27.06.2006, 16:06
Es ist der Grat am Matterhorn, der weitgehend von Bergsteigern verschont bleibt (zumindest an der Frequenz der beiden Hauptwege gemessen). Dies ist wohl nicht zuletzt darauf zurück zu führen, das hier glücklicherweise ganz bewusst auf künstliche Steighilfen verzichtet wurde. Es ist der wahrscheinlich wildeste und abgelegenste Grat am Matterhorn. Der Südgrat bietet wohl noch größere Kletterschwierigkeiten aber die Abgeschiedenheit und die nördliche Exposition des Zmuttgrates lassen ihn trotzdem schwerer erscheinen, auch sind die Verhältnisse meist schlechter.
Der Zustieg zur Hörnlihütte war für diese Jahreszeit noch sehr mühsam, da auch hier der lange Winter noch zu spüren war. Am nächsten Tag begann alles mit etwas Verwirrung. Wir wollten eigentlich in die Nordwand einsteigen. Verloren in der stockdunklen Nacht aber etwas die Orientierung und verfehlten den Einstieg über das mittlerweile sehr stark ausgeaperte Einstiegseisfeld. Unseren Fehler erkannten wir aber erst bei Tagesanbruch, der ziemlich zeitgleich mit dem erreichen der Gratschneide am Zmuttgrat war. So eine Sch...e, dachte ich laut vor mich hin. Na es hilft ja nichts. Mit meiner wagen Erinnerung das der Zmuttgrat niemals den IV. Grad übersteigt stiegen wir nun über diesen dem Gipfel entgegen.
Man folgt diesem scharfen Firngrat bis zum beginn der Zmuttzähne, einige Gandarme die den Weg sperren. Diese können oft in schlechtem Fels überklettert werden. Nur die letzten werden links oder rechts umgangen. Wir entschieden uns für links, was gleich nette Steigeisenkletterei im 4. Grad versprach.
Rechts wär’s vielleicht leichter gewesen. Eine kurze Abseilpassage und man gelangt zum Felsgrat der Richtung Zmuttnase zieht. Hier waren 2 BH zu finden, wobei es auf der ganzen tour dann auch bei diesen beiden blieb, evtl. versteckte sich der eine oder andere noch unterm vielen Schnee.
Diese ca. 300Hm waren richtig Genussvoll, man konnte die Steigeisen ausziehen, der Fels war Einigermassen fest und das Gelände nicht arg schwer (immer zw. III und IV). Und man kann sich schön am Gratrand orientieren.
Auf Höhe der Zmuttnase wo sich der Grat etwas verliert, sind wieder Steigeisen angesagt gewesen. Nun gingen wir zu dicht am Grat und machten uns das Leben, in dem eh schon sehr heiklen kombinierten Gelände, unnötig schwer.
Kurze Ansteige zwischen den Schneebändern erreichten den unteren V. Grad. Alles war sehr heikel und brüchig. Den Weg weiter sucht man am besten nach eigener Nase, es ist doch recht unübersichtlich (Tendenz: rechts halten, bis an das breite Schneeband Galeria Carrell!!).
Sobald man auf der Galeria Carrell ist wird das Gelände leichter und man quert wieder Richtung Gratschneide.
Nun dem Grat bis zum Gipfel folgen (max. III) klare Wegfindung.
Der Abstieg erfolgte über den Hörnligrat, dieser ist in der Literatur ausreichend beschrieben.
Bemerkung:
Durch die eher winterlichen Verhältnisse und die etwas schlechte Absicherungssituation an einigen Stellen, kam uns der Grat recht ernst vor. Meine Einschätzung wäre eher TD oder gar TD+ gewesen. Ich denke als D+ (G9) kann man den Zmuttgrat nur bei Top Bedingungen gehen.
Es ist jedoch eine ganz großartige Tour auf das Wahrzeichen der Gegend und ist für gute Alpinisten bei guten Bedingungen ein wahrer Hochgenuss.
So long,
Stefan.
Der Zustieg zur Hörnlihütte war für diese Jahreszeit noch sehr mühsam, da auch hier der lange Winter noch zu spüren war. Am nächsten Tag begann alles mit etwas Verwirrung. Wir wollten eigentlich in die Nordwand einsteigen. Verloren in der stockdunklen Nacht aber etwas die Orientierung und verfehlten den Einstieg über das mittlerweile sehr stark ausgeaperte Einstiegseisfeld. Unseren Fehler erkannten wir aber erst bei Tagesanbruch, der ziemlich zeitgleich mit dem erreichen der Gratschneide am Zmuttgrat war. So eine Sch...e, dachte ich laut vor mich hin. Na es hilft ja nichts. Mit meiner wagen Erinnerung das der Zmuttgrat niemals den IV. Grad übersteigt stiegen wir nun über diesen dem Gipfel entgegen.
Man folgt diesem scharfen Firngrat bis zum beginn der Zmuttzähne, einige Gandarme die den Weg sperren. Diese können oft in schlechtem Fels überklettert werden. Nur die letzten werden links oder rechts umgangen. Wir entschieden uns für links, was gleich nette Steigeisenkletterei im 4. Grad versprach.
Rechts wär’s vielleicht leichter gewesen. Eine kurze Abseilpassage und man gelangt zum Felsgrat der Richtung Zmuttnase zieht. Hier waren 2 BH zu finden, wobei es auf der ganzen tour dann auch bei diesen beiden blieb, evtl. versteckte sich der eine oder andere noch unterm vielen Schnee.
Diese ca. 300Hm waren richtig Genussvoll, man konnte die Steigeisen ausziehen, der Fels war Einigermassen fest und das Gelände nicht arg schwer (immer zw. III und IV). Und man kann sich schön am Gratrand orientieren.
Auf Höhe der Zmuttnase wo sich der Grat etwas verliert, sind wieder Steigeisen angesagt gewesen. Nun gingen wir zu dicht am Grat und machten uns das Leben, in dem eh schon sehr heiklen kombinierten Gelände, unnötig schwer.
Kurze Ansteige zwischen den Schneebändern erreichten den unteren V. Grad. Alles war sehr heikel und brüchig. Den Weg weiter sucht man am besten nach eigener Nase, es ist doch recht unübersichtlich (Tendenz: rechts halten, bis an das breite Schneeband Galeria Carrell!!).
Sobald man auf der Galeria Carrell ist wird das Gelände leichter und man quert wieder Richtung Gratschneide.
Nun dem Grat bis zum Gipfel folgen (max. III) klare Wegfindung.
Der Abstieg erfolgte über den Hörnligrat, dieser ist in der Literatur ausreichend beschrieben.
Bemerkung:
Durch die eher winterlichen Verhältnisse und die etwas schlechte Absicherungssituation an einigen Stellen, kam uns der Grat recht ernst vor. Meine Einschätzung wäre eher TD oder gar TD+ gewesen. Ich denke als D+ (G9) kann man den Zmuttgrat nur bei Top Bedingungen gehen.
Es ist jedoch eine ganz großartige Tour auf das Wahrzeichen der Gegend und ist für gute Alpinisten bei guten Bedingungen ein wahrer Hochgenuss.
So long,
Stefan.