Mit der Skibefahrung der Rubihorn Nordwand im Allgäu, konnten wir nicht nur eines unserer „Skiprojekte“ abhaken sondern es ging für uns beide schon ein kleiner Traum in Erfüllung. Dass Rubihorn hat für uns im Allgäu einfach schon immer einen herausragenden Stellenwert und war der Ort vieler Touren und Erlebnisse, für Alban als Erstbegeher von Carpe Diem und Ruby Tuesday natürlich ganz besonders. Schon ein Weilchen schwirrt es in unseren Köpfen herum und nun hat es endlich geklappt. Wir hatten Zeit und die Verhältnisse versprachen sicher und passabel zu sein, auch wenn die Schneelage dieses Jahr nicht mit der des vorigen Winters 11/12 mithalten kann. Vor längerem hatte mir mal Toni Steurer, der große Allgäu-Ski-Extrem-Matador, von diesem Unternehmen erzählt…
Nach dem Wandbuch zu urteilen dürfte es sich bei uns um die 4. Skibefahrung der Rubihorn Nordwand gehandelt haben. Neben Matthias und Alexandra Robl, waren dies bisher Toni Steurer mit Stefan Rusch und im letzten Winter Dominik Bartenschlager und Simon Toplak. Die Wand wurde allerdings auch schon mal in den 1980er Jahren befahren und somit ist davon auszugehen dass es schon die ein oder andere Befahrung mehr gibt wie es aus dem Wandbuch zu vernehmen ist. Wir haben uns an drei Stellen mit dem Seil hintersichert sind aber weiter ohne das Seil zu belasten abgefahren/gestiegen. Lediglich an einer Passage im unteren Teil haben wir richtig mit Belastung aufs Seil 40 m abgeseilt. Die Ski wurden also vom Gipfelkreuz bis zum Wandfuß kein einziges Mal abgeschnallt.
Das folgende Übersichtsbild der Rubihorn-Nordwand weißt zwar eine sehr geringe Schneehöhe auf und stammt vom Winter 2004-2005, zeigt aber sehr gut die entscheidenden Wandpartien. Das zweite Bild ist aktuell und wurde während dem morgendlichen Aufstieg aufgenommen.
Rubihorn Nordwand – Skibefahrung
Rubihorn Nordwand – Skibefahrung
Um gewissen „Nörgel-Emails“, wie ich sie schon teilweise auf andere Berichte hin erhalten habe (wie kann man denn so etwas veröffentlichen / das ist doch sehr gefährlich / wenn das jemand nachmacht usw.) gleichmal vorab entgegen zu treten ein paar Anmerkungen:
Alban und ich haben uns bewusst dafür entschieden auch über diese äußerst anspruchsvolle Rubihorn-Nordwand-Steilabfahrt im gleichen Stil/Ausführlichkeit zu schreiben, berichten und informieren wie schon bei vielen anderen Berichten Winter wie Sommer. Natürlich sollte jedem klar sein dass das hier nichts mehr mit einer normalen vielleicht etwas anspruchsvolleren Skiabfahrt oder einer „normalen“ (wenn es das überhaupt gibt) Steilabfahrt die hauptsächlich an der Steilheit gemessen wird, zu tun hat. Es handelt sich schlichtweg größtenteils um absolutes Absturzgelände und man befindet sich ständig über großen Felsabbrüchen. Hier am Rubihorn kommt es neben dem absolut geforderten skifahrerischen Können, eben auch noch ganz entscheidend auf die alpinen Fähigkeiten an (Geländebeurteilen/Stände basteln/Haken schlagen/Seilmanöver usw.). In solchem verschneiten Felsgelände kommt es aber auch auf sehr gute Geländekenntnisse an. Gemeinsam kommen Alban und ich auf inzwischen knapp 25 Rubihorn-Tage!!! Dies hat natürlich eine gewisse Geländekenntnis zur Folge.
Das Thema mit dem Nachmachen von „gefährlichen“ Sachen ist doch eigentlich eine klare Sache und ich weiß nicht warum dass immer wieder aufkommt. Denn für seine Selbsteinschätzung und nicht –überschätzung ist jeder selbst verantwortlich. Wenn ich z.B. beim Ueli Steck lese dass er irgendeine wilde Tour am Eiger, Grandes Jorasse, der Dru oder sonst wo gemacht hat, heißt das doch auch noch lange nicht das ich da Einsteigen werde um dann hoffnungslos überfordert zu sein.
Vom Gaisalpe-Parkplatz (867 m) in Reichenbach aus stiegen wir zunächst über den Sommer-Normalweg vorbei am Unteren Gaisalpsee steil und meist spurend die gut 1000 Hm hinauf zum Gipfel des Rubihorn (1957 m) über den Dächern von Oberstdorf. Bei den aktuellen Verhältnissen mit nach wie vor tiefem kalten Pulverschnee in der Wand (seit nunmehr 4 Wochen keine Begehung mehr!!!) ist der Aufstieg außenherum zum Gipfel definitiv die schnellere Variante. Prinzipiell wäre es natürlich schon besser die aktuellen Verhältnisse in der Wand sich während des Aufstieges anzuschauen. Psychologisch dagegen ist es vielleicht. gar nicht schlecht wenn man es im Aufstieg nicht sieht, so hat man wenigstens nicht die Hosen vorher schon gestrichen voll ;-)
Aufstieg zum Rubihorn
Aufstieg zum Rubihorn
Aufstieg zum Rubihorn
direkt nach der Scharte
über den Dächern von Oberstdorf
die letzten Meter
die letzten Meter
Die Abfahrtsvorbereitungen am Gipfel sind zügig erledigt obwohl sie geringfügig anders aussehen wie bei einer normalen Skitour und die Anspannung vor der Abfahrt bei beiden deutlich zu spüren ist. Gurt angezogen, Karabiner, Abseilgerät, Bandschlingen, Prusikmaterial, Eisgerät, Haken usw. vorbereitet Seil griff bereit und Skischuhe zugeschraubt … gut dann Attacke, ein kurzer Schulterschlag gegenseitig und wir fahren nach Norden hinein in die düstere Wand…
Einfahrt nach rechts in die Wand
Im flacheren oberen Teil der Wand
Im flacheren oberen Teil der Wand
Im flacheren oberen Teil der Wand
Im oberen Teil kommen wir gut und zügig voran und können größtenteils in gutem Pulverschnee abfahren. Immer wieder ist er allerdings von sehr harten Schichten unterbrochen welche es zu erkenn galt.
Im flacheren oberen Teil der Wand
Im flacheren oberen Teil der Wand
Im flacheren oberen Teil der Wand
Mit der Querung in die Rinne oberhalb des Wandbuches wird es ernst, steiler und man befindet sich in absolutem Absturzgelände und ein Sturz würde wohl frühestens am Beginn der Wasserfallvariante enden. Unter dem lockeren Pulverschnee befindet sich eine sehr harte Schicht und aufgrund des Pulvers konnte man nicht immer gleich erkennen worauf man absteigt. Ca. 20 m oberhalb des Wandbuches schlägt Alban einen Haken und wir fahren bzw. steigen gesichert A0 am Seil bis zum Wandbuch ab. Als weiterer Sicherungspunkt (quasi eine Zwischensicherung) dient uns ein Haken 8 m oberhalb des Wandbuches. Aufgrund dessen dass ich den selber mal geschlagen habe wusste ich natürlich genau wo ich suchen musste.
Es wird ernst… oberhalb des Wandbuches
Beim Haken schlagen
Querung zum Wandbuch
Am Wandbuch
Am Wandbuch
Am Wandbuch
Vom Stand am Wandbuch aus steigen wir gesichert am Seil ab. Diese Passage ist sehr ausgesetzt und aufgrund von etwas blankem Eis und Fels nicht ohne und wir waren von unserer Hintersicherung nicht ganz abgetan. Das Gelände ist etwas nach rechts abdrängend und es pfeift gewaltig in die Tiefe der Wasserfallvariante.
Alban unterhalb des Wandbuches
Alban unterhalb des Wandbuches
Die heikle Passage unterhalb des Wandbuches
Danach kann man für kurze Zeit wieder annähernd von Skigelände sprechen. Wir befinden uns nun im Schneefeld der klassischen Nordwandroute zwischen unterem Felsteil und Wandbuchpassage. Von hier führt der leichteste Weg aus der Wand heraus deutlich nach links (Abfahrtssinn). Mit einmaligem Abseilen an soliden Latschen kann man dort wieder gut fahrbares Gelände erreichen. Diese Variante hatte ich schon mal während einer sommerlichen Begehung der Wand im Alleingang ausgecheckt und auch eine Abseilschlinge an einer Latsche entdeckt. Wir wollten aber doch zentraler in der Wand bleiben und sind durch eine etwas versteckte Rinne 40 m abgeseilt. Die Rinne befindet sich etwa 10m links (Abfahrtssinn) der „Ausstiegslatsche“ aus dem unteren Felsteil der klassischen Nordwandroute. Diese Abseilfahrt führte über wildes fels- und eisdurchsetztes Gelände und die Ski haben etwas Rennschliff bekommen;-)
„Skigelände“ zwischen unterem Felsteil und Wandbuchpassage
„Skigelände“ zwischen unterem Felsteil und Wandbuchpassage
Abseilfahrt im unteren Felsteil
Abseilfahrt im unteren Felsteil
Nach dieser Abseilfahrt war wieder etwas Skifahren in sehr exponiertem Gelände angesagt. Vorsichtig tasten wir uns voran und suchen uns den Weg durch das mit Abbrüchen und Felspassagen gespickte Gelände. Doch plötzlich wird es wieder sehr heikel und vor allem steiler. Wie dafür geschaffen befand sich genau an diese Stelle oberhalb der folgenden 20 heiklen Metern ein sogar solides Köpfl wie aus dem Bilderbuch. Wir müssen nicht mal Material opfern sondern können das Seil direkt ums Köpfl legen. Unglaublich und dass mitten in der Wand an einer perfekten Stelle. Hintersichert am Seil steigen wir die heiklen Meter vorsichtig ab. Wobei man die ersten Meter in Fels- und Grasgelände fast schon „mit Ski abklettern“ nennen konnte.
nach dem Abseilen
das Bilderbuch-Köpfl
die heiklen Meter unterhalb davon
Danach folgte eine nach rechts führende ausgesetzte Rampe welche mit einer kurzen Schussfahrt über eine Felsplatte in weichen Schnee hinein auslief. Der Wandfuß war nun schon sichtbar und zum Greifen nahe. Aber wir durften noch nicht in Euphorie verfallen. Unter einem leicht überhängenden Felsabbruch queren wir vorsichtig nach links und erreichen die letzte steile Passage vor dem Wandfuß. Seitlich absteigend liegt aber auch diese letzte Passage bald hinter uns und ein paar laute Schreie zeugten davon dass wir am Wandfuß angekommen sind. Was ein Gefühl…
auf der Rampe nach rechts
unter dem Felsabbruch wieder etwas nach links
die letzte steile Passage
Man könnte von nun an auch direkt durch eine Bachlauf Rinne abfahren. Wir können es uns aber nicht nehmen lassen die paar Meter zum Einstieg der klassischen Nordwandroute rüber zu queren und über das große Geröllfeld über welches wir schon so oft aufgestiegen sind mit Ski abzufahren und unsere Spuren in den genialen Hang des Schuttfeldes zu legen.
Powder-Alarm unterhalb der Rubihorn Nordwand
Powder-Alarm unterhalb der Rubihorn Nordwand
Rocksports-Team
Viele Grüße
Alban und Tobias
Nach dem Wandbuch zu urteilen dürfte es sich bei uns um die 4. Skibefahrung der Rubihorn Nordwand gehandelt haben. Neben Matthias und Alexandra Robl, waren dies bisher Toni Steurer mit Stefan Rusch und im letzten Winter Dominik Bartenschlager und Simon Toplak. Die Wand wurde allerdings auch schon mal in den 1980er Jahren befahren und somit ist davon auszugehen dass es schon die ein oder andere Befahrung mehr gibt wie es aus dem Wandbuch zu vernehmen ist. Wir haben uns an drei Stellen mit dem Seil hintersichert sind aber weiter ohne das Seil zu belasten abgefahren/gestiegen. Lediglich an einer Passage im unteren Teil haben wir richtig mit Belastung aufs Seil 40 m abgeseilt. Die Ski wurden also vom Gipfelkreuz bis zum Wandfuß kein einziges Mal abgeschnallt.
Das folgende Übersichtsbild der Rubihorn-Nordwand weißt zwar eine sehr geringe Schneehöhe auf und stammt vom Winter 2004-2005, zeigt aber sehr gut die entscheidenden Wandpartien. Das zweite Bild ist aktuell und wurde während dem morgendlichen Aufstieg aufgenommen.
Rubihorn Nordwand – Skibefahrung
Rubihorn Nordwand – Skibefahrung
Um gewissen „Nörgel-Emails“, wie ich sie schon teilweise auf andere Berichte hin erhalten habe (wie kann man denn so etwas veröffentlichen / das ist doch sehr gefährlich / wenn das jemand nachmacht usw.) gleichmal vorab entgegen zu treten ein paar Anmerkungen:
Alban und ich haben uns bewusst dafür entschieden auch über diese äußerst anspruchsvolle Rubihorn-Nordwand-Steilabfahrt im gleichen Stil/Ausführlichkeit zu schreiben, berichten und informieren wie schon bei vielen anderen Berichten Winter wie Sommer. Natürlich sollte jedem klar sein dass das hier nichts mehr mit einer normalen vielleicht etwas anspruchsvolleren Skiabfahrt oder einer „normalen“ (wenn es das überhaupt gibt) Steilabfahrt die hauptsächlich an der Steilheit gemessen wird, zu tun hat. Es handelt sich schlichtweg größtenteils um absolutes Absturzgelände und man befindet sich ständig über großen Felsabbrüchen. Hier am Rubihorn kommt es neben dem absolut geforderten skifahrerischen Können, eben auch noch ganz entscheidend auf die alpinen Fähigkeiten an (Geländebeurteilen/Stände basteln/Haken schlagen/Seilmanöver usw.). In solchem verschneiten Felsgelände kommt es aber auch auf sehr gute Geländekenntnisse an. Gemeinsam kommen Alban und ich auf inzwischen knapp 25 Rubihorn-Tage!!! Dies hat natürlich eine gewisse Geländekenntnis zur Folge.
Das Thema mit dem Nachmachen von „gefährlichen“ Sachen ist doch eigentlich eine klare Sache und ich weiß nicht warum dass immer wieder aufkommt. Denn für seine Selbsteinschätzung und nicht –überschätzung ist jeder selbst verantwortlich. Wenn ich z.B. beim Ueli Steck lese dass er irgendeine wilde Tour am Eiger, Grandes Jorasse, der Dru oder sonst wo gemacht hat, heißt das doch auch noch lange nicht das ich da Einsteigen werde um dann hoffnungslos überfordert zu sein.
Vom Gaisalpe-Parkplatz (867 m) in Reichenbach aus stiegen wir zunächst über den Sommer-Normalweg vorbei am Unteren Gaisalpsee steil und meist spurend die gut 1000 Hm hinauf zum Gipfel des Rubihorn (1957 m) über den Dächern von Oberstdorf. Bei den aktuellen Verhältnissen mit nach wie vor tiefem kalten Pulverschnee in der Wand (seit nunmehr 4 Wochen keine Begehung mehr!!!) ist der Aufstieg außenherum zum Gipfel definitiv die schnellere Variante. Prinzipiell wäre es natürlich schon besser die aktuellen Verhältnisse in der Wand sich während des Aufstieges anzuschauen. Psychologisch dagegen ist es vielleicht. gar nicht schlecht wenn man es im Aufstieg nicht sieht, so hat man wenigstens nicht die Hosen vorher schon gestrichen voll ;-)
Aufstieg zum Rubihorn
Aufstieg zum Rubihorn
Aufstieg zum Rubihorn
direkt nach der Scharte
über den Dächern von Oberstdorf
die letzten Meter
die letzten Meter
Die Abfahrtsvorbereitungen am Gipfel sind zügig erledigt obwohl sie geringfügig anders aussehen wie bei einer normalen Skitour und die Anspannung vor der Abfahrt bei beiden deutlich zu spüren ist. Gurt angezogen, Karabiner, Abseilgerät, Bandschlingen, Prusikmaterial, Eisgerät, Haken usw. vorbereitet Seil griff bereit und Skischuhe zugeschraubt … gut dann Attacke, ein kurzer Schulterschlag gegenseitig und wir fahren nach Norden hinein in die düstere Wand…
Einfahrt nach rechts in die Wand
Im flacheren oberen Teil der Wand
Im flacheren oberen Teil der Wand
Im flacheren oberen Teil der Wand
Im oberen Teil kommen wir gut und zügig voran und können größtenteils in gutem Pulverschnee abfahren. Immer wieder ist er allerdings von sehr harten Schichten unterbrochen welche es zu erkenn galt.
Im flacheren oberen Teil der Wand
Im flacheren oberen Teil der Wand
Im flacheren oberen Teil der Wand
Mit der Querung in die Rinne oberhalb des Wandbuches wird es ernst, steiler und man befindet sich in absolutem Absturzgelände und ein Sturz würde wohl frühestens am Beginn der Wasserfallvariante enden. Unter dem lockeren Pulverschnee befindet sich eine sehr harte Schicht und aufgrund des Pulvers konnte man nicht immer gleich erkennen worauf man absteigt. Ca. 20 m oberhalb des Wandbuches schlägt Alban einen Haken und wir fahren bzw. steigen gesichert A0 am Seil bis zum Wandbuch ab. Als weiterer Sicherungspunkt (quasi eine Zwischensicherung) dient uns ein Haken 8 m oberhalb des Wandbuches. Aufgrund dessen dass ich den selber mal geschlagen habe wusste ich natürlich genau wo ich suchen musste.
Es wird ernst… oberhalb des Wandbuches
Beim Haken schlagen
Querung zum Wandbuch
Am Wandbuch
Am Wandbuch
Am Wandbuch
Vom Stand am Wandbuch aus steigen wir gesichert am Seil ab. Diese Passage ist sehr ausgesetzt und aufgrund von etwas blankem Eis und Fels nicht ohne und wir waren von unserer Hintersicherung nicht ganz abgetan. Das Gelände ist etwas nach rechts abdrängend und es pfeift gewaltig in die Tiefe der Wasserfallvariante.
Alban unterhalb des Wandbuches
Alban unterhalb des Wandbuches
Die heikle Passage unterhalb des Wandbuches
Danach kann man für kurze Zeit wieder annähernd von Skigelände sprechen. Wir befinden uns nun im Schneefeld der klassischen Nordwandroute zwischen unterem Felsteil und Wandbuchpassage. Von hier führt der leichteste Weg aus der Wand heraus deutlich nach links (Abfahrtssinn). Mit einmaligem Abseilen an soliden Latschen kann man dort wieder gut fahrbares Gelände erreichen. Diese Variante hatte ich schon mal während einer sommerlichen Begehung der Wand im Alleingang ausgecheckt und auch eine Abseilschlinge an einer Latsche entdeckt. Wir wollten aber doch zentraler in der Wand bleiben und sind durch eine etwas versteckte Rinne 40 m abgeseilt. Die Rinne befindet sich etwa 10m links (Abfahrtssinn) der „Ausstiegslatsche“ aus dem unteren Felsteil der klassischen Nordwandroute. Diese Abseilfahrt führte über wildes fels- und eisdurchsetztes Gelände und die Ski haben etwas Rennschliff bekommen;-)
„Skigelände“ zwischen unterem Felsteil und Wandbuchpassage
„Skigelände“ zwischen unterem Felsteil und Wandbuchpassage
Abseilfahrt im unteren Felsteil
Abseilfahrt im unteren Felsteil
Nach dieser Abseilfahrt war wieder etwas Skifahren in sehr exponiertem Gelände angesagt. Vorsichtig tasten wir uns voran und suchen uns den Weg durch das mit Abbrüchen und Felspassagen gespickte Gelände. Doch plötzlich wird es wieder sehr heikel und vor allem steiler. Wie dafür geschaffen befand sich genau an diese Stelle oberhalb der folgenden 20 heiklen Metern ein sogar solides Köpfl wie aus dem Bilderbuch. Wir müssen nicht mal Material opfern sondern können das Seil direkt ums Köpfl legen. Unglaublich und dass mitten in der Wand an einer perfekten Stelle. Hintersichert am Seil steigen wir die heiklen Meter vorsichtig ab. Wobei man die ersten Meter in Fels- und Grasgelände fast schon „mit Ski abklettern“ nennen konnte.
nach dem Abseilen
das Bilderbuch-Köpfl
die heiklen Meter unterhalb davon
Danach folgte eine nach rechts führende ausgesetzte Rampe welche mit einer kurzen Schussfahrt über eine Felsplatte in weichen Schnee hinein auslief. Der Wandfuß war nun schon sichtbar und zum Greifen nahe. Aber wir durften noch nicht in Euphorie verfallen. Unter einem leicht überhängenden Felsabbruch queren wir vorsichtig nach links und erreichen die letzte steile Passage vor dem Wandfuß. Seitlich absteigend liegt aber auch diese letzte Passage bald hinter uns und ein paar laute Schreie zeugten davon dass wir am Wandfuß angekommen sind. Was ein Gefühl…
auf der Rampe nach rechts
unter dem Felsabbruch wieder etwas nach links
die letzte steile Passage
Man könnte von nun an auch direkt durch eine Bachlauf Rinne abfahren. Wir können es uns aber nicht nehmen lassen die paar Meter zum Einstieg der klassischen Nordwandroute rüber zu queren und über das große Geröllfeld über welches wir schon so oft aufgestiegen sind mit Ski abzufahren und unsere Spuren in den genialen Hang des Schuttfeldes zu legen.
Powder-Alarm unterhalb der Rubihorn Nordwand
Powder-Alarm unterhalb der Rubihorn Nordwand
Rocksports-Team
Viele Grüße
Alban und Tobias