Die Trettach, oft auch als Matterhorn des Allgäus bezeichnet, gehört auf jeden Fall zu den größten Allgäu Gipfeln und ist somit definitiv nicht nur im Sommer mal eine Reise wert. Mein Spezl Florian war dieses Wochenende auf Besuch und so galt es für seine „Allgäu-Premiere“ eine Skitour mit gehobenem Anspruch zu wählen und gleichzeitig dem Berchtesgadener das Allgäu und einen seiner großen Gipfel zu zeigen und zu begeistern. Mit der winterlichen Besteigung der Trettach im Rahmen einer Skitour bei bestem Wetter sollten diese Rahmenbedingungen gegeben sein und das sonntägliche Ziel von Florian, Nina und mir war klar.
Trettach, Mädelegabel, Hochfrottspitze (v.l.n.r.)
Trettach gesehen vom Wildengundkopf
An diesem Wochenende waren die ersten ernsthaften Frühlingstage vorhergesagt und am Sonntag weit über 20 °C im Flachland und einer Nullgradgrenze auf 3500 steigend. Dies berücksichtigend gab es eine kürzere Nacht und bereits im 5 Uhr starten wir am Parkplatz des Fellhornskigebiet (ca. 904 m). Gleich von Beginn an sind die Ski am Rucksack und der lange Talhatscher über Birgsau (956 m) bis zum Abzweig des Weges Richtung Hintere Einödberg-Alp (1538 m) zieht sich zu Fuß ohne Fahrrad ganz schön in die Länge. Es folgt der steile und schottrige Wanderweg Richtung Alm. Auf dem Weg wechseln sich ständig Schneepassagen und apere Stellen ab und wir sind uns nie so ganz sicher ob sich das Anlegen der Ski lohnt. Schlussendlich tragen wir die Ski bis zur Überquerung des Baches (ca. 1470 m) kurz vor der Hintere Einödberg-Alp (1538 m) am Rucksack auch wenn es gegangen wäre.
Aufstieg zu Fuß
Aufstieg zu Fuß
Von der Alpe folgt man dem ausgeprägten Geländerücken bis zum Spätengundkopf (1991 m) um dann rechts auf den Wildengundkopf (2238 m). Bis dort sind es ca. 1300 Hm und die Blicke auf die Trettach und das nordseitige Kar werden frei.
kurz oberhalb der Hinteren Einödberg-Alp
unterhalb des Wildengundkopf
Mit etwas Höhenverlust quert man hinein ins nordseitige Kar vor der Trettach und in der Folge durch selbiges Empor bis zum Skidepot vor dem Nordwestgrat.
Querung ins Kar vor der Trettach
Querung ins Kar vor der Trettach
unterwegs im Kar
wenige Meter vor unserem Skidepot
Zunächst erreicht man über einen steilen Schneehang den eigentlichen Grat. Nach einigen weiteren Metern im Schnee erreichen wir leicht kombiniertes Gelände und das Seil kommt aus dem Rucksack. In zwei 55m Seillängen erreichen wir den markanten Gratabsatz im Nordwestgrat. Standplätze gibt es in Form von auch winterfreundlich gesetzten Bohrhaken. Es war natürlich schon auch ein kleiner Vorteil, dass ich den Grat vom Abstieg her schon kannte und somit grob wusste wo die Standplätze sind. Bekannt ist mir der Grat von der klassischen
Trettachüberschreitung
zusammen mit Nina im Juni 2009.
Vom markanten Gratabsatz folgen die „schwersten“ Meter am Grat (III-). Sie ist zwar steil und etwas exponiert aber aufgrund des guten Fels und der riesen Henkel auch mit Steigeisen locker zu klettern. Nach dieser Seillänge befindet sich der letzte Bohrhaken.
die „schwersten“ Meter am Grat (III-)
Es folgen nun bei uns noch drei weitere Längen am langen Seil bei leichtem Klettergelände / bis Gehgelände bis hoch zum Gipfel der Trettachspitze (2595 m). Inzwischen herrscht bestes Wetter und Sonne pur. Erfreut stellen wir fest dass wir laut Gipfelbuch die ersten dieses Jahr und den ganzen Winter über waren. Der letzte Eintrag war im November 2012.
die letzten Meter
die letzten Meter
am Gipfel
Blick zur benachbarten Mädelegabel
Den Abstieg über den Aufstiegsgrat bringen wir abkletternd und abseilend rasch hinter uns und das Skidepot war wieder erreicht.
Das Kar ist bald abgefahren und es stehen die Querung und der Wiederaufstieg (Ski am Rucksack) zum Wildengundkopf an.
Querung und Wiederaufstieg zum Wildengundkopf
Querung und Wiederaufstieg zum Wildengundkopf
Querung und Wiederaufstieg zum Wildengundkopf
Während der Abfahrt vom Wildengundkopf über den Spätengundkopf bis in den Bereich der Hintere Einödberg-Alp (1538 m) wird die Schneequalität immer schlimmer und es gleicht eher dem Surfen statt dem Skifahren. Das Bacherloch, welches wir während der Abfahrt linkerhand sehr gut einsehen können, wird seinem Lawinenruf gerecht und nun am frühen Nachmittag ist dort so manches in Bewegung (siehe Bild). Zudem liegt natürlich schon die eine oder andere Grundlawine drin.
Abfahrt vom Wildengundkopf
Abfahrt vom Wildengundkopf
Blick ins Bacherloch
Grundlawinenabgang im Bacherloch
Im Talgrund angekommen ist die Tour noch längst nicht vorbei und in der brütenden Frühlingssonne geht es bei ca. 20° den langen Talhatscher über Birgsau bis zum Fellhorn-Skigebiet Parkplatz hinaus und eine tolle Tour zu Ende.
Blick vom Talgrund auf die 1700 Hm entfernte Trettach
Skitourenführer:
Skitourenführer Allgäu
Panico
6.Auflage 2009
Kristian Rath
Karten:
1:25000: AV-Karte 2/1 Allgäuer-Lechtaler Alpen - West
BLV-Karte UK L8
Allgäuer Alpen
1:50000
Viele Grüße
Florian, Nina und Tobias
Trettach, Mädelegabel, Hochfrottspitze (v.l.n.r.)
Trettach gesehen vom Wildengundkopf
An diesem Wochenende waren die ersten ernsthaften Frühlingstage vorhergesagt und am Sonntag weit über 20 °C im Flachland und einer Nullgradgrenze auf 3500 steigend. Dies berücksichtigend gab es eine kürzere Nacht und bereits im 5 Uhr starten wir am Parkplatz des Fellhornskigebiet (ca. 904 m). Gleich von Beginn an sind die Ski am Rucksack und der lange Talhatscher über Birgsau (956 m) bis zum Abzweig des Weges Richtung Hintere Einödberg-Alp (1538 m) zieht sich zu Fuß ohne Fahrrad ganz schön in die Länge. Es folgt der steile und schottrige Wanderweg Richtung Alm. Auf dem Weg wechseln sich ständig Schneepassagen und apere Stellen ab und wir sind uns nie so ganz sicher ob sich das Anlegen der Ski lohnt. Schlussendlich tragen wir die Ski bis zur Überquerung des Baches (ca. 1470 m) kurz vor der Hintere Einödberg-Alp (1538 m) am Rucksack auch wenn es gegangen wäre.
Aufstieg zu Fuß
Aufstieg zu Fuß
Von der Alpe folgt man dem ausgeprägten Geländerücken bis zum Spätengundkopf (1991 m) um dann rechts auf den Wildengundkopf (2238 m). Bis dort sind es ca. 1300 Hm und die Blicke auf die Trettach und das nordseitige Kar werden frei.
kurz oberhalb der Hinteren Einödberg-Alp
unterhalb des Wildengundkopf
Mit etwas Höhenverlust quert man hinein ins nordseitige Kar vor der Trettach und in der Folge durch selbiges Empor bis zum Skidepot vor dem Nordwestgrat.
Querung ins Kar vor der Trettach
Querung ins Kar vor der Trettach
unterwegs im Kar
wenige Meter vor unserem Skidepot
Zunächst erreicht man über einen steilen Schneehang den eigentlichen Grat. Nach einigen weiteren Metern im Schnee erreichen wir leicht kombiniertes Gelände und das Seil kommt aus dem Rucksack. In zwei 55m Seillängen erreichen wir den markanten Gratabsatz im Nordwestgrat. Standplätze gibt es in Form von auch winterfreundlich gesetzten Bohrhaken. Es war natürlich schon auch ein kleiner Vorteil, dass ich den Grat vom Abstieg her schon kannte und somit grob wusste wo die Standplätze sind. Bekannt ist mir der Grat von der klassischen
Trettachüberschreitung
zusammen mit Nina im Juni 2009.
Vom markanten Gratabsatz folgen die „schwersten“ Meter am Grat (III-). Sie ist zwar steil und etwas exponiert aber aufgrund des guten Fels und der riesen Henkel auch mit Steigeisen locker zu klettern. Nach dieser Seillänge befindet sich der letzte Bohrhaken.
die „schwersten“ Meter am Grat (III-)
Es folgen nun bei uns noch drei weitere Längen am langen Seil bei leichtem Klettergelände / bis Gehgelände bis hoch zum Gipfel der Trettachspitze (2595 m). Inzwischen herrscht bestes Wetter und Sonne pur. Erfreut stellen wir fest dass wir laut Gipfelbuch die ersten dieses Jahr und den ganzen Winter über waren. Der letzte Eintrag war im November 2012.
die letzten Meter
die letzten Meter
am Gipfel
Blick zur benachbarten Mädelegabel
Den Abstieg über den Aufstiegsgrat bringen wir abkletternd und abseilend rasch hinter uns und das Skidepot war wieder erreicht.
Das Kar ist bald abgefahren und es stehen die Querung und der Wiederaufstieg (Ski am Rucksack) zum Wildengundkopf an.
Querung und Wiederaufstieg zum Wildengundkopf
Querung und Wiederaufstieg zum Wildengundkopf
Querung und Wiederaufstieg zum Wildengundkopf
Während der Abfahrt vom Wildengundkopf über den Spätengundkopf bis in den Bereich der Hintere Einödberg-Alp (1538 m) wird die Schneequalität immer schlimmer und es gleicht eher dem Surfen statt dem Skifahren. Das Bacherloch, welches wir während der Abfahrt linkerhand sehr gut einsehen können, wird seinem Lawinenruf gerecht und nun am frühen Nachmittag ist dort so manches in Bewegung (siehe Bild). Zudem liegt natürlich schon die eine oder andere Grundlawine drin.
Abfahrt vom Wildengundkopf
Abfahrt vom Wildengundkopf
Blick ins Bacherloch
Grundlawinenabgang im Bacherloch
Im Talgrund angekommen ist die Tour noch längst nicht vorbei und in der brütenden Frühlingssonne geht es bei ca. 20° den langen Talhatscher über Birgsau bis zum Fellhorn-Skigebiet Parkplatz hinaus und eine tolle Tour zu Ende.
Blick vom Talgrund auf die 1700 Hm entfernte Trettach
Skitourenführer:
Skitourenführer Allgäu
Panico
6.Auflage 2009
Kristian Rath
Karten:
1:25000: AV-Karte 2/1 Allgäuer-Lechtaler Alpen - West
BLV-Karte UK L8
Allgäuer Alpen
1:50000
Viele Grüße
Florian, Nina und Tobias