Der Thron im Averstal wird in der Literatur einhellig mit als einer der schönsten Eisfälle der Schweiz beschrieben. Das zu Recht. Denn wie hier die Eisströme über die rechts und links glatten Felswände branden hat in der Tat etwas Schönes und Erhabenes ansich und man wird sich bei der Fahrt durchs das enge Averstal einem gewissen Staunen nicht entziehen können. Der Thron besteht aus einem ca. 130m langen einfachen unteren Teil einer 80m hohen meist senkrechten Headwall (WI 5+) und nochmals ca. 30 einfacheren Metern am Ende.
Insgesamt gilt der Thron ob seines massiven Aufbaus ohne Säulen, Zapfen oder Vorhängen als sehr sicherer Eisfall. Dieser Status hat allerdings in den letzten Jahren etwas gelitten, denn immer wieder ist die Headwall während der „normalen“ Saison komplett kollabiert und in sich zusammen gebrochen. Man sollte als die Eisentwicklung und den Temperaturverlauf über den Winter hinweg etwas im Auge haben. Jedenfalls veranlassten Jürgen und mich die krassen Wärmeeinbrüche Ende Dezember 14/Anfang Januar 15 dazu damals nicht einzusteigen. Nun, ein paar Wochen später, nach einer etwas anhaltenderen Phase mit kalten Temperaturen, waren die Verhältnisse gegeben, ein gemeinsamer Tag gefunden und so starten wir noch Freitagabend hochmotiviert ins Averstal. Aufgrund des bis dato erbärmlichen Eiswinter 14/15 in unseren nordalpinen Regionen, sollte dies bei mir die erste Eisberührung des Winter werden. Entsprechend dicke Arme sollten nicht ausbleiben...
Alles in allem fanden wir sehr gute Verhältnisse vor und mit Jürgen in Topform standen wir nach insgesamt nur 3 Seillängen, überwiegend am langen Seil, am Top und der Thron lag hinter uns. Die ersten Meter gingen wir seilfrei, dann folgte eine 90 m Seillänge bis an den Beginn der Headwall, gefolgt von einer 75m Seillänge durch den zentralen steilen Teil und zum Schluss eine 60 m Seillänge mit den letzten senkrechten Metern und dem einfachen obersten Teil.
Der Thron – imposant und erhaben
Als wir am späten Freitagabend im Averstal aus dem Auto stiegen jagte uns der erste nächtliche Anblick des Throns gehörig Respekt ein. Bei mystischem Ambiente, mit Mondlicht und ohne Konturen wirkte die riesige weiße Wand auf der anderen Straßenseite fast schon überhängend und bedrohlich. Am nächsten Morgen zeigte das Thermometer -13° an und als erste von 3 Seilschaften machen wir uns auf den Weg hinunter zum Bachbett. Die Überquerung des Bachbetts ging problemlos und wäre sicher auf einer Breite von 80m möglich gewesen. Auf der anderen Seite ließ sich die kurze Geländestufe über dem Bachbett ohne große Schwierigkeiten anhand einer 10m hohen Eisstufe überwinden. Über einfaches Schneegelände ist nun der Einstieg bald erreicht (ab Auto 20-30min).
Blick auf das Bachbett und die kurze Geländestufe auf der anderen Seite
kurze Geländestufe über dem Bachbett
gleich geht es los…
Der untere flache Teil (ca. 130m) dürfte nur auf einigen Metern die 75-80° Marke streifen (WI 2-3). Wie schon erwähnt kletterten wir hier zunächst seilfrei, gefolgt von einer 90m Länge am langen Seil.
im unteren flachen Teil
Nun startet Jürgen in die Headwall (WI 5+) und zieht souverän nach oben. Teilweise in bestem (Soft)eis, ein wahres Vergnügen. Das weiche Eis hatte natürlich aber auch so seine Gründe, denn trotz der kalten Temperaturen von -13°C tropfte ordentlich Wasser herunter und es wurde eine feuchte Angelegenheit. 75 Meter und sechs Schrauben später erreichte Jürgen eine halbwegs trockene kleine Eisgufel.
ab jetzt wird es steil… Start in die Headwall
Nun waren es zwar „nur“ noch 25-30 m bis zum Ende der Hauptschwierigkeiten, doch diese Meter waren steiler und vom Eis her etwas anspruchsvoller als das zuvor gekletterte. Vom Ende der Hauptschwierigkeiten sind es nun nochmals 30m WI 2 Gelände bis man am Ende der Tour ist und „Il Mostro“, wie der Thron auf Italienisch bezeichnet wird, liegt hinter einem.
im leichten obersten Teil
Über bestens eingerichtet Abalakows ging es zügig wieder nach unten und nach 4x knapp 60m Abseilen war der Einstieg wieder erreicht.
saugende Tiefe beim Abseilen
Blick zurück – die zweite Seilschaft in der letzten Seillänge
Nun noch ins Bachbett absteigen, auf der anderen Seite wieder zum Auto hoch und eine tolle Tour ging zu Ende.
Ein kurzer Abstecher weiter taleinwärts zeigte auch in Campsut sehr gute Eisverhältnisse.
die Eis- und Mixedklettermöglichkeiten von Campsut
„Lo Scivolo“, der Nachbar des Thron
und weil er so schön ist… nochmal der Thron
und weil er so schön ist… nochmal der Thron
Führer:
Eiskletterführer
Hot Ice, Schweiz
Urs Odermatt
Panico
Alpine Ice
600 schönste Eisfälle im Alpenraum
Mario Sertori
Versante Sud
Viele Grüße
Jürgen und Tobias
Insgesamt gilt der Thron ob seines massiven Aufbaus ohne Säulen, Zapfen oder Vorhängen als sehr sicherer Eisfall. Dieser Status hat allerdings in den letzten Jahren etwas gelitten, denn immer wieder ist die Headwall während der „normalen“ Saison komplett kollabiert und in sich zusammen gebrochen. Man sollte als die Eisentwicklung und den Temperaturverlauf über den Winter hinweg etwas im Auge haben. Jedenfalls veranlassten Jürgen und mich die krassen Wärmeeinbrüche Ende Dezember 14/Anfang Januar 15 dazu damals nicht einzusteigen. Nun, ein paar Wochen später, nach einer etwas anhaltenderen Phase mit kalten Temperaturen, waren die Verhältnisse gegeben, ein gemeinsamer Tag gefunden und so starten wir noch Freitagabend hochmotiviert ins Averstal. Aufgrund des bis dato erbärmlichen Eiswinter 14/15 in unseren nordalpinen Regionen, sollte dies bei mir die erste Eisberührung des Winter werden. Entsprechend dicke Arme sollten nicht ausbleiben...
Alles in allem fanden wir sehr gute Verhältnisse vor und mit Jürgen in Topform standen wir nach insgesamt nur 3 Seillängen, überwiegend am langen Seil, am Top und der Thron lag hinter uns. Die ersten Meter gingen wir seilfrei, dann folgte eine 90 m Seillänge bis an den Beginn der Headwall, gefolgt von einer 75m Seillänge durch den zentralen steilen Teil und zum Schluss eine 60 m Seillänge mit den letzten senkrechten Metern und dem einfachen obersten Teil.
Der Thron – imposant und erhaben
Als wir am späten Freitagabend im Averstal aus dem Auto stiegen jagte uns der erste nächtliche Anblick des Throns gehörig Respekt ein. Bei mystischem Ambiente, mit Mondlicht und ohne Konturen wirkte die riesige weiße Wand auf der anderen Straßenseite fast schon überhängend und bedrohlich. Am nächsten Morgen zeigte das Thermometer -13° an und als erste von 3 Seilschaften machen wir uns auf den Weg hinunter zum Bachbett. Die Überquerung des Bachbetts ging problemlos und wäre sicher auf einer Breite von 80m möglich gewesen. Auf der anderen Seite ließ sich die kurze Geländestufe über dem Bachbett ohne große Schwierigkeiten anhand einer 10m hohen Eisstufe überwinden. Über einfaches Schneegelände ist nun der Einstieg bald erreicht (ab Auto 20-30min).
Blick auf das Bachbett und die kurze Geländestufe auf der anderen Seite
kurze Geländestufe über dem Bachbett
gleich geht es los…
Der untere flache Teil (ca. 130m) dürfte nur auf einigen Metern die 75-80° Marke streifen (WI 2-3). Wie schon erwähnt kletterten wir hier zunächst seilfrei, gefolgt von einer 90m Länge am langen Seil.
im unteren flachen Teil
Nun startet Jürgen in die Headwall (WI 5+) und zieht souverän nach oben. Teilweise in bestem (Soft)eis, ein wahres Vergnügen. Das weiche Eis hatte natürlich aber auch so seine Gründe, denn trotz der kalten Temperaturen von -13°C tropfte ordentlich Wasser herunter und es wurde eine feuchte Angelegenheit. 75 Meter und sechs Schrauben später erreichte Jürgen eine halbwegs trockene kleine Eisgufel.
ab jetzt wird es steil… Start in die Headwall
Nun waren es zwar „nur“ noch 25-30 m bis zum Ende der Hauptschwierigkeiten, doch diese Meter waren steiler und vom Eis her etwas anspruchsvoller als das zuvor gekletterte. Vom Ende der Hauptschwierigkeiten sind es nun nochmals 30m WI 2 Gelände bis man am Ende der Tour ist und „Il Mostro“, wie der Thron auf Italienisch bezeichnet wird, liegt hinter einem.
im leichten obersten Teil
Über bestens eingerichtet Abalakows ging es zügig wieder nach unten und nach 4x knapp 60m Abseilen war der Einstieg wieder erreicht.
saugende Tiefe beim Abseilen
Blick zurück – die zweite Seilschaft in der letzten Seillänge
Nun noch ins Bachbett absteigen, auf der anderen Seite wieder zum Auto hoch und eine tolle Tour ging zu Ende.
Ein kurzer Abstecher weiter taleinwärts zeigte auch in Campsut sehr gute Eisverhältnisse.
die Eis- und Mixedklettermöglichkeiten von Campsut
„Lo Scivolo“, der Nachbar des Thron
und weil er so schön ist… nochmal der Thron
und weil er so schön ist… nochmal der Thron
Führer:
Eiskletterführer
Hot Ice, Schweiz
Urs Odermatt
Panico
Alpine Ice
600 schönste Eisfälle im Alpenraum
Mario Sertori
Versante Sud
Viele Grüße
Jürgen und Tobias