Vor 10 Stunden
⚠️ Wichtige Warnung
Dieser Beitrag soll nicht zum Besteigen des Gilmenkopfes motivieren, da der Klettergenuss in keinem Verhältnis zur Gefährlichkeit steht. Hier werden nur Abenteurer mit viel Erfahrung in solchem Gelände sicher ankommen. Der eigentliche Genuss liegt im exotischen Ziel und im eigenverantwortlichen Tun.
🧗 Vorbereitung und Zielsetzung
Über die Jahre waren wir auf fast allen Tannheimer Gipfeln. Aber eben nur fast. Der Gilmenkopf stand schon oft als potenzielles Ziel auf der Liste, wurde aber immer wieder verworfen. Durch meine Schulter-OP musste ich mich dieses Jahr mehr auf kleinere Ziele konzentrieren, da passte der Gilmenkopf dieses Wochenende einfach perfekt.
Allein die Tatsache, dass er einer der einsamsten Tannheimer Gipfel ist und an diesem Wochenende auf der Tannheimer Südseite die Hölle los sein würde, sorgte dafür, dass es dieses Mal bei diesem Ziel blieb. Gleichzeitig haben wir am Gipfel einen Geocache hinterlassen, welcher vermutlich extrem selten geloggt werden wird.
Die Erstbegehung durch F. Bopp und E. Frey 1910 machte den Nordwestgrat zum meistgenutzten Aufstieg auf den Gilmenkopf.
📚 Was die Führer sagen
Im Kletterführer "Klettern im Herzen der Tannheimer Berge" von Toni Freudig steht folgendes über den Gilmenkopf geschrieben:
Tourenverlauf Nordwestgrat mit Placements
Aktuell gibt es fünf Kletterrouten auf den Gilmenkopf. Eine Nordwand (von R. Haff und R. Deimer von 1905), welche wahrscheinlich seit 120 Jahren nicht wiederholt wurde. Die restlichen Touren werden von der "Gelben Scharte" angegangen und sind von der Südseite zugänglich, wobei die rechteste Route im aktuellen Zustand kaum geklettert werden kann.
Topo aus dem Freudig Führer
🗺️ Tour-Ablauf
Wir sind um 8:30 Uhr an der Bärenfalle gestartet und mit den E-Bikes gemütlich in 45 Minuten zur Füssener Hütte geradelt.
Zu Fuß ging es weiter zur Gelben Scharte an den Gilmenkopf, das sind dann nochmal ca. 45 Minuten.
Mit dem Topo in der Hand wurde unser Ziel von Süden ausgiebig unter die Lupe genommen. Eigentlich wollten wir den Südostgrat klettern. Dieser ist aber nicht mehr richtig vorhanden.
Untere- und obere Ausbruchstelle rot markiert!
Daher haben wir uns spontan für den Nordwestgrat umentschieden.
Die Tour ist für den niedrigen Schwierigkeitsgrad ziemlich abenteuerlich, und die Gesteinsqualität ist bis auf wenige Ausnahmen sehr weit vom Verdonfels entfernt. Beim Klettern mussten wir immer wieder Pausen einlegen, damit kein Steinschlag auf die Klettersteiggeher vom Friedberger Klettersteig trifft.
🧗 Der Nordwestgrat (Details zur Kletterei)
Der erste Standplatz zu Beginn konnte mit wenig Aufwand sehr sicher und bequem gestaltet werden und war relativ steinschlagsicher.
Drei gute Sicherungspunkte mit südtiroler Standplatzekrage verbunden.
Bis zum Absatz vor dem Normalhaken (ca. 30 Meter) konnten fünf Cams und eine 180er Köpflschlinge gelegt werden (Reihenfolge: Totem Cam 1.00 lila, Metolius Supercam Large dunkelblau, Totem Cam 0.80 gelb, jetzt längerer Runout in brüchigem, einfacherem Gelände, Link Cam Gr. 2 gelb, Totem Cam 1.25 grün, 180er Köpflschlinge vor Absatz).
Am Einstieg, kurzzeitig sogar fester Fels
Weiterer Routenverlauf
Der Supercam wird vom Nachsteiger wieder eingesammelt
Blick vom Nachsteiger Richtung Absatz mit Link Cam, Totem Cam und 180er Köpflschlinge
Blick zurück auf die leichteren, dafür brüchigen Meter nach dem Einstieg
Lose große Schuppe mit X markiert
Den Normalhaken habe ich mit einer längeren Schlinge und Revolverkarabiner für den Seilverlauf optimiert. Jetzt geht es links an dem Normalhaken vorbei (rechts etwas "knusprige" Seitgriffe, und links großer Turm, der fester war, als er aussah).
Das ist die Schlüsselstelle (im Freudig-Topo mit IV-, im AVF Tannheimer von Marcus Lutz mit IV angegeben). Für diesen Schwierigkeitsgrad muss man hier ordentlich zupacken und steht um den ausladenden Turm nicht immer optimal. Irgendwie hat man durch den Bruch zuvor noch nicht so das Vertrauen in den hier besseren Fels. Man muss ca. 15 Meter über diesen Normalhaken hoch im geschlossenen Fels, wobei die Kletterei nach oben einfacher wird.
Hier kommt nochmal eine Köpflschlinge bzw. ein Normalhaken mit dunklem Seilstück, welchen meine Frau entdeckte. Im Freudig-Topo ist dieser Haken nicht enthalten, daher bin ich vermutlich nicht der Erste, der ihn übersehen hat.
Ca. 5 Meter später am letzten Bauch gibt es nochmal eine gute Möglichkeit für den Totem Cam 0.65 blau. Jetzt wird das Gelände sehr einfach.
🎉 Gipfel und Abstieg
Nach 65 Klettermeter steht man dann auf dem Gipfel mit Steinmännchen und stellt fest, dass kein einziger Block fest ist und sich für einen Stand zum Nachsichern eignet.
Standplatzsuche am Ausstieg
Dafür kam von unten das Kommando "Seil aus"! Trotz geringem Seilzug durch die vielen Verlängerungen der mobilen Zwischensicherungen war der Bewegungsradius etwas eingeschränkt, daher habe ich noch einen mäßigen Standplatz mit zwei NH geschlagen und später auf dem Weg zur Abseilstelle wieder entfernt.
Silke am Ausstieg
Bequemes nachsichern am Gipfel
Hinter dem Steinmann ein Messer- und ein Drehmomenthaken, beide wieder entfernt
Sehr gespannt waren wir auf das Gipfelbuch, aber leider hat der letzte Begeher den Blechkasten mit dem Deckel nach unten in den Steinmann gesteckt. Wer auch immer als nächstes den Gilmenkopf besteigt, es wäre sehr freundlich ein neues Gipfelbüchlein zu hinterlassen. Alternativ kann, wie oben beschrieben, auch ein Geocache geloggt werden.
Viel Wasser ergoss sich aus dem Gipfelbuch
Der Bleistift war noch drin, aber auch abgebrochen
So war das komplette Gipfelbuch vermutlich über einen sehr langen Zeitraum unter Wasser und komplett zersetzt und aufgelöst. Sehr schade, es wäre wirklich interessant gewesen, wie selten dieser Gipfel bestiegen wird.
Trauriger Blick auf die Überreste
Da ist leider nichts mehr zu retten
Silke kurz vor der Abseilstelle
Die Abseilstelle von unten gesehen neben dem oberen Ausbruch rechts
Die Abseilstelle ist nicht wie im Kletterführer beschrieben an NH, sondern an einem Köpfel mit zwei Seilstücken und einer vernähten Mammut-Dyneema-Schlinge. Das Köpfel dröhnt etwas, und das Seilmaterial war nicht mehr 100% vertrauenserweckend. Wir haben daher noch eine 5,20 Meter lange Beal Dyneemareepschnur 5,5 mm um den kompletten Gratzacken gelegt und alles mit den bestehenden Seilstücken verbunden sowie einen HMS-Karabiner für besseres Abseilen hinterlassen.
Neue Schlinge + HMS Karabiner
An der Stelle kommt man mit 30 Meter Abseilen gerade so herunter. Insgesamt wäre daher bei dieser Route ein 70er Einfachseil vom Handling her vielleicht besser als Halbseile.
Die Seile lassen sich hier ohne großen Steinschlag abziehen
💭 Fazit und Empfehlung
Der Gilmenkopf ist zu Recht der ruhigste Tannheimer Gipfel. Beim Hoch- und Runterklettern muss man nicht nur auf sich, sondern genauso auf die Klettersteiggeher achten. In der Hauptsaison am Wochenende ist von einer Begehung der Routen, welche von der Südseite / Gelbe Scharte erreicht werden, abzuraten.
Es macht auch Sinn, dass es keine Bohrhaken (BH) gibt, da man hier nicht wegen der Schönheit der Kletterei hochsteigt, sondern ein eigenverantwortliches Abenteuer erleben möchte. Und das ist hier trotz der niedrigen Kletterschwierigkeiten absolut möglich.
Sport- und Genusskletterer werden hier niemals glücklich und begeben sich in große Gefahr. Man benötigt wirklich Erfahrung, um das halbwegs vernünftig mit Cams und Keilen abzusichern. Normalhaken mit Hammer sollten ebenfalls mitgeführt werden. Vor über 100 Jahren war man wesentlich wilder unterwegs!
Ein einsamer Gipfel
🛠️ Material (Auszug)
📖 Literatur & Karte
Vielen Dank an unsere Kletterpartner Simon und Anna-Lena, welche einige Bilder aus dem Blickwinkel der Via Krege (Schartschrofen) zum Gilmenkopf beisteuerten (Zustieg, Bild auf Absatz und die drei Bilder vom Schartschrofen zum Gilmenkopf)
Herzliche Grüße,
Christian
Dieser Beitrag soll nicht zum Besteigen des Gilmenkopfes motivieren, da der Klettergenuss in keinem Verhältnis zur Gefährlichkeit steht. Hier werden nur Abenteurer mit viel Erfahrung in solchem Gelände sicher ankommen. Der eigentliche Genuss liegt im exotischen Ziel und im eigenverantwortlichen Tun.
🧗 Vorbereitung und Zielsetzung
Über die Jahre waren wir auf fast allen Tannheimer Gipfeln. Aber eben nur fast. Der Gilmenkopf stand schon oft als potenzielles Ziel auf der Liste, wurde aber immer wieder verworfen. Durch meine Schulter-OP musste ich mich dieses Jahr mehr auf kleinere Ziele konzentrieren, da passte der Gilmenkopf dieses Wochenende einfach perfekt.
Allein die Tatsache, dass er einer der einsamsten Tannheimer Gipfel ist und an diesem Wochenende auf der Tannheimer Südseite die Hölle los sein würde, sorgte dafür, dass es dieses Mal bei diesem Ziel blieb. Gleichzeitig haben wir am Gipfel einen Geocache hinterlassen, welcher vermutlich extrem selten geloggt werden wird.
Die Erstbegehung durch F. Bopp und E. Frey 1910 machte den Nordwestgrat zum meistgenutzten Aufstieg auf den Gilmenkopf.
📚 Was die Führer sagen
Im Kletterführer "Klettern im Herzen der Tannheimer Berge" von Toni Freudig steht folgendes über den Gilmenkopf geschrieben:
Zitat:Dieser Gipfel ist eigentlich nur ein Gratzacken, der sich ca. 50 Hm vom Westrücken der Roten Flüh abhebt. Die Felsqualität ist mittelmäßig, in den Routen findet man nur ganz wenige oder gar keine Haken, sodass Klemmkeile und Schlingen bei sämtlichen Anstiegen unerlässlich sind, teilweise sogar Hammer und Haken (diese bitte nicht stecken lassen). Eines der einsamsten Tannheimer Gipfelbücher befindet sich dort. Zum Abstieg seilt man sich am besten über den Südostgrat ab (NH vorhanden, zwei 45-m-Seile nötig).
Tourenverlauf Nordwestgrat mit Placements
Aktuell gibt es fünf Kletterrouten auf den Gilmenkopf. Eine Nordwand (von R. Haff und R. Deimer von 1905), welche wahrscheinlich seit 120 Jahren nicht wiederholt wurde. Die restlichen Touren werden von der "Gelben Scharte" angegangen und sind von der Südseite zugänglich, wobei die rechteste Route im aktuellen Zustand kaum geklettert werden kann.
Topo aus dem Freudig Führer
🗺️ Tour-Ablauf
Wir sind um 8:30 Uhr an der Bärenfalle gestartet und mit den E-Bikes gemütlich in 45 Minuten zur Füssener Hütte geradelt.
Zu Fuß ging es weiter zur Gelben Scharte an den Gilmenkopf, das sind dann nochmal ca. 45 Minuten.
Mit dem Topo in der Hand wurde unser Ziel von Süden ausgiebig unter die Lupe genommen. Eigentlich wollten wir den Südostgrat klettern. Dieser ist aber nicht mehr richtig vorhanden.
Untere- und obere Ausbruchstelle rot markiert!
Daher haben wir uns spontan für den Nordwestgrat umentschieden.
Die Tour ist für den niedrigen Schwierigkeitsgrad ziemlich abenteuerlich, und die Gesteinsqualität ist bis auf wenige Ausnahmen sehr weit vom Verdonfels entfernt. Beim Klettern mussten wir immer wieder Pausen einlegen, damit kein Steinschlag auf die Klettersteiggeher vom Friedberger Klettersteig trifft.
🧗 Der Nordwestgrat (Details zur Kletterei)
Der erste Standplatz zu Beginn konnte mit wenig Aufwand sehr sicher und bequem gestaltet werden und war relativ steinschlagsicher.
Drei gute Sicherungspunkte mit südtiroler Standplatzekrage verbunden.
Bis zum Absatz vor dem Normalhaken (ca. 30 Meter) konnten fünf Cams und eine 180er Köpflschlinge gelegt werden (Reihenfolge: Totem Cam 1.00 lila, Metolius Supercam Large dunkelblau, Totem Cam 0.80 gelb, jetzt längerer Runout in brüchigem, einfacherem Gelände, Link Cam Gr. 2 gelb, Totem Cam 1.25 grün, 180er Köpflschlinge vor Absatz).
Am Einstieg, kurzzeitig sogar fester Fels
Weiterer Routenverlauf
Der Supercam wird vom Nachsteiger wieder eingesammelt
Blick vom Nachsteiger Richtung Absatz mit Link Cam, Totem Cam und 180er Köpflschlinge
Blick zurück auf die leichteren, dafür brüchigen Meter nach dem Einstieg
Lose große Schuppe mit X markiert
Den Normalhaken habe ich mit einer längeren Schlinge und Revolverkarabiner für den Seilverlauf optimiert. Jetzt geht es links an dem Normalhaken vorbei (rechts etwas "knusprige" Seitgriffe, und links großer Turm, der fester war, als er aussah).
Das ist die Schlüsselstelle (im Freudig-Topo mit IV-, im AVF Tannheimer von Marcus Lutz mit IV angegeben). Für diesen Schwierigkeitsgrad muss man hier ordentlich zupacken und steht um den ausladenden Turm nicht immer optimal. Irgendwie hat man durch den Bruch zuvor noch nicht so das Vertrauen in den hier besseren Fels. Man muss ca. 15 Meter über diesen Normalhaken hoch im geschlossenen Fels, wobei die Kletterei nach oben einfacher wird.
Hier kommt nochmal eine Köpflschlinge bzw. ein Normalhaken mit dunklem Seilstück, welchen meine Frau entdeckte. Im Freudig-Topo ist dieser Haken nicht enthalten, daher bin ich vermutlich nicht der Erste, der ihn übersehen hat.
Ca. 5 Meter später am letzten Bauch gibt es nochmal eine gute Möglichkeit für den Totem Cam 0.65 blau. Jetzt wird das Gelände sehr einfach.
🎉 Gipfel und Abstieg
Nach 65 Klettermeter steht man dann auf dem Gipfel mit Steinmännchen und stellt fest, dass kein einziger Block fest ist und sich für einen Stand zum Nachsichern eignet.
Standplatzsuche am Ausstieg
Dafür kam von unten das Kommando "Seil aus"! Trotz geringem Seilzug durch die vielen Verlängerungen der mobilen Zwischensicherungen war der Bewegungsradius etwas eingeschränkt, daher habe ich noch einen mäßigen Standplatz mit zwei NH geschlagen und später auf dem Weg zur Abseilstelle wieder entfernt.
Silke am Ausstieg
Bequemes nachsichern am Gipfel
Hinter dem Steinmann ein Messer- und ein Drehmomenthaken, beide wieder entfernt
Sehr gespannt waren wir auf das Gipfelbuch, aber leider hat der letzte Begeher den Blechkasten mit dem Deckel nach unten in den Steinmann gesteckt. Wer auch immer als nächstes den Gilmenkopf besteigt, es wäre sehr freundlich ein neues Gipfelbüchlein zu hinterlassen. Alternativ kann, wie oben beschrieben, auch ein Geocache geloggt werden.
Viel Wasser ergoss sich aus dem Gipfelbuch
Der Bleistift war noch drin, aber auch abgebrochen
So war das komplette Gipfelbuch vermutlich über einen sehr langen Zeitraum unter Wasser und komplett zersetzt und aufgelöst. Sehr schade, es wäre wirklich interessant gewesen, wie selten dieser Gipfel bestiegen wird.
Trauriger Blick auf die Überreste
Da ist leider nichts mehr zu retten
Silke kurz vor der Abseilstelle
Die Abseilstelle von unten gesehen neben dem oberen Ausbruch rechts
Die Abseilstelle ist nicht wie im Kletterführer beschrieben an NH, sondern an einem Köpfel mit zwei Seilstücken und einer vernähten Mammut-Dyneema-Schlinge. Das Köpfel dröhnt etwas, und das Seilmaterial war nicht mehr 100% vertrauenserweckend. Wir haben daher noch eine 5,20 Meter lange Beal Dyneemareepschnur 5,5 mm um den kompletten Gratzacken gelegt und alles mit den bestehenden Seilstücken verbunden sowie einen HMS-Karabiner für besseres Abseilen hinterlassen.
Neue Schlinge + HMS Karabiner
An der Stelle kommt man mit 30 Meter Abseilen gerade so herunter. Insgesamt wäre daher bei dieser Route ein 70er Einfachseil vom Handling her vielleicht besser als Halbseile.
Die Seile lassen sich hier ohne großen Steinschlag abziehen
💭 Fazit und Empfehlung
Der Gilmenkopf ist zu Recht der ruhigste Tannheimer Gipfel. Beim Hoch- und Runterklettern muss man nicht nur auf sich, sondern genauso auf die Klettersteiggeher achten. In der Hauptsaison am Wochenende ist von einer Begehung der Routen, welche von der Südseite / Gelbe Scharte erreicht werden, abzuraten.
Es macht auch Sinn, dass es keine Bohrhaken (BH) gibt, da man hier nicht wegen der Schönheit der Kletterei hochsteigt, sondern ein eigenverantwortliches Abenteuer erleben möchte. Und das ist hier trotz der niedrigen Kletterschwierigkeiten absolut möglich.
Sport- und Genusskletterer werden hier niemals glücklich und begeben sich in große Gefahr. Man benötigt wirklich Erfahrung, um das halbwegs vernünftig mit Cams und Keilen abzusichern. Normalhaken mit Hammer sollten ebenfalls mitgeführt werden. Vor über 100 Jahren war man wesentlich wilder unterwegs!
Ein einsamer Gipfel
🛠️ Material (Auszug)
- 60 Meter Halbseile
- 12 Express-Schlingen (viele verlängerbare und Revolverkarabiner)
- 1x 180 / 3x 120 / 2 x 60 Rundschlingen
- 11er Set Klemmkeile DMM Wallnuts
- 6er Set Tricams von Camp
- 7 Totem Cams
- 2 große Supercams von Metolius
- 4 Link Cams
- 1 Tibloc
- Normalhaken (Messer und Drehmoment + Hammer)
- 1 Klemmkeilentferner
- Tatsächlich eingesetztes Material
📖 Literatur & Karte
- Toni Freudig: Klettern im Herzen der Tannheimer 1. Auflage Mai 2004 (Topo ohne Wandbild von Süden, mit Beschreibung aller Routen bzw. Wandbild von Norden ohne Topo)
- Bergverlag Rother: Alpenvereinsführer Tannheimer Berge von Marcus Lutz 1. Auflage 1982 (Verbalbeschreibung aller Routen außer der Route "Neue Südwand" von Toni Freudig von 1989, bei den beschriebenen Routen teilweise andere Schwierigkeitsangaben)
- DAV Alpenvereins Karte BY5 Tannheimer Berge 1:25000
Vielen Dank an unsere Kletterpartner Simon und Anna-Lena, welche einige Bilder aus dem Blickwinkel der Via Krege (Schartschrofen) zum Gilmenkopf beisteuerten (Zustieg, Bild auf Absatz und die drei Bilder vom Schartschrofen zum Gilmenkopf)
Herzliche Grüße,
Christian