„Ähnlich der Cambrena-Eisnase und der Scerscen-Eisnase in der Bernina Gruppe fällt sein Hängegletscher mit einem Eiswulst ab. Doch ein Habicht hat keine Nase; er hat einen „Schnabel“
aus: Erich Vanis – im steilen Eis.
Nach über zweimonatiger verletzungsbedingter Durststrecke ging es endlich wieder auf etwas größere Touren und der Härtetest für den Fuß wurde absolviert. Am Samstag Habicht Nordwand, 2200 Hm vom Tal, davon die Ski gesamt ca. 1000 Hm am Rucksack, Steilabfahrt neben dem „Habichtschnabel“ (45°), am Sonntag Schüsselkarspitze Direkte Südwand „Rainer-Aschenbrenner“(VII oder VI A1). Super Touren, Super Wetter, ein tolles Wochenende im Großraum Innsbruck. Juhuuuu, Test bestanden.
Habicht Nordwand - gesehen vom Wandfuß der Schüsselkarspitzeeinen Tag später
Auf den ersten Blick ist natürlich Ende November nicht unbedingt die prädestinierteste Jahreszeit für eine Skitour zur Habicht Nordwand. Beim zweiten Blick ist es aber gar nicht mal so abwegig. Denn der untere Teil bis zur Mischbachalm ist doch eher sehr skifeindliches Gelände. So ist es wohl am besten wenn man unten ohne Schnee über den Wanderweg zu Fuß mit Ski am Rucksack bis zur Alm aufsteigen kann und ab der Alm genügend Schnee liegt um mit Ski aufsteigen zu können. Diese Situation findet man natürlich typischerweise im Frühjahr, aber eben mitunter auch im Spätherbst. Bei allen Überlegungen sollte man aber die Lawinengefahr keinesfalls außer acht lassen, denn die konstante Steilheit dieser Tour ist enorm.
So starten Florian und ich eben Ende November gegen 08:00 Uhr in Gasteig (ca. 1126 m) im Stubaital. Mit den Ski am Rucksack geht es in einer guten Stunde auf dem Wanderweg durch steilen Wald hinauf zur Mischbachalm (1850 m). Hier liegt zwar Schnee und wir gehen ab der Alm mit Ski an den Füßen doch beim Anblick der ersten 200 Hm oberhalb der Alm war gleich klar was uns hier blüht. So kam es dann auch und es war übelstes ungleichmäßiges herumstolpern mit Ski an den Füßen in leicht überschneitem grobblockigen Gelände.
Blick von der Mischbachalm in die Äußere Mischbachgrube
Mit zunehmender Höhe wurde es allerdings schnell besser und es lag eine geschlossene Schneedecke. So spuren wir einsam durch die Weiten der Äußeren Mischbachgrube und des Äußeren Mischbachferners der „Eiswand“ entgegen. Wir steigen mit den Ski am Rucksack und Steigeisen an den Füßen rechts des “Habichtschnabel“ durch das ca. 45° steile Gelände auf.
Blick auf den Äußeren Mischbachferner und die Habicht Nordwand
Aufstieg rechts des „Habichtschnabel“
Aufstieg rechts des „Habichtschnabel“
Aufstieg rechts des „Habichtschnabel“
Auf ca. 3100 m erreicht man oberhalb des „Habichtschnabel“ eine geneigte Firnmulde und das Spuren zu Fuß wurde immer mühsamer, da hier doch schon einiges an Schnee lag. So legen wir die Ski wieder an und steigen links haltend auf den Nordostgrat aus. Üblicherweise steigt man von der Firnmulde allerdings rechtshaltend auf den Nordwestgrat aus und erreicht so den Gipfel des Habicht (3277 m).
in der Firnmulde oberhalb des „Habichtschnabel“
unser Ausstieg nach links auf den Nordostgrat
Es sieht zwar nun nur noch aus wie ein einfacher Katzensprung bis zum Gipfel des Habicht (3277 m). Doch die Proportionen täuschen und auch die Schwierigkeiten bei den aktuellen Verhältnissen waren nicht so easy wie wir es zunächst vermutet hatten. Haltloser tiefer Pulverschnee auf verdeckten Felsplatten und windgeformte Schneeformationen verwehren uns den Gipfel und so mussten wir doch tatsächlich 50 m vor dem Gipfel kehrt machen.
am Nordostgrat
abklettern am Nordostgrat
2700 m Tiefblick Richtung Innsbruck
Blick auf unser Ziel am nächsten Tag: Schüsselkarspitze Südwand (Bildmitte)
der legendäre Kirchdacksockel im Pinnistal – noch kein Eis in Sicht
Durch tollen Pulverschnee fahren wir in die Firnmulde ab und den steilen Metern neben dem „Habichtschnabel“ entgegen. Dort war der Schnee insgesamt gut gesetzt und bot so, für diese Steilheit, ideale Abfahrtsbedingungen.
Abfahrt zurück in die Firnmulde
Abfahrt neben dem „Habichtschnabel“
Abfahrt neben dem „Habichtschnabel“
Die weitere Abfahrt über den Äußeren Mischbachferners und die Äußeren Mischbachgrube zeigte sich außerordentlich gut und ließ die Vorfreude auf den Winter steigen. Die Schneedecke hörte aber relativ abrupt auf ausreichend zu sein und so stolpern wir die letzten 250 Hm vor der Mischbachalm (1850 m) zu Fuß durch leicht verschneites grobblockiges Gelände. Von der Alm wieder über den Wanderweg zurück ins Tal und unser gelungenes Skitouren-Opening geht zu Ende.
Literatur:
Firn- und Eisklettern in den Ostalpen
1.Auflage 2004
Andreas Jentzsch, Axel Jentzsch-Rabl
Alpinverlag
Im steilen Eis
80 Eiswände in den Alpen
Neuausgabe 1980
Erich Vanis
Landkarte:
AV Karte Nr. 31/1
Hochstubai
1:25000
Viele Grüße
Florian und Tobias
aus: Erich Vanis – im steilen Eis.
Nach über zweimonatiger verletzungsbedingter Durststrecke ging es endlich wieder auf etwas größere Touren und der Härtetest für den Fuß wurde absolviert. Am Samstag Habicht Nordwand, 2200 Hm vom Tal, davon die Ski gesamt ca. 1000 Hm am Rucksack, Steilabfahrt neben dem „Habichtschnabel“ (45°), am Sonntag Schüsselkarspitze Direkte Südwand „Rainer-Aschenbrenner“(VII oder VI A1). Super Touren, Super Wetter, ein tolles Wochenende im Großraum Innsbruck. Juhuuuu, Test bestanden.
Habicht Nordwand - gesehen vom Wandfuß der Schüsselkarspitzeeinen Tag später
Auf den ersten Blick ist natürlich Ende November nicht unbedingt die prädestinierteste Jahreszeit für eine Skitour zur Habicht Nordwand. Beim zweiten Blick ist es aber gar nicht mal so abwegig. Denn der untere Teil bis zur Mischbachalm ist doch eher sehr skifeindliches Gelände. So ist es wohl am besten wenn man unten ohne Schnee über den Wanderweg zu Fuß mit Ski am Rucksack bis zur Alm aufsteigen kann und ab der Alm genügend Schnee liegt um mit Ski aufsteigen zu können. Diese Situation findet man natürlich typischerweise im Frühjahr, aber eben mitunter auch im Spätherbst. Bei allen Überlegungen sollte man aber die Lawinengefahr keinesfalls außer acht lassen, denn die konstante Steilheit dieser Tour ist enorm.
So starten Florian und ich eben Ende November gegen 08:00 Uhr in Gasteig (ca. 1126 m) im Stubaital. Mit den Ski am Rucksack geht es in einer guten Stunde auf dem Wanderweg durch steilen Wald hinauf zur Mischbachalm (1850 m). Hier liegt zwar Schnee und wir gehen ab der Alm mit Ski an den Füßen doch beim Anblick der ersten 200 Hm oberhalb der Alm war gleich klar was uns hier blüht. So kam es dann auch und es war übelstes ungleichmäßiges herumstolpern mit Ski an den Füßen in leicht überschneitem grobblockigen Gelände.
Blick von der Mischbachalm in die Äußere Mischbachgrube
Mit zunehmender Höhe wurde es allerdings schnell besser und es lag eine geschlossene Schneedecke. So spuren wir einsam durch die Weiten der Äußeren Mischbachgrube und des Äußeren Mischbachferners der „Eiswand“ entgegen. Wir steigen mit den Ski am Rucksack und Steigeisen an den Füßen rechts des “Habichtschnabel“ durch das ca. 45° steile Gelände auf.
Blick auf den Äußeren Mischbachferner und die Habicht Nordwand
Aufstieg rechts des „Habichtschnabel“
Aufstieg rechts des „Habichtschnabel“
Aufstieg rechts des „Habichtschnabel“
Auf ca. 3100 m erreicht man oberhalb des „Habichtschnabel“ eine geneigte Firnmulde und das Spuren zu Fuß wurde immer mühsamer, da hier doch schon einiges an Schnee lag. So legen wir die Ski wieder an und steigen links haltend auf den Nordostgrat aus. Üblicherweise steigt man von der Firnmulde allerdings rechtshaltend auf den Nordwestgrat aus und erreicht so den Gipfel des Habicht (3277 m).
in der Firnmulde oberhalb des „Habichtschnabel“
unser Ausstieg nach links auf den Nordostgrat
Es sieht zwar nun nur noch aus wie ein einfacher Katzensprung bis zum Gipfel des Habicht (3277 m). Doch die Proportionen täuschen und auch die Schwierigkeiten bei den aktuellen Verhältnissen waren nicht so easy wie wir es zunächst vermutet hatten. Haltloser tiefer Pulverschnee auf verdeckten Felsplatten und windgeformte Schneeformationen verwehren uns den Gipfel und so mussten wir doch tatsächlich 50 m vor dem Gipfel kehrt machen.
am Nordostgrat
abklettern am Nordostgrat
2700 m Tiefblick Richtung Innsbruck
Blick auf unser Ziel am nächsten Tag: Schüsselkarspitze Südwand (Bildmitte)
der legendäre Kirchdacksockel im Pinnistal – noch kein Eis in Sicht
Durch tollen Pulverschnee fahren wir in die Firnmulde ab und den steilen Metern neben dem „Habichtschnabel“ entgegen. Dort war der Schnee insgesamt gut gesetzt und bot so, für diese Steilheit, ideale Abfahrtsbedingungen.
Abfahrt zurück in die Firnmulde
Abfahrt neben dem „Habichtschnabel“
Abfahrt neben dem „Habichtschnabel“
Die weitere Abfahrt über den Äußeren Mischbachferners und die Äußeren Mischbachgrube zeigte sich außerordentlich gut und ließ die Vorfreude auf den Winter steigen. Die Schneedecke hörte aber relativ abrupt auf ausreichend zu sein und so stolpern wir die letzten 250 Hm vor der Mischbachalm (1850 m) zu Fuß durch leicht verschneites grobblockiges Gelände. Von der Alm wieder über den Wanderweg zurück ins Tal und unser gelungenes Skitouren-Opening geht zu Ende.
Literatur:
Firn- und Eisklettern in den Ostalpen
1.Auflage 2004
Andreas Jentzsch, Axel Jentzsch-Rabl
Alpinverlag
Im steilen Eis
80 Eiswände in den Alpen
Neuausgabe 1980
Erich Vanis
Landkarte:
AV Karte Nr. 31/1
Hochstubai
1:25000
Viele Grüße
Florian und Tobias