14.10.2008, 15:09
Endlich hat es mir einmal in die östlichen Gefilde unserer Alpen gereicht. Christian lud mich in den Hochschwab zum Klettern ein, dieser Einladung bin ich gerne gefolgt.
Nachdem wir am Samstag schon die Zinkenecho geklettert waren, wollten wir am Sonntag an die dominierende Wand überm Trawiesbach. In der Hoffnung das die Sonne am Samstag allen Schnee aus der Südwand der Stangenwand gebraten hatte stiefeln wir morgens um halb sieben am Bodenbauer los (was habt n ihr da fürn Problem mit dem Parkplatz
).
An den Hundswänden wird es langsam immer heller, beeindruckend solch imposante Wände bei nicht mal 20min Zustieg. Aber wir wollen ja eine Etage höher. Also rein ins Rauchtal. Christian erklärt mir die Klettertouren die man an Hundswand, Beilstein und Stangenwand sieht. Ich bin beeindruckt was für kühne Linien hier schon früh geklettert wurden.
Nun stehen wir aber in dem Schuttkessel unter der Stangenwand. Aufgerödelt und am Einstieg angekommen baut sich die Wand imposant und steil vor einem auf, kaum zu glauben das hier auch Klettertouren im IV. Grad durch gehen.
Nun aber hinein in die Styria. Schon von den ersten Metern weg fantastische Kletterei auf rauen Kalkplatten, fast wie im Rätikon
.
Ich habe die Ehre der ersten Meter.
Nach einer leichten Querung die kompakte, steile Plattenwand die in einem schweren Riss endet. Im Schall steht vor dem Standplatz ein "Runout"...ähm hallo...seit wann gelten 2m als "Runout"? Aber gut ich war auf was härteres Eingestellt und war froh, da will ich mich mal nicht beschweren.
Christian zieht in der nächsten Länge schnell davon. Was für eine geniale Platte.
Ein paar leichtere aber nicht minder schöne Längen bringen uns zu der (zumindest der reinen Zahl nach) Schlüsselseillänge. Frei anscheinend im 8.Grad. Ich benutze die 7+A0 Variante. Ist eh ein Einzelzug.
Christian darf nun in den Kamin, gerade hier in den leichteren Längen trägt man die Keile und Camalots nicht zum auslüften durch die Wand. Aber auch in den 7er Längen muss für Flugzeitverkürzer immer wieder selber gesorgt werden. Es ist wirklich ein Genuss anzusehen wie eine Tour trotz Bohrhaken nicht zu einem Fastfood-Gericht verkommt.
Gegen Ende zieht die Tour noch einmal merklich an. Die Kletterei wird steiler und klassischer, verliert aber nie ihre Eleganz.
Nun heißt es im Topo es wäre ein gefährliches Normalhakl hier. Deshalb waren wir entsprechend vorsichtig. Nicht das wir hinterhältig von ihm angegriffen werden. Aber wahrscheinlich war es gerade auf Ausbildung im Terrorcamp, weil es war weit und breit kein gefährliches Hakl zu sehen... im übrigen auch kein schlechtes
.
Ich darf mich nun mit der (meiner Meinung nach) schwersten Länge der Tour herumschlagen, eine auf 45m ziemlich konstant schwere Rissverschneidung. Ich bekomme es nicht hin sie zu spreizen und schrupfe mit Finger, Hand, Faust und Ellbogenklemmer, mehr recht als schlecht, hinauf. Hier würde ich den 0.75, 1, 2 -er Camalot doppelt empfehlen, auch der 3er Camalot kann hier den Haufen in der Hose klein halten. Spitze diese Seillänge 8) .
Christian muß leider nach diesem anstengenden Nachstieg gleich in die steile Schuppe, meistert die Bierhenkelreißerei aber bravourös. Aber hier sollte nicht jeder Henkel mit ungestümen Elan angegangen werden, der eine oder andere wackelt auch a weng.
Die letzte schwere Länge vor dem Ausstieg, noch einmal Kraft zusammen nehmen, durch die überhängende Verschneidung hoch und an riesen großen Henkeln gen Ausstieg. Ich gebe aber zu, das ich um die A0-Schlinge am vorletzten BH schon sehr froh war.
Die paar letzten Meter zum Austieg gehen wir dann Seilfrei.
Ein wirklich herrlicher Tag an der Stangenwand, mit den bunten Wäldern und der klaren Sicht, mir hat es voll getaugt.
Ein Danke an Christian für die Einladung und den Erstbegehern für die tolle Tour.
Facts:
Made by Styria
P.Pesendorfer, F.Schabelreiter 1996, (fast ausschließlich von unten);
450m meist zw. V und VII eine Stelle VIII ; 4 Längen leichter;
Fast immer fester Fels, nur wenige brüchige Stellen;
Camalots 0.4-3 (0.75-2 evtl. doppelt oder 2 link Cams);
ca. 12 Express und einige längere Bandschlingen;
Klemmkeile;
Abseilen nur im Notfall aber möglich.
Abstieg zu Fuß über das Rauchtal (Rucksackdepot nicht zu hoch!)
Gruß Stef.
Nachdem wir am Samstag schon die Zinkenecho geklettert waren, wollten wir am Sonntag an die dominierende Wand überm Trawiesbach. In der Hoffnung das die Sonne am Samstag allen Schnee aus der Südwand der Stangenwand gebraten hatte stiefeln wir morgens um halb sieben am Bodenbauer los (was habt n ihr da fürn Problem mit dem Parkplatz
).
An den Hundswänden wird es langsam immer heller, beeindruckend solch imposante Wände bei nicht mal 20min Zustieg. Aber wir wollen ja eine Etage höher. Also rein ins Rauchtal. Christian erklärt mir die Klettertouren die man an Hundswand, Beilstein und Stangenwand sieht. Ich bin beeindruckt was für kühne Linien hier schon früh geklettert wurden.
Nun stehen wir aber in dem Schuttkessel unter der Stangenwand. Aufgerödelt und am Einstieg angekommen baut sich die Wand imposant und steil vor einem auf, kaum zu glauben das hier auch Klettertouren im IV. Grad durch gehen.
Nun aber hinein in die Styria. Schon von den ersten Metern weg fantastische Kletterei auf rauen Kalkplatten, fast wie im Rätikon
.
Ich habe die Ehre der ersten Meter.
Nach einer leichten Querung die kompakte, steile Plattenwand die in einem schweren Riss endet. Im Schall steht vor dem Standplatz ein "Runout"...ähm hallo...seit wann gelten 2m als "Runout"? Aber gut ich war auf was härteres Eingestellt und war froh, da will ich mich mal nicht beschweren.
Christian zieht in der nächsten Länge schnell davon. Was für eine geniale Platte.
Ein paar leichtere aber nicht minder schöne Längen bringen uns zu der (zumindest der reinen Zahl nach) Schlüsselseillänge. Frei anscheinend im 8.Grad. Ich benutze die 7+A0 Variante. Ist eh ein Einzelzug.
Christian darf nun in den Kamin, gerade hier in den leichteren Längen trägt man die Keile und Camalots nicht zum auslüften durch die Wand. Aber auch in den 7er Längen muss für Flugzeitverkürzer immer wieder selber gesorgt werden. Es ist wirklich ein Genuss anzusehen wie eine Tour trotz Bohrhaken nicht zu einem Fastfood-Gericht verkommt.
Gegen Ende zieht die Tour noch einmal merklich an. Die Kletterei wird steiler und klassischer, verliert aber nie ihre Eleganz.
Nun heißt es im Topo es wäre ein gefährliches Normalhakl hier. Deshalb waren wir entsprechend vorsichtig. Nicht das wir hinterhältig von ihm angegriffen werden. Aber wahrscheinlich war es gerade auf Ausbildung im Terrorcamp, weil es war weit und breit kein gefährliches Hakl zu sehen... im übrigen auch kein schlechtes
.
Ich darf mich nun mit der (meiner Meinung nach) schwersten Länge der Tour herumschlagen, eine auf 45m ziemlich konstant schwere Rissverschneidung. Ich bekomme es nicht hin sie zu spreizen und schrupfe mit Finger, Hand, Faust und Ellbogenklemmer, mehr recht als schlecht, hinauf. Hier würde ich den 0.75, 1, 2 -er Camalot doppelt empfehlen, auch der 3er Camalot kann hier den Haufen in der Hose klein halten. Spitze diese Seillänge 8) .
Christian muß leider nach diesem anstengenden Nachstieg gleich in die steile Schuppe, meistert die Bierhenkelreißerei aber bravourös. Aber hier sollte nicht jeder Henkel mit ungestümen Elan angegangen werden, der eine oder andere wackelt auch a weng.
Die letzte schwere Länge vor dem Ausstieg, noch einmal Kraft zusammen nehmen, durch die überhängende Verschneidung hoch und an riesen großen Henkeln gen Ausstieg. Ich gebe aber zu, das ich um die A0-Schlinge am vorletzten BH schon sehr froh war.
Die paar letzten Meter zum Austieg gehen wir dann Seilfrei.
Ein wirklich herrlicher Tag an der Stangenwand, mit den bunten Wäldern und der klaren Sicht, mir hat es voll getaugt.
Ein Danke an Christian für die Einladung und den Erstbegehern für die tolle Tour.
Facts:
Made by Styria
P.Pesendorfer, F.Schabelreiter 1996, (fast ausschließlich von unten);
450m meist zw. V und VII eine Stelle VIII ; 4 Längen leichter;
Fast immer fester Fels, nur wenige brüchige Stellen;
Camalots 0.4-3 (0.75-2 evtl. doppelt oder 2 link Cams);
ca. 12 Express und einige längere Bandschlingen;
Klemmkeile;
Abseilen nur im Notfall aber möglich.
Abstieg zu Fuß über das Rauchtal (Rucksackdepot nicht zu hoch!)
Gruß Stef.