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Schäfer: Graf-Iseler-Riss
#1
Ich poste den folgenden Bericht im Auftrag meines Seilpartners Felix, der dieses Mal die journalistische Seite übernimmt:

Am 1.5. waren Bene und ich (Felix) in den Tannheimern etwas neben den doch sehr ausgetreten Pfaden unterwegs. Nachdem mir die Ehre des Vorstiegs in der Schlüssellänge zuteil wurde, darf ich hier auf Benes Account auch einen Gastbeitrag schreiben.

Der Graf-Iseler Riss am Schäfer, 1943 nicht von einem Graf Iseler, sondern von zwei Jungs namens Graf und Iseler erstbegangen, ist eine der wenigen Touren auf der Südseite der Tannheimer, die die Sanierungswut unbeschadet überstanden hat. Die Tour folgt der logischen Linie eines von rechts nach links die Südwand des Schäfers durchziehenden Risses. Der Einstieg liegt bei einem markanten Grasband zwischen "Schäferstündchen" und der mittlerweile ausgebohrten "Svenja".

Wir haben vor dem Originaleinstieg noch eine Seillänge angehängt, indem wir ca. 15m durch den markanten Risskamin von links nach rechts zum eigentlichen Einstieg geklettert sind (ca. 5+; etwas brüchig; kein fixes Material). In der ersten Seillänge der Originallinie geht es gleich ordentlich zur Sache (VII, bester Fels; mehrere alte Normalhaken). Am steilen Einstieg darf man ordentlich zupacken, danach folgt man unwesentlich leichter dem Riss. Gegen Ende dieser Seillänge befinden sich rechts zwei mit einer Schlinge verbundene Rostgurken. Weil sowohl Schlinge als auch Haken ihre beste Zeit schon deutlich überschritten haben habe ich es vorgezogen, etwa 4m höher an einer ordentlichen Sanduhr und zwei Friends Stand zu machen. Da diese Länge meinen Nachsteiger etwas geplättet hat kam ich in den Genuss, die nächste auch noch vorsteigen zu dürfen. Weiter dem Riss folgend bis zum Stand, den ich nach ca. 35m auf einem Absatz, bevor der Riss zu einer Verschneidung aufsteilt, bezogen habe (VI). An diesem Stand haben wir einen neuen Schlaghaken hinterlassen. Die nächste Seillänge beginnt anspruchsvoll über die steile Stelle direkt vom Stand weg (VI+), danach deutlich leichter. Der Riss endet auf einer Schulter des Westgrats des Schäfer. Wir haben hier an einem großen Kopf Stand gemacht. Der Weiterweg bis zum Gipfel bietet 80m brüchiges Gelände (2-3 eine Stelle 4), die wir am langen Seil zurückgelegt haben.

Etwa 15m unterhalb und direkt am Gipfel befindet sich je ein neuer Bohrhaken. Keine Ahnung was die da verloren haben.
Der Abstieg sollte zu Fuß nach Osten zur Nesselwängler Scharte möglich sein, wir haben von dem Bohrhaken am Gipfel abgeseilt, sind über die Gratschulter bis zu dem Kopf unsres letzten Standes abgestiegen. Von dort sind es etwa 15m Abseilen bis zum Kettenstand von "D'r Fischer Franze". Über diese Abseilpiste noch zweimal abseilen bis zum Einstieg.

Für mich ist der Graf-Isler Riss eine der spannendsten Touren in den Tannheimern, die ich kenne. Sehr schade, dass es hier nicht mehr klassische Touren im Originalzustand gibt. Vor allem auch für Liebhaber des selbstverantwortlichen Kletterns, die sich in etwas niedrigeren Schwierigkeitsgraden bewegen wollen, kenne ich keine lohnenden Ziele.

Zusammenfassung:
  • Graf-Iseler Riss: VII oder VI+/A0; 4-5 SL;
  • Keine Bohrhaken in der eigentlichen Kletterei; einige zum Teil sehr alte Schlaghaken;
  • In den einfachen Passagen ziemlich brüchig, in den schwereren sehr rauer fester Fels. Meistens sehr gut absicherbar (wir hatten Keile und Friends bis BD Größe 4 im Einsatz). Die Stände verlangen eine gewisse Kreativität.
  • Topo in Toni Freudigs "Klettern auf der Tannheimer Sonnenseite". Die Linie ist auch im Panico Führer eingezeichnet und lässt sich eigentlich nicht verfehlen.

   
Die Südwand des Schäfer. Die Tour folgt dem markanten diagonalen Riss im linken Wandteil.

   
Gleich am Einstieg darf ordentlich was weggeballert werden.

   
Der Traumriss der ersten Seillänge

   
Die zweite Seillänge

   
von oben

   
Die Ausstiegsschrofen
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#2
Hier noch ein paar Schnipsel GoPro-Gewackel:


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