Noch vor den ersten richtigen Winterschneefällen wollten wir den vorhergesagten Föhntag mit viel Sonne aber starkem Wind nutzen. Zum Eisklettern noch viel zu warm, für Skitouren viel zu wenig Schnee so ging es zum Winterbergsteigen an die einsamen Tannheimerberge Kellesschrofen und Babylonischer Turm. Der Führerkamin auf den Kelleschrofen wird sehr selten begangen und stellt im Sommer einen Anstiegsweg in meist brüchigem Fels (III) und Steilgras bis zu 55° dar. Im guten Führer „Klettern im Herzen der Tannheimer“ von Toni Freudig ist er durch ein Bild und sogar einem kleinen Topo gut beschrieben.
Babylonischer Turm und Kelleschrofen, Sabajoch ganz rechts
Der Weg von Nesselwängle hinauf ins Sabajoch war durch die leichten nächtlichen Schneefälle komplett weiß. Im Sabaoch ließ uns der eisig kalte Föhnsturm deutlich spüren doch schon im Dezember zu sein. Gleich vom Joch weg waren Steigeisen und ein Pickel nötig. Über einen deutich verschneiten Grasrücken geht es an den Wandfuß des Kellesschrofen. Von dort erreicht man in einer leicht abfallenden Rechtsquerung durch Schrofen den Beginn des Führerkamins (Auf dem obigen Bild ist nur der Grasrücken bis zum Wandfuß zu sehen, Einstieg Führerkamin befindet sich auf de Rückseite).
Im Gras oberhalb des Sabajochs
Zu Beginn kommen wir durch einen schmalen Altschneestreifen vom Oktoberschnee seilfrei gut voran. Aber auch dort können zwei eigentlich unscheinbare Stellen probleme bereiten.
Zu Beginn des Führerkamins
Zu Beginn des Führerkamins
Zu Beginn des Führerkamins
Zu Beginn des Führerkamins
Es wird zunehmen felsiger und wir packen das Seil aus. Gesichert haben wir dort an einem Friend und einem Rammpickel. Im meist brüchigen und verschneiten Fels geht es durch den Kamin. In dieser Länge steckte ein Normalhaken und am Ende sogar ein Bohrhaken. Im Führer von Toni Freudig ist die Rede von 5 Seillängen mit jeweils einem Bohrhaken am Stand (auch zum abseilen geeignet) und mehreren Normalhaken, doch wahrscheinlich durch den vielen Schnee bedingt fanden wir in der ganzen Tour nur diesen einen Bohrhaken sowie nur einzelne Normalhaken.
Unsere 1. Seillänge
Unsere 1. Seillänge
Andi am Stand unserer 1. SL
In unserer 2.SL ging es erst weiter durch den Kamin und über eine steile Querung (2 NH) nach rechts in steiles und sehr brüchiges Schrofengelände. Auch dort war von Haken nichts zu sehen und der Standbau in diesem Bruch nicht gerade einfach.
Brüchige Schrofen am Ende unserer 2. SL
Über eine erneute kleine Querung nach rechts verlässt man den eigentliche Kamingrund und steigt über Steilgras dem Gipfelkreuz zu. Im Gipfelbuch sind lediglich drei Einträge 2008 und mit unserem nun vier für 2009 zu finden.
Im Steilgras
Gleich oben
Da ich schon zweimal, über andere Routen, auf dem Kelleschrofen war sind wir nun wieder in bekannten Gelände. Zum Abseilhaken (sehr weit vorne an der Abbruchkante zur Scharte) muss man noch ein Stückchen auf dem Gratkamm entlang Richtung Babylonischer Turm.
Luftiger Übergang zum Abseilhaken, hinten die Gehrenspitze
Durch knapp 30m abseilen in die tief verschneite Nordseite und einer Querung, auf einem im Sommer unschwierigen Band, erreichen wir bald die Scharte zwischem den beiden Gipfeln.
Abseilen in die tief verschneite Nordseite
Scharte zwischen Babylonischem Turm und Kelleschrofen[/i]
Von dort zweimal abseilend stehen wir wieder auf den Grashängen am Wandfuß und queren erst an ihm entlang nach links um dann wieder über den Grarücken zurück ins Sabajoch abzusteigen. Hier mussten wir die Steigeisen morgens anziehen und auch erst hier konnten wir sie wieder ausziehen.
Nach vier Monaten in Südamerika hatte dieser Tag in der heimischen Bergwelt für mich große Bedeutung und war unbeschreiblich schön. Die Vorfreude auf einen hoffentlich guten Winter ist groß...
Viele Grüße
Tobias, unterwegs mit Andi Sichler
Babylonischer Turm und Kelleschrofen, Sabajoch ganz rechts
Der Weg von Nesselwängle hinauf ins Sabajoch war durch die leichten nächtlichen Schneefälle komplett weiß. Im Sabaoch ließ uns der eisig kalte Föhnsturm deutlich spüren doch schon im Dezember zu sein. Gleich vom Joch weg waren Steigeisen und ein Pickel nötig. Über einen deutich verschneiten Grasrücken geht es an den Wandfuß des Kellesschrofen. Von dort erreicht man in einer leicht abfallenden Rechtsquerung durch Schrofen den Beginn des Führerkamins (Auf dem obigen Bild ist nur der Grasrücken bis zum Wandfuß zu sehen, Einstieg Führerkamin befindet sich auf de Rückseite).
Im Gras oberhalb des Sabajochs
Zu Beginn kommen wir durch einen schmalen Altschneestreifen vom Oktoberschnee seilfrei gut voran. Aber auch dort können zwei eigentlich unscheinbare Stellen probleme bereiten.
Zu Beginn des Führerkamins
Zu Beginn des Führerkamins
Zu Beginn des Führerkamins
Zu Beginn des Führerkamins
Es wird zunehmen felsiger und wir packen das Seil aus. Gesichert haben wir dort an einem Friend und einem Rammpickel. Im meist brüchigen und verschneiten Fels geht es durch den Kamin. In dieser Länge steckte ein Normalhaken und am Ende sogar ein Bohrhaken. Im Führer von Toni Freudig ist die Rede von 5 Seillängen mit jeweils einem Bohrhaken am Stand (auch zum abseilen geeignet) und mehreren Normalhaken, doch wahrscheinlich durch den vielen Schnee bedingt fanden wir in der ganzen Tour nur diesen einen Bohrhaken sowie nur einzelne Normalhaken.
Unsere 1. Seillänge
Unsere 1. Seillänge
Andi am Stand unserer 1. SL
In unserer 2.SL ging es erst weiter durch den Kamin und über eine steile Querung (2 NH) nach rechts in steiles und sehr brüchiges Schrofengelände. Auch dort war von Haken nichts zu sehen und der Standbau in diesem Bruch nicht gerade einfach.
Brüchige Schrofen am Ende unserer 2. SL
Über eine erneute kleine Querung nach rechts verlässt man den eigentliche Kamingrund und steigt über Steilgras dem Gipfelkreuz zu. Im Gipfelbuch sind lediglich drei Einträge 2008 und mit unserem nun vier für 2009 zu finden.
Im Steilgras
Gleich oben
Da ich schon zweimal, über andere Routen, auf dem Kelleschrofen war sind wir nun wieder in bekannten Gelände. Zum Abseilhaken (sehr weit vorne an der Abbruchkante zur Scharte) muss man noch ein Stückchen auf dem Gratkamm entlang Richtung Babylonischer Turm.
Luftiger Übergang zum Abseilhaken, hinten die Gehrenspitze
Durch knapp 30m abseilen in die tief verschneite Nordseite und einer Querung, auf einem im Sommer unschwierigen Band, erreichen wir bald die Scharte zwischem den beiden Gipfeln.
Abseilen in die tief verschneite Nordseite
Scharte zwischen Babylonischem Turm und Kelleschrofen[/i]
Von dort zweimal abseilend stehen wir wieder auf den Grashängen am Wandfuß und queren erst an ihm entlang nach links um dann wieder über den Grarücken zurück ins Sabajoch abzusteigen. Hier mussten wir die Steigeisen morgens anziehen und auch erst hier konnten wir sie wieder ausziehen.
Nach vier Monaten in Südamerika hatte dieser Tag in der heimischen Bergwelt für mich große Bedeutung und war unbeschreiblich schön. Die Vorfreude auf einen hoffentlich guten Winter ist groß...
Viele Grüße
Tobias, unterwegs mit Andi Sichler