Nach bisher über 20 Tagen am Rubihorn und in seiner tollen Nordwand, in denen ich immer viel erlebt habe, stellt diese Erstbegehung eine kleine Hommage ans Rubihorn dar. Meine Erlebnisse in dieser Wand und an diesem Berg, reichen von großen begeisternden Momenten, erreichten Zielen, fast allen gekletterten Touren am Berg, Erste Wiederholungen, Skiabfahrten, Solotouren, Sommerbegehungen, Biwaknächten, Zeltübernachtungen am Gipfel an Silvester über großes Abenteuer bis hin zu leider auch einem Seilschaftsabsturz, den ich als Ersthelfer miterleben musste.
Nach so vielen gemeinsamen Tagen kann man schon von einer Art Beziehung zum Rubihorn und dessen Nordwand sprechen und der Routenname der neuen Tour soll daran erinnern. Abgeleitet von diesem Routennamen haben wir diversen markanten Passagen und einprägsamen Kletterstellen dieser Tour markante, aber passende Namen gegeben. Ich wünsche alle Wiederholern viel Spaß in dieser Tour und an Passagen wie “Hookup Crack”, „Love Cave“, „Brush-off-Roof“, „Bed of Roses“ oder „Black Dancefloor“.
Die Erstbegehung und das Einrichten dieser Tour an insgesamt drei Tagen war ein komplettes Gemeinschaftsprojekt von Marcel Dettling (
http://mdettling.blogspot.ch/
) und mir. Auch wenn mir die markante schluchtartige Rinne im unteren Wandbereich schon mehrfach aufgefallen war, kam die letztliche Idee zur Realisierung einer Neutour im Rahmen einer Begehung der Ruby Tuesday im Jahre 2013 von Marcel und mir. Vielen Dank Marcel für diese tolle gemeinsame Unternehmung! Marcel´s Bericht findet sich
hier
.
Rubihorn Nordwand
„Rubi Love“ – Wandbild (von Marcel Dettling)
„Rubi Love“ – Topo (von Marcel Dettling)
Tourenbeschreibung:
(von Tobias Bailer)
Erstbegehung: Tobias Bailer und Marcel Dettling am 13.01.2018. Nach zwei Tagen Vorarbeit. Die Erstbegehung erfolgte durchgehend im Vorstieg von unten ohne die Verwendung von Fixseilen.
Erste Wiederholung durch Fabian Buhl und Sebastian Brutscher 11.03.2018.
Charakter: Die „Rubi Love“ bietet überwiegend klassische alpine Allgäu-Like-Mixed-Kletterei, wie sie am Rubihorn und am Aggenstein vielfach anzutreffen ist. Aufgrund des häufig graslastigen Geländes ist die Kletterei meist sehr dankbar. Tendenziell kann man sagen, dass der Grasanteil mit zunehmender Wandhöhe steigt, gleich wie in den benachbarten Routen „Osterspaziergang“ und „Ice on the Rocks“. Aber auch der rein felserprobte Mixedkletterer kommt auf seine Kosten und hat bei freier Kletterei in den Passagen „Love Cave“ und „Black Dancefloor“ ordentlich zu tun. Ein Stand ist gemeinsam mit der Route „Osterspaziergang“. Die Route eignet sich insgesamt auch gut für den Einstieg ins anspruchsvollere alpine Mixedklettern. Zum einen aufgrund der soliden Grundabsicherung zum anderen aufgrund der guten Rückzugsmöglichkeiten.
Schwierigkeitsbewertung: Gesamtbewertung M7 oder M6 A0.
Zwei Passagen M7 eine Passage M6. Die beiden M7 Passagen können auch A0 geklettert werden. Der Großteil bewegt sich im Bereich von M4 und M5.
Routenlänge: 385 Klettermeter, 11 Seillängen, ca. 300 Meter Wandhöhe in diesem Wandbereich
Absicherung: Die Route ist für Rubihorn-Verhältnisse sehr gut mit Bohrhaken abgesichert. An allen Standplätzen zwei Bohrhaken. Grundsätzlich sind auch die Zwischensicherungen gebohrt, lediglich die Passagen die richtig gut mit mobilen Klemmgeräten abgesichert werden können, sind auch damit abzusichern.
Verhältnisse: Wie in fast allen gängigen Mixedrouten am Rubihorn, so ist auch in „Rubi Love“ Klettergenuss sehr von den Verhältnissen abhängig. Idealverhältnisse findet man bei gut gesetztem Schnee, Minustemperaturen und durchgefrorenen Graspolster vor. Ein wenig Eis kommt ausschließlich in der 3. SL vor. Eis in dieser Länge erleichtert zwar eine Begehung, ist aber nicht zwingend erforderlich. Grundsätzlich hatten wir an allen drei Tagen in der Tour unterschiedliche Verhältnisse und damit auch gleich einen markant anderen Charakter vorgefunden.
Material: 60m Doppelseil (zum Abseilen zwingend erforderlich), ein Satz Camalots von 0,3-3, ca. 8-10 Expressen, Bandschlingen, an sich keine Eisschrauben notwendig, lediglich bei Verhältnissen mit übermäßigem Eisvorkommen kann eine ganz kurze 10cm Schraube nicht schaden. Als Backup in solchen Touren, sind immer auch ein paar Normalhaken und 1-2 Spectre Icepitons von Vorteil. Schließlich ist es ja eher die Regel wie die Ausnahme, dass nicht immer alle Bohrhaken in Mixedtouren gefunden werden.
Zustieg: Vom Parkplatz „Gaisalpe“ in Reichenbach, dem geteerten Fahrweg zur Gaisalpe folgen. Nach kurzer Zeit entweder durch den im Winter offizielle gesperrten Gaisalptobel oder weiter über den Fahrweg nach oben. Etwas 50 m nachdem der Tobelweg und der Fahrweg wieder aufeinander treffen, zweigt man rechts vom Fahrweg ab und folgt einem Forstweg. Vorbei an der unteren Richtersalpe zum großen Geröllfeld unterhalb der Rubihorn Nordwand. Über das Geröllfeld an mehr oder weniger beliebiger Stelle nach oben.
Einstieg: Im linken Wandbereich der Rubihorn Nordwand ragt eine Art Pfeiler bugartig aus der Wand hervor. Links an diesem bugartigen Vorsprung startet die Route „Osterspaziergang“. Rechts davon startet unsere „Rubi Love“ durch die markante schluchtartige Rinne. Am Beginn dieser Rinne befindet sich der Einstieg.
Abstieg:
· Entweder: Abseilen über die Route. 6 x Abseilen. 60 m Doppelseil zwingend erforderlich. 55 m / 55 m / 45 m / 60 m / 30 m / 60 m.
· Oder: Abstieg zum unteren Gaisalpsee und weiter über den Wanderweg und die Gaisalpe zurück zum Parkplatz. Man kommt nicht mehr am Einstieg vorbei.
· Weiterweg zum Gipfel über 200 Hm Kraxelgelände am Grat entlang, dann Abstieg über den Normalweg.
Routenverlauf:
1. SL (40 m / M3, 45°):[/b] Durch die schluchtartige Rinne empor. Ein großer Block gleich zu Beginn wird linkerhand (M3) umgangen. Ein zweiter blockiger Aufschwung wird direkt überwunden. Über 45° steiles Schneegelände weiter bis sich das Gelände aufsteilt und sich in zwei Risssysteme aufteilt. Der Stand befindet sich gut geschützt unter einem Überhang am Beginn des linken Risskamins und wird in leichter Kletterei (M3) erreicht.
1. SL
2. SL (35 m / M4+): Dem “Hookup Crack” genannten linken Risskamin folgen. Zu Beginn ideal mit Camalots absicherbar (M4). Nach dem Riss folgen zwei unscheinbare aber etwas unangenhme kurze Verscheidungen (M4+). Zuletzt unterhalb der markanten „Love Cave“ quert man ein paar Meter nach rechts (M4) und erreicht wenig oberhalb den Stand in einer höhlenartigen Nische, der so genannten “Love Cave”.
2. SL – Marcel unterwegs im “Hookup Crack”
2. SL – Marcel am Stand in der “Love Cave”
2. SL – schwer Beladen am 2. Bohrtag
3. SL (35 m / M7 oder A0, M5+, 45°): Aus der Love Cave geht es steil und athletisch nach oben (M7 oder A0). Nachdem Höhlendach folgt eine geneigtere aber glatte Verschneidung (M5+). Ein 3er Cam ist hier sehr angenehm. Im Grund der Verschneidung kann Eis vorkommen. Eine auf die Verschneidung folgende Steilstufe wird in graslastiger Kletterei (M4+) von rechts nach links überwunden. Der Ausstieg aufs folgende Schneefeld kann je nach Verhältnissen etwas tricky sein. Es folgen 15 m geneigte Schneerinne (40°). Stand am oberen linken Ende der Schneerinne.
3. SL – der etwas tricky Ausstieg in die Schneerinne
4. SL (40 m / M4+, M6): Die folgende an sich felsige Wandstufe bietet zunächst Graspolster Kletterei an kleinen Grasflecken (M4+). Auf den letzten Metern geht es aber in reine Felskletterei ohne Gras über, es steilt auf (M6) und ist leicht brüchig. Stand unter dem großen markanten „Brush-off-Roof“. Tolles Ambiente in mitten von Dächern und kompakten Felspartien
4. SL – Start in die 4. Seillänge. Direkt über dem Helm von Marcel, das markante „Brush-off-Roof“, unter welchem sich der nächste Stand befindet
5. SL (25 m / M4): Ein zunächst spannender „Seitensprung“ nach links bringt einen wieder in gut gangbares Mixed-Gelände. Einer grasigen Steilrampe folgen zum gemeinsamen Stand mit der Route „Osterspaziergang“.
5. SL Quergang nach Links
5. SL Blick zurück zum Stand unter dem „Brush-off-Roof“
Wolkenstimmung in der Wand
5. SL - die Tiefblicke werden besser
6. SL (30 m / M4-, M5-): Etwas 15 m über dem Stand ist bereits ein markantes waagrechtes Band, das „Bed of Roses“, oberhalb einiger Latschen auszumachen. In gutmütiger Kletterei (M4-) wird das Band erreicht. Das waagrechte „Bed of Roses“ würde mit 1m Breite und gut 8m Länge einen absolut ausgezeichneten Biwakplatz in mitten der steilen Wand darstellen. Vom rechten Ende des Bandes, in kurzer aber begeisternder zunächst Fels (M5-), dann senkrechter Graskletterei zum Standplatz. Dieser ist auf einem Absatz der wie ein Adlerhorst aus der Wand ragt.
6. SL – gleich zu Beginn kurze Steilstufe
6. SL – kurz vor dem nächsten Standplatz
6. SL – Blick zurück auf die ganze Seillänge
6. SL – die kurze M5- Passage nach dem „Bed of Roses“
7. SL (50 m / M7 oder A0, M5+, M4): Nun darf getanzt werden. Der „Black Dancefloor“ ist eine für Rubihorn Verhältnisse ungewöhnlich, glatte, kompakte Platte. Über den „Black Dancefloor“ (M7 oder A0) wird eine Verschneidung erreicht, welche bis zu ihrem Ende geklettert wird (M5+). Zwischen dem Ende der Verschneidung und einer etwa 4m weiter rechts ansetzenden Steilrampe folgt der kurze aber etwas brüchige Bereich “Scherben bringen Glück”. Über die Steilrampe in toller graslastiger Kletterei (M4) zum nächsten Stand am Beginn eines kurzen, steilen, glatten Risskamins.
7. SL – „Black Dancefloor“
7. SL – Marcel kurz vor dem Stand
8. SL (35 m / M4+, M3): Vom Stand entweder durch den Risskamin oder 2m links davon über gestufteres Gelände (M4+) etwa 8m nach oben. Nun dem logischen Weg über eine schmales ausgesetztes Bändchen nach rechts folgen. Vom Ende des Bändchen über leichtes Gelände (M3) wieder diagonal nach links oben einer Rampe folgend. Stand an einem kleinem doppelstämmigen Baum + BH rechter Hand an der Felswand.
8. SL – dem schmalen Bändchen nach rechts folgen
9. SL (20 m / M3+): Der Rampe weiter folgen (M3+) bis zu Stand unter großen markanten Felsnische „Niche des Amoureux“ am rechten Rand der Rampe. Die Seillängen 8 und 9 können je nach Seilzug evtl. auch zusammengefasst werden.
10. SL (35 m / M5, M3): Vom Stand waagrecht nach rechts hinaus in die nun wieder etwas steilere Wand. Nach ca. 5 m Rechtsquerung senkrecht nach oben und in gut selbstabzusichernder Kletterei nach oben. Zunächst M5, später M3+.
10. SL – kurzer Rechtsquergang vom Stand weg
11. SL (40 m / M4+): Vom Stand entweder in einer 5m Links-Rechts-Schleife oder etwas schwerer direkt diagonal nach oben. Nachdem sich das Gelände kurz merklich zurücklegt und einfach wird, ist der Blick auf das Wandbuch und den letzten Wandaufschwung frei. Mehr oder weniger direkt auf das Wandbuch unter einem großen Felsvorsprung zu klettern. Stand am Wandbuch. Oberhalb des Wandbuches befindet sich ein Gürtel mit riesigen Latschen. Wer will kann auch diese 5m, über einen lässigen Grasbalkon, noch klettern. Wenige Meter oberhalb der Latschen ist der Kammverlauf und somit das Wandende endgültig erreicht. Vom Kamm wird der Blick zum Unteren Gaisalpsee und zum Nebelhorn frei. Die dickste Latsche in diesem Bereich ist nun ebenfalls durch Seilstücke zum Abseilen eingerichtet. Je nachdem ob von der Latsche oder vom Wandbuch abgeseilt wird 60 m oder 55m abseilen.
11. SL – Blick auf den obersten Teil der Seillänge und das Wandbuch
Steiles Abseilen im Bereich des „Brush-off-Roof“
man beachte das Bohr-Graffiti am Einstiegshaken! Marcel´s Export von den Wendenstöcken in bester Ochsner-Manier
Rubihorn Nordwand vom Fuße des Geröllfeldes
Viele Grüße
Marcel und Tobias
Nach so vielen gemeinsamen Tagen kann man schon von einer Art Beziehung zum Rubihorn und dessen Nordwand sprechen und der Routenname der neuen Tour soll daran erinnern. Abgeleitet von diesem Routennamen haben wir diversen markanten Passagen und einprägsamen Kletterstellen dieser Tour markante, aber passende Namen gegeben. Ich wünsche alle Wiederholern viel Spaß in dieser Tour und an Passagen wie “Hookup Crack”, „Love Cave“, „Brush-off-Roof“, „Bed of Roses“ oder „Black Dancefloor“.
Die Erstbegehung und das Einrichten dieser Tour an insgesamt drei Tagen war ein komplettes Gemeinschaftsprojekt von Marcel Dettling (
http://mdettling.blogspot.ch/
) und mir. Auch wenn mir die markante schluchtartige Rinne im unteren Wandbereich schon mehrfach aufgefallen war, kam die letztliche Idee zur Realisierung einer Neutour im Rahmen einer Begehung der Ruby Tuesday im Jahre 2013 von Marcel und mir. Vielen Dank Marcel für diese tolle gemeinsame Unternehmung! Marcel´s Bericht findet sich
hier
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Rubihorn Nordwand
„Rubi Love“ – Wandbild (von Marcel Dettling)
„Rubi Love“ – Topo (von Marcel Dettling)
Tourenbeschreibung:
(von Tobias Bailer)
Erstbegehung: Tobias Bailer und Marcel Dettling am 13.01.2018. Nach zwei Tagen Vorarbeit. Die Erstbegehung erfolgte durchgehend im Vorstieg von unten ohne die Verwendung von Fixseilen.
Erste Wiederholung durch Fabian Buhl und Sebastian Brutscher 11.03.2018.
Charakter: Die „Rubi Love“ bietet überwiegend klassische alpine Allgäu-Like-Mixed-Kletterei, wie sie am Rubihorn und am Aggenstein vielfach anzutreffen ist. Aufgrund des häufig graslastigen Geländes ist die Kletterei meist sehr dankbar. Tendenziell kann man sagen, dass der Grasanteil mit zunehmender Wandhöhe steigt, gleich wie in den benachbarten Routen „Osterspaziergang“ und „Ice on the Rocks“. Aber auch der rein felserprobte Mixedkletterer kommt auf seine Kosten und hat bei freier Kletterei in den Passagen „Love Cave“ und „Black Dancefloor“ ordentlich zu tun. Ein Stand ist gemeinsam mit der Route „Osterspaziergang“. Die Route eignet sich insgesamt auch gut für den Einstieg ins anspruchsvollere alpine Mixedklettern. Zum einen aufgrund der soliden Grundabsicherung zum anderen aufgrund der guten Rückzugsmöglichkeiten.
Schwierigkeitsbewertung: Gesamtbewertung M7 oder M6 A0.
Zwei Passagen M7 eine Passage M6. Die beiden M7 Passagen können auch A0 geklettert werden. Der Großteil bewegt sich im Bereich von M4 und M5.
Routenlänge: 385 Klettermeter, 11 Seillängen, ca. 300 Meter Wandhöhe in diesem Wandbereich
Absicherung: Die Route ist für Rubihorn-Verhältnisse sehr gut mit Bohrhaken abgesichert. An allen Standplätzen zwei Bohrhaken. Grundsätzlich sind auch die Zwischensicherungen gebohrt, lediglich die Passagen die richtig gut mit mobilen Klemmgeräten abgesichert werden können, sind auch damit abzusichern.
Verhältnisse: Wie in fast allen gängigen Mixedrouten am Rubihorn, so ist auch in „Rubi Love“ Klettergenuss sehr von den Verhältnissen abhängig. Idealverhältnisse findet man bei gut gesetztem Schnee, Minustemperaturen und durchgefrorenen Graspolster vor. Ein wenig Eis kommt ausschließlich in der 3. SL vor. Eis in dieser Länge erleichtert zwar eine Begehung, ist aber nicht zwingend erforderlich. Grundsätzlich hatten wir an allen drei Tagen in der Tour unterschiedliche Verhältnisse und damit auch gleich einen markant anderen Charakter vorgefunden.
Material: 60m Doppelseil (zum Abseilen zwingend erforderlich), ein Satz Camalots von 0,3-3, ca. 8-10 Expressen, Bandschlingen, an sich keine Eisschrauben notwendig, lediglich bei Verhältnissen mit übermäßigem Eisvorkommen kann eine ganz kurze 10cm Schraube nicht schaden. Als Backup in solchen Touren, sind immer auch ein paar Normalhaken und 1-2 Spectre Icepitons von Vorteil. Schließlich ist es ja eher die Regel wie die Ausnahme, dass nicht immer alle Bohrhaken in Mixedtouren gefunden werden.
Zustieg: Vom Parkplatz „Gaisalpe“ in Reichenbach, dem geteerten Fahrweg zur Gaisalpe folgen. Nach kurzer Zeit entweder durch den im Winter offizielle gesperrten Gaisalptobel oder weiter über den Fahrweg nach oben. Etwas 50 m nachdem der Tobelweg und der Fahrweg wieder aufeinander treffen, zweigt man rechts vom Fahrweg ab und folgt einem Forstweg. Vorbei an der unteren Richtersalpe zum großen Geröllfeld unterhalb der Rubihorn Nordwand. Über das Geröllfeld an mehr oder weniger beliebiger Stelle nach oben.
Einstieg: Im linken Wandbereich der Rubihorn Nordwand ragt eine Art Pfeiler bugartig aus der Wand hervor. Links an diesem bugartigen Vorsprung startet die Route „Osterspaziergang“. Rechts davon startet unsere „Rubi Love“ durch die markante schluchtartige Rinne. Am Beginn dieser Rinne befindet sich der Einstieg.
Abstieg:
· Entweder: Abseilen über die Route. 6 x Abseilen. 60 m Doppelseil zwingend erforderlich. 55 m / 55 m / 45 m / 60 m / 30 m / 60 m.
· Oder: Abstieg zum unteren Gaisalpsee und weiter über den Wanderweg und die Gaisalpe zurück zum Parkplatz. Man kommt nicht mehr am Einstieg vorbei.
· Weiterweg zum Gipfel über 200 Hm Kraxelgelände am Grat entlang, dann Abstieg über den Normalweg.
Routenverlauf:
1. SL (40 m / M3, 45°):[/b] Durch die schluchtartige Rinne empor. Ein großer Block gleich zu Beginn wird linkerhand (M3) umgangen. Ein zweiter blockiger Aufschwung wird direkt überwunden. Über 45° steiles Schneegelände weiter bis sich das Gelände aufsteilt und sich in zwei Risssysteme aufteilt. Der Stand befindet sich gut geschützt unter einem Überhang am Beginn des linken Risskamins und wird in leichter Kletterei (M3) erreicht.
1. SL
2. SL (35 m / M4+): Dem “Hookup Crack” genannten linken Risskamin folgen. Zu Beginn ideal mit Camalots absicherbar (M4). Nach dem Riss folgen zwei unscheinbare aber etwas unangenhme kurze Verscheidungen (M4+). Zuletzt unterhalb der markanten „Love Cave“ quert man ein paar Meter nach rechts (M4) und erreicht wenig oberhalb den Stand in einer höhlenartigen Nische, der so genannten “Love Cave”.
2. SL – Marcel unterwegs im “Hookup Crack”
2. SL – Marcel am Stand in der “Love Cave”
2. SL – schwer Beladen am 2. Bohrtag
3. SL (35 m / M7 oder A0, M5+, 45°): Aus der Love Cave geht es steil und athletisch nach oben (M7 oder A0). Nachdem Höhlendach folgt eine geneigtere aber glatte Verschneidung (M5+). Ein 3er Cam ist hier sehr angenehm. Im Grund der Verschneidung kann Eis vorkommen. Eine auf die Verschneidung folgende Steilstufe wird in graslastiger Kletterei (M4+) von rechts nach links überwunden. Der Ausstieg aufs folgende Schneefeld kann je nach Verhältnissen etwas tricky sein. Es folgen 15 m geneigte Schneerinne (40°). Stand am oberen linken Ende der Schneerinne.
3. SL – der etwas tricky Ausstieg in die Schneerinne
4. SL (40 m / M4+, M6): Die folgende an sich felsige Wandstufe bietet zunächst Graspolster Kletterei an kleinen Grasflecken (M4+). Auf den letzten Metern geht es aber in reine Felskletterei ohne Gras über, es steilt auf (M6) und ist leicht brüchig. Stand unter dem großen markanten „Brush-off-Roof“. Tolles Ambiente in mitten von Dächern und kompakten Felspartien
4. SL – Start in die 4. Seillänge. Direkt über dem Helm von Marcel, das markante „Brush-off-Roof“, unter welchem sich der nächste Stand befindet
5. SL (25 m / M4): Ein zunächst spannender „Seitensprung“ nach links bringt einen wieder in gut gangbares Mixed-Gelände. Einer grasigen Steilrampe folgen zum gemeinsamen Stand mit der Route „Osterspaziergang“.
5. SL Quergang nach Links
5. SL Blick zurück zum Stand unter dem „Brush-off-Roof“
Wolkenstimmung in der Wand
5. SL - die Tiefblicke werden besser
6. SL (30 m / M4-, M5-): Etwas 15 m über dem Stand ist bereits ein markantes waagrechtes Band, das „Bed of Roses“, oberhalb einiger Latschen auszumachen. In gutmütiger Kletterei (M4-) wird das Band erreicht. Das waagrechte „Bed of Roses“ würde mit 1m Breite und gut 8m Länge einen absolut ausgezeichneten Biwakplatz in mitten der steilen Wand darstellen. Vom rechten Ende des Bandes, in kurzer aber begeisternder zunächst Fels (M5-), dann senkrechter Graskletterei zum Standplatz. Dieser ist auf einem Absatz der wie ein Adlerhorst aus der Wand ragt.
6. SL – gleich zu Beginn kurze Steilstufe
6. SL – kurz vor dem nächsten Standplatz
6. SL – Blick zurück auf die ganze Seillänge
6. SL – die kurze M5- Passage nach dem „Bed of Roses“
7. SL (50 m / M7 oder A0, M5+, M4): Nun darf getanzt werden. Der „Black Dancefloor“ ist eine für Rubihorn Verhältnisse ungewöhnlich, glatte, kompakte Platte. Über den „Black Dancefloor“ (M7 oder A0) wird eine Verschneidung erreicht, welche bis zu ihrem Ende geklettert wird (M5+). Zwischen dem Ende der Verschneidung und einer etwa 4m weiter rechts ansetzenden Steilrampe folgt der kurze aber etwas brüchige Bereich “Scherben bringen Glück”. Über die Steilrampe in toller graslastiger Kletterei (M4) zum nächsten Stand am Beginn eines kurzen, steilen, glatten Risskamins.
7. SL – „Black Dancefloor“
7. SL – Marcel kurz vor dem Stand
8. SL (35 m / M4+, M3): Vom Stand entweder durch den Risskamin oder 2m links davon über gestufteres Gelände (M4+) etwa 8m nach oben. Nun dem logischen Weg über eine schmales ausgesetztes Bändchen nach rechts folgen. Vom Ende des Bändchen über leichtes Gelände (M3) wieder diagonal nach links oben einer Rampe folgend. Stand an einem kleinem doppelstämmigen Baum + BH rechter Hand an der Felswand.
8. SL – dem schmalen Bändchen nach rechts folgen
9. SL (20 m / M3+): Der Rampe weiter folgen (M3+) bis zu Stand unter großen markanten Felsnische „Niche des Amoureux“ am rechten Rand der Rampe. Die Seillängen 8 und 9 können je nach Seilzug evtl. auch zusammengefasst werden.
10. SL (35 m / M5, M3): Vom Stand waagrecht nach rechts hinaus in die nun wieder etwas steilere Wand. Nach ca. 5 m Rechtsquerung senkrecht nach oben und in gut selbstabzusichernder Kletterei nach oben. Zunächst M5, später M3+.
10. SL – kurzer Rechtsquergang vom Stand weg
11. SL (40 m / M4+): Vom Stand entweder in einer 5m Links-Rechts-Schleife oder etwas schwerer direkt diagonal nach oben. Nachdem sich das Gelände kurz merklich zurücklegt und einfach wird, ist der Blick auf das Wandbuch und den letzten Wandaufschwung frei. Mehr oder weniger direkt auf das Wandbuch unter einem großen Felsvorsprung zu klettern. Stand am Wandbuch. Oberhalb des Wandbuches befindet sich ein Gürtel mit riesigen Latschen. Wer will kann auch diese 5m, über einen lässigen Grasbalkon, noch klettern. Wenige Meter oberhalb der Latschen ist der Kammverlauf und somit das Wandende endgültig erreicht. Vom Kamm wird der Blick zum Unteren Gaisalpsee und zum Nebelhorn frei. Die dickste Latsche in diesem Bereich ist nun ebenfalls durch Seilstücke zum Abseilen eingerichtet. Je nachdem ob von der Latsche oder vom Wandbuch abgeseilt wird 60 m oder 55m abseilen.
11. SL – Blick auf den obersten Teil der Seillänge und das Wandbuch
Steiles Abseilen im Bereich des „Brush-off-Roof“
man beachte das Bohr-Graffiti am Einstiegshaken! Marcel´s Export von den Wendenstöcken in bester Ochsner-Manier
Rubihorn Nordwand vom Fuße des Geröllfeldes
Viele Grüße
Marcel und Tobias