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Gr. Krottenkopf – Nordrinne(40°), Allgäu , 29.06.08
#1
Auf das es am Krottenkopf, mit 2657 m höchster Allgäuer Gipfel, eine Nordrinne gibt wurde ich das erste Mal aufmerksam während einer Skitour im April 07 auf die Hornbachspitze (2533m) von der Kemptner Hütte aus (siehe Forums – Skitouren Eintrag „Kratzer, Krottenkopf und Skiabfahrt Mädelegabel“). Schon damals war mir klar dass ich durch die zwischen kleinem und großem Krottenkopf eingelagerte Steilrinne irgendwann durchsteigen will.
Im AV-Führer Allgäuer Alpen (R 1244), den AV-Karten 2/1 sowie 2/2 und im Internet (Links siehe ganz unten)wurde ich zusätzlich fündig.

Die Angabe im AV-Führer lautet: 8)
III, II und I (Je nach Schneeverhältnissen in der Rinne). Durchschnittliche Neigung etwa 40°. Im Abstieg vermeide man unbesonnenes Abfahren, da die Rinne, auch wenn oben firngefüllt, doch weiter unten vereist sein kann. Die Rinne zieht sich zwischen düsteren Felsmauern empor. ... .Bei Lawinengefahr dringend zu widerraten! "

Das folgende Winterbild wurde von mir am 07.04.07 aufgenommen, das Sommerbild wurde im September 2004 aufgenommen und stammt aus dem Internet, es soll dem Informationsgehalt über eventuelle Sommer-/Herbstverhältnisse dienen.


[Bild: 8_01_IMG_4518_kleiner_1.jpg]
Krottenkopf Nordrinne April 07


[Bild: 8_02_Krottenkopf__Nordrinne_1_kleiner_1.jpg]
Krottenkopf Nordrinne September 04



Am Samstagabend fuhren Nina und ich zu zweit ins Tannheimer Tal und auch zu zweit weiter ins Lechtal nach Elbigenalb, nach dem unsere zwei weiteren Tourenpartner nach samstäglichem langen, nordseitigen Kletterabenteuer in den Tannheimern leider absagten. Am Sonntag um 5.00 Uhr starteten wir in Elbigenalb(1040m) und machten uns auf ins Bernhardstal. Als Weiterweg wählten wir den Weg über die Schafscharte (2320m), unterm Hermannskarturm, und das weite Hermannskar. Im ganzen Hermannskar lag noch sehr viel Schnee.


[Bild: 8_03_DSCN2348_kleiner_1.jpg]
oben der Hermannskarturm / etwas links der Bildmitte die Schafscharte


[Bild: 8_04_DSCN2377_kleiner_1.jpg]
Endlich in der Schafscharte


[Bild: 8_05_DSCN2388_Kleiner_1.jpg]
Blick auf die Krottenkopf NO-Wand und den Beginn der Nordrinne (roter Pfeil)


[Bild: 8_06_DSCN2393_kleiner_1.jpg]
Im weiten Hermannskar

Durch unseren rechtzeitigen Aufbruch war der Schnee noch nicht sehr tief und wir konnten ohne größere Spurarbeit das ganze Kar auslaufen und ab dem Hermannskarsee zum Beginn Nordrinne aufsteigen (leider ca. 100m Höhenverlust von der Schafscharte bis zum See). Nachdem wir Helm, Steigeisen und Pickel bereit hatten ging es in einer guten Stunde durch die im Schnitt 40° steile und 200 Meter lange Rinne(Je nach Schneelage auch mehr als 40 ° / derzeit im Mittleteil kurz mehr als 40 Grad). Die Verhältnisse hätten nicht besser sein können, es hatte perfekten Trittfirn und trotz vielem Schmelzwasser aus der Krottenkopf Nordostwand gab es keinerlei Steinschläge. Doch einige Steine auf dem Schnee der Rinne zeigten, dass unser Helm trotzdem nicht ganz überflüssig war.


[Bild: 8_08_SN200751_kleiner_1.jpg]
Im "steilsten" Teilstück


[Bild: 8_09_DSCN2440_kleiner_1.jpg]
Nina auf den letzten Metern

Vom Ende der Rinne in der Schwach ausgeprägten Scharte zwischen kleinem und großem Krottenkopf geht es dann über den markierten Normalweg (typisches I-er Gelände) zum höchsten Allgäuer Gipfel, den wir nach über 1700 Höhenmeter gegen 12.30 Uhr erreichten. Restschnee auf dem Normalweg erfordert derzeit noch kleinere Abweichungen vom Weg (deshalb Stellen II).


[Bild: 8_DSCN2454_kleiner_1.jpg]
Restschnee auf dem Normalweg


[Bild: 8_DSCN2493_kleiner_1.jpg]
Tiefblick auf den obersten Teil der Nordrinne

Vom Gipfel stiegen wir zunächst über den Normalweg bis in die Krottenkopfscharte (2350m) ab und konnten dann auf dem Weg zurück ins Bernhardstal endlich unsere Figl benutzten. Wenige Meter unterhalb der Scharte ging es los, am Ramstallkogel vorbei bis auf ca. 2100m konnten wir fahren. Von dort durchs lange Bernhardstal wieder nach Elbigenalb wo wir nach 1700 Hm, ca. 17km (Luftlinie in der Karte) gegen 17.00 Uhr wieder ankamen.


[Bild: 8_DSCN2503_kleiner_1.jpg]
" it´s Figl - Time"


[Bild: 8_DSCN2513_kleiner_1.jpg]
" it´s Figl - Time" / Krottenkopf und -scharte(links der Bildmitte)

Allgemeines:
- Pickel und Steigeisen sind später im Jahr eher notwendig, derzeit bei Trittfin nicht zwingend erforderlich aber angenehm.
- Durch die geringe Steilheit und überschaubare Länge auch ideal geeignet für jemand der ganz langsam an eine Firnflanke/Eiswand heranschnuppern will ohne gleich ins z.B. Ötztal zu fahren.
- Früh im Jahr können einem auch die Wechten am Ausstieg zuschaffen machen (siehe Winterbild ganz oben)
- Als alpine Trainingstour und zum Einlaufen von (Steigeisenfesten-)Schuhen ideal, da mit einem langem flachen Tal, steilen Wegen, Schuttflanken, weglosem Gelände , Eisrinne, Felsgelände bis II, Schrofen und einem Geröllfeld zum Abfahren fast alles dabei ist was so ein Schuh aushalten muss.

Links zu weiteren Tourenberichten und Bildern zur Krottenkopf-Nordrinne:
-
http://www.gipfelstuermer.de/touren/krot...index.html

-
http://www.allgaeuergipfel.de/index.html...nkopf.html


Viele Grüße
Nina und Tobias
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