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Horny Rubi- Rubihorn Nordwand
#1
Frischeis für die kommende Wintersaison:
Horny Rubi nutzt die ersten zwei Längen der Ruby Tuesday, folgt dann aber der markanten Verschneidung gerade hinauf. Die Plattenflucht der Wandmitte wird in vier felsigen Seillängen am rechten Rand umgangen. Nach einer kurzen aber steilen Boulderstelle in der 7. Länge können dann die beiden von weitem schon sichtbaren Mixed- Verschneidungen des oberen Wandteiles genossen werden- unterbrochen von einem kurzen Eiertanz in nicht ganz festem Rubihornkalk.


[Bild: toporuby.jpg]


Wir konnten diese Linie Anfang April 2010 fertig stellen, kurz bevor die Graspolster wieder zu spriessen begannen und jeden Gedanken an eine Begehung quasi verblühen liessen. Daher jetzt die Infos für wiederholungswillige Grasfreunde.

Die Tour ist anspruchsvoll und lohnend, aber die Schwierigkeiten stark von den Schnee und Eisverhältnissen abhängig. Wie in den anderen Touren eben auch. Bei wenig Schnee kann es außerdem problematisch sein, die Stände zu erreichen. Bei viel Schnee ebenso.

Die Verschneidung der dritten Seillänge benötigt ausreichend Eis um daran Klettern und dieses mit 3-4 kurzen Schrauben auch sicherungstechnisch nutzen zu können. Sie ist der Schlüssel zur Tour, kann aber bei Eismangel rechts umgangen werden.
Während der Mittelteil sich vorwiegend im Fels mit ein paar wackligen Hookmoves abspielt, verlangen die oberen Verschneidungen eine Schneekonsistenz, die auch mal einer Gerätehaue widersteht. Ist der Verschneidungsgrund dann mit Firn gepflastert, kommt echtes Mixed Feeling auf!

Ein Topo findet Ihr auf:


http://www.seilsache.de/topos/horny_rubi_topo.pdf


http://www.seilsache.de/topos/horny_rubi_pix.pdf


Die Bilder sollen das Auffinden der Stände erleichtern, was auch in den anderen Touren am Rubihorn je nach Schneelage schwierig sein kann.

Achtung und bitte um Nachsicht: die Bewertungen sind noch vom Klettern mit Hilti unterm Arm geprägt. Rückmeldungen der echten Allgäuer Grasfreaks stehen noch aus, werden aber mit Freude entgegen genommen. Wer die benachbarte Ruby Tuesday kennt, sollte ein klein wenig mehr Material und Motivation zum selbst Absichern zwischen den gebohrten Haken mitbringen und dann nix wie hoch!

Gruß aus dem Schwarzwald ;-)

Till und Floh


[Bild: nebel.JPG]

Länge 5


[Bild: klettern%20L8.JPG]

Länge 8


[Bild: kletter%20lL10.JPG]

Länge 10
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#2
hoffentlich wirds endlich kalt!
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#3
Aktuelle Zustandsinformationen zur Route "Horny Rubi" - Stand März 2021

Schon in den letzten Jahren sind zwei sporadische Informationen von Freunden zu mir getroffen über eine fragliche/mangelhafte Absicherungs Situation, mit teils fehlenden, oder nicht mehr auffindbaren Bohrhaken in der Route „Horny Rubi“ in der Rubihorn Nordwand. Diese Informationen stammten aber nur von Versuchen aus den unteren Seillängen bei mangelhaften Verhältnissen, was aufgrund der Verhältnisse jeweils einen Rückzug zur Folge hatte. Sprich ein komplettes Bild über den Zustand der Route fehlte. Dies hat sich nun Dank Fritz Miller geändert. Doch leider handelt es sich um Bad News!
 
Der Zustand der Absicherung ist insgesamt als marode zu bezeichnen. Viele Bohrhaken sind schwer vom Steinschlag gezeichnet und beschädigt. Einige der Bohrhaken sind gar komplett abgeschlagen!!! Andere dagegen teilweise herausgezogen und viele der Seilverbindungstücke der beiden Standhaken hängen zerfetzt in der Luft. Insgesamt stimmt es also mit dem Zustand wie bisher im Panico „Eiskletterführer Bregenz-Garmisch“ oder auch hier im Rocksports-Forum veröffentlicht nicht mehr komplett über ein. Potentielle Wiederholer sollten sich also derzeit (Stand März 2021) darauf einstellen, auch mit reduzierter und beschädigter Absicherung klarzukommen.

   
   
   
   
   

Die Informationen über den aktuellen Zustand erlangte Fritz Miller durch einen Abseilvorgang von oben über die gesamte Route „Horny Rubi“ im März 2021. Anbei einige Bilder über die aktuelle Situation.
 
Die Route wurde Anfang April 2010 von Florian König und Till Eusemann fertig gestellt. Es ist leider doch sehr erschreckend in welchem Zustand einige der Bohrhaken sind. Immerhin sind ja auch erst 11 Jahren seit der Erstbegehung vergangen. Fritz berichtete zudem auch von oftmals eher glattem und abgeschlagenem Felsen mit sehr geringem Grasanteil. Das alles steht doch deutlich im Kontrast zu vielen anderen Rubihorn Nordwand Routen und lässt auf eine im Vergleich zu den anderen Routen nochmals deutlich höhere Steinschlag Aktivität schließen. Fakt ist natürlich schon, dass die beiden Routen „Ruby Tuesday“ und „Horny Rubi“ mehr oder weniger unterhalb des großen Ausbruchsbereich des Bergsturzes vom Frühsommer 1987 hochführen. Aber aus der „Ruby Tuesday“ welche im Gegensatz zur Horny Rubi regelmäßig wiederholt wird, sind solche massiven Steinschlag Schäden an den Bohrhaken nicht bekannt.
 
Fritz hat umgehend auch Kontakt mit dem Erstbegeher Florian König in Freiburg aufgenommen. Er selbst hat grundsätzlich überhaupt nichts gegen eine Re-Sanierung in den ursprünglichen Zustand. Er selbst wird und kann es aber nicht bewerkstelligen. Von dem her gilt, wer sich hierzu befähigt sieht, motiviert und gewillt ist mit Bohrmaschine anzurücken, bitteschön… Haut rein.

   
   

Viele Grüße und weiter viel Spaß am Rubihorn
Fritz und Tobias
 
Info: Fritz Miller
Text: Tobias Bailer
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