Geplante Route durch Finnland bis zum Nordkap
29.05.2015 Stockholm – Turku mit der Fähre 8,9 km und 32 Hm
Schon um 5 Uhr standen wie auf, da wir um 6 Uhr am 5 Kilometer entfernten Ablegeplatz der Silja Line sein mussten. Dort standen wir dann knapp 1 Stunde bei 7°C im Freien und warteten, bis die inzwischen angekommene Fähre entladen war. Dann konnten wir endlich auf die riesige Fähre rollen. Pünktlich um 7:10 Uhr legte sie in Richtung Turku/Finnland ab. Bei nahezu wolkenlosem Himmel machten wir uns auf die rund 11-stündige Fahrt. Lange Zeit ging es durch die herrliche Schärenlandschaft vor der Küste Stockholms, bevor es auf die offene See hinaus ging. Nach knapp 5 ½ Stunden steuerte sie Mariehamn auf den Aland Inseln an und verließ den dortigen Hafen schon nach 15 Minuten wieder. Auch die restliche Strecke bis Turku verlief fast ausschließlich durch Schärengebiete und so gestaltete sich die lange Reise doch recht abwechslungsreich. Auch heute wurde uns nie richtig warm, da die Klimaanlage uns immer frösteln ließ.
Die Uhr wurde in Finnland um 1 Stunde vorgestellt, so dass es hier schon um 2 Uhr morgens hell wird.
Unsere Fähre nach Turku
Fahrt durch die Schären
Beliebter Platz in Turku
30.05.2015 Turku – Rauma 102,1 km und 538 Hm
Heute starteten wir erst kurz vor 9 Uhr mit bedrohlichen Wolken am Himmel, die sich aber innerhalb kürzester Zeit auflösten. Die Route führte überwiegend durch hügeliges Gelände. Die meiste Zeit ging es durch Wälder, in denen es erst jetzt grün wird. Insgesamt ein angenehmer Radltag, bei dem uns der Wind wieder behilflich war. Am frühen Nachmittag erreichten wir den Campingplatz in Rauma, wo wir wieder die einzigen Zeltgäste waren. Der Platz ist recht schön und wir hatten Kontakt zu einigen Wohnmobilfahrern aus Deutschland und Österreich.
Wir testen die neue, im Bau befindliche, Autobahn
Finnische Kirche
Einsame Strecken durch finnische Wälder
Unser Zelt zwischen lauter Wohnmobilen
31.05.2015 Rauma – Merikarvia 113,2 km und 532 Hm
Nachts regnete es immer wieder und so warteten wir ab, bis der Regen aufhörte. Dann frühstückten wir und verließen den schönen CP gegen 9 Uhr. Mit gutem Rückenwind ging es bei teils sonnigem, teils wolkigem Wetter ins 52 Kilometer entfernte Pori. Auf dem Seitenstreifen der Hauptstraße kamen wir bei ständigem Auf und Ab gut vorwärts. In Pori machten wir Rast und wärmten uns in einem Cafe auf. Nach 75 Kilometern wechselten wir auf eine küstennahe Landstraße. Viele Motorradfahrer nutzten den Sonntag und befuhren die wellige und kurvenreiche Strecke in ruhiger Fahrweise. Wir hatten zwar wieder meist Rückenwind aber je nach Fahrtrichtung kam er auch von vorne oder von der Seite. Völlig ausgekühlt durch den kalten Wind erreichten wir den CP von Merikarvia, der wieder direkt an der Ostsee liegt. Wir bekamen für 35,-- € eine kleine Hütte mit Heizung, Kühlschrank und Kaffeemaschine sowie 2 Betten und einer Sitzecke. Auch für die kommende Nacht und den morgigen Tag wird Regen vorher gesagt und die lausigen Temperaturen um die 10°C sollen in den nächsten Tagen so bleiben.
Abfahrt vom sehr schönen CP in Rauma
Unterwegs nach Merikarvia
Immer wieder kommen wir der Ostsee ganz nahe
01.06.2015 Merikarvia – Kristinestad 65,5 km und 242 Hm
Nach regenreicher Nacht starteten wir bei unsicherem Wetter um 8:15 Uhr. Der Wetterbericht sagte ab 9 Uhr Regen voraus, der aber erst kurz nach 9:45 Uhr einsetzte, als wir gerade 34 Kilometer zurück gelegt hatten. Zuflucht fanden wir in einer Raststätte und warteten bei Kaffee und einem guten Mittagessen den Regen ab, dessen Ende gegen 14 Uhr erfolgen sollte. Nach 6-stündigem Warten hörte der Regen endlich auf und wir setzten unsere Tour auf der nur wenig befahrenen Hauptstraße fort. Ein kräftiger Rückenwind unterstützte unser Vorwärtskommen deutlich und so kamen wir vor den immer wieder drohenden Wolken zum Abzweig nach Kristianstad. Der extrem stürmische Wind bereitete uns erhebliche Probleme beim Überqueren einer langen Brücke .Da auch für die kommende Nacht wieder mit Regen zu rechnen ist und ein gnadenloser Wind weht entschieden wir uns auch hier für eine Campinghütte.
6 Stunden warten auf besseres Wetter. Drinnen
Und draußen
Stürmische Ankunft in Kristinestad
02.06.2015 Kristinestad - Oravais 153,3 km und 543 Hm
Nach einer stürmischen Nacht erwachten wir bei strahlendem Sonnenschein aber immer noch kühlen Temperaturen von 8°C. Bereits um 7:15 Uhr waren wir reisefertig.
Landschaftlich ist es durch das frische Grün zwar recht schön, aber seit wir durch Finnland radeln geht es vielfach durch den Wald und die Sicht ist dadurch stark eingeschränkt. Über eine Nebenstraße ging es heute durch meist offenes landwirtschaftlich geprägtes Terrain. In vielen Gewächshäusern wurde Gemüse herangezogen. Die vielen Rapsfelder, die wir in Schweden sahen, vermissen wir hier. Nach ca. 50 km kamen wir wieder auf die E8 und so nutzten wir den guten Wind und kamen nach weiteren 50 km schon in Vaasa, unserem eigentlichen Tagesziel, um 12 Uhr an. Hier legten wir eine Mittagsrast ein und schauten uns den Ort an und erfuhren von einem Finnen, dass für morgen wieder schlechtes Wetter voraus gesagt wird. Daher entschieden wir, nicht den CP in Vaasa aufzusuchen, sondern machten uns daran, einen Teil der für den nächsten Tag geplanten Route in Angriff zu nehmen. Auch am Nachmittag kamen wir noch ganz gut voran und entdeckten in Oravais einen netten, kleinen CP, auf dem wir uns ein Hüttchen mieteten. Seit Tagen suchen wir vergeblich nach einem Internetzugang, in dem wir auch die Wettervorhersagen einsehen können.
Holzkirche von Kristinestad
Unterwegs nach Vaasa
Viele Gärtnereien liegen an der Strecke
Die Wälder sind voller Heidelbeeren. Leider noch nicht reif.
Vaasa
Auch eine Kaffeepause muss immer wieder sein
Unser Häuschen in Oravais auf einem kleinen Campingplatz