Nach den ganzen Feiertagen mit gutem Essen wollten wir uns auch mal wieder sportlich betätigen. Bei Christian spukte schon seit längerem mal wieder das Rubihorn im Kopf rum. Die Bedingungen sollten eigentlich recht gut sein, kaum Lawinengefahr und gutes Wetter. Also auf in die klassische Nordwand als Auftakt für die Eisklettersaison. Es sollte diesmal ein richtiger Familienausflug werden. Für Christian ging es zum 3. Mal durch die klassische Nordwand, mit im Boot war auch Thomas, sein Bruder der diesen Winter mit Skitouren und Eisklettern so richtig einsteigen wollte und natürlich musste auch Norbert (Christian´s Vater) ran, damit er endlich die Rubihorn Nordwand hinter sich bringen konnte. Mir hatte Christian schon lange von der Wand vorgeschwärmt nur bis jetzt hatten wir nie gleichzeitig Zeit und gute Bedingungen gehabt.
Es ging also am Sonntag um 5 Uhr früh in Laupheim los, in Kempten luden wir noch Thomas ein und schon um 6:30 Uhr standen wir am Parkplatz in Reichenbach, packten unsere Rucksäcke und machten uns in Dunkelheit und Kälte auf dem Tobelweg Richtung Gaisalpe auf den Weg. Am Parkplatz trafen wir noch auf 4 Biberacher, die noch nicht so genau wußten, ob sie an die Gaisalpfälle oder das Rubihorn gehen wollten. Durch den finsteren Tobelweg liefen wir noch mit Stirnlampen, aber kurz unterhalb der Gaisalpe am Abzweig zu den Gaisalpfällen dämmerte es schon leicht.
Der Weg war zu Fuß gut begehbar und erst als wir an den Fuß des Rubihorns kamen zogen wir die Schneeschuhe an und stiegen die Höhenmeter bis zum Einstieg empor. Mit den Schneeschuhen ging es recht problemlos, obwohl es teilweise schon ziemlich steil ist. Gott sei dank war die Aussicht auf die Berge ringsum bei Sonnenaufgang sehr schön, so dass ich immer wieder stehen bleiben und mich umsehen konnte. Meine fehlende Kondition machte sich schon hier bemerkbar und die 3 hängten mich ziemlich ab. Aber am Einstieg trafen wir uns alle wieder, zusammen mit Frank und Alex von den Biberachern.
Nach dem Verstauen der Schneeschuhe, anlegen von Klettergurt und Steigeisen ging es die erste Seillänge noch ohne Sicherung hoch. Die beiden Biberacher wollten die Carpe Diem machen und wir legten den ersten Teil der zweiten Seillänge zusammen zurück.
Der Anfangsaufschwung ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, vor allem wenn man noch nie im Mixedgelände unterwegs war. Mit sechs Leuten war der letzte Stand auch ziemlich überbevölkert und eine Gruppe aus 3 Göppingern zog rechts von uns seilfrei vorbei und wir trafen die drei am nächsten Stand wieder. Da wir zu viert sicherlich langsamer waren als die 3er Seilschaft ließ Christian ihnen den Vortritt und wir durften den Weg über das Kriechband verfolgen, das uns auch gleich bevorstand, eine etwas knifflige Angelegenheit.
Danach legt sich das Gelände aber gleich wieder zurück und man gelangt unschwierig zum nächsten Stand an einer Köpfelschlinge.
Hier mussten wir am Stand einige Zeit ausharren bis Christian alle Zwischensicherungen und den Stand eingerichtet hatte und wir nachkommen konnten.
Norbert war als erster dran und Thomas und ich folgten kurz dahinter.
An den beiden schwierigeren Stellen in dieser Länge hatten wir dann alle etwas zu kämpfen. Ich hatte wirklich meine Schwierigkeiten wo ich meine Eisgeräte platzieren sollte, der Schnee war teils haltlos, Eis war kaum da und der Fels plattig. Na, ja irgendwie kam ich dann doch hoch und war ziemlich platt in den Armen. Aber kaum Verschnaufspause, denn dann kommt gleich der nächste Felsblock der im Weg liegt. Nach einigem hin und her sitz ich dann rittlings auf dem Felsblock, nur wie komm ich da wieder hoch? Auf der linken Seite finden sich dann doch ein paar gefrorene Graspolster, die die Eisgeräte erstaunlich gut halten und nach einigem Geschiebe und Ziehen bin ich auch über den letzten schwierigen Absatz hinüber. Christian und Norbert stehen schon am Stand an einer kleinen Latsche.
Von hier geht es relativ unschwierig durch den Schnee über geneigte Hänge, die ab und zu von ein paar Felsriegeln durchsetzt sind weiter an den Gipfel. Das gemeine ist, dass man das Gipfelkreuz schon von relativ weit unten im blauen Himmel stehen sieht, aber dann zieht es sich ziemlich. Die letzten Höhenmeter schlauchen mich recht und ich bin froh am Gipfel in der Sonne Rast machen zu können und den Blick über die angrenzenden Berge streifen zu lassen.
Wir haben wirklich wunderbares Wetter mit super Fernsicht und Norbert, der die Berge hier wie seine Westentasche kennt, kann uns jeden Gipfel in der Umgebung nennen.
Der Abstieg ist relativ problemlos, wir laufen noch mit den Steigeisen die ersten Höhenmeter und wechseln dann nach dem Gipfelhang in einer kleinen Senke auf die Schneeschuhe. Der weitere Abstieg führt uns am unteren Gaisalpsee entlang, aber bis zur Gaisalpe zieht es sich noch recht. Thomas ist meilenweit voraus und Christian trifft ihn auf der Gaisalpe wieder, wo wir uns für den Weiterweg zum Parkplatz Schlitten ausleihen und ins Tal brausen wollen. Norbert ist doch lieber zu Fuß unterwegs und von Thomas sehen wir nur noch den Rücken, dann ist er auf der Schlittenstrecke schon verschwunden. Ich lass das Ganze doch etwas gemütlicher angehen und bin der Meinung, dass die Schlittenfahrt das gefährlichste an der gesamten Tour ist. Aber Spaß machts ja doch großen. Vor allem wenn man an den Leuten, die zu Fuß den Abstieg machen vorbeiflitzen kann ;-)) Kurz nach halb fünf sind wir zu viert wieder vereint am Auto und machen noch einen kurzen Einkehrschwung um dem Rückreiseverkehr aus Oberstdorf zu entgehen. Unsere einstimmige Meinung: eine Super Tour, sehr abwechslungsreich und ein guter Einstieg zum Mixedklettern wenn man einen sicheren Vorsteiger dabei hat. Vielen Dank an Christian!
YouTube Video Teil 1 Rubihorn Nordwand
YouTube Video Teil 2 Rubihorn Nordwand
Es ging also am Sonntag um 5 Uhr früh in Laupheim los, in Kempten luden wir noch Thomas ein und schon um 6:30 Uhr standen wir am Parkplatz in Reichenbach, packten unsere Rucksäcke und machten uns in Dunkelheit und Kälte auf dem Tobelweg Richtung Gaisalpe auf den Weg. Am Parkplatz trafen wir noch auf 4 Biberacher, die noch nicht so genau wußten, ob sie an die Gaisalpfälle oder das Rubihorn gehen wollten. Durch den finsteren Tobelweg liefen wir noch mit Stirnlampen, aber kurz unterhalb der Gaisalpe am Abzweig zu den Gaisalpfällen dämmerte es schon leicht.
Der Weg war zu Fuß gut begehbar und erst als wir an den Fuß des Rubihorns kamen zogen wir die Schneeschuhe an und stiegen die Höhenmeter bis zum Einstieg empor. Mit den Schneeschuhen ging es recht problemlos, obwohl es teilweise schon ziemlich steil ist. Gott sei dank war die Aussicht auf die Berge ringsum bei Sonnenaufgang sehr schön, so dass ich immer wieder stehen bleiben und mich umsehen konnte. Meine fehlende Kondition machte sich schon hier bemerkbar und die 3 hängten mich ziemlich ab. Aber am Einstieg trafen wir uns alle wieder, zusammen mit Frank und Alex von den Biberachern.
Nach dem Verstauen der Schneeschuhe, anlegen von Klettergurt und Steigeisen ging es die erste Seillänge noch ohne Sicherung hoch. Die beiden Biberacher wollten die Carpe Diem machen und wir legten den ersten Teil der zweiten Seillänge zusammen zurück.
Der Anfangsaufschwung ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, vor allem wenn man noch nie im Mixedgelände unterwegs war. Mit sechs Leuten war der letzte Stand auch ziemlich überbevölkert und eine Gruppe aus 3 Göppingern zog rechts von uns seilfrei vorbei und wir trafen die drei am nächsten Stand wieder. Da wir zu viert sicherlich langsamer waren als die 3er Seilschaft ließ Christian ihnen den Vortritt und wir durften den Weg über das Kriechband verfolgen, das uns auch gleich bevorstand, eine etwas knifflige Angelegenheit.
Danach legt sich das Gelände aber gleich wieder zurück und man gelangt unschwierig zum nächsten Stand an einer Köpfelschlinge.
Hier mussten wir am Stand einige Zeit ausharren bis Christian alle Zwischensicherungen und den Stand eingerichtet hatte und wir nachkommen konnten.
Norbert war als erster dran und Thomas und ich folgten kurz dahinter.
An den beiden schwierigeren Stellen in dieser Länge hatten wir dann alle etwas zu kämpfen. Ich hatte wirklich meine Schwierigkeiten wo ich meine Eisgeräte platzieren sollte, der Schnee war teils haltlos, Eis war kaum da und der Fels plattig. Na, ja irgendwie kam ich dann doch hoch und war ziemlich platt in den Armen. Aber kaum Verschnaufspause, denn dann kommt gleich der nächste Felsblock der im Weg liegt. Nach einigem hin und her sitz ich dann rittlings auf dem Felsblock, nur wie komm ich da wieder hoch? Auf der linken Seite finden sich dann doch ein paar gefrorene Graspolster, die die Eisgeräte erstaunlich gut halten und nach einigem Geschiebe und Ziehen bin ich auch über den letzten schwierigen Absatz hinüber. Christian und Norbert stehen schon am Stand an einer kleinen Latsche.
Von hier geht es relativ unschwierig durch den Schnee über geneigte Hänge, die ab und zu von ein paar Felsriegeln durchsetzt sind weiter an den Gipfel. Das gemeine ist, dass man das Gipfelkreuz schon von relativ weit unten im blauen Himmel stehen sieht, aber dann zieht es sich ziemlich. Die letzten Höhenmeter schlauchen mich recht und ich bin froh am Gipfel in der Sonne Rast machen zu können und den Blick über die angrenzenden Berge streifen zu lassen.
Wir haben wirklich wunderbares Wetter mit super Fernsicht und Norbert, der die Berge hier wie seine Westentasche kennt, kann uns jeden Gipfel in der Umgebung nennen.
Der Abstieg ist relativ problemlos, wir laufen noch mit den Steigeisen die ersten Höhenmeter und wechseln dann nach dem Gipfelhang in einer kleinen Senke auf die Schneeschuhe. Der weitere Abstieg führt uns am unteren Gaisalpsee entlang, aber bis zur Gaisalpe zieht es sich noch recht. Thomas ist meilenweit voraus und Christian trifft ihn auf der Gaisalpe wieder, wo wir uns für den Weiterweg zum Parkplatz Schlitten ausleihen und ins Tal brausen wollen. Norbert ist doch lieber zu Fuß unterwegs und von Thomas sehen wir nur noch den Rücken, dann ist er auf der Schlittenstrecke schon verschwunden. Ich lass das Ganze doch etwas gemütlicher angehen und bin der Meinung, dass die Schlittenfahrt das gefährlichste an der gesamten Tour ist. Aber Spaß machts ja doch großen. Vor allem wenn man an den Leuten, die zu Fuß den Abstieg machen vorbeiflitzen kann ;-)) Kurz nach halb fünf sind wir zu viert wieder vereint am Auto und machen noch einen kurzen Einkehrschwung um dem Rückreiseverkehr aus Oberstdorf zu entgehen. Unsere einstimmige Meinung: eine Super Tour, sehr abwechslungsreich und ein guter Einstieg zum Mixedklettern wenn man einen sicheren Vorsteiger dabei hat. Vielen Dank an Christian!
YouTube Video Teil 1 Rubihorn Nordwand
YouTube Video Teil 2 Rubihorn Nordwand