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Verdon (rive gauche), Klettern rund um Aiguines - Südfrankreich 24.-26.08.10
#1
VERDON...legendär und weltbekannt. Nach einigen Tagen im Montblanc-Gebiet verbrachten wir im August 2010 ein paar Tage im und um den Grand Canyon du Verdon und kletterten am hochgelobten südfranzösischen Verdonfels.

Wer mit Klettern in der Verdon Schlucht nur wilde Abseilfahrten, schwere und teils schlecht abgesicherte Mehrseillängen Routen verbindet, der irrt sich. Rund um den kleinen Ort Aiguines, auf der linken Schluchtseite, gibt es eine riesige Anzahl an bestens abgesicherten Sportkletterrouten in 10 Gebieten mit jeweils wieder mehreren Sektoren. 8 von 10 Gebieten liegen direkt in der Verdonschlucht. Vom ganz klassischen Klettergarten bis zu 2-3 SL Touren ist alles dabei und dies in allen Schwierigkeitsgraden. Bei einigen Sektoren muss aber auch hier richtig verdonmäßig erstmal abgeseilt werden um den Boden des Klettergartens zu erreichen. Bei anderen erfolgt der Abstieg über steile bewachsenen Rinnen (teils Drahtseilversichert). Das klassische überwiegend südseitige Verdonklettern rund um den legendären Ort La Palud auf der rechten Schluchtseite ist im Hochsommer zu heiß.

Unser Ausgangspunkt ist der Campingplatz de l´Aigle im kleinen typisch südfranzöschischen Ort Aiguines. Der Ort liegt sehr hoch auf der linken Schluchtseite, mit herrlichen Blicken auf den großen türkisfarbenen Lac de Saint-Croix. Nach über 20 km verlässt der Fluss Verdon den bis zu 700m tiefen Canyon und fließt in den Lac de Saint-Croix. Der Ausfluss ist scheinbar das Touristische Highlight der ganzen Region. Es ist August und scheinbar ganz Frankreich macht hier Urlaub. Auf der Verdon geht es zu, wie auf der Donau beim Ulmer Nabada, und der Campingplatz für die Massen am Lac de Saint-Croix „Les Galetas“ ist voll. Weiter oben in Aiguines war es dann gleich ruhiger und auch Kletterer waren zu erkennen.

    Grand Canyon du Verdon
    Grand Canyon du Verdon
    Grand Canyon du Verdon
    Aiguines und der Lac de Saint-Croix


Im folgenden beschreibe ich kurz die von uns besuchten Gebiete und Sektoren. Alle Angaben beziehen sich auf den excellenten Kletterführer „Aiguines – Verdon rive gauche“. Eine weitere Besonderheit sind die künstlerisch angeschriebenen Routennamen. Jedes von den bemahlten Plättchen stellt ein kleines Kunstwerk dar:

   
   


Col d´Illoire, Sektor „Flamme Noir“ und „Fraluc“:

Die Felsen „Flamme Noir“ und „Fraluc“ liegen nicht direkt in der Verdonschlucht und sind deshalb „klassisch“ zu Fuß zu erreichen. Einer ist nordwestseitig und der andere nordostseitig ausgerichtet. Innerhalb von 2-3 min ist man vom einen zum anderen Fels gelaufen. Die beiden Felsen am Col d´Illoire bieten hauptsächlich leichte und sehr leichte Klettertouren (bis 25 m / bis 6a+). Vorallem im Bereich von IV-V gibt es sehr viele Touren. Alle Touren bieten aber sehr tolle Kletterei an meist steilem aber supergriffigem Fels. Die steilen 6a Routen im Sektor „Fraluc“ bieten die reinsten Henkelparaden. Der Fels sieht vielleicht auf den ersten Blick etwas brüchig aus, ist es aber nicht. Schöne Blicke auf den Lac de Saint-Croix.

    Sektor „Flamme Noir“
    Sektor „Flamme Noir“
    Sektor „Flamme Noir“

    Sektor „Fraluc“
    Sektor „Fraluc“
    Sektor „Fraluc“
    Sektor „Fraluc“
    Sektor „Fraluc“
    Sektor „Fraluc“


Sallières, Sektor „Et toc la tête“

Das Gebiet Sallières liegt so richtig im Grand Canyon du Verdon. Hier heißt es also erstmal abseilen, vorausgesetzt man findet die richtige Abseilstellen. Vom kleinen Parkplatz direkt an der schmalen Straße über die Mauer steigen und auf verwachsenen Pfaden kleinen, nicht immer leicht zu erkennenden, blauen Markierungspunkten folgen bis zu einer soliden Kette. Es gibt zwei Abseilpunkte in das Gebiet. An welchem wir waren wussten wir aber erst endgültig als wir unten im Gebiet die Routennamen lesen konnten. Ein Band in der Wand bildet den Fuß der Sektoren. Durch die schattseitige Lage ideal an heißen Tagen.
Der Fels ist hier eher dunkel bis schwarz und eher etwas glatter. 25 Touren von 5a bis 8a bei Routenlängen bis zu 35 m. Der bezeichnende Namen der 35 m Tour „Et toc la tête“ im Sektor „Et toc la tête“ rührt von den vielen Dächern die hier elegant überwunden werden, aber eben auch vielfach die Möglichkeit bieten sich den Kopf zu stoßen. Geniale Tour...
Über die zwei Seillängen der Route „Voie de Roland“ (5a) verlassen wir wieder das Gebiet Sallières und genießen die Abendstimmung bei tollen Blicken in die Verdonschlucht.

    Erst mal abseilen
   
   
   
    Die Route „Et toc la tête“
    Die Route „Et toc la tête“
    Die Route „Et toc la tête“
    Über die „Voie de Roland“ wieder nach oben
    Tiefblick in die Verdonschlucht


Bauchet, Sektor „La Catalyse“ und „Outrages du temps“

Bauchet ist nicht nur das größte sondern auch das bekannteste Gebiet auf der linken Seite der Verdonschlucht. 11 Sektoren mit ca.100 Routen stehen in Bauchet zur Auswahl. Die Schwierigkeiten reichen von 4a bis 8b+, der größte Anteil liegt mit fast 80 Routen im französisch 6ten und 7ten Grad. Bauchet liegt in der Verdonschlucht und ist nur über eine steile, drahtseilversicherte und teils brüchige Rinne zugänglich. Wenn hier mehrere unterwegs sind besteht Steinschlaggefahr. Die Drahtseile waren von der Straße bis ins flachere Gelände unter den Felsen in bestem Zustand und sahen recht neu aus.

    Übersicht über das Gebiet Bauchet
    Drahtseilversicherter Abstieg

Die Ausrichtung der Felsen ist von nördlich bis östlich. Somit hat man im Hochsommer in einigen Sektoren länger die Sonne wie gewünscht. Wir beginnen im Sektor „La Catalyse“. Er liegt direkt am Ende der Abstiegsrinne und die Einstiege lagen noch im Schatten, also warum in die Ferne schweifen...

    Sektor „La Catalyse“

Ganz am rechten Ende von Bauchet liegt der Sektor „Outrages du temps“. Bester Fels und tolle Routen machten uns richtig Laune und wir blieben einige Zeit. Die brennende Sonne wollte jedoch einfach nicht aus den Felsen und es war drückend heiß.

    Sektor „Outrages du temps“
    Sektor „Outrages du temps“
    Sektor „Outrages du temps“
    Sektor „Outrages du temps“
    Sektor „Outrages du temps“


Infos zur Verdon rive gauche (Klettern rund um Aiguines):


Kletterführer:
- Aiguines, Verdon rive gauche, Philippe Bugada, 2004, Sprachen: französisch und englisch, excellenter Sportkletterführer, Beschreibungen und Topos einfach super
- Sportkletterführer Südfrankreich Mistral 2, 2.Auflage2003 - tmms Verlag (deutsch), in der 2. Auflage ist lediglich ein Gebiet beschrieben. Das beschriebene Gebiet 19 Aiguines stellt im „Verdon rive gauche“ das Gebiet „Les Hauts-Vernis“ dar.
- Sportkletterführer Südfrankreich Ost Mistral 2, 4.Auflage2009 – tmms Verlag(deutsch), laut Verlags Homepage kommt hier nun auch der Grand Canyon du Verdon drin vor. In welchem Umfang kann ich aber nicht sagen.

Anfahrt:
Bei Anfahrt von Norden über Grenoble und Gap, auf der Autobahn A51 von Gap Richtung Aix-en-Provence bis zur Ausfahrt Manosque. Über Valensole und Riez nach Moustiers. Wer nach Aiguines und auf die linke Verdonseite will ält sich nun an die D957 und fährt leicht hinab bis an den Lac de Saint-Croix. Über den Verdonfluss drüber und am großen Campingplatz „Les Galetas“ vorbei bis zum Linksabzweig nach Aiguines. Nun weit hnauf bis Aiguines, durch den Ort durch bis zum Campigplatz de l´Aigle auf der linken Seite. Ab der Autobahn ziemliches gegurke.

Camping:
Camping de l´Aigle, 83630 Aiguines,
www.camping-aigle.fr

Herrlich gelegener Campingplatz, schöne Plätze. Für ein Auto, ein Zelt und zwei Personen zahlten wir pro Tag 18 €. Der Ort Aiguines ist in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen.

Kletterladen:
La Corditelle „La passion à corde“, Place du Barda / Rue Haute 83630 Aiguines.
Kleiner Kletterladen mit kletterbegeistertem Besitzer. Kleine Auswahl an Seilen, Schuhen, Hardware und mehrere Kletterführer für andere südfranzösischen Sportklettergebiete. Natürlich gibt es hier auch den „Aiguines – Verdon rive gauche“ zu kaufen.

Lebensmittel und Restaurants:
Supermärkte gibt es in Moustiers. Kleinere Geschäfte, z.B. Bäckerei gibt es in Aiguines.
Restaurant am Campingplatz. In Aiguines ein paar nette Restaurants, welche alle zu Fuß vom Campingplatz zu erreichen sind.



Viele Grüße
Nina und Tobias
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