Auch einem begeisterten Wintersportler wie mir geht die Kälte und der immer noch fallende Schnee zu Hause im Flachland langsam etwas auf die Nerven, denn zu groß ist Ende März schon die Vorfreude auf warmen und sonnigen Blautalfels. Natürlich ging das Klettern im Blautal schon an einzelnen Tagen doch der richtige Felskletter-Drive will bei den Temperaturen nicht aufkommen. Etwas anders dagegen sieht es im Gebirge aus, hier sorgt die anhaltend kalte und niederschlagsreiche Witterung nochmals für beste hochwinterliche Skibedingungen, welche es zu Nutzen galt. Aufgrund der Ende März schon sehr schnell sattfindenden Setzung und Stabilisierung der Schneedecke herrscht seit Tagen Lawinenstufe 1. Im großen Nordhang lag dann auch bester gut gesetzter Pulverschnee. Bei unserer westseitigen Abfahrt dagegen lag der gesetzte Neuschnee auf einer sehr harten Unterlage und gleitete darauf sehr leicht ab, was zu großen Schneerutschen führte.
Besonders hat es mich gefreut wieder mit Max unterwegs sein zu können. Nach schwerem Sturz beim Alpinklettern und nachfolgender langer Verletzungspause ist er sozusagen wieder „Back on Stage“ und sowohl konditionell wie skifahrerisch top fit. Umso schöner war es auch noch an seinem Geburtstag diese tolle „After-Work-Steilabfahrt“ am Gaishorn (bzw. Gaiseck) bei bestem Wetter über dem Nebel durchführen zu können.
Gaiseck-Westflanke, Blick vom
Großen Daumen
(01.01.13)
Gaiseck-Westflanke, Blick vom Stuiben (20.01.13)
Das Gaishorn (2247 m) ist wohl eines der bekanntesten Skitourenziele im Tannheimer Tal. In der Westflanke seines westlichen Gratausläufers (Gaiseck, 2212 m) gibt es eine immer wieder ausgeführte Steilabfahrt. Für die meisten Gaishorn Skitourengeher befindet sich das übliche Skidepot häufig 10 m unterhalb des Gaiseck. Die übliche Einfahrt (dunkle Linie) in die Westflankenabfahrt erreicht man indem man vom Gaiseck zunächst über einen Grat/Rücken in südwestlicher Richtung absteigt und dann an der einfachsten Stelle nach rechts in die Flanke einfährt. Wir haben nun eine deutlich direktere Einfahrt (rote Linie) gewählt. Mit den Ski an den Füßen ging es direkt vom Gaishorn-Skidepot (gelber Punkt) hinunter in die Westflanke. Im oberen Teil stark felsdurchsetzt und auf ca. 10 m schon 50° steil. Aber erst mal der Reihe nach:
Nach der Arbeit treffe ich mich mit Max am großen Parkplatz in Tannheim (ca. 1097 m), dem Ausgangspunkt der Gaishorn-Skitour. Kurz vor 14:00 Uhr starten wir und machen uns an die knapp 1200 Hm Aufstieg. Im Aufstieg kommen uns mindestens 30 Skitourengeher (unter der Woche!) entgegen. Wir kommen gut voran und knapp zwei Stunden später stehen wir schon am Gaishorn-Skidepot 10 m unterhalb des Gaiseck. Den von beiden schon häufig bestiegenen Gipfel schenken wir uns heute.
im Aufstieg, beim Älpele (1526 m)
im Aufstieg ,Blick in den großen Gaishorn Nordhang
am Startpunkt
Da wir ja noch nicht genau wissen was uns bei der direkten Einfahrt erwarten wird, haben wir auch Seil, Bandschlingen, Holzbrettchen, Hammer und Haken dabei. Nach den Vorbereitungen geht es los direkt vom Skidepot in Abfahrtsrichtung nach links schräg rüber in den Bereich einer schwarzen Gedenktafel. Von dort weiter linkshaltend auf einer steilen und ausgesetzten Rampe oberhalb von Felsabbrüchen weiter nach links.
Blick vom Startpunkt (ganz links oben die schwarze Gedenktafel)
auf der steilen Rampe
auf der steilen Rampe
Die Rampe verläuft sich in steilstem Schnee und es gilt ca. 10 m in wahrscheinlich etwas über 50° steilem Gelände gerade abzufahren. Beim Umspringen steht man bei dieser Steilheit schon ganz ordentlich in der Luft. Sind ja aber nur 10 m…
die steilsten Meter
die steilsten Meter
die steilsten Meter
Danach folgen bei uns tolle, glatte und ebenen 45° Hänge durch die ganze Flanke. Herrlich! Nur die oberflächlich immer abrutschenden 10 cm Schnee galt es zu beachten. Denn auch die könnten ausreichen einen mitzureißen. Beim Blick über die Westflanke hinunter haben wir das Gelände mit unseren Schneerutschen doch ganz schön bearbeitet und mit Lawinen bedeckt.
kurzer Rastpunkt
Blick zurück
Blick zurück
Nach der Westflanke steht man nun sozusagen im Hintersteinertal und es stellt sich die Frage des Rückweges zum Auto im Tannheimer Tal. Prinzipiell dürfte es drei Möglichkeiten geben:
1. Vom Fuße der Westflanke in den Sattel zwischen Gaishorn und Rauhhorn aufsteigen. Vom Sattel entweder wieder steil hinauf zum Gaishorn oder zum Vilsalpsee abfahren und über die Loipen zurück zum Auto.
2. Vom Fuße der Westflanke weiter abfahren bis zur Willersalpe (1459 m). Von dort über eine südwestseitig ausgerichtete Mulde in den Sattel vor dem Zirelseck. Vom Sattel ca. 40 Hm hoch zum Zirleseck (1872 m). Um vom Zirleseck direkt zurück zum Auto in Tannheim zukommen muss man zunächst in Richtung Rohnenspitze und direkt unterhalb der Bergwachthütte in die Südostflanke queren. Unter den südostseitigen Felsen der Rohnenspitze weit hinüber queren und über 40° Gelände hinab ins Tal durch welches man zum Gaishorn aufgestiegen ist. Entlang der normalen Gaishorn Auf- und Abfahrtsroute zurück zum Auto.
3. Vom Fuße der Westflanke waagrecht nach rechts queren um etwas aufsteigend den Verbindungsgrat zwischen Gaiseck und Zirleseck zu erreichen. Über den Grat (Achtung große Wechten) abfahren in den Sattel vor dem Zirelseck (hier kommt die Mulde von 2. hoch). Vom Sattel ca. 40 Hm hoch zum Zirleseck. Von hier weiter wie bei 2.
Da wir etwas im Stress sind, denn Max muss rechtzeitig vor den Geburtstaggästen zu Hause sein, entscheiden wir uns für die Variante mit den wenigsten Höhenmetern, d.h. die 3. Variante. Da es nur ca. 150 Hm sind und wir eine harte Unterlage mit perfektem Trittfirn darauf haben, steigen wir zu Fuß auf und sparen uns das Anfellen.
Aufstieg zum Verbindungsgrat Gaiseck-Zirleseck
Aufstieg zum Verbindungsgrat Gaiseck-Zirleseck
am Verbindungsgrat Gaiseck-Zirleseck
Aufstieg zum Verbindungsgrat Gaiseck-Zirleseck
Blick vom Zirleseck zur Rohnenspitze
in der Rohnenspitze Südostflanke
in der Rohnenspitze Südostflanke
Bei herrlicher Abendstimmung und super Aussichten auf Aggenstein
(Skiabfahrt vom Aggenstein)
und die Tannheimer Berge, Gimpel und Rote Flüh genießen wir die Abfahrt und sind schnell wieder unten am Auto. Etwas über 4h nach unserem Aufbruch stehen wir beim Auto und das Geburtstagfest kann kommen…
Aggenstein
Tannheimer Berge (u.a Gimpel und Rote Flüh)
Skitourenführer: (nur der Aufstieg zum Gaishorn ist hier drin)
Skitourenführer Allgäu
Panico
6.Auflage 2009
Kristian Rath
Karten:
1:25000: AV-Karte BY5Tannheimer Berge
BLV-Karte UK L8
Allgäuer Alpen
1:50000
BLV-Karte UK L10
Füssen und Umgebung
1:50000
Viele Grüße
Max und Tobias
Besonders hat es mich gefreut wieder mit Max unterwegs sein zu können. Nach schwerem Sturz beim Alpinklettern und nachfolgender langer Verletzungspause ist er sozusagen wieder „Back on Stage“ und sowohl konditionell wie skifahrerisch top fit. Umso schöner war es auch noch an seinem Geburtstag diese tolle „After-Work-Steilabfahrt“ am Gaishorn (bzw. Gaiseck) bei bestem Wetter über dem Nebel durchführen zu können.
Gaiseck-Westflanke, Blick vom
Großen Daumen
(01.01.13)
Gaiseck-Westflanke, Blick vom Stuiben (20.01.13)
Das Gaishorn (2247 m) ist wohl eines der bekanntesten Skitourenziele im Tannheimer Tal. In der Westflanke seines westlichen Gratausläufers (Gaiseck, 2212 m) gibt es eine immer wieder ausgeführte Steilabfahrt. Für die meisten Gaishorn Skitourengeher befindet sich das übliche Skidepot häufig 10 m unterhalb des Gaiseck. Die übliche Einfahrt (dunkle Linie) in die Westflankenabfahrt erreicht man indem man vom Gaiseck zunächst über einen Grat/Rücken in südwestlicher Richtung absteigt und dann an der einfachsten Stelle nach rechts in die Flanke einfährt. Wir haben nun eine deutlich direktere Einfahrt (rote Linie) gewählt. Mit den Ski an den Füßen ging es direkt vom Gaishorn-Skidepot (gelber Punkt) hinunter in die Westflanke. Im oberen Teil stark felsdurchsetzt und auf ca. 10 m schon 50° steil. Aber erst mal der Reihe nach:
Nach der Arbeit treffe ich mich mit Max am großen Parkplatz in Tannheim (ca. 1097 m), dem Ausgangspunkt der Gaishorn-Skitour. Kurz vor 14:00 Uhr starten wir und machen uns an die knapp 1200 Hm Aufstieg. Im Aufstieg kommen uns mindestens 30 Skitourengeher (unter der Woche!) entgegen. Wir kommen gut voran und knapp zwei Stunden später stehen wir schon am Gaishorn-Skidepot 10 m unterhalb des Gaiseck. Den von beiden schon häufig bestiegenen Gipfel schenken wir uns heute.
im Aufstieg, beim Älpele (1526 m)
im Aufstieg ,Blick in den großen Gaishorn Nordhang
am Startpunkt
Da wir ja noch nicht genau wissen was uns bei der direkten Einfahrt erwarten wird, haben wir auch Seil, Bandschlingen, Holzbrettchen, Hammer und Haken dabei. Nach den Vorbereitungen geht es los direkt vom Skidepot in Abfahrtsrichtung nach links schräg rüber in den Bereich einer schwarzen Gedenktafel. Von dort weiter linkshaltend auf einer steilen und ausgesetzten Rampe oberhalb von Felsabbrüchen weiter nach links.
Blick vom Startpunkt (ganz links oben die schwarze Gedenktafel)
auf der steilen Rampe
auf der steilen Rampe
Die Rampe verläuft sich in steilstem Schnee und es gilt ca. 10 m in wahrscheinlich etwas über 50° steilem Gelände gerade abzufahren. Beim Umspringen steht man bei dieser Steilheit schon ganz ordentlich in der Luft. Sind ja aber nur 10 m…
die steilsten Meter
die steilsten Meter
die steilsten Meter
Danach folgen bei uns tolle, glatte und ebenen 45° Hänge durch die ganze Flanke. Herrlich! Nur die oberflächlich immer abrutschenden 10 cm Schnee galt es zu beachten. Denn auch die könnten ausreichen einen mitzureißen. Beim Blick über die Westflanke hinunter haben wir das Gelände mit unseren Schneerutschen doch ganz schön bearbeitet und mit Lawinen bedeckt.
kurzer Rastpunkt
Blick zurück
Blick zurück
Nach der Westflanke steht man nun sozusagen im Hintersteinertal und es stellt sich die Frage des Rückweges zum Auto im Tannheimer Tal. Prinzipiell dürfte es drei Möglichkeiten geben:
1. Vom Fuße der Westflanke in den Sattel zwischen Gaishorn und Rauhhorn aufsteigen. Vom Sattel entweder wieder steil hinauf zum Gaishorn oder zum Vilsalpsee abfahren und über die Loipen zurück zum Auto.
2. Vom Fuße der Westflanke weiter abfahren bis zur Willersalpe (1459 m). Von dort über eine südwestseitig ausgerichtete Mulde in den Sattel vor dem Zirelseck. Vom Sattel ca. 40 Hm hoch zum Zirleseck (1872 m). Um vom Zirleseck direkt zurück zum Auto in Tannheim zukommen muss man zunächst in Richtung Rohnenspitze und direkt unterhalb der Bergwachthütte in die Südostflanke queren. Unter den südostseitigen Felsen der Rohnenspitze weit hinüber queren und über 40° Gelände hinab ins Tal durch welches man zum Gaishorn aufgestiegen ist. Entlang der normalen Gaishorn Auf- und Abfahrtsroute zurück zum Auto.
3. Vom Fuße der Westflanke waagrecht nach rechts queren um etwas aufsteigend den Verbindungsgrat zwischen Gaiseck und Zirleseck zu erreichen. Über den Grat (Achtung große Wechten) abfahren in den Sattel vor dem Zirelseck (hier kommt die Mulde von 2. hoch). Vom Sattel ca. 40 Hm hoch zum Zirleseck. Von hier weiter wie bei 2.
Da wir etwas im Stress sind, denn Max muss rechtzeitig vor den Geburtstaggästen zu Hause sein, entscheiden wir uns für die Variante mit den wenigsten Höhenmetern, d.h. die 3. Variante. Da es nur ca. 150 Hm sind und wir eine harte Unterlage mit perfektem Trittfirn darauf haben, steigen wir zu Fuß auf und sparen uns das Anfellen.
Aufstieg zum Verbindungsgrat Gaiseck-Zirleseck
Aufstieg zum Verbindungsgrat Gaiseck-Zirleseck
am Verbindungsgrat Gaiseck-Zirleseck
Aufstieg zum Verbindungsgrat Gaiseck-Zirleseck
Blick vom Zirleseck zur Rohnenspitze
in der Rohnenspitze Südostflanke
in der Rohnenspitze Südostflanke
Bei herrlicher Abendstimmung und super Aussichten auf Aggenstein
(Skiabfahrt vom Aggenstein)
und die Tannheimer Berge, Gimpel und Rote Flüh genießen wir die Abfahrt und sind schnell wieder unten am Auto. Etwas über 4h nach unserem Aufbruch stehen wir beim Auto und das Geburtstagfest kann kommen…
Aggenstein
Tannheimer Berge (u.a Gimpel und Rote Flüh)
Skitourenführer: (nur der Aufstieg zum Gaishorn ist hier drin)
Skitourenführer Allgäu
Panico
6.Auflage 2009
Kristian Rath
Karten:
1:25000: AV-Karte BY5Tannheimer Berge
BLV-Karte UK L8
Allgäuer Alpen
1:50000
BLV-Karte UK L10
Füssen und Umgebung
1:50000
Viele Grüße
Max und Tobias