Der Elfer, bzw. dessen Wintergipfel im Wildental, ist ein durchaus bekannter Skitourengipfel und wird entsprechend oft im Winter bestiegen. Ebenfalls sehr bekannt und häufig befahren ist die Steilabfahrt durch die sogenannte „Elferrinne“, welche zwischen Winter- und Hauptgipfel nach Norden hinunter zieht. Mit Max habe ich die
„Elferrinne“
im April 2010 befahren, Bericht von damals gibt es unter dem Link. Wir haben uns aber heute den Elfer Hauptgipfel (2387 m) und seine deutlich seltener ausgeführte Steilabfahrt durch die 1000m hohe und bis zu 45° steile Südwest-Flanke ausgeschaut. Dass wir anschließend auch noch auf den Liechelkopf (2384 m) gestiegen sind und somit auf ca. 2000 hm Tagesleistung gekommen sind, war so nicht geplant aber trotzdem toll und für Max ein souverän bestandener Härtetest nach schwerem Sturz beim Alpinklettern und nachfolgender langer Verletzungspause ist.
Die Elfer SW-Flanke ist laut Panico-Skitourenführer (Kristian Rath) folgendermaßen beschrieben: „Die Abfahrt vom Elferkopf ins Gemsteltal ist eine der schwierigsten Skitouren dieses Führers an der Grenze zum Extremskilauf. Die bis zu 45° geneigte Südwestflanke sollte nur bei gutem Firn befahren werden…“. Nun gut, dass ist etwas dramatisiert, aber um anspruchsvolles Gelände handelt es sich auf jeden Fall und sehr selten besucht wird der Hauptgipfel im Winter auch. Unser Eintrag im Gipfelbuch war gerademal der zweite diesen Winter. Außerdem ist aufgrund der großen Flanke und des Geländes, über welches ja auch erst mal aufgestiegen werden will, schon auch der Alpinist ein wenig gefragt. Der Aufstieg im oberen Teil wird in den meisten Fällen mit Pickel und Steigeisen erfolgen. Kann in der „Elferrinne“ bei besten pulvrigen Bedingungen vielleicht auch noch der rein sehr gute Skifahrer sein Glück finden, so sieht es in der SW-Flanke etwas anders aus.
Das markante Duo Elfer (links) und Liechelkopf, gesehen aus dem Schwarzwassertal
Elfer – SW Flanke, gesehen vom Aufstieg zum Grünhorn von Baad aus
Nach anhaltendem Wintereinbruch Ende März starten wir am 1. April bei hochwinterlichen -12° und frischem kalten Pulverschnee am frühen Morgen in Mittelberg im Kleinwalsertal (und das Anfang April!!!). Zunächst geht es sehr flach hinein ins Gemsteltal. Doch schon nach gut 30 min steigt man linkshaltend quasi in die 1000 m hohe SW-Flanke ein. Das Große Bild im aktuellen Panico-Skitourenführer ist super und ermöglicht einem eine sehr gute Übersicht über die Geländeformen der Flanke. Zunächst steigen wir durch die enge Wald- und Lawinenschneise, später über steile Hänge in hunderten kurzen Spitzkehren ca. 300 Hm auf.
im hochwinterlichen Gemsteltal
die enge Wald- und Lawinenschneise
In der Folge wurde immer klarer dass die Flanke vor dem Neuschnee stellenweise schon sehr aper war und der gefallene Neuschnee (15-20 cm) vielfach direkt auf dem Gras liegt. Somit befanden sich die Ski schneller am Rucksack als gedacht und es geht mit Steigeisen weiter. Entlang einer deutlich ausgeprägten Geländerippe steigen wir von nun an auf. Zum einen liegt auf der Rippe am wenigsten Schnee und zum anderen sind wir vor potenziellen Schneerutschen sicher, denn dort wo der Neuschnee nicht auf Gras oder Stein liegt, liegt er auf einer sehr harten Schneeunterlage und somit zum Abrutschen bereit.
Aufstieg zum Grat
Aufstieg zum Grat
Aufstieg zum Grat
Aufstieg zum Grat
Aufstieg zum Grat
Aufstieg zum Grat
Die ausgeprägte Geländerippe verfolgt man mehr oder weniger direkt bis hoch zum Verbindungsgrat zwischen Elfer und Zwölfer. Nun geht es am Grat (Achtung Wechten) entlang nach rechts und mit tollen Tiefblicken dem Gipfelaufbau entgegen. Den Gipfel erkletterten wir nicht direkt sondern queren am Gipfelaufbau nach rechts auf einem kleinen Band (wahrscheinlich Sommerweg) um dann über leichtes Fels-Schnee-Gelände den Gipfel des Elfers (2387 m) zu erreichen. Nicht nur bei der Querung hatten wir eine gute Spur eines ganzen Rudels von Steinböcken. Beeindruckend mit welchem Gespür fürs Gelände diese Tiere unterwegs sind. Schön auf einem im Winter so selten besuchten Gipfel zu stehen. Unser Eintrag im Gipfelbuch war gerademal der zweite diesen Winter.
auf dem Verbindungsgrat nach rechts zum Gipfel
am Verbindungsgrat
am Verbindungsgrat
Gipfelaufbau mit Steinbockspuren
Gipfelaufbau
Elfer (2387 m)
Für die Abfahrt galt es sich nun was zu überlegen, denn auf der Aufstiegsroute über die ausgeprägte Geländerippe oder in der Flanke rechts davon (im Aufstiegssinn) konnten wir wegen des wenigen Schnees auf Gras Fels Gelände beim besten Willen nicht abfahren. Dort mit Steigeisen wieder absteigen wäre natürlich gegangen doch wir sind ja eigentlich auch etwas zum Skifahren hier und nicht nur zum Bergsteigen. Die Lösung in unserem Fall war eine große wannenartige Mulde direkt in Gipfelfalllinie. Das erste Problem an der Sache ist eine total steinige Steilstufe oberhalb der Mulde, welche aber durch seitliches absteigen gut zu überwinden war, auch wenn die Ski darunter leiden mussten. Das zweite Problem war die noch durchaus geladene wannenartige Mulde. Nach ein paar ausgelösten Schneerutschen war aber auch das gelöst und die Bahn war frei. Im Korridor der Schneerutsche geht es zügig und sogar super zum Fahren nach unten. Nach einer Weile verengt sich die Mulde immer mehr und bricht über Felsen ab. Wir queren hier waagrecht nach links hinaus und die Bahn Richtung Schönisbodenalm (1670 m) ist frei.
die ersten Schwünge auf dem Gipfelplateau
Blick in die wannenartige Mulde
die steinige Steilstufe
Abfahrtsfreuden in der Mulde
Querung nach links aus der Mulde
nach der Querung
die letzten Schwünge vor der Schönisbodenalm
Da wir noch guter Dinge sind und das fast jungfräuliche Traumkar zum Liechelkopf hoch nur allzu verlockend ist geht es genau dort hinauf. Es befinden sich lediglich drei Abfahrtsspuren und keine Aufstiegsspur im Kar und so gilt es die folgenden 700 Hm bis zum Gipfel zu spuren.
Aufstieg zum Liechelkopf
Aufstieg zum Liechelkopf, hinten der Widderstein
Blick ins Kar
Aufstieg zum Liechelkopf
Aufstieg zum Liechelkopf
Waren die ersten 200 Hm bis zur Scharte noch eher mäßig zu fahren, so waren die folgenden 500 Hm im Kar bis zur Schönisbodenalm (1670 m) der absolute Hammer. Bester, gleichmäßiger, gut gesetzter Pulverschnee und ideales Gelände. Da kommt doch Freude auf. Wir können von der Alm über die bewaldete Steilstufe noch sehr gut ins Gemsteltal abfahren auch wenn die eine oder andere Graspassage schon dabei war. Unten im Tal geht es teils stockend teils fahrend wieder hinaus zum Auto am Ortsende von Mittelberg.
Abfahrt zur Scharte
im Kar bei traumhaftem Schnee
Skitourenführer:
Skitourenführer Allgäu
Panico
6.Auflage 2009
Kristian Rath
Karte:
BLV-Karte UK L8
Allgäuer Alpen
1:50000
Viele Grüße
Max und Tobias
„Elferrinne“
im April 2010 befahren, Bericht von damals gibt es unter dem Link. Wir haben uns aber heute den Elfer Hauptgipfel (2387 m) und seine deutlich seltener ausgeführte Steilabfahrt durch die 1000m hohe und bis zu 45° steile Südwest-Flanke ausgeschaut. Dass wir anschließend auch noch auf den Liechelkopf (2384 m) gestiegen sind und somit auf ca. 2000 hm Tagesleistung gekommen sind, war so nicht geplant aber trotzdem toll und für Max ein souverän bestandener Härtetest nach schwerem Sturz beim Alpinklettern und nachfolgender langer Verletzungspause ist.
Die Elfer SW-Flanke ist laut Panico-Skitourenführer (Kristian Rath) folgendermaßen beschrieben: „Die Abfahrt vom Elferkopf ins Gemsteltal ist eine der schwierigsten Skitouren dieses Führers an der Grenze zum Extremskilauf. Die bis zu 45° geneigte Südwestflanke sollte nur bei gutem Firn befahren werden…“. Nun gut, dass ist etwas dramatisiert, aber um anspruchsvolles Gelände handelt es sich auf jeden Fall und sehr selten besucht wird der Hauptgipfel im Winter auch. Unser Eintrag im Gipfelbuch war gerademal der zweite diesen Winter. Außerdem ist aufgrund der großen Flanke und des Geländes, über welches ja auch erst mal aufgestiegen werden will, schon auch der Alpinist ein wenig gefragt. Der Aufstieg im oberen Teil wird in den meisten Fällen mit Pickel und Steigeisen erfolgen. Kann in der „Elferrinne“ bei besten pulvrigen Bedingungen vielleicht auch noch der rein sehr gute Skifahrer sein Glück finden, so sieht es in der SW-Flanke etwas anders aus.
Das markante Duo Elfer (links) und Liechelkopf, gesehen aus dem Schwarzwassertal
Elfer – SW Flanke, gesehen vom Aufstieg zum Grünhorn von Baad aus
Nach anhaltendem Wintereinbruch Ende März starten wir am 1. April bei hochwinterlichen -12° und frischem kalten Pulverschnee am frühen Morgen in Mittelberg im Kleinwalsertal (und das Anfang April!!!). Zunächst geht es sehr flach hinein ins Gemsteltal. Doch schon nach gut 30 min steigt man linkshaltend quasi in die 1000 m hohe SW-Flanke ein. Das Große Bild im aktuellen Panico-Skitourenführer ist super und ermöglicht einem eine sehr gute Übersicht über die Geländeformen der Flanke. Zunächst steigen wir durch die enge Wald- und Lawinenschneise, später über steile Hänge in hunderten kurzen Spitzkehren ca. 300 Hm auf.
im hochwinterlichen Gemsteltal
die enge Wald- und Lawinenschneise
In der Folge wurde immer klarer dass die Flanke vor dem Neuschnee stellenweise schon sehr aper war und der gefallene Neuschnee (15-20 cm) vielfach direkt auf dem Gras liegt. Somit befanden sich die Ski schneller am Rucksack als gedacht und es geht mit Steigeisen weiter. Entlang einer deutlich ausgeprägten Geländerippe steigen wir von nun an auf. Zum einen liegt auf der Rippe am wenigsten Schnee und zum anderen sind wir vor potenziellen Schneerutschen sicher, denn dort wo der Neuschnee nicht auf Gras oder Stein liegt, liegt er auf einer sehr harten Schneeunterlage und somit zum Abrutschen bereit.
Aufstieg zum Grat
Aufstieg zum Grat
Aufstieg zum Grat
Aufstieg zum Grat
Aufstieg zum Grat
Aufstieg zum Grat
Die ausgeprägte Geländerippe verfolgt man mehr oder weniger direkt bis hoch zum Verbindungsgrat zwischen Elfer und Zwölfer. Nun geht es am Grat (Achtung Wechten) entlang nach rechts und mit tollen Tiefblicken dem Gipfelaufbau entgegen. Den Gipfel erkletterten wir nicht direkt sondern queren am Gipfelaufbau nach rechts auf einem kleinen Band (wahrscheinlich Sommerweg) um dann über leichtes Fels-Schnee-Gelände den Gipfel des Elfers (2387 m) zu erreichen. Nicht nur bei der Querung hatten wir eine gute Spur eines ganzen Rudels von Steinböcken. Beeindruckend mit welchem Gespür fürs Gelände diese Tiere unterwegs sind. Schön auf einem im Winter so selten besuchten Gipfel zu stehen. Unser Eintrag im Gipfelbuch war gerademal der zweite diesen Winter.
auf dem Verbindungsgrat nach rechts zum Gipfel
am Verbindungsgrat
am Verbindungsgrat
Gipfelaufbau mit Steinbockspuren
Gipfelaufbau
Elfer (2387 m)
Für die Abfahrt galt es sich nun was zu überlegen, denn auf der Aufstiegsroute über die ausgeprägte Geländerippe oder in der Flanke rechts davon (im Aufstiegssinn) konnten wir wegen des wenigen Schnees auf Gras Fels Gelände beim besten Willen nicht abfahren. Dort mit Steigeisen wieder absteigen wäre natürlich gegangen doch wir sind ja eigentlich auch etwas zum Skifahren hier und nicht nur zum Bergsteigen. Die Lösung in unserem Fall war eine große wannenartige Mulde direkt in Gipfelfalllinie. Das erste Problem an der Sache ist eine total steinige Steilstufe oberhalb der Mulde, welche aber durch seitliches absteigen gut zu überwinden war, auch wenn die Ski darunter leiden mussten. Das zweite Problem war die noch durchaus geladene wannenartige Mulde. Nach ein paar ausgelösten Schneerutschen war aber auch das gelöst und die Bahn war frei. Im Korridor der Schneerutsche geht es zügig und sogar super zum Fahren nach unten. Nach einer Weile verengt sich die Mulde immer mehr und bricht über Felsen ab. Wir queren hier waagrecht nach links hinaus und die Bahn Richtung Schönisbodenalm (1670 m) ist frei.
die ersten Schwünge auf dem Gipfelplateau
Blick in die wannenartige Mulde
die steinige Steilstufe
Abfahrtsfreuden in der Mulde
Querung nach links aus der Mulde
nach der Querung
die letzten Schwünge vor der Schönisbodenalm
Da wir noch guter Dinge sind und das fast jungfräuliche Traumkar zum Liechelkopf hoch nur allzu verlockend ist geht es genau dort hinauf. Es befinden sich lediglich drei Abfahrtsspuren und keine Aufstiegsspur im Kar und so gilt es die folgenden 700 Hm bis zum Gipfel zu spuren.
Aufstieg zum Liechelkopf
Aufstieg zum Liechelkopf, hinten der Widderstein
Blick ins Kar
Aufstieg zum Liechelkopf
Aufstieg zum Liechelkopf
Waren die ersten 200 Hm bis zur Scharte noch eher mäßig zu fahren, so waren die folgenden 500 Hm im Kar bis zur Schönisbodenalm (1670 m) der absolute Hammer. Bester, gleichmäßiger, gut gesetzter Pulverschnee und ideales Gelände. Da kommt doch Freude auf. Wir können von der Alm über die bewaldete Steilstufe noch sehr gut ins Gemsteltal abfahren auch wenn die eine oder andere Graspassage schon dabei war. Unten im Tal geht es teils stockend teils fahrend wieder hinaus zum Auto am Ortsende von Mittelberg.
Abfahrt zur Scharte
im Kar bei traumhaftem Schnee
Skitourenführer:
Skitourenführer Allgäu
Panico
6.Auflage 2009
Kristian Rath
Karte:
BLV-Karte UK L8
Allgäuer Alpen
1:50000
Viele Grüße
Max und Tobias