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03.02.2007 Rubihorn Nordwand - alter Weg
#1
Hallo,

haben die Nordwand bei anfangs leichtem Schneefall und Nebel gemacht.
Zum Einstieg problemlos über den Schuttkegel aufwärts. Dünne Neuschneeauflage auf dem Fels, kaum Eis in der Wand, Grasnarben aber gut durchgefroren ! Abfahrt mit Kurzcarvern bis zum See und weiter unten auf der Forststrasse bis zum Parkplatz / unlohnend .

Gruß Daniel
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#2
Hi Daniel

Unlohnend die Tour oder die bestimmt mühsame Abfahrt mit Kurzskier?

Gruß
Alban


P.S.: Sofern dich andere Touren in der Nordwand interessieren kann ich dir gerne ein Topo der "Carpe diem" zukommen lassen.
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#3
Hallo Alban,

die Tour war o.k. - hab sie ja schon einmal gemacht. Das " unlohnend" bezog sich auf die mühsame Abfahrt ! Wg. dem Topo, das wäre nett von dir.

Gruß Daniel
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#4
Hallo Daniel, ich habe mal dafür gesorgt, das man deine Bilder sehen kann.
Ist hoffendlich OK?
Stefan.

Bilder von Daniel:


[Bild: 23_97care2.jpg]



[Bild: 23_a59cre2.jpg]



[Bild: 23_644ere2.jpg]



[Bild: 23_3c96re2.jpg]
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#5
Hallo Daniel,

wie ich in deinem Bericht lesen konnte bist du vom Rubihorn mit Kurzskiern abgefahren. Jetzt würden mich ein paar Sachen zu den Kurzskiern interessieren, da ich mir schon seit längerem überlege solche skier zukaufen. Hauptsächlich für die Zu-und Abstiegs Erleichterung zu einer Tour/Wand, für Frühjahrstouren im Firn aber auch auf klassisschen Hochtouren träumte ich bei passenden Bedingungen schon von Kurzskiern

Was für Kurzski hast du denn oder was gibt es da für empfehlungen? was sollten sie auf jeden Fall mitbringen? Desweiteren interessiert mich die Bindung. Ich dachte da mal an die Silvretta 500 LSV Touring.

Über Infos von Stefan, Alban... u.a würde ich mich natürlich auch freuen.

Grüße Tobias
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#6
Hallo Tobias
habe die Rossignol Freeride ( werden nicht mehr hergestellt ), absolut genial - da leicht ( Gewicht ) und gut zu fahren / hatte vorher 1m kurzcarver mit selbstmontierter Silvretta 4oo - waren mir aber mit der Zeit zu schwer.
Die Rossignol werden unter anderem namen nachgebaut
http//www.globetrotter.de/de/shop/detail.php?mod_nr=stc70671&k_id=0803&hot=0
Ich hoffe, ich hab dir damit weitergeholfen.

Gruß Daniel
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#7
Hallo Daniel

Nachdem ich von dir keine Mailadresse ausfindig machen konnte hier ein Link zu einem Topo der "Carpe diem":
Zum handlichen ausdrucken mußt es halt erst bei dir aufn Rechner laden und entsprechend anpassen (verkleinern)


http://bergsteigen.at/pic/Forum/backup/4...3c7136.jpg


Gruß Alban
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#8
Hallo zusammen, hier also auf Albans Anregung mein erster richtiger Beitrag.

Mein Einstand in´s Winterklettern war mit Kletterpartner Felix die Normalroute der Rubihorn-Nordwand. Wir sind am 15.01.2012 eingestiegen. Eine Woche davor gab´s ordentlich Neuschnee der sich aber gut verfestigt hatte, sodass wir bei geringer Lawinengefahr einsteigen konnten. Hier die Wand vom Weg aus:
   
Um 7:00 Uhr sind wir am Parkplatz der Gaisalpe los gelaufen. Felix hatte weder Tourenski noch Schneeschuhe, sodass der Zustieg für ihn schon an rechter Hatsch war.
   
Den ersten Stand haben wir am Ende des Schutthanges mit ein paar Friends bezogen. Von hier aus bin ich dann sehr vorsichtig los. Ging eigentlich recht gut, es war nur Alles etwas neu und gewöhnungsbedürftig.
   
Kollege kam nach, danach kam eine SL mit reinem Schneegestapfe. Dann SL3 mit der gefühlten Schlüsselstelle.
   
Dankbarerweise waren an der Schuppe zwei Haken mit Schlingen verlängert, die ich nach einem Freikletterversuch der beinah im Abflug endete, dankbar benutzte. Der darauf folgende fast eisfreie kleine Kamin wurde hauptsächlich an den darüberliegenden Grassoden erklettert. 20m später mitten im Schnee einen tollen Reepschnur-Stand an einer Latschen-Wurzel vorgefunden.
   
Danach bin ich im hüfthohen Schnee um den Wasserfall herum gestapft. Der war definitiv noch nicht kletterbar, es war kein Eis sichtbar. Da das 60m-Doppelseil bald aus war, sind wir parallel hoch gegangen. Vor dem Quergang, der zum Wandbuch führt, bezog ich einen Schneeanker-Stand.
   
   
Der war mir ungesichert dann doch ein bisschen zu heiss. Als Felix sich auch hochgewühlt hatte, querte ich zum Wandbuch und machte nochmal Stand. Da hier lediglich ein roter Schlaghaken steckte, habe ich ihn durch einen Stubai U-Profil Weichstahlhaken mit 13cm Einschlagtiefe ergänzt und mittels Reepschnur ausgeglichen. Ich würde den Haken als Bomber einstufen, hat beim Reinprügeln schön gesungen. Ich dachte mir, wenn man sich am Wandbuch eintragen will, sollte schon eine redundante Sicherung vorhanden sein. Einen Geocache habe ich auch dazu gelegt, ich bitte den Behälter nicht zu entfernen/zerstören.
   
Felix kam nach, ich bin wieder vorgestiegen.
   
Jetzt kam bis zum Gipfel im Grunde genommen nur noch Schneegestapfe. Am Anfang zog ich das gesamte 60m-Doppelseil nach, bis wir endlich darauf gekommen sind, das Ding zu verkürzen. Lediglich ein Mal hatten wir eine ca 5m lange Unterbrechung mit etwas Eis. Da sie nicht sicherbar war, sind wir halt auch so drüber.
   
Am Gipfel waren wir um 16:15 Uhr. Es war eine wunderschöne Stimmung, von Oberstdorf her lärmte irgend ein Sportevent hoch.
   
   
Beim Abstieg hab wie gesagt noch einen Handschuh verloren. Alles in allem war´s ein superschöner Tag. Die Schwierigkeiten waren durch den vielen Schnee sicher geringer als sonst, physisch anstrengender war das Schneegewühle aber bestimmt. Die Tatsache, dass ich alles vorgestiegen bin und im Schnee meistens das Doppelseil hinter mir her geschleift hab, hat natürlich nicht gerade zum Erhalt der Kräfte beigetragen...
Smile
Wir haben einen Tag alte Aufstiegsspuren (und den Latschenstand sowie an alten Stände ersetzte Schlingen) gefunden. Skiabfahrts-Spuren haben wir keine gesehen.
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#9
Ich wollt´s ja nicht so richtig wahr haben, dass die Saison jetzt wirklich vorbei ist. Aber als mich in der ersten Länge ( ohne Zwischensicherung ) kurz vorm Stand die erste Lawine erwischt hat, war´s mir dann auch klar. Hat mich nicht weg gespült... Dann aber zackig zum Stand und hurtiger Rückzug! Wir waren froh, dass wir raus waren, als die hier runter kamen:

http://www.youtube.com/watch?v=Ju6YjZdlIc8


http://www.youtube.com/watch?v=e5GyO5YUNJ8
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#10
Oh weh...da hattet ihr großes Glück. War das heute 25.02.2012 ?

Wenn ich das lese kommen schlimme Erinnerungen in mir hoch. Ende März 2010 musste ich bei ganz ähnlichen Bedingungen leider hautnah mitansehen wie eine ganze Seilschaft samt Stand 10m rechts von mir von einer großen Nassschneelawine aus der Rubihorn Nordwand gerissen wurde und erst weit unten im Geöllfeld mit der Lawine zum liegen kam. Mit großem Glück wurden die beiden nicht auch noch verschüttet und mit viel Glück ist das ganze damals über meinen Kopf hinweg! Alle drei damals in der Wand befindlichen Seilschaften hatte aufgrund der Verhältnisse im Nachhinein dort eigentlich absolut nichts verloren!
Es war damals sehr warm, die Nacht bewölkt, keine nächtliche Abstrahlung, kein durchfrieren...
Zum Glück hatten wir an unserem Standpunkt (2.SL) in der Wand Handy-Empfang und der Notruf konnte sofort abgesetzt werden. Bis wir abgeklettert und abgeseilt hatten und über die tief durchfeuchtete Schneedecke auf dem großen Wandfußgeröllfeld runter gerannt sind war schon eine Gruppe von Eiskletterern da welche sich im Zustieg zum Unteren Gaisalpfall befand und alles beobachtet hatte. Alles ging dann sehr schnell, wenig später kam schon der erste Hubschrauber und der ganze Rettungseinsatz ist angelaufen...

damaliges Ergebnis: Schwerste Verletzungen der abgestürzten Seilschaft und großer Bergrettungseinsatz mit zwei Hubschraubern und viel Personal im Einsatz !!!

   
   
   


Aufruf an alle:
Ich will jetzt hier nicht den Moral-Apostel spielen und jeder muss jederzeit selber die Sache einschätzen und abwegen aber Passt auf euch auf !!! Wenn es so warm ist wie jetzt, es in der Nacht nicht mehr durchfriert und soviel Schnee liegt wie derzeit ist es in solchem Gelände wie in der Rubihorn Nordwand saugefährlich.


Die Saison am Rubihorn dürfte aber noch lange nicht vorbei sein und oft kann lang geklettert werden. Nur eben nicht bei dieser Wärme...


Viele Grüße
Tobias

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