21.07.2010, 13:55
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.07.2010, 11:07 von Zwerggäuer.)
Lange Zeit haben wir auf so stabiles Wetter gewartet, aber der Juli 2010 hat uns bisher nicht enttäuscht. So kann man auch mal Pläne für ganz große Felswände schmieden. Bevor der Franz anderweitig eingespannt wird, wollten wir noch mal versuchen zusammen der Vertikalen zu fröhnen. Da Franz am Freitag noch keine Ahnung hatte dass er verhindert ist, versuche ich die Touren schon im voraus in der näheren Umgebung von München zu halten. So haben wir nämlich noch eine sehr gemütliche Hockede an der Isar. Mit Bier und Fleisch. Mir selber geht's leider ned so besonders gut, seit 3 Tagen brühte eine etwas zackigere Erkältung aus, naja wenigstens is das Fieber weg. Nach gefühlten 0,5h aber realen 3,5h Schlaf geht's Richtung Karwendel. Ein durchaus weißer Fleck auf meiner Kletterlandkarte. Hinter in die Eng und schon steht man umrundet von hohen Wänden. Direkt vor uns die Grubenkarspitze, unser Ziel für heute. Die Kletterei gliedert sich in einen unteren steilen Teil, der mit reichlich BH abgesichert ist und wohl recht passable Gesteinsqualität bietet. Sowie dem oberen Teil der flacher, viel leichter aber wohl etwas lose ist (lose kommt nach brüchig). Leider stellten wir schon beim Zustieg fest dass die Seilschaft etwas grindig beianand ist. Ich huste und schnupfe mich vorwärts, Franz ist von Bier und Fleisch noch recht gehemmt. Zu allem Überfluss, schaut die Wand auch ned trocken aus. Aber positives denken ist uns eh eigen, von daher glauben wir dass die Tour eh immer neben dem nassen geht....soviel zur Theorie.
Die Schotterriese hoch ist die Qual für mich, Franz sucht schon mal den Einstieg. Wir freuen uns schon auf die ersten Längen, die san nämlich richtig nass bis Wasserüberronnen. Gut die 8- ist trocken und gar ned so brutal schwer aber dann gibts eine Dusche. Das ist aber gar ned schlecht weil es die Birne etwas kühlt. Klettern lässt sich der 6er eh gut, da die Leisten allesamt hintergreifbar sind und die Tritte echt gut.
Nun schrupft es sich so dahin, manche Längen san schön manche ned so, mal ist es fest mal ned so, aber das Ambiente ist super Klasse.
Langsam nähern wir uns der 11. Länge, sie ist wohl immer recht schön feucht. Das soll natürlich auch bei uns so sein. Und hurra es ist meine Länge. Wie ich mich freue.
Schön glibbrig, moosig, schlontzig und flechtig ist die Rissverschneidung. Frei beginne ich die Sache, kurzes Technointermezzo um dann in trockenem Gelände noch ganz zum Stand zu steigen.
Aber es wird gleich wieder trockener, und mittlerweile gibt's auch schön Luft unterm Pürzl. Echt nette Kletterzüge in ganz gutem Fels.
Dafür, dass wir beide Schwerinvaliden sind, san mir gar ned so langsam. Gegen kurz nach 15 Uhr erreichen wir die Länge unter dem abschließenden Dachwulst.
Ich klettere die letzte traumhafte Platte, welche schon in Teilen sehr nass ist. Und sehe oben angekommen den Weiterweg.
Dieser geht nicht wie wir vermuten über einen trockenen Abschnitt des Daches sondern mitten durch den Wasserfall, der schon ned nur tropfelt. Da ich nicht auf 15m die Luft anhalten und gleichzeitig einen 8er klettern kann, wir keinen Schnorchel und auch kein Badetuch dabei haben, geben wir uns diese nasse Freude nicht. Wir blasen zum Rückzug kurz vor die Tour richtig leicht wird, schad eigentlich dass mir so Weicheier san. Aber meine grindige Verfassung ist nicht sehr unglücklich darüber.
Statt einem Spartanerbiwak am Gipfel gibt's halt einen Topf Nudeln und Bier am Auto. Kann mich damit anfreunden
!
Auf B5 Aktuell gibt's das Deutschlandspiel, der 3:2 Sieg gegen Uruguay und die beiden launigen Moderatoren lassen es zu einem echt netten Vergnügen werden.
Wir schlafen auf alle Fälle beide gut.
Facts:
Zentrale Nordwand (8-, 1200hm)
Grubenkarspitze / Karwendel
EB: B. Reinmiedl, G. Sußmann '90
Sehr lange Wand im Karwendel. Eigentlich bis zur 22. Länge ganz ordentlicher Fels. Route entlang natürlicher Linien. Mit NH und BH gut abgesichert nur manchmal ist Eigeninitiative gefragt.
Material: 60m Halbseile, ~12 Exen, Cams 0.75 - 3, Keile, für oben wahrscheinlich Hammer + ein paar Hakl sinnvoll.
Zeiten: Zustieg ab Eng: ~ 1 - 1.5h; unsere Zeit bis zum Abseilpunkt: 6h; Gesamtzeit ca. 12h
Parallelbericht vom Franz auf
seiner Homepage.
Die Schotterriese hoch ist die Qual für mich, Franz sucht schon mal den Einstieg. Wir freuen uns schon auf die ersten Längen, die san nämlich richtig nass bis Wasserüberronnen. Gut die 8- ist trocken und gar ned so brutal schwer aber dann gibts eine Dusche. Das ist aber gar ned schlecht weil es die Birne etwas kühlt. Klettern lässt sich der 6er eh gut, da die Leisten allesamt hintergreifbar sind und die Tritte echt gut.
Nun schrupft es sich so dahin, manche Längen san schön manche ned so, mal ist es fest mal ned so, aber das Ambiente ist super Klasse.
Langsam nähern wir uns der 11. Länge, sie ist wohl immer recht schön feucht. Das soll natürlich auch bei uns so sein. Und hurra es ist meine Länge. Wie ich mich freue.
Schön glibbrig, moosig, schlontzig und flechtig ist die Rissverschneidung. Frei beginne ich die Sache, kurzes Technointermezzo um dann in trockenem Gelände noch ganz zum Stand zu steigen.
Aber es wird gleich wieder trockener, und mittlerweile gibt's auch schön Luft unterm Pürzl. Echt nette Kletterzüge in ganz gutem Fels.
Dafür, dass wir beide Schwerinvaliden sind, san mir gar ned so langsam. Gegen kurz nach 15 Uhr erreichen wir die Länge unter dem abschließenden Dachwulst.
Ich klettere die letzte traumhafte Platte, welche schon in Teilen sehr nass ist. Und sehe oben angekommen den Weiterweg.
Dieser geht nicht wie wir vermuten über einen trockenen Abschnitt des Daches sondern mitten durch den Wasserfall, der schon ned nur tropfelt. Da ich nicht auf 15m die Luft anhalten und gleichzeitig einen 8er klettern kann, wir keinen Schnorchel und auch kein Badetuch dabei haben, geben wir uns diese nasse Freude nicht. Wir blasen zum Rückzug kurz vor die Tour richtig leicht wird, schad eigentlich dass mir so Weicheier san. Aber meine grindige Verfassung ist nicht sehr unglücklich darüber.
Statt einem Spartanerbiwak am Gipfel gibt's halt einen Topf Nudeln und Bier am Auto. Kann mich damit anfreunden
!
Auf B5 Aktuell gibt's das Deutschlandspiel, der 3:2 Sieg gegen Uruguay und die beiden launigen Moderatoren lassen es zu einem echt netten Vergnügen werden.
Wir schlafen auf alle Fälle beide gut.
Facts:
Zentrale Nordwand (8-, 1200hm)
Grubenkarspitze / Karwendel
EB: B. Reinmiedl, G. Sußmann '90
Sehr lange Wand im Karwendel. Eigentlich bis zur 22. Länge ganz ordentlicher Fels. Route entlang natürlicher Linien. Mit NH und BH gut abgesichert nur manchmal ist Eigeninitiative gefragt.
Material: 60m Halbseile, ~12 Exen, Cams 0.75 - 3, Keile, für oben wahrscheinlich Hammer + ein paar Hakl sinnvoll.
Zeiten: Zustieg ab Eng: ~ 1 - 1.5h; unsere Zeit bis zum Abseilpunkt: 6h; Gesamtzeit ca. 12h
Parallelbericht vom Franz auf
seiner Homepage.