„… hoch überm einsamen, für den Verkehr gesperrten Hirschbichlpass, stehen Mühlsturzhörner und Grundübelhörner dicht beieinander. Ihre Südflanken sind interessant, der Zustieg ist einsam, landschaftlich berückend, lang und mühselig. Steile Runsen und Gräben, Latschenwälder, so dicht und unzugänglich, wie es die lieben Forst-und Jagdleute gern haben. Manche Kletterer meutern.“
„idealer fester Fels bis zum Ausstieg … Vielfach ideale Freikletterei“
aus: Walter Pause – im extremen Fels.
„Wer nicht auch wandern mag, der verzichte …. Denn von Hintersee, da heißt es erstmals weit laufen, in die Höhe und dann auch noch auf dem Latschensockel unter den Wänden entlang hinüber zum Einstieg. Aber dort ist kein Gedränge zu erwarten und der Fels ist rau, auch nach Regen rasch trocken und luftig und steil“
aus: Richard Goedeke – Kletterführer Bayerische Alpen, Nordtirol (Einleitung zur benachbarten Grundübelhorn Südkante)
Aufgrund der geringen Wandhöhe, der geringen Meereshöhe, den an sich nicht allzu großen und nicht anhaltenden Schwierigkeiten tut man diese Grundübelhorn Südverschneidung in den Berchtesgadener Alpen schnell als leicht zu habende und einfache Pausetour ab. Doch man wird sich wundern. Mit langem Zu- und Abstieg kann man hier durchaus einen ganzen Klettertag verbringen, die Tour bietet klassisch „extremen Fels“ und irgendwie ist dann doch alles ein bisschen schwerer wie erwartet. Nichtsdestotrotz eine tolle alpine Unternehmung in einsamer Umgebung, schönem Ambiente und in sehr gutem, teilweise herrlich wasserzerfressenem Fels
Über die Freikletter-Schwierigkeiten gibt es unterschiedliche Ansichten. Das Testpiece der Route bildet definitiv der Rissüberhang gleich zu Beginn der 4. Seillänge. Sowohl der ehemalige Seilzugquergang in der 2. SL ist mit VI+ frei zu haben und auch die technische Bohrhakenplatte (2 Stichtbohrhaken) in der 4. SL ist mit ca. VII zu haben. Florian Hübschenberger der letzten Herbst alles Onsight klettern konnte gab für den Rissüberhang eine stramme VIII- aus. Die von Nihat Knispel in seiner
Beschreibung
auf extrem-collect angegebene VII blieb uns allerdings ein Rätsel. Die erwähnte Beschreibung ist aber sehr gut und sehr zu empfehlen.
Ansonsten ist auch die Textbeschreibung aus dem alten AV-Führer (Zeller/Schöner) treffend. Nützlich für Zu-und Abstieg ist zudem noch die Beschreibung der „Südkante“ im Goedeke-Führer „Bayerische Alpen, Nordtirol“ und eine gute Landkarte. Die folgenden beiden Bilder stammen von einer Begehung der benachbarten
„Direkten Südkante“ am Großen Mühlsturzhorn
im September 2011.
Großes und Kleines Mühlsturzhorn, Großes Grundübelhorn (v.l.n.r)
Großes Grundübelhorn - Südverschneidung
Bei nicht ganz perfekter Wettervorhersage fahren Jürgen und ich am Vorabend ins Berchtesgadener Land und zum Parkplatz beim Hintersee (789 m). Nach dem es am Abend und bis 02:00 Uhr in der Nacht in Strömen geregnet hat kommen leichte Zweifel auf. Doch als der Wecker um 04:00 Uhr klingelt ist der Himmel sternenklar und 30 min später sind wir unterwegs. Aufgrund der Jahreszeit (Mitte Juni) konnten wir bereits ohne Stirnlampen loslaufen. Im Zustieg muss zwingend der richtige, aber nicht markierte Abzweig, vom breiten Halsalm-Forstweg gefunden werden. Den in manchen Beschreibungen erwähnte Steinmann am Abzweig haben wir im Abstieg wieder aufgebaut. Nun geht es auf unscheinbarem aber durchwegs vorhandenem steilem Steiglein dem Teufelskopf entlang in einen Sattel. Später am Latschenrücken weiter empor und unter den Wänden lange nach links queren bis zum Einstieg der Südkante in einer markanten Nische mit Gedenktafel. Ohne Verhauer hat dies knapp 2 h gedauert.
für solche Momente lohnt doch das frühe Aufstehen
Blick vom Sattel zum Einstieg der Südkante
Vom Südkanten Einstieg hat man nun zwei Möglichkeiten den eigentlichen Einstieg der Südverschneidung zu erreichen. Entweder wie früher üblich einem dünnen Drahtseil entlang in den tiefen Graben links der Südkante absteigen und jenseits wieder aufsteigen und über eine große markante Platte zum Einstieg oder wie heute üblich nach der ersten Seillänge der Südkante nach links abzweigen und in 3-4 weiteren Seillängen diagonal zum Einstieg. Das Drahtseil stammt anscheinend noch von den Erstbegehern aus dem Jahre 1967 und ist inzwischen massiv beschädigt. Zudem ist das Gelände äußerst wild, brüchig und sehr gefährlich. Schon im alten AV Führer wird vor dem wilden Graben gewarnt und der Südkanten Zustieg empfohlen.
Auf dem folgenden Bild sieht man die beiden Einstiege (schwarze Punkte) und die von uns gekletterte Linie dazwischen. Die gelben Punkte stellen die vorhandenen oder möglichen Standplätze dar. Wir haben dies in zwei Seillängen am langen Seil geklettert, sind uns aber insbesondere bei dem plattigen Linksschlenker nicht so ganz sicher ob das wirklich der beste Weg war. Der ständig einfallende Nebel hat die Orientierung auch nicht gerade erleichtert. Teilweise alte Normalhaken, Sanduhrschlingen und sogar zwei Bohrhaken sind in diesem Bereich zu finden
der Wandbereich zwischen dem Einstieg der Südkante und dem Einstieg der Südverschneidung.
1. Seillänge der Südkante
Blick in den wilden Graben links der Südkante
ob wir hier richtig waren?
Mit Suchen und Umherklettern im noch aus der Nacht total nassen schrofigen Gelände hat diese Passage ganze 1,5 h gedauert und erst gegen 08:45 Uhr steigen wir in die eigentliche Südverschneidung ein. Die 1. SL (V+, 35m) stellt eine äußerst steile Rissverschneidung dar und es wird einem gleichmal aufgezeigt wie der Hase hier läuft und was eine alpine V+ alles so darstellen kann! Die 2. SL (V, 15 m) ist lediglich etwas leichter dafür aber fast noch etwas unangenehmer da sehr schlecht absicherbar. Glatter und heute leider etwas nasser Kamin. Die ersten beiden Seillängen können zusammengefast werden.
am markanten Einstieg der Südverschneidung
1. SL (V+, 35m)
2. SL (V, 15m)
2. SL (V, 15m)
Jürgen am Stand nach der 2.SL im tröpfelnden Kamin
Die 3. SL (VI +, 40 m) wartet zunächst mit dem ehemaligen Seilzugquergang nach links auf (plattige Passage VI+). Danach den Riss immer weiter verfolgen in toller Kletterei bis in die brüchige gelbe Nische vor der Schlüsselstelle. Das Wetter wusste auch nicht so recht was es will. Der ein oder andere Tropfen vom Himmel war inzwischen auch schon dabei…
3. SL (VI+, 40 m)
3. SL (VI+, 40 m)
in der brüchigen gelben Nische vor der Schlüsselstelle
Zu den Freikletterschwierigkeiten dieser Rissüberhang-Schlüsselstelle hab ich ja Eingangs schon was geschrieben. Mit den vorhandenen drei Normalhaken sollte man aber auch technisch gut rüberkommen. Die folgenden 30 m bis zum Stand auf einem kleinen Absatz bieten geniale Kletterei auf bestem rauem und scharfkantigem Fels. Die technische Bohrhakenplatte (2 Stichtbohrhaken) ist sowohl technisch wie frei (ca. VII) gut kletterbar.
Schlüsselstelle Rissüberhang
4. SL - Bohrhakenplatte
4. SL
4. SL
Vom Absatz über herrliche Wasserrillen (V-) und zerfressenen Fels in eine breite schrofige Rinne. In der Rinne (II-III) empor bis zum Beginn eines schräg nach rechts ziehenden Riss. Insgesamt ca. 70 m, Zwischenstand an 2 NH möglich.
herrlich wasserzerfressener Fels
Nun zunächst dem Riss nach rechts folgen bis in einen kleinen Trichter (IV-V, 40 m, Stand an 2 NH möglich) und dort nach links in einen engen Kamin und weitere 30 m bis an den Fuß der nachfolgenden langen markanten Kaminreihe. Hier zweigt von rechts bereits eine der Südkanten-Varianten ein.
der schräg nach rechts ziehende Riss
am Fuße der langen markanten Kaminreihe
Diese Kaminreihe wird nun über 2 SL (ca. 70 m) verfolgt bis man endgültig auf dem 3. Kantenabsatz der Südkante aussteigt.
im oberen Teil der langen Kaminreihe
im oberen Teil der langen Kaminreihe
Nun noch eine Seillänge (IV+) der Südkante entlang und man kann endgültig das Seil verstauen. Vom Einstieg der Südverschneidung bis zum Ausstieg an der Südkante brauchte es knapp 4 h Kletterzeit.
die letzte Seillänge an der Südkante
Bis zum Gipfel des Großen Grundübelhorn (2096 m) sind es nun ca. 150 Höhenmeter und meist schrofiges II er Gelände (ca. 20 min)
noch ca. 20 min bis zum Gipfel des Großen Grundübelhorn (Mitte)
unterwegs am Grat
Vom Gipfel schweift der Blick ins einsame und verlassene Wagendrischelkar und zu den benachbarten Gipfeln Stadelhorn und Wagendrischelhorn. Auf der anderen Seite des Hirschbichltal steht der massive Hochkalter.
Blick vom Gipfel ins einsame Wagendrischelkar
Der Abstieg zieht sich auch ganz schön in Länge und das Gelände ist bis das Wagendrischelkar erreicht ist auch nicht immer ganz ohne und es müssen steile, schrofige Flanken und Rinne abgestiegen werden. Beschreibungen gut lesen und auf Steinmänner achten. Nach gut 2,5 h sind wir wieder am Auto.
Abstieg ins Wagendrischelkar
noch vor dem Böselsteig
Kletterführer:
Im extremen Fels
2. Auflage 1977
Walter Pause, Jürgen Winkler
AV-Führer Berchtesgadener Alpen
1982
Bergverlag Rother
M. Zeller / H. Schöner
Topo zur Südkante, sowie sehr gute Zu- und Abstiegsbeschreibung:
Kletterführer Bayerische Alpen, Nordtirol
1.Auflage 2004
Bergverlag Rother
Richard Goedeke
Landkarten:
BLV-Karte UK 25-1
Nationalpark Berchtesgaden
1:25000
Viele Grüße
Jürgen und Tobias
„idealer fester Fels bis zum Ausstieg … Vielfach ideale Freikletterei“
aus: Walter Pause – im extremen Fels.
„Wer nicht auch wandern mag, der verzichte …. Denn von Hintersee, da heißt es erstmals weit laufen, in die Höhe und dann auch noch auf dem Latschensockel unter den Wänden entlang hinüber zum Einstieg. Aber dort ist kein Gedränge zu erwarten und der Fels ist rau, auch nach Regen rasch trocken und luftig und steil“
aus: Richard Goedeke – Kletterführer Bayerische Alpen, Nordtirol (Einleitung zur benachbarten Grundübelhorn Südkante)
Aufgrund der geringen Wandhöhe, der geringen Meereshöhe, den an sich nicht allzu großen und nicht anhaltenden Schwierigkeiten tut man diese Grundübelhorn Südverschneidung in den Berchtesgadener Alpen schnell als leicht zu habende und einfache Pausetour ab. Doch man wird sich wundern. Mit langem Zu- und Abstieg kann man hier durchaus einen ganzen Klettertag verbringen, die Tour bietet klassisch „extremen Fels“ und irgendwie ist dann doch alles ein bisschen schwerer wie erwartet. Nichtsdestotrotz eine tolle alpine Unternehmung in einsamer Umgebung, schönem Ambiente und in sehr gutem, teilweise herrlich wasserzerfressenem Fels
Über die Freikletter-Schwierigkeiten gibt es unterschiedliche Ansichten. Das Testpiece der Route bildet definitiv der Rissüberhang gleich zu Beginn der 4. Seillänge. Sowohl der ehemalige Seilzugquergang in der 2. SL ist mit VI+ frei zu haben und auch die technische Bohrhakenplatte (2 Stichtbohrhaken) in der 4. SL ist mit ca. VII zu haben. Florian Hübschenberger der letzten Herbst alles Onsight klettern konnte gab für den Rissüberhang eine stramme VIII- aus. Die von Nihat Knispel in seiner
Beschreibung
auf extrem-collect angegebene VII blieb uns allerdings ein Rätsel. Die erwähnte Beschreibung ist aber sehr gut und sehr zu empfehlen.
Ansonsten ist auch die Textbeschreibung aus dem alten AV-Führer (Zeller/Schöner) treffend. Nützlich für Zu-und Abstieg ist zudem noch die Beschreibung der „Südkante“ im Goedeke-Führer „Bayerische Alpen, Nordtirol“ und eine gute Landkarte. Die folgenden beiden Bilder stammen von einer Begehung der benachbarten
„Direkten Südkante“ am Großen Mühlsturzhorn
im September 2011.
Großes und Kleines Mühlsturzhorn, Großes Grundübelhorn (v.l.n.r)
Großes Grundübelhorn - Südverschneidung
Bei nicht ganz perfekter Wettervorhersage fahren Jürgen und ich am Vorabend ins Berchtesgadener Land und zum Parkplatz beim Hintersee (789 m). Nach dem es am Abend und bis 02:00 Uhr in der Nacht in Strömen geregnet hat kommen leichte Zweifel auf. Doch als der Wecker um 04:00 Uhr klingelt ist der Himmel sternenklar und 30 min später sind wir unterwegs. Aufgrund der Jahreszeit (Mitte Juni) konnten wir bereits ohne Stirnlampen loslaufen. Im Zustieg muss zwingend der richtige, aber nicht markierte Abzweig, vom breiten Halsalm-Forstweg gefunden werden. Den in manchen Beschreibungen erwähnte Steinmann am Abzweig haben wir im Abstieg wieder aufgebaut. Nun geht es auf unscheinbarem aber durchwegs vorhandenem steilem Steiglein dem Teufelskopf entlang in einen Sattel. Später am Latschenrücken weiter empor und unter den Wänden lange nach links queren bis zum Einstieg der Südkante in einer markanten Nische mit Gedenktafel. Ohne Verhauer hat dies knapp 2 h gedauert.
für solche Momente lohnt doch das frühe Aufstehen
Blick vom Sattel zum Einstieg der Südkante
Vom Südkanten Einstieg hat man nun zwei Möglichkeiten den eigentlichen Einstieg der Südverschneidung zu erreichen. Entweder wie früher üblich einem dünnen Drahtseil entlang in den tiefen Graben links der Südkante absteigen und jenseits wieder aufsteigen und über eine große markante Platte zum Einstieg oder wie heute üblich nach der ersten Seillänge der Südkante nach links abzweigen und in 3-4 weiteren Seillängen diagonal zum Einstieg. Das Drahtseil stammt anscheinend noch von den Erstbegehern aus dem Jahre 1967 und ist inzwischen massiv beschädigt. Zudem ist das Gelände äußerst wild, brüchig und sehr gefährlich. Schon im alten AV Führer wird vor dem wilden Graben gewarnt und der Südkanten Zustieg empfohlen.
Auf dem folgenden Bild sieht man die beiden Einstiege (schwarze Punkte) und die von uns gekletterte Linie dazwischen. Die gelben Punkte stellen die vorhandenen oder möglichen Standplätze dar. Wir haben dies in zwei Seillängen am langen Seil geklettert, sind uns aber insbesondere bei dem plattigen Linksschlenker nicht so ganz sicher ob das wirklich der beste Weg war. Der ständig einfallende Nebel hat die Orientierung auch nicht gerade erleichtert. Teilweise alte Normalhaken, Sanduhrschlingen und sogar zwei Bohrhaken sind in diesem Bereich zu finden
der Wandbereich zwischen dem Einstieg der Südkante und dem Einstieg der Südverschneidung.
1. Seillänge der Südkante
Blick in den wilden Graben links der Südkante
ob wir hier richtig waren?
Mit Suchen und Umherklettern im noch aus der Nacht total nassen schrofigen Gelände hat diese Passage ganze 1,5 h gedauert und erst gegen 08:45 Uhr steigen wir in die eigentliche Südverschneidung ein. Die 1. SL (V+, 35m) stellt eine äußerst steile Rissverschneidung dar und es wird einem gleichmal aufgezeigt wie der Hase hier läuft und was eine alpine V+ alles so darstellen kann! Die 2. SL (V, 15 m) ist lediglich etwas leichter dafür aber fast noch etwas unangenehmer da sehr schlecht absicherbar. Glatter und heute leider etwas nasser Kamin. Die ersten beiden Seillängen können zusammengefast werden.
am markanten Einstieg der Südverschneidung
1. SL (V+, 35m)
2. SL (V, 15m)
2. SL (V, 15m)
Jürgen am Stand nach der 2.SL im tröpfelnden Kamin
Die 3. SL (VI +, 40 m) wartet zunächst mit dem ehemaligen Seilzugquergang nach links auf (plattige Passage VI+). Danach den Riss immer weiter verfolgen in toller Kletterei bis in die brüchige gelbe Nische vor der Schlüsselstelle. Das Wetter wusste auch nicht so recht was es will. Der ein oder andere Tropfen vom Himmel war inzwischen auch schon dabei…
3. SL (VI+, 40 m)
3. SL (VI+, 40 m)
in der brüchigen gelben Nische vor der Schlüsselstelle
Zu den Freikletterschwierigkeiten dieser Rissüberhang-Schlüsselstelle hab ich ja Eingangs schon was geschrieben. Mit den vorhandenen drei Normalhaken sollte man aber auch technisch gut rüberkommen. Die folgenden 30 m bis zum Stand auf einem kleinen Absatz bieten geniale Kletterei auf bestem rauem und scharfkantigem Fels. Die technische Bohrhakenplatte (2 Stichtbohrhaken) ist sowohl technisch wie frei (ca. VII) gut kletterbar.
Schlüsselstelle Rissüberhang
4. SL - Bohrhakenplatte
4. SL
4. SL
Vom Absatz über herrliche Wasserrillen (V-) und zerfressenen Fels in eine breite schrofige Rinne. In der Rinne (II-III) empor bis zum Beginn eines schräg nach rechts ziehenden Riss. Insgesamt ca. 70 m, Zwischenstand an 2 NH möglich.
herrlich wasserzerfressener Fels
Nun zunächst dem Riss nach rechts folgen bis in einen kleinen Trichter (IV-V, 40 m, Stand an 2 NH möglich) und dort nach links in einen engen Kamin und weitere 30 m bis an den Fuß der nachfolgenden langen markanten Kaminreihe. Hier zweigt von rechts bereits eine der Südkanten-Varianten ein.
der schräg nach rechts ziehende Riss
am Fuße der langen markanten Kaminreihe
Diese Kaminreihe wird nun über 2 SL (ca. 70 m) verfolgt bis man endgültig auf dem 3. Kantenabsatz der Südkante aussteigt.
im oberen Teil der langen Kaminreihe
im oberen Teil der langen Kaminreihe
Nun noch eine Seillänge (IV+) der Südkante entlang und man kann endgültig das Seil verstauen. Vom Einstieg der Südverschneidung bis zum Ausstieg an der Südkante brauchte es knapp 4 h Kletterzeit.
die letzte Seillänge an der Südkante
Bis zum Gipfel des Großen Grundübelhorn (2096 m) sind es nun ca. 150 Höhenmeter und meist schrofiges II er Gelände (ca. 20 min)
noch ca. 20 min bis zum Gipfel des Großen Grundübelhorn (Mitte)
unterwegs am Grat
Vom Gipfel schweift der Blick ins einsame und verlassene Wagendrischelkar und zu den benachbarten Gipfeln Stadelhorn und Wagendrischelhorn. Auf der anderen Seite des Hirschbichltal steht der massive Hochkalter.
Blick vom Gipfel ins einsame Wagendrischelkar
Der Abstieg zieht sich auch ganz schön in Länge und das Gelände ist bis das Wagendrischelkar erreicht ist auch nicht immer ganz ohne und es müssen steile, schrofige Flanken und Rinne abgestiegen werden. Beschreibungen gut lesen und auf Steinmänner achten. Nach gut 2,5 h sind wir wieder am Auto.
Abstieg ins Wagendrischelkar
noch vor dem Böselsteig
Kletterführer:
Im extremen Fels
2. Auflage 1977
Walter Pause, Jürgen Winkler
AV-Führer Berchtesgadener Alpen
1982
Bergverlag Rother
M. Zeller / H. Schöner
Topo zur Südkante, sowie sehr gute Zu- und Abstiegsbeschreibung:
Kletterführer Bayerische Alpen, Nordtirol
1.Auflage 2004
Bergverlag Rother
Richard Goedeke
Landkarten:
BLV-Karte UK 25-1
Nationalpark Berchtesgaden
1:25000
Viele Grüße
Jürgen und Tobias