29.05.2008, 15:28
Der Babylonische Turm und der Kelleschrofen liegen eigentlich nur am Ostgrat der Kellespitze(2238m), sind aber von der Südseite betrachtet schon mehr als zwei unbedeutende Gratzacken. Im Kletterführer „ Klettern im Herzen der Tannheimer“ von Toni Freudig sind die Routen beschrieben. An beiden Gipfeln waren wir laut Gipfelbüchern dieses Jahr die ersten. Im Gipfelbuch des Kelleschrofens sind in den Jahren 2006 und 2007 nur drei Besteigungen zu lesen, es geht bis 1970 zurück.
Das hat wohl auch so seine Gründe, denn die Felsqualität an beiden Gipfeln ist insgesamt eher als mäßig zu bezeichnen und die Absicherung kann natürlich mit den sanierten Touren an Gimpel und Rot Flüh oder gar den Zwerchenwänden, nicht verglichen werden, lediglich die SW-Kante am Babylonischen Turm hat Bohrhaken vorzuweisen. Wer eine ruhige und alpinere Kletterecke in den Tannheimern sucht ist hier sicher gut aufgehoben.
Der Babylonische Turm (links) und der Kelleschrofen (rechts)
Noch am Freitagabend sind wir los und am Gimpelhaus vorbei Richtung Nesselwängler Scharte, um anschließend direkt unter der Kellespitze-Südwand auf noch großen Schneefeldern ins Sabajoch zu queren. Etwas oberhalb vom Joch haben wir dann in schon völliger Dunkelheit unser Zelt aufgeschlagen.
Etwas unterhalb der Nesselwängler Scharte
1. Babylonischer Turm – SW Kante(IV+) mit Direktausstieg(V)
Am nächsten morgen stiegen wir vom Sabajoch in 20 min zum Einstieg der SW-Kante.
Im Hintergrund die Kellespitz Südwand
Der Babylonische Turm beim Zustieg
Die ersten vier SL auf der eigentlichen SW-Kante bewegen sich maximal im 4ten Grad. Die Standhaken und 1-2 Zwischenhaken pro SL sind gebohrt.
Stand nach der 1. SL, rechts der Kamin der 2. SL
Im Kamin der 2. SL
Blick auf den oberen Teil, vom Standplatz vor der 3. SL
In der 5.SL bin ich dann die Direktvariante (45m, 5er Gelände, ohne Haken) geklettert. Diese Länge lässt sich mit Cams 0.75-2 passabel absichern. Trotz der relativ kompakten Platten kommt einem so manches entgegen.
In der Direktvariante(V)
Die letzte Seillänge dann wieder auf der eigentlichen SW-Kante und sehr leicht. Vom Gipfel am Grat entlang und in die Scharte abklettern (III). Alternativ kann auch 20m abgeseilt werden. Von der Scharte(Wandbuch) über die Südrinne 40m abseilen und man befindet sich am Zentralen Stand zwischen Babylonischem Turm und Kelleschrofen.
Abseilen über die Südrinne (Normalweg auf den Babyl. Turm )
2. Kelleschrofen - Dolomitentraum(V-), neue Ausstiegslänge(ca. V)
Im Anschluss stiegen wir dann noch in die 3 SL des Dolomitentraums am Kelleschrofen ein. Vom Zentralen Stand erst wenige Meter abwärts queren und dann zu Stand(2Normalhaken) unterhalb eines markant angelegten Pfeilers aufwärts. Von dort 40m aufwärts (Stellen V, 2 NH) zu Stand mit einem NH. Dieser lässt sich mit einem 2er Cam gut verbessern.
2.SL im Dolomitentraum
In der folgenden Ausstiegslänge habe ich dann vielleicht einen neuen Weg gewählt. Bin nicht gerade aufwärts sondern schräg nach linksoben gequert und bin ca. 5m rechts der Tour Wunderland auf den Grat ausgestiegen. Diese Variante ist gut 45m lang, im 5 Grad und stellenweise etwas brüchig. Als Sicherung dienten mir ein 0.3 und ein 2er Cam. (Absicherung aber auch mit anderen Größen gut möglich). Im Abstieg kann entweder wie im Topo beschrieben, 20m auf ein Band abgeseilt werden um dann, in meinen Augen sehr brüchig, nach links zur Abseilstelle in der Südrinne zu queren. Wir sind nur 10m den senkrechten Gratabsatz abgeseilt und dann Nordseite in steilerem Gras in die Scharte abgestiegen. Dann wieder 40m zum zentralen Stand und von dort über steiles Schrofengelände, bis das Seil zu Ende ist, abgeseilt
Beim Weiterweg zu Fuß über steiles Gras und Schrofen sollte sich jeder seinen Weg suchen. Der im Topo eingezeichnete Weg ist eher als Möglichkeit zusehen. Wir sind am Wandfuß linkshaltend entlang und am Einstieg der Simenskante vorbei. Von dort über einen Schrofengrat, teilweise leichtes abklettern, direkt ins Sabajoch.
Am Schrofengrat überm Sabajoch
Blick vom Zeltplatz auf Babylonischen Turm(links) und Kelleschrofen(rechts)
Mit Sack und Pack unserer Zelterei direkt zurück nach Nesselwängle.
Viele Grüße
Nina und Tobias
Die Gehrenspitze vom Sabajoch aus gesehen
Das hat wohl auch so seine Gründe, denn die Felsqualität an beiden Gipfeln ist insgesamt eher als mäßig zu bezeichnen und die Absicherung kann natürlich mit den sanierten Touren an Gimpel und Rot Flüh oder gar den Zwerchenwänden, nicht verglichen werden, lediglich die SW-Kante am Babylonischen Turm hat Bohrhaken vorzuweisen. Wer eine ruhige und alpinere Kletterecke in den Tannheimern sucht ist hier sicher gut aufgehoben.
Der Babylonische Turm (links) und der Kelleschrofen (rechts)
Noch am Freitagabend sind wir los und am Gimpelhaus vorbei Richtung Nesselwängler Scharte, um anschließend direkt unter der Kellespitze-Südwand auf noch großen Schneefeldern ins Sabajoch zu queren. Etwas oberhalb vom Joch haben wir dann in schon völliger Dunkelheit unser Zelt aufgeschlagen.
Etwas unterhalb der Nesselwängler Scharte
1. Babylonischer Turm – SW Kante(IV+) mit Direktausstieg(V)
Am nächsten morgen stiegen wir vom Sabajoch in 20 min zum Einstieg der SW-Kante.
Im Hintergrund die Kellespitz Südwand
Der Babylonische Turm beim Zustieg
Die ersten vier SL auf der eigentlichen SW-Kante bewegen sich maximal im 4ten Grad. Die Standhaken und 1-2 Zwischenhaken pro SL sind gebohrt.
Stand nach der 1. SL, rechts der Kamin der 2. SL
Im Kamin der 2. SL
Blick auf den oberen Teil, vom Standplatz vor der 3. SL
In der 5.SL bin ich dann die Direktvariante (45m, 5er Gelände, ohne Haken) geklettert. Diese Länge lässt sich mit Cams 0.75-2 passabel absichern. Trotz der relativ kompakten Platten kommt einem so manches entgegen.
In der Direktvariante(V)
Die letzte Seillänge dann wieder auf der eigentlichen SW-Kante und sehr leicht. Vom Gipfel am Grat entlang und in die Scharte abklettern (III). Alternativ kann auch 20m abgeseilt werden. Von der Scharte(Wandbuch) über die Südrinne 40m abseilen und man befindet sich am Zentralen Stand zwischen Babylonischem Turm und Kelleschrofen.
Abseilen über die Südrinne (Normalweg auf den Babyl. Turm )
2. Kelleschrofen - Dolomitentraum(V-), neue Ausstiegslänge(ca. V)
Im Anschluss stiegen wir dann noch in die 3 SL des Dolomitentraums am Kelleschrofen ein. Vom Zentralen Stand erst wenige Meter abwärts queren und dann zu Stand(2Normalhaken) unterhalb eines markant angelegten Pfeilers aufwärts. Von dort 40m aufwärts (Stellen V, 2 NH) zu Stand mit einem NH. Dieser lässt sich mit einem 2er Cam gut verbessern.
2.SL im Dolomitentraum
In der folgenden Ausstiegslänge habe ich dann vielleicht einen neuen Weg gewählt. Bin nicht gerade aufwärts sondern schräg nach linksoben gequert und bin ca. 5m rechts der Tour Wunderland auf den Grat ausgestiegen. Diese Variante ist gut 45m lang, im 5 Grad und stellenweise etwas brüchig. Als Sicherung dienten mir ein 0.3 und ein 2er Cam. (Absicherung aber auch mit anderen Größen gut möglich). Im Abstieg kann entweder wie im Topo beschrieben, 20m auf ein Band abgeseilt werden um dann, in meinen Augen sehr brüchig, nach links zur Abseilstelle in der Südrinne zu queren. Wir sind nur 10m den senkrechten Gratabsatz abgeseilt und dann Nordseite in steilerem Gras in die Scharte abgestiegen. Dann wieder 40m zum zentralen Stand und von dort über steiles Schrofengelände, bis das Seil zu Ende ist, abgeseilt
Beim Weiterweg zu Fuß über steiles Gras und Schrofen sollte sich jeder seinen Weg suchen. Der im Topo eingezeichnete Weg ist eher als Möglichkeit zusehen. Wir sind am Wandfuß linkshaltend entlang und am Einstieg der Simenskante vorbei. Von dort über einen Schrofengrat, teilweise leichtes abklettern, direkt ins Sabajoch.
Am Schrofengrat überm Sabajoch
Blick vom Zeltplatz auf Babylonischen Turm(links) und Kelleschrofen(rechts)
Mit Sack und Pack unserer Zelterei direkt zurück nach Nesselwängle.
Viele Grüße
Nina und Tobias
Die Gehrenspitze vom Sabajoch aus gesehen