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Punta Fiames - Südostkante „Fiameskante“ (V, 450 mH), Dolomiten 03.10.13
#1
„Diese Fiameskante in dem ansonsten schmächtig wirkenden Pomagagnonkamm scheint keine faire Chance zu haben, in einer Umgebung von drei Tofanaburgen, einem Monte Cristallo, von Sorapis, Antelao und Monte Pelmo, starken Eindruck zu machen.“

„Wer aber an einem heißen Sommertag faul vor einem Cortineser Café sitzt und Eis löffelt oder einer reizenden Anti-Alpinistin fromme Sprüche aufsagt, der kann sich plötzlich in diese Kante verlieben. Sie steht im Hintergrund, ist aber als „Kante“ so unleugbar ausgeprägt… “

„Übrigens liegt praktisch direkt unter dem Einstieg der kleine Aeroporto von Cortina, natürlich in der Talsohle. Vielleicht kann der arrivierte Extreme in Zukunft per Jet von München zur Fiameskante fliegen und am Abend wieder zum Starkbier am Nockerberg sein. “


aus: Walter Pause – im extremen Fels.


Nachdem mein eigentliches Ziel von 15 Pausetouren „im extremen Fels“ in einem Jahr bereits Mitte August erreicht war wurde es eben kurzerhand auf 20 erhöht. Mit dieser Tour konnte ich nun das korrigierte Ziel erreichen und es freute mich ganz besonders die gleichzeitig kleine Jubiläumstour meiner insgesamt 40. Pausetour zusammen mit meinem Vater klettern zu können. Zumal auch er in den 1970er Jahren diverse Pausepunkte Sammeln konnte. Mit von der Partie waren außerdem noch Michael und die beiden Südtiroler Johannes und Nina. Zusammen mit Johannes und drei weiteren Freunden aus Südtirol stand ich 2008 auf dem Gipfel des Pik Lenin (7134 m) im Pamir und leider viel zu selten kommen wir zu gemeinsamen Touren. Hat mich sehr gefreut Joe!

    Punta Fiames - Südostkante „Fiameskante“

Die steile, elegante und scharf geschnittenen Fiameskante stellt eine Genusstour dar wie sie im Buche steht. Bester Fels, tolle Kletterei, geringe Schwierigkeiten, bequeme Standplätze und eine für Dolomitenverhältnisse sehr gute Absicherung sind die Gründe dafür. Unter den Pausetouren „im extremen Fels“ dürfte sie vermutlich eine der einfachsten sein. Allerdings sind wir weder mit dem Jet nach Cortina gekommen, noch haben wir Eis gelöffelt und einer reizenden Anti-Alpinistin fromme Sprüche aufgesagt
Wink
...der Walter der alte Charmeur.


Tourenbericht:

Im Gegensatz zu den meisten Beschreibungen wählen wir als Ausgangspunkt nicht das Krankenhaus „Istituto Eliot“ sondern Parken bei einer Metallwerkstatt an der Straße nördlich von Cortina direkt in Falllinie der Fiameskante. Doch auch von hier aus ist der Zustieg durchaus Versteigerfreundlich und man muss gut Aufpassen welchen der vielen Wege und Pfadspuren man verfolgt. Irgendwann war aber alles klar und die in den Beschreibungen erwähnte erdige Rinne war erreicht. Nun über Bänder und eine Kaminreihe (II-III) dem eigentlichen Einstieg entgegen.

    Die erdige Rinne (roter Pfeil) gilt es im Zustieg zu finden
    im Zustieg über den Wolken

Auf den ersten vier Seillängen bewegt man sich auf der Südwandroute von Angelo Dimai aus dem Jahre 1901.

    1.Seillänge (IV)
    2.Seillänge (III+)
    3.Seillänge (IV-)
    Querung hinaus zur eigentlichen Kante
    am Beginn der eigentlichen Kante

Durch eine 90 m Querung wird erst die eigentliche Fiameskante erreicht. War es bis hier schon trotz äußerst geringen Schwierigkeiten schöne Kletterei, so geht der Genuss jetzt erst richtig los…

   
   
   

Nach drei Seillängen auf der eigentlichen Kante folgt die erste Ver Stelle an einer Art stumpfem Kamin rechts der Kante. In der darauffolgenden Seillänge gilt es an einem polierten Riss links eines markanten gelben Daches kurz zuzupacken.

    die erste Ver Passage
   
    polierter Riss

Das Vergnügen geht weiter immer direkt an der luftigen Kante mit super bequemen Standplätzen.

   
   
   
   

Im oberen Teil bewegt man sich tendenziell eher etwas links der Kante.

   
   

Nach genüsslichen 15 Seillängen erreichen wir am frühen Nachmittag den Gipfel der Punta Fiames (2240 m) und es freute mich sehr eine Pausetour „im extremen Fels“ zusammen mit meinem Vater geklettert zu haben, insbesondere da es mit meiner insgesamt 40. und 20. allein im Jahr 2013 ein kleines Jubiläum darstellte.

   
   
   

Im Abstieg war die Forcella Pomaganon bald erreicht und in idealem Geröllabfahrgelände geht es zügig hinunter.

   


Punta Fiames (2240 m) - Südostkante “Fiameskante”:
- EB: Francesco Jori und Käthe Bröske, 19. August 1909
- Schwierigkeit: V in vier Seillängen, der Rest im IV Grad.
- Felsqualität: auch in den leichten Passagen erstaunlich guter und inzwischen natürlich bestens ausgeräumter Fels
- Absicherung: Für Dolomitenverhältnisse sehr gute Absicherung. Alle Standplätze sind mit einem zementierten Ringhaken ausgestattet. An den schweren Stellen auch meist ausreichend Zwischensicherung durch Normalhaken vorhanden.
- Wandhöhe: 450 mH
- Kletterzeit: 4-5 h


Materialempfehlung:
- 50 m Doppelseil
- 10 Exen
- 4-6 Bandschlingen
- 1 kleiner Satz Keile
- 1 kleiner Satz Cams, Größen zwischen 0.3 und 3
- das sonstige, übliche Stand- und Abseilmaterial


Kletterführer / Topos:
Klettern in Cortina d´Ampezzo
2. Auflage 2008
Athesia
Mauro Bernardi

Kletterführer Dolomiten
4. Auflage 2003
Bergverlag Rother
Anette Köhler, Norbert Memmel

Dolomiten vertikal, Band Nord
3. Auflage 2008
Loboedition
Stefan Wagenhals & Freunde

Im extremen Fels
2. Auflage 1977
Walter Pause, Jürgen Winkler


Landkarte:
Tabacco Karte Nr. 3
Cortina d´Ampezzo
1:25000


Viele Grüße
Johannes und Nina, Michael, Rudi und Tobias
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#2
Diese Route haben Ulrich und ich 2005 auch geklettert.Allerdings haben wir den eigentlichen Einstieg der Route nicht von links erreicht,sondern sind ab Erreichen der Schlucht der unteren Verlängerung der Kante bis zum Beginn der offiziellen Route gefolgt,die wir dann bis zum Gipfel verfolgt hatten.Dabei ist mir der Kamin direkt auf der Kante sowie der Handriss eine Seillänge darunter noch in lebendiger Erinnerung geblieben.
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#3
Das Teil ist so schön, das kann man ruhig 2x machen...pro JAhr. Im Juni 2016 mit Siggi, mei, a Hitzn...furchtbar. Dann am 31.12. 2016 nochmal dem Flo H. zu liebe - naja, mehr war nach der Sass Maor und dem geplanten Abendprogramm nicht drin. Diesmal angenehme Temperatur, kein Schnee nirgends und genüssliche 2h Kletterei (weil der Flo noch etwas Schlafdefizit hatte und bissl langsam war.-) Blöd nur, dass ich den Bericht nicht dabei hatte, und mit dem Lobo der Einstieg halt nicht so schnell zu finden ist!
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