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Breithorn Nordwand (Wallis), 26./27.05.2006, Supersaxo-Route
#1

[Bild: 10_1_Breithorn_BethmannHollwegSupersaxoRoute.jpg]


[Bild: 10_2_im_Direkteinstieg.jpg]


[Bild: 10_3_Eisbruch_im_Direkteinstieg.jpg]


[Bild: 10_4_im_oberen_Teil_des_Eisschildes.jpg]


[Bild: 10_5_Gipfelfelsen.jpg]


Tour: Breithorn Nordwand (Wallis), Bethmann-Hollweg-Supersaxo-Route mit Direkteinstiegsvariante
1050Hm, Eis bis 60 Grad (im Direkteinstieg bis 70Grad), Fels III

Seilschaft: Sebastian Kocher, Alban Glaser

Das Breithorn zählt auf dem Normalweg zu den leichtesten 4000er der Alpen. Durch die imposante Nordwand des Hauptgipfels ziehen ein paar lohnende schöne Touren und Variantenmöglichkeiten. Unser Ziel war die NNW-Wand des Hauptgipfels.
Die Bethmann-Hollweg-Supersaxoroute in der NNW-Wand aus dem Jahre 1919 ist zwar etwas schwieriger als der Triftjigrat aber auch anregender und direkter. In der Literatur wird diese Route teilweise auch nach dem Zweitbegeher (1926, mit Linienführung über die von recht nach links oben ziehende markante Eisrinne) „Welzenbachroute“ genannt. Die Wand hat ab Einstieg etwa 1050Hm, bei Eis bis 55/60 Grad (Gipfeleisschild) und Fels III (Ausstiegsfelsen) bzw. bis ca. IV im Originaleinstieg. Die im Führer erwähnte Eisschlaggefahr hängt stark vom Gipfelserac ab, der momentan gute Verhältnisse aufzuweisen scheint.
Der Standort für diese lohnende Tour ist die Gandegghütte (3030m), etwa 20min von der Bergstation „Trockener Steg“ entfernt. Der Zustieg und auch Abstieg kann also bei Bedarf via Bahn sehr bequem gestaltet werden. Die Gandegghütte hatte noch geschlossen, jedoch gab es eine windgeschützte Einbuchtung in der bequem biwakiert werden konnte.
Mit der Bahn sind wir am Freitag Nachmittag noch zur Bergstation „Trockener Steg“ hochgefahren (29 SFR) und in 20min zur Hütte gelaufen. Von dort hatten wir eine super Sicht auf die Wand und erspähten mit dem Fernglas eine gute Direkteinstiegsvariante. Die originale Route zieht rechts des Sporns weiter auf dem Geltscher hoch und geht dann quer durch die Felsen in einer schlecht einsehbaren Rinne auf den Rücken oder benützt noch weiter oben das markante Schrägcouloir/Eisrampe (Welzenbach) um zum Eisschild zu gelangen. Da die Nullgradgrenze mal wieder über 3000m lag wollten wir erst gegen 4Uhr aufbrechen damit der sulzige Schnee im Zustieg uns besser tragen kann.
Gegen 4Uhr gings dann am Samstag los. Der Schnee war nicht ganz so gefroren wie wir uns das vorgestellt hatten aber dafür hatten wir tagsüber in der Tour angenehme Temperaturen. Wir gingen zunächst den Grat von der Hütte noch eine Weile entlang Richtung Klein Matterhorn um an einer geeigneten Stelle den Abstieg auf den Gletscher zu machen. Dieser Abstieg war weiter oberhalb als in der Karte eingezeichnet, jedoch leicht über Firn zu begehen und nicht übermäßig steil. Der Gletscher war einfach gequert und bald der Einstieg erreicht. Der Gletscherabbruch am Einstieg sah sehr steil aus, jedoch sah das Schneeband das durch die Felsen in den Geltscherbruch querte ganz passabel aus und eine Eisrinne schien zwischen Serac und Felsen weiterzuleiten. Die Felsquerung ging dank des Schnees ganz gut und bis auf wenige Felsstellen III war wenig Felskletterei notwendig. Am Gletscherbruch ließ sich die Eisrinne gut begehen und zog dann unter den Seracs nach rechts heraus (Stellen 70 Grad) auf den Firnrücken. Ab hier ging es wieder ganz einfach über Trittfirn und kurze Blankeisstellen weiter empor zur oberen Randspalte. Der Rücken hat Anfangs eine Steilheit von 40-45 Grad und steilt sich dann bis auf kurz 55 Grad auf bevor er unter der zweiten Randspalte wieder deutlich flacher wird. Hier auch gute Rastmöglichkeit. Von rechts würde hier die markante Eisrinne (Welzenbach, siehe Vanis: „Im steilen Eis“) hochziehen. Die zweite Randspalte ließ sich auch gut überqueren. Ab hier dann jedoch Blankeis bis zu den Gipfelfelsen. Wir stiegen schräg links empor zu dem Trichter zwischen zwei flachen Felsriegeln und weiter schräg links gegen die Gipfelfelsen. Das Eisschild hat eine Neigung von etwa 55-60 Grad und war nahezu komplett blank. So schnell wie der erste Teil ging so langsam waren wir im Eisschild. Die Wadeln brannten mächtig und man fluchte schon leicht, wenn man nach einer kompletten Nachstiegsseillänge nochmal 60m weiter vorsteigen mußte. In der Mitte des Eisschild passierte uns dann noch ein Mißgeschick. Sebastian verlor beim Eisschraubenentfernen ein Eisgerät, als er die Handschlaufe ausklippte. Ping ping ping und weg wars.
Wir hatten nur ein 60m Halbseil dabei und verdoppelten es nun zum Doppelseil mit 30m Länge. Dadurch konnte die freie Hand sich immer mal wieder am fixierten Seil festhalten und am anderen nachgesichert werden. In mehreren, nun leider sehr kurzen Längen, gings schräg und zeitaufwendig gegen die Gipfelfelsen. Ab hier konnten wir das Seil wieder 60m lang machen und waren dann über gestuften Fels mit guter Sicherungsmöglichkeiten durch kleine Eischrauben und Friends/Keile bald am Gipfel. Der Abstieg ging recht zügig und einfach bei Lockerschnee über die Südflanke in etwa einer Stunde zur Piste des Kleinen Matterhorns.
Hier holte uns das schlechte Wetter ein und mit Nebel und Schneeregen gings dann weiter über die nicht zu verfehlende Piste in weiteren 1,5h zurück zur Gandegghütte. Hier riß das Wetter sogar wieder auf und hielt später sogar kurz Sonne für uns bereit. Da wir auf dem Eisfeld wegen des fehlenden Geräts so viel Zeit verloren hatten, haben wir die letzte Bahn ins Tal verpaßt (Bergbahn „Klein Matterhorn“ hatte keinen Betrieb). Mit der Wahl, entweder oben bei schöner Aussicht und ungestört übernachten zu können oder unten in Zermatt/Täsch im Touristennest eine Nacht zu verbringen, entschieden wir uns hierzubleiben und ließen die Tour mit Blick auf die nun wieder freie Wand noch schön ausklingen.

Materialempfehlung: bei Blankeis 6-7 Eisschrauben, 3-4 mittlere Felshaken (1-2 dünne Messerhaken), Keile 3-7 und Friends 0,4-1
Die Bergfahrt ab Zermatt via Furi zur Bergstation Trockener Steg kostet 29 Franken.
Die Zugfahrt ab Täsch nach Zermatt und Retour 14,50 Franken und fürs Parkhaus zahlt man in Täsch leider nochmal 11 Franken pro Tag.

Zeitbedarf allgemein:
Zermatt-Gandegghütte: ca. 4h
Gandegghütte-Einstieg: 1,5-2h
Einstieg bis Gipfel je nach Routenwahl und Verhältnisse: 6-9h
Gipfel bis Klein Matterhorn: 1h
Gipfel bis Gandegghütte: 2,5h
Gandegghütte-Zermatt: 3h

Nützliche Links:
Wetter:
http://meteo.search.ch/zermatt.html


http://www.nzz.ch/wetter/wetterbericht.h...B0EF5597CE


http://www.sf.tv/sfmeteo/prognosen_ch_bergundwind.php

Webcams:
Breithorn:
http://bergbahnen.zermatt.ch/e/web-cam/sommerski.html

Matterhorn:
http://bergbahnen.zermatt.ch/e/web-cam/zermatt4.html

Bergbahnen: Fahrplan:
http://bergbahnen.zermatt.ch/d/fahrplan/...rhorn.html

Preise:
http://bergbahnen.zermatt.ch/d/preise/kl...rhorn.html

Schweizer Bundesbahn:
http://fahrplan.sbb.ch/bin/query.exe/dn

Gandegghütte:

http://www.holidaynet.ch/gandegghuette/


http://www.vs-wallis.ch/wallis/huetten/gandegg.html


Weiterer Tourenbericht und Fotos zur Route:
Weitere Bilder zum Tourenbericht:
http://www.rocksports.de/index.php?n1=na...ule=bilder

Bericht:
http://www.4ae-racing-team.ch/pages/stor...ithorn.htm

Bilder:
http://www.4ae-racing-team.ch/


http://www.claudiobarbier.be/montagnes.html

allgemeine Infos und Bilder zum Breithorn:
http://www.summitpost.org/mountain/rock/...thorn.html

Infos und Bilder zum Normalweg:
http://www.ib-hahm.de/dhprivat/
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#2
Eine sehr schöne Tour, habe schon mit einem Kollegen gesprochen und wir werden sie wohl dieses Jahr mal in Angriff nehmen (danke schonmal dafür
Wink
) Möchte aber noch fragen, ob sich irgendwas geändert hat oder üb ich die Infos hier noch so nehmen kann wie wie sie da stehen.... der Beitrag ist ja immerhin von 2006! Danke schonmal!

*360 Spherical Panorama Video Viewer


http://www.zertifikateboard.de/

Gruß Manuel
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