Anzahl und Härtegrat der Skidoospuren des Alperschontaler-Jägertourismus Schluss mit Abfahren und es darf kilometerlang geskatet oder gelaufen werden.
Im Bereich der Wildfütterung am Beginn des Alperschontal sollte dringend darauf geachtet werden diese zu mindestens nicht in der Dämmerung zu passieren. Gegenseitige Rücksichtnahme gebührt dies.
Um eventuellen Problemen an der Wildfütterung aus dem Weg zu gehen, besteht auch die Möglichkeit, die Tour von Kaisers aus anzugehen. Dazu von Kaisers ins Stierlahnzugjoch (2596 m) und von dort durch das gesamte obere Alperschontal abfahren bis zum Abzweig richtung Saxer Alm. Da diese Möglichkeit natürlich um Welten länger ist und nach der Tour einen ca. 950Hm langen Gegenanstieg zurück ins Stierlahnzugjoch erfordert, kann auch eine Übernachtung im Winterraum der Ansbacher Hütte (2376 m) in Betracht gezogen werden.
Die Freispitze gesehen aus dem Lechtal
Führer / Beschreibungen:
PDF siehe
www.panico.de
Karten:
1:25000: AV-Karte 3/3 Lechtaler Alpen – Parseierspitze
Viele Grüße
Joachim, Michael, Alban und Tobias
Die Skitour zur Freispitze jedoch wird in der Panico Welt mit der einzigartigen, ominösen Schwierigkeitstufe 5 (!)bewertet. Die Tour wurde nie in den Skitourenführer mit aufgenommen und es gibt lediglich in den Archiven der Panico Homepage ein älteres, etwas verpixeltes Beschreibungs PDF zu finden. Was irgendwie den Reiz dieser Tour zusätzlich ausmacht. Diese Tatsachen und der Fakt, dass ich trotz bisher zweier Klettertouren in der berühmten Freispitze Südwand noch nie auf dem Hauptgipfel gestanden bin ließen diese Tour schon seit geraumer Zeit weit oben auf meiner Lechtal SkiToDo Liste stehen. Mit dem Gipfel ist es bei den allermeisten Kletterer so, dass sie entweder (wo dies möglich ist) wieder über die Routen in der Südwand abseilen oder sie Queren über das Mergelband am Ende der Südwand nach links Richtung Abstieg und schenken sich die Kraxelei zum Gipfel. So wird der wirkliche Gipfel eher selten besucht. Der Kletterroute
„Schreck-Heel“
wurden mit der Neuauflage 2015 sogar noch „im extremen Fels“ Ehren zu Teil.
Freispitze, Rote Platte und Rotspitze gesehen vom Stierlahnzugjoch (Archiv-Bild aufgenommen am 05.04.2014)
Unser Aufstiegsweg (rot) und Abstiegsweg (gelb). Freispitze gesehen von der Holzgauer Wetterspitze (Archiv-Bild aufgenommen am 16.02.2019)
Freispitze gesehen von der Ruitlspitze (Archiv-Bild aufgenommen am 27.12.2018)
Nun sind natürlich Schwierigkeitsbewertungen immer so eine Sache und in Summe wird auch an der Freispitze nur mit Wasser gekocht, aber der gut 300 Höhenmeter hohe Gipfelanstieg ab dem Skidepot im Dreischartle zu Fuß hat es schon in sich und ist je nach Verhältnissen heikel. Hier ist definitiv der erfahrene Winteralpinist gefragt, der mit Steigeisen und Pickel im ausgesetzten brüchigen Steilschrofen-Felsgelände und je nach Verhältnissen auch mit Seil umzugehen weiß. Skitouren-und Lawinentechnisch stellt sicherlich der über 40° steile voll ostseitige Anstieg ins Dreischartle (2558 m) die heikelste Passage dar. Zudem gilt es zunächst mal einen ca. 11 km (!) langen zähen Marsch durchs Madau- und Alperschontal hinter sich zu bringen bevor die Tour so richtig losgeht. Summa summarum bekommt man also nix geschenkt und die Stufe 5 hat durchaus ihre Berechtigung.
Selbsverständlich ist diese Tour nur bei allerbesten Lawinenverhältnissen machbar!
Zunächst mal sieht es geschlagene 2 h und ca. 11km genau so aus…
wenn sich dann erstmals dieser Blick ins hintere Alperschontal öffnet biegt man endlich nach links ab und folgt zunächst grob dem Sommerweg Richtung Saxer Alm und die Tour geht eigentlich erst richtig los
man folgt dem Grießgampetal bergauf
eine gewaltige Lawine (auf diesem Bild ist nur ca. 1/3 der Anrisskante zusehen !!!) hatte einige Zeit vor unserer Tour das gesamte Dreischartlekar und das Grießgampetal ausgeräumt und ist bis ganz runter ins Alperschontal vorgestoßen
Querung unter der Freispitze Nordwand. Die namensgebenden drei Scharten sind gut zu erkennen. Das Skidepot im Dreischartle ist in der linksten, höchsten Einschartung
Allgäuer Hauptkamm von Süden gesehen. Bockkarkopf, Hochfrottspitze, Mädelegabel, Trettach, Kratzer, Großer Krottenkopf, Marchspitze Wolfebnerspitze usw. (v.l.n.r)
der über 40° steile enge Anstieg ins Dreischartle erfordert viele Spitzkehren
Spitzkehrenfestival…
da geht’s hoch. Blick vom Dreischartle (Skidepot) auf den weiteren Aufstieg zur Freispitze
bekannte Lechtaler Nachbarberge: Feuerspitze und Holzgauer Wetterspitze
bekannte Lechtaler Nachbarberge: Vorderseespitze
gleich zu Beginn stecken komischerweise für ein paar Meter einige Eisenklammern und ein Drahtseil. Das soll´s dann aber auch gewesen sein mit Versicherungen am „Dreischartle-Anstieg“
bald nach den Eisenklammern folgt je nach Verhältnissen gleich mal eine heikle Passage. Per ausgesetzter Querung über brüchige Steilschrofen muss eine parallel verlaufende Rippe erreicht werde. Diese Rippe oder die Flanke rechts der Rippe wird je nach Verhältnissen für den weiteren Aufstieg genutzt.
unterwegs auf der Rippe
unterwegs auf der Rippe
unterwegs auf der Rippe
im oberen Drittel steilt es nochmal merklich auf. Der markante Grau, Gelb, Rote Gipfelaufbau wird an seinem Fuße nach rechts gequert
Nach der Rechtsquerung am Fuße des markanten Gipfelaufbaus folgt die steile schuttige Gipfelrinne
Ausstieg aus der Gipfelrinne
vom Ende der Gipfelrinne aus trennen einen nur noch wenige Höhenmeter Kletterei vom Gipfel
Freispitze (2884 m)
Freispitze (2884 m)
bekannte Lechtaler Nachbarberge: Parseierspitze
Abstieg durch die Gipfelrinne
im Abstieg wählten wir unterhalb der Gipfelrinne den direkten Weg über die bei uns mit sehr grieseligem Schnee bedeckte Flanke südlich unserer Aufstiegsrippe.
unterbrochen von wenigen Felsstufen
unterwegs in den Weiten der Freispitz Westflanke
unterwegs in den Weiten der Freispitz Westflanke
Abfahrtsfreuden unterhalb des Dreischartle
was mit 11 km Talhatscher beginnt endet auch wieder damit,-) Das Alperschontal läuft noch sehr gut raus mit Ski, doch im Madautal ist dann je nach Anzahl und Härtegrat der Skidoospuren des Alperschontaler-Jägertourismus Schluss mit Abfahren und es darf kilometerlang geskatet oder gelaufen werden.
Im Bereich der Wildfütterung am Beginn des Alperschontal sollte dringend darauf geachtet werden diese zu mindestens nicht in der Dämmerung zu passieren. Gegenseitige Rücksichtnahme gebührt dies.
Um eventuellen Problemen an der Wildfütterung aus dem Weg zu gehen, besteht auch die Möglichkeit, die Tour von Kaisers aus anzugehen. Dazu von Kaisers ins Stierlahnzugjoch (2596 m) und von dort durch das gesamte obere Alperschontal abfahren bis zum Abzweig richtung Saxer Alm. Da diese Möglichkeit natürlich um Welten länger ist und nach der Tour einen ca. 950Hm langen Gegenanstieg zurück ins Stierlahnzugjoch erfordert, kann auch eine Übernachtung im Winterraum der Ansbacher Hütte (2376 m) in Betracht gezogen werden.
Die Freispitze gesehen aus dem Lechtal
Führer / Beschreibungen:
PDF siehe
www.panico.de
Karten:
1:25000: AV-Karte 3/3 Lechtaler Alpen – Parseierspitze
Viele Grüße
Joachim, Michael, Alban und Tobias