Im folgenden ein kurzer Bericht über die Wanderung zum Refuge de Fond Turbat (2169 m) in der wilden Dauphiné mit vielen Bildern von der beeindruckenden L´Olan (3564 m) NW Wand und ein paar kleinen Infos vom Umfeld und den beiden großen (Pause-)Touren in der Wand, der Devies-Gervasutti und der Couzy-Desmaison. Vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen. Die Wanderung zum Refuge lohnt aber schon aufgrund der Landschaft und dem tollen Ambiente unter der großen Wand.
L´Olan Nordwestwand
Nach einer Woche in der Verdon-Gegend machen wir auf der längeren Heimfahrt einen kleinen Zwischenstopp in der Dauphiné im langen Hochgebirgstal Valjouffrey. Ausgangspunkt ist das kleine Gebirgsdorf Le Desert (auch Le-Désert-en-Valjouffrey) 1252m.
Von Le Désert immer Taleinwärts und dem Flüsschen la Bonne entlang. Zunächst noch auf einem gesperrten Schotterfahrweg in ca. 1 Stunde bis zum Cascade de la Pisse. Nun macht das Tal einen großen Rechtsknick und der Blick auf die beeindruckende L´Olan NW Wand wird frei. Ganz sanft steigt es weiter durchs lange Tal an. Nach 3h in gemütlichem Wandertempo, aber natürlich auch mit sehr leichtem Rucksack, stehen wir am Refuge de Fond Turbat (2169 m). Ein wirklich sehr gleichmäßiger und angenehmer Hüttenaufstieg.
Cascade de la Pisse
L´Olan NW-Wand
Refuge de Fond Turbat, vor der Wand
Refuge de Fond Turbat
Wir genießen die Sonne und die Blicke bei einem gerade frisch gebackenen Kuchen vom meist sehr einsamen Hüttenwart. Wir sind die einzigen Gäste. Nach einiger Zeit auf der Hütte geht es für uns wieder ins Tal und auf die lange Heimfahrt aus der Dauphiné.
L´Olan - NW Wand
L´Olan - NW Wand, oberer Teil
Aiguille des Arias (3402 m)
Der junge, derzeitige Hüttenwart spricht, im Gegensatz zu vielen seiner Landsleute, ganz gut Englisch und so entwickelt sich ein nettes und sehr informatives Gespräch. Die meisten Infos über Umfeld und Touren stammen aus dem Gespräch:
Refuge de Fond Turbat (2169 m):
CAF de l'Isère, 53 Plätze
Zustieg: Von Le Desert (1252 m) im Valjouffrey 3 - 3,5 h
Talort: Le Desert ist zu erreichen von der Bundestraße zwischen Grenoble und Gap (N 85) über Valbonnais und La Chapelle en Valjouffrey.
Tel: +33-476 30 29 23
Geöffnet von Mitte Juni bis Mitte September. Oder nach Reservation auch schon früher oder noch später.
Viele Infos, Topos, Bilder, Anstiegsskizzen und Beschreibungen von Touren um die Hütte gibt es in einem Ordner auf der Hütte. Leider fast alles ausschließlich auf Französisch.
Die Hütte wird inzwischen fast nur noch von Tageswanderern, übernachtenden Wanderern und übernachtenden Familien besucht. Wer ruhige Hüttenatmosphäre in beeindruckendem Ambiente sucht, ideal.
Wurden früher die großen Touren am L´Olan von bis zu 20 Seilschaften pro Jahr gemacht, sieht es heute mit meist maximal einer Seilsschaft pro Jahr in der Couzy-Desmaison etwas anderst aus.
Der Winterraum ist, wenn die Hütte geschlossen hat immer offen. Er befindet sich etwa 30 Hm weiter oben in einem separaten kleinen Gebäude. Einstieg übers Fenster. Es steht dort ein kleiner Holzofen und es gibt Töpfe. Ca. 10 Plätze. Ein paar Bilder u.a. vom Winterraum unter:
http://www.refuges.info/point/1709/refug...nt-turbat/
Biwakplatz mit einem Steinmäuerchen gibt es ein paar Meter unterhalb der Hütte und einen weiteren zwischen Hütte und Winterraum. 100 Hm unterhalb der Hütte steht noch die verfallene Cabane de la Maye (1 mini Raum). Sie bietet noch ein Dach über dem Kopf, ansonsten ein versch. Loch.
Devies-Gervasutti:
VI, meist IV und V
L. Devies und G. Gervasutti 23.24.8.1934
Wandhöhe 1050 m, TD
Bergsturz im mittleren, schwersten Wandteil im Jahre 2005!!! Seither nicht mehr gemacht. Einziger Versuch seither endetet leider mit dem Rettungshubschrauber!
Couzy-Desmaison:
VI/A2-3, unterer Teil bis IV, oberer Teil anhaltend V/V+ und ein paar A?-Längen
J.Couzy und R. Desmaison 3.-5.8.1956
Wandhöhe 1050 m, ED
Bergsturz im Jahre 2002 ohne große Folgen für die Tour. Sie wird meist nur maximal einmal pro Jahr geklettert. Letzte Begehung war sogar eine 4 tägige Winterbegehung Anfang 2011 durch Franzosen!! Davor eine Sommerbegehung 2009. Im Jahr 2010 niemand.
Der Zustieg von der Hütte weg ist allerdings nicht ganz so extrem nah wie die Bilder vermuten lassen. Zwischen Wand und Hütte ist noch kleines Tälchen.
Der Abstieg erfolgt anscheinend meistens über den Nordgrat (PD/AD) und die Bréche de L´Olan zurück zur Hütte. Möglicher Abstieg auch nach Süden zum Refuge de L´Olan. Von dort entweder Abstieg nach La-Chapelle-en-Valgaudemar oder sehr langer Marsch über Pas de L´Olan, Col de Colombes, Refuge des Souffles und Col de la Vaurze zurück nach Le Desert im Valjouffrey.
Bei Abstieg ins Valgaudemar ist ein langer Weg per Anhalter oder Bus? zurück ins Valjouffrey nach Le Desert nötig.
Führer:
Guide du Haut-Dauphiné
Massif des Écrins, tome 3
GHM / Francois Labande / 2008
ISBN: 978-2-912878-31-1
Dauphiné
AV-Gebietsführer, Bergverlag Rother
Hartmut Eberlein, 1. Auflage 1988
ISBN: 3-7633-3414-9
Karte:
IGN Karte 3336 ET – Les Deux Alpes, Olan. Muzelle
Viele Grüße
Tobias
L´Olan Nordwestwand
Nach einer Woche in der Verdon-Gegend machen wir auf der längeren Heimfahrt einen kleinen Zwischenstopp in der Dauphiné im langen Hochgebirgstal Valjouffrey. Ausgangspunkt ist das kleine Gebirgsdorf Le Desert (auch Le-Désert-en-Valjouffrey) 1252m.
Von Le Désert immer Taleinwärts und dem Flüsschen la Bonne entlang. Zunächst noch auf einem gesperrten Schotterfahrweg in ca. 1 Stunde bis zum Cascade de la Pisse. Nun macht das Tal einen großen Rechtsknick und der Blick auf die beeindruckende L´Olan NW Wand wird frei. Ganz sanft steigt es weiter durchs lange Tal an. Nach 3h in gemütlichem Wandertempo, aber natürlich auch mit sehr leichtem Rucksack, stehen wir am Refuge de Fond Turbat (2169 m). Ein wirklich sehr gleichmäßiger und angenehmer Hüttenaufstieg.
Cascade de la Pisse
L´Olan NW-Wand
Refuge de Fond Turbat, vor der Wand
Refuge de Fond Turbat
Wir genießen die Sonne und die Blicke bei einem gerade frisch gebackenen Kuchen vom meist sehr einsamen Hüttenwart. Wir sind die einzigen Gäste. Nach einiger Zeit auf der Hütte geht es für uns wieder ins Tal und auf die lange Heimfahrt aus der Dauphiné.
L´Olan - NW Wand
L´Olan - NW Wand, oberer Teil
Aiguille des Arias (3402 m)
Der junge, derzeitige Hüttenwart spricht, im Gegensatz zu vielen seiner Landsleute, ganz gut Englisch und so entwickelt sich ein nettes und sehr informatives Gespräch. Die meisten Infos über Umfeld und Touren stammen aus dem Gespräch:
Refuge de Fond Turbat (2169 m):
CAF de l'Isère, 53 Plätze
Zustieg: Von Le Desert (1252 m) im Valjouffrey 3 - 3,5 h
Talort: Le Desert ist zu erreichen von der Bundestraße zwischen Grenoble und Gap (N 85) über Valbonnais und La Chapelle en Valjouffrey.
Tel: +33-476 30 29 23
Geöffnet von Mitte Juni bis Mitte September. Oder nach Reservation auch schon früher oder noch später.
Viele Infos, Topos, Bilder, Anstiegsskizzen und Beschreibungen von Touren um die Hütte gibt es in einem Ordner auf der Hütte. Leider fast alles ausschließlich auf Französisch.
Die Hütte wird inzwischen fast nur noch von Tageswanderern, übernachtenden Wanderern und übernachtenden Familien besucht. Wer ruhige Hüttenatmosphäre in beeindruckendem Ambiente sucht, ideal.
Wurden früher die großen Touren am L´Olan von bis zu 20 Seilschaften pro Jahr gemacht, sieht es heute mit meist maximal einer Seilsschaft pro Jahr in der Couzy-Desmaison etwas anderst aus.
Der Winterraum ist, wenn die Hütte geschlossen hat immer offen. Er befindet sich etwa 30 Hm weiter oben in einem separaten kleinen Gebäude. Einstieg übers Fenster. Es steht dort ein kleiner Holzofen und es gibt Töpfe. Ca. 10 Plätze. Ein paar Bilder u.a. vom Winterraum unter:
http://www.refuges.info/point/1709/refug...nt-turbat/
Biwakplatz mit einem Steinmäuerchen gibt es ein paar Meter unterhalb der Hütte und einen weiteren zwischen Hütte und Winterraum. 100 Hm unterhalb der Hütte steht noch die verfallene Cabane de la Maye (1 mini Raum). Sie bietet noch ein Dach über dem Kopf, ansonsten ein versch. Loch.
Devies-Gervasutti:
VI, meist IV und V
L. Devies und G. Gervasutti 23.24.8.1934
Wandhöhe 1050 m, TD
Bergsturz im mittleren, schwersten Wandteil im Jahre 2005!!! Seither nicht mehr gemacht. Einziger Versuch seither endetet leider mit dem Rettungshubschrauber!
Couzy-Desmaison:
VI/A2-3, unterer Teil bis IV, oberer Teil anhaltend V/V+ und ein paar A?-Längen
J.Couzy und R. Desmaison 3.-5.8.1956
Wandhöhe 1050 m, ED
Bergsturz im Jahre 2002 ohne große Folgen für die Tour. Sie wird meist nur maximal einmal pro Jahr geklettert. Letzte Begehung war sogar eine 4 tägige Winterbegehung Anfang 2011 durch Franzosen!! Davor eine Sommerbegehung 2009. Im Jahr 2010 niemand.
Der Zustieg von der Hütte weg ist allerdings nicht ganz so extrem nah wie die Bilder vermuten lassen. Zwischen Wand und Hütte ist noch kleines Tälchen.
Der Abstieg erfolgt anscheinend meistens über den Nordgrat (PD/AD) und die Bréche de L´Olan zurück zur Hütte. Möglicher Abstieg auch nach Süden zum Refuge de L´Olan. Von dort entweder Abstieg nach La-Chapelle-en-Valgaudemar oder sehr langer Marsch über Pas de L´Olan, Col de Colombes, Refuge des Souffles und Col de la Vaurze zurück nach Le Desert im Valjouffrey.
Bei Abstieg ins Valgaudemar ist ein langer Weg per Anhalter oder Bus? zurück ins Valjouffrey nach Le Desert nötig.
Führer:
Guide du Haut-Dauphiné
Massif des Écrins, tome 3
GHM / Francois Labande / 2008
ISBN: 978-2-912878-31-1
Dauphiné
AV-Gebietsführer, Bergverlag Rother
Hartmut Eberlein, 1. Auflage 1988
ISBN: 3-7633-3414-9
Karte:
IGN Karte 3336 ET – Les Deux Alpes, Olan. Muzelle
Viele Grüße
Tobias