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Val di Mello - u.a. Luna Nascente, Kundalini
#1

Val di Mello von 22. - 26.08.07


Am späten Mittwochabend trafen wir bei starkem Regen in San Martino dem Talort des Val die Mello ein. Die Übernachtung im Auto auf verbotenem Parkplatz brachte uns am nächsten Morgen gleich mal ein freundliches „no parking“ eines Carabinieri ein. Was uns jedoch viel mehr schockte waren die großen Schneemengen die an den hohen Bergen um die Gianetti- und Allievi-Hütte lagen.


[Bild: 8_01_k_1.jpg]
Bergell Südseite


Do.:
So brachen wir auf ins noch nasse Val die Mello, nicht umsonst auch“Little Yosemite“ genannt. Als erstes kletterten wir die „L´Alba del Nirvana“(6a) um dann am Nachmittag gleich einen ersten großen Klassiker des Val die Mello die „Kundalini“(6a+) anzugehen. Gleich die erste Seillänge bietet eine tolle, steile Querung an großen Schuppen. Direkt vom Stand weg folgt in der 2.SL die kurze 6a+ Stelle an kleinen Leisten. Die 3.SL besteht aus einer einzigen langen schönen Piazschuppe (5c). In dieser Länge stecken gerade zwei Fixe Friends tief im Riss so dass man fast nicht ran kommt, was aber bei genügend eigenen Friends kein Problem darstellt.


[Bild: 8_02_k_1.jpg]
3.SL

In der folgenden Länge begann dann die Materie Wasser uns zum ersten Mal ein Bein stellen zu wollen. Der originale Weg in einer steilen, nassen Rissverschneidung war nicht zumachen, doch Max umging die Stelle rechts auf steiler Platte und anschließendem heiklen moosigen Riss. Schon eine Länge später lief das Wasser wieder vor uns aus den Rissen heraus und über die Platten hinab, woraufhin wir von der Kundalini mittels schrägem Abseilen in die Tour „Cochise“gingen. Doch nach zwei weiteren Längen war schon wieder totaler Eiertanz auf nassen Platten angesagt, woraufhin wir uns entschieden umzukehren. Etwas deprimiert seilten wir, zwei Seillängen vor dem Ende, über die „Cochise“ ab.


[Bild: 8_04_k_1.jpg]
Der große Bogen in der Kundalini



Fr.:
Bei nun bestem Wetter gaben wir den Granitpanzern des Val die Mello Zeit zum abtrocknen und verweilten beim Slacklinen direkt gegenüber der Kundalini. Am späten Nachmittag gingen wir noch in den Sektor Placche del Giardino, dort fanden wir etwas vor was im Val die Mello eher Seltenheitswert hat: Bohrhaken. Doch die Kletterei besteht aus sehr anspruchsvollem Plattenklettern ohne jegliche Leistchen oder Möglichkeiten für die Hände und hat keinen Spaß gemacht. :?


[Bild: 8_05_k_2.jpg]
Die trockenere Kundalini am späten Nachmittag


Sa.:
Am Samstag stand der große Klassiker „Luna Nascente“ (6b) am Metamorfosi an, die 11 SL sind einfach ein Traum aus Granit. Zum Einstieg geht es gut 500 Hm durch sehr steilen Wald auf nicht immer leicht zu findenden Steigen empor. Als wir dort waren befand sich bereits eine Schweizer Seilschaft am Einstiegsbereich. Die ersten Meter erfordern dann gleich einen satten 6b-Kaltstart. Durch einen Haken sowie einem Fixkeil auch technisch zumachen. Die zweite SL ist wieder 6b und geht am Ende fast waagrecht an einem Riss entlang.


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1. und 2. SL


[Bild: 8_07_k_1.jpg]
Die zweite 6b Länge


Danach folgen vier traumhaftschöne Piaz und Verschneidungslängen. (5b/6a/5c+/5b).
Big Grin



[Bild: 8_08_k_1.jpg]
3.SL


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3.SL


[Bild: 8_10k_1.jpg]
4.SL


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5.SL


[Bild: 8_12_k_1.jpg]
5.SL

In der 7.SL muss man vom Stand weg erst 5m abwärts Piazen um dann über einen plattigen Quergang die nächste Rissspur zu erreichen. In der Länge gibt es nur die Möglichkeit zur Zwischensicherung wenn man einen riesigen Camalot dabei hat, lediglich einen Meter vor dem Stand passt ein „normaler“ 3er Camalot in die breite Risspur.


[Bild: 8_13_k_1.jpg]
7.SL

In der nächsten Länge wird die Rissspur weiter gen Himmel verfolgt (50m total clean, aber absicherbar).


[Bild: 8_14_k_1.jpg]
8.SL


[Bild: 8_14a_k_1.jpg]
Das Bild spricht für sich

In der 9. Länge muss 45m waagrecht auf einer Platte gequert werden. Die Querung ist zwar nur 3b aber ohne Zwischensicherung.


[Bild: 8_15k_1.jpg]
9.SL

Im Anschluss hat man nochmal kurz für 15m einen Riss bevor er sich in der letzten Länge auf der Platte verliert. Gut 35m auf der Platte (5b) ohne Möglichkeit für eine Zwischensicherung empor zu Stand an Bäumen.

Der anspruchsvolle Abstieg zurück zum Einstieg erfordert dann noch mals volle Konzentration und ist schwer zu finden. Der weitere Weg ins Tal ist dann auch nicht viel besser da es eine Vielzahl von Steigspuren /Verhauern hat. Ein Bier nach der „Luna Nascente“ in der gleichnamigen Kneipe sollte man sich dann schon gönnen.


[Bild: 8_17k_1.jpg]
Eine Seilschaft in der 7.SL von Luna Nascente


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Luna Nascente, die Tour


[Bild: 8_18k_2.jpg]
Luna Nascente, die Kneipe


So.:
Wir wollten noch mal in die inzwischen trockene Kundalini einsteigen, doch leider waren vor uns schon zwei italienische Seilschaften in der ersten Länge und wir hatten keinen Bock immer warten zu müssen. So querten wir durch den Wald zum leichteren „Tunnel Diagonale“ (5a). Die nette vier Seillängen Tour war bald beendet und wir ließen den Tag beim Baden im kalten Bach und auf der Slackline ausklingen.
Auf der Heimfahrt fuhren wir über Bondo durchs Bergell um uns zuvergewissern das ein Wechsel auf die Nordseite sinnlos gewesen wäre, außer vielleicht zum Eisklettern in der Cassin. :lol:


[Bild: 8_19k_1.jpg]
Baden am Lago


[Bild: 8_20_k_2.jpg]
Slacken hinter, Lago


[Bild: 8_22k_1.jpg]
Die verschneiten Cengalo und Badile



Allgemein:

-Alle Touren sind nur sehr mäßig abgesichert und an den Ständen gab es nur geschlagene Haken sie können aber meist auch aufgebessert werden.
-Die Zwischensicherungen sind häufig komplett selbst anzubringen.
-An Material dafür hatten wir einen Satz Camalots (0,4-3), drei weitere Friends sowie einen umfangreichen Satz Klemmkeile dabei. Auch die Klemmkeile lassen sich in den rissen oft gut unterbringen.
-Das Übernachten im Auto ist an gewissen Plätzen gut möglich und wird auch von den zahlreichen Italienern gemacht, aber offiziell fast überall verboten.
-Insgesamt wird das schöne Val di Mello hauptsächlich von Italienern besucht. An fünf Tagen sahen wir kein einziges deutsches Auto!
-Von San Martino fährt in der Hauptsaison ein kleiner Taxibus (1€) 1-2 Km zur Gatto rossa.
- Der „Lago“ lädt einfach zum reinspringen ein, deshalb sollte neben vielen Friends und Keilen auch eine Badehose im Rucksack sein.


Viele Grüße
Tobias und Max
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