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Ortler 3905m Hintergrat
#1
Diese Tour reizt uns schon lange und jetzt stand die Wetterprognose mal günstig - Los geht`s !
In Sulden angekommen, packen wir unsere Sachen und steigen gemütlich in 2 Stunden auf die Hintergrathütte. (Man könnte den Aufstieg auch mit Bahn und einer Gehzeit von 45 Min. wählen). Die Hintergrathütte selbst ist eine private Hütte in der es nicht nur ein Matratzenlager sondern auch kleinere Zimmer gibt. Geweckt wird um halb vier, doch unsere 2 Zimmerkollegen und wir entscheiden uns schon etwas früher aufzustehen, damit es am Morgen nicht allzu stressig wird. Mit Stirnlampen gehen wir kurz vor 4 Uhr los. Die Sicht lässt stark zu Wünschen übrig, es hat Hochnebel und ist kuhranzennacht! Schon nach kurzer Zeit schraubt man sich viele Höhenmeter durch ein riesiges Geröllfeld empor, bis man schließlich am Einstieg des Hintergrats angekomen ist. Durch eine kurze Verschneidung der Schwierigkeit 2, gelangt man auf den eigentlichen Grat. Der Fels ist an vielen Stellen abgespeckt und brüchig. Auf dem Grat geht die Kletterei weiter, bis man das erste Eisfeld erreicht. Endlich dämmert es, doch der Nebel hängt teilweise noch dicht am Grat.
Jetzt benötigen wir Steigeisen!
Nach diesem Aufschwung erreichen wir den Felsgrat der weiter zum Signalkopf(3725m) führt. Am scharfen Signalkopf wird vorbeigeklettert (ca. 3. Schwierigkeitsgrat) bevor man an die erste schwerere Kletterpassage gelangt. Das Sichern ist hier möglich und so staut es sich an diesem Einstieg.
Die erste Verschneidung(4. Schwierigkeitsgrad) ist sehr abgespeckt, es stecken zwei Haken und eine fixe Schlinge. Danach geht es im 3. Grad durch einen Risskamin bis zu einem Köpfchen weiter (beide Stellen zusammen ca. 30m). Über leichteres Gelände erreichen wir das zweite Eisfeld, welches deutlich steiler ist, als das erste (ca. 35-40°). Wieder benötigen wir Steigeisen!
Am Ende des Eisfeldes wartet die nächste Kletterei und dort staut es sich auch wieder leicht. Die erste Stelle, 25m im 3. Grad sichern wir und genauso die zweite Stelle im 4. Grad bei der man über eine kurze leicht überhängende Stelle bis zu einem Köpfelstand kommt. Ab hier wird die Kletterei leichter, der Gipfel war schon seit dem Signalkopf immer wieder in Sicht und jetzt liegt er vor uns. Viele Bergsteiger sind schon oben, einer reicht uns gleich nen Gipfelschnaps und zwei haben tatsächlich ihre Blasinstrumente bis hier hoch geschleppt und spielen dem Ortler ein Ständchen. Und das schon um halb neun am Morgen Juhu!!!
Big Grin

Über den Normalweg steigen wir mit vielen anderen ab. Normalweg heißt am Ortler aber keineswegs, dass es hier viel leichter wird. Vom Gipfel geht es zuerst, teilweise steil, über Gletscher und mehrere Felsgrate bis zur Payerhütte. Mehrmals muß in abgespecktem und brüchigem Gelände abgeklettert, bzw. abgeseilt werden. Der Abstieg schlaucht uns mehr als der Aufsieg und so kommen wir nach mehreren langen Pausen um 15 Uhr wieder am Auto an.
Was ein Bergerlebnis!!!
Big Grin


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immer locker bleiben!
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