Die mächtige Pyramidenform und die senkrecht aufgestellten Schichttafeln verleihen der Dremelspitze (2733 m) in den Lechtaler Alpen ihre markante Form. Besonders von der nahegelegenen Hanauer Hütte (1920 m) aus betrachtet ist die Berggestalt am schönsten. Den leichtesten Anstieg bietet die Südwestflanke über den „Purtschellerweg“. Schon im Sommer ist dieser Anstieg von der Westlichen (Vorderen) Dremelscharte (2434 m) nicht zu unterschätzen. Auch wenn die nominellen Schwierigkeiten nur im obersten II. Schwierigkeitsgrad liegen ist der „Purtschellerweg“ doch anspruchsvoll, ausgesetzt und fordert den in solchem Gelände versierten Bergsteiger. Im Winter gilt dies natürlich noch um einiges mehr und nur mit verschneitem und vereistem Fels vertraute Kletterer werden hier Vergnügen haben. Der zeitliche Aufwand für die 300 Hm ab Scharte darf keinesfalls unterschätzt werden, sollte je nach Spuraufwand mit 2-3 h reiner Aufstiegszeit veranschlagt werden und abgestiegen werden will das gleiche Fels/Eis/Schneegelände ja auch noch.
Nach einer tollen Silvesternacht im nagelneuen, tollen und super schönen Winterraum der Hanauer Hütte in einem separaten Gebäude starten wir an Neujahr 2014 die Besteigung. Mit 23 Personen und einem Hund war es zwar ganz schön voll, Übernachten aber doch noch für alle locker möglich. Zwar nicht mehr für alle im Schlafraum (wäre aber auch gegangen wenn nicht jeder auf einer Matratze liegen würde!) aber der Winterraum (Winterhaus) ist so groß und bietet mit Isomatte noch andere gute Möglichkeiten. Zwei schliefen auf der Empore im Eingangsraum und fünf im Aufenthaltsraum. Besonders toll und der schönen Silvesternacht sehr zuträglich, war das musikalische Engagement einer neunköpfigen tschechischen Gruppe mit Gitarre und Geige(!!!).
Dremelspitze und rechts davon die Westliche (Vordere Dremelscharte)
Dremelspitze
Idealerweise ist eine solche Winterbesteigung der Dremelspitze natürlich mit einer Skitour bis zur Scharte. Aufgrund der bekannterweise noch immer äußerst geringen Schneelage in den gesamten nördlichen Kalkalpen haben wir gleich von vornherein auf die Ski verzichtet und hatten Schneeschuhe dabei. Von der Hütte problemlos über weitläufige Mulden und ein schönes nordseitiges Kar in die Scharte.
Sonnenaufgang im Bereich der Parzinnspitze und -scharte
Aufstieg zur Westlichen (Vorderen) Dremelscharte (2434 m)
Auf der Nordseite des Westgratansatzes gilt es eine Geröllrinne zu erreichen welchen den Beginn des Aufstieges markiert. Der Weiterweg ist äußerst üppig mit roten Punkten markiert und war bei unserer Schneelage gut zu finden. Es folgen zahlreiche Rippen, Rinnen, Gratabschnitte und ausgesetzte Querungen. In Kombination mit dem perfektem Wetter einfach herrlich und Winterbergsteigen par excellence:
mit dieser Geröllrinne beginnt der Aufstieg zur Dremelspitze
die benachbarte Schneekarlespitz (2641 m)
durch die kaminartige Rinne in Bildmitte führen die letzten Meter
Dremelspitze (2733 m)
der benachbarte Bergwerkskopf (2728 m)
Wie so oft stellt der Abstieg in solch teilweise kombiniertem Gelände und in den ausgesetzten Querungen in steilerem Schneegelände die höheren Anforderungen wie der Aufstieg.
Kogelseespitze (links oben) - ein Skitourenklassiker im Lechtal
Nun noch ein paar Takte zum neuen Winterraum der Hanauer Hütte und gewissen Kommentaren im Hüttenbuch des Winterraumes. Ich finde es Unmöglich wie sich manche Leute in diesem Buch über kleinere, völlig unwichtige Details und anscheinende Mängel massiv beschweren. Sollte man als Bergsteiger nicht einfach nur froh sein das es solch luxuriöse Winterraum Infrastruktur insbesondere in Deutschland, Österreich und der Schweiz teilweise überhaupt gibt! Da sieht es schon in anderen Alpenländern ganz stark anders aus und die Schutzfunktion für den Bergsteiger im winterlichen Gebirge erfüllt dieser geniale Winterraum der Hanauer Hütte definitiv auch wenn ein paar Kleiderhaken und Töpfe in verschiedenen Größen fehlen!!!
Holzherd und Kochecke
ein Teil des Aufenthaltsraum indem auch die Küche ist
der luxuriöse Schlafraum mit Traumblick
Führer / Beschreibungen:
Skitourenführer Lechtaler Alpen
6. Auflage 2010
Panico
Dieter Elsner, Michael Seifert
Führer durch die Lechtaler Alpen
7. Auflage 1968
Bergverlag Rudolf Rother
Rogister / Groth
Im leichten Fels
1. Auflage 1979
Walter Pause
Karten:
1:25000: AV-Karte 3/4 Lechtaler Alpen – Heiterwand und Muttekopfgebiet
Viele Grüße
Michael, Jule, Nina und Tobias
Nach einer tollen Silvesternacht im nagelneuen, tollen und super schönen Winterraum der Hanauer Hütte in einem separaten Gebäude starten wir an Neujahr 2014 die Besteigung. Mit 23 Personen und einem Hund war es zwar ganz schön voll, Übernachten aber doch noch für alle locker möglich. Zwar nicht mehr für alle im Schlafraum (wäre aber auch gegangen wenn nicht jeder auf einer Matratze liegen würde!) aber der Winterraum (Winterhaus) ist so groß und bietet mit Isomatte noch andere gute Möglichkeiten. Zwei schliefen auf der Empore im Eingangsraum und fünf im Aufenthaltsraum. Besonders toll und der schönen Silvesternacht sehr zuträglich, war das musikalische Engagement einer neunköpfigen tschechischen Gruppe mit Gitarre und Geige(!!!).
Dremelspitze und rechts davon die Westliche (Vordere Dremelscharte)
Dremelspitze
Idealerweise ist eine solche Winterbesteigung der Dremelspitze natürlich mit einer Skitour bis zur Scharte. Aufgrund der bekannterweise noch immer äußerst geringen Schneelage in den gesamten nördlichen Kalkalpen haben wir gleich von vornherein auf die Ski verzichtet und hatten Schneeschuhe dabei. Von der Hütte problemlos über weitläufige Mulden und ein schönes nordseitiges Kar in die Scharte.
Sonnenaufgang im Bereich der Parzinnspitze und -scharte
Aufstieg zur Westlichen (Vorderen) Dremelscharte (2434 m)
Auf der Nordseite des Westgratansatzes gilt es eine Geröllrinne zu erreichen welchen den Beginn des Aufstieges markiert. Der Weiterweg ist äußerst üppig mit roten Punkten markiert und war bei unserer Schneelage gut zu finden. Es folgen zahlreiche Rippen, Rinnen, Gratabschnitte und ausgesetzte Querungen. In Kombination mit dem perfektem Wetter einfach herrlich und Winterbergsteigen par excellence:
mit dieser Geröllrinne beginnt der Aufstieg zur Dremelspitze
die benachbarte Schneekarlespitz (2641 m)
durch die kaminartige Rinne in Bildmitte führen die letzten Meter
Dremelspitze (2733 m)
der benachbarte Bergwerkskopf (2728 m)
Wie so oft stellt der Abstieg in solch teilweise kombiniertem Gelände und in den ausgesetzten Querungen in steilerem Schneegelände die höheren Anforderungen wie der Aufstieg.
Kogelseespitze (links oben) - ein Skitourenklassiker im Lechtal
Nun noch ein paar Takte zum neuen Winterraum der Hanauer Hütte und gewissen Kommentaren im Hüttenbuch des Winterraumes. Ich finde es Unmöglich wie sich manche Leute in diesem Buch über kleinere, völlig unwichtige Details und anscheinende Mängel massiv beschweren. Sollte man als Bergsteiger nicht einfach nur froh sein das es solch luxuriöse Winterraum Infrastruktur insbesondere in Deutschland, Österreich und der Schweiz teilweise überhaupt gibt! Da sieht es schon in anderen Alpenländern ganz stark anders aus und die Schutzfunktion für den Bergsteiger im winterlichen Gebirge erfüllt dieser geniale Winterraum der Hanauer Hütte definitiv auch wenn ein paar Kleiderhaken und Töpfe in verschiedenen Größen fehlen!!!
Holzherd und Kochecke
ein Teil des Aufenthaltsraum indem auch die Küche ist
der luxuriöse Schlafraum mit Traumblick
Führer / Beschreibungen:
Skitourenführer Lechtaler Alpen
6. Auflage 2010
Panico
Dieter Elsner, Michael Seifert
Führer durch die Lechtaler Alpen
7. Auflage 1968
Bergverlag Rudolf Rother
Rogister / Groth
Im leichten Fels
1. Auflage 1979
Walter Pause
Karten:
1:25000: AV-Karte 3/4 Lechtaler Alpen – Heiterwand und Muttekopfgebiet
Viele Grüße
Michael, Jule, Nina und Tobias