Ort: Karwendel
Zeit: 26.06. & 27.06.2010
Aktivität: Vollmondbiwak und Alpinklettertour (Predigtstuhl über Südwetpfeiler, 8 SL bis +IV)
Dabei: die Alex und der Sascha
-- kurz vorab: --
Nachdem ich mich vor kurzen nun doch mal im Forum meines Lieblingsbergsportausstatters
(also hier) angemeldet habe, möchte ich mich hier mal mit einem Bericht vorstellen. Der eine oder andere mag mich vielleicht aus dem Laden kennen oder vielleicht aus anderen Bergsteigernetzwerken (dort unter dem Nick BergBär oder PLP). Im echten Leben kennt man mich als Reiner oder Reini, Bergsteigerisch kann mal mich wohl am besten als Allroundeinsteiger beschreiben. Sprich ich bin inzwischen für allen möglichen Blödsinn am Berg zu haben, bloss so arg schwer darfs halt net sein.
Da ich mir das Photographieren und Berichte schreiben über meine Bergsteig- und Fernreiseaktivitäten inzwischen zum Hobby gemacht habe, sammle ich diese inzwischen ansonsten auf meiner eigenen
Homepage
.
-- Bericht --
Sascha ist schon los gestiegen, die Alex gähnt mich am Einstiegsstand an und ich erwidere die Geste. Der Tag ist aber einfach zu perfekt um dem Drang nach dem Kneifen vor der Tour nachzugeben. Wir haben beide gerade, wenn auch auf unterschiedlichste Art, zu viel Ärger in der Arbeit. Auch die letzte Nacht war zwar unglaublich schön, dafür aber kaum erholsam.
Gestern waren wir mit Karwendelbahn hoch gefahren. Leider haben wir die letzte Bahn runter verpasst und mussten oben ein Notbiwak einrichten. Irgendjemand hatte zufällig einen Kocher dabei, jemand anders einen Packen Nudeln und ein Glas Pesto und irgendwie standen plötzlich noch zwei Flaschen Wein an unserem einfachen Rastplatz. Die letzten Berggeher waren verschwunden als wir unsere bescheidene Notration zu uns nahmen. Ihnen folgte ein Gefühl von unheimlichem Frieden auf dem Berg, eine traumhafte Stille und eine Bilderbuchlandschaft, eingehüllt in das sanfte Abendrot eines Hochsommersonnenuntergangs. Wir streiften etwas um den Gipfel um alle Eindrücke mitzunehmen: In Richtung des Wettersteins droht ein roter Ball in den Horizont zu fallen, irgendwer hat den Schalter umgelegt und in der Modellbahnstadt Mittenwald die Lichter angeknipst und kaum nachdem die Sonne weg war traute sich ein prall gefüllter Mond hinter den Bergen der entgegengesetzten Richtung hervor. Unsere Klamotten waren schon wieder trocken, wir waren zwischendurch noch auf einem Altschneefeld eine Runde Hosenbodenrodeln, als wir uns in die zufällig mitgebrachten Schlafsäcke verkriechten. Endgültige Nachtruhe war eingekehrt als drei Paar, aus drei Mumienschlafsäcken hervorschauende Augen den Kampf verlieren, die Lidmuskulatur in Spannung zu halten, den Blick in den klaren Sternenhimmel dann doch gegen einen unruhigen Schlaf tauschen.
Es ist Mitte Juni und die Sonne taucht schon früh die Bergwelt in gleißendes Rot. Mir kitzelte sie auf der Nase und triebt mich aus dem Schlafsack. Ein Rudel Gämsen äste im Morgengrauen ganz in unserer Nähe. Sie wissen wohl nur zu gut, dass trotz des Trubels am Tage um diese Zeit normalerweise noch niemand am Gipfel ist. Irgendjemand hatte heute auch wieder ganz tief in die Trickkiste gegriffen und einen Bunten Strauß traumhafter Morgenstimmung hervorgezaubert: Der Vollmond steht immer noch blass am Himmel, Tau lässt die Blumen glitzern und der Wind verhält sich genauso ruhig wie die restliche uns umgebende Bergwelt. Wir verzehrten das, natürlich rein zufällig mitgebrachte, opulente Frühstück und machten uns auf den Weg ins Dammkar. Inzwischen begegneten uns auch schon wieder die ersten Berggeher des jungen Tages. An der Damkarhütte erleichterten wir uns temporär um die Biwakausrüstung und bereicherten umgekehrt unseren Flüssigkeitshaushalt. Lediglich das Kletterzeug hatten wir dann auf dem Weg zum Predigtstuhl wieder mitgenommen. Der Südwestpfeiler hat es uns heute angetan. Acht Seillängen, schön im Schatten gelegen, max. IV+, meißt leichter.
Tja, und da stehen wir nun. Eigentlich viel zu platt um zu klettern. Nur gut, dass der klettertalentierte Sascha besser drauf ist als ich und Alex. So werden Alex und ich heute schnell einig, dass Sascha sich heute eine große Portion alpiner Vorstiegspraxis aneignen darf. Wir sind inzwischen einigermaßen eingespielt und kommen gut durch die recht logische und einfach zu findende Route. Einer kurzen Gipfelrast in der beeindruckenden Kulisse der Arena steiler Felswände um das Dammkar folgt die Geröllfeldabfahrt zur Dammkarhütte. Nach kurzer Diskussion an der Hütte entscheiden wir uns für den sofortigen Abstieg nach Mittenwald ohne Pause. So bekommen wir schließlich noch die Gelegenheit den Triumph der Deutschen WM-Nationalmannschaft über die Engländer zumindest in der zweiten Halbzeit zu erleben. Welch Wochenende.
-- Bilder: --
Abendstimmung
Mondaufgang
Die Sonne kommt raus
Besuch
Predigtstuhl
Alex im Südwestpfeiler
-- mehr Bilder: --
Pasta, Vollmond und Südwestpfeiler
Zeit: 26.06. & 27.06.2010
Aktivität: Vollmondbiwak und Alpinklettertour (Predigtstuhl über Südwetpfeiler, 8 SL bis +IV)
Dabei: die Alex und der Sascha
-- kurz vorab: --
Nachdem ich mich vor kurzen nun doch mal im Forum meines Lieblingsbergsportausstatters
(also hier) angemeldet habe, möchte ich mich hier mal mit einem Bericht vorstellen. Der eine oder andere mag mich vielleicht aus dem Laden kennen oder vielleicht aus anderen Bergsteigernetzwerken (dort unter dem Nick BergBär oder PLP). Im echten Leben kennt man mich als Reiner oder Reini, Bergsteigerisch kann mal mich wohl am besten als Allroundeinsteiger beschreiben. Sprich ich bin inzwischen für allen möglichen Blödsinn am Berg zu haben, bloss so arg schwer darfs halt net sein.
Da ich mir das Photographieren und Berichte schreiben über meine Bergsteig- und Fernreiseaktivitäten inzwischen zum Hobby gemacht habe, sammle ich diese inzwischen ansonsten auf meiner eigenen
Homepage
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-- Bericht --
Sascha ist schon los gestiegen, die Alex gähnt mich am Einstiegsstand an und ich erwidere die Geste. Der Tag ist aber einfach zu perfekt um dem Drang nach dem Kneifen vor der Tour nachzugeben. Wir haben beide gerade, wenn auch auf unterschiedlichste Art, zu viel Ärger in der Arbeit. Auch die letzte Nacht war zwar unglaublich schön, dafür aber kaum erholsam.
Gestern waren wir mit Karwendelbahn hoch gefahren. Leider haben wir die letzte Bahn runter verpasst und mussten oben ein Notbiwak einrichten. Irgendjemand hatte zufällig einen Kocher dabei, jemand anders einen Packen Nudeln und ein Glas Pesto und irgendwie standen plötzlich noch zwei Flaschen Wein an unserem einfachen Rastplatz. Die letzten Berggeher waren verschwunden als wir unsere bescheidene Notration zu uns nahmen. Ihnen folgte ein Gefühl von unheimlichem Frieden auf dem Berg, eine traumhafte Stille und eine Bilderbuchlandschaft, eingehüllt in das sanfte Abendrot eines Hochsommersonnenuntergangs. Wir streiften etwas um den Gipfel um alle Eindrücke mitzunehmen: In Richtung des Wettersteins droht ein roter Ball in den Horizont zu fallen, irgendwer hat den Schalter umgelegt und in der Modellbahnstadt Mittenwald die Lichter angeknipst und kaum nachdem die Sonne weg war traute sich ein prall gefüllter Mond hinter den Bergen der entgegengesetzten Richtung hervor. Unsere Klamotten waren schon wieder trocken, wir waren zwischendurch noch auf einem Altschneefeld eine Runde Hosenbodenrodeln, als wir uns in die zufällig mitgebrachten Schlafsäcke verkriechten. Endgültige Nachtruhe war eingekehrt als drei Paar, aus drei Mumienschlafsäcken hervorschauende Augen den Kampf verlieren, die Lidmuskulatur in Spannung zu halten, den Blick in den klaren Sternenhimmel dann doch gegen einen unruhigen Schlaf tauschen.
Es ist Mitte Juni und die Sonne taucht schon früh die Bergwelt in gleißendes Rot. Mir kitzelte sie auf der Nase und triebt mich aus dem Schlafsack. Ein Rudel Gämsen äste im Morgengrauen ganz in unserer Nähe. Sie wissen wohl nur zu gut, dass trotz des Trubels am Tage um diese Zeit normalerweise noch niemand am Gipfel ist. Irgendjemand hatte heute auch wieder ganz tief in die Trickkiste gegriffen und einen Bunten Strauß traumhafter Morgenstimmung hervorgezaubert: Der Vollmond steht immer noch blass am Himmel, Tau lässt die Blumen glitzern und der Wind verhält sich genauso ruhig wie die restliche uns umgebende Bergwelt. Wir verzehrten das, natürlich rein zufällig mitgebrachte, opulente Frühstück und machten uns auf den Weg ins Dammkar. Inzwischen begegneten uns auch schon wieder die ersten Berggeher des jungen Tages. An der Damkarhütte erleichterten wir uns temporär um die Biwakausrüstung und bereicherten umgekehrt unseren Flüssigkeitshaushalt. Lediglich das Kletterzeug hatten wir dann auf dem Weg zum Predigtstuhl wieder mitgenommen. Der Südwestpfeiler hat es uns heute angetan. Acht Seillängen, schön im Schatten gelegen, max. IV+, meißt leichter.
Tja, und da stehen wir nun. Eigentlich viel zu platt um zu klettern. Nur gut, dass der klettertalentierte Sascha besser drauf ist als ich und Alex. So werden Alex und ich heute schnell einig, dass Sascha sich heute eine große Portion alpiner Vorstiegspraxis aneignen darf. Wir sind inzwischen einigermaßen eingespielt und kommen gut durch die recht logische und einfach zu findende Route. Einer kurzen Gipfelrast in der beeindruckenden Kulisse der Arena steiler Felswände um das Dammkar folgt die Geröllfeldabfahrt zur Dammkarhütte. Nach kurzer Diskussion an der Hütte entscheiden wir uns für den sofortigen Abstieg nach Mittenwald ohne Pause. So bekommen wir schließlich noch die Gelegenheit den Triumph der Deutschen WM-Nationalmannschaft über die Engländer zumindest in der zweiten Halbzeit zu erleben. Welch Wochenende.
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