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Wetterstein Zugspitze - Bergführerweg Eisenzeit (IV- / 2150 hm) 23.7.23
#1
Wetterstein Zugspitze Nordseite Bergführerweg Eisenzeit auf die Zugspitze (IV- / 2150 hm) Begehung vom 23.07.2023

Facts über die Tour:
Erstbegeher / Erstbesteiger: Michael Gebhardt, Till Rehm und Karen Thirlwell zwischen 2013 und 2016.
Weitere Infos über die Geschichte finden sich auf der Homepage des Erstbegehers:
http://www.eisenzeit-zugspitze.de/

Ersten Winterbegehungen: Februar 2016
2150 Hm im Aufstieg, davon 1200 Kletter - und Kraxelmeter

Material:
Topo:
https://www.bergsteigen.com/fileadmin/us...topo_0.jpg

Karte: Alpenvereinskarte 4/2 oder Bayerisches Landesvermessungsamt UK50-48
Zustiegsschuhe
Normale Kletterausrüstung
Bei unserer Taktik simultanes Klettern:
3x 60er / 120er Bandschlinge
1x 180er Bandschlinge
4 Tiblocs mit Ovalkarabiner
60 Meter Einfachseil (da Rückzug nicht wirklich gut wäre)
20 Express-Schlingen (viele lange bzw. mit integrierter Rolle im Karabiner für weniger Seilreibung angenehm)

Nach einer schönen Bouldersession am Samstag, 22.7.23 wurde es Zeit, die Beine etwas zu trainieren.
Die Wettervorhersage für Sonntag war recht ordentlich und der Rest der Familie war auch motiviert.
Ziel war die Eisenzeit: ca. 2000 Hm im Aufstieg in historischem Gelände der Tunnelbauer mit
einer Mischung aus Wandern, Kraxeln, Abseilen und etwas Klettersteig und gemütlichem Abstieg mit der Bahn.
Nicht zu einfache Routenfindung und Steinschlag bzw. brüchiges und schuttiges Gelände sollten dafür
sorgen, dass ein bisschen Abenteuer bleibt.

Nach dem Plan folgt die Umsetzung: Der Wecker klingelte um 1:30 Uhr, Abfahrt um 2:00 Uhr, Ankunft Eibsee 4:15 Uhr.

Beim Parkticket lösen traf uns fast der Schlag. Wir müssen noch den vollen Nachttarif (23:00 - 5:00 Uhr) von 25 € zahlen plus 1 € für jede weitere
Stunde und kommen somit auf 40 € Parkgebühr!

Abmarsch: 4:30 Uhr Eibsee über die alte Skipiste in der Dunkelheit. Der Mond war unsichtbar, die Stirnlampen kämpften mit
der Dunkelheit. Trotzdem gab es keine Probleme mit der Wegfindung.

   
Um 5:40 Uhr waren wir an der Station Riffelriß und nach kurzer Frühstückspause ging es weiter über einen kleinen, aber sehr schönen Weg durch die Latschen mit vielen blühenden Alpenrosen. 

   
Den Abzweig nach rechts haben wir leider verpasst und querten von 1.850 m hinüber zur Sprengseilbahn.
Ein kleiner Umweg, etwas unangenehm, aber wer nicht aufpasst darf auch nicht jammern.

   

   

   

   

Der Weg zum Gamseck war ganz nett und wir wurden von einigen schnellen Gehern schon zu früher Stunde überholt. 

   
Daher gab es auf dem Weg zur Harakiri Leiter schon etwas Steinschlag. 

   

   

   

Der Weg bis zum Stollen mit den ganzen antiken Verankerungen fühlt sich wie ein sportlicher Museumsbesuch an und spätestens hier weiß man, woher die Tour ihren Namen hat. 

   

   

   

Bis zum Stollen mit einer kleinen Kraxeleinlage gingen wir seilfrei und kamen dort um 8:30 Uhr an. 

   

   

Da sich einige Familienmitglieder im Wachstum befinden, war der Hunger schon wieder groß und es musste noch ein zweites Frühstück, mit tollem Blick hinunter zum Eibsee, eingenommen werden.

     

Danach legten wir die Kletterausrüstung an und um 9:15 Uhr ging es mit der Kletterei los. 

   

   

   

   

   

15 lange Express-Schlingen, 4 Tiblocs und einige Schlingen sorgten für unsere 4er Seilschaft für schnelles Vorankommen. So konnten wir in einem Schwung bis zum großen Schuttband simultan klettern und bezogen dort an der rechten Begrenzungswand an 2 NH Stand (ca. 2550 m / 10:30 Uhr), um das ganze Material wieder einzusammeln. 

     
Die Kletterei war insgesamt besser als gedacht, nur das Schuttband am Ende hat nicht wirklich einen Schönheitspreis verdient. Mit genügend Material war es auch kein Problem bis zum Finger wieder gleichzeitig zu klettern. 

   
Die Abzweigung vom Schuttband zum schwarzen Wulst war gut zu finden. Vom letzten Standplatz weg haben wir an der Kante eine steilere, ausgesetztere Direktvariante in perfektem Fels genommen.

Wenn man schon sichert, sollte man sich so eine schöne Genusskletterei nicht entgehen lassen. Und nach dem Schuttband hat man sich auch wieder Edelfels verdient. Hier waren wir wirklich richtig begeistert, wenn es auch nicht der klassische Weg des geringsten Widerstandes war.

   

   
Ausstieg am Finger war um 11:30 Uhr auf 2.680 m.

   
Also erst einmal wieder Pause machen und die restlichen Essens- und Trinkvorräte aufbrauchen, damit man nichts umsonst zum Gipfel schleppt. Dann noch etwas Sonne genießen, die Ameisenstraße am Höllentalklettersteig bestaunen und auf zum Endspurt.

   
Um 12:15 Uhr begannen wir mit den beiden Abseilfahrten und versuchten niemanden am Klettersteig mit Steinschlag zu belästigen. Da man beim Abseilen direkt in den Klettersteig mündet, muss man sich hier unauffällig in die Ameisenstraße einfädeln und schon gehört man selbst zu dieser. 

   

   

   
Ankunft am Zugspitz-Gipfel war um 13:30 Uhr und es war, wie man es sich auf der Zugspitze, dem höchsten Berg Deutschlands, eben vorstellt. Unterschiedlichste Nationen, Touristen in Turnschuhen, Wanderer, Bergsteiger mit Pickel und steigeisenfesten Schuhen und natürlich Stau zum Gipfelkreuz und wieder hinunter. Ein langer Aufenthalt war hier nicht nötig, Essen und Trinken waren sowieso aufgebraucht und das Platzangebot begrenzt. Also sind wir für günstige 96 € als Familienticket zum Eibsee hinabgeschwebt und waren um 14:30 Uhr wieder am Auto. Auf der Rückfahrt hat um 15:00 Uhr bereits der/die erste geschlafen. Wer das war, wird natürlich nicht verraten.

Fazit: Die Tour ist nicht zu unrecht beliebt. Der reine Kletterer wird hier keinen Spaß haben, genauso wenig wie der Klettersteiggeher und Wanderer.
Es ist halt einfach Bergsteigen, Museumstour, Konditionstraining und Orientierungslauf in einem, mit dem Kontrast zum Zugspitztourismus. Das Wetter
sollte schon passen und auch Nebel/Wolken erschweren die Orientierung vor allem beim ersten mal bestimmt wesentlich. Wie oben schon
beschrieben, kamen uns die Preise fürs Parken nicht wirklich günstig vor.

Viele Grüße,
Sina und Timo
Silke und Christian
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